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Felicia Zeller zu Gast bei Read on, my dear – der Lesebühne mit Spreeblick

„Das musst Du lesen. Das ist völlig durchgedreht. Großartig.“ Selten ist mir ein Buch mit ähnlichem Enthusiasmus nahegelegt worden, und selten hatte der Laudator so umfassend recht: ‚Einsam lehnen am Bekannten‘ heißt die Kurzgeschichtensammlung, und es geht um gemeinsames Saufen als Beziehungsarbeit, um Kneipenpredigten, Kinderreichtum zur Existenzsicherung, Nichtstun und Nocheinigeswollen, um Neukölln und seine Zoologie. Es sind durchaus Themen, die man kennt, von denen man gehört hat, aber: nicht so. Nicht… SO.

Felicia Zeller hat sich die letzten Jahre ihren Namen durch Theaterstücke gemacht, ‚Bier frü Frauen‘ (2002) zum Beispiel oder ‚Kaspar Häuser Meer‘ (2007). ‚Einsam lehnen am Bekannten‘ ist das „schrägste Debüt dieses Jahres und des nächsten gleich mit“ (buchmarkt.de).

21.10.2010, Beginn 20:30
Yuma Bar, Reuterstraße 63

Eintritt frei, Austritt mit Hut

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Timemap Berlin: Stadtkarten von 1869, 1893, 1926, 1957 und heute

timemap berlin

In Kooperation dreier Unternehmen ist die Timemap Berlin entstanden, mit der man historische Karten der Stadt mit aktuellen überblenden und vergleichen kann. Das Ganze kann man sicher eleganter gestalten und der Einsatz von Microsofts Silverlight-Plugin ist speziell für Mac-Nutzer suboptimal, aber die Idee ist so naheliegend wie klasse und die Umsetzung macht Spaß.

Statt Zeitmaschine: Die Timemap Berlin.

[Danke, Armin!]

UPDATE Und für Hamburg sieht das dann so aus (Danke, Markus).

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Hilke Gerdes: Türken in Berlin

Man erschrickt unwillkürlich, wenn man auf alten, aus dem ersten Weltkrieg stammenden Plakaten neben dem kuk-Feldjäger und dem bulgarischen Pionier einen Fez-tragenden, schnauzbärtigen Türken erblickt, der unter der vom deutschen Offizier emporgereckten Flagge marschiert, auf der steht: „Für Ehre, Freiheit, Recht und Wahrheit“. Das ist heute nicht mehr denkbar: ein türkischstämmiger Soldat auf einem Plakat, das für einen Kriegseinsatz in Afghanistan wirbt. „Für Ehre, Freiheit, Recht und Wahrheit“. Damals schon, damals hatte Deutschland nicht sehr viele Freunde auf der Welt. Einer der Freunde war das Osmanische Reich.

Read on my dear…

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Mischa-Sarim Vérollet hat Angst vor Mädchen!

Warum hat Mischa-Sarim Vérollet Angst vor Mädchen? Das lässt sich am Donnerstagabend (morgen, 14.10.) im Neuköllner Heimathafen live erfahren. Dort feiert der Autor und Poetry-Slammer nämlich die Premiere seines zweiten Buchs “Warum ich Angst vor Frauen habe” in Form einer Lesung.

Kommt vorbei, vielleicht treffen wir uns ja:
14.10. um 20 Uhr im Heimathafen Neukölln, Berlin. Eintritt 3 Euro.

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Anselm Neft zu Gast bei Read on, my dear – der Lesebühne mit Spreeblick


Keiner schreit so schön auf Bühnen, keiner regt sich so toll auf. Anselm Neft, der ist ein Echauffeur. Und es gibt viel, worüber man sich aufregen kann, denn die Welt ist ungerecht und sehr schlecht eingerichtet: allein schon die Großstadt mit ihren Auftragskiller, Flaschensammler, Arbeitslosigkeit, Gott. All den alltäglichen Wahnsinn, den er zusammenträgt, zusammentragen muss.

Ganz so schlecht, wie Anselm Neft manchmal sagt, ist die Welt aber doch nicht, denn sonst hätte sie niemanden hervorgebracht, der sich so schön, charmant und erhebend darüber aufregen kann, wie Anselm Neft.

Anselm Neft zu Gast bei Read on, my dear
14.10. Start 20:30
Yuma-Bar, Reuterstraße 63
Eintritt frei, Austritt mit Hut

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Ausstellungsempfehlung: Travels – by Karl Addison

Karl Addison macht viel. Verdammt viel sogar. Am meisten wohl aber reisen und zeichnen. Und das logische Ergebnis beider Lieblingsbeschäftigungen sind natürlich regaleweise Zeichnungen. Eine große Auswahl dieser, hauptsächlich Portraits aus Addisons Zeit in Tokyo, Berlin, Israel und dem Pazifischen Nordwesten, wird für die kommenden sechs Wochen in der Ausstellung „Travels“ der Berliner ReTramp Gallery zu sehen sein.

Schaut vorbei, es wird sich sicher lohnen. Eröffnung ist am morgigen Freitag (sprich: 8.10.) um 19 Uhr in der Reuterstrasse 62.

Read on my dear…

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Gotti und Sven van Thom zu Gast bei Read on, my dear – der Lesebühne mit Spreeblick

Wenn man ‚Gotti‘ bei der Wikipedia eingibt, steht über den Suchergebnissen „Ähnlicher Begriff: Gott“. Das überrascht nicht weiter, beide sind eine Institution, der eine in Bayern, der andere in Berlin. Sie haben auch gemeinsam, je nur ein Buch geschrieben zu haben. ‚Der Schatz im Silberblick‘ ist das lustige. Dort schreibt er über seine ostdeutsche Jugend, ohne die betriebsübliche Nostalgie und Sentimentalität, sondern selbstironisch und mit Sinn für die Absurditäten. Und mit viel anarchischem Witz. „Das muss man mögen. Wenn man’s tut lacht man sich tot.“ (Neon 04/2010)

Martin Gotti Gottschild und der nicht minder legendäre Sven van Thom, ehemals Sofa- beziehungsweise Beatplanet, haben es dank ihrer Powerlesung Tiere streicheln Menschen zu einiger Berühmtheit gebracht. Völlig zu Recht, wovon man sich diesen Donnerstag überzeugen kann.

Gotti und Sven van Thom zu Gast bei Read on, my dear
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Reuterstraße 63, Yumabar
Beginn 20:30 Uhr

Eintritt frei, Austritt mit Hut

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Delayed departure

Polizeiliche Ansagen in Flüstertütenform dringen durch das Gemurmel der Menge, ein klitzekleiner Mensch klettert auf die Bühne, schnappt sich das Mikrofon und erzählt mit einigermaßen zitternder Stimme, dass er uns an diesem Punkt „leider in das Berliner Nachtleben entlassen“ muss.

Und dann ist das Berlin Festival für diesen Tag abgebrochen. Einfach so. Aus Sicherheitsgründen. Hm.

Ich gebe zu, wenn man da so sitzt und sich eben noch stolz auf die Schulter klopfte, weil man es nun ohne schlimmere Müdigkeitserscheinungen bis zu den Highlights der Nacht, 2manydjs und Fat Boy Slim, geschafft hat, dann kommen einem diese Sicherheitsgründe mindestens so vor wie die magische Absageformel „Es liegt nicht an dir, es liegt an mir“. Bierbecher muss man da vielleicht nicht sofort durch die Gegend werfen, wie es einige der wartenden Zuschauer im Hangar 4 taten, aber diverse Flüche rutschen doch auf jeden Fall raus, empörte Rufe nach Norman Cook sowieso. Kein Wunder, wenn Erklärungen fehlen und jene die man erhält, kaum plausibel erscheinen. Oder was ist mit den Erfahrungswerten aus dem vergangenen Jahr? Read on my dear…

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Arrival

Philipp und ich sind auf dem Gelände des Berlin Festivals gelandet. Der erste Rundgang und die ausgedehnte Suche nach dem Internetzugang liegen gerade hinter uns, und jetzt geht es endlich richtig los. Nummer eins auf unserem Plan sind die Blood Red Shoes auf der Hauptbühne. Bis später!

Wir twittern live auf die Spreeblick-Startseite und werden versuchen, euch am Wochenende mit weiteren Eindrücken zu füttern.

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a2n und das Beef auf der Berlin Music Week (mit Verlosung für den Martin Atkins Workshop)

Morgen startet die Berlin Music Week. Und da mit Konzertbesuchen, Häppchen verschlingen und Hostessen auf den Hintern starren Adorno nicht widerlegt und die Industrie nicht gerettet werden kann, wurde das ganze Spektakel mit dem Konferenzprogramm a2n (alltogethernow) aufgefleischt.

Das Programm hat es in sich und geht auch da hin wo es weh tut: Sony Chef Edgar Berger stellt sich der Diskussion „Wozu brauch man heute noch ein Label?“. Ein Vertreter der GEMA und ein Vertreter vom Open Music Contest beraten gemeinsam Acts, was besser für sie ist: GEMA oder Creative Commons Lizenzen. Die Audiolith-Macher berichten aus dem Alltag eines Indie-Labels. Mike Masnick vom Blog TechDirt und mit ihm unzählige weitere Speaker werden vom 06.-10. September vor Ort in der Kulturbrauerei und im Flughafen Tempelhof sein. Read on my dear…

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Spreeblick auf dem Berlin Festival 2010

Nächste Woche wird hier in der Stadt das große Berlin Festival stattfinden und einige ziemlich tolle Bands auf das Gelände des alten Flughafen Tempelhof stellen. Und da das vom Büro aus direkt um die Ecke liegt, werden es sich Anne und ich nicht nehmen lassen, von dort so viel wie möglich Festivalgefühl auf diese Seiten hier zu schippen und für euch in Form von Ton, Text und Bild zu berichten.

Die Vorfreude ist bereits riesig und unsere Wunschlisten mit Herrschaften wie LCD Soundsystem (die wir ja leider in Roskilde bitter verpasst haben), Caribou, Fatboy Slim und Lali Puna prall gefüllt. Ich glaube, das wird ziemlich toll und wer weiß, vielleicht sieht man ja auch den einen oder anderen von euch dort.

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Festival: Rue Princess

Ein Strasse aus Abidjan feiert sich im Haus der Kulturen der Welt. Initiiert von dem Künstlerduo Gintersdorfer/Klaßen, präsentieren sich hier drei Tage und Nächte lang die Akteure der Szenemeile Rue Princess.
Und wie es sich für eine richtige Strasse gehört, trifft man dabei auf Pop, Show, Fashion, Politik, Klischees, wird diskutieren ob afrikanische Politiker die besseren Schauspieler sind, Europäer prinzipiell tanzen können, Coupé Décalé und Electro zusammenpassen und bei Schnaps darüber philosophieren, ob die Realität entscheidender ist als die Illusion.
Der blasse Teint wird dabei u.a. vertreten durch so erfreuliche Leute wie Jaques Palminger und Carsten „Erobique“ Meyer (oben im Bild hinter Sänger und DJ Shaggy Sharoof) und den vortrefflichen Bernadette la Hengst.
Eine krude Mischung aus Theater, Performance, Party und Diskussion soll’s werden und da geh ich jedenfalls hin.
Read on my dear…