Beginnend mit einem Konzert am Donnerstagabend im Neuköllner Laika tourt Stephen Burch alias „The Great Park“ bis weit in den März durch Deutschland und die Schweiz.
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Archiv
Frühfrühlingsmelancholie live mit The Great Park
Märchenstunde 7 – Hänsel und Gretel
In der siebten Ausgabe der Märchenstunde lesen wir Hänsel und Gretel. Diesmal mit Ahnung, denn wir haben einen Experten zu Gast, den studierten Historiker Don Dahlmann. Dennoch auch wieder mit Peinlichkeiten von Max und mir. Dazu ein bunter Strauß an Halbwissen und Meinung zum Beispiel zu bösen Eltern, geteilten Türen, die Zeit nach 1789 und die Form der Sozialkritik in Märchen.
Aufgenommen in der Metaebene (danke, Tim!).
Am Heiligabend vor 30 Jahren starb Rudi Dutschke
Am Heiligabend vor 30 Jahren starb Rudi Dutschke nach einem epileptischen Anfall in seiner Badewanne. Er starb 39-jährig an den Folgen der Schüsse, die Joseph Bachmann am 11. April 1968 auf ihn abgab.
Rudi Dutschke taugt nicht so recht zum Idol. Es gibt keine einfachen und kämpferischen Parolen, die ihm zugeschrieben werden, dafür jede Menge furchtbar verschachtelte und theorielastige Reden. Er wollte mit seinen revolutionären Ideen die einfachen Menschen erreichen und sprach dabei immer wie im Soziologieseminar.
Sein nachlässiger Kleidungsstil mit Strickpullis und abgewetzten Jacken war nicht cool, er war nur nachlässig. Dabei hätte er das Zeug dazu gehabt, wie sein sympathisches Lächeln, die warmen Augen oder auch das berühmte Kapital-Portrait von Charles Wilp für das Wirtschaftsmagazin „žCapital“ zeigt. Aber Dutschke hat das offenbar nicht interessiert. So entsteht keine Ikone.
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Märchenstunde 6 – Dornröschen
Über vier Monate keine Märchenstunde, das ist eine halbe Ewigkeit. Also ungefähr wie 100 Jahre Schlaf. Deshalb haben Max und ich uns zur Wiederaufnahme der Märchenstundenaufnahme für Dornröschen entschieden.
Hört selbst, wie wir ewig brauchen, bis wir das Märchen lesen und dann in nullkommanix aus dem Dornröschenstoff einen topaktuellen Katastrophenfilm mit Starbesetzung (Jessica Schwarz! Bruno Ganz! Uwe Ochsenknecht! Special Guest: Daniel Brühl!), voller brisanter Politik und kinogeschichtlichen Anspielungen schneidern.
Megan Fox kommt auch kurz vor. In der Märchenstunde, nicht im Film.
Märchenstunde 6 – Dornröschen
Wir lesen Dornröschen nach der Ausgabe letzter Hand der Grimmschen Märchen.
Platzt der Knoten bei der Kopenhagener Klimakonferenz noch?
In Kopenhagen tagen die Delegierten von 192 Regierungen, um vielleicht ein bisschen weniger mehr weltweiten CO2-Ausstoß zu verhandeln.
Man ist sich im Prinzip einig, dass das eine gute Sache wäre, weil sonst die Heizung nicht mehr abgestellt wird und neue Wüsten und Meere uns den Platz auf dem Planeten streitig machen, während Dürre oder Überschwemmung unsere Nahrungsmittelproduktion zerstören. Nur will aber auch jeder Staat die eigene Wirtschaft fördern und das geht scheinbar nur, wenn nicht allzuviel CO2 reduziert werden muss.
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Ein Jahrzehnt zog an mir vorbei — die 00er-Jahre
1999 war ein beliebter wie blöder Abi-Spruch „žNach uns die Nullen.“ Arrogant gegenüber jüngeren Mitschülern, aber irgendwie passend für die dann folgenden zehn Jahre. Denn mal ehrlich: War was? Also im Sinne eines erhebenden kulturellen Mythos. Goldene Zwanziger und so?
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Studentische Mitbestimmung – ein Weg aus der Bildungskrise
Die aktuellen Studierendenproteste sind an einem Punkt erstaunlich: Sie erhalten unheimlich viel medialen Zuspruch, obwohl sie noch relativ verhalten sind. Der Protest wird zwar an vielen Unis laut, doch überall sind es wenige hundert Aktive, was bei Unis, die meist einige 10.000 Immatrikulierte zählen, selten mehr als zwei Prozent der Studierenden ausmacht.
Die Seminare laufen in fast voller Besetzung einfach weiter, geht man in die Unis rein und schaut sich da um, erscheint der Aufstand nicht sehr breit. Dabei wäre ein breites Engagement sehr nötig, wenn nicht gar für eine der meiner Meinung nach wichtigsten Forderungen dieses Protests elementar: Der Forderung nach mehr studentischer Mitbestimmung an den Unis.
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Das Internet zum 90. Geburtstag
Marga wird heute 90. Ich weiß das aus dem Internet. Und Marga bekommt heute mindestens zwei Geschenke: Einen Tagesausflug ins Internet und ein eigenes Blog. Und damit Marga mit beidem etwas anfangen kann, hat ihre Großnichte auf Twitter gebeten, Marga auf Margas Blog das Internet zu erklären.
Gestern Abend waren dort 90 Erklärungen zusammenkommen von Internetnutzern, die allergrößtenteils von Marga vorher noch nichts wussten, sie nicht kennen, aber sich ein wenig Zeit genommen haben, der Jubilarin dieses komische Etwas näherzubringen, dass ihr heute geschenkt wird.
Wegen solchen Geschichten liebe ich dieses Internet.
Und wenn Marga sich auch ein wenig in dieses Internet verliebt, füllt sie vielleicht ihr Blog und damit eben wieder das Internet mit ihren spannenden Geschichten aus 90 Lebensjahren.
Auch von dieser Stelle alles Gute und viel Spaß mit den Geburtstagsgeschenken, liebe Marga!
Der 9. November in Deutschland
Es gibt ja so Tage, die einfach Tage sind und an denen nichts passiert, was uns nachhaltig in Erinnerung bleibt.
Am 9. Februar zum Beispiel wird der erste Fernsehauftritt der Beatles 46 Jahre her sein und die DDR hätte dann 37 Jahre diplomatische Beziehungen mit Großbritannien und Frankreich, aber ist das deshalb ein besonders besonderer Tag?
Der 9. November ist da anders drauf. Er ist nicht nur einmalig bedeutungsvoll wie der 14. oder der 4. Juli, der 9. November ist der Tag in der deutschen Geschichte.
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So stellen sich Regierungen Copyright-Schutz vor
Laut boingboing.net sind geheime Details zur Durchsetzung von Urheberrechten aus dem geplanten multilateralen Handelsabkommen ACTA (dem künftigen Nachfolger des TRIPS-Abkommen, mit dem ich es hier schon einmal zu tun hatte) durchgesickert (via und via). Das wird nicht lustig. Drei Beispiele:
Provider sollen vorbeugend dafür sorgen, das online gestelltes Material keine Rechte verletzt.
(Viel Spaß dann mit Social Networks und Co.)
Rechteverletzern soll pauschal durch die Provider der Internetzugang entzogen werden.
(Klingt sehr verhältnismäßig)
Daten, bei denen der Verdacht (und nur der Verdacht) auf Copyrightverletzung besteht, sollen gelöscht werden.
(Wie war das mit der Unschuldsvermutung?)
Ich halte eine völlige Abschaffung des Copyrights für keine gute Sache. Menschen sollen auch von ihren geistigen Werken leben können. Nicht jeder ist zum T-Shirt-Verkäufer geboren. Aber wer sich so etwas wie oben ausdenkt, will keine Kompromisse finden, der will den Krieg. Und nun zurück zu Moral Panics and the Copyright Wars, dem neuen Buch von William F. Patry.
Maurer gesucht
„Wieso soll ich eine Mauer aufbauen, wenn doch alle froh sind, dass sie weg ist?“, fragte meine Frau, als ich ihr vom geplanten Mauer-Mob des Performance-Künstlers Martin Butler erzählte. Read on my dear…