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Kauf‘ dir Greenpeace?

Bisher hielt ich Stern-TV nachrichtentechnisch für so investigativ wie, sagen wir, den Frühgottesdienst einer Augsburger Pfingstgemeinde zu Weihnachten. Gestern aber bin ich beim Zappen auf RTL hängen geblieben, und der Bericht über die Verstrickungen von Greenpeace und Lidl ließ mich zweifeln. Erstens an meinem Urteil über die journalistischen Standards bei Stern-TV. Zweitens an Greenpeace.

Die Geschichte geht ungefähr so: Ein Greenpeace-Bericht bestätigt 2005 die jahrelangen investigativen Nachforschungen meines Gaumens und hält Lidl-Obst für ungefähr so gesundheitsfördernd wie abgebrannte sowjetische Atomreaktoren. Daraufhin ordert die Lidl-Geschäftsführung 150.000 Exemplare vom Greenpeace-Magazin, was deren Auflage von 120.000 auf 260.000 Stück steigen lässt. Den Nachforschungen des Stern-TV-Reporterteams zufolge verkaufen sich zwischen 20 % und 2% der Bestände, der Rest wandert gepflegt ins Altpapier. De facto bezahlt Lidl eine Menge Kohlen an Greenpeace, um seine Mülltonnen zu füllen.

Bei Greenpeace findet das keiner so richtig schlimm. „Das Recyclen von Recyclingpapier als Sünde zu bezeichnen, geht mir ein bisschen weit.“, seiert Jochen Schildt, Chefredakteur des Greenpeace-Magazins.

2007 landet Lidl auf dem ersten Platz der Greenpeace-Studie. Honi soit qui mal y pense, aber das stinkt noch mehr als Aldi-Tütensuppen. Wir wollen allerdings fair bleiben und nicht nur dem Augenschein nach urteilen: Könnte schließlich sein, dass es Lidl tatsächlich geschafft hat, die Qualität seiner Ware zu steigern. Indem es die neuen Richtlinien einfach so an die Zulieferer weitergibt beispielsweise. Bessere Qualität — gleicher Preis, das ist der Weg, wie man spanische und türkische Kleinbauern in den Ruin treibt. Ob das jetzt so viel besser ist, will ich gar nicht entscheiden.

Dass Lidl in der Wahl seiner Mittel, unabhängige Berichterstattung zu verhindern, nicht eben zimperlich ist, und in den eigenen Filialen nicht viel Wert auf menschenrechtlich unbedenkliche Strukturen legt, als andere Konzerne in Drittweltländern, war ja bekannt. Dass Greenpeace sich so leicht kaufen lassen könnte, nicht.

(Spreeblick-Anmerkung: Frédéric bloggt seit geraumer Zeit bei Fooligan und nun ab und zu auch hier.)

45 Kommentare

  1. 01

    Habt ihr euer Linksystem umgestellt? So geht garnichts ^^

  2. 02
    andreas

    das wär doch nun wirklich nichts neues …… braucht man sich nur die grünen ansehen wenn sie mal regieren dürfen ….

  3. 03

    Links gehen jetzt, Copy-Paste-Fehler, sorry.

  4. 04

    Bei Lidl kauf ich aus Prinzip nicht. Und weil ich Hausverbot habe.

    Aber Greenpeace…. *kopfschüttel*
    Wenn die so weitermachen werden die noch Salonfähig.

  5. 05

    Links gehen wieder und „Links ist schon lange gegangen“…

  6. 06
    matti

    Das Massenabo ist natürlich verdächtig. In der Studie stehen aber zwei Punkte: Erstens hat Lidl nach dem schlechten Abschneiden seine Zulieferer (öffentlichkeitswirksam) aufgefordert, weniger Pesitizide einzusetzen. Zweitens hat Lidl einfach die Pestizidschleuder Nr.1, die Weintrauben, aus dem Sortiment genommen. Wird das berücksichtigt, ichneidet Lidl weiterhin ziemlich schlecht ab. Vielleicht hat das Massenabo Greenpeace dazu gebracht, den Trick mit den Trauben nicht in der Gesamtbewertung zu berücksichtigen. Mehr aber wohl nicht.

  7. 07
    miKa

    sorry Frederic, aber das kommt mir alles ein bisschen zu sehr gemutmasst vor..
    Ich hab natürlich wie viele ein Problem mit Lidls Geschäftsgebaren, aber Du unterstellst Greenpeace Käuflichkeit. Mit „könnte“ ist hier nicht viel geholfen, was evtl interessant wäre, wären die konkreten Veränderungen im Vergleich 05/07. Auf Seite 20 des Greenpeace-Berichts ist zB dargestellt, dass alle Supermärkte sich seit der Untersuchung 2005 verschlechtert haben, bis auf Lidl, die sich extrem verbessert haben. Greenpeace wird nicht so doof sein und hier „lügen“.

    Wenn Lidl sich wirklich so auf Kosten der Lieferanten und Mitarbeiter verbessert hat, dann sollte man mE eher deren extrem schlechtes Verhalten ihren Mitarbeitern und Partnern gegenüber anprangern und nicht ohne Beweise auf Greenpeace eindreschen ; )

  8. 08
    dodgh

    oder muss man aufpassen da nicht ein verzerrtes bild der realität von stern gezeigt zu bekommen?

  9. 09

    die bezahlen mittlerweile auch ganz ordentlich. und weintrauben haben sie auch noch.
    vielleicht hat sich da wirklich bisschen was verändert?

  10. 10
    Frédéric

    @ miKa: Dreschen mag ich sowieso nicht. Warum allerdings Greenpeace sich nicht bemüßigt fühlt, dazu Stellung zu nehmen, ist zumindest ne konjunktivische Frage wert.

  11. 11
    mary lou

    Is doch klar, dass Stern-TV versucht den absoluten Skandal zu finden: Greenpeace ist bestechlich und fälscht Pestizdergebnisse! Das ist, meiner Ansicht nach völlig absurd und diskreditiert die tatsächlichen Erfolge der Greenpeace-Pestizidarbeit. Tatsächlich hat sich seit den ersten Großtests jede Menge getan. Die Supermärkte starten Pestizidreduktionsprogramme etc… Und eben auch LIDL….

    Trotzdem ist der Deal mit dem GPM und LIDL daneben. So werden keine neuen Zielgruppen erschlossen, sondern Auflagenzahlen erhöht. Und LIDL tut ein bisschen was fürs Image.

    Dafür sollte sich Greenpeace eigentlich zu schade sein!

  12. 12

    Ein heikler Punkt in der Stern-TV-Argumentation ist doch, dass das Greenpeace Magazin wirtschaftlich von Greenpeace unabhängig ist. Sagen sie zumindest immer wieder.
    Das Problem ist einfach, dass Stern-TV keine Beweise, sondern nur Indizien hat. Deshalb finde ich es unfair Greenpeace zu verurteilen. Wenn man Beweise hat, Ok — dann bin ich auch sofort überzeugt. Aber so ist das doch eher das typische Stern-TV-Niveau.

  13. 13
    Johann

    Spätestens seit der gemeinsamen Aktion mit BLöD ist doch offensichtlich, daß es Greenpeace* nicht nur um die Umwelt geht.

    * Sagen wir mal: denen, die das entschieden haben. Ich kennen einige sehr engagierte GPler, die dazu eine andere Meinung haben. Pluralismus 4tW.

  14. 14

    Mir geht diese Pauschalverurteilung von Greenpeace so richtig auf die Nerven. Unabhängig davon, daß Greenpeace eine Menge für uns und unsere Umwelt getan hat8gutes wird immer gerne schnell vergessen), kommt es mir so vor, als würden die selbsternannten Gutmenschen nur auf so eine Gelegenheit warten, auf die bösen bösen Greenpeace- Leute mit dem Finger zeigen zu können.

    Bei der ganzen Berichterstattung fehlt mir nämlich ein wichtiger Aspekt. Die Tatsache nämlich, daß Greenpeace seine Markt- und Qualitätskontrollen sehr transparent durchführt. Mich würde an dieser Stelle mal dringend interessieren, wieviele Leute, die hier Ihre Meinung kund tun, die Testberichte gelesen haben und dann festgestellt haben, das die Tests immer unter den gleichen Bedingungen und unter den gleichen Voraussetzungen statt fanden.
    Offensichtlich keiner, denn sonst wären diese Leute mit Ihren Vorverurteilungen ein wenig vorsichtiger. Was mich aber am allermeisten stört, das gerade „hier“ solche Tatsachen auch unterschlagen werden… dann kann man in Zukunft auch wieder TV glotzen um sich eine Meinung zu bilden… schade!

  15. 15
    Frédéric

    Soll ich jetzt sagen, dass ich Greenpeace gut finde? Also gut: Ich finde Greenpeace super. Gerade deswegen kritisiere ich sie auch, wenn sie es meiner Ansicht nach verdient haben. Nicht, um es gegen sie zu verwenden oder so: Einfach, weil ich sie ernst nehme.
    Gerade das verpflichtet sie aber in meinen Augen. Und wenn sie einer Verpflichtung nicht nachkommen, fordere ich sie ein. Weil ich sie ernst nehme.

  16. 16
    mary lou

    genau, Frédéric! Weil Glaubwürdikeit nämlich ein verdammt hohes Gut ist, dass nicht einfach verspielt werden darf…
    Und vor allem nicht durch sooo doofe Geschichten!

  17. 17
    miKa

    #10/ Frederic: sorry, dass „dreschen“ war zugegebenermassen ein bisschen sehr überspitzt von mir. Gebe Dir natürlich recht, dass man konjuktivische Fragen stellen kann, aber grundsätzlich gehen meine Gedanken dazu auch in Richtung #14/ Don Pepone:

    Greenpeace hat sich mE über die Jahre von den „spinnerten Wollpulliträgern mit Schlauchboot“ zu einer festen und glaubwürdigen Institution in Sachen Umwelt entwickelt. Ich finde deren Arbeit gut und nützlich. Daher betrachte ich Kritik an einer aus meinen Augen „guten Organisation“ natürlich immer sehr kritisch. Im konkreten Fall würde ich mir natürlich harte Fakten wünschen, bevor es zu falschen Gerüchten kommt und das gesamte Image schaden nimmt.

  18. 18

    Die boulevardeske Berichterstattung des Stern überzeugt mich nicht wirklich. Schliesse mich einigen Vorschreibern an. Der letzte Satz impliziert trotz dem „könnte“, dass da was faul ist. Das finde ich schade. Da traue ich Greenpeace viel mehr als dem reisserischen Boulevard-Fernsehen und der begleitenden Stern-Berichterstattung mit ihren Indizien und Vermutungen. Spreeblick kann mehr als dieser letzte Satz gibt.

  19. 19
    kai

    glaubt jemand wirklich,das die sich für die paar dollars kaufen lassen.das glaub ich im leben nicht, das die so blöd sind.

    die bekommen spenden von 30- 40.mio im jahr. werden jedes jahr von wirtschaftsprüfern geprüft.

    vielleicht sollte man mal besser hinterfragen was stern-tv damit beabsichtigt, die glaubwürdigkeit von greenpeace zu zerstören, darüber würden sich viele in der industrie und politik freuen.

  20. 20

    @frederic: Ich arbeite bei Greenpeace. Und da ich die Kollegen kenne, die die Pestizidtests gemacht haben, bin ich davon überzeugt, dass die Untersuchungen korrekt sind.
    Vielleicht wirft ja eine Studie der Universität Bonn ein anderes Licht auf die Unterstellungen und Verdächtigungen, die von SternTV so gerne verbreitet werden:
    http://www.itw.uni-bonn.de/abteilungen/praeventive/publikationen/index.htm
    (Für die, die es eilig haben, ist besonders die Seite 29 interessant. Dort bestätigt sich am Bsp. von Tomaten, dass die Belastung mit Pestiziden zurückgegangen ist.)

  21. 21
    Rollo Tomasi

    …’echter‘, ausgewogener, gut recherchierter und qualitativ ernstzunehmender journalismus und privat-fernsehen sind zwei parallelen, die sich nie berühren…ich glaub‘ denen nicht mal die wettervorhersage…

  22. 22
    miKa

    Huch, ich hätte nicht damit gerechnet, dass Greenpeace mitliest. Nehme die „spinnerten Wollpulliträger“ aus #17 zurück und behaupte das Gegenteil!
    Noch Krawatten im Boot? : )))

  23. 23

    Selbst, wenn die Pestizid-Tests alle ordentlich waren, bleibt bei der Ranschmeiße von Greenpeace an Lidl und „Bild“ doch ein fader Beigeschmack – wie übrigens auch seriösere Quellen als „Stern TV“ finden.

  24. 24

    @mika: Krawatten und Schlauchboot schließt sich leider aus. Stell Dir mal vor der Schlips gerät in die Schraube….. Da hilft dann weder nen Windsor-, Victoria- noch Cavendish-Knoten

    und @Lukas: Wir wollen viele Menschen erreichen, damit sich in Sachen Umweltschutz schnell die Dinge zum Besseren wenden. Mit „Preaching to the Converted“ kommt man da leider nicht weiter. Im Bio-Supermarkt braucht’s halt keine Diskussionen über Pestizidgrenzwerte mehr….

  25. 25
  26. 26

    Naja, so ganz sauber recherchiert ist das von stern TV vielleicht auch nicht:
    http://www.welt.de/fernsehen/article962442/Wenn_Greenpeace_mit_dem_Discounter_dealt.html

  27. 27

    @Björn, 24: Reichweitenvergrößerung leuchtet ein und viele Zwecke heiligen die merkwürdigsten Mittel, aber muss man denn unbedingt mit einer Zeitung, die sich regelmäßig über die hohen Benzinpreise ereifert und Tankgutscheine verlost, für den Umweltschutz werben? Hätte es nicht wenigstens die „Bravo“ oder sowas sein können?

  28. 28

    @Lukas: Wir wollen Menschen erreichen, politisch Druck ausüben – die Umwelt schützen, um nur ein paar Ansätze unserer Arbeit zu erwähnen.
    Sicher schließt das eine Öffentlichkeitsarbeit mit ein, die auch die Bravo nicht ausklammert. Allerdings wird die m.E. im Bundestag, in Redaktionen und in Konzernzentralen nicht ganz so konzentriert und aufmerksam gelesen, wie die Bild…

    Grundsätzlich gilt aber: Greenpeace bleibt Greenpeace (deswegen liegen auch immer noch hier und da Wollpullis in den Schlauchbooten bereit, obwohl es mittlerweile prima Trockenanzüge gibt….)

    und: BILD bleibt BILD (deswegen wettert dort der Eine oder Andere auch immer noch gegen die angeblich zu hohen Benzinpreise, obwohl längst alle wissen, dass der Klimawandel auch Autofahrer trifft….)

  29. 29

    Entschuldigung, Frédéric, neue Beweise in der Sache? Nein — also bewegst Du Dich auf genauso dünnem Eis wie stern.tv. Nur dass Du mit Deinen Zweifeln, die ich Dir durchaus zugestehe, Mutmaßungen über Greenpeace die Stange hälst. Davon ab: Greenpeace hat Stellung zu jeweils beiden Sendungen bezogen.

    Und: „Lidl will Lieferanten zu weniger Pestiziden zwingen“ — so funktioniert das normalerweise. Wenn Coca Cola Schindluder mit südamerikanischen Angestellten treibt, wird überall nach Boykott gerufen. In den achtziger Jahren hieß es noch, boykottiert McDoh wegen der Brandrodungen für ihre Rinderherden. Immer in der Hoffnung, dass Protest und Boykott etwas bewegt. Das ist doch erst einmal die Grunderwartung.

    Es wird bewusst auf etwas verzichtet, um Dinge zu verändern. Verändern und entscheiden tut der Konsument mit seinem Kaufverhalten. Und siehe da: Nach dem Pestizidbericht hat der Käufer entschieden, LIDL war gewzungen etwas zu ändern. Also haben sie die Richtlinien an ihre Lieferanten weitergegeben, deren Erzeuger nun offensichtlich weniger Pestizide einsetzen. Da hat die Kaufweigerung doch tatsächlich etwas gebracht: Die Reduzierung von Pestiziden in der Landwirtschaft.

    Wenn man nun generell nicht mit Erzeugerpreisen bei steigender Qualität einverstanden ist, nun, dann bleibt einem letztlich nur wieder die eigene Kaufentscheidung übrig. Quasi ein neuer Boykott. Der allerdings wird weitaus weniger bringen — denn Abnehmer für günstigeres Obst und Gemüse, das darüberhinaus noch wenig Pestizide aufweist, wird es immer geben: Einfach weil es genügend Menschen gibt, die weniger im Monat für qualitativ hochwertiges Essen ausgeben können, als andere, die es sich leisten können, im Bioladen einzukaufen. Freuen wir uns also einen kurzen Moment für jene, die nun auch für weniger Geld etwas besser essen dürfen.

  30. 30

    erst war ich empört — hervorgerufen durch diesen artikel, dann habe ich mich zu dem thema ein wenig durch die verschiedenen medien gelesen und dann nochmal diesen artikel. jetzt fühle ich mich hier verarscht, der artikel ist meiner meinung nach total polemisch, voreingenommen und unkritisch. kein bock näher drau einzugehen — nur luft lassen und wissen das man halt immer kritisch mit medien umgehen muss, auch mit spreeblick :/
    nachtrag: sowie mit kommentaren wie meinem…

  31. 31
    miKa

    Hey Björn #28, Du brauchst da jetzt auf meinen doofen Kommentar nicht noch rumzuhacken : ) – ich hab verstanden, dass das Aushängeschild „Wollpulli“ nur noch zu Imagepflegezwecken ohne Krawatte aber mit Trockenanzug mit im Boot ist.

    Meine nächste Frage wäre dann, ob Vollbärte eigentlich noch Pflicht an Bord sind?
    (bitte nicht beantworten! sonst geht mein altes Greenpeace-Bild zugunsten gut frisierter manchmal Anzugtragender (trocken) eloquenten Kooperations-Managern den Bach runter ; ))))

  32. 32
    mucknich

    Das Medienmagazin ZAPP im NDR hat das schon am 13.06. berichtet:

    http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID4055462,00.html (Beitrag)
    http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_video/0,,OID4055462_VID4054952,00.html (Video)

  33. 33

    @miKa #31, keine Sorge der „Drei Tage Bart“ ist unter den männlichen Kollegen immer noch schwer „en vogue“. Und beim Schlauchbootfahren flattern nicht nur Flaggen sondern auch zerzauste Frisuren im Wind.
    So ne Art Neptun-Style….

    @ mucknick #32, was ich unter #24 und #28 erwähnt habe, gilt auch in Bezug auf ZAPP.

    (gucke ich persönlich übrigens recht gerne)

  34. 34
    Momo

    Soviel Polemik hätte ich vom Spreeblick niemals erwartet… sorry aber das ist echt Bild Niveau…

    Bisher habe ich immer gerne hier gelesen.

  35. 35

    Na ja, seit der Brent Spar-Kampange sollte klar sein, dass man Greenpeace nicht alles glauben muß. Die arbeiten auch mal gern nach dem Motto, der Zweck heiligt die Mittel.
    Was ist das bisschen Altpapier, wenn man mit der Kohle wieder ein paar Waale retten kann, oder vielleicht sogar ne Bootsfahrt nach Heiligendamm finanzieren.

  36. 36
    Frédéric

    Hm. Viele Widerworte finde ich sehr berechtigt. Insbesondere die Forderung nach deutlicherer Differenzierung – ich hab mich da wohl etwas mitreißen lassen.
    Allerdings gefällt mir die Geschichte nach wie vor nicht. Ich bin trotzdem dankbar für die inhaltliche Kritik und werde mal ein wenig in mich gehen.

  37. 37

    Kritisieren könnte man aktuell auch die Behandlung des Themas grüne Gentechnik durch Greenpeace. Da wird nicht aufgeklärt, sondern Panik gemacht.

  38. 38
    dr. cox

    wow leute,… was wird denn hier fuer ein nivaeu an den tag gelegt? gehen spreeblick die guten themen aus? fuer oberflaechliche effekthascherei schalt ich lieber RTL ein…

    schade!

  39. 39

    Also diese Kooperationen mit Lidl und Bild machen schon skeptisch. Greenpeace ist ein Wirtschaftsunternehmen, so scheint es. Für Yuppies die mal cool in die Nachrichten wollen, irgendwas blockieren möchten, mit dem Boot rumflitzen. Das ist allgemein ein Problem unserer Mediengesellschaft: „Was nicht gerade ein Top-Thema ist, existiert nicht“ Spendengelder können so schlecht kalkuliert werden, denn wer weiß welches Thema bald HOT ist?

    Was ich damit auch sagen möchte: Was Greenpeace da macht, ist nicht nur ihr Profitstreben, sondern ein allgemeines Problem unserer Mediengesellschaft.
    Bei GPeace hat es leider krankhafte Züge angenommen, aber ihnen scheint nichts anderes übrig zu sein, „ist ja für’n guten Zweck“ sozusagen!

  40. 40

    Schade, dass Spreeblick auf ein ganz, ganz großes Stück grottenschlechter stern tv-Recherche anspringt, die schon bei der Erstausstrahlung vor – für Internetverhältnisse – langer Zeit bewusst mehr Fragen aufkommen ließ als Fakten aufzeigte, und die jeder Normalbürger mit ein wenig Nachhaken locker als sauschlechten Journalismus abhaken konnte.

    Hier wurde von euch bzw. Frédéric der Moment verpasst, an genau den Stellen nachzuhaken, die Fragezeichen hinterließen: wie kam es zu der Verbesserung? Gehen die Änderungen nun auf Kosten der Zulieferer? Wieso weigerte sich sowohl Grenpeace als auch LIDL, Vertreter in die Sendung zu schicken, etc… Absolut daneben, dieser „Artikel“.

  41. 41

    Mail-Benachrichtigung.

  42. 42

    OKOK, habe soeben gelesen, dass sie inzwischen da waren, also zumindest in dem Punkt zu Unrecht rumgemeckert. Gnarf. So macht das keinen Spaß.

  43. 43
    Frédéric

    Zweierlei: Erstens kritisiere ich immer lieber die Guten. Dass ich keinen „Greenpeace ist super“-Disclaimer davorgesetzt habe, mein Versäumnis. Hätt ich mal machen sollen.
    Zweitens gefällt mir die Geschichte nach wie vor nicht: Gegen jedes Branchengesetz 150.000 Exemplare direkt an Lidl zu verkaufen, und nicht über die normalen Vertriebswege, finde ich sehr hinterfragenswert. Dass das Greenpeace-Magazin nach der Bild das zweite Zeitungsprodukt ist, und wohl kaum auf die Lidl-Kundschaft zugeschnitten sein dürfte, ist natürlich ne hübsche Pointe. Lidl wäscht sich seine Hände in Unschuld Greenpeace und Greenpeace lässt das mit sich machen. Für 150.000 Exemplare. Das finde ich schon sehr entäuschend.