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Spreeblick-Adventskalender Tag 8: Bau mir ein Haus

christel schulze

Der Sonntag ist vorbei, die Arbeit hat uns wieder.

Und im real existierenden Sozialismus hieß Arbeit noch Arbeit, da wurde richtig rangeklotzt und ein Bauwerk nach dem anderen hochgezogen, das war keine Kinderei damals, sondern schweißtreibender Dienst an der Gesellschaft, an der Partei und an vermutlich noch 47 anderen Fronten.

Und damit sich da auch Keiner falschen Illusionen hingeben konnte, wurde Jedermann 1968 von Christel Schulze ermahnt, es mit dem Hausbau und mit den Plänen wirklich ernst zu meinen!

Immerhin wurde dem gewissenhaften Bauherrn dann aber auch eine Zukunft versprochen, in der nur noch vor Freude geweint wird, in der man liebt und einen großen Garten hat. Und Fenster in den Morgen gibt es auch, morgen mehr dazu …

amiga
Zu Schulzes Anfangszeiten sahen die Cover bei Amiga noch stylisch aus!

Hier der Sampler „Schlager 1968“, auf dem „Bau mir ein Haus“ erschienen ist – den Auftakt macht übrigens die „Fernfahrermelodie“ von Feinkeramikmaschinenbauschlosser (und Witwer von Arite Mann) Roland Neudert:
schlager

Christel aus Teltow machte 1956 bei der Sendung „Die kleine Premiere“ des Berliner Rundfunk mit „Wenn ein Zigeuner weint“ (hieß wirklich so, da kommen einem aber auch die Tränen) den 1. Platz, und sang 1966 beim Internationalen Wettbewerb „Lieder der Freundschaft“ im Moskauer Lushniki-Park vor 60 000 Zuhörern die „Moskauer Fenster“ – auch hier gekrönt mit der Goldmedaille des „Grand Prix de Sovietvision“.

Die ehemalige Lehrbeauftragte in der Hochschule für Musik Hanns Eisler lebt immer noch ganz bodenständig in Teltow und feiert am ersten Weihnachtstag ihren 78. Geburtstag.

Mutig und festen Herzens marschieren wir auch morgen weiter durch die Steppe der DDR-Musik,
viele Grüße,
Johannes

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