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Adventskalender 2015 – Tag 6

Wie im vergangenen Jahr wird euch auch 2015 der Spreeblick-Adventskalender begleiten, Johannes legt sich ins Zeug und präsentiert grandiose oder mindestens bemerkenswerte Perlen der deutschsprachigen Popkultur. Alle Einträge für 2015 sind hier zu finden.

fee

Ha, Nikolaus!

Und wo es heute um Stiefel geht: vorgestern wurde das sogenannte Syrien-Mandat beschlossen, und Jürgen Hardt, der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, kann sich schon einen Einsatz deutscher Soldaten am Boden in Syrien vorstellen – hmm, wirklich? Ich fände es eigentlich ganz schön, wenn deutschen Uniformstiefel im Spind blieben …

Damals, als wir noch eine Armee von Wehrpflichtigen hatten, war das Thema „Bundeswehr“ durchaus Thema für die Pop- und sonstige Musik. Und deshalb ist die Braunschweiger Band „FEE“ 1986 auf den Zug aufgesprungen und hat eine deutsche Version von „You’re in the Army now“ der niederländischen Gebrüder Bolland herausgebracht.

Für Fee war dieses Cover der größte Erfolg, schade eigentlich, weil sie in ihrem eigenen Repertoire durchaus schöne Titel hatten, z.B. diesen hier mit ähnlichem Sujet:

Vielleicht komme ich im Laufe des Monats nochmal auf Fee zurück.

Rob und Ferdi Bolland wiederum, geboren Mitte der 50er in Südafrika, sind ein mordserfolgreiches Produzentengespann, haben für Johann Hölzel „Jeanny“ und „Rock me Amadeus“ und für Smantha Fox diverse Hits geschrieben – als Sänger waren sie eher semigut, wie man sehr schön in der Gegenüberstellung ihres originalen Armeetitels von 1981 und der bekannten Version von Status Quo (auch 1986) sehen kann:


Jaha, da zeigen uns Rossi und Lancaster mal, wie lustig es bei den Armed Forces zugehen kann, bisschen laut zwar, aber gaaanz dolle Kameradschaft da!

Zurück zur Bundeswehr: dieses Thema würde für einen ganzen eigenen olivgrünen Adventskalender reichen, sehr schön dieses Lied von Brausepöter:

Und, um wieder weihnachtlich zu werden, und ganz ganz übel, „Das Lied von der Bundeswehr“ von Joachim Hübner alias „Hübi“:

Das ist die eingedeutschte Blödelversion von Jona Lewies „Stop the Cavalry“:

Das hat dieses Lied über die Sinnlosigkeit des Krimkriegs (leider ja auch wieder Krisenregion) wirklich nicht verdient – Wish I was home for Christmas, aber wenn Hübis Version dort läuft, bleibe ich doch lieber im Kugelhagel der russischen Artillerie.

Joachim Hübner leitete später übrigens die Musikschule „Tonart“ in Steglitz – er ist vergangenes Jahr gestorben, wollen wir ihm sein Verbrechen von 1981 mal nachsehen.

Das war ein langer Stiefel Text heute, mal sehen, was ich morgen zustandebringe. Übrigens funktioniert unsere Heizung wieder – vielen Dank an alle, die uns die Daumen gedrückt haben, und ein Hoch auf die Berliner Schornsteinfegerinnung!

Viele Grüße,
Johannes

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