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KONY2012 und Invisible Children

kony

Noch nie habe ich ein Video so oft mit der Bitte, nein, Aufforderung zur Weiterverbreitung erhalten, wie den Film mit dem Titel KONY 2012 von Invisible Children in den letzten Tagen.

Sollten die vielen Distributoren durch diesen Clip dazu animiert worden sein, sich tiefer in die Gräueltaten des irren Massenmörders Joseph Kony und die LRA einzulesen; sollten sie dadurch auf weitergehende Informationen zu den komplexen Problemen in Uganda und anderen afrikanischen Staaten oder den schwierig zu beantwortenden Fragen rund um internationale Hilfe für diese Staaten neugierig geworden sein; sollte der Clip gar dauerhaftes persönliches Engagement in Sachen Menschenrechte angespornt haben … dann ist das gut.

Falls der Clip aber nur weitergereicht wird, weil er zutiefst erschütternd ist und man hofft, allein mit seiner Verbreitung etwas zu ändern, falls jemand glaubt, der Mann wäre erst jetzt und durch dieses Video im Visier von Menschenrechtsorganisationen und anderen, falls jemand gar Geld an Invisible Children geschickt hat – dann bitte ich darum, vor dem nächsten SHARE-Klick doch noch ein paar Stunden der eigenen Recherche zu investieren, ich liefere hoffentlich mit den Links in diesem Posting einige nützliche Startpunkte.

Denn leider ist die ganze Sache mal wieder nicht ganz so leicht durch Social Media zu lösen, und das geht schon mit den Video-Absendern Invisible Children los.

Die Invisible Children Inc ist eine NGO, die von drei Filmemachern geleitet wird und in US-amerikanischen Blogs schon länger zumindest mit Argwohn, aber auch mit klaren Warnungen betrachtet wird. Nur etwa 31% der recht hohen Einnahmen der Organisation fließen tatsächlich in die vorgegebenen Anlässe, also auch die Unterstützung von Anti-Kony-Maßnahmen. Gerade diese sind jedoch mehr als fragwürdig und einer der Hauptkritikpunkte an Invisible Children, denn die Organisation unterstützt offen die Armee von Uganda (und andere Militäreinheiten, mit denen die Invisible-Children-Macher auch mal posieren) und somit ein militärisches Vorgehen gegen den Wahnsinnigen Kony.

Wer nun meint, dass man mit Gewalt einen Mann niederstrecken kann, der eine Kinder-Armee um sich scharrt, der nimmt bewusst in Kauf, dass bei solchen Versuchen viele weitere Kinder sterben würden. Weshalb seit längerer Zeit nach anderen Lösungen gesucht wird – sogar Friedensgespräche hat es mit dem Mann gegeben, der sich als „General Gottes“ sieht. Leider erfolglos.

Hinzu kommt – auch dies ist ein wiederholter Vorwurf gegen Invisible Children –, dass die Filme der Organisation faktisch nicht immer korrekt sind und eher der Emotionalisierung der Spenden-Kampagnen dienen als der Aufklärung. So ist derzeit völlig unklar, ob Joseph Kony überhaupt noch am Leben ist, in Uganda wenigstens soll er sich schon seit 2005 nicht mehr aufhalten. In genau diesem Jahr stellte der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag einen Haftbefehl wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit gegen ihn aus, gefunden hat ihn bisher jedoch niemand, und auch die 100 von Obama ins Land geschickten militärischen Berater, die natürlich ebenfalls in der Kritik stehen, konnten bisher offenbar noch nicht viel erreichen.

Noch einmal: Es ist natürlich nicht falsch, wenn der Film von Invisible Children Aufmerksamkeit für die widerwärtige Verbrechen von Kony generiert, die man bisher in der Presse überlesen hat, obwohl sie durchaus auch schon vorher auf der internationalen Agenda standen. Ob die Absender des Films als Unterstützer von militärischen Maßnahmen mit wahrscheinlich verheerenden Folgen jedoch diejenigen sind, an die man Geld schicken sollte, bezweifle ich.

Die alten Fragen bleiben aber leider.

Warum Menschen so sind. Was man selbst tun kann, um solch barbarischen Geschehen Einhalt zu gebieten. Wie die Welt reagieren sollte, die UN. Und diese Fragen stellen sich nicht allein in Sachen Kony, sondern auch in anderen Fällen, die einem immer wieder vor Augen führen, welch unfassbares Leid Menschen erfahren müssen und wie unbegreiflich grausam ihre Peiniger sind.

Ich kenne die Antworten auf diese Fragen nicht, ich bin aber sicher, dass es international abgesprochene Vorgehensweisen braucht, die alles daran setzen, zusätzliches Blutvergießen zu vermeiden.

UPDATE Ebenfalls lesenswert: Stop Kony, yes. But don’t stop asking questions.

UPDATE Ein weiterer Artikel bei ZEIT Online.

UPDATE Der Guardian hat weiter recherchiert.

UPDATE Noch einmal ZEIT Online.

122 Kommentare

  1. 01
    Dirk

    Danke für’s Posten und Zusammenstellen von ein paar Hintergrundinformationen.

  2. 02
  3. 03

    Vielen Dank für diesen großartigen Artikel. Ich hätte diese ganze Euphorie nicht besser in Worte fassen können. Es stört mich ungemein, dass so viele Menschen ein Video im Internet sehen und es bedingungslos glauben ohne auch nur ein wenig nachzuforschen. Nicht nur in diesem Fall.

  4. 04

    Moin!
    Ich kann leider nicht ganz nachvollziehen, wie du auf die 31% kommst. Magst mir da einmal auf die Sprünge helfen?

  5. 05
    pane et circenses

    Imagine a charity organization.

    The organization’s 3 CEO’s earn a $90.000 paycheck each. Only 30% of the money collected goes to the actual cause.

    Imagine this organization is lobbying for a DIRECT U.S. MILITARY INTERVENTION in an African country where just recently in 2009 a fortune of oil has been discovered.

    Imagine this organization is also supporting regional military forces that are proven guilty of the exact same crimes the organization originally set out to fight against.

    Imagine what they are trying to stop now and in a hurry has been going on for already more than 30 years.

    Imagine this organization really opts for Hitlers birthday as their designated date for a massive publicity action.

    Now imagine this organization comes out of nowhere to become a worldwide social media phenomenon of dimensions previously unseen.

    Would you just jump on the bandwagon without any further thought?

    WOULD YOU BE SOLD? ARE YOU ALREADY?

    #GOOGLEIT #EDUCATEYOURSELF

  6. 06
  7. 07

    @#801306: Im Financial Statement auf Seite 6 blaettern. „Direct Services“ (also das was wirklich den Kindern zufliesst) sind 2.8M, bei Gesamtausgaben von 8.9M. Der Rest sind Ausgaben fuer Videos (wie wohl dieses hier, hab’s mir nicht angesehen), Mitarbeiter, Reisekosten, Miete und mehr.

  8. 08

    Ah, danke, das hab ich gesucht! =)

  9. 09
    teelicht

    mit kriegsverbrecher gegen kriegsverbrecher. amerikanischer doppelstandard aus dem lehrbuch.

    http://minus.com/mbkJ3OxWJW

  10. 10
    Thomas

    Hier hat auch nochmal jemand geforscht und seine Erkenntnisse und Meinung af reddit gepostet.

    http://www.reddit.com/r/DAE/comments/qlqzd/am_i_the_only_one_who_is_suspicious_about/

  11. 11
    Lena

    Guter und interessanter Link unter Jochens Post (Spreeblick-Link)
    Zum Thema Kindersoldaten, Hilfe der UN, um Massenmörder zu fassen etc. gibt es sehr interessanter Literatur:

    Romeo Dallaire: They fight like soldiers, they die like children

    Romeo Dallaire: Shake hands with the devil

    Da wurde auch Berater nach Afrika geschickt und Soldaten in „Friedensmission“, die dann hilflos bei einem der furchtbarsten Genocide zugeschaut haben.

    Es ist ein schwieriges Thema, ein schwieriges Land. Aber auch wenn man mit einem Video wenigstens ein wenig davon in das Bewusstsein der gechillten und teilweise viel zu unbedarften Facebook-Jugendlichen rufen kann, dann doch einfach teilen und das Ganze wirken lassen.

  12. 12
    katrin

    ich muss ehrlich zugeben, dass ich das video zuerst geteilt habe und mich dann erst daran gemacht habe informationen über kony und „invisible children“ ausfindig zu machen.
    ich habe vor jahren sogar einmal einen artikel über die kinder, die jede nacht aus angst um ihr leben in die städte wandern, gelesen.
    damals wie heute hat mich die tatsache geschockt. und im ersten moment habe ich das video wirklich nur geteilt, weil er mich erschüttert hat. mittlerweile habe ich schon überlegt ob ich ihn wieder entfernen soll. allerdings wenn der clip auch nur ein paar meiner virtuellen freunde dazu anregt sich zu informieren, dann lasse ich ihn doch dort wo er ist.

  13. 13
    hackneysquatter

    mein sohn ist vor 2 jahren in den südsudan ausgewandert, seine freundin ist uganderin.

    er bittet mich weiterzuverbreiten, dass kein einziger cent an spenden bei den bedürftigen ankommt, sondern spätestens bei den korrupten dorfvorstehern landet, wenn es nicht vorher in präsidenten taschen landet.

  14. 14

    Danke, Johnny!
    Habe das Video gestern gesehen, war natürlich auch bewegt/geschockt/aufgerüttelt. Habe dann aber auch ein paar kritische Sachen dazu gelesen. Und mir gedacht: Hoffentlich/wahrscheinlich steht in den nächsten Tagen bei Spreeblick etwas Ausgewogenes dazu, auf das ich dann andere verweisen kann …

  15. 15

    @#801316:

    genau so erging es mir. ich lass ihn auch drin in der gleichen hoffnung.

    danke für den artikel, johnny. ich könnt jetzt hier noch weitere hilfreiche links zum thema posten, aber ich lass es.

  16. 16
    MWL

    Invisible Children wurde gegründet, um Bewusstseinsförderung zu betreiben. Meiner Meinung nach machen sie genau das und führen es auch effektiv aus!

    Ich habe mich direkt über das Finanzamt in den USA erkundigt und da geht hervor, dass von den $10 M in Einnahmen in 2011, $1,7M für Gehälter rausgehen. Jason Russel, der Gründer verdient $89,669 was im Vergleich zu deutschen Managementgehältern wenig ist.

    Übrigens, darin geht auch hervor, das über $7M in die Ausführung der Programme investiert wurden. Administrative Ausgaben belaufen sich regelrecht auf $1,731,248. Bitte nicht jedem Artikel glauben, der nicht ausführlich die Form 990 studiert hat (siehe Guidestar.org).

    Man sollte das ganze auch mal in Relation betrachten. Ohne deren Bemühungen, würde erst gar nicht so ein Hype entstehen. Ein Thema so heikle wie die LRA braucht stete Aufmerksamkeit. Je mehr es an Viralität erlangt, desto mehr Stimmen vereinen sich gegen Kony und für die Kinder.

  17. 17

    Wäre fair auch die Antwort von Invisible Children auf die Kritik zu posten: http://s3.amazonaws.com/www.invisiblechildren.com/critiques.html

  18. 18

    Danke für diesen Beitrag.

  19. 19

    Ich glaube nicht, dass jeder diesen Film sieht hingeht und spenden möchte, oder aber sich an illegalen Treffen beteiligt um in einer Nacht die ganze Stadt mit Plakaten voll zu packen (obwohl allein die Idee sehr cool ist.) Vielen Menschen geben solche nennen wir es mal „Aktionen“ eher das von Gemeinschaft. Ich z.B. finde es schön zusehen, dass die Menschen anfangen sich überhaupt dafür zu interessieren. Dass sie so ein Video nicht mehr einfach wegklicken, nur weil im Titel nicht steht „BOW NEUE ANGELINA JOLIE NACKT ACTION SZENE“ , obwohl sie sehen, dass es 30 Minuten geht. Ich glaube, damit sind wir menschlich gesehen schon einen ganzen Schritt weiter als noch vor ein paar Jahren, wo erst ein Tsunami kommen muss, um auf die Misstände mancher Länder aufmerksam zu machen. Natürlich gibt es leider noch Menschen, die das Video sharen, weil alle es sharen, aber ich glaube die ersten Schritte sind gemacht und sie sind gut. Jetzt muss man noch lernen kritisch zu beäugeln, welchen Organisationen man Geld gibt, wenn man schon so weit ist, doch im Vordergrund sollte stehen, dass die Bevölkerung von solchen Menschen und Taten weiß, auch ohne dass es präsent sein muss. Und es ist auch wichtig, dass wir aufhören die Augen zu verschließen.

    Und InvisibleChildren haben die Augen geöffnet, und da sind sie leider Gottes eine der sehr selten vertretenen Organisationen und sie haben in der Hinsicht ihre Aufgabe gut gemacht. Das sollte man nicht vergessen.

  20. 20

    Interessant wie ein -so möchte man meinen- einfaches Thema wie eine Hilfsorganisation eine solche Kontroverse auslöst.
    Allerdings muss ich sagen dass ich hier auf der Seite von @#801328 bin.
    Außerdem behauptet IC in ihrer Antwort die @#801323 gepostet hat, dass niemals Geld an die Regierung Ugandas gegangen ist. Ob das wahr ist? Wer weiß.

  21. 21
    yonah

    @ fanding

    Hilfsorganisationen, vor allem in Afrika sind nie ein einfaches thema! themen wie korruption und geldveruntreueung sind dabei noch nicht mal das große problem… was vile schwerer ist, und hier auch schon mehrfach gesagt wurde ist die art der verbrechen… täter machen opfer, die wieder täter werden.

    ich muss klar sagen, das ich den weg von der millitärpräsenz auch nciht richtig finde, aber (und das ist für mich aussschlag gebend hier) was ändert es daran, das es keine alternative gibt? entweder man tut etwas nicht richtiges, oder gar nichts…

    und da dürft ihr alle selber überlegen, was ihr mit euch vereinbaren könnte.

    das die sogenannten unsichtbaren kinder existieren und das ihnene geholfen werden muss, ist für mich keine frage…

  22. 22

    @#801328: Ich habe versucht, bei aller Kritik an IC die durchaus sinnvolle Aufmerksamkeitsgenerierung nicht außer Acht zu lassen. Fakt ist aber, dafür gibt es einige Zitate von IC, dass die Organisation eine militärische Lösung unterstützt und das halte ich mit meinem ebenfalls wenigen Wissen für falsch.

    Fakt ist auch, dass Kony seit 30 Jahren wütet, anscheinend aber seit 7 Jahren nicht mehr in Uganda ist und zumindest dort keine akute Bedrohung mehr darstellt (darüber informiert IC nicht). Die Frage, wie Regierungen vor Ort diese ganzen Verbrechen zulassen konnten und inwiefern sie u.U. ebenfalls beteiligt sind/ waren, Themen wie staatliche Korruption in Afrika etc. werden in dem Video nicht einmal angedacht, sondern es wird eine scheinbar leichte Lösung serviert, das gefällt mir nicht. Mir ist das alles zu Kampagnen-, geradezu Propaganda-artig, zu einseitig, da wird jedem, der das Video sieht, die Sache zu leicht gemacht.

    Ich stimme dir zu: Wir sind viele Schritte weiter, wir sind (oder fühlen uns) besser informiert und natürlich ist Mitgefühl eine gute Sache, vielleicht können tausende von Unterschriften sogar Druck ausüben. Aber auf wen? Wer soll das regeln, wenn nicht die Regierungen vor Ort? Wieso wenden wir uns nicht an unseren Außenminister und fordern ihn auf, die Bundeswehr auf die Suche nach Kony zu schicken? Wäre das nicht die Konsequenz aus unserem Anliegen, dem wir mit der Weiterleitung des Videos Nachdruck verleihen?

    Ist es denn wirklich so, dass dies alles geschieht, weil wir es nicht wissen, und nun, da wir es wissen, verringert sich die Gefahr solcher Massenmorde? Wie lange ist die aktuelle Liste der Gräueltaten auf dieser Welt, der Massenmorde und Genozide, von denen wir nichts oder wenig wissen?

    Wie gesagt: Ich habe keine Lösungen, aber ich mag nicht unkommentiert Videos weiterleiten, die von Leuten gemacht werden, die andere Tyrannen unterstützen und meinen, man könne einfach losziehen, den Irren umbringen und dann wäre alles prima.

  23. 23

    Ich habe vor einiger Zeit auch diverse kritische Aussagen zu Avaaz gelesen, die ja auch viel PR-Arbeit machen… vermutlich kann man sagen: wer was erreichen will, muß lautstark trommeln, er muß Kontakte und Netzwerke aufbauen, er muß Geldquellen aquirieren.

    Und wo so etwas passiert, landen früher oder später irgendwelche Leichen im Keller, und die werden ebenso früher oder später wieder ausgebuddelt. Vielleicht lehne ich mich da weit aus dem Fenster, aber ich würde fast sagen: zeig mir eine Hilfsorganisation, die etwas bewegen kann, und ich zeige dir eine Hilfsorganisation, die Schattenseiten hat.

    Und das ist für den Einzelnen, der sich gerne in seinem bescheidenen Rahmen engagieren möchte, ziemlich frustrierend. Sobald er etwas Neues gefunden hat (nachdem seine vorherige bevorzugte NGO bei irgendwelchen Fragwürdigkeiten ertappt wurde), bekommt er um die Ohren „ja aber die sind ja NOCH schlimmer“.

    Vielleicht braucht es sowas wie ein „NGO-Watch“. Irgendeine unabhängige „Rating-Agentur“ für die Seriosität und reale Wirksamkeit solcher Organisationen. Aber auch eine hypothetische „NGO-Watch“ würde, bei ausreichender Größe, früher oder später bei irgendwelchen Unregelmäßigkeiten ertappt werden (vermutlich auf Initiative von Organisationen, die in ihrem Ranking weiter unten stehen).

    Man manövriert sich so sehr schnell in eine Ecke, die besagt: mach lieber gar nichts, dann machst du nichts falsch…

  24. 24

    @#801333: Dass Kony nicht mehr in Uganda sondern im Kongo ist, wird sogar im Video erwähnt und mit einer Animation unterlegt, auch ist dieser Punkt in ihrer Antwort enthalten.
    Zur militärischen Lösung: Sicherlich nicht der beste Weg, aber gibt es einen anderen? Wie soll man sonst seiner habhaft werden? Vielleicht bin ich zu engstirnig, aber mir fällt nur die militärische Lösung ein.

    Wo ich dir jedoch voll und ganz zustimme ist der 3. Absatz. Warum wenden wir uns eigentlich nicht auch an unsere Minister? Reicht das vollkleistern der Städte? (Falls sich überhaupt jemand zu diesem Zeitpunkt noch an die Aktion erinnert…)

    Ich denke schon, dass vieles unter anderem auch deshalb geschieht, weil wir es nicht wissen/nicht wissen wollen. Wäre wie globale Aufmerksamkeit stärker auf die Probleme von Afrika gerichtet, wären unsere Regierungen viel eher bereit auf die dortigen Machtspiele zu verzichten und wirklich zu helfen.

  25. 25

    @#801333: Entschuldige bitte, aber ich habe das Gefühl, Sie/Du (Ich bleib mal beim du, ist mir lieber und du duzt ja auch) hast wirklich nicht das ganze Video geschaut, die Kritik daran nicht ausführlich gelesen und vor allem nicht die Antwort von IC auf die Kritik zur Kenntnis genommen.

    Nur einige kleine Beispiele:
    Uganda – IC sagt offen, das Kony seid 2006 nicht mehr in diesem Land wütet, begründet aber auch warum Sie Uganda als Teil einer Lösung sehen.

    Unterschriften für den Druck – Das ist doch sogar im Video dargestellt, wozu so etwas führen kann/soll. Die Organisation hat doch schon erreicht, das viele Menschen bei Politikern persönlich vorstellig wurden.

    Liste der Gräueltaten auf dieser Welt – Das Argument hört sich in meinen Ohren ein wenig nach: „Hilft sowieso alles nichts, Augen zu und Kopf in den Sand stecken“ an.

    Den Irren umbringen – Entschuldigung aber damit zeigt sich sehr deutlich, dass du wirklich überhaupt keine einzige Nachforschung angestellt haben kannst. Ohne es weiter auszuführen, alle Links, Quellen, Angaben die wiederlegen das IC das fordert sind sogar schon hier in den Kommentaren.

    Lieben Gruß

    Der Captain

  26. 26

    Vielen Dank für diesen Artikel! Ich gehöre selbst zu den Leuten, die sich vor facebook-Posts zu einem Thema informieren. Gerade solche Hypes sollte man grundsätzlich auch kritisch hinterfragen, selbst, wenn sie einem auf den ersten Blick humanitär vorkommen.
    Vielleicht wäre die Kritik an dem Video (die es mittlerweile von vielen gibt) milder ausgefallen, wenn man solche Dinge wie das Bewerben des „Action Kits“ weggelassen hätte.
    Ich habe mittlerweile einen Artikel vom Zeit Blog (http://blog.zeit.de/netzfilmblog/2012/03/08/joseph-kony-2012-social-media-uganda-film/) bei facebook verlinkt, der dieses Thema auch kritisch betrachtet. Ich denke, dass mittlerweile solche Artikel mehr dazu aufrufen, sich mit Kony und auch -kritisch- mit dieser Organisation auseinanderzusetzen, als es diese Video macht.

  27. 27
    ML

    @Alex – ich verstehe immer noch nicht, was an der Organisation auszusetzen ist. Die Zahlen vom Finanzamt belegen eindeutig, dass sie ihre Ziele verfolgen und das machen sie auch gut. Sollten wir nicht unsere Aufmerksamkeit den Zielen widmen anstatt dem typisch-deutschen-zweifelhaften Wahnsinns?

    Invisible Children regt Menschen zur Diskussion über die Misstände an und fordert zum Mitmachen auf.

    @ShoeBazz – z.T. Transparenz: da sind die USA uns Deutschen um Meilen voraus. Schau Dir die Infos auf CharityNavigator oder Guidestar an. In Deutschland muss man als NGO leider für einen Siegel zahlen, und nicht gerade wenig. Es wäre schön, wenn sich ein Bundesverband (wie z.B. der Deutsche Fundraising Verband) mehr dafür einsetzen würden.

  28. 28

    @#801336: („Du“ ist völlig okay. :))

    Du hast recht, einiges, was ich an IC bemängele, kommt im Video korrekter vor, als es an anderen Stellen den Anschein macht. Und noch einmal: Es wäre auch falsch, sich jetzt nur auf IC zu konzentrieren und darauf, die „auseinander zu nehmen“. Denn dass überhaupt drüber gesprochen wird, bleibt ja wichtig.

    Dennoch darf man sich fragen, wessen Botschaften man liest, wie diese Organisationen mit dem gespendeten Geld umgehen und vor allem: was man selbst tatsächlich tun kann und ob das Weiterleiten eines Videos genügt. Mein Beispiel mit der Bundeswehr ist dabei so polemisch wie konkret. Und da IC nach eigener Aussage einerseits wohl kein Geld an die ugandische Regierung gibt, gleichzeitig aber die ugandische Armee für die fähigste und am besten ausgestattete für eine Lösung hält, halte ich Nachfragen in Sachen IV für legitim.

  29. 29

    @#801338: „Sollten wir nicht unsere Aufmerksamkeit den Zielen widmen anstatt dem typisch-deutschen-zweifelhaften Wahnsinns?“

    Ist Dir nicht aufgefallen dass die meisten Links die Johnny oben gebracht hat auf Englischsprachige (meistens Amerikanische) Seiten sind? Die Kritik ist international. In dem Post von George Takei auf Facebook den ich gesehen habe sind ueber 1,000 Kommentare, vermutlich praktisch fast alle von Nicht-Deutschen.

    Typisch Deutsch? Nein, auch in anderen Laendern wird hinterfragt.

  30. 30
    Felix

    Okay, ich kann den Argwohn gegenüber Hypes verstehen. Massenbewegungen sollten immer argwöhnisch betrachtet werden – nur in diesem Falle ist der Trend vielleicht wirklich mal ein Friend. Die Zahlenspiele mit den Einnahmen und Ausgaben, sowie die Gerüchte es handele sich um Post-Kolonialismus der Gründer ist sowas von irrelevant im Moment. Relevant ist, dass Kony mal so gar nicht geht! Konfliktlösungsvorschläge sind natürlich rar und schwierig. Das sollte Aufgabe von Spezialisten sein, die nun mal in den Regierungen, Militärs und Sondereinsatzkommandos sitzen. Nur hat man das Gefühl, dass dieses Thema nicht sonderlich ernst genommen wird… Und genau daran kann die IC was ändern mit einer wirklich genialen Marketing-Kampagne, die selbst die Obama Wahlkampagne in den Schatten stellen könnte. Noch nie wurde Social-Media sooo effektiv eingesetzt um Botschaften zu verbreiten. Meinetwegen können sich die Gründer noch mehr auszahlen lassen für diesen enormen Aufwand! Viele unterschätzen, dass was die Jungs da auf die Beine gestellt haben. Man wird ja auch nicht Aufgefordert was zu spenden – oder kam einmal der Hinweis im Video? Es geht viel mehr darum Koney wirklich die Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient – im negativen Sinne. Deswegen bin ich stark dafür, dieses Video zu verbreiten! Sicherlich kann die Wirkung ziemlich fatal enden… Aber auch ziemlich großartig. Im Enddeffekt sollte sich aber was ändern! Viele beschweren sich immer, über diejenigen die das Video auf Facebook teilen und sonst nichts unternehmen. Das ist aber ein Trugschluss – je mehr es geteilt wird desto besser. Wenn einmal in den größeren Medien darüber berichtet wird ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch unsere Politik genötigt fühlt darauf einzugehen. Ich finde man sollte hier mal nicht so viel Angst haben und eine Hilfsorganisation hinterfragen, die nicht wirklich um Geld bettelt. Sharing is caring.

  31. 31

    @#801338: Ich gebe dir mal noch 2 weitere Links, mit denen du dich genauer zu dem Thema einlesen kanns: http://ilto.wordpress.com/2006/11/02/the-visible-problem-with-invisible-children/
    http://visiblechildren.tumblr.com/

    Sicher, die Tatsache, dass diese Organisation durch ihr emotionsgeladenes Video auf diesen Missstand aufmerksam macht, ist sehr gut und richtig. Daraus sind ja dann auch die Auseinandersetzungen zum Thema Kony entstanden. Leider schauen sich viele das Video nur an, ohne sich in irgendeiner anderen Weise damit auseinanderzusetzen und teilen es dann auf facebook weiter, so wie es in dem Video verlangt wird. Ohne Reflexion wird Kony allerdings leichter in Vergessenheit geraten, als mit einer intensiven Auseinandersetzung mit ihm. Und gerade diese „In-Vergessenheit-geraten“ wollen jene Macher der Videos doch gerade verhindern. Ich frage mich, was da ein „Action-Kit“ bringen soll, das Geld kostet oder all diese anderen Dinge, die in dem Shop zu kaufen sind. Eine breite Öffentlichkeit haben sie ja eh schon durch das Video erreicht, die noch breitere Öffentlichkeit erreichen sie durch den offenen Dialog darüber – völlig kostenlos. Mich stört an dieser Organisation einfach, dass sie einen Großteil des Geldes in reine Öffentlichkeitsarbeit steckt, die auch kostenlos möglich wäre.
    Dies zeigt der Artikel und die Diskussion hier. Besser gegen Joseph Kony als für KONY 2012!

  32. 32

    danke für das zusammentragen der informationen, ich wusste das man hier was vernünftiges zu diesem thema findet!
    in die debatte steig ich hier jetzt nicht ein, seinen standpunkt muss jeder für sich selbst finden.

  33. 33
    Dave

    nunja, ich mach dich somit mitverantwortlich, das solche probleme noch existieren… du verharmlost, du legst den lesern einen einfachen weg vor, ihr gewissen zu beruigen nichts zu tun… du verstärkst den gedanken, das so viel scheisse passiert, das es sich gar nicht mehr lohnt etwas zu unternehmen! die jungs die dieses video gemacht haben, probieren ein einzelnes dieser probleme an der wurzel zu packen….keine eurokrise, keine polit-skandale… einfach nur, den schwächsten, den kindern zu helfen! …schäm dich!

  34. 34
    Dr. Reinhard Huchthausen

    Darauf konnte man eigentlich warten. Eine Kampagne, die so viel Erfolg hat, kann einfach nicht gut sein.
    Ich wundere mich, dass der Autor und viele Kommentierer zu wissen glauben, welche Wirkungen dieser Film hat („…aber nur weitergereicht wird, weil er zutiefst….“ usw). Ich beschäftige mich seit langem mit dieser Problematik und ich lasse mir mein selbständiges Denken nicht von irgendwelchen Bloggern absprechen.
    Ich persönlich finde die Arbeit dieser Filmemacher (das wird von den Kritikern immer so komisch angemerkt, als sei dieser Berufstand nicht in der Lage, auf dem Sektor der Menschenrechte was Sinnvolles zu leisten) äußerst wertvoll und werde die Kampagne weiter unterstützen.

  35. 35

    Ich habe gerade selbst einen Blogartikel zu diesem Thema verfasst: http://alexbloggt.com/?p=137
    Dabei geht es mir vor allem darum, den offenen Dialog von diesem Thema und Video voranzutreiben und auch Aspekte kritisch zu beleuchten.

  36. 36

    Falls das ueberhaupt noch jemanden interessiert, der Guardian hat sich des Themas mal angenommen und per „live blog“ weiter recherchiert. Die haben unter anderem mit verschiedenen Leuten gesprochen die dort leben (oder mindestens bis vor kurzem getan haben) und sich recht gut mit dem Thema auskennen.

  37. 37

    @#801349:
    du schreibst dort: „Es gibt genug andere Organisationen mit ähnlichen oder gleichen Zielen und Einsatzgebieten, die vertrauenswürdiger sind und das gespendete Geld nicht größtenteils zu Werbezecken raushauen“

    …wäre gut, ein paar davon zu nennen und auch im Fahrwasser des aktuellen Memes bekannt zu machen. Die könnten von der Aufmerksamkeit, die das Thema Kony derzeit hat, durchaus profitieren.

  38. 38

    @#801353: Neben den auf dem Zeit-Blog genannten würden mir da noch bekannte Organisationen wie Amnesty International oder auch Oxfam einfallen, die auch besonders in Afrika und Uganda tätig sind und als verlässlich und vertrauenswürdig gelten.

  39. 39

    @#801352: Danke, ich habe den Link oben hinzugefügt.

  40. 40
    pane_et_circenses

    ICH MÖCHTE ZUM NACHDENKEN ANREGEN. ICH MÖCHTE HIER NIEMANDEM ETWAS VERDERBEN. BITTE GEBT DIESEM BEITRAG EINE CHANCE UND LEST IHN OBJEKTIV. VIELEN DANK.

    Eine aus dem nichts in die Weltöffentlichkeit gelangte „Charity“ Organisation bei der die 3 CEO’s knapp 90.000 Dollar verdienen, bei der nur knapp 30% der Spenden überhaupt nach Uganda gehen, und die lobbyarbeit betreibt für eine DIREKTE MILITÄRISCHE U.S. INTERVENTION in einem Afrikanischen Land in dem kürzlich, erst 2009, sehr grosse Öl vorkommen entdeckt worden sind?

    Und das ganze sollte laut promotion Video auch bitte noch unverzüglich dieses Jahr über die Bühne laufen?

    Darüber hinaus wird lokal mit der Armee Ugandas zusammengearbeitet die nachgewiesenermaßen schuldig ist die exakt gleichen Verbrechen begangen zu haben, die man Joseph Kony und der LRA anlastet?

    Eine emotional bindende und gemeinschaftsgefühl stärkende Inszenierung mit erschaffung eines universalen gültigen Feindbildes?

    Und jetzt sind weltweit Menschen bereit sich dafür einzusetzen?

    Es kommt immer wieder die Frage auf wie konnte das System zu Deutschlands dunkelster Zeit überhaupt funktionieren? Die Parallelen sind offensichtlich. KONY 2012 könnte auch die Welle genannt werden…

    Joseph Kony ist der neue Osama bin Laden/Saddam Hussein/Muhammad Gaddafi/Ruhollah Chomeini. Eine Verkörperung des Bösen die aus der Versumpfung der Unbedeutsamkeit rein in das mediale Rampenlicht gezerrt wird um in der Masse der Bevölkerungen Legitimation für militärische Operationen zu gewinnen.

    Joseph Kony ist nie das Problem gewesen. Er ist ein Produkt seiner Umgebung. Eine inszenierte Hetzjagd dient nicht der Lösung, eher lenkt es von den eigentlichen Missständen ab.

    Afrika leided an den Nachwehen der Kolonialzeit und an der bis zum heutigen Tage andauernden ausbeutung des Kontinents durch die großen, mächtigen Nationen und die profit orientierten Konzerne unserer Welt.

    Warum setzt man sich nicht z.B dafür ein das die großen, einflussreichen Pharmakonzerne lizensen für die grundlegendsten basis Medikamente freigeben damit finanziell schwache afrikanische Staaten diese selber produzieren und damit überhaupt in ausreichender Menge erwerben können?

    Warum setzt man sich nicht z.B dafür ein das die großen, einflussreichen Argrarkonzerne aufhören ihr Saatgut genetisch so zu verändern, dass es sich nicht selber reproduzieren kann. Dann hätten diese Länder wenigstens eine Chance sich aus der Abhängigkeit anderer Mächte zu arbeiten.

    Jeden Tag sterben auf dem afrikanischen Kontinent mehr Menschen aufgrund von Profitgier und Machinteressen als Joseph Koni und seine LRA jemals vor den Gewehrlauf kriegen können.

    Kann eine inszenierte militärische Hetzjagd gegen Joseph Kony wirklich das erklärte Ziel einer ehrlich arbeitenden, moralisch einwandfreien, zum wahren wohle der Bevölkerung Ugandas arbeitenden Organisation sein? Willst du wirklich Teil davon sein?

  41. 41
    Caspar

    Ich hoffe ich darf hier Werbung für ein soziales Projekt in Uganda machen. Hier kommt das Spendengeld nämlich auch an! Im Gegensatz zu Invisible Children. Das Projekt Schenke eine Ziege e.V. gibt Familien in Uganda die Möglichkeit auf eine nachhaltige Entwicklung und Bildung. Bildet euch ein eigenes Bild und stimmt für Vanessa Velte ab. Wenn Vanessa Velte gewinnt, erhält das Projekt 30 000 Euro! Mehr Informationen http://www.schenke-eine-ziege.de/beweg-was/aktiv-werden/abstimmen.html

  42. 42
    Dr. Reinhard Huchthausen

    @pane_et_circenses
    Ich kann das alles wirklich nicht mehr hören. Ich habe mich der Mühe unterzogen, diesen Kommentar zu lesen, was wirklich nicht einfach ist.
    Ein Ansammlung von Klischees, Verschwörungstheorien und falschen Behauptungen. Es ist oft das gleiche Muster, das eine Elend wird gegen das andere ausgespielt, die Kolonialmächte sind an allem schuld usw.usw.
    Es ist schlicht langweilig.
    Und noch was. Ich habe für diese Aktion gespendet, wissend wofür das Geld ausgegeben wird. Hier geht es um eine wichtige und wertvolle Kampagne und nicht um Spendengelder, die in Uganda ankommen sollen (zumindest nicht direkt).
    Dazu stehe ich, und ich möchte wirklich, dass dieser widerwärtige Schlächter gefangen und bestraft wird. Mit dem Totschlag-Argument, dass Kony „das Produkt seiner Umgebung“ sei, kann man nichts rechtfertigen. Das riecht mir zu sehr nach Ent-Schuldigung für Kony, Milosevic und wie sie alle heißen.

  43. 43
    Hans

    Danke für die Hintergrund-Info. Das ganze reisserische Video war mit sofort suspekt. Alleine die Erklärung zu dem Logo ist schon reichlich naiv. Das ganze erinnert mich ein bIsschwn an Scientology.

  44. 44

    @Caspar …danke für den Hinweis! Haben die was mit http://www.iwantagoat.com/ zu tun? Die hatten vor einiger Zeit auch mal ein nettes virales Video :)

    @Alex …ja, das deckt sich mit meinem Eindruck, daß die etabliertesten NGOs (bei aller Kritik, die es auch an ihnen tlw. berechtigt geben mag) diejenigen sind, die am ehesten etwas bewegen können.

    @pane_et_circensis …interessanter Aspekt, und wenn es tatsächlich stimmen sollte, daß Tausende Spender ihr Geld arglos dafür einsetzen, daß dort von Leuten, die nicht besser sind als Kony, ein Stellvertreterkrieg für Ölinteressen geführt wird, dann wäre das eine unfaßbare Verarsche. Wie gesagt – wenn.

    Ich finde deine Schlußfolgerung „woanders passieren NOCH schlimmere Sachen als bei Kony“ aber nicht gut. Das hat was von „diese armen Kinder in Afrika sind gar nicht so schlimm dran wie die noch viel ärmeren Kinder in Afrika“, und ich mag Argumentationen nicht, die sich auf arme Kinder in Afrika berufen.
    Auch wenn Kony selber nicht mehr im Lande sein sollte, sind (soweit ich weiß, man möge mich ggf. korrigieren) die Zustände dort nach wie vor alles andere als erfreulich, es gibt da also nichts zu verharmlosen. Und bei aller Richtigkeit bzgl. der wirtschaftlichen Probleme gibt es da auch und vordringlich das Problem, daß in ein paar Jahren ein Haufen Leute dort leben werden, deren Kindheit und Jugend vor allem aus Rumballern, Drill und Grausamkeiten bestanden hat. Das prägt. So wenig wie „IC“ mit ihrem anscheinend militärischen Ansatz richtig liegen (der darauf hinausliefe, Kindersoldaten gegen andere Kindersoldaten antreten zu lassen), so wenig wird oft bedacht, was für chaotische Strukturen – sozial und psychisch – dort hinterlassen worden sind.

    Die Person Kony ist vergleichsweise unwichtig, möglicherweise ein Buhmann, da könntest du recht haben (nicht, weil er nicht für Grausamkeiten en masse verantwortlich wäre, sondern weil es einfach nicht ausreicht, einem völlig verfahrenen sozialen System den vermeintlichen Kopf abzuschlagen). Er sollte vor dem Internationalen Gerichtshof angeklagt werden, das stimmt schon. Aber den Fokus auf einzelne Personen zu richten ist zwar ziemlich menschlich, aber wenig effektiv.

    Trotzdem finde ich die Aufmerksamkeit gut, die dieses Video bekommt. FALLS „IC“ unseriös sind, wird das ans Licht kommen und ihnen sehr schaden. Und so oder so: es wird Aufmerksamkeit für ein Land geweckt, von dem viele bis vorgestern vllt nicht mal wußten, daß es existiert. Gerade weil das Video zu Kontroversen anregt, wird (wie auch hier in den Kommentaren) nach Alternativen gefragt. Und wenn AI oder andere Organisationen, die seriös arbeiten, als „Kollateralnutzen“ von der Aufmerksamkeit profitieren, dann ist auch das eine sehr gute Sache.

  45. 45
    Julian

    Das sind echt nützliche Hintergrundinfos.
    Jedoch schließen viel zu viele, soweit ich mich jetzt durch einige Kritiken gelesen habe, von den „Lösungen“ die IC vorschlägt darauf, dass die ganze Kampagne deswegen zweifelhaft ist.
    Aber wieso? – Meiner Meinung nach ist die Unterstützung der Kampagne oder der Organisation was komplett verschiedenes.
    Die Kampagne zielt darauf ab, Aufsehen zu erregen – die Organisation zielt darauf ab, US-Truppen nach Uganda, den Kongo oder Zentral Afrika zu schicken.
    Das eine finde ich sehr gut, das andere widerum absolut nicht.

    Nur weil man die Idee hinter der Kampagne, nämlich das Aufsehen der Bevölerung zu erregen, die daraufhin von den „Mächtigen“ Handlungen fordert, unterstützt, bedeutet das nicht, dass man den Weg, den IC vorschlägt, unterstützt.

    Ich habe viele Kritikpunkte gelesen und stimme vielen davon auch zu, aber all diese Kritik richtet sich oftmal nicht gegen die Kampagne, sondern gegen den Vorschlag, den IC macht, um Kony zu stoppen.

  46. 46

    @#801362: Die US Truppen sind schon da.

  47. 47
    Julian

    @#801363: Und IC’s Ziel ist, das noch mehr folgen werden.
    Aber das ist gar nicht der Punkt den ich machen wollte. Es geht mir mehr um den Unterschied, zwischen Kampagne und Organisation und dass diese zwei Sachen, meiner Meinung nach zu Unrecht, in einen Topf geschmissen werden.

  48. 48

    @#801364: Die Kampagne kannst Du meines Erachtens nicht von der Organisation trennen. Irgendwer hat weiter oben die Gehaelter der Jungs mit denen von „Deutschen Managern“ verglichen und behauptet sie waeren gering, ein meiner Meinung nach arg gewagter Vergleich. Die Jungs verdienen ziemlich gut daran. Soweit ich mich entsinnen kann haben die $400k fuer Mieten ausgegeben. Irgendwie stehen die Kosten fuer mich in keinem Verhaeltnis.

  49. 49
    Julian

    @#801365: Dass die Köpfe hinter IC gut Geld verdienen, kann ich mir gut vorstellen. Und natürlich bringt ihnen wahrscheinlich auch diese Kampagne Geld ein.
    Ich denke dennoch, dass man IC und Kampagne getrennt betrachten kann. Die Unterstützung der Kampagne muss nicht zwangsläufig über Spenden geschehen. Vielmehr kann jeder, dem etwas daran liegt, die Idee dahinter, das Aufsehen erregen, selber verfolgen ohne auch nur einen Cent an die, und das glaube ich mittlerweile selber, eher fragwürdig zu sehende IC-Organisation zu spenden.
    Die Organisation mag ihre Fehler oder wie man es auch nennen mag haben, da stimme ich zu, aber die Kampagne die sie gestartet haben und die Idee dahinter, finde nach wie vor bemerkenswert und sehe sie als einen guten Schritt, auch wenn man als einzelner scheinbar kritisch sein sollte, wie man diese Idee umsetzen will.

  50. 50

    Ich kann mir vorstellen warum und wie die Menschen hinter der Organisation und die Menschen im Land irgendwann an den Punkt kamen, sich für die militär. Option auszusprechen. Ich glaube wenn man dort vor Ort war und gesehen hat was passiert und dann gespürt hat wie wenig unser internationales Rechts- und Politiksystem sowas verhindern kann, dann kann ich nachvollziehen warum sie diese Lösung wählen.

    Und ich finde die Emotionalität des Videos für die Mobi genau richtig, denn letztlich drückt das Video aus, was diese Menschen bewegt … und zwar genau mit den Emotionen die sie umtreiben.

    Hmm: und bzgl. des Geldes: Warum sollen sie nicht von dieser Arbeit leben können? Ich arbeite selbst für eine große NGO und obwohl ich dies tue weil ich deren Arbeit klasse finde, möchte ich doch auch davon leben. Der andere Weg tendiert nämlich gefährlich in Richtung Selbstausbeutung und damit ist niemandem geholfen.

  51. 51
    daplayex5

    @#801306: Weiter wird der verantwortlichen Organisation Invisible Children Inc. schon länger vorgeworfen, viele der Spendeneinnahmen für Gehälter und Produktion neuer Filme auszugeben. 2011 wurden lediglich 31 Prozent der Spendeneinnahmen für Hilfsprojekte in Uganda ausgegeben.[18] In einer offiziellen Stellungnahme wird die Verteilung der Spendengelder mit weiteren Zielen der Organisation verteidigt. Neben der humanitären Hilfe von Opfern vor Ort, wofür 31 % der Spendeneinnahmen verwendet wurden, ist es Ziel der Organisation, durch Dokumentationen über die Taten Konys und der Lord’s Resistance Army aufzuklären. [19]
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kony_2012#Kritik

  52. 52
    ML

    Eigentlich wollte ich mich entgültig hier raushalten, aber ich möchte noch einmal erwähnen, dass die Informationen von @daplayex5 und anderen falsch sind. Habt ihr Euch schon einmal den amerikanischen Steuerbescheid der IC durchgelesen? —> übrigens, jederzeit öffentlich erhältlich.

    IC hat sich nicht zur Mission gesetzt, Gelder für Uganda auszugeben. IC wurde gegründet zur Bewusstseinsförderung („Raise Awareness“). Das wissen auch die Spender (oder sollten sie wissen) . Von den Einnahmen wurden über 80% in Bewusstseinsförderung investiert (s. Program Expenses). IC verdeutlicht, dass Spendengelder in Filmproduktion eingegangen sind- zu RECHT, denn genau deshalb wurden sie gegründet. IC ist aus dem Gedankengut mehrerer Filmstudenten entstanden. Sie fingen klein an und haben durch ihre Kreativität und Social Media Know-How Aufmerksamkeit für eine Sache erregt, die sonst wenige Menschen interessiert hätte. Sonst braucht man einen George Clooney oder eine Angelina Jolie um sich aufzurappeln und zu helfen.

    Und noch einmal: die Gehälter (gesamt) belaufen sich auf $1,7M. Der Geschäftsführer & Gründer erhält $80,000 (die Top 3-5 höchsten Gehälter müssen in den USA veröffentlicht werden!). Im Vergleich zu anderen gemeinnützigen Organisationen und auch Managementgehältern generell, liegt das deutlich unter dem Schnitt.

  53. 53

    Mittlerweile haben sich auch die „etablierten“ Medien wie die Tagesschau mit dem Thema Kony 2012 auseinandergesetzt. In der Nachtausgabe der Tagesschau ist sogar der Blogeintrag von Spreeblick zu sehen: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1076816.html (ca. 17sek. vor Ende).
    Wirklich interessant welch ein mediales Echo diese Aktion mittlerweile hervorgerufen hat – nicht nur in der „Online-Welt“.

  54. 54

    Dem Artikel von @Johnny möchte ich nichts hinzufügen, denn aus meiner Sicht ist damit schon vieles gesagt, sondern auf eine Nachbarschaftsinitiative aus Lübeck hinweisen, die einem Dorf in Kenia hilft. Ich bin hier selber aktiv und unterstütze diese Gemeinschaft gerne. Für euch zur Info, wenn ich den Link hier posten darf –

    http://goodnewstoday.de/gute_nachrichten/2010/02/09/sequoia-helping-hands-deutschland-e-v/

  55. 55

    In Ergänzung zu dem Artikel habe ich hier mal etwas aus meiner Sicht gebloggt, warum die Kony-Kampagne am Ende dem Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen weltweit mehr schaden ls nützen wird. Lesen. Bittedanke ;) Und wenn er auf Zustimmung trifft, bitte weitersagen ;)
    http://www.achtungmeinung.de/?p=1145

  56. 56
    delonge

    Ich denke, Geld an die Organisation zu schicken, ohne sich vorher Gedanke gemacht zu haben und sich ausreichend informiert zu haben, ist mit Sicherheit der falsche Weg. Auf der anderen Seite ist es so, dass „Invisible Children“ hier mit diesem Video nur ein Kampagne ins Leben gerufen hat , bei der man sich entscheiden kann mitzumachen oder ebend nicht. 25 Poster kosten 5$, bestellt man mit ein paar Leuten zusammen, dann reduzieren sich die Kosten für den Versand enorm. Im Schnitt kann hier jeder mit 5€ bei einer – scheiß egal, ob der Typ noch lebt – erstmal guten Aktion dabei sein. Zu sagen: „Ne, die Organisation ist doof, da mach ich nich mit“ ,ist ok, aber dann nimm die 5€ und spende sie für etwas an das du glaubst, ansatt dir davon schon wie viel zu oft irgendwas zu kaufen, was du nicht brauchst!

  57. 57
  58. 58
    Monika

    Ich fande den Zeitartikel dazu recht vielsagen. Entspricht im Grunde deiner Meinung. Was ich mich persönlich nur frage ist, wieso Menschen sich für sowas begeistern und die Probleme in ihrer Nähe (sagen wir mal in Berlin) nicht unterstützen oder einfach ignorieren? Man muss nur auf lokale Seiten gehen und sieht wo man ganz einfach und effektiv helfen kann: http://www.nord-berliner.de/10055-ehrenamtliche-helfer-in-krankenhaeusern-suchen-unterstuetzung.html

    Stattdessen soll man eine Kampagne unterstützen, die das USA MILITÄR! weiter motivieren soll einen Massenmörder IRGENDWO im afrikanischen Busch zu fangen. Also ich frage mich, wie weltfremd sind die Leute oder geht es nur um Selbstdarstellung (so wie von den Stars oder Politik, die da mitmachen).

  59. 59
    miss_monifa

    Oh man… wie kann man nur so einen schwachsinnigen Artikel schreiben. Ganz ehrlich, auch wenn nur 31 % der Spenden Einnahmen (was ich bezweifle) den eigentlichen Zweck erfüllen, ist es mir Recht. Wir leben schließlich im ÜBERFLUSS. Besser so als gar nicht.

  60. 60
    Maximilian

    Bevor ich garnichts mache… stell ich mich auf die Seite einer Hilfsorganisation mit dem Glauben etwas zu bewirken. Und wenn diese Hilfsorganisation nur einen Großteil der Spenden und nicht 100 % nutzt um direkt vor Ort zu helfen… dann ist das immer noch so viel mehr als passieren würde wenn es diese Organisation nicht gäben würde und wir nichts machen.

  61. 61
    ralle

    Invisible Children schafft Aufmerksamkeit und arbeitet effizient an seinem Ziel. Natürlich kann man hier einfach alles kritisieren und wieder die Augen schließen und sagen, „man kann nichts verändern“.

    Ich gehe mit, dass es bei der NGO und der Kampagne Schwachstellen gibt, aber das stellt den Sinn nicht in den Hintergrund. Wenn wir als Gesellschaft aufstehen, und hier ist übrigens vor allem die amerikanische gemeint, dann ist es einfach eine gute Sache. Wir alle wissen, dass in der Gesellschaft nur wenige bereit sind, sich mit einem Thema, welches einfach außerhalb ihrer Realität stattfindet, besonders tief auseinandersetzen. Die NGO nutzt moderne Methoden und ja, sie verkaufen das Thema. So funktioniert es heute und ich finde die Leistung beachtlich.

    Diese Menschen setzen sich für ein hehres Ziel ein, nämlich die Durchsetzung des internationalen Rechts. Wir alle wissen, dass die Amerikansche Gangart und auch der internationale Gerichtshof alles andere als lückenlos sauber sind. Aber stimmen nicht überein, das Ziel, Verbrecher sollen nicht ungestraft davon kommen – ist ein edles?

    Der Artikel von Johnny ist aus meiner Sicht nicht ausgewogen sondern verdrossen.

  62. 62

    @#801403: @#801407:

    Erst einmal mitmachen weil es ein „gutes Ziel“ ist? Verdrossen seid meines Erachtens ihr, die einfach nach dem Motto „da muss man doch was tun“ losmachen, unterstuetzen, spenden, sonstwas. Denkt an die Kinder!

    Bloss nicht hinterfragen, bloss nicht nachdenken ob die Aktion auch wirklich erreicht was sie behauptet zu tun. Ob sie vielleicht sogar schadet. Machen, machen, machen, hehre Ziele.

    Dass dadurch vielleicht mehr Schaden als Nutzen angerichtet wird und nur ein anderes Regime unterstuetzt wird, das ist unwichtig? Und Leute die nachdenken und nicht einfach tollen Bildern verfallen sind verdrossen?

  63. 63

    Ich kenne tausende Projekte die mehr Unterstützung verdienen, aus welchen Gründen & Ansätzen heraus auch immer. Ich kenne tausende Projekte deren „Wirkungsgrad“ höher ist als der dieser für mich äusserst fragwürdigen Organisation und Ihres Ansatzes.

    Ich kenne tausende kleine Aktionen (ok, ich kenne vielleicht hundert – aber ein jeder Leser kennt bestimmt mindestens 5) gleich um die Ecke vieler Leser dieses Artikels die Unterstützung tausend mal mehr nötig und verdient haben als dieser äusserst fragwürdige Humbug!

  64. 64
  65. 65

    Invisible Children ist Peta mit Menschen.

  66. 66

    @#801427:
    Seriöse Angaben
    werden bevorzugt.

  67. 67

    @#801433: Das sind serioese Angaben. Das ist deren Finanzbericht.

  68. 68

    @#801434:
    Mit Umlauten umzugehen wissen ist in etwa so unbekante Dateien sich auf den Rechner zu laden. Bitte meine Vorbehalte zu verstehen. Nix für Ungut.

    Kann gesehen werden, indem die Länderkennung
    verschleiert wird. Aber wem erzähl ich das.

    http://www.youtube.com/watch?v=vq1eCH80KnE&feature=player_embedded

    Um von mir abzulenken:

    http://www.youtube.com/watch?v=ol9LhGQJQ_w

    http://neo.zdf.de/ZDFde/inhalt/0/0,1872,8113120,00.html

    Puuh

  69. 69

    @#801435: Wenn Dir Tom’s Link nicht gefaellt dann klick doch einfach auf den Link den ich in Kommentar #7 gepostet habe. Da gibt’s den Finanzbericht mit serioesem Link.

  70. 70

    @#801436:
    Bedaure

    Weder mein Windoof noch mein IdiOS lassen es zu diese Seite zu öffnen.
    Kann zugegeben auch an meinen Einstellungen scheitern. Habe Komma
    gespart.


    http://www.youtube.com/watch?v=7r8G6sQ8u_c&feature=related

  71. 71
    ralle

    @#801408: Was tust Du denn, um die Welt zu verbessern?

    Der Vorwurf, IC „verschwende“ Gelde ist nicht gerecht. Das offizielle Ziel ist „raising awareness“ und das ist es was sie tun. Diese Leuten haben etwas großartiges geschafft, sie haben diesen „Rebellenführer“ in den Mittelpunkt der globalen(!) Aufmerksamkeit gerückt.

    Was wir damit tun, unsere Sache. Wie schwierig das heute ist, muss ich wohl nicht erklären.

    Aber schaut euch ruhig weiter zu wie ihr immer zynischer werdet und überall die negativen Seiten hervorhebt. Es streitet euch doch keiner ab, dass die Probleme viele komplexer sind, als in diesem Video beschrieben und dass „awareness“ das Problem an sich erstmal nicht lösen kann.

    Seht ihr nicht das Positive? Das Menschen an das Gute glauben, dass sie nicht wollen, dass Menschen umgebracht werden, die sie weder kennen noch verstehen? Für mich ist das eines der schönsten Dinge, die mit dem Internet möglich geworden sind. Punkt.

  72. 72
  73. 73
    Max

    @#801441: nach stundenlanger Recherche endlich jemand der denkt wie ich!

  74. 74
    Dr. Reinhard Huchthausen

    @#801441: An Ralle (Kommentar Nr. 71): Vielen Dank. Du beschreibst genau, was mir auch durch den Kopf geht.
    Ansonsten wird mir das alles zuviel. Ich finde die Kampagne sehr gut und wertvoll, mich nervt aber allmählich maßlos, dass so viele Menschen in diesem Land feststellen, welche finstere Machenschaften doch wohl dahinter stecken müssen…

  75. 75

    @#801441: @#801446:

    Auf deren Seite seid Ihr aber schon mal gewesen?

    „Invisible Children uses film, creativity and social action to end the use of child soldiers in Joseph Kony’s rebel war and restore LRA-affected communities in central Africa to peace and prosperity.“

    Von „raising awareness“ steht da hoechstens unterschwellig was.

    „We are storytellers, activists and everyday people who use the power of media to inspire young people to help end the longest running armed conflict in Africa. We make documentaries, tour them around the world, and lobby our nation’s leaders to make ending this conflict a priority.“

    Ja, klar, „everyday people“ die in der Welt rumfliegen und Filme drehen. Und Lobbying betreiben, wofuer sie vermutlich ueber $200k ausgegeben haben.

    „But we don’t stop there. Our development professionals from Central Africa partner with local communities to implement and maintain education programs and economic initiatives in the war affected region.“

    Auch kein „raising awareness“, sondern direkte Hilfe, wo aber nur ein vergleichsweise geringer Teil des Geldes hingeht.

    Vor allem ist das Problem das Kony ein klitzekleiner Fisch ist. Ja, jeder Kindsoldat ist einer zu viel. Jedes tote Kind ist eines zu viel. Nur wird ihn zu fangen vermutlich an der Situation dort an sich praktisch nichts aendern. Und durch den Focus auf diese eine einzige Person wird die Aufmerksamkeit von den viel groesseren Problemen in der ganzen Region abgezogen, so dass es im Endeffekt moeglicherweise sogar schlimmer wird. Aber wenn Ihr damit leben koennt, bitte…

  76. 76
    Franca

    Absoluter support an Ralle.
    Aber egal wie jeder übers Thema denkt, eins hat IC geschafft: Das alle drüber reden und sich Gedanken machen, wie man am sinnvollsten helfen kann. Dass angemessen nachgefragt wird und dass sich im Zweifelsfall dann auch woanders, bei lokaleren oder privateren Orgas engagiert wird. Dieses „We shape our own history“ Zeug muss ja nicht nur auf Kony bezogen werden.

  77. 77
  78. 78
    kerstin

    Auf telepolis heute ein Artikel zur Kritik an Invisible Children und ihren mutmaßlichen missionarischen Motiven:
    http://www.heise.de/tp/artikel/36/36567/1.html

  79. 79
  80. 80

    Dieser Artiel ist mal wieder ein super Beispiel dafür, weshalb ich seit Jahren Spreeblick lese. (Und natürlich wegen der lustigen Videos ;) Thanks man.

  81. 81

    UPDATE:

    http://www.invisiblechildren.com

    Neues Kony-Video veröffentlicht

    Ein Internet-Video macht den flüchtigen ugandischen Rebellenführer Joseph Kony weltweit bekannt. Fast 100 Millionen Menschen sehen den Film über den „Schlächter von Uganda“, dem Folter, Mord und Zwangsrekrutierung von Kindern vorgeworfen werden. Aber es gibt auch Kritik an dem Video. Es vereinfache die Fakten und sei zu plakativ. Jetzt haben die Macher einen zweiten Clip veröffentlicht. by http://www.n-tv.de

    Out of Order

    http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2011/09/26/die-story.xml

  82. 82

    Nachtrag:

    Ich weiß mittlerweile Bescheid.
    Nicht zuletzt den Beiträgen folgend.
    Danke dafür

    Eine US-Serienproduktion (Autor) hat dies veranschaulicht:

    http://www.sat1.de/tv/navy-cis-la/video/herz-und-verstand-ganze-folge

    Verfallsdatum beachten!

  83. 83

    Ich bin begeistert von diesem Blog!

    Lese mir die Artikel sehr gerne durch und des öfteren Merke ich, dass ich danach ganz gut drauf bin :)

    Macht bitte weiter so!

  84. 84

    The matter in the communication supposed by way of Ma Provided with tends to be that every single disincentive contains a imperative fault; in the matter of do it yourself recovering homeowners, the mistake tends to be that they can be working with past facts which might be with different moderately healthy and balanced economic system. Belstaff Jackets UK http://tinyurl.com/kc78cvm