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Der linke Neoliberalismus – Versuch einer Konkretisierung

links

In dem Manifest Linker Neoliberalismus – Was könnte das sein? Und warum eigentlich? Spinnen die? von Mercedes Bunz werden zwei schwer zu fassende Begriffe miteinander verknüpft, so dass man sich kaum des Eindrucks erwehren kann, hier ginge es lediglich darum, nach „Urbane Penner“ ein weiteres Buzzword zu kreieren. Aber im Allgemeinen werden Buzzwords unterschätzt. Der Evangelist Johannes hätte gesagt: „Denn im Anfang war das Buzzword und da stand es nun im Raum und es musste mit Leben gefüllt werden.“

Die Linke in Deutschland ist dadurch belastet, dass es eine Partei gibt, die so heißt wie sie: Die Linke. Wäre die Partei Die Linke ein Fußballklub, dann wäre sie Energie Cottbus. Sie befindet sich ständig in der Defensive und in Ermangelung eigener Ideen zerstört sie das Spiel der anderen. Die Linke bewegt sich mit ihren bescheidenen Mitteln recht souverän in der Vorstellungswelt Norbert Blüms. Renten haben sicher und hoch zu sein und sie sollen früh ausgezahlt werden.

Von den Punktgewinnen der Linken getrieben, gibt die Regierung den Deutschen, was die an sozialer Sicherheit verlangen. Sozialleistungen sollen erhöht werden, es gibt Zuzahlungen für Arbeitnehmer mit Kindern, die diese von ihrem Gehalt nicht versorgen können. Sicherheit ist der Fetisch einer verängstigten Gesellschaft. Von rechts schützen Trojaner und Gott, von links die Rente und ein großzügig bemessenes Kindergeld.

Da stellt sich tatsächlich die Frage: Kann links nicht mehr verheißen als ein warmes Plätzchen an der Werkbank? Und was ist denn nun links (ich habe einmal einer Abiturientin Nachhilfe gegeben in Geschichte. Kurz vor ihrer Prüfung schaute sie zu mir auf und fragte, aufrichtig auf eine kurze und klare Antwort hoffend: Ist Kommunismus gut oder schlecht?)?

Wenn man etwas nicht mit einem Satz beantworten kann, wenn man also schlicht überfragt ist, dann erscheint es sinnvoll, sich der Antwort dadurch zu nähern, dass man zunächst noch ein paar Fragen mehr stellt.

War Jesus Christus ein Linker oder ein mitfühlender Konservativer? Sind die Taliban links? Stalin? Mao? Der iranische Präsident mit dem langen Namen? Gerhard Schroeder? Die Jakobiner?

Es wird viele erstaunen, wenn ich zu dem Schluss komme, dass Gerhard Schroeder, der Genosse der Bosse, in dieser Reihe derjenige ist, dem ich am ehesten das Etikett links verpassen würde. Denn er ist der Einzige, der auch in dem Moment, als er an der Macht war, noch andere Meinungen neben seiner geduldet hat (für Jesus kann man das nicht exakt bestimmen, seine Rechtsnachfolger allerdings haben sich nicht als Hüter der Toleranz erwiesen).

Für mich ist der Begriff links untrennbar mit dem des Liberalismus verknüpft. (Ungeduldiger und antizipierter Kommentarzwischenruf: Aber die FDP ist doch gar nicht links!) Darf ich kurz ausholen?

Es gab einmal einen Wert, der genauso wichtig war wie Sicherheit. Karl May hat ihn erfunden: Er hieß Freiheit. Diesen Begriff gilt es zurück zu erobern aus den Händen von Guido Westerwelle.

Denn Freiheit bedeutete bei Karl May nicht das Recht auf hire and fire und auch nicht die Möglichkeit, Steuern abzusetzen, indem man in Bauherrenmodelle investierte. Freiheit hieß, selbstbestimmt zu leben, saubere Luft zu atmen und auch die härtesten Gegner mit nur einem Schlag zu besiegen. Nicht der Staat war bei May der Garant dieser Freiheit. Sondern eine umfassende Bildung (und – um der Wahrheit die Ehre zu geben – ein fester Glaube). Selbst amerikanische Ureinwohner sprachen druckreifes Hochdeutsch, etwas, das man bei heutigen Vorkämpfern der unternehmerischen Freiheit wie Dieter Bohlen und Uli Hoeness leider nicht antrifft.

Ich komme also zu meiner ersten politischen Forderung: Da Freiheit nur möglich ist mit einem freien, gut durchlüfteten Kopf, muss Bildung das höchste Staatsziel sein. Bildung ist mehr wert als ein Krieg im Hindukusch. Das muss sich auch in Zahlen niederschlagen. Lehrer müssen Top-Jobber werden, Kindergärtnerinnen sollen das gesellschaftliche Ansehen von Bundesligastars erhalten, Universitäten sollen Horte des Denkens sein und nicht Ausbildungslager für marode Konzerne. Wer Satellitenfernsehen ermöglicht, der kann es auch schaffen, dass Einwandererkinder eine gute Schuldbildung erhalten, dass man in der Schule nicht abgehängt wird, auch wenn die Eltern keine Akademiker sind. Chancengleichheit bei der Bildung muss eine urlinke Position sein, auch wenn es eine undramatische Forderung ist, die kaum jemand nicht unterschreiben würde. Denn wenn der Staat an dieser Stelle nicht für Chancengleichheit sorgt, kann er hinterher noch so sehr durch Umverteilung nachbessern, die Umverteilung bleibt Almosen.

Der freie, zum selbständigen Denken angeleitete Geist ist Menschenrecht. Diesen Geist kann man nicht per Dekret verfügen. Diesen Geist muss man atmen lassen. Konkret heißt das für Deutschland: Schulpolitik soll Bundessache sein, der Wähler soll wissen, wer verantwortlich ist. Die lernende Gesellschaft muss sich dadurch manifestieren, dass Lehrer besser bezahlt, Klassen verkleinert und die Schulen von Begehrlichkeiten der Wirtschaft frei gehalten werden.

Bildung muss Selbstzweck sein. Das klingt wahnsinnig, stammt aber aus dem Mund meines hochgradig konservativen Lateinlehrers.

Noch einmal ganz deutlich: Die Forderung nach besserer Bildung ist weder links noch liberal. Aber Bildung ist die erste Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Und nur wer selbstbestimmt lebt, kann sich um andere kümmern. Wie Old Shatterhand. Der alte Hippie.

Das war jetzt natürlich nur der Anfang. In loser Reihe werde ich mich weiter bemühen, den Begriff des linken Neoliberalismus auszufüllen. Nächster Teil der Reihe: Ist Technik links?

92 Kommentare

  1. 01
    Axel

    …und ich dachte immer Gleichheit wäre den „Linken“ das Wichtigste und im Zweifel wichtiger als Freiheit…

  2. 02

    ….Wäre die Partei Die Linke ein Fußballklub, dann wäre sie Energie Cottbus. Sie befindet sich ständig in der Defensive und in Ermangelung eigener Ideen zerstört sie das Spiel der anderen….

    Genau, unfasbar präzis formuliert. Vielen Dank – dies geht ein i die Annalen meiner täglichen Metaphern.

  3. 03
    Maltefan

    Chancengleichheit, also Gleichheit als Ausgangszustand, ist die klassische liberale Forderung. Die Linke fordert ja genau das Gegenteil, nämlich Verteilungsgerechtigkeit, also Gleichheit als Endzustand. Deswegen ist alles, was nach dem Satz „Für mich ist der Begriff links untrennbar mit dem des Liberalismus verknüpft.“ im Grunde Unfug, und ein kurzer Rückblick auf die jüngere europäische Geschichte sollte Dir eigentlich in Hinblick auf diese These was zu grübeln geben.

    Leider gibt es spätestens, seit Frau Leutheusser-Schnarrenberger zurückgetreten ist, keine liberale Partei mehr in Deutschland. Wenn ich nicht soviel Arbeit hätte, würde ich eine gründen, und die Forderung nach echter Chancengleichheit in der Bildung wäre auch meine wichtigste. Danach käme ein Einwanderungsgesetz.

  4. 04
  5. 05
    Maltefan

    Drin?

  6. 06

    Chancengleichheit bei der Bildung muss eine urlinke Position sein, auch wenn es eine undramatische Forderung ist, die kaum jemand nicht unterschreiben würde. Denn wenn der Staat an dieser Stelle nicht für Chancengleichheit sorgt, kann er hinterher noch so sehr durch Umverteilung nachbessern, die Umverteilung bleibt Almosen.

    Ob man das links nennt oder liberal oder wie auch immer. Ich halte diese Position auch für eklatant wichtig. Das Absurde ist, dass – wie du ja auch sagst – diese Position mehr oder weniger alle unterschreiben würden und sich dennoch gerade in diesem Bereich nichts, viel zu wenig oder das falsche tut.

    Das Problem bei Bildungsausgaben: Die Kosten und die damit verbundenen Probleme (Sparen woanders, mehr Schulden,…) hast du heute. Den Erfolg morgen oder eher übermorgen, wenn sie dich schon längst abgewählt haben, weil ihnen deine Einsparungen (zu Gunsten der Bildung) nicht gepasst haben.

    Das ist jedenfalls meine These, weshalb Bildungsinvestitionen offenbar unbeliebt sind.

  7. 07
    Matthias

    @Malte: Amen.

    @Axel, Maltefan: welche „Linken“? Es gibt so viele verschiedene Strömungen, die sich selbst als „links“ ansehen (und das meist auch für die einzige Wahrheit halten), dass das sicher nur auf einen Teil davon zutrifft.

    Und abgesehen von Definitionsschwierigkeiten ist selbst das „links fühlen“ vom jeweiligen Bezugsrahmen abhängig. Da ordne ich mich eher dem liberalen, marktorientierten Spektrum zu – da bin ich (altersjugendbedingt?) schon fast ein Linker. Und insgesamt mit Sicherheit.

    @Maltefan: Chancengleichheit kann nicht nur zu einem einzigen Stichtag gelten, sondern muss immer wieder neu hergestellt werden (insbesondere für jede Generation) – da lässt sich ein bisschen Verteilungsgerechtigkeit nicht vermeiden. M.a.W.: Ausgangs- und Endzustand nicht klar zu trennen, solange die Welt sich weiter dreht.

  8. 08

    Nach meinem Dafürhalten wird Cottbus diese Saison absteigen. Die Linke als Partei sicher nicht. So sehr ich die Forderung nach Chancengerechtigkeit unterstütze und sie ebenfalls vor der Verteilungsgerechtigkeit ansiedeln würde, möchte ich doch Deine These zu letzterer lesen, bevor ich in die tiefer in die Diskussion einsteige. Ich halte nichts von der ewig durchgekauten Floskel, dass es die soziale Sicherheit aus Blüms Zeiten nicht mehr geben kann, weil die Zeiten sich geändert haben. Die Zeiten ändern sich durch Menschenwerk. Alleine vergeht Zeit lediglich. Die jetzige Situation als unumstößlichen Fakt darzustellen, ist die Ideologie derer, die durch die aktuelle Umverteilung von unten nach oben gewinnen. Und sie ist Ideologie und nicht Wahrheit. Sie ist die Ideologie, die gerade das Handeln bestimmt. Wenn andere Ideologien an der Reihe sind, werden sie die Zeiten formen. Da kann dann auch wieder mehr Verteilungsgerechtigkeit drin sein. Großkonzerne der Schlüsselbranchen unseres Zusammenlebens (Energie, Wasser, Transport, Abfall) müssen nicht privatisiert sein, um ordentlich zu arbeiten. Medien können außerhalb großer Konzerne arbeiten. Und wenn Herr Schröder nicht zum „Basta“ geneigt hätte (von wegen andere Meinung…), dann wären zumindest die oben genannten Schlüsselbranchen nicht an dem Punkt, an dem sie heute sind. Der Mann war und ist kein Linker. Und der Ruf nach mehr Verteilungsgerechtigkeit muss nicht zwingend nur destruktives Defensivspiel sein.

  9. 09

    Björn, mit „(…) ist Ideologie und nicht Wahrheit“ triffst du ja genau den Kern von Mercedes Bunz‘ Text.

  10. 10

    Johnny, ich hab ihn ja auch schon gehört und gelesen. ;-)

    Malte: Wie Du selbst sagst, würden wohl fast für Chancengleichheit und damit für Top-Bildung sein. Aber brich diese Allerweltsforderung doch mal runter auf die Realpolitik:
    Wer soll die Kitaplätze für sozial schwache bezahlen? Wer die Sprachkurse für Migranten? Wie finanzierst Du die hohen Gehälter für ErzieherInnen und LehrerInnen? Wie die Unis? Sind Kitagebühren, Schulgeld und Studiengebühren gerecht? Oder nehmen wir die nur von den Reichen? Schwupps sind wir bei der Verteilungsgerechtigkeit und schwupps kommen wir an den Punkt, wo mehr Steuereinnahmen benötigt werden. Und wo holen wir die? Beim Konsum, so dass es alle trifft? Mehrwertsteuererhöhung? Die trifft genau jene besonders hart, die gerade mal das Geld zum überleben haben, denn die können nichts als das täglich Brot konsumieren. Für mehr reicht die Kohle nicht. Also doch wieder bei den Konzernen und den Besserverdienern?
    Vielleicht geht es der Partei Die Linke zu sehr um Renten und Arbeit, also um Themen der Alten (die ja auch Wählen dürfen… DA liegt das Problem der Bildungspolitik: Den Wähler kostet Bildung, das Gros der zu Bildenden darf nicht wählen). Aber grundsätzlich sind „alte“ Linke Forderungen nach Umverteilung von oben nach unten kaum zu umgehen, wenn Du eine Gerechtigkeit erreichen willst, die nicht die Guidosche Leistungsgerechtigkeit ist.

  11. 11

    Ich finde diesen Versuch einer politischen Kategorisierung ziemlich banal. Wie alles, bei dem zunächst die Hülle steht (das Buzzwort) und dann krampfhaft versucht wird, diese Hülle mit Inhalt voll zu packen. Ein linker Liberalismus entzieht sich schon im Namen einer Definition, weil das Liberale ja ohne links und rechts auskommt. Zumindest im Grunde, nicht im deutschen politschen Sinne.

  12. 12
    ajo

    Old Shatterhand ist die Personifikation von Faustrecht und Selbstjustiz. Interessant ihn hier als politisches Leitbild wieder zu finden.

    Und Jesus war natürlich links, sieht man doch auf den ersten Blick!

  13. 13

    Absolute Zustimmung, nur im vorletzten Satz: Warum soll Old Shatterhand ein Hippie sein? Auf Drogen ist ja eher Sam Hawkins. Wenn ich mich nicht irre, hihihi? Sie altes Greenhorn!

  14. 14

    Wow, ganz großes Kino. Danke für den Artikel. Obwohl ich, als May ins Spiel kam, dauernd dachte „meint er jetzt Marx, wird das jetzt die Pointe sein?“

    M.E. war Jesus der linkeste in deiner Liste. Zumindest zu der Zeit!

  15. 15

    Mal ganz ehrlich: ich halte nichts mehr von der Einteilung rechts-links. Der ist einfach überholt.
    „žLinke“ Forderung sind heute oft eher konservativ und wollen nur einen Wohlfahrtsstaat wahren, der so einfach nicht mehr zu finanzieren ist.
    (Dein Vergleich mit Energie Cottbus ist sehr treffend. *Daumen hoch!*)
    Ich nehme dir allerdings übel, dass du neoliberale Vorstellungen kurzerhand als negativ abstempelst. (Oder verstehe ich dich falsch?)
    Nur ein Beispiel: „žhire and fire“ klingt auf den ersten Blick (naja, klingen und blicken passt nicht zusammen, aber egal ;-)) immer ganz „žpfui-bäh“. Allerdings muss man sich fragen, ob das besser als Zeitarbeit ist. Denn mit Zeitarbeit wird in erster Linie der Kündigungsschutz umgangen und die Arbeitnehmer verdienen außerdem deutlich weniger als ihre Kollegen, die fest angestellt sind.
    Man sollte stets vorsichtig sein, denn mit solchen Schlagwörtern macht man Stimmung, aber eine kritische Auseinandersetzung ist nicht möglich.
    Vielleicht sind die Ideen neoliberaler Ökonomen doch gar nicht so schlecht!? Ich kenne nämlich welche und das sind ganz bestimmt nicht (nur) schwerreiche Bonzen, die nur an ihr eigenes Wohl denken oder von „žder Industrie“ finanziert werden.

    Grundsätzlich mag ich deinen Ansatz und denke sicherlich einigen (oder sogar vielen) Dingen ähnlich wir du. Ich finde es aber schade, dass du (aus meiner Sicht) zu einem Rundumschlag ausholst, anstatt ein Thema nach dem anderen abzuarbeiten.
    Das ist sicherlich nicht einfach, aber trotzdem wäre es wünschenswert.

  16. 16
    Alexander

    Björn Grau, vielen Dank! Vielen Dank dafür, dass Du so prägnant formuliert hast, was mir beim Lesen des Artikels durch den Kopf schoss…

  17. 17

    Schröder, der Basta-Kanzler, und Toleranz für andere Meinungen neben sich?

  18. 18
    Maltefan

    @Matthias:
    Chancengleichheit muss natürlich für jedes Individuum gelten (auch für Frauen und Männer, btw, deswegen kann es auch nicht sein dass Kinderbetreuung ausschließlich Privatangelegenheit ist), deswegen muss auch dafür gesorgt werden, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien bei der Bildung nicht benachteiligt werden. Das hätte nur was mit Verteilungsgerechtigkeit zu tun wenn man der Meinung ist, dass Chancenverteilung auch eine Verteilungsgerechtigkeit ist.

    Bei der Frage, wer das bezahlen soll, kann man natürlich bei den Leistungsfähigeren kräftiger zulangen. Schließlich haben die auch davon profitiert dass sie mit guten Chancen gestartet sind. Auch das hat aus meiner Sicht nur bedingt was mit Verteilungsgerechtigkeit zu tun, denn es geht ja, wie Du schon sagst, darum, dass die nächste Generation wieder mit den gleichen Chancen startet, und nicht darum, dass die Elterngeneration, die keinen Bock hatte, was zu lernen, sich wieder in der Hängematte fläzen kann.

  19. 19
    Judas

    Aalglatt durch die Welt schlingern? Mehr liest man da oben nicht, mal ein wenig Links, mal ein wenig Mitte, vielleicht auch ein wenig Rechts? Gerade mal so wie es die Situation erfordert, um dem eigenen Antrieb zu genügen. Letztendlich braucht man einen Leuchtturm, um eine derart flüchtige Person auszumachen. Dazu noch Bildung und bla bla für alle, fertig ist der halbgare, links-neoliberale Eintopf. Guten Appetit.

  20. 20

    Ääähm, links = tolerant? Zumindest was die radikale Linke betrifft, stimmt das eher nicht. Von Ex-DKP bis zu den heutigen Autonomen kann ich keine Toleranz entdecken. Im Gegenteil: Hier wird wie bei den extremen Rechten teilweise sogar mit Gewalt gegen Andersdenkende vorgegangen.

  21. 21
    nero

    Karl May ein Linker? Oha! Ich dachte immer sein Ideal von Freiheit hätte den Nazis als Wixvorlage gedient. Hitler soll ja angeblich ein großer Karl May-Fan gewesen sein …

    Selbstbestimmt leben, saubere Luft atmen und auch die härtesten Gegner mit nur einem Schlag besiegen, das wollten die Nazis im Grunde ja auch. Dazu mußte man die Freiheit der anderen halt ein bischen einschränken…

    Meine Erachtens ist die Gleichheit aller Menschen die Vorraussetzung der Freiheit Aller, und somit wichtigste Grundvoraussetzung für jede linke Position.

    Stellt sich nur noch die Frage nach der Art der Gleichheit.
    Man kann die Menschen gleich machen und sie dadurch ihrer Freiheit berauben (Kommunismus), man kann ihnen gleiche Chancen einräumen in einem unmenschlichen System (Kapitalismus) oder ihnen gleiche Bildung ermöglichen, sodaß sie ihr Menschsein in selbstbestimmter Freiheit definieren und entfalten können.

    Man könnte das linken Neoliberalismus nennen. Gäbe es nicht schon einen viel treffenderen Ausdruck: Humanismus.

    Leider führt der Humanismus als politische Position derzeit ein Schattendasein.
    Es gibt zwar die Humanistische Internationale und sogar eine Humanistische Partei in Deutschland, aber wer kennt die schon?

    Vielleicht könnte man den unpopulären Humanismus wieder politisch bühnentauglich machen, wenn man ihn im politischen Koordinatensystem als linken Neoliberalismus verortet. Schließlich ist Humanismus ein zutiefst politisches Anliegen, für das es sich zu kämpfen lohnt.

    Allerdings brauchen wir eventuell ein bischen Bootstrapping. Denn um Humanisten zu verstehen, benötigt man bereits ein Mindestmaß an Bildung.
    Schließlich wurde nicht nur Karl Mays tiefere Vorstellungen von Menschlichkeit von Hitler komplett überlesen. Ebenso ging es dem Überhumanisten Nietzsche der mit seiner Barttracht als Leitfigur für den sicherlich männlichsten aber auch menschlichsten Wettstreit der Welt herhalten könnte:

    Der Kampf der Bärte.

    Und Karl May, der alte Zottelbart, hätte dieses sportliche Ereignis bestimmt grandios und lebhaft geschildert. Er hätte beschrieben, wie man am Bart bereits den Charakter eines Mannes erkennt.

    Das bartlose Greenhorn Guido hätte er ein bischen lächerlich gemacht, die streng geometrischen Diktatorbärtchen von Hitler und Lenin hätten die Zuschauer erst geblendet, aber in der Kathegorie Freestyle hätte der kreative Wildwuchs Old Shatterhands gesiegt.

    Old Shatterhand (der übrigens im literarischen Original einen Vollbart trägt!) wäre beinahe unterlegen gewesen, aber mit Hilfe seines Witzes und der wallenden Philosopenbärte aus dem Stamme der letzten Mohikaner und Marxisten, hätte er schließlich gewonnen.

    Und die Trophäe hätte er ganz selbstlos Winnetous Schwester Nscho-Tschi übergeben da sie seinen Bart so liebevoll gepflegt hat, als Old Shatterhand einst schwer verwundet war…

  22. 22

    @ Bernhard: Weil fast alle dopen erlauben wirs generell?

  23. 23
    henker

    die extreme treffen sich halt irgendwann wieder

  24. 24
    hannes

    im deutschen historischen museum ist übrigens grade karl-may-ausstellung. (hat das schon jemand erwähnt?) http://www.dhm.de/ausstellungen/karl-may/index.html

  25. 25

    scheinbar, oder täusche ich mich, ist es verpöhnt zunächst ein schlagwort zu haben um es anschliessend mit leben zu füllen. mir ist zwar nicht geheuer, aber die idee des linken liberalismus lebt zwar mit einem eklektizistischen saftsack auf einer etage, doch muss das nicht schlecht sein. man kann sich von der mitte schon bedienen. man kann sich auch an dieser vision orientieren und sie so zum leben erwecken. das könnte unter umständen was mary-shelleyesques haben, wenn man nicht aufpasst, es könnte aber auch gut werden.

    UND

    raketenantriebstechnik ist rechts, kühlschränke mit eiswürfelmaschine sind ganz klar links.

  26. 26
    Harm

    Guter Artikel.
    Interessant wäre, warum die (ob nun neo-linksliberal, techno-bohemian, oder whatever new Buzzword-) Linke, nicht aus ihren Ritualen der Volksfront von Judäa, Energie-Cottbus, etc. herauskommt.
    Diverse Fakten für die Voraussetzungen für selbstimmtes Leben, Zustand der aktuellen und zukünftigen Geldverteilung, etc. liegen doch auf der Hand, bzw. wurden schon formuliert.
    Ob „links“, „liberal“, oder „wertkonservativ“: Menschen, in Besitz eines Taschenrechners, erschliesst sich der zwingende Niedergang dieses Systems erstaunlich schnell. Mao, Dutschke und Lafontaine sind hier völlig drittrangig. Es dreht sich seit > 100 Jahren nur um Geldmittel, die immer schneller aus dem, öffentlich zu verteilendem, Kreislauf abfliessen. (Für Hartz IV, Bahn-AG, NPD, Linkspartei, Enduring Freedom, SPD-Schwund muss man eigentlich keine Lichterkette mehr organisieren. Das sind nur Teile der kausalen Entwicklung).
    Dieser „innere Sicherheit“-Zirkus wird übrigens eher zunehmen, da sich die Zusammenhänge immer weniger mit „Wirtschaftswachstum“, „Arbeitsplätzen“ und „äusserer Gefahr“ verschleiern lassen.
    Und nein, ich lebe nicht bärtig in einer Blockhütte in Oregon und klebe Briefbomben „gegen das System“.

  27. 27

    Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du noch nicht wirklich viel von den Liberalen Denkern gelesen hast, Malte. Sonst würde dir die Aussage über „hire and fire“ und über Westerwelle nicht so leicht über die Lippen kommen.
    Wirtschaftlicher Liberalität und politische lassen sich nicht einfach trennen. Das Eine braucht das Andere.

  28. 28
    Nanuk

    Das ihr die Gleichen Worte benutzt die euch die Politik jeden Tag um die Ohren haut spricht nicht gerade für euch.Wie Währe es denn mal mit Nächstenliebe , Mitleid ,Güte ,Weisheit.

    Chancengleichheit verhält sich diametral zum menschlichen Dasein da kein Mensch gleich ist hat auch niemand die gleichen Chancen.

    Seit Kleist wissen wir das Bildung keine besseren Menschen macht.Vieleicht ist es der Traum vom Übermenschen der euch allen immernoch in den Köpfen rumschwirt den wird es nie geben.

  29. 29
    Peter H aus B

    WoW!
    Klasse Artikel, Malte.

  30. 30

    Herr Malte von Hagens, ich muss protestieren.

    Jetzt werden anscheinend schon Todgeburten ausgestopft und das auch noch mit den billigsten Gemeinplätzen. Aber Sie werden es nicht schaffen diesen Humanismuszombie zum Leben zu erwecken, auch wenn er jetzt aufrecht stehen mag. Frankenstein war eine Legende.

  31. 31
    Malte

    @ all

    In diesem Artikel wird es vielleicht deutlicher, dass es mir nicht darum geht, Eigenverantwortung einzufordern. Ich möchte sie nur fördern.

    Es ist wohlfeil, Eigenverantwortung einzufordern von Menschen, die sich selbst verloren haben. Es ist scheinhellsichtig, diese Menschen als Gefahr für unsere Demokratie zu bezeichnen. Denn nicht sie haben den Staat verraten, der Staat hat sie verraten.
    Deutschland ist ein Sozialstaat. Das mag den aufrechten Steuerzahler ankotzen, aber es steht im Grundgesetz.

    Zum Punkt Verteilungsgerechtigkeit: Das ist selbstverständlich noch ein eigenes Thema. Ich reiße hier nur kurz ein paar Aspekte an:

    Ohne eine solide finanzielle Bais kann man nicht menschenwürdig leben, das ist eine Binse. Kann die nicht selbst erwirtschaftet werden, muss der Staat einspringen. Geht es aber nicht um Sozialleistungen, sondern um Löhne, ist es kein staatliches, sondern ein gesellschaftliches Problem. Man kann eben nicht alles immer billiger wollen und sich dann wundern, dass die Angestellten bei den Preisunterbietern von den Löhnen ihre Familien nicht durchbringen können. Man kann nicht beim Friseur 10 Euro bezahlen wollen und sich politisch darüber erregen, dass Friseurlehrlinge kaum mehr verdienen als Menschen in Gefängnissen.

    Und woher das Geld für mehr Bildung kommen soll? Auch das ist ein eigenes Thema, deshalb nur Stichworte: Internationale Ächtung von Steueroasen, Reorganisation der Verwaltungen, Streichung von Subventionen, Umlagerungen der Staatsbeteiligungen (raus aus VW, rein in die Zukunftsbranchen). Schlimmstenfalls: Neuverschuldung für Schulen. Denn Schulden sind normal für einen Staat, im besten Fall sind sie Investitionen. Der Staat muss keine Gewinne machen, der Staat muss vorausschauend planen.

    Zu dem Punkt, ich hätte die Begriffe dogmatisch falsch verwendet:
    Ich habe sie für mich, für die Gegenwart, neu interpretiert. Mein Rückgriff auf Karl May persifliert sanft den Drang, den Mercedes Bunz und auch die Riesenmaschinisten verspüren, historische Bezugsgrößen heranzuziehen. Karl Marx kann uns nur begrenzt etwas sagen darüber, wie heute ein besseres Leben möglich ist.

    Zur Frage, ob Jesus ein Linker war: Links waren der Gewaltverzicht, die Nachsichtigkeit, die Bereitschaft, zu vergeben, das Aufbegehren gegen den Muff unter den Talaren. Die Sexualmoral war dagegen rechts. (hier durchaus auch mal ein ;) mitdenken).

    Zu Gerhard Schroeder: Ich habe nicht geschrieben, er sei links, ich habe geschrieben, er sei am ehesten links in einer Reihe mit so illustren Nominallinken wie Mao und Stalin. Und ja, er war der Basta-Kanzler. Aber er hört auf seine Frau und hat sich nicht sehr ernsthaft um die Errichtung einer Diktatur bemüht. Er ist sogar (wenn auch zögerlich) abgetreten, als er abgewählt wurde.

  32. 32

    Was bin ich, wenn ich behaupten kann alles verstanden zu haben, was du schreibst, mit allem übereinzustimmen, aber nicht in der Lage bin es nochmal so detalliert wiederzugeben und jemandem so an meiner „Gesinnung“ teilhaben zu lassen.

    Jaja, „Doof“ wäre auch meine erste Antwort gewesen, also sparen wir uns den Kalauer an dieser Stelle.

    (Vielleicht drucke ich es einfach mal aus und drücke es jemandem in die Hand, wenn der mich fragt „was ich bin“..)

  33. 33
    Nanuk

    @Malte

    „Mein Rückgriff auf Karl May persifliert sanft den Drang, den Mercedes Bunz und auch die Riesenmaschinisten verspüren, historische Bezugsgrößen heranzuziehen. Karl Marx kann uns nur begrenzt etwas sagen darüber, wie heute ein besseres Leben möglich ist.“

    Wie sonst willst du lernen als aus der Vergangenheit.Man muss die Alten fragen um etwas neues zu erschaffen.Man kann nur alte Zöpfe abschneiden wenn vorher Haare da waren.

  34. 34
    DieterK

    Konkretisierung?

    Abgesehen davon, dass es kaum möglich sein dürfte (und sich höchst wahrscheinlich auch nicht lohnen würde), den wirren Text (von wegen „žManifest“) von Mercedes Bunz zu konkretisieren, hat Malte sein selbst gestelltes Thema glatt verfehlt. Hier wird nicht konkretisiert, sondern zusätzliche Verwirrung gestiftet. (Substanzielleres zu Bunz findet man hier: http://www.fixmbr.de/linker-neoliberalismus-eine-replik-ein-mensch-ist-ein-produkt-seines-handelns-und-seiner-taten/)

    Malte geht überhaupt nicht auf die (einzige) wichtige/richtige Feststellung von Bunz ein: Globalisierung (mit allen Nebeneffekten) ist kein Naturphänomen. Wie Johnny (9) vom „žKern des Textes“ zu sprechen, ist aber übertrieben, da Bunz keine Zusammenhänge konstruiert, behauptet oder belegt, sondern lediglich Stroh drischt.

    Globalisierung wird von supranationalen Konzern mit Hilfe einer neoliberalen Politik durchgesetzt.
    Dabei geht es nicht um „žDeregulierung“, sondern um Re-Regulierung im Interesse der Wirtschaft, zulasten der Allgemeinheit. Und von „žfreier Marktmarktwirtschaft“ beziehungsweise einem „žfreien Markt“ kann sowieso seit mehr als 100 Jahren (Kartell-, Oligopol, Monopolbildung usw.) keine Rede mehr sein.

    Hinter Phrasen wie „žselbstbestimmter Arbeit“, „žFlexibilisierung“ usw. steht eine knallharte Politik, die man nicht mit semantischen Spielereien a la „žlinker Neoliberalismus“ unterwandern/aushebeln/umdrehen kann. (Damit kann man höchsten Zeitungen und Blogs füllen — und gleichzeitig von den wahren Zusammenhängen ablenken.)

    Neoliberal ist die Sozialisierung/Individualisierung von Risiken und die Privatisierung von Profiten. Um nichts anders geht. Was sozial und demokratisch ist, hat Lionel Jospin 1999 (als Antwort auf das berüchtigte Schröder-Blair-Papier) 1999 (in etwa) so formuliert:
    „žEine menschliche Gesellschaft ist eine Gesellschaft,
    – deren Werte nicht ausschließlich dem Profitdenken unterwerfen sind,
    – in der nicht alle Waren mit Gütern gleichgesetzt werden.,
    – die sich die Reduzierung der Ungleichheiten zum Ziel gesetzt hat.“

  35. 35

    „Denn er ist der Einzige, der auch in dem Moment, als er an der Macht war, noch andere Meinungen neben seiner geduldet hat“

    …außer, wenn es um seine Haare ging.

  36. 36
    Maltefan

    @Nanuk
    Die Linke geht doch seit eh und je davon aus dass Menschen halt doch irgendwie gleich sind und deswegen alle irgendwie in ähnlichen Verhältnissen leben sollen. Deswegen auch die letztliche Denunziation von allem, was über das Mediokre hinausgeht, sichtbar z.B. in der Tabuisierung des Wortes „Elite“. Es ist eine Binsenweisheit dass Menschen untershciedliche Talente haben und deswegen natürlich mit untershciedlichen Chancen starten. Darum geht’s ja nicht, daran könnte ja nur Got was ändern, wenn es ihn gäbe. Worum es geht ist, nicht den einen den Arsch hinterherzutragen und den anderen Steine in den Weg zu legen. Leider ist es genau das, was heute in Deutschland passiert. In keinem europäischen Land kann man anhand der Schulbildung der Eltern so genau den zukünftigen Schulabschluss des Kindes vorhersagen. Das ist eine nationale Schande, für die ich mich zutiefst schäme, und an der auch eine linke Regierung es nicht für nötig hielt, was zu ändern.

    @Malte:
    Ich habe kein Problem mit dem Sozialstaat, ich habe ein Problem damit, wie er heute stattfindet, nämlich zu Lasten der zukünftigen Generation. Eine Angleichung der Chancen mittels einer Umverteilung von Geldern herzustellen, genau das findet doch nicht statt. Und als Linke müsste man sich für das eigene Lager in Grund und Boden schämen dass es das rechte Gebärwunder von der Leyen braucht, um das Thema Kinderbetreuung hierzulande mal ernsthaft voranzubringen.

  37. 37

    Guter politischer Artikel, regt zum Nachdenken an. Danke! Nur mit der These zu Schröder bin ich uneins, aber sei es drum :-)

  38. 38
    m.a.c.k.e.

    das ist also die konkretisierung von 9 seiten heisser luft: noch mehr heisse luft! und wenn ihr euch alle auch immer wieder drum dreht und noch mehr darueber schreibt: es bleibt immer nur die kleene weltsicht ein paar weniger ‚internet-angestellter‘ (ja auch das ist stinknormale arbeit!) die ein wenig heisse luft produziert! das ist nicht ‚links‘ sondern peinlich! basta! :-)

  39. 39

    @DieterK
    dass die Marktwirtschaft schlecht ausgebildet ist im Deuschländle, da bin ich ganz eins mit dir. Die Monopolisierung und Kartellisierung liegt aber nicht am bösen Kapitalismus, sondern am Interventionismus unseres Staates. Weil es eben immer die Stärkeren sind, die es eher schaffen an die Politiker und damit Staatskohle ranzukommen und Protektionismus zu ihren Gunsten durch zusetzten. Daher ist die Antwort nicht mehr Staat sondern weniger. Das schafft Chancengleichheit, weil Vitamin B und Interessengruppen dann unwichtiger werden.

    „- in der nicht alle Waren mit Gütern gleichgesetzt werden.,“
    kannst du das mal erläutern. Mir scheint hier, aber da kann ich mich irren, der alte Trugschluss der Sozialisten vorzuliegen, man könne einen objektiven Preis für etwas ermitteln, unabhängig von einem Markt.

  40. 40
    Michael

    Neoliberalismus ist Neofaschismus.

  41. 41
    Nanuk

    @Maltefan die Tabuisierung des Wortes Elite ist bei meinem Menschenbild genauso Evident wie die des Wortes Unterschicht weil nämlich genau das Gott Schicksal Gene was auch immer dafür verantwortlich ist das du so bist wie du bist.Jedenfalls etwas was völlig ausserhalb deines eigenen ermessens ist.Wärst du drei Häuser weiter Gebohren wärst du jetzt vieleicht Drogendealer oder Professor.Das kommt nur leider in unserer jeder ist seines Glückes Schmied Gesellschaft viel zu kurz.Natürlich kann ein Schulsystem so etwas abfangen aber etwas daran ändern wird es nie.Darum sind Mitgefühl Nächstenliebe und Mitleid wichtiger als jeder Pfennig und Gier und Neid unser Untergang und das wusten alle die man heute als Links bezeichnet und konnte die nicht Akzeptieren die Rechts sind.Mit Gleichheit waren nie die Verrausetzungen gemeint sondern immer die Gleichen Rechte und der Begriff Elite ist von sich aus zemetierte Ungleichheit.Woran soll gemessen werde ob jemand Elite ist weil er eine höhere Inteligenz hat wie es an manchen Unis probiert wird.Glaubst du ernsthaft jemand mit einem höheren IQ ist ein besserer Mensch vieleicht soll die Wahl entscheiden jemand der besser Lügen kann besser Intregieren oder wir lassen den Markt entscheiden der beste Händler wird Elite? Was soll den das Massband sein das du anlegen willst?.

  42. 42
    herr_m

    ach herrje…

  43. 43
    herr_m

    war @michael gestöhnt.

  44. 44
    Michael

    @herr_m: Freut mich, das Du eine Schublade für mich gefunden hast.

  45. 45

    @Malte #34: „Neuverschuldung für Schulen. Denn Schulden sind normal für einen Staat, im besten Fall sind sie Investitionen.“

    Richtig. Neuverschuldung für Dinge wie Infrastruktur, Bildung etc. ergibt in der Tat Sinn, wenn eine Verbesserung da nicht anders finanzierbar ist. Weil es Investitionen für/in die sind, die diese später auch zurückzahlen (müssen). Grob gesagt. Für viele andere Dinge ist Neuverschuldung aber so ziemlich mit die unfairste Verteilung zwischen Generationen die ein Staat machen kann.

    „Internationale Ächtung von Steueroasen“ werden wir dagegen so schnell nicht erleben. Grund: siehe Spieltheorie, Unterabteilung Gefangenendilemma.

  46. 46

    @michael
    wieso?

  47. 47
    Jan(TM)

    Das ganze Links – Rechts Geschwurbel geht mir ja sowas von auf die Nerven.

  48. 48

    Super Idee, das mit dem linken Neoliberalismus. Ich finde aber, wir sollten uns, bevor wir über die Inhalte der neuen Bewegung diskutieren, erstmal ein Branding überlegen. Logo, Schriftart, Farben und solche Sachen. Und wir sollten auch noch mal über den Namen nachdenken. „Linker Neoliberalismus“ – wer soll das kaufen? Ismusse sind total out. Wir brauchen irgendwas, das mehr fancy klingt. „Adical“ z.B., das trifft es doch. Oder?

  49. 49
    Malte

    links_adikal.
    klingt chinesisch.

  50. 50
    Julius H.

    Geschwätz.

  51. 51
    Maltefan

    @Nanuk
    Elite ist doch nichts, was man von Staats wegen verliehen kriegt, Elite misst sich daran, was man erreichen kann. Dem Gedanken, dass doch irgendwie alle gleich schlau oder doof sind, mit ganz marginalen Unterschieden vielleicht, ist es doch zu verdanken, dass in unseren Schulen weder die Talente gefördert werden (wo sind denn die Mathe- und Debattierclubs hierzulande?) noch die, die sich schwerer tun. Alles wird in das Förmchen „Mittelmaß“ gepresst, und wer da nicht reinpasst, der hat halt Pech gehabt. Was das mit Nächstenliebe und Mitgefühl zu tun hat, musst Du mir nochmal erklären. Das ist nicht nur für das Individuum einfach nur scheiße, das ist auch schlecht für unser Land.

    Du sagst: „Wärst du drei Häuser weiter Gebohren wärst du jetzt vieleicht Drogendealer oder Professor.“ Genau das ist das Problem — wo jemand geboren wird sollte nicht seinen ganzen restlichen Lebensweg bestimmen. Das tut es aber heute, und das ist einfach nur asozial.

    Du hast doch selbst behauptet, die Menschen seien unterschiedlich, was spricht denn dann dagegen, sie auch unterschiedlich zu fördern?

  52. 52
    Nanuk

    „Elite ist doch nichts, was man von Staats wegen verliehen kriegt, Elite misst sich daran, was man erreichen kann.“

    Das ist kein verdienst sondern Schicksal darum gibt es dafür keine Lorbeeren

    „Wärst du drei Häuser weiter Gebohren wärst du jetzt vieleicht Drogendealer oder Professor.“ Genau das ist das Problem“

    Was du nie lösen wirst weil bei deiner Geburt schon ein Teil dessen vorgezeichnet ist von dem was du erreichen kannst.Was nichts mit dem Wohnort zu tun haben muss.

    „Du hast doch selbst behauptet, die Menschen seien unterschiedlich, was spricht denn dann dagegen, sie auch unterschiedlich zu fördern?“

    Nichts aber denjenigen die ohne Hilfe durchkommen Hilfe zukommen zu lassen ist absurt.

    Realpolitisch sieht die Förderung der Schwachen nämlich dann so aus…
    http://www.hansenberg.de/

  53. 53
    heidrun

    @ maltefan: danke! dieses blinde anti-elite-alle-sind-gleich-geschwätz, weil irgendjemand den begriff mal instrumentalisiert hat, den man nicht mochte, ist ziemlich schlimm.

    ansonsten: interessanter artikel, leider gerade zu verpeilt, über alles nachzudenken. frau bunz halte ich aber trotzdem für überschätzt, und da ich bis jetzt noch nie was von ihr gelesen habe, dass ich irgendwie als klug betrachtet hätte, werde ich mir ihren artikel vermutlich auch nicht durchlesen, sonst kriege ich wieder schaum vorm mund.

  54. 54
    Maltefan

    „Das ist kein verdienst sondern Schicksal darum gibt es dafür keine Lorbeeren“

    Wer spricht denn von Lorbeeren?

    „Nichts aber denjenigen die ohne Hilfe durchkommen Hilfe zukommen zu lassen ist absurt.“

    Das ist nicht absurd, das ist extrem wichtig für eine Gesellschaft. Im Mittelmaß zu versinken bringt uns nicht weiter. Und wenn wir aber weiterkommen, profitieren auch die Schwächeren.

  55. 55
    heidrun

    @ nanuk: ach, talente zu fördern ist absurd? na danke.
    ok, doch noch ein paar worte dazu: was imho der haken an der ganzen sache ist, ist, dass gesellschaftlich gesehen ein tischler „weniger wert“ ist als ein uni-professor. das ist doch das eigentlich schlimme. dass tausende von leuten, die eigentlich nicht die geeigneten intellektuellen fähigkeiten haben, durchs abi und studium geprügelt werden, weil das halt so sein muss, dass jeder studiert. wenn ich daran denke, wie viele talente auf dem weg dahin verloren gehen, könnte ich kotzen. diese gleichmacherei schadet sowohl den mehr als auch den weniger intellektuell begabten kindern, und dient nur dazu, einen lustlosen durchschnittsbrei durch unpassende schulformen zu schleifen. wunderbar, wenn jemand gold schmieden oder toll haare schneiden kann , und wenn ich einem handwerker bei der arbeit zusehe, habe ich große ehrfurcht. was sollen solche menschen mit abi & studium?

    was man erreichen kann, hat weniger mit dem iq als mit interesseblage und willen zu tun. und sowas muss man fördern. warum ist wohl „arbeit“ für die meisten etwas langweiliges/anstrengendes etc.? weil sie nicht das tun, was sie gerne tun und/oder können.
    was absurd ist: dieser vorschlag (haben sies gemacht?) in freiburg, leuten ab einem bestimmten iq die studiengebühren zu erlassen. DAS ist wirklich krank.

  56. 56
    Jochen

    Danke :-)

  57. 57
    Nanuk

    >>“Das ist kein verdienst sondern Schicksal darum gibt es dafür keine Lorbeeren“

    >Wer spricht denn von Lorbeeren?

    du indem du ihnen besondere Förderung zukommen lassen willst

    Nochmal Einstein brauchte keine Förderung… Derjenige der besondere Fähigkeiten hat benötig keine Hilfe.Er muss lernen das er seine Fähigkeiten in den Dienst der Gemeinschaft stellt.Wo kann man das am besten lernen als zusammen mit den Schwachen.Indem er ihnen bei den Hausaufgaben hilft usw usw
    Er ist verführerisch der Traum von dem Geförderten (Gezüchteten) Eliten

    Desweiteren habe ich das Gefühl wir reden aneinander vorbei.

  58. 58
    Maltefan

    „Realpolitisch sieht die Förderung der Schwachen nämlich dann so aus“¦
    http://www.hansenberg.de/

    Das geht am Thema vorbei, denn in der 9. Klasse ist z.B. für ein Migrantenkind die Schulkarriere ja idR schon vorbei. Selbst Kinder ohne Migrationshintergrund aus bildungsfernen Elternhäusern schaffen es doch kaum mal aufs Gymnasium.

    In Deutschland kann man ruhig mäßig intelligent sein, das hindert einen nicht, das Abitur zu schaffen. Bloß arm darf man nicht sein. Wenn Du das in Ordnung findest … ich nicht.

    Mir ist z.B. an der Uni schon bald aufgefallen dass nur ganz wenige meiner Kommilitonen nicht wenigstens ein Elternteil hatten, der schon studiert hat. Als ich dann promoviert habe, wurde es vollends absurd: an „meinem“ Lehrstuhl hat es vor Professorenkindern nur so gewimmelt. Und das, obwohl ich eine Richtung studiert habe, in der traditionell schon eher „Aufsteiger“ zu finden sind (Informatik). Ich will gar nicht wissen wie das in den traditionellen Studienfächern der „Oberschicht“ aussieht (Jura, BWL).

  59. 59
    Maltefan

    „Desweiteren habe ich das Gefühl wir reden aneinander vorbei.“
    Das kann schon sein. Irgendwie kommt es mir so vor als hättest Du „Denunziation des Begriffes Elite“ gelesen und sofort beissreflexartig genau das gemacht.

    „Einstein brauchte keine Förderung“. Ist ja toll. Wir hätten Anne-Sophie Mutter in den Steinbruch schicken sollen statt ihr Talent zu fördern, das ist ja obszön, die spielt besser Geige als 99% der Bevölkerung, gräßlich!

  60. 60
    Maltefan

    @heidrun:
    „was absurd ist: dieser vorschlag (haben sies gemacht?) in freiburg, leuten ab einem bestimmten iq die studiengebühren zu erlassen. DAS ist wirklich krank.“
    Ou ja, das war unser Lieblingsaufreger beim Frühstück letzte Woche. Wer auf so eine Idee kommt kann doch nur völlig verblödet sein. IQ und Studienerfolg korrelieren mMn nicht einmal besonders stark, und da man auch IQ-Tests (zu einem gewissen Maß) trainieren kann, träfe das dann wieder mal genau die „Richtigen“.

  61. 61
    heinz

    Das Problem an Bunzens Buzz ist, dass sie einfach mangels Kreativität zwei olle, abgenutzte, aber assoziativ und emotional und sonstwie aufgeladene Begriffe kombiniert (wie auch schon bei den angeblichen Pennern, den urbanen). Daraus kann keine Schärfe, geschweige denn Tiefenschärfe entstehen. Davon wird einem nur irgendwie übel.
    Dann schon lieber neue Kreationen wie Kuttners „Experialismus“.

  62. 62
    Nanuk

    @heidrun wenn wir jetzt beim sie sind bleibe ich dabei wenn sie meine vorherigen Kommentare gelesen hätten.Wüsten sie das es mir genau darum geht und das genau das was sie anprangern das denken von Elite beinhaltet.Nämlich das manche Kinder mehr wert sind als andere.was sich daran misst welchen Preiß man für eine Person auf dem Weltweiten Markt erhält und glauben sie mir ich finde es genauso zum Kotzen wie sie.
    Womit wir uns einmal im Kreiss gedreht hätten.

  63. 63
    Nanuk

    @Maltefan
    >In Deutschland kann man ruhig mäßig intelligent sein, das hindert einen nicht, das Abitur zu schaffen. Bloß arm darf man nicht sein. Wenn Du das in Ordnung findest „¦ ich nicht.

    Die schwachen zu Fördern dagegen habe ich garnichts.Nur den Starken siehe Link eine besondere Förderung zukommen zu lassen ist Pervers und nichts anderes wird im moment gemacht.

  64. 64
    Maltefan

    Nanuk
    Irgendwie scheinst Du es für ausgeschlossen zu halten dass jemand, der einer zukünftigen Elite angehört, aus sozial schwachen Verhältnissen kommen könnte. Und genau das fasst den entsetzlich desolaten und asozialen Zustand unseres Bildungswesens besser zusammen als ich es je könnte.

  65. 65
    blablarella

    generell: sehr sehr geil (und bei Karl May musste ich laut loslachen). Ansonsten @ Björn # 8, Keynesianismus (oder so)?

  66. 66
    Westpfalz-Johnny

    „Universitäten sollen Horte des Denkens sein und nicht Ausbildungslager für marode Konzerne“
    findest Du nicht, daß Du mit dieser Bezeichnung ein bisschen übertreibst? Ausserdem sind ja Gott sei Dank noch nicht alle Konzerne in diesem Land marode. (Wobei, wenn der Lafo und der Gysi so weitermachen, werden´s noch schnell ein paar mehr)

    Zudem möchte ich mal noch gerne anmerken, daß ich als Absolvent eines absoluten Nischenstudienganges es mir eigentlich gewünscht und auch für gut befunden hätte, wenn etwas mehr auf ein konkretes Ziel in einem Unternehmen hin studiert worden wäre und (erfolgreiche) Firmen einem etwas mehr Horizont und Perspektiven während des Studiums gegeben hätten. Umso weniger dies der Fall ist, umso eher fragt man sich doch am Ende, was man denn jetzt eigentlich konkret denn so an Wissen und Fähigkeiten mitgenommen hat!

  67. 67

    Bildung und Katzencontent. Das ist der Schlüssel zum Paradies.

    Nicht wahr, Julie?

  68. 68
    Nanuk

    @Maltefan ich muss vieleicht Philosophischer werden wir leben in einer Welt in der Resourcen begrenzt sind.Nun kann man sagen wir geben die begrenzten Resource an diejenigen die einen „Evolutionären“(Schicksal,Gott,Sozialesumfeld) Vorteil haben oder man kann sagen wir helfen denjenigen die durch ihr Sozialesumfeld oder ähnliches einen Nachteil haben.Da wir alle in unserer unterschiedlichkeit der selben Species angehören ist keiner besser oder schlechter.Das ist unter anderem auch der Grund warum wir alle die selben Rechte haben(Deklaration der Menschenrechte)…Wenn wir annehmen das wir alle die selben Rechte haben ist auch niemand Elitär.Elite kommt vom Lateinischen Auswahl nochmal wie will man auswählen wer Elite ist was ist der Maßstab und welche Privilegien soll diese Auswahl haben wenn sie keine Privilegien erhält ist es einfach nur eine Marke dann ist es überflüssig eine Elite zu haben.Schwingt da nicht doch der Geist mit eine starke Führung zu haben die auf alles eine Antwort weiss ,wie das Orakel von Delphi? Die dem Armen dummen sagt wie die Welt zu sein hat und ihnen das Denken abnimmt? Ist es nicht doch vieleicht nur ein Machtinstrument?Bei dem dem „Normalen“ Bürger sugeriert wird die Weisen aus dem Morgenland wissen besser als du was gut für dich (unser Land)ist.Wenn man dann sieht wer sich dafür einsetzt nämlich die Partei die in ihrem Grundsatzprogram gerade Himmelhochjauchzend davon spricht der Mensch sei Frei geboren.Dann bekomme ich das Gefühl das eins von beidem eine Mogelpackung ist.Desweiteren lehrt uns die Erfahrung siehe Wikinger Atzteken usw(ich empfehle Jared Diamond zu lesen) das gesellschaftliche Veränderungen von oben oder von unten scheitern und erfolgreich sein können es also völlig egal ist wer darüber entscheidet wie es in einem Land auszusehen hat. Neuguinea zb wird seit 3200 Jahren mehr oder weniger Basisdemokratisch regiert.Diese lange historische Erfolgsgeschichte haben wir erst noch zu erbringen.Da es aber auch Beispiele für autoritäre Erfolgsgeschichten gibt spielt das keine Rolle.Es ist mein persönlicher Geschmack.der mir das basisdemokratische Modell näher stehen läst und auch meine Gegenposition zu dem Glauben wir brauchen eine Elite und alles wird gut Gedanken begründet.Wenn man das nun auf die Schulpolitik anwendet ist es bei einem basisdemokratischen Modell wichtig das breite Bevölkerungsteile in der Lage sind Komplexe zusammenhänge zu begreifen.Wenn wir jetzt den Hauptgedanken nehmen nämlich die begrenzten Resourcen muss man diese gerade für diejenigen aufwenden die vieleicht nicht aus welchem Grund auch immer in der Lage sind diese zusammenhänge zu begreifen um ihnen zu ermöglichen Entscheidungen zu treffen.Das begründet auch meinen Einwand den Starken eine besondere Förderung zukommen zu lassen.

  69. 69
    Maltefan

    Nanuk:
    „Elite kommt vom Lateinischen Auswahl nochmal wie will man auswählen wer Elite ist was ist der Maßstab und welche Privilegien soll diese Auswahl haben wenn sie keine Privilegien erhält ist es einfach nur eine Marke dann ist es überflüssig eine Elite zu haben.“
    Genau das meine ich mit Denunziation des Begiffes. Eine Elite in einem demokratischen Staat hat weder was mit Privilegien noch Auswahl zu tun, das sind einfach Leute, die durch ihre besondere Leistungsfähigkeit die Gesellschaft voranbringen könnten. Ich sage „könnten“, denn die Tragik ist ja dass viel von diesem Potential vergeudet wird, weil es z.B. in bildungsfernen Familien heranwächst und genau deswegen keine Förderung bekommt, weil es die „schichttypisch“ gesetzten Erwartungen bereits übertrifft. Ein intelligentes Arbeiterkind macht vielleicht nur den Hauptschulabschluss, weil es nicht gefördert wird, es sich in dier Schule vielleicht ohne viel Enthusiasmus durchwurstelt und die Eltern gar nicht auf die Idee kommen, was anderes zu erwarten.

    Und Dein Gedanke, man möge für besonders leistugsfähige zukünftige Mitglieder der Gesellschaft keine Ressourcen verschwenden (also ab in den Steinbruch mit Anne-Sophie, schließlich würde die immer noch besser Geige spielen als 98% der Weltbevölkerung wenn sie nur noch abends nach dem Steineklopfen übt) macht nur Sinn wenn man glaubt, die Obergrenze der Wertschöpfung wäre bereits erreicht und jetzt gibt es nur noch zu verteilen, was da ist. Was wäre denn, wenn all die begabten Migrantenkinder, die heute mangels adäquater Förderung in HartzIV versacken, alle Wissenschaftler oder Unternehmer würden? Meinst Du nicht, das würde uns ALLE hier weiter bringen als ihnen einfach weiter großzügig Almosen zustecken mit dem guten Gefühl, dass man tätige Nächstenliebe leistet?

    Deine Vorstellung von Elite ist offenbar, dass dies eine gesellschaftliche Schicht sein müsse die sich durch Inzucht perpetuiert und mirakulös vom dummen Rest des Staates Privilegien zugewiesen bekommt und selbigen anführt. Eine Denunziation des Begriffs, wie ich sagte, weil das Mittelmaß Angst vor allem hat, was irgendwie über es hinausragt, und anscheinend auf intelligente Leute sinistre Weltbeherrschungsfantasien projiziert.

  70. 70
    Nanuk

    An unbergrenztes Wachstum glauben nur Wirtschaftswissenschaftler umd Dummköpfe Maltefan

  71. 71
    Nanuk

    „Genau das meine ich mit Denunziation des Begiffes. Eine Elite in einem demokratischen Staat hat weder was mit Privilegien noch Auswahl zu tun, das sind einfach Leute, die durch ihre besondere Leistungsfähigkeit die Gesellschaft voranbringen könnten.“
    Also ist es eine Marke und dadurch überflüssig Menschen die die Gesellschaft voranbringen können gibt es auch ohne besondere Förderung.

  72. 72
    Nanuk

    „Was wäre denn, wenn all die begabten Migrantenkinder, die heute mangels adäquater Förderung in HartzIV versacken, alle Wissenschaftler oder Unternehmer würden? Meinst Du nicht, das würde uns ALLE hier weiter bringen als ihnen einfach weiter großzügig Almosen zustecken mit dem guten Gefühl, dass man tätige Nächstenliebe leistet?“

    Ich zähle begabte Migrantenkinder nicht zu den starken in unserer Gesellschaft da sie durch eine andere Sprache und Soziales umfeld einen Nachteil haben.Mit Nächstenliebe sind keine Almosen gemeint.wenn du dir die Webseite des Gymnasium Hardenberg angesehen hättest wüstest du das dort bestimmt keine Migrantenkinder gefördert werden.Die auf der Hauptschule aufgrund von Sprachschwierigkeiten versauern.

  73. 73
    Maltefan

    „Also ist es eine Marke und dadurch überflüssig Menschen die die Gesellschaft voranbringen können gibt es auch ohne besondere Förderung.“

    Natürlich gibt es die, die das auch ohne besondere Förderung schaffen. Das sind halt zut Zeit die, die aus reichen und / oder hochgebildeten Elternhäusern kommen. Offensichtlich findest Du es ok, das ganze restliche Potential und damit auch die Zukunfts- und Aufstiegschancen der weniger privilegiert geborenen zu vergeuden und diese Leute mit Almosen abzuspeisen, nur damit dem Gott Mediokrität genüge getan wird. Ist DAS wirklich links? Ich hoffe nicht.

    Im Übrigen habe ich nirgends gesagt, dass ich an unbegrenztes Wachstum glaube. Wir als Gesellschaft haben die Grenze allerdings noch lange nicht erreicht solange wir es uns leisten, soviel Potential einfach brach liegen zu lassen.

    „Ich zähle begabte Migrantenkinder nicht zu den starken in unserer Gesellschaft da sie durch eine andere Sprache und Soziales umfeld einen Nachteil haben.Mit Nächstenliebe sind keine Almosen gemeint.wenn du dir die Webseite des Gymnasium Hardenberg angesehen hättest wüstest du das dort bestimmt keine Migrantenkinder gefördert werden.Die auf der Hauptschule aufgrund von Sprachschwierigkeiten versauern.“

    Ich kann auch nichts dafür dass Du Dich nicht damit auseinenadersetzt, was ich schreibe, sondern einen Popanz aufbaust auf den Du einhaust. Dieses Gymnasium hast DU ins Spiel gebracht, ich habe deutlich gesagt dass das genau das ist, was ich NICHT meine. Elite hat nichts mit stark oder shcwach zu tun, sondern mit begabt oder nicht begabt. Ich werde dazu jetzt nichts mehr sagen da ich mit diesem Popanz, auf den Du da eindrischst, wie gesagt nichts zu tun habe.

    Was ich mit „Denunziation des Begriffs“ meine, das ist allerdings überdeutlich geworden, da die Linke sich darunter anscheinend ausschließlich Privatinternate für Reiche vorstellen kann.

  74. 74
    Nanuk

    Natürlich gibt es die, die das auch ohne besondere Förderung schaffen.

    Benötigen die Förderung? Du sprichst von Steinen in den Weg legen.Niemand will Steine in den Weg legen.Es geht um die vernüftige Verwaltung von Resourcen nämlich die begrenzten Mittel den Schwachen zukommen zu lassen und nicht davon zu reden „…nicht den einen den Arsch hinterherzutragen “

    „Offensichtlich findest Du es ok, das ganze restliche Potential und damit auch die Zukunfts- und Aufstiegschancen der weniger privilegiert geborenen zu vergeuden und diese Leute mit Almosen abzuspeisen, nur damit dem Gott Mediokrität genüge getan wird. Ist DAS wirklich links? Ich hoffe nicht.“

    Hab ich nie behauptet.

    „Ich kann auch nichts dafür dass Du Dich nicht damit auseinenadersetzt, was ich schreibe, sondern einen Popanz aufbaust auf den Du einhaust. Dieses Gymnasium hast DU ins Spiel gebracht, ich habe deutlich gesagt dass das genau das ist, was ich NICHT meine.“

    Das versteht aber die Politik darunter.siehe
    „Realpolitisch sieht die Förderung der Schwachen nämlich dann so aus“¦“

    Ich kann auch nichts dafür dass Du Dich nicht damit auseinenadersetzt, was ich schreibe, sondern einen Popanz aufbaust auf den Du einhaust.

    Du hast auf mich eingehauen.(Willkommen im Kindergarten)

  75. 75

    „großzügig bemessenes kindergeld“? oh malte…

  76. 76
    Guderian

    Um Geld in die Bildung zu stecken, musst du erstmal Geld haben. Da du keinen Zugriff auf das Festgeldkonto des FC Bayern hast, musst du auf Steuergelder zurückgreifen.

    Diese sind aber bereits verplannt, für ein halbes Jahrhundert Steinkohlesubvention, für europäische Agrarsubvention, für die Verteidgung Deutschlands am Hindukusch. Also wird dir zur Stärkung deiner Bundesaufgabe Bildung nichts anderes übrig bleiben, als Steuergelder UMZUVERTEILEN. Und an dem Punkt brauchst du Die Linke, denn die SPD hat nicht vor, den Staat und seine (finanziellen) Ressourcen irgendwie anders zu organisieren, als sie es in den letzten sieben Jahren Rot-Grün getan hat. Um ins Paradies der Bildung zum Selbstzweck zu kommen, musst du hoffen, das Cottbus deutscher Meister wird. Was ebenso wahrscheinlich ist, wie das Old Shatterhand seine Abenteuer auch in Echt überlebt haben könnte.

  77. 77
    sunny

    irgendwie scheint in deutschland ein normales menschenbild verloren gegangen (abhanden gekommen) zu sein…

  78. 78
    kgw21

    Finde ich ja ganz amüsant geschrieben, das Gedankenspiel. Ich will die Sache auch nicht unnötig Verkomplizieren, muss aber mal eben Schweinchen Schlau spielen. Bildung ist ja irgendwie damit gleichzusetzen, das der Gebildete an den gesellschaftlichen Abläufen über ein ausgeprägtes Beziehungswissen teilnehmen kann. Z. b. via Wahl oder sonstiger Beteiligungsmöglichkeiten. Diese Theorie wird zum Beispiel von Jürgen Habermas vertreten. Sie kommt aus dem Humanismus und findet ihre Wurzeln in der Europäischen Antke. Wie passen denn jetzt Liksdenkende, die sich ja hauptsächlich mit dem Diktum der Vergesellschaftung von Produktionseigentum beschäftigen da rein. Und dann auch auch noch das Atribut Liberal. Das hat ja auch nicht undebgingt seine Herkunft in der Linken Szene. Meine Frage: Ist das Ziel witzig zu schreiben oder über Inhalte nachzudenken? Soll kein Angriff sein, interssiert mich aber tatsächlich. Selbst wenn eher witzig angesagt ist, auch ok!

  79. 79
    Malte

    @ kgw21
    im idealfall soll beides erreicht werden, aber form schlägt inhalt. da spreche ich aber nur für mich.

  80. 80
    Sebastian

    Oh je, so viel Kommentare
    ;-)

    @Malte:
    Was für ein schöner Artikel! Da hat man (endlich) mal wieder Lust als „Linker“ über Politik nachzudenken.
    Eine kluge Verbindung von „Links“ mit Liberal tut unserem Land mehr als gut.
    Oder anders formuliert: Schön, wenn man merkt, dass ich nicht der einzige bin, für den die Westerwelle-FDP nicht wählbar und die Beck-SPD zu doof ist.
    ;-)

    So, und richtig gehaltvolle Kommentare gibt’s wenn ich mich ausgechlafen habe.

    Gruß an alle

    Sebastian

  81. 81
    Sebastian

    @Nanuk
    „an unbergrenztes Wachstum glauben nur Wirtschaftswissenschaftler umd Dummköpfe“, und überhaupt sind da alle doof und so, ne!
    Wie gut, dass wir Nanuk haben, der uns die Welt erklärt, da brauchen wir keine Wissenschaftler (insbesondere die WiWis sind ja alles soooo doof).
    Ich mach mir jetzt nicht die Mühe, auf die Unterschiede zwischen quantiativen und qualitativen Wachstum einzugehen…

    ach je es ist spät — ich sollte ins Bett gehen…

    „Atom? Was heißt hier Atom? Hat Du schon mal ein Atom gesehen? Na also!“

  82. 82

    @maltefan(3):

    „Chancengleichheit, also Gleichheit als Ausgangszustand, ist die klassische liberale Forderung. Die Linke fordert ja genau das Gegenteil, nämlich Verteilungsgerechtigkeit, also Gleichheit als Endzustand.“

    Warum setzt du Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit gegeneinander? Wenn ich diverse Texte von Linken diverser Coleur lese, dann habe ich eher den Eindruck, dass dort beides gewollt wird.

    Meiner Meinung nach machen Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit auch nur gemeinsam Sinn. Um das zu illustrieren: Ob jemand Maler, Lehrer oder Bankdirektor werden will – er sollte dieselbe Chance bekommen wie jeder andere. Aber egal, was jemand am Ende tatsächlich wird – er sollte genug für ein menschenwürdiges Leben haben, was eine gerechte Verteilung der Gesamterträge nötig macht. Und damit brauchen wir nur noch ein Paradigma, was nun unter „menschenwürdig“ zu fassen wäre. Die Allgmeine Erklärung der Menschenrechte bietet hierzu ein paar einfache Leitlinien.

  83. 83

    @fpk(39):
    „Die Monopolisierung und Kartellisierung liegt aber nicht am bösen Kapitalismus, sondern am Interventionismus unseres Staates.“

    Die Tendenz zur Monopolbildung ist sehr wohl dem Kapitalismus immanent. Ich hielt das bis zu deinem Beitrag für eine Binse. Scheint es aber nicht zu sein. Deshalb an dieser Stelle kurz: Ein Unternehmer hat das triviale Interesse, Gewinn zu erwirtschaften. Diesen Gewinn will er auch mehren, denn dann hat er mehr für sich und seine Firma. Um das Wachstum seines Gewinns zu sichern, muss er zugleich schauen, dass er Mitbewerber vom Markt verdrängt. Da kann er durch innovativere Produkte, eine knapper kalkulierte Gewinnmarge oder durch die Übernahme von Konkurrenten, so er dazu in der Lage ist. Diese Tendenz führt in der Konsequenz dazu, dass irgendwann entweder ein Wettbewerber seinen Markt allein beherrscht (Monopol) oder dass einige Wettbewerber zumindest temporär den Markt unter sich aufteilen (Oligopol). Wenn du diese Selbstzerstörung von Märkten verhindern und den Wettbewerb erhalten willst, dann wirst du ohne Interventionen, z.B. kartellrechtliche Beschränkungen, nicht auskommen.

    (Das mindert selbstverständlich nicht die Notwendigkeit, über Art und Weise und Sinn und Zweck staatlicher Interventionen zu streiten.)