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Endlich: Ein klares Statement der Bundesregierung

ENDLICH! möchte man rufen.

Die Bundesregierung hat auf Facebook ein klares Statement zu den Fluchtbewegungen nach Europa und den teilweise menschenverachtenden Reaktionen darauf veröffentlicht.
(Okay, es war das „Facebook-Team aus dem Bundespresseamt“, ich gehe aber davon aus, dass Meldungen von dort gleichwertig mit Presseerklärungen betrachtet werden können.)

Wer vorhat, heute Nacht gut schlafen zu können, der oder die erspart sich lieber die Lektüre der Kommentare zum Post, auf die man streckenweise mal wieder nur mit schmerzerregendem Kopfschütteln reagieren kann. Doch der Text selbst ist äußerst lesenswert und wohlformuliert, ich wünschte, er würde genau so morgen als einseitige Anzeige in jeder Tageszeitung stehen.

Mein Respekt geht außerdem an das oben erwähnte Facebook-Team im Bundespresseamt. Die sachliche Ruhe und der hin und wieder durchblitzende Humor, die man in den Antworten zu einigen Kommentaren lesen kann, muss man erstmal durchhalten – ich könnte das nicht. Nicht bei dem, was man da stellenweise lesen muss.

Dass ich kein großer Fan der amtierenden Regierung bin, ist kein Geheimnis. An dieser Stelle aber soll Platz sein für Zustimmung, denn ein solches Statement war seit langem sehr nötig und ich bin froh darüber, dass es nun da ist. Und ich hoffe, dass diesen Sätzen jetzt Taten folgen in Form von menschenwürdigen Unterkünften für die Flüchtlinge, mehr Geld für überforderte Schulen und Behörden und klaren strafrechtlichen Einsätzen gegen jede Form von verbaler oder körperlicher Gewalt gegen Flüchtlinge oder für sie bereitgestellte Einrichtungen.

8 Kommentare

  1. 01

    Das liest sich sehr angenehm. Und die Kommentare lesen sich schrecklich.

    Sogar aus meinen Kontakten haben Leute kommentiert. Und was für Zeugs. Meistens „anekdotischer Rassismus“.

    Ich schäme mich wirklich sehr

  2. 02
    ncio

    „…klare strafrechtliche Einsätze gegen jede Form von verbaler oder körperlicher Gewalt gegen Flüchtlinge oder für sie bereitgestellte Einrichtungen.“

    Das klingt gerade nach solchen Vorfällen wie in Suhl wie der blanke Hohn!

  3. 03
    seb

    Hm, ich weiß ja nicht. Klar ist das zunächst mal ein Statement gegen den ganzen Mist der letzten Zeit, aber es zementiert auch sehr klar den Status Quo und damit genau die Ursachen.
    Die Unterteilung in gute und schlechte Flüchtlinge wird einerseits aufgehoben, was ich sehr positiv finde:
    „[…] Und aus sehr unterschiedlichen Gründen: um Gewalt und staatlicher Willkür zu entgehen, aus purer Not – oder einfach, weil sie in ihrer Heimat keine Perspektive sehen.“

    Sonst wird leider oft zwischen „guten“ Krisengebietsflüchtlingen etc. und „schlechten“ Wirtschaftsflüchtlingen unterschieden.

    Dann werden aber wiederum die „sicheren Herkunftsländer“ abgefeiert, die sogar noch erweitert werden sollen. Und hat das den Zustrom aus diesen Ländern -wie im Text behauptet wird- tatsächlich verringert? Ich habe gelesen, dass das nicht so ist, finde aber gerade die Quelle nicht. Die Leute werden einfach schneller abgeschoben. Sonst nix. Echt Klasse…

    Ich schreibe gerade mal lieber nicht weiter. Pessimismus ist eigentlich nicht mein Ding.

  4. 04
  5. 05
    Felix Moniac

    Johnny! Du kennst doch dieses „auf keinen Fall öffnen“-Syndrom.

    Jetzt kann ich heute Nacht nicht schlafen.

    Und Du bist Schuld!

    Naja, und ernsthaft. Oje, oje, oje.