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SPEX-blick

spex

Seit zwei Ausgaben schreibe ich eine Kolumne für die Printausgabe der SPEX, die Artikel erscheinen aber nach kurzer Verzögerung auch online.

Einfach hier klicken für meinen SPEX-Text der vorletzten Ausgabe: „Das ist doch verboten!“

20 Kommentare

  1. 01

    Aaaaaah, Spex. Die unlesbare Musikzeitung, die selbst mir zu intellektuell oder vielleicht einfach zu strange war. Aber schön, dass es sie noch gibt.

  2. 02

    @Johnny: intellektuell ist das Stichwort, schreib doch mal ne Kritik zu meiner aktuellen CD, gern auch ein Verriss, Hauptsache intellektuell – kommt in diesen Kreisen immer gut.

  3. 03
    Fabian

    Vielleicht besteht ja dank Deinem Engagement bei der Spex auch Hoffnung, dass es die Spex bald auch auf dem iPad zu lesen/kaufen gibt.

  4. 04

    Johnny, wie kommst du auf die 90% der Künstlereinnahmen , die an Verwerter und Anwälte abgeben werden? Kannst Du das mal vorrechnen? Danke!

  5. 05
    Eike

    @Patrick Es ist kein wissenschaftlicher Artikel, daher hat der Autor sich wohl das Recht genommen, ein wenig zu übertreiben, um die Sachlage etwas plastischer wirken zu lassen.

    @ Johnny: Leider wird Dein Artikel in der Spex benutzt, um Calling Card Kim als ultimativen Freiheitsguerillo zu vermarkten. Das ist sicher auch nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. ;)

  6. 06

    Ja, inzwischen auch gecheckt..Glosse und so..danke!
    Wobei der Artikel ziemlich unglossig rüberkommt, oder?

  7. 07
    Rudolf Einer

    Finde zwar auch schön das es die SPEX gibt, nur brauchen tut sie keiner. (hab J.H.s Artikel in der Spex nicht gelesen)
    Ich stelle mir aber auch schon länger die Frage, wozu gib es eigentlich (noch) SPREEBLICK.com?

  8. 08

    @#807618: Ich finde auch, dass es langsam wirklich genügend Webseiten gibt und habe daher den Link, für den du Aufmerksamkeit wolltest, einfach gelöscht, ist sicher in deinem Interesse.

    @#807616: Ich bin mit „Glosse“ auch noch nicht so richtig glücklich, es ist eher eine übertriebene Kolumne, aber da reden wir noch mal. Ist ja alles noch am Anfang.

    Die „90%“ basieren auf der Tatsache, dass die meisten Buch-Autoren nicht mehr als 10% Anteile von ihren Verlagen bekommen und – auch wenn sich hier einiges verändert hat – auch Plattenverträge mit Künstler-Anteilen von 6% bis 12% hantieren. Für Beststeller in beiden Bereichen mag das anders aussehen, na klar.

  9. 09

    @Johnny ;-) zunächst mal Danke für den Spex-Artikel. Und dann: „Man kann nur hoffen, dass Urheber weiterhin 90% ihrer Einnahmen an Verwerter und Anwälte abgeben, … “

    Genau! Da bin ich auch dafür, noch viel mehr sollte in den gierigen Schlünden der Verwerter und Konsorten verschwinden. Vielleicht checkt es die nachwachsende Urhebergeneration dann doch noch, dass der Kuchen eigentlich für alle da ist, wenn er gerecht verteilt wird.
    Urheber sollten ihre Interessen selbstorganisiert wahrnehmen. Der Zugriff auf das Monopol der medialen und damit immer auch kommerziellen Verwertung, gehört eigentlich in die Hände der Urheber und nicht in die Hände der Produktionsmittelbesitzer, wie Verlage, Plattenfirmen etc.
    Diese positionieren ihre Produkte in den Bestsellerlisten durch Marketing, d. h. Ausrichtung ihrer Aktivitäten auf die Förderung des Absatzes durch Produktplatzierung in die „redaktionellen“ Bereiche der Radio- und TV-Sender bzw. Fachzeitschriften, mit dem Versprechen, parallel dazu Werbung zu schalten.
    Hier verschwindet dann ein Großteil der 90 %. Bei diesem System beißt sich die Katze in den Schwanz. Und die Schreiber „offener Briefe“ sind letztlich nur die nützlichen Idioten in diesem Spiel, die ihre Krümel vom Kuchen mit dem goldenen Löffel von der Untertasse abnaschen dürfen.
    Ein Schelm, wer da Schadenfreude verspürt.

  10. 10
    Rudolf Einer

    Hallo Johnny,

    mir gehst ja nicht nur um Aufmerksamkeit, mir fällt seit geraumer Zeit auf, circa seit dem letzten Jahreswechsel, das die Frequenz der Veröffentlichungen deutlich nachgelassen hat und auch die Themen die unter Spreeblick.com angesprochen werden mich nicht mehr so stark Interessieren. Ich vermute das dies mit den anderen Feldern auf denen du dich derzeit bewegst zusammenhängt. „Netzgemüse“, die Re:Publica Veranstalten sich auch nicht von allein, das verstehe ich.

    Ich möchte dir doch noch mal in höflicher Art und Weise die Frage stellen. Hast du eine Vision für diesen Blog?

    mfg
    R.E.

  11. 11

    @#807640: Ah, das klingt ja schon viel freundlicher. :)

    Natürlich gibt es viele Ideen und Visionen, was man mit Spreeblick noch alles anstellen könnte, derzeit ist aber meine persönliche Maxime, das Blog vorerst (!) nicht mehr Lebensmittelpunkt sein zu lassen, denn das war es viele Jahre lang und das war nicht nur anstrengend, sondern hat auch zu einer begrenzten Weltsicht geführt und ich habe zu viele andere wichtige Dinge missachtet.

    Du hast richtig beobachtet, die Posting-Frequenz ist geringer, die Themen sind eher meine als allgemeine und das ist alles so beabsichtigt, denn mir geht es wunderbar dabei. Seitdem ich beschlossen habe, Spreeblick zunächst ein sporadisch geführtes privates Blog sein zu lassen (das war vor ziemlich genau einem Jahr, ich hatte ein paar Artikel darüber hier veröffentlicht), habe ich ein eBook veröffentlicht, gemeinsam mit Tanja „Netzgemüse“ geschrieben , mache wieder Musik (und wusste vorher nicht *wie* sehr ich das vermisst hatte) und stimmt, die re:publica ist auch Arbeit. Im Moment tut mir das also gut und Spreeblick auf eine Art auch …

    Mal sehen, was das alles für die nahe Zukunft bedeutet, das weiß ich noch nicht genau. Erstmal aber fühlt sich das für mich gut an, auch wenn mir bewusst ist, dass das für Leserinnen und Leser anders sein kann.

  12. 12
    Rudolf Einer

    Danke für die Antwort,
    jetzt kann ich deinen Blog einfach besser einschätzen.

    ps. das virtuelle tastaturengeklappere ist ja prädestiniert dafür sich zu missverstehen, umso besser das wir gegenseitig einen freundlichen Ton gefunden haben.

    dir noch schönen Tag soweit, bis bald.
    R.E.

  13. 13

    @#807657: Ja, das ist oft nicht ganz so einfach mit dem Getippe … sorry auch fürs Löschen deiner Webadresse, es kommt halt oft vor, dass jemand einen eher rauen Ton anschlägt und das nur tut, damit sich die Leute fragen, wer das ist und auf seinen Link klicken, um genau das herauszufinden. Daher reagiere ich dann ab und zu etwas allergisch. Da wir ja aber tatsächlich kommunizieren, scheu dich bitte nicht, deine Site auch wieder mit anzugeben.

    Dir ebenfalls einen schönen Tag!

  14. 14

    @Johnny „scheu dich bitte nicht, deine Site auch wieder mit anzugeben.“

    Interaktion, das ist die passende Antwort auf die post 07 Frage, „wozu gib es eigentlich (noch) SPREEBLICK.com?“

    Genau darum ist „Spreeblick“ spannend und immer wieder gern besucht und gelesen. Es findet eine Auseinandersetzung mit bestimmten Themen statt, und die Moderation lässt niemanden in Regen stehen.

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  15. 15

    Oh Johnny, it is only digital Rock’n Roll, was da gerade passiert?
    Nun, bisher habe ich Dich bisher eigentlich für einen der Besseren gehalten,
    jedenfalls nach den mir vorliegenden Infos und Bewegtbildern wie z. B. auf
    der letzten re:publica.
    Aber nun das. Irgendwie erinnert es mich an Gerhard Polt:
    Dass die Frau Müller so nachtragend ist, das werde ich ihr nie vergessen.
    Du monierst die Qualität der Diskussion und gleitest selber ab.

    Offene Briefe sind also doof, weil die Unterzeichner nur auf Hörensagen
    unterschrieben haben und eigentlich gar nicht begreifen, was sie da tun.
    Sie sind halt nur Erfüllungsgehilfen der Contentvermarkter. Noch schlimmer, sie
    lassen sich aufhetzen.

    Ja nee ist klar. 60.000 Anti Acta Demonstranten waren natürlich alle
    vorbildlichst mit allen Informationen versorgt, sie kannten die gesamte
    Problematik und haben nicht auf das Einflüstern von Netzaktivisten gehört.
    Ich habe selber welche befragt und komme zu einem anderen Ergebnis.
    Bei vielen bestand das Wissen aus dem Ansehen eines Youtube Videos. Ja,
    genau dieses Video mit den Tofu Hühnchen Kochrezept, das ja auch
    Geburtsstunde eines Urheberrechtsexperten war.

    Beides Johnny sind demokratische Willensbildungen, ob wir es gut finden oder
    nicht. Beides hat seine Berechtigung. Wenn Du das eine schlecht machst,
    musst du das andere auch schlecht machen, oder es lassen, was immer noch
    besser gewesen wäre.

    Und es wird noch besser, Charlotte Roche hat nur deshalb so viel verkauft,
    weil ihre Werke so gut im Filesharing vertreten waren. Ja klar, war halt
    gute PR für das Buch. Charlotte sollte ernsthaft über eine Spende an
    Torrent.to oder Pirate Bay nachdenken als Danke-Schön. Ganz ehrlich Johnny,
    die Diskussion darüber, hat es geschadet oder geholfen ist in etwa so
    ergiebig wie die über die Frage, ob erst das Ei oder die Henne da war. Mit
    einer kleinen Ausnahme: Keine einzige der vielen Studien die die Anhänger
    des Filesharings ins Feld fügen hat bisher einem Peer Review standgehalten.
    In fast allen Fällen, weil die Verfasser die Daten und Methodik nicht
    bekanntgeben. Aber so kann man auch nachweisen, dass der Mond aus Käse ist.
    Ich muss halt nur meine Daten, die zu der Erkenntnis geführt haben,
    geheimhalten.

    Sven Regeners Wutausbruch war auch nur ein Versuch von PR, weil man seine
    Element of Crime CDs nicht im Netz illegal findet. Du hat es immerhin 3
    Wochen versucht.
    Johnny, Du kennst die richtigen Seiten nicht, ich hätte nicht mal 30
    Sekunden gebraucht, um mich mit seinen Alben versorgen zu können. Und weil
    die erste (von zahlreichen!) Seite auch einen Zähler hat, weiß ich, dass das
    vor mir schon ca. 80.000 Leute gemacht haben.

    Und Johnny, schöne Moralkeule, die Urheber wollen die Bürgerrechte
    einschränken zumindest protestieren sie nicht gegen solche Versuche. Sie
    haben halt alle den Rock‘n Roll verraten.
    Auch Sven Regener, dieser Spießer, der doch tatsächlich mittlerweile Bücher
    schreibt und sich um seine Kinder kümmert. Geschieht ihm Recht, dass
    Anonymus seine Privatanschrift veröffentlicht.
    Sollen die Leute doch direkt zu ihm fahren und das mit dem Pinkeln mal vor
    Ort machen.

    Im Grunde Johnny sind die ja auch alle schön blöd, weil sie ja freiwillig
    auf 90% der Einkünfte verzichten und den Rest gern an Ihre Vermarkter und
    Anwälte abgeben.
    Moment, hast Du wirklich 90% geschrieben? Och nö, müssen wir jetzt schon
    wieder aufdröseln, wer an welcher Stelle welche Marge hat? Müssen wir
    wirklich ganz vorn anfangen, nämlich bei Vater Staat, der schon mal per se
    fast 20% bekommt? Und beim verflixten Großhandel, Einzelhandel und dem
    Vermarkter, die alle eine Funktion erfüllen und das machen, was unser
    Wirtschaftssystem in Schwung hält, nämlich Wertschöpfung betreiben? Müssten
    wir eigentlich schon, nur 90% klingt einfach viel dramatischer.

    Bei 90% Johnny ist der Unterschied zu 100% Abgabe der Einnahmen an Leute wie
    Kim Schmitz, dem Ober Rock’n Roller, ja nur ein kleiner Schritt. Oder ist er
    doch kein Rock’n Roller und nur jemand, der eine Rechtschutzlücke geschickt
    genutzt hat, um mal eben 180 Millionen Dollar Umsatz zu machen?
    Johnny, dieser Aspekt kommt deutlich zu kurz bei Dir.
    Filesharing und Filehosting werden betreiben weil es Geschäftsmodelle sind
    und nicht aus Altruismus. Nicht kommerzielles Filesharing, das Buzzword in
    der Debatte, das lieber Johnny gibt es nicht. Und damit ist nicht gemeint,
    dass sich der Leecher einen möglichen Kauf spart. Schalte einfach mal Dein
    AdBlocker aus, wenn Du auf Pirate Bay gehst und sieh Dir an, mit wie viel
    Werbung Du beglückt wirst. Bezahlt wird im Netz immer! Die Währung ist nur
    eine andere.

    Klar, Menschen nutzen illegale Angebote nicht, um den Künstlern zu schaden.
    Das machen Menschen, die ohne Fahrschein fahren auch nicht. Die wollen dem
    Verkehrsbetreib nicht schaden. Beide wollen eine Leistung und beide wollen
    nicht dafür bezahlen, aber schaden, nein, das wollen beide doch nicht.
    Leistung und Gegenleistung – so funktioniert das System. Auch beim
    Filesharing und Filehosting, nur dass die Gegenleistung mal eben umgeleitet
    wird und nicht da hingelangt, wo die eigentliche Leistung erbracht wurde.

    Das einzig Gute an dem Kommentar ist Aussage, legale Angebote attraktiver zu
    machen.
    Dieser Ansatz greift aber viel zu kurz. Sogar der verehrte Tim Renner hat es
    mittlerweile verstanden.
    Es muss eine Zangenbewegung sein. Legale Angebote gibt es ja bereits, in der
    Musik zu Hauf.
    Stellen wir uns doch einfach mal vor, dass viele illegale Quellen
    verschwinden und stellen wir uns den Jubel der Autoren und Künstler vor,
    wenn die Spotify Abrechnung kommt, weil in Deutschland 20 Millionen Menschen
    jeden Monat 10 Euro bezahlen. Diese Zahl werden wir viel schneller
    erreichen, wenn die Zange greift und illegale Angebote verschwinden. Nur
    darauf zu vertrauen, dass sich das schon irgendwie einspielen wird, das
    reicht nicht.
    Und lieber Johnny, das Schließen illegaler Quellen geht viel einfacher als
    viele denken.
    Bereits das Drehen an der Stellschraube Werbung wird zu einem massiven
    Sterben solcher Quellen führen. Es geht also auch anders als über
    Abmahnungen.

    Aber das mit den legalen Quellen, Johnny, ist eigentlich eine
    Binsenweisheit, dafür hätte man den ganzen oberen Teil Deiner Glosse nicht
    gebraucht.

    Viele Grüße

    Volker Rieck

  16. 16

    Lieber Johnny,

    das war jetzt hier nicht so dein argumentatives Glanzstück, wie sich bei genauerem Hinsehen zeigt.

    Sven Regener auf eine angebliche Punkvergangenheit zu reduzieren (die er zumindest bei Element Of Crime nicht hatte) halte ich für mehr als billig. Spätestens wenn man Familie hat, kann man sich nicht mehr irgendeine Punk-Denke leisten, dann muss man sich gezwungenermassen damit auseinadersetzen, wie die Brötchen auf den Tisch kommen. Das solltest du eigentlich am besten verstehen. Und: man mus sLeuten auch zugestehen, das sie ihre Meinung ändern. Du willst aber Regener eine Meinungsäusserung und -änderung nicht zugestehen.

    Dann halte ich es für ziemlich fragwürdig die knapp 6000 Petenten die den Urheber-Aufruf unterschrieben haben als blöde, maniupaltionsanfällige Lämmer abzuwerten, die kollektiv den Einflüsterungen irgeneiner bösen, bösen Verwerterindustrie erliegen sind. Johnny, es gibt Leute die haben eine andere Meinung als du, und die sollte man nicht mit solchen Totschlagsargumenten herabwürdigen. Ich traue den urhebern ehrlich gesagt mehr Kompetenz und Verständnis zu, als irgendwelchen Anti-Acta-Demonstranten, die sich von irgendwelchen Bruno Kramm-Youtube Videos irrfeführen lassen. Aber mit deiner Argumentation kann man es sich ja leisten, diese Meinungen im großen Stile wegzuboxen. Und da sist ehrlich gesagt ziemlich bedenklich, denn man gibt sich damit einen freifahrtschein, über die Meinungen anderer mit dem Rasenmäher hinwegzusäbeln.

    Last not least zum Argument, dass niemand wolle, dass die Urheber Pleite gehen. Das glaube ich in der Tendenz sofort.(In Einzelmeinungen habe ich auch schon anderes gehört.)

    Aber Piraterie ist in der Regel keine Aktivität zur politischen Meinungsäusserung, oder ein Aufruf zur bewussten sozialen Umverteilung von Informationsgütern. In der Regel verhält es sich wohl eher so wie hier beschiereben:

    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/urheberrecht/ein-raubkopierer-erzaehlt-ich-habe-runtergeladen-11755798.html

    Und weil du diese eigentlich „graue“ Situation lieber schwarzweiss malst, bist du gerade leider wieder ein Stück mehr Problem als Lösung. Ach Johnny, du warst schonmal besser & konstruktiver ….

    Gruß,

    Stefan

  17. 17

    @#807720: @#807727: Naja, nun fahrt mal wieder eine Numnmer runter. Klar, jeder liest halt Texte so, wie er sie lesen will und ich habe mit Kritik an diesem absichtlich übertriebenen Text keinerlei Probleme, nur sollte sie vielleicht bei dem bleiben, was ich geschrieben habe und nicht bei der eigenen Interpretation.

    Ich habe Sven keine Punk-Vergangenheit angedichtet. Ich schreibe von den „ursprünglichen Punk-Idealen einiger Protagonisten“ der Debatte und ich habe Xaõ Seffcheque in die Nähe von „künstlerischer Anarchie“ gestellt, was sicher nicht ganz falsch ist. Ich habe auch niemanden als „blödes, maniupaltionsanfälliges Lamm“ bezeichnet und ich spreche niemandem seine Meinung ab – aber wo finde ich denn die, über eine Unterschrift hinausgehend?

    Ich bin also Teil des Problems. Aha. Dann bin ich ja froh, dass die vielen Offenen Briefe anderer Urheber so sehr zur Lösung beigetragen haben. Und btw, ich habe ebenfalls Familie, ich weiß, wie schwer das Leben als Künstler ist und ich werde trotzdem nicht damit aufhören anzuprangern, dass sich eine Abmahn-Industrie rund um viele Hunderttausend Abmahnungen im Jahr etabliert hat, die von vielen Urhebern still geduldet wird.

    Ehrlich gesagt kotzen mich solche Sätze und Vorwürfe wie „du bist Teil des Problems“ an, ganz genau so lange, bis mir jemand zeigt, wie er Teil einer Lösung ist. Ich quatsche mir seit Jahren den Mund auf dämlichen Podiumsdiskussionen fusselig, auf denen man weder die Cros noch die Deichkinds dieser Welt findet, und ich tippe seit ebenso viel Jahren in diesem Blog zum Thema und wenn man mal ein bisschen Klartext spricht, dann ist man das Problem? Pah.

    Anmerkung: Ich kenne Sven Regener und schätze ihn sehr. Ich habe auch Charlotte Roche mal getroffen und mag ihre Arbeit. Ich habe vor vielen Jahren auch mal Xao getroffen. Und ich bin dennoch oder deshalb sicher, dass vieles von dem, in das manche Künstler sich haben einspannen lassen, nicht sehr durchdacht war (das passiert mir auch, klar). Svens Rant war auf eine Art gut, schade war es aber, dass er die Chance nicht genutzt hat, danach weiter für Gespräche offen zu sein. Er wollte das nicht, fair enough, aber es bleibt schade.

    Es ist leider bei vielen Künstlern so, dass sie die öffentliche Debatte scheuen. Genau diese will ich aber, nicht Offene Briefe, die von Agenten initiiert werden.

  18. 18

    Hier spricht der Kaufmann und der gibt bei seinem nächsten Berlin Besuch gern mal einen Crashkurs in kleiner Kaufmannskunde, Margenrechnung und Dreisatz.
    Mein Angebot steht.
    Interessant übrigens, dass wir das dann mal für haptische Produkte und für digitale distribuierte Produkte rechnen können. Interessant deshalb, weil wir z. B. nur die Einzelhandel durch Itunes ersetzen müssen und die Stufe Großhandel durch Aggregator. Das Prinzip bleibt aber gleich, die Player heißen nur anders.

    Die Lösung steht in meiner Replik, jedenfalls ein Teil der Lösung. Schade, dass das nicht so erkannt wird.
    Auch hier wieder kaufmännisch: Alles, was bis jetzt in dem Bereich passiert ist oder gerade passiert, zeigt sehr schön, dass der Markt funktioniert. Leider in eine andere Richtung als erwünscht.
    Die Lösung lautet: das Benzin im Motor dieser Art der Distribution abzudrehen.
    Das Benzin ist Werbung und die Einnahmen aus der Werbung.
    Zur Erinnerung: Bezahlt wird immer!
    Und dieser Prozess geht völlig ohne Abmahnungen gegen Endverbraucher, hat aber sehr viel mehr Wirkung. Auch wenn es für einen Endverbraucher bedeutet, dass seine liebgewonne Quelle dichtgemacht wurde, weil sie einfach für den Betreiber nicht mehr lukrativ ist.
    Dafür muss auch kein Künstler auf dem Podium sitzen, die mit Mathematik oft genauso große Probleme wie die Bloogeria haben. Dazu reicht es den gesunden Menschenverstand sinnvoll einzusetzen.

    Wir sehen uns in Berlin.

  19. 19

    @#807953: Redest du mit mir? Falls ja, lehne ich das Angebot von Belehrungen und Treffen dankend ab.

    Zu den Themen „Finanzierung illegaler Portale durch Werbung“ oder „Wer verdient wirklich an kostenlosen Downloads“ habe ich mich schon oft geäußert, da sind wir vermutlich nicht einmal weit auseinander, wobei ich die Lösung eines Werbeverbots in bestimmten Bereichen für illusorisch halte, aber man könnte ja den großen Verlagshäusern mal zeigen, wo ihre billig eingekaufte Werbung überall gestreut wird und wen sie mit ihrem Geld unterstützen.

    Spannend ist aber auch das Thema „Wer verdient an der Panikmache in Sachen Filesharing?“ und da dürftest du ja die Antworten fast noch besser kennen.

  20. 20

    Leider kenne ich nicht alle Deine Äußerungen dazu, umso besser, wenn wir da Konsens haben.
    Ich glaube ganz fest daran, dass wir bereits in naher Zukunft im Bereich Werbung neue Entwicklungen sehen werden. Für sehr viele Bereiche ist die Werbung das Benzin im Motor.
    Panik – Filesharing?
    Mein Beritt ist Filehosting, was ja noch etwas anderes ist. Diese Art der Distribution ist stark im Aufwind, weil es das weit lukrativere Geschäftsmodel ist, es verdienen einfach deutlich mehr daran.
    Panik ist nie ein gutes Argument, ein einfacher Scan für ein Produkt reicht aber auch, um für Ernüchterung zu sorgen und zu der Erkenntnis zu gelangen, dass sich da ein großer Markt gebildet hat.
    Notice and Take Down ist nicht die Lösung, zurzeit aber leider die einzige Möglichkeit. Ich kann auch nicht erkennen, dass ein Nachteil ist, wenn ein Produkt, zumindest über einen gewissen Zeitraum, nicht oder nur eingeschränkt im Filehosting verfügbar ist.