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Wirklich irre

Wer sich für einen längeren Text interessiert, nach dessen Lektüre einem Angst und Bange werden kann, der sollte mal bei Capital vorbeiklicken. Spoiler-Alert: In „Wie der Staat unbequeme Steuerfahnder kaltstellt“ geht es keineswegs um russische Methoden der offenbar staatlich inszenierten Zwangspsychiatrisierung ehemals erfolgreicher Steuerfahnder. Sondern um deutsche.

UPDATE Tweets wie der von Nils Schuth weisen mich darauf hin, dass Autor Matthias Thieme den Fall schon seit längerer Zeit verfolgt und dokumentiert, hier ein Artikel aus dem Jahr 2009.

[via]

8 Kommentare

  1. 01
  2. 02

    Die taz hat auch seit Mitte 2009 immer wieder darüber berichtet, z.B. https://www.taz.de/!38919/ und https://www.taz.de/Hessische-Steuerfahnder-Affaere/!48230/ und https://www.taz.de/Hessische-Steuerfahnder-Affaere/!55672/ und https://www.taz.de/!77088/. Ein zusätzlicher Skandal ist auch, dass einzelne Bundesländer wenig Motivation haben, mehr Ihnen eigentlich zustehende Steuern einzutreiben, da unabhängig von dem „wir wollen die halbelegale Wirtschaft nicht verärgern“-Argument auch unsinnige Regelungen des Länderfinanzausgleichs dazu führen, dass den einzelnen Ländern selbst kaum etwas von solch zusätzlich eingetriebenen Mehreinnahmen bleibt. Das meiste geht gleich weiter an Nehmerländer. Und: Nein, das soll gar nichts rechtfertigen, sondern daraufhinweisen, dass man neben viel mehr Steuerfahndern auch eine Lösung für dieses Problem braucht.

  3. 03

    Ich verfolge das auch schon länger und bin überrascht, dass das bei der Mollrath Geschichte so selten erwähnt wurde. Das scheint kein Einzelfall zu sein.

  4. 04
    Talky

    Ich hatte Ende 2009 in der FR einiges über diesen ‚Fall‘ gelesen. Leider hat es in meinem Bekanntenkreis damals keinen bewegt, dem ich davon erzählt habe und ich habe die Geschichte dadurch verdrängt und vergessen. Danke für die Erinnerung, ich bin nach wie vor sprachlos wie biegsam unsere Demokratie sein kann…

  5. 05
    Matthias

    Danke für den Link, wieder mal ein deutliches Beispiel für die Verfilzung von Staat und Banken/Wirtschaft. Mir wird schlecht… dazu fallen mir eigentlich die Prinzen mit „Bombe“ ein!

  6. 06
    Leon Hartner

    Gerade auf der Homepage von Capital gesehen: „Hessen knickt bei zwangspensionierten Steuerfahndern ein“
    http://www.capital.de/steuern-recht/:Kurz-vor-Prozessbeginn–Hessen-knickt-bei-zwangspensionierten-Steuerfahndern-ein/100049295.html

  7. 07

    ein wirklicher guter artikel. danke dafür