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Wenig sp8ter

Felix hat sehr okay nachgelegt und besagte Butter bei die Fische gepackt. Cool. Das nächste dreifach ausverkaufte Konzert im Knaack gucken wir zusammen und reiben unsere schwitzenden Körper aneinander.

Außerdem haben wir beschlossen, jetzt nur noch uns immer wieder hin und her zu verlinken. Nur so. Bis uns fast keiner mehr liest, nur noch der jeweils andere.

Zwischendurch höre ich mir Tim an, brandaktuell vom Fusion Festival via 343m.

Achja: der SpOn-Artikel ist, und dabei ist völlig egal, was man von Live8 hält und wieviel berechtigte Kritik man anbringen kann, zynische Scheiße.

28 Kommentare

  1. 01

    SpOn, naja Herr Broder ist doch bekannt dafür aus Prinzip „gegen den Strom“ zu schwimmen. Wenn jeder Live8 scheiße finden würde, fände er es klasse. Wahrscheinlich hält er sich für DEN Zyniker vor dem Herrn. Kann man ruhig ignorieren, so wie SpOn gelegentlich.

  2. 02
    Stefan_K

    „Wird Live 8 die Fehler von Live Aid wiederholen?“ Einen ziemlich fundierten, leider auch deprimierenden Artikel über die Sinnhaftigkeit und Sinnlosigkeit von Bob Geldofs (et. al.) Aktionen findet sich im Tagesspiegel vom vergangenen Sonntag.
    Na dann mal: Viel Spaß beim Spaß haben. Ich bleibe zu Hause. Fernseher aus.

  3. 03
    Christian

    Was immer man von Henryk M. Broder hält, eines muss man ihm lassen: Schreiben kann er.

    Wer etwas „Vernünftig-Kritisches“ zu Live 8 lesen möchte, sollte sich unbedingt David Rieffs Seite 3-Tagesspiegel-Artikel vom letzten Sonntag zu Gemüte führen. Hintergründig, sehr durchdacht und vor allem dabei gerecht.

  4. 04
    Christian

    @Stefan_K: You beat me to it! :-) – Aber in der Tat, der Artikel ist wirklich brilliant.

  5. 05

    versuche gerade dein „žsp8ter“ auszusprechen; „žspeighter“, „žspaidter“ oder „žspachter“?

  6. 06

    Hier wollte ich dann doch mehr Zitieren, als den einen Abschnitt, den ich mir vorgenommen habe, aber ich finde den kompletten Abschnitt ‚Ideenreichtum für die Armen‘ gut und richtig.

  7. 07
    remote

    Heißt’s denn nicht „sp8er“? Sowie „l8er“? Hmm. Klugscheißen liegt mir in letzter Zeit sehr.

  8. 08

    Spachter ist richtig. Kommt von Sp8ln.

  9. 09
    Frau N.

    Ich lese HMB-Artikel auf SpOn aus Prinzip nicht mehr. Der Typ ist ein untergriffiges A.-loch, der gern auf Schwächere hinhaut, nur um „provokant“ zu sein. Und wenn man ihm genau das (und seine Lügen) vorhält, beschimpft er einen aufs Primitivste.

    Das einzige, das mich stört, ist, dass sein Gewäsch bei SpOn immer recht weit oben steht. Man muss diesem Triebtäter nicht auch noch die Leser hinschaufeln.

  10. 10
    Erwin Kostedde

    tss, tss, tss das fühlen sich aber die politisch-korrekt Denkenden seltsam angegriffen. Komisch, dass auf Broders Artikel immer so heftig reagiert wird. Seine Sprache passt wohl nicht in Euer fragiles Heile-Welt-Schema.

    Da werdet Ihr gleich so sauer, weil Broder Eure Genügsamkeit entlarvt und müsst zurückschießen wie Frau N. Für alle, die den Artikel noch nicht gelesen haben, es lohnt sich. Broder schreibt einige Dinge, die Bob Geldorf und Konsorten aufgrund mangelnder politischer Weichtsicht und unendlicher Selbstgerechtigkeit nicht wahrnehmen.

  11. 11

    spr8blick? ,)

  12. 12
    tanja

    Erwin Kostedde,

    wenn Menschen weiße Laken aus dem Fenster hängen, weil irgendwo ein Krieg tobt, wenn sich Andere Buttons ans Jacket pinnen, weil sie Atomkraft ablehnen oder auf einem T-Shirt „Nazis raus!“ steht, wenn Kerzen angezündet und Menschenketten gebildet werden, wenn Popmusiker ihre Popularität einmal nicht (in erster Linie) für sich selbst nutzen, dann mag all das vielleicht ein Zeichen von Genügsamkeit oder Naivität sein, ein Zeichen ist es aber immerhin.
    Was regt dich so auf?

  13. 13

    Ich sehe nicht ein Argument, dass dieses Zitat ad absurdum führen würde:

    „Zwischen dem 2. Juli und dem 10. September liegen 70 Tage. In dieser Zeit werden, wenn die Ausgangszahl von 24.000 täglich stimmt, 1.680.000 Menschen an den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben, völlig unabhängig davon, ob die Aktivisten der „Aktion gegen Armut“ weiße Bänder aneinander knoten, sich einen Sonnenbrand im Freibad holen oder allabendlich fürstlich tafeln. Freilich, was immer sie tun, sie werden, im Gegensatz zu den Hungernden, denen die Aktion gilt, nicht nur satt, sondern auch mit dem guten Gefühl ins Bett sinken, etwas gegen die Not in der Welt getan zu haben.“

    Broder ist wahrhaftig streitbar und ja, es ist nicht gerade schwer auf Live8 einzuprügeln, aber „zynische Scheiße“ klingt doch etwas anders, oder? Ich fürchte wirklich: Es wird sich nichts ändern. Trotz Grönemeyer. Oder, bitte, was hat sich nach Live Aid Nummero 1 verändert? Es ist gut, dass es ein großes Konzert gibt. Symbole sind wichtig. Aber wer glaubt, er habe damit irgendetwas gegen die Zustände in den ärmsten Ländern der Welt getan, ist naiv, ignorant oder bösartig dumm.

    Wenn das Konzert aber dazu führt, das jemand überlegt, sinnvoll zu spenden, oder dem Botschafter von Zimbabwe ein paar nette Briefe zu schreiben, die auch der Presse weitergeleitet werden — dann war es den Aufwand wert.

  14. 14
    frank

    das mögen die gutmenschen nicht, wenn broder wahre sätze schreibt. und dabei auch noch besser formuliert als sämtliche ex-radiomoderatoren und text-cds dieser welt zusammen. wenn es konzerte dieser größenordnung braucht, „das jemand überlegt, sinnvoll zu spenden“, ist ohnehin alles zu spät. wo ist die relation?

  15. 15

    Ich denke nicht, dass Bob Geldorf Massenveranstaltungen zum Zwecke der Individualbeglückung durchführt. Insofern stellt sich die Frage nach der Relation einfach nicht. Ich halte allerdings nichts von Augenwischerei und Selbstbetrug.

    Und da Live8 eben mit einer Relevanz aufgeladen wird (durch die umfangreiche Berichterstattung in den Massenmedien), die der ganzen Chose eigentlich nicht zusteht – wenn man den zu erwartenden Effekt als Bewertungsgrundlage nehmen wollte – halte ich die Veröffentlichung durchdachter Gegenmeinungen für sinnvoll. In diesem Fall finde ich Broders Beitrag bereichernd.

    Ich habe aber keine Ahnung, wer Deine „Gutmenschen“ sein sollen, und allgemeingültige „wahre sätze“ sind meiner Ansicht auch nur dann wahr, wenn der Leser sie für wahr hält.

    Anders ausgedrückt: Ebensowenig ich an Augenwischerei glaube, glaube ich an absolute Wahrheiten.

  16. 16
    joss

    erst das fressen, dann die moral. broder hat recht.

    http://henryk-broder.de/tagebuch/hunger.html

  17. 17
    Sebastian

    „Freilich, was immer sie tun, sie werden, im Gegensatz zu den Hungernden, denen die Aktion gilt, nicht nur satt, sondern auch mit dem guten Gefühl ins Bett sinken, etwas gegen die Not in der Welt getan zu haben.“

    Na und? Muss ich aufhören zu essen, um mich glaubwürdig gegen den Hunger zu engagieren? Und darf außerdem kein gutes Gefühl dabei haben?

    Okay, Broder wirft manchen Heuchelei vor und hat wohl nicht ganz Unrecht. Aber was ist gewonnen, indem er jede derartige Initiative in der Luft zerreißt und selbst auf die wohl legitime Frage, was man denn sonst tun könne, nur seine Zuversicht zu bieten hat, dass der freie Handel es schon richten wird?

    Übrigens inszeniert Broder sich ständig selbst als „Gutmensch“, um diesen erzchauvinistischen Kampfbegriff einmal aufzugreifen, wenn er suggeriert, er sei der einzige, der wirklich an die Armen denke und nicht nur an sich selbst wie all die anderen. Das ist nur eine subtilere Form derselben Heuchelei.

  18. 18
    bert

    Sebastian,

    zu ‚was man den sonst tun könnte‘, schreibt Herr Broder:
    „Wenn Bono & Co. den Hungernden und Unterdrückten wirklich helfen wollten, dann müssten sie alles daran setzen, ihre „Live 8″ Konzerte in der sudanesischen Provinz Darfour zu veranstalten“.

    Der Vorwurf aus Deinem letzten Absatz ist reine Projektion. Oder
    möchtest Du bitte einen Beleg beibringen?

    Bert

  19. 19
    rmstar

    Live Aid hatte einen ganz konkreten Grund (Hungersnot in Aetiopien) und ein ganz konkretes Motiv (Kohle sammeln). Diese „make poverty history“ campagne finde ich dagegen irgendwie laecherlich. Sorry, kann mir nicht helfen.

    Viel Spass bei den Konzerten. Man muss auch feiern, dass man was zu lachen hat.

  20. 20

    tanja:

    evtl. das es bei Zeichen bleibt, dass das Zeichen zum Substitut für eigenes Engagement wird. In etwa wie der Kirchenbesuch zu Weihnachten, der sicher nicht nur hier auf dem platten Land jedes Jahr zu einem pseudo-frommen Schaulaufen ausartet.

    Positiver Aspekt: Für Geldorf, Vox und Co. sind die Konzerte eine Wahl, bei der sie von den Massen als Volksvertreter für globale Leidensfragen legitimiert/bestätigt werden. Das öffnet später bei Treffen mit G8’lern Türen. Immerhin etwas.

  21. 21
    mahwka

    Wieso, jo, in Tanjas Augen ist das doch Engagement was sie macht. Sie fühlt sich einfach besser, wenn ein weißes Laken aus ihrem Zimmer hängt. Und darum geht’s den Live-8-Menschen ja, dass sich hinterher alle ein bisschen besser fühlen dürfen.

    Die Grünen z. B sind eine Partei, die ihre Existenz durch den Wunsch sich besser zu fühlen, legitimiert.

  22. 22
    noondayunderground

    bin zwar kein freund von herrn broder, finde aber zynische scheiße eine angemessene herangehensweise was unsere politische kultur im weitesten sinne anlangt.
    es ist mir nur bei weitem nicht zynisch genug.
    warum nehmen wir nicht 1000 prominente aus politik, wirtschaft, medien, verwaltung etc. samt familien und setzen sie ohne geld und unterstützung in den schlimmsten krisengebieten aus,begleitet nur von ein paar treue kameradronen.
    das schafft aufmerksamkeit, frei nach dem alten trierer – bisher haben wir die willkür und grausamkeit nur beklagt, es geht aber darum sie neu zu verteilen.

  23. 23
    DichterNebel

    ein bißchen Offtopic aber weiss jemand wo es einen Pink Floyd
    mitschnitt vom Hyde Park gibt? Nehme alles Stream, MP3 o. Video Download.
    danke

  24. 24
    Christian

    @DichterNebel: Wenn die Qualität nicht zu gut sein muss: Nimm‘ einfach einen der London-Rebroadcasts von AOL auf (Windows Media @ 460 Kbps). VLC sollte das können.

  25. 25
    einfachleif

    alle paar stunden kommentiert hier mal wer, mann ist das lahm. was live8 angeht, ist doch nicht allzu schwer zu verstehen. den g8 soll gezeigt werden es gibt breite unterstuetzung fuer afrika hilfe. je mehr leute mitmachen, desto groesser der druck. es geht hier nicht um deine gefuehle oder spenden, sondern politisches momentum. schient leider nicht so doll in gang zu kommen. die zyniker oben im thread haben keinen besseren plan. entweder selber machen, oder politiker zwingen. put up or shut up.

  26. 26
    einfachleif

    und broder’s vorschlag die geschichte in darfur zu veranstalten, gibt es etwas danebeneres? europa’s demokratien (und militaerkraefte) koennten mal zeigen dass sie uneigennuetzlich nuetzlich sind. den amis zeigen wie es gemacht wird anstatt immer nur zu meckern. aber da wird wohl nix draus.

  27. 27
    mumpitz

    die letzen beiden postings sind mit Abstand die dümmsten des ganzen Threads.