Eine neue Liebe ist wie ein neuer Tunesday. In der vorliegenden Ausgabe musikalisch ganz im Zeichen des knorpligen Sommers. Wir haben noch mal tief Luft geholt und kräftig nach vorn, auf kommende Hitplatten gehört. Ganz im Sinne der Hype Fidelity, der wir uns verschrieben haben. Und dann legen wir uns ein bisschen auf die faule Haut. Die Veröffentlichungen gehen in der warmen Jahreszeit zurück und Tunesday macht jetzt erst einmal Pause. Weil’s so schön war: Tunesday was my first love and it will be my last.
Ich kenn Komoot, das kleine Start-up aus Potsdam mit den slick [sic!] gerenderten Karten zwar bereits etwas länger, bin aber erst letzte Woche durch einen kleinen Google+-Eintrag von Julia Soergel erneut und so richtig darauf aufmerksam geworden. Denn letzte Woche haben sie abseits von der kostenlosen Hauptanwendung eine ebenfalls kostenlose Nischen-App mit Fahrradrouten durch Berlin veröffentlicht. Die alte App war mir noch egal, weil ich eh nie raus komme. Aber mit dem Rad durch Berlin: Jeden Tag. Read on my dear…
Realexistierendes Musikbusiness im Jahr von Cloud und Circle: Indieband lädt respektablen Hit irgendwo hin hoch. Der geht durch die Tumblrblogs. Und die Magazine. Der NME bekommt einen gratis Download. Sie werden vom Major entdeckt und gezeichnet [sic!]. Pause. Mit Hilfe des Riesen dauert es ein ganzes Jahr bis zur ersten Veröffentlichung: Der Titel, den’s vor nem Jahr bereits umsonst gab. Aber jetzt richtig und dann irgendwann das Debutalbum.
Gerade wieder bei Cults so geschehen. Deren 2010er Give-Away-Hit „Go Outside“ hat jetzt ein Video bekommen und das wiederum kündet vom ersten Album der New Yorker. Ein Glück, dass das Lied so ein angenehm zeitloser Lo-Fi Schwofer ist, der auch gut und gerne noch mal ein paar Tage rotieren kann. Und das Musikvideo, eine raffinierte Montage aus Archiv- und neu gedrehtem Material, gibt dem Ganzen einen neuen aktionistischen Unterton und produziert Dutzende ikonographischer Bilder. Jetzt aber her mit dem Album.
Heute der finale Nachzügler der Interviews, die wir im Rahmen der re:publica XI geführt haben. Unser Gast Sandro Gaycken von der FU Berlin, Technikphilosoph und Sicherheitsforscher, spricht über Cyberwar, dessen Aggressoren, Szenarien und Schutzmaßnahmen.
Interview: Lili Masuhr, Kamera: Lasse Gunnarsson, Schnitt: Nico Roicke
Kennt ihr die Simpsons-Folge in der Homer als Truckfahrer die Nacht durchfahren muss, dann aber zu viele Koffeintabletten genommen hat und das mit ebenso vielen Schlaftabletten kontert? Mal hellwach und dann wieder unglaublich müde. Total verquasselt und im nächsten Moment fehlen einem die Worte? I wear my Tunesdays at Night. Und aus dem Volkswagen Alpha läuft dazu:
Der Reihe nach: Wir haben hier noch ein Interview mit Johannes Grenzfurthner herumliegen. Seines Zeichens der vielleicht bekannteste Kopf des transösterreichischen Künstlerkollektives Monochrom, die mit ihren Aktionen den internationalen Kunst- und Kulturbetrieb oarg durcheinanderschütteln.
Im Gespräch berichtet Johannes zuerst von Monochroms aktuellen Projekten Kiki & Bubu, eine Erklärpuppenserie für digitale Probleme (und deren Gefühle), und dem Improvisationstheater ISS, Untertitel „In Space No One Can Hear You Complain About Your Job“, um dann mit einer Abrechnung traditioneller und sozialer Medien abzuschließen.
Vorletzteres, die Livesoap ISS, wird diese Woche im Berliner Ballhaus Ost fortgesetzt. Und wir haben Freikarten dafür. Read on my dear…
Hammer Musiktypovideo. Hammer. Von Travis Hopkins. Song ist die erste Strophe des im Titel genannten. Interpret Buck 65, nicht verwandt oder verschwägert mit Travis Hopkins‘ Firma Buckshot Design. Das [via] hab ich verschusselt. Ha! Jetzt hätt‘ ich den small-tag beinahe mit slash hammer geschlossen.
Eigentlich wollte ich nur das neue Video von den französischen Musikvideoproduzenten Megaforce posten. Allerdings war ich ein paar Wochen außer Reichweite jedweder Datenstreams (wenn man Straßen nicht mitzählt) und daher unsicher, ob das nicht bereits durch ist. Möglich auch, dass es nur mir so énorme gefällt. Und deshalb dreh ich in diesen Post noch einen Mehrwert hinein. Ein kleiner Gedanke der mir bei eben diesem Video kam (inklusive Rückkanal).
Rollenspiele. Einige Jahre zurück, als ich noch gar nicht wusste, was das ist, David Hasseloff war noch erfolgreichster Serienproduzent der Welt, und so im Alter der Protagonisten im Megaforce-Video, als Stift also, war es das Normalste der Offline-Welt in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Viel brauchte es nicht. Ich war Sheriff Rosco wenn wir die Dukes gespielt haben, weil ich nicht cool genug für Bo oder Luke war (Immerhin besser als Daisy oder der Alte). Ähnlich bei den Ghostbusters, wo ich immer Ray sein wollte, aber oft den schussligen Parapsychologen Egon abbekam. Besser sah das bei den Turtels aus, die waren nämlich alle vier ziemlich gewitzt und heldenhaft. Donatello, der Wissenschaftler unter den mutierten Kanalisationskämpen – das war ich.
Fühlt sich ein wenig nach Domian an, mit einer Frage zu enden, aber ich würde echt gern wissen: Wer wart ihr alles? Und warum?
Tim Pritlove – für die, die noch Nichts von ihm gehört haben – ist freier Medienproduzent und aktives Mitglied des CCC. In regelmäßigen Abständen produziert er die Podcastformate: Chaosradio Express, Mobile Macs und NSFW. Seit November 2010 steht auch der Raumzeit-Podcast in seinem Portfolio.
Eine junge Frau mit Attitüde, eine mit Geschmack. Jemand der wie EMA (kurz für Erika M. Anderson) wegen „Welcome to the Jungle“ nach Kalifornien zieht, kann keine schlechten Referenzen haben, wenn’s ums eigene Musikmachen geht. Gang of Four, Sonic Youth und diverse andere Noise-Rock-Größen kann man als geistige Väter des kommenden Albums „Past Life Martyred Saints“ heraus hören. Die Yeah Yeah Yeahs und Karen O. werden auch Pate gestanden haben.
Nach dem Klick hab ich einen exklusiven Download von EMAs „Milkman“ für euch. Read on my dear…
Jaclyn Friedman ist Gründerin und Geschäftsführerin von Women, Action & the Media, einer Organisation, die sich für Geschlechtergerechtigkeit in den Medien einsetzt und diese fördert. Ferner engagiert sich Friedman bereits seit ihrer Studienzeit aktiv für eine Schärfung des Sicherheits- als auch Rechtsbewusstseins im Kontext sexueller Übergriffe und hat hierzu unter anderem auch die Anthologie “Yes Means Yes: Visions of Female Sexual Power and a World Without Rape” mitherausgegeben.
Im Interview mit ihr sprachen wir außerdem darüber, wie sie Klischeevorwürfen gegenüber Feministinnen begegnet, ob sich der amerikanische vom europäischen Feminismus unterscheidet und welche Rolle digitale Medien spielen können, um gegen die Sexualisierung in Standard-Medien anzugehen. Read on my dear…
Interview mit der Bloggerin Kübra Gümüsay von Ein Fremdwörterbuch, über Pluralismus innerhalb der deutschen Blogosphäre, sowie deren Zustand aus Kübras Sicht.
Kamera: Gunnar Weber, Interview: Lili Masuhr, Schnitt: Nico Roicke