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ZDF log in: Manfred Spitzer, Jimmy Schulz und icke

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Links: Johnny. Rechts: Jimmy. Nicht im Bild: Manni.

Das war anstrengend, aber interessant: Ich war als Gast bei der ZDF-Sendung „log in“ und kam leider nicht dazu, mit dem Bestseller-Autor Manfred Spitzer über tatsächliche Herausforderungen im Zusammenhang mit digitalen Medien zu diskutieren, habe aber immerhin im Vorfeld der Sendung während der Recherche den Begriff Gish-Galopping (auf Deutsch etwa: „sarrazinen“) kennengelernt. Und ich bleibe auch nach der Sendung bei meiner Überzeugung, dass Spitzer keinerlei Lösungen bietet, sondern als Angstmacher auftritt.

Den Mitschnitt der Sendung findet ihr in der Mediathek.

UPDATE Guido Brombach hat damit begonnen, „Gegenstudien“ zu Spitzers Thesen zu sammeln. Es sei außerdem darauf hingewiesen, dass es sich bei der von Spitzer herangezogenen südkoreanischen „Studie“ zur Vergesslichkeit durch an digitale Geräte ausgelagerte Aufgaben offenbar um diese Umfrage (!) einer Job-Website handelt, und dass „digitale Demenz“ in Südkorea eher ein Mode- und Medienwort ist und nicht als Krankheit angesehen wird.

Außerdem: Nilz Bokelberg lehnt es nach der Sichtung von „log in“ ab, bei Jauch mit Spitzer zu diskutieren.

UPDATE Ebenfalls sehr lesenswert und unterhaltsam: „Wenn Spitzer Studien zitiert“.

UPDATE Prof. Dr. Heinz Moser zu Spitzers Buch.

„Wo ist eigentlich jener Teil des Bildungs-Bürgertums abgeblieben, der mit dem Fortschritt, mit der Globalisierung, mit komplexen gesellschaftlichen Verhältnissen und Entscheidungsstrukturen, mit Technik und Internet, mit Bildungs- und Vernetzungsmöglichkeiten – also mit der heutigen Welt – etwas anzufangen weiß?“
Wolfgang Michal bei carta.

UPDATE Im Zusammenhang mit den Debatten macht sich Addliss um eben jene Gedanken: Die zwei Paradigmen der Internetdiskussion.

UPDATE Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis hat sich ebenfalls geäußert: „Hier wird mit den Ängsten und Sorgen von Eltern und professionell Erziehenden gespielt anstatt aufzuklären.“ (Danke, biblio!)

85 Kommentare

  1. 01
    Hyperkeks

    Danke für das „Verschwendet eure Jugend“. Das so ein Satz 2012 immer noch (oder wieder?) ziemlich gesellschaftskritisch punkig wirkt ist ganz schön traurig.

  2. 02

    @#808188: Schön, dass ihn (den Satz) jemand gehört und verstanden hat!

  3. 03

    Danke, dass du dir Herrn Spitzer für uns angetan hast. Ich überlege noch, ob ich mir das Ganze anschauen soll, oder ob ich es mir meinen Nerven ersparen soll.

  4. 04
    hubx

    Erstmal Danke Johnny, dass du das auf dich genommen hast, es sah sehr schwierig aus mit Herrn Spitzer zu argumentieren.

    Aus Zuschauersicht war es auch schwer zuzuhören, weil ich die Argumentation die der Herrn Spitzer gefahren hat, sonst nur von Verschwörungstheoretikern und Fundamentalisten kenne. Aus meiner Sicht war das kein sachlicher Austausch von Argumenten, sondern nur der Versuch strukturell zu überzeugen:

    * Die Gegenseite (hier: Johnny teil der Medienverschwörung und Jimmy Schulz teil der Politik damit auch Weltschwörung) ist Teil einer zumindest groß angelegten Verschwörung der Medienbranche, Internetriese und Spielehersteller etc. und damit per se gekauft, voreingenommen und unglaubwürdig, vewirrt und naiv usw… Diese persönlichen Angriffe kamen, aber dann wenn keine anderen Argumente da waren.
    z.B. als @IboMazari sein Statement zu Größe der Spielergemeinschaft und sozialen Aspekten von Spielen vorgetragen hat, antworte Herr Spitzer: sie sind doch naiv
    * Selbstrefenzielle Studien und Bogusargumte die keiner Nachprüfen kann wie „da gibts Studien X“ dafür“, „Sie sind ja gar kein Wissenschaftler“ und können nicht mitreden, „Im Gehirn kenn ich mich aus“
    * Andere Argumente nicht würdigen, sondern ignorieren. z.B. Die Gegenstudien die anführen wolltet
    * Seine Sicht der Dinge ist richtig, andere sind nicht legitim: Als ihr weg von direkten Wirkung im Hirn von Medien hin zur gesellschaftlichen Autrag und Erziehungsfrage für die neue Generation wollten. Kam eine Retourkutsche wie „Na aber das macht süchtig, sie würden Kindern auch keine Zigaretten vorrauchen“.

    Gesalzen mit einer Spur von Zukunftsangst „Oh das böse Internet, der böse Computer.. macht unsere Jugend kaputt“ und „Früher haben die Kinder noch richtig Fußball gespielt“ haut genau in die Unsicherheitskerbe der Eltern- und Lehrergeneration.

    Das ist kein sachliches Argumentieren, leider ist Herr Spitzer überhaupt nicht auf die soziale, erzieherische Rolle, also auf die eigentliche Frage, eingegangen. Insgesamt war die Sendung sehr laut und aufgeregt. Schade :(

    Ein bisschen aufgeregt hat mich auch die Moderation, die solche Argumentationsmuster eingentlich aufdecken sollte, die hier aber einen Anschein von Neutralität erwecken wollte. Ich finde die Moderation sollte schon etwas Haltung zeigen und beide Seiten kritisch hinterfragen.

    Herr Spitzers Publikationen bestehen aus populärwissenschaftlichen Büchern und DVDs http://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/Kliniken/Psychiatrie/Psychiatrie3/PDF/Buecherliste_Spitzer.pdf. zum rund um das Thema. Er hat seinen Buchtitel auch mehrmals gut plaziert in der Sendung.

    Zusammenfassend sehr Schade, weil ich gerne eine _sachliche_ Sicht eines Menschen gehört hätte, der sich mit Spielesucht beschäftigt. So kann ich das Phänomen überhaupt nicht einordnen. Die Zahlen von Bundesministerium klingen bedrückend. Es kommt in meinem sehr stark Gamer- und IT-geprägtem Umfeld überhaupt nicht vor.

    Danke fürs Stirn bieten.

  5. 05
    no

    Spitzers Diskussionsstil ist in der Tat anstrengend. Argumente der Gegenseite werden als „Blödsinn“ vom Tisch gefegt, ohne sich mit ihnen zu befassen. Dazu noch eine Priese verkürzte Kapitalismuskritik nach dem Motto die böse IT- und Medienindustrie will uns alle süchtig machen. Eigentlich kann der Mann ja mehr. Für einen naturwissenschaftlichen Positivisten ist er akademisch recht breit interessiert gewesen. Beim Thema Medien verrennt er sich aber und macht sich lächerlich. In der Vergangenheit gab es von ihm den Titel „Vorsicht Bildschirm“. Das war die These bereits angelegt, die er jetzt wieder aufwärmt.

  6. 06
    yes

    Leider fand ich, dass Spitzer seine Position besser verkaufen konnte als du. (Davon absehend, dass er anscheinend nicht weiß was Medienkompetenz bedeutet)

  7. 07

    Oh wie ist das schön, dieser Herr Spitzer, ich krieg mich nicht mehr ein. Brachiales Kichern.

    Danke Johnny. Auch dafür, dass du ihn auch angegangen bist und nicht jeden Schwachsinn unwidersprochen hast stehen lassen.

  8. 08
    Robert

    Hast dich ein bisschen verschwendet an die Sendung. Es war schon schwer, heil durch die Anmoderationsfloskeln zu kommen.

    Aber danke, dass du das gemacht hast.

  9. 09
    Tom

    Ich bin bei der Sendung hängengeblieben, obwohl ich das Format login sonst immer vermeide, da es zu hektisch ist, die Moderatoren nur gewisse Lenkversuche unternehmen, aber keinerlei Faktenwissen haben, das sie gegen einseitige Argumentationen ins Feld führen können.

    Es war ein wenig schade, dass Spitzer Probleme, die durch das Internet eventuell aufkommen oder verstärkt werden, so aggressiv und ultimativ unter die Leute bringen wollte. Da hätte ich mir jemand Entspannteres gewünscht, der auf keiner Mission ist, sondern beide Seiten kennt.

    (Bezeichnend, ob er schon einmal ein Spiel gespielt habe, auch über längere Zeit: Er habe dafür keine Zeit. Ich denke, er ist Psychiater, der Spielsüchtige behandelt? Da könnte er doch etwas Feldstudie betreiben.)

    Denn dass das allgegenwärtige Internet auch falsch genutzt werden kann, habt ihr ja auch nicht bestritten, wozu auch. Ob da allerdings die oft zitierte Medienkompetenz der Schlüssel ist..? Dass man im Freundeskreis keine Diskussion mehr führen kann, ohne dass irgendwann Leute auf wikipedia Fakten nachschauen, ist so ein Punkt; oder dass ständiges SPONern irgendwie keinen Mehrwert für die Hintergründe bringt; oder dass ich irgendwie das Gefühl habe, ich hätte meine Fähigkeit, längere Texte in einem Rutsch durchlesen zu können, verloren.

    tl;dr :/

  10. 10
    Jan-Hendrik

    Respekt für die sachliche Art, mit der Sie argumentierten. Spitzers cholerische Art hat meinen Puls ziemlich häufig hoch schnellen lassen.

  11. 11
    btacke

    Also danke noch mal, auch für den Hinweis auf das kommende Buch aus dem Hause Haeusler, „Netzgemüse“….aber das nur am Rande.

    Zudem ist hier ja wohl auch schon vieles,vielleicht alles dazu gesagt worden.
    Die Wahrheit liegt hier, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Denn ihr Recht hatten und haben sicher beide Seiten. Unterm Strich ist auch Medienkompetenz eben reiner Erziehungssache, so wie der Mensch ein Produkt aus Umwelt und Erziehung ist.

    Schon zu meiner Zeit ende der 1970er verfluchte man Videospiele, Wissenschaftler beschworen den Untergang des Abendlandes und das Kinder bald nur noch „Ping“ und „Pong“ sagen könnten, würden sie zu häufig „Pong“ spielen.

    Eben diese ablehnende Haltung durchzieht die Geschichte wie ein roter Faden, tritt ein neues Massenmedium auf den Plan. Selbiges galt einst für Bücher, Radio, Tv, Tonbänder,Tapes, Walkman…
    Das eine gewissen Nachhaltigkeit eintreten KÖNNTE (!) mag ich nicht bezweifeln, aber dessen sind wir halt heute noch nicht sicher. Wenn wir da mal 20,30 Jahre weiter sind mag diese Frage halt beantwortet werden.

    Allgemein fand ich den Herrn Spitzer als Sachverständigen und sogenannten Experten ehr schwach, verfällt ehr doch sehr schnell ins Cholerische und Unsachliche zurück, führt er doch nur seine wissenschaftlichen Studien, aber selten konkrete Lösungen an. Dabei gilt ja auch immer der Grundsatz: Glaube keiner Studie die du nicht selbst erstellt, gefälscht oder interpretiert hast. Selbiges gilt auch für Statistiken.

    Schön fand ich auch am Ende den Hinwies, dass Johnny zu einer „Netzelite“ gehört. Hab ich so noch nie gesehen ;).

    Ich denke, dass Johnny da schon auf dem richtigen Kurs war, hat mir deutlich besser gefallen.Ruhig,sachlich,abgeklärt.

  12. 12
    Martin

    Als Spitzer behauptete, man brauche keine Medienkompetenz fürs Internet, musste ich wegklicken. Ich hätte an der Stelle die Contenance verloren. Wenn der jemals eine Autobiografie schreibt, sollte er sie mit „Kognitive Demenz“ betiteln…

  13. 13
    sven

    Danke für die Kommentare hier. Zusammen mit der elendig langsamen Mediathek vom ZDF haben die mich vom anschauen abgehalten. Wie Herr Spitzer hier beschrieben wird würde das nur meiner Contenance schaden das anzusehen.

  14. 14

    @#808193: Auf eine Art stimmt das leider. Er hat gelernt, seine Thesen auf zwei, drei populistische Aussagen zu reduzieren und davon nicht abzuweichen. Solange wir aber über komplexe Probleme reden (oder es versuchen), schaffe ich es nicht, das ebenso zu tun, denn es ist natürlich falsch und hilft in der Sache nicht. Aber es verkauft Bücher.

    @alle Danke für die Ergänzungen, Anmerkungen und den Zuspruch. Ich bin vor solchen Sendungen wahnsinnig nervös, will alles „richtig“ machen, alle Argumente unterbringen und natürlich möglichst sachlich bleiben, mit jedem Mal lerne ich dazu. Am Ende aber ist der Rahmen einer TV-Sendung vermutlich der falsche für eine echte Debatte und ich denke inzwischen, dass es grundsätzlich falsch sein könnte, sich überhaupt auf eine Diskussion mit Herrn Spitzer einzulassen. Es geht ihm nicht um Lösungen. Dann erübrigt sich das gemeinsame Gespräch eigentlich.

  15. 15
    andreas

    hui. das war aber harter tobak.

    wie du ihm seinen titel um die ohren geschmissen hast, war mehr als gelungen. respekt für diesen mutigen auftritt. da permanent dagegenzuhalten ist ja nicht so einfach, vor allem, wenn es keine moderatoren gibt sondern nur programmpunktansager.

  16. 16

    Es ist ganz witzig.
    ich bin Mitglied in einem Neue Medien-Gremium an unserer Hochschule. Im Rahmen unserer letzten Sitzung kamen wir auf eben Herrn Spitzer und sein Buch. Ich muss sagen, dass er und seine Texte glücklicherweise an mir vorbeigegangen sind. Nachdem ich den ZDF-Beitrag jetzt gesehen habe, habe ich Bauchschmerzen. Bauchschmerzen, weil ich es traurig finde, dass ein Wissenschaftler sich in seiner Forschung so von (s)einer Ideologie leiten lässt, behauptet wissenschaftlich zu arbeiten und eigentlich nur der Scholl-Latour der Multimedia-Kritik ist. Wenn ich mich in einem Forschungs-Kolloquium in der Form präsentieren würde, würde ich von Teilnehmern inhaltlich zerrissen werden. Die Vorstellung, das „PC-Erfahrungen“ keine Primär-Erfahrungen sind, was im Prinzip die Ausgangsbasis für seine Ideologie darstellt, ist widerlegt.

    Dir Jonny danke für Deinen Auftritt. Ich wünschte die Moderatoren hätten Herrn Spitzer öfter in die Schranken verwiesen. Auch ein Fakten-Check ähnlich wie bei Plasberg, wäre im Anschluss an diese Sendung mit Sicherheit sehr interessant geworden.

  17. 17
    andreas

    @#808216: ja, stimmt. die mauer des wissenschaftlichen anspruchs ist bei ihm sehr hoch, drum muss er auch nicht mehr argumentieren, der er hat die richtigen studien ja schließlich alle benutzt und dargestellt. und ein beispiel für eine schlechte studie hat er auch noch.

    der sarrazin hat ja am ende auch behauptet, dass seine rechnungen und analysen niemand angezweifelt hätte, dabei haben leute mit den gleichen daten (mikrozensus und co) vollkommen andere ergebnisse geliefert und ihn sehr wohl inhaltlich widerlegt. aber das fällt leider immer wieder unter den tisch.

  18. 18
    Dirk

    Hallo Johnny,

    auch ich muss dir meinen Dank und meinen Respekt aussprechen, sich so etwas zu geben. Die Art wie Du und auch Herr Schulz (und das von mir über einen FDP-Mann!) argumentiert habt, ist so ziemlich die einzige Art, wie man mit einem solch komplexen Thema umgehen kann. Danke dafür!

    Ich persönlich stehe erst einmal jeder wissenschaftlichen Studie skeptisch gegenüber. Ich stosse mich aber vor allem daran, wenn die Sätze beginnen mit „wissenschaftliche Studien haben schon vor Jahren bewiesen, dass …“. Meiner Erfahrung nach argumentieren Polemiker und Populisten so – erinnert mich immer an die amerikanischen Verhältnisse, vor allem bei den Republikanern, immer schön zu sehen bei der „Daily Show“ mit Jon Stewart.

    Den Begriff „Medienkompetenz“ hat Herr Spitzer tatsächlich nicht begriffen, das hat er eindrucksvoll bewiesen. (Obwohl ich zugeben muss, dass ich nur durchgehalten habe, bis er die 2 Minuten Zeit für die Netzgemeinde-Fragen hatte.)

    Das grösste Problem dieser Sendung waren aber, leider wie meistens, die Moderatoren/das „Format“. Immer wenn es mal drohte richtig interessant zu werden, und Herrn Spitzer mal hätte konkret werden müssen, wurde abgeriegelt. Und das bei einer Sendezeit von 60 Min – schade. Auch die dümmlich anbiedernde, dutzende „Netz-Moderatorin“ war etwas nervig. Ich hätte euch lieber in einer NDR Talkshow oder ähnlichem gesehen.

    Der beste Satz, den ich in dieser Sendung gehört habe (frei zitiert): „Herr Spitzer, in dieser Problematik sind Sie nicht Teil der Lösung, sondern des Problems“. Das bringt es auf den Punkt.

    Danke auch für das „Gish-galopping“ –endlich gibt es ein Wort dafür.

    BTW: Ich glaube ein Teil der Drogen- und Alkoholsuchtproblematik wäre nicht existent, wenn es eine Kultur dafür gäbe, die informiert, aufklärt und eben kompetenter macht, und das schon Kinder/Jugendliche. So gesehen fand ich den Vergleich mit de Hammer so wunderbar, auch wenn er hinkt, wie jeder Vergleich. Ich finde schon seit langem, dass wir deutschen (kann nicht sagen ob das uns besonders macht, oder weltweiter Trend ist) immer gleich mit „Sucht“ kommen. Wie viel TV-Süchtige gibt es denn nach dieser Logik? Und werden die behandelt, in Spezialkliniken?

    Mein Gott, am Ende bin ich noch Luft-süchtig, weil ich nicht aufhören kann zu Atmen? ; )

    Weiter so!
    Liebe Grüsse – Dirk

  19. 19
    Simon

    Johnny, zunächst vielen Dank für den Auftritt, trotz der schwierigen Bedingungen hast du dich finde ich gut geschlagen, und zumindest was Höflichkeit und Auftreten angeht sollte der Punkt an dich gehen.
    Etwas weniger Aufgeregtheit und Panikmache (die du ja eingefordert hast) hätte der Sendung mit Sicherheit gut getan, war aber mit diesem Gesprächspartner nicht zu machen, da seine Panikmache System hat.
    Die Aussage, Medienkompetenz sei Schwachsinn, ist da schon bezeichnend genug. Schließlich sollte es bei Medienkompetenz um die allgemeine Fähigkeit gehen, Aussagen die einem (egal von wem) präsentiert werden zu hinterfragen, ihre Argumente nachzuvollziehen und zu überprüfen. Mit so einer Form von kritischem Denken ist mit Spitzer aber nicht zu diskutieren, das einzige finale Argument lautete stets: „Das ist Wissenschaft und deshalb Fakt!“ Mit (kritischem) wissenschaftlichem Denken und Arbeiten hat das leider nichts zu tun.
    Ärger dich also nicht, wenn du das Gefühl hast, deine Argumente seien in der Sendung untergegangen und Spitzer habe sich letztlich „besser“ verkaufen können, hättest du dich auf das gleiche populistische Niveau begeben wäre das deinen Argumenten sicher auch nicht zuträglich gewesen.

  20. 20
    Jay

    Ich hab die Sendung auch gesehen und musste zusehen wie mein Puls recht schnell auf 180 war. Was der Herr Dr. da verzapft hat war unglaublich. Entlarvend fand ich ja eines: Ein selbsternannter Experte beleidigt Millionen von Computerspieler, indem er sie mit Konsumenten harter Drogen vergleicht. Auf die Frage, ob er denn schon mal ein richtiges Spiel über längere Zeit gespielt hat antwortet er dann: dafür habe ich keine Zeit. Nach diesem Satz war der Herr für mich gestorben. So einer nennt sich Wissenschaftler?

  21. 21
    Marcus

    Ich muss Herr Spitzer leider zustimmen – es existieren selbstverständlich Spiele die süchtig machen und bei denen man ab einem gewissen Zeitraum die eigene Kontrolle verliert. Schaut auf die Bestsellerlisten der Spielebranche: ich habe schon genug Freunde an WoW, Minecraft usw. verloren. Übrigens gibt es zwischen süchtig machenden Spielen und Drogen noch mehr Parallelen, als nur die angesprochenen Hirnzentren.
    Das Argument mit der Medienkompetenz zieht allerdings überhaupt nicht.

  22. 22

    Mag sein, dass Spitzer sich „besser verkaufen“ konnte. Bei denen, die platte Polemik und schwarz-weiß-Denke kaufen wollen. Dafür hast du besser überzeugen können. Gerade bei denen, die vielleicht unsicher sind, aber wissen, dass komplexe Themen nicht mit schwarz-weiß-Schemata zu lösen sind. Ich denke, dass Spitzer – auch mit seiner arroganten „Ich habe studiert und ihr seid alle doof, wenn ihr anderer Meinung seid als ich!“-Art – ausschließlich „seine“ Zielgruppe bedienen konnte.

    Während auf der anderen Seite neben deiner „Zielgruppe“ (die ebenso „zu dir hält“, egal, was du sagen würdest) eher du eben auch die erreichen konntest, die sich das vielleicht doch aus Interesse am Thema und vielleicht auch Verunsicherung wegen des Gefühls „nicht so gut Bescheid zu wissen“ anschauten. Für diese Leute konnte IMO ein eifernder ideologisierender Spitzer keinen seriösen Eindruck hinterlassen, deine im Vergleich dazu ruhige, vernünftige und im Vergleich sehr differenzierende Art dürfte diese Leute zumindest dazu gebracht haben, sich tatsächlich seriös weiter zu informieren und dabei fanatische Hysteriker entsprechend einzuordnen. Dafür, für diese Leute (egal wie wenig das vielleicht auch sind) hat es sich gelohnt, dass du da warst.

    Dass dieses Format leider nicht dazu geeignet ist, auch Leute zu erreichen und zum reflektieren zu bringen, die schon eine vorgefasste Meinung haben oder auf „wer am lautesten schreit hat Recht“ konditioniert sind liegt am Format. Den Anspruch brauchst du nicht an dich zu stellen, wenn du in eine solche Sendung gehst.

  23. 23
    stoertebeker

    Ich war gestern im Studio (danke nochmal für die Freikarten), was ja an sich schon eine interessante Erfahrung ist.
    Aber die kategorische Ablehnung von Herrn Spitzer hat schon körperlich geschmerzt. Es mag ja durchaus sein, dass es problematischen Medienkonsum gibt, aber dem kann man nicht begegnen, indem man digitale Medien per se verteufelt und sich nicht mal dafür interessiert, wie ein verantwortungsvoller Umgang damit aussehen könnte.

    Und das hat mich bei der ganzen Veranstaltung wirklich wütend gemacht. Wenn Herrn Spitzer wirklich etwas daran gelegen wäre, Menschen zu helfen, deren Medienkonsum außer Kontrolle geraten ist, dann verflucht nochmal sollte man diesen Menschen beibringen, wie man richtig umgeht mit diesem Phänomen. Statt dessen fordert er ein digitales Zölibat und polarisiert aufs schärfste.

    Mir kam das ganze vor wie eine PR-Veranstaltung für sein Buch. Von wissenschaftlicher Neugier und ehrlichem Interesse an den Betroffenen war null komma nix zu spüren.

  24. 24
    Daniel

    Interessant, wie einseitig die Wahrnehmung sein kann.
    Ich habe es eher andersrum gesehen, dass die Moderatoren ihre Fragen permanent suggestiv eingeleitet und Herrn Dr. Spitzer unterschwellig diskreditiert haben.

    Johnny, Sie konnten ihm bei dem, was Sie „argumentieren“ nennen, nicht einmal in die Augen blicken. Sowas zählt in einem Blog natürlich auch nichts, wohl aber in einer realen Unterhaltung.

    Es stimmt, dieser Herr mit seinem deutlich über den Studiodurchschnitt liegenden Alter ist etwas ungeschickt aufgetreten. Mit Sicherheit war er in diesem Umfeld auch verunsichert. Sein Thema liegt ihm einfach am Herzen, weil ihm die Gefahren für Kinder bewusst sind.

    Am meisten hat mich an der Diskussion gestört, dass Argumente aus Studien, die in „Science“ veröffentlicht wurden, mit einfachen „Meinungen“ aufgewogen wurden. Dieses ganze Format von „log in“, in dem ständig irgendwelche gehaltlosen Einschätzungen von anonymen Benutzern eingestreut werden, ist schon ein deutlicher Beleg dafür, dass die Verarbeitung von echten Informationen und die Unterscheidung von Behauptungen scheinbar vielen schon zu schwer fällt.

    Hier wird bloß noch über „Spiele“ und „Medienkompetenz“ diskutiert. Hr. Spitzer hat ausführlich über die Auswirkungen auf das Gehirn berichtet – darauf ist weder gestern noch in dieser Diskussion jemand eingegangen. Als spielten beobachtbare Fakten gegenüber der Empfindung einzelner keine Rolle.

    Ein letztes noch. Sie, Johnny, konnten in der Diskussion eben keine Studie zur Untermauerung Ihrer Behauptung, dass der Internetgebrauch die Leistung das Gehirns nicht negativ beeinflusst, anführen. Ein Verweis auf „lässt sich googlen“ ist ein weiterer Beleg für die Angemessenheit der Sorge um die nachlassende Gehirnleistung, wenn man wichtige Fakten zu einer Diskussion eben nicht parat hat. An der Stelle ist Dr. Spitzer sicher glaubwürdiger mit der Aussage, dass es eben keine einzige seriöse Studien dazu gibt.

  25. 25

    Das Schlimme ist ja dann, dass man (in diesem Fall: ich) vorsichtig dabei ist, in einzelnen Punkten zuzustimmen, man wird in eine „harte“ Gegenposition gezwungen. Was eigentlich blöd und schade ist. Denn ich weiß ja auch, dass es Menschen gibt, die durch Spiele oder das Netz riesige Probleme haben, und darüber muss man reden bzw. diesen Menschen muss geholfen werden. Spitzer ist bei seiner Arbeit von Härtefällen umgeben und sorgt sich vlt. wirklich, doch das ist eine sehr einseitige Sicht, er verallgemeinert, schließt von einigen auf alle und kennt sich dann eben doch mit den Medien selbst überhaupt nicht aus (im Buch kommt immer wieder googlen und Facebook vor, Themenbereiche wie Freies Wissen, kollaborative Arbeit, Partizipationschancen für Menschen mit Behinderung etc. werden völlig außer Acht gelassen).

    Zudem immer wieder die von der Bundesregierung verkündeten und von Spitzer dankend zu jeder Gelegenheit erwähnten Hunderttausende von Süchtigen und Millionen von Gefährdeten. Er hat sich auf meine mehrfachen Bitten nach Definition nicht eingelassen, denn: Die Umfrage bezeichnet all jene als süchtig, die bei der Umfrage geantwortet haben, dass sie mindestens vier Stunden täglich online sein müssen. Alle, für die drei Stunden gelten, sind „suchtgefährdet“. Diese Definitionen (und die Frage, worauf sich das „online sein Müssen“ bezieht – zählt Arbeit mit?), sind zumindest diskussionswürdig.

    Und auch meine Frage nach seinen Lösungsvorschlägen fiel unter den Tisch.

    Ganz ehrlich: Ich dachte zunächst, dass Spitzer ein wirkliches Anliegen hat und das vielleicht einfach nur etwas zu krass angeht. Einen Tag nach der Sendung halte ich ihn für einen Scharlatan.

    Weshalb ich denke: Scheiß drauf, lasst uns lieber was Tolles machen in diesem Internet oder auch da draußen, statt uns die Köpfe heiß zu denken über jemanden, der kein wirkliches Interesse am Weiterkommen hat! :)

  26. 26

    @#808227: Na klar empfindet jeder solche Debatten anders, schön also, dass es u.a. hier die Möglichkeit gibt, sich auszutauschen. Im Internet.

    Ich habe Herrn Spitzer selbstverständlich immer angesehen, wenn ich im Dialog mit ihm war, ich weiß nicht, von wo aus im Publikum oder am TV Sie die Sendung verfolgt haben. Bei Fragen der Moderatorin oder des Moderators habe ich – wie von der Aufnahmeleitung gewünscht – diese angesehen. Mir zwischen den Zeilen soziale Inkompetenz zu unterstellen, ist lächerlich, machen Sie bitte vorher Ihre Hausaufgaben. Im Übrigen war ich es, der Herrn Spitzer vor der Sendung die Hand gereicht hat und sich vorgestellt hat und der ebenfalls nach der Sendung zu ihm gegangen ist, um ihm abermals die Hand zu reichen. Von Herrn Spitzer kam ein solches Signal gegenüber den Mitdiskutanten nicht einmal im Ansatz.

    Ebenso lächerlich ist es, von möglicher medialer Unsicherheit bei Herrn Spitzer zu reden. Der Mann tritt mit hoher Regelmäßigkeit vor TV-Kameras und vor großes Publikum – sorgen Sie sich bitte nicht um ihn, er weiß sehr genau, was er tut.

    Die von mir erwähnten Studien, die Spitzer widerlegen, werden wir alle sammeln und verlinken, ich weise dann an dieser Stelle darauf hin. Diese Studien sind im Übrigen wesentlich aktueller und umfangreicher als vieles, was Herr Spitzer anführt.

    Im Punkt der Debatte um Auswirkungen auf das Gehirn gebe ich Ihnen recht: Da kann ich als Nicht-Hirnforscher tatsächlich wenig zu sagen, es ist aber keineswegs so, dass ich Herrn Spitzer dabei Lügen vorwerfe, ich hätte dazu sogar gerne mehr gehört als – und da sind wir bei einem ihrer Punkte – die pure Behauptung, dass dies alles aus „guten Studien“ stamme. Soweit ich weiß, forscht Herr Spitzer schon lange nicht mehr selbst, sondern sucht sich die Studien, die er braucht, um in 10 Jahren 20 Bücher schreiben und nebenbei noch zwei Institute leiten zu können.

    Aber vor allem: Angenommen, Herr Spitzer hat in allem recht. Was schlägt er als Lösung vor, was bietet er den Eltern als Hilfe an, denen er das zukünftige Verderben ihrer Kinder prognostiziert aufgrund von Medien, die wohl kaum verschwinden werden?

    Genau: Nichts.

    Ich bin jetzt erstmal raus aus der Debatte, bitte nicht wundern. Ich kann und will nicht dauernd online sein. ;)

  27. 27

    Lieber Johnny,

    den Eindruck mit dem nicht „anschauen“ hatte ich ehrlich gesagt auch. Vieleicht lag es an der Kameraperspektive, aber es kommt bei der Betracht des Mittschnitts häufig so rüber als würdest Du auf den Boden schauen. (Womit ich allerdings nicht die Aussage der sozialen Inkompetenz von weiter oben stützen will!!!!!)

  28. 28
    martin

    Nächsten Sonntag gehts mit dem Thema auch bei Günter Jauch weiter. Geladen u. a. Herr Spitzer und Ranga Yogeshwar. Ranga nutzt derweil die neuen Medien um sich auf die Sendung vorzubereiten. Hier kann man ihm dabei helfen :)

    https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=401817019872464&id=221408874579947

  29. 29

    Also ich habe gestern auch eher zufällig reingezappt und bin dann schnell hängen geblieben, denn Herrn Spitzer sehe ich gerne und ich schätze auch seine Forschung (Geist & Gehirn auf BRalpha kann ich sehr empfehlen).
    Vorweg: Sie (Johnny) und HErrn Spitzer haben zumindest disktuiert, auch wenn ich die Position von Herr Spitzer wesentlich mehr überzeugt hat. Seine Ergebnisse auf Studien der Science basieren zu lassen, ist keine schlechte Grundlage für eine Buch zu diesem Thema. Dass man solche Studien nicht in großer Zahl selbst betreuen und publizieren kann, ist mehr als verständlich, denn eine solche Publikation in einem A-Journal dauert gerne 3-5 Jahre, bis diese Studien komplett genehmigt und abgedruckt werden. Die eigene Meinung oder Lebenserfahrung anzuführen ist natürlich erlaubt, aber von der argumenetatorischen Gewichtung entsprechend zu positionieren.
    Umso mehr bin ich auf die Studien gespannt, die Ihre Aussagen untermauern.
    Und zum Thema Lösung der Situation für die Eltern: Diesen Anspruch hat Spitzer mit seinem Buch gar nicht, sondern er will auf das Thema aufmerksam machen (ok, das Geld, was man damit verdient, wird er mit Sicherheit auch nicht ablehnen) und sensibilisieren. Das Thema Medien- bzw. Internetkonsum wird aus vielerlei Hinsicht noch als uneingeschränkt gut empfunden, aber nicht nur unsere persönlichen Daten etc. sind hier gefährdet (das ist ja auch hinreichend in den Medien diskutiert), sondern ebenso die Denkfähigkeit an sich. Dass Eltern wissen sollten, dass eine Playstation als „Nebenwirkung“ die Verschlechterung der Schulnoten hat (im statistischen Mittel), ist doch eine gute Information. Wie die Eltern mit dieser Information umgehen, bleibt in der Verantwortung der Eltern.

    In einem Punkt kann ich Ihnen auch nur zustimmen: Spitzer ist Medienprofi, er wird wohl wissen, in welchen Talkshows ihn was erwartet.

    Was mich an der Diskussion aber signifikant gestört hat, war der Herr Schulze von der FDP, der mit politikertypischer Rhetorik seine schwache Position zu verteidigen versucht hat.

  30. 30
    lenny

    Zunächst danke, dass du dir Herrn Spitzer für uns angetan hast und auch für das ‚Verschwendet eure Jugend‘.
    Der Herr Spitzer will offenbar nur mit Radau möglichst viele seiner Bücher verkaufen.
    Und Herr Spitzer hat als Beispiel für eine schlechte Studie diese Facebook-Freunde-Studie genannt. Bei der Studie wurde wohl ‚Hast du 1,2,3,4 oder mehr Freunde‘ gefragt. Gleichzeitig bezieht er sich andauernd auf die Internetsucht-Studie, die Internetsucht mit 1,2,3,4, mehr Online-Stunden zu messen versucht. Würde mich interessieren, wieso er die beiden doch recht ähnlichen Messmethoden einmal gut und einmal schlecht findet.

  31. 31
    Roman

    Lieber Herr Haeusler,

    zunächst: Vielen Dank für Ihre Teilnahme an der Diskussionsrunde. Ich fand die Sendung sehr spannend, wenngleich ich die Kritik am Format von login verstehen kann. Aber immer noch besser als der Massenbrei an Talkshows von Jauch bis Will etc.

    Der Kommentar, der für das Fazit am Ende gewählt wurde, stammt übrigens von mir. Sorry, dass ich den aufgrund von Zeitmangel als anonymer Gast abschicken musste.

    Wie ich in diesem Post schon erwähnte, haben Sie mich mehr überzeugt. Und das obwohl ich auch eher internetkritisch bin, was aber eher an meiner Natur als studierter Medienwissenschaftler liegt und nicht an den Gründen von Herrn Spitzer. Genauso kritisch stehe ich allerdings auch anderen Medien gegenüber. Ein oder zwei Kernthesen von Herrn Spitzer stimme ich zwar durchaus zu, was mich aber bei ihm stört, ist seine detailarme Argumentation und vor allem das wie. Damit reiht er sich nur in den Populismus eines Sarrazins ein. Bin gespannt, ob wir in naher Zukunft noch mal eine Diskussion zu einem aktuellen, gesellschaftlichen Thema erleben, die kritisch und angemessen geführt wird.

    Das ich Sie, Herr Haeusler, zu einer „Netzelite“ zähle (was in einem früheren Kommentar hier schon angesprochen wurde), verstehen Sie bitte nicht falsch. Das meine ich nur positiv. Sie sind für mich ein Beispiel dafür, wie man die vielfältigen Möglichkeiten des Internets intelligent und kreativ nutzt. Bei der großen Mehrheit der Bevölkerung, insbesondere den meisten Jugendlichen, erkenne ich das allerdings leider nicht. Und auch ein Manfred Spitzer hat das Medium anscheinend noch nicht richtig begriffen (zumindest kann er sich aber damit brüsten, damit ganz in der Tradition der größtenteil unangebrachten Medien- und Kulturkritik von Adorno zu stehen).

    Meine Forderung nach einem Schulfach „Medienkunde“ ist schon lange überflüssig. Schon seit den Zeiten vor dem Internet. Das inflationär gebrauchte, aber ebenso oft zu Unrecht kritisierte, Wort Medienkompetenz, bedeutet für mich einfach, dass Schüler möglichst früh lernen sollen, was eigentlich hinter den ihnen in allen (!) Medien dargebotenen Inhalten steckt, sprich: Welche wirtschaftlichen Interessen spielen in den Medien eine Rolle? Warum sehen die Stars in den Hochglanzmagazinen eigentlich alle so toll aus? Wie produzieren und evtl. manipulieren die Macher der ganzen, „tollen“ Reportagen auf RTL2 oder eines Formats wie DSDS? Oder: Was passiert mit mir auf Facebook?

    Beste Grüße

  32. 32
    Mister T

    @#808232: Die Frage ist allerdings, inwiefern Studien einem so vielschichtigen Sachverhalt gerecht werden können. Wie kann man feststellen, dass eine Playstation die Schuld an schlechterwerdenden schulischen Leistungen ist, wenn es genauso gut sein könnte, dass es sich um eine Interessenverschiebung handelt, die sowohl die schlechten schulischen Leistungen als auch das Interesse an dem Spielzeug als Folge hat, ohne dass beides in einem unmittelbarem kausalen Zusammenhang steht, gleichwohl aber oft gleichzeitig auftritt. Darin erinnert mich das ganze an die Sarrazin’schen Argumentationen mit ihren eigenwilligen Schlussfolgerungen aus an sich wohl korrekten Werten.

  33. 33
    ich

    soso johnny, dein sohn geht morgens um 7 aus der schule (10:10 min/sec) ;-)
    ansonsten gut gemacht.

  34. 34
    Stefan

    Hallo Herr Haeusler,
    könnten Sie die in der Sendung von Ihnen angesprochenen Studien auflisten, die die Thesen von Spitzer widerlegen? Das wäre spannend. Leider wurde das in der Sendung nicht genug thematisiert!
    Danke schön.
    Viele Grüße,

    Stefan

  35. 35

    @#808230: Hm, wenn schon zwei Leute das so gesehen haben, muss was dran sein. Ich erinnere mich daran, nach Fragen der Moderation auch mal auf den Tisch geschaut zu haben, um mich besser konzentrieren zu können, aber wenn das zu viel war, ist das nicht schön. Achte ich beim nächsten Mal besser drauf. Jedenfalls habe ich Herrn Spitzer nicht absichtlich oder aus Unfreundlichkeit *nicht* angeschaut. Oder wollte das zumindest nicht.

    @#808232: Ich nehme an, dass viele frühere Veröffentlichungen von Herrn Spitzer durchaus okay waren, auch wenn er mir erst in den Debatten um Computerspiele aufgefallen ist, in denen er eine ähnlich einseitige, störrische und oberflächliche Haltung einnimmt. Ich bin auch sicher, dass die von ihm genutzten Studien seine Thesen unterstreichen. Nur: Was nützt uns diese Erkenntnis? Die Entwicklung des einzelnen Menschen hängt nicht allein von seinen Synapsen ab, sondern viele weitere Faktoren, die Herr Spitzer völlig außer acht lässt, beeinflussen sie. Und wenn ein Buch, das zunächst (vereinfacht gesagt) feststellt: „alle eure Kinder werden in der Psychiatrie landen, wenn sie digitale Medien nutzen“ und außerdem noch „wir brauchen sie nicht auf dieses Medien vorzubereiten, Medienkompetenz ist Unfug“, dann halte ich das Fehlen von Lösungsansätzen für unverantwortlich und die ganze Veröffentlichung – sorry für die harten Worte – für geistige Brandstiftung.

    Es haben schon andere versucht, Beweise für irgendwas auf der alleinigen Betrachtung von Hirnentwicklung zu erbringen. Nicht nur Frauen wurden mit ähnlichen Argumenten für unfähig in bestimmten Dingen oder gar minderwertig erklärt .

    Ich habe übrigens überhaupt nichts dagegen, dass jemand Geld mit seiner Arbeit verdient, das möchte ich schließlich auch. Mich stört es aber, wenn dies bei einem so wichtigen Thema einer der Hauptbeweggründe zu sein scheint.

    @#808233: Diesen Teil der Spitzer-Beweisführung (gute Studien/ schlechte Studien) habe ich leider überhaupt nicht verstanden während der Sendung, muss ich zugeben …

    @#808234: Das Irre ist doch: Ich bin AUCH medienkritisch. Ich glaube aber wie Sie, dass wir genau wegen der vielen Herausforderungen den Umgang mit allen möglichen Medien lehren und lernen müssen. Das mit der „Netzelite“ stimmt schon, wir sind/ ich bin Medienbildungsbürger. Und deshalb sehe ich es als meine Aufgabe an, mein Wissen und/oder meine Erfahrungen weiterzugeben und z.B. anderen Eltern zur Seite zu stehen und sie nicht in ihren Sorgen mit Horrorszenarien zu bestätigen um sie dann allein mit ihrem Pech zu lassen.

    @#808237: Echt? Sollte „aus dem Haus“ heißen, schätze ich. Übernachten tut er in der Schule ja eher selten. :)

    @#808238: Wir kümmern uns um die Links zu anderen Studien, die wir im Rahmen unseres Buches recherchiert haben, aber ganz ehrlich: Ich habe mein Leben noch nie nach Studien ausgerichtet. Mir sind natürlich wissenschaftliche Erkenntnisse nicht völlig egal, aber ich habe schon zu viele Studien gesehen, die später widerlegt wurden oder bei denen sich später der Auftraggeber als ausschlaggebend für das Ergebnis herausstellte oder bei denen wichtige Faktoren vergessen wurden … Studien sind spannend und manchmal sind besonders Statistiken interessant. Aber als alleinige Beweise für etwas? Ich weiß nicht …

    In den USA „beweisen“ in den letzten Jahren Studien, dass Impfungen schädlich seien. Wollen wir Impfungen abschaffen?

  36. 36
    andreas

    zum thema „der herr führt aber die richtigen studien an“: wenn die neurowissenschaftler alles so gut und genau wissen, dann können wir die medien-, erziehungs- und sozialwissenschaften ja abschaffen, dann machen das in zukunft auch die neurowissenschaftler für uns.
    dafür, dass er einen gesellschaftlichen diskurs führen möchte, kam mir seine wissenschaftliche basis doch etwas einseitig daher. es ist gut und wichtig, den einfluss moderner medien auch auf neurobiologischer und neuropsychologischer sicht zu beleuchten und so seinen beitrag für den diskurs beizutragen. aber so herrisch recht für sich zu beanspruchen, torpediert doch das eigene vorhaben, wenn es denn ein anderes ist als bücher verkaufen.

  37. 37

    Nachdem ich mitbekommen habe, wer denn die Gäste der Sendung sind, habe ich auch reingesehen, auch wenn ich – durch andere Auftritte des Herrn Spitzer – schon geahnt hatte, dass es sehr nervenaufreibend wird.

    Ich muss sagen, ich hatte das Gefühl, dass die Diskussion dir weit mehr Spaß gemacht hat, als Herrn Spitzer, der sehr oft laut und wütend wurde. Ich hätte ihm ja zugetraut, dass er noch den Raum verlässt, waren ja alle gegen ihn.

    Nunja, zu Recht. Ich finde allein mit Aussagen wie „Medienkompetenz ist Blödsinn“ hat er sich absolut disqualifiziert.
    Medienkompetenz heißt, zu lernen, Quellen zu hinterfragen (z.B. Wikipedia), zu lernen, Internetangebote kritisch zu betrachten (Stichwort „Du hast ein iPad gewonnen!“ oder Abofallen).
    Es heißt, zu lernen, sich mit der eigenen Darstellung im Netz auseinanderzusetzen. (Stichwort Partybilder auf Facebook)

    Was passiert, wenn Kinder sowas nicht lernen, sieht man ja immer wieder bei Facebook, bei denen auf jedes Profil von Kindern und Jugendlichen im Schnitt wahrscheinlich 100 unseriöse Anwendungen („Wann wirst du sterben?“) dauerhaften und uneingeschränkten Zugriff haben.

    Naja, Spitzer ist ein Panikmacher aus einer vergangenen Zeit, der die Vorzüge des Internets nicht mehr verstehen wird.
    ___
    „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.“ – Kaiser Wilhelm II

  38. 38

    Was mir da gerade noch so auffällt… kann es sein, dass Spitzer Auswendig-lernen mit Nachdenken verwechselt?

  39. 39
    Steffen

    Ich war sehr gespannt auf die Sendung. Interessantes Thema, Johnny als Gast.
    Ich war dann aber doch recht bald sehr enttäuscht, da dieser Spitzer überhaupt kein Interesse an einer Diskussion zeigte, sondern nur lautstark seine Thesen verbreiten wollte. Dazu dann noch das gewohnt hektische Konzept von ZDF log in und ein Moderator, dessen größte Fähigkeit darin besteht, genau auf den einen Moment zu lauern, an dem die Diskussion anfängt spannend zu werden, um dann sofort reinzugrätschen und das Thema zu wechseln.

    Ganz lustig anzusehen fand ich, wie sich Herr Spitzer gegen Ende immer weiter reingesteigert hat, während Johnny sich wieder mehr beruhigt hat und beim Reden dem Herrn Spitzer demonstrativ Gelassenheit und Unaufgeregtheit entgegenschleuderte. :)

  40. 40

    Ich hab’s jetzt viermal versucht, aber ich kann mir das einfach nicht bis zu Ende ansehen, ich mußte immer wieder vorspulen und hab’s dann abgebrochen. Dieser Spitzer walzt einfach alles nieder mit seinen non-Argumenten, eine diesen Namen verdienende Moderation gibt es nicht und die Grundtonart ist so aggro, daß ich mich körperlich unwohl fühle. Ich gebe zu: ich bin dem nicht gewachsen, ich sitze hilflos davor und wäre ich im Studio mit diesem Mann, würde ich kein Wort herausbringen ob dessen schwachsinniger Thesen und aggressiven Art. Ich würde vermutlich mittendrin einfach gehen und ihn stehen lassen, bzw. ich würde mir dieses abgekartete Promo-Spielchen gar nicht erst antun. Der Typ hat halt die Sendezeit gekauft und ist eben dran mit Promotion seines Werks und alle anderen sind Kanonenfutter. Dafür wäre mir meine geistige Gesundheit zu schade.

  41. 41

    Ich habe den Artikel oben ergänzt durch erste Links bzgl. der Studien.

    Und ich bekomme die ersten Hass-Mails von Spitzer-Fans. Die Welt ist also noch im Lot!

  42. 42

    @#808211:
    Mir fehlt gerade akut der „like”-Button. ,-)

  43. 43
    JST

    Huch! Ich hab mal kurz reingeschaut. Ganz schön aggressiver Vibe. Mal sehen, ob ich heute Abend noch Zeit finde, die Sendung komplett zu schauen.

  44. 44
    steve

    ….als ich das Thema sah dachte ich ..spannend! als ich anfing mir das anzuschauen konnte ich es nicht länger ertragen und musste in der hälfte ausschalten. ich hatte das Gefühl das nicht einer auch nur ansatzweise versucht hat dem Herr dr. auch mal zuzuhören geschweige denn ihn zu verstehen! lieber jonny du und vor allem auch der Herr fdp kamen da in die Sendung gleich peng angriff ohne jede sachliche Verständnis oder Einsicht……hilfe da ist einer der greift uns an.. ahhh unser schönes gutes internet…zack endlich unseren ganzen online Frust rauslassen…mir scheint es als ob alle nur mal darauf gewartet haben. du kamst auch mit Argumenten die sowas von nicht sachlich waren das ich es kaum fassen konnte…..fragen sie doch mal einen it- Programmierer “ hallo nicht zugehört? es geht hier nicht um menschen die vor dem pc sitzen sondern darum das die jungen menschen sowas von unnötig und stupide ihre zeit davor verbringen das sie einen Äpfel nicht mehr von einer Birne unterscheiden können. und das das Auswirkungen hat kann man sich doch denken!……..und wer ehrlich zu sich ist weis das auch! also alles in allem hatte ich das Gefühl die einzigsten die dagegen waren Haeusler und fdp. …….vieleicht doch mal weg vom Rechner und nachdenken!

  45. 45
    leo

    Schade, dass die Diskussion so steif verlaufen ist, denn beide Parteien tragen durchaus valide Punkte vor. Vermutlich hat es die Macher der Sendung gefreut, dass die Positionen so unlocker konträr gewirkt haben. Leider konnte dadurch aber niemand so richtig glänzen.

    Manfred Spitzers Sendung „Geist und Gehirn“ fand ich immer sehenswert und habe auch fast alle Folgen (die online sind) gesehen. Vielleicht versteht man dadurch seinen Standpunkt besser:
    http://www.br.de/fernsehen/br-alpha/sendungen/geist-und-gehirn/index.html

    Er schaut sich Zahlen und Experimente an, wie es Naturwissenschaftler eben tun. Sicherlich hat er da auch einen kognitiven Bias seiner Domäne, aber wer hat den bitte nicht? Einen Sarrazin der Internetgemeinde kann ich hier jedenfalls nicht erkennen. Vielleicht hat er einfach einen wunden Punkt getroffen.

  46. 46
    Martin

    @#808259:
    Du musst Spitzers Sohn sein (der mit dem weggeworfenen IPhone; damit war dann wohl auch die Rechtschreibprüfung futsch).

    Zum Thema noch ein interessanter wie diskussionswürdiger Beitrag von Nilzenburger:
    http://www.qlod.org/weltfrieden/?p=1908

  47. 47

    Die Sendung belegt die Thesen Spitzers und anderer (u. a. Hertha Sturm über Kinderfernsehen schon in den 70ern): Die Kamera schwappt hin und her, ständige Karussellfahrten der Kamera, möglichst alle 15 sec. eine neue Einstellung. Multitasker kommen auf ihre Kosten, auf einer Leiste ziehen Gedankensplitter aus Twitter und E-Mail durchs Bild, ein Moderator liest den Buchtitel vom Blatt ab. Bloß nicht nachfragen, lieber schnell mal zur Zuschauerin, die der „Diskussion“ sichtlich nicht gefolgt ist, aber Medienkompetenz erklären darf: Facebook und Tumblr bedienen können, zurück zu 20 sec. Spitzer, Polemik, eine Prise Überheblichkeit, ständig ins Wort fallen, bloß keinen Gedanken zu Ende…
    „Verschwendet eure Jugend!“ ist ein köstliches Plädoyer für Social Media.

  48. 48
    JST

    Hmm. Habe mir die Sendung gestern Abend angeschaut. Was @Basedow1764 schreibt, kann ich in Bezug auf Regie und Schnitt der Sendung nachvollziehen und sehe es auch so. Letztendlich ist es eine Talkshow, wie jede andere auch. Sie spitzt einen verbalen Schaukampf zu und sorgt auf jeden Fall nicht für einen Erkenntnisgewinn.

    Was Johnny und Herrn Spitzer angeht: Johnny hat schon deshalb Sympathiepunkte gewonnen, weil er eindeutig ruhiger und (wenn er zu Wort kam) auch sachlicher mit dem Thema und der Situation umgegangen ist.

    Spitzer hat sicherlich berechtigte Kritik an Medienstudien und deren Untersuchungsdesign, auch seine Kritik an möglichen Broschüren der Regierung scheinen mir Sinn zu machen. Er wirkt aber auf mich auch wie ein Verschwörungstheoretiker, der immer Recht hat, der niemanden ausreden lässt und den Eindruck bei mir erweckt, dass er an einer Diskussion gar nicht interessiert ist. (Siehe auch Beitrag von Nilzenburger). Er bellt seine Meinung zu jedem unpassendem Moment heraus und wirkt unglaublich aggressiv. Für mich hat er sein Gesicht als Wissenschaftler in dieser Sendung verloren und die Maske des Buchvertickers aufgesetzt. Seinen Verlag wird das freuen – traurig aber wahr.

    Für mich bestätigt sich auch wieder ein entscheidender Punkt: Talkshows sorgen nicht für fairen Meinungsaustausch, sie werden von der Regie und Dramaturgie immer so inszeniert, dass die Meinungen polarisieren und einen Unterhaltungswert haben. Es findet nur ein Schaukampf statt – immer und immer wieder. Die gesamte Studiogestaltung und die einzelnen Elemente der Sendung bestätigen das. Es ist eine Arena, die Meinungen zur Belustigung der ZuschauerInnen aufeinander prallen lässt.

    Wenn ich einen Wunsch frei hätte in Bezug auf TV-Talkshows, dann würde ich sie gegen 1-zu-1-Gespräche ohne RegisseurInnen und DramaturgInnen ersetzen. Zwei Leute verabreden sich zu einer Diskussion, einem Gespräch und bekommen eine Zeitvorgabe. Beide werden sich gut vorbereiten und am Ende werden die ZuschauerInnen hoffentlich einen deutlich weiteren Horizont haben, weil sie sich auf zwei Menschen konzentrieren können und kein Mensch dazwischenfunkt und aus vermeintlich wichtiger Position heraus die Diskussion wieder polarisierender macht.

    Mein Pluspunkt für Johnny: Gewollt oder ungewollt, hat er durch seine recht relaxte Art das Format für mich ad absurdum geführt.

  49. 49

    Dies ist meine erste ZDF log in Sendung die ich gesehen habe und meine Vorurteile gegenüber Mitmachformaten im Fernsehen habe sich bestätigt. Dieses ständige „Wir lesen jetzt mal aus dem Internet vor“ ist lästig und lässt keine Diskussion im Studio aufkommen. Nicht dass dies bei traditionellen Talkshows besser wäre, aber in diesem Format ist es extrem.

    Dann ist mir noch etwas aufgefallen was mich an Sigourney Weavers Rolle in Galaxy Quest erinnerte:
    Frauen an den Herd? Das war Gestern! Heute lesen Frauen von Computerbildschirmen vor (Ist ja bei Plasberg genauso), oder wenn man eine charmante junge Dame ist kann man auch als NetZscout (Tippse) beim ZDF arbeiten.

  50. 50

    Ich sag nur:
    Panser

    [Think T(h)ank]

  51. 51

    Nach – Vortrag zu #50

    ZDF Kultur

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1720606/Roche-&-Böhmermann-am-2-September

    Ihr könnt mich auch alle gernhaben. :)

  52. 52
    flubutjan

    Hab‘ mir die Hälfte angeguckt (guckst Du dann bitte aber wenigstens auch mal meine nächste Fernsehdisskussion mit Peter Sloterdijk, Barabara Streisand und Egon Bahr?)

    Du hattest es da mit einem Möchtegern-Kassandro (ich möchte das gern so hart sagen) mit entsprechenden Definitionsmachtambitionen zu tun. Mehr als Machtambitionen strahlt Spitzer auch nicht ab, finde ich. Mit Ausnahme der Wünsche, einen in Depression und Schuldgefühl (wegen der ganzen verwerflichen Daddelei, den Verbrechen an den Kindern) zu versetzen. „Angstmacher und Sorgenfütterer“ traf’s.

    Es wird viel mehr gelesen UND GESCHRIEBEN als „früher“. Sprache. Sprache, Herr Spitzer, Sprache ist lebendiger Geist. Und der geht seit einiger Zeit dank Internet durch die Decke. Mr. „Hirnforscher“.

  53. 53
    flubutjan

    @#808258: Seh‘ ich genauso.

  54. 54

    Irgendwie habt ihr alle für euch gesehen Recht.

    Auch ich stütze mich auf die Krücke, die meine
    Faulheit bzgl. schulischer Leistungen den tlw.
    dummen Lehrkräften zuschustert.

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1720560/Macht-Lernen-dumm

  55. 55
    leo

    Übrigens: Lesch zu Hirn und Internet: http://www.youtube.com/watch?v=w863VoM25Dg

  56. 56

    Mich erreichte aktuell eine Nachricht,
    die, wie viele andere auch, innhaltlich
    darüber auslässt, welch schleichende
    DSL-Verbindungen es unmöglich ma-
    chen an Zitat: ‚allen‘ teilzunehmen.
    Das mit dem Funkstandard LTE, was
    ehemals von der Bundesregierung
    als Lückenbüßer fur die Provinz als
    Kommunikationsversorgung galt,
    wird, wie auch mein Textlaut nicht verfolgt.

    Scherzkekse halten sich länger in Blechdosen.

    Thanks Bender

    http://www1.swr.de/podcast/xml/swr1/bw/leute.xml

    http://daserste.ndr.de/guentherjauch/

  57. 57
    Jörg

    17 Jahre alt, gehört dennoch zur Diskussion:
    http://www.spiegel.de/spiegel/kulturspiegel/d-9260190.html

  58. 58

    @#808280: Schöner Fund!

  59. 59
    ralf

    Lol, ihr muesst die digitalen Medien ja maechtig geil finden, um sich ueber sowas aufzuregen. Meine Kinder halte ich jedenfalls lieber davon fern, soweit es geht. Klar ist das umbequem, aber ich glaube draussen mit Freunden spielen ist wichtiger.

  60. 60

    Ich denke die Argumente von Herr Spitzer mit „Studien“ und „Wissenschaftler sein“ kommen nicht wirklich an. (auch wenn ich diese nachvollziehen kann)
    Er zeigt aber die Gefahren der digitalen Welt auf. Diese werden total unterschätzt. Mein Argument: Schauen sie sich doch nur mal in der Stadt um wie viele Leute während dem laufen Smartphones benutzen. Diese Reizüberflutung wird diese jungen Generation noch in einer ernste Phase rein bringen. Die Leute haben leider aus der Burnoutthemen die es in den Medien gab, keine Konsequenzen gezogen.
    Ich selber beschäftige mich viel mit der digitalen Welt und speziell der Eifersucht die dort ein großes Problem wird.
    Zusätzlich habe ich einen PRO SPITZER Meinung auf meinem „Blog“ auf der Homepage, die überzeugt.
    Gruß

  61. 61
    Jeff

    „Den Mitschnitt der Sendung findet ihr in der Mediathek.“

    Wenn man sich bei ZDF-Mediathek-Besuchen über den User Agent als „iPad“ ausgibt, kann man sich den Mitschnitt in bester Qualität direkt per Rechtsklick auf Platte befördern und muß sich nicht durch das gepufferte Streaming-Elend quälen.

    Manuelles anhängen von „?flash=off&ipad=true“ tut’s auch:
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1715716/Klicken-wir-uns-das-Gehirn-weg?flash=off&ipad=true

  62. 62
    biblio

    Jetzt hat sich endlich auch das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis zu Spitzer aktuellem Werk geäußert.“Hier wird mit den Ängsten und Sorgen von Eltern und professionell Erziehenden gespielt anstatt aufzuklären.“
    http://www.jff.de/index.php?BEITRAG_ID=6554

  63. 63
    flubutjan

    „Gamification“ – DArüber sollte man mal ausführlicher reden, bitte.

  64. 64
    Mister T

    @#808286: Für den Rest ihres Lebens oder wie soll diese Fernhaltetaktik funktionieren?

  65. 65
    Sukram71

    @#808233:
    Vor allen Dingen hat der Spitzer diese „Anzahl der Freunde von Facebook-User“-Studie auch noch so falsch mit nem Größenvergleich Männer-Frauen verglichen und als Unsinn abgetan.

    Dabei ist es doch sinnvoll nur nach bis zu 6 Freunden zu fragen, wenn man sinnvolle Werte erhalten will. Weil ob jemand 5 oder 15 Freunde hat, ist schließlich irgendwo egal.

    Jemand mit „nur“ 5 Freunden ist ja nicht einsam und jemand mit 10 Freunden deshalb nicht besser sozial integriert.
    Jedenfalls könnte man nicht daraus schließen, dass Facebook-Nutzer isoliert wären oder keine Freund hätten. Drei gute Freunde reichen schließlich auch und sind sicher besser als 10 schlechte oder lose Freunde.

  66. 66
    Sukram71

    Ob jemand 20 cm größer oder kleiner ist, macht einen erheblichen Unterschied und ist wichtig, wenn man die durchschnittliche Größe von Männern und Frauen vergleichen wollte.

    Ober aber jemand 3 oder 20 Freund hat, macht praktische keinen Unterschied, für die Aussage ob jemand sozial integriert und glücklich ist. ^^

  67. 67
  68. 68

    Sukram71

    http://swrmediathek.de/suche.htm
    mein ungewollter Fehler, darauf hin-
    zuweisen, im Suchfeld den Namen
    einzugeben. Sorry

  69. 69
  70. 70

    Wirklich interessantes Thema, wobei ich deiner Meinung. Digitale Medien bringen uns voran, wenn man sie natürlich richtig nutzt! ;-)

  71. 71

    Klingt auf jeden fall interessant, nicht nur das Thema, auch die Kommentare dazu.

  72. 72

    Es ist immer schön, solche Beiträge und die Kommentare dazu zu lesen. Betrachtet man alles mit etwas Abstand und hört auf sein Bauchgefühl, sollte es mit einer gesunden Mischung passen, die ja auch in „Netzgemüse“ angedeutet wird.
    Früher hieß es „Rock’n Roll verdirbt die Jugend“ – heute ist es das Internet. Zeiten ändern sich. Vorschnelles Übers-Ziel-Hinausschießen leider nicht.

  73. 73
    Daniel Eisermann

    @#808191:
    Ach weisst du, mit deiner Verschwörungstheoretiker-Keule bist du um keinen Deut besser oder oder informierter als Spitzer. Blablakritik ohne Nährwert. tut mir Leid. Es ist nun einmal das Unwort des Jahrzehnts.