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Facebook: Neue AGB, altes WTF

Facebook hat also seine zurecht umstrittenen neuen AGB wieder zurückgenommen, was dazu geführt hat, dass ich diesen verdammten Artikel in Teilen wieder umschreiben musste. Auf nix ist mehr Verlass!

Egal. Durch einen Teil dieses alten Artikels müsst ihr jetzt durch, denn mein eigentliches Anliegen bleibt auch bei alten, ja nicht wesentlich großartigeren AGB unverändert.

Bevor man die neue englischsprachige Originalversion der AGB las, ging das Grauen wieder mit der deutschen Version los:

Die Übersetzung dieses Dokuments ins Deutsch (sic!) wird dir lediglich zur Information zur Verfügung gestellt. Sollte ein Widerspruch entstehen, so ist die englische Version dieses Dokuments (hier einsehbar) die einzige legal bindende Version. Zudem regelt diese deine Beziehung zu Facebook.

Die Überschrift zu diesem Text lautet „Nutzungsbedingungen“, das, was danach in einem kruden deutsch/ englisch-Gemisch folgt, sind aber nach Meinung von Facebook keine. Ein Witz, der vor einem deutschen Gericht meiner bescheidenen Meinung nach zu eher wenigen Lachanfällen führen würde. Schon eher könnte die englischsprachige US-Version den Juristen Vergnügen bereiten, die mit ziemlicher Sicherheit an einigen Stellen mit geltendem deutschen Recht kollidieren dürfte (ich bin jedoch kein Jurist, und die meisten Facebook-Nutzer sicher auch nicht).

Ich habe bei aktueller Lage sogar ein wenig Verständnis dafür, dass sich ein Unternehmen vor juristischer Angreifbarkeit schützen, sich also bspw. die Vertriebs- und Nutzungsrechte an Nutzerinhalten sichern muss, kann vielleicht sogar verstehen, dass sich Investoren viele Türen offen halten wollen. So hat die Tatsache, dass sich Facebook nun noch ausdrücklicher auch Werbemöglichkeiten mit Nutzernamen und -bildern sichert, vielleicht auch damit zu tun, dass ich nicht der einzige war, den Facebooks Vorgehen vor einem Jahr gestört hat.

Ich frage mich nur immer öfter:
Was soll der ganze Scheiß?

Was ist, wenn es um die Suche nach einem Geschäftsmodell geht, eigentlich aus der alten Idee geworden, nach der man ein gutes Produkt gegen Geld angeboten hat?

Geht nicht im Internet!? Kompletter Blödsinn. Ich habe zwar keine Ahnung, ob es flickr besonders großartig geht, doch die sehr frühe Entscheidung, kostenpflichtige Premium-Accounts anzubieten, sollte dem Unternehmen nicht geschadet haben und hat zumindest dafür gesorgt, dass die Plattform weder werbeüberflutet ist, noch dass Nutzer die Rechte an ihren Fotos an flickr und damit Yahoo abtreten müssen.

Oder: Die gehassliebten 37Signals, die ebenfalls kostenfreie Accounts für ihre diversen Services anbieten, sobald man diese aber tiefergehend nutzen will, muss man blechen. Auch hier: Keine Werbung, keine ärgerlichen und undurchschaubaren AGB. Und auch nach dem, was man von unseren Freunden bei Mite hört, scheint sich ein gutes Produkt für einen fairen Preis auszuzahlen.

Wenn Facebook also so großartig ist, wie es die immensen Nutzerzahlen suggerieren sollen: Warum nimmt das Unternehmen nicht einfach Geld für Premium-/ Pro-Accounts und spart sich dafür den ganzen Blödsinn um die Rechte an Nutzer-Inhalten, das Gefasel von zielgruppengerechter Werbung und jeden anderen Quatsch, der schlecht fürs Image ist, Nutzer verunsichert und Einnahmen nur bei Anwälten generiert?

Vielleicht ist die Antwort leicht und Facebook ist gar nicht so großartig? Vielleicht entwickeln sich sowieso gerade viel offenere Social-Networking-Standards, die Nutzer nicht an bestimmte Portale binden, vielleicht entdecken irgendwann immer mehr Menschen, dass man E-Mails auch außerhalb von Facebook versenden kann?

Es ist sicher schwerer, wirklichen Mehrwert für die Nutzer eines Produkts zu entwickeln, als andauernd Anwälte mit neuem Unfug zu beauftragen. Aber es ist möglich. Schon jetzt verdienen Unternehmen mit Twitter und dessen API Geld (nur Twitter selbst noch nicht, Ironie des Schicksals …) und ich hoffe, dass Twitter besser beraten ist als Facebook und nicht mit Anwälten, sondern mit wirklichen Ideen kommt.

Wenn diese nämlich gut sind, bezahle ich gerne dafür.

33 Kommentare

  1. 01
    michael

    Soweit ich weiß müssen AGBs dem Nutzer zugänglich sein, also auch in seiner Sprache verfügbar sein. Wenn die deutschen AGBs also ausdrücklich gar nicht gelten sondern bloß die Englischen und zudem ein Nutzer nur sehr schlecht oder überhaupt nicht Englisch kann dürften die AGBs also nichtig sein. Außerdem gibt es im BGB noch eine ganze Reihe weiterer Einschränkungen für AGBs (keine überraschenden Klauseln, etc. etc.). Es ist also schon sehr fraglich inweiweit die AGBs von facebook in Deutschland überhaupt gelten.

    Ich bin aber weiß Gott kein Experte, also nicht hier auf die Goldwaage legen (Einführungsvorlesung Zivilrecht, 1 Semester, gerade Prüfung geschrieben). Wäre also schön wenn sich dazu auch noch ein echter Jurist äußern könnte.

  2. 02

    Johnny, so wie ich das ganze verstehe vermischt Du hier zwei unterschiedliche Dinge:

    Ein sehr grosser Teil dieser Nutzungsbedingungen und der damit verbundenen Problematik hat nichts, aber auch gar nichts, mit kostenpflichtig oder nicht zu tun. Es geht darum dass durch die Struktur eines social networks Deine Daten und Dein Content recht weitraeumig verteilt werden.

    Wenn Du mir in Facebook per Facebook interner mail ein Bild schickst, dann wird Facebook das in meiner Facebook-Inbox speichern. Dazu musst Du ihnen das Recht einraeumen, sonst duerften sie das nicht machen. Wenn Du in Facebook auf meiner wall ein Bild postest musst Du dafuer ebenfalls Facebook das Recht zu einraeumen das bei mir anzuzeigen.

    Was passiert jetzt wenn Du Facebook verlaesst? Soll Facebook dann automatisch alle Deine alten Spuren loeschen?

    Dann muesste Facebook also in meine Inbox gehen und das Bild dass Du mir geschickt hast dort loeschen. Sie muessten zu meiner wall gehen und Dein Bild dort entfernen. Vielleicht auch noch alle Kommentare und sonstwas dazu, weil sonst keiner mehr verstehen wuerde was die dort sollen.

    Das ist etwas vereinfacht ein grosser Teil der Gruende warum sie (und uebrigens auch so ziemlich anderes Social Network) sich die „ewigen Nutzungsrechte“ zusichern lassen wollen und vielleicht sogar lassen muessen. Genau das gleiche muesste ein bezahltes Social Network auch. Deine Beispiele oben sind meines Erachtens nicht mit dem zu vergleichen um was es hier zum groessten Teil geht.

    Dass das ganze in diesem verschwurbelten Legalese verfasst ist hilft dabei natuerlich nicht, das ist aber eher das Problem dass Rechtsanwaelte anscheinend kein Deutsch/Englisch/Sprache nach Wahl sprechen koennen.

  3. 03
    Frogster

    Was spricht dagegen, die Nutzer über AGB-Änderungen zu informieren und vor die Wahl zu stellen, ob sie den Dienst weiter nutzen wollen. Wenn sie nicht zustimmen wird der Account halt gesperrt. Solche Änderungen heimlich still und leise durchdrücken zu wollen ist doch eher armselig.

  4. 04

    @#709494: Von heimlich, still und leise kann eigentlich keine Rede sein. Klar waere eine E-Mail oder besser ein Hinweis beim Einloggen schoener gewesen,aber andererseits sind solche Aenderungen bei 140 Millionen Nutzern zum Glueck eh nicht zu verheimlichen. Selbst die NYT macht daraus eine Schlagzeile auf der Titelseite.

    Der Fall zeigt aber mal wieder ganz schoen, abgesehen was nun legal ist oder nach deutschem Recht gilt oder nicht, dass das „Social-Network-Business“ noch nicht ueber das Krabbelstadium hinausgekommen ist und groesstenteils bauchgesteuert durch die Datenmeere schippert. Ansonsten haette der Herr Zuckerberg oder jemand in der Rechtsabteilung vielleicht schon mal was von den Problemen anderer Social Networks gehoert, die damit in aehnlicher Art und Weise aufgelaufen sind. Man denke nur mal daran zurueck, wie ploetzlich Hunderttausende User im StudiVZ auf Pseudonyme gewechselt sind und sich das StudiVZ dazu genoetigt fuehlte, beim Aendern des Namens extra darauf hinzuweisen, dass die Daten sicher seien.

  5. 05
    Jan(TM)

    Facebook habe ich mal ausprobiert und versteh es überhaupt nicht. Dachte da kann man Leute kennenlernen, aber irgendwie soll ich da immer nach „Freunden“(was immer das auch ist) suchen.
    Mein Lieblingsdienst im Internet ist und bleibt E-Mail, danach kommt VoIP und ein Social Network für das ich gern 12,99 im Monat zahle „World of Warcraft“.

    btw mite ist wirklich schick.

  6. 06
    Jürgen

    Facebook ist großartig. Habe ich auch erst nicht gedacht, ist aber so. Und die meisten Leute dort wären nie dort, wenn sie dafür bezahlen müssten. Eltern und Großeltern beispielsweise. Ihr macht euch gar keine Vorstellungen, wie selbstverständlich Facebook in anderen Ländern ist. 175 Millionen Nutzer.

  7. 07
    Der Frank

    Interessant, die AGB-Änderung war gerade Thema in den normalen, knappen stündlichen Nachrichten auf Radio Eins – anscheinend kommen solche Themen doch langsam im Mainstream an. Oder ist Radio Eins da besonders netzaffin?

  8. 08

    Braucht einer Facebook wirklich?? Also wenn hier schon von Radio Eins gesprochen wird und das Mainstream ist, dann ist das Nachrichtenmagazin Nr. 1, DER SPIEGEL, längst Massenware. Also hier der Link zur Facebook-Kehrtwende:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,608314,00.html

  9. 09
    Andreas

    Siehe Tagesschau, heute 20 Uhr. Dort dachte man sich wohl auch „machen wir doch mal was fürs jüngere Zielpublikum und hievte diese „News“ ins Programm. Un.fass.bar.

    [ Direkt-Peinlichkeit: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video451960.html ]

  10. 10

    Braucht einer Facebook wirklich?? Also wenn hier Radio Eins schon als Mainstream verkauft wird, dann ist das Nachrichtenmagazin Nr.1, DER SPIEGEL, schon lange Massenware. Und folglich berichtet man auch hier über die Kehrtwende:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,608314,00.html

  11. 11

    in großen teilen d’accord. ich persönlich sehe freemium modelle als beste möglichkeit an.

    aber bei zwei punkten muss ich doch mal klug scheissen:

    – gültigkeit der deutschen übersetzung, das ist absolut üblich! du kannst juristisch nur eine geltende version haben. allein aus der übersetzung hast du immer leicht unterschiede. und das ein amerikanisches unternehmen die englische version nutzt ist mE nicht verwerflich sondern absolut ok.
    deutsche unternehmen machen das genauso, nur spiegelverkehrt.

    – warum gehst du davon aus, dass überhaupt deutsches recht gilt? ich erinnere mich dunkel, dass immer der erfüllungsort als maßstab gilt. hier wäre das ein server in den usa. inwiefern dort änderungen angezeigt werden müssen, wenn überhaupt, ist mir unklar. (bitte korrigiere mich jemand mit rechtserfahrung, wenn ich hier grob falsch liege)

    Ich denke wir müssen im Umgang mit internationalen Diensten einfach mal weg von der „deutsches Recht“-Denke.

  12. 12

    Yeah, das nenn ich mal einen Erfolg! Direkt von den Usern getragener Protest, der wirklich etwas verändert. Das macht selbst den schlimmsten Zynikern Mut!

  13. 13
    Manuel

    Quatsch, in dem Moment in dem der Dienst in DE erreichbar und angeboten wird, gilt deutsches Recht. Sonst könnte ja auch ein Händler in DE verkaufen, aber auf Gibraltar sitzen und sagen: Nee, ist nix mit Fernabsatzgesetz.

  14. 14

    @#709492: Mir ist ja klar, dass bestimmte rechtliche Dinge klargestellt sein müssen, das deute ich ja auch an, aber ich glaube, dass das in Bereichen sehr viel mit dem Geschäftsmodell zu tun hat.

    Das, was Facebook seinen Werbekunden verspricht (z.B. während eines Panels auf dem DLD) geht sehr weit in die Inhalte der Nutzer rein und ich bin sicher, dass man sich die ganzen Rechte (auch) dafür sichern muss.

    Mein Internet-Provider muss sich bspw. keineswegs solche Rechte sichern, obwohl er Mails mit Attachments zwischenspeichert und aufbewahrt. Dort ist das alles leichter, schon klar, und die „Wahrheit“ liegt sicher zwischen meinem Posting und deinen Ergänzungen, aber: Das Business-Model von Facebook basiert zu großem Teil auf einer unglaublich detallierten Analyse der Nutzer und deren Verhalten („Behavioural Targetting“). Machen andere auch (Google), kann man, wenn man will, sogar toll finden, ich halte das für unglaublich teuren Quark. :)

  15. 15

    ich bin jetzt neu da und halte mein profil recht puristisch. und das mit den daten ist ja wohl schon wieder vom tisch. um so besser.

  16. 16

    @#709521:

    Jain ;-)

    Das ganze Thema ist hochkomplex, das ist eben das Problem. Da spielen sehr sehr viele Faktoren rein. Aber wenn ich mich nicht taeusche benutzt Du Googlemail, oder? Hast Du Dir da mal die AGB durchgelesen?

    Das hoert sich gar nicht mal so viel anders an da:

    „You retain copyright and any other rights you already hold in Content which you submit, post or display on or through, the Services. By submitting, posting or displaying the content you give Google a perpetual, irrevocable, worldwide, royalty-free, and non-exclusive licence to reproduce, adapt, modify, translate, publish, publicly perform, publicly display and distribute any Content which you submit, post or display on or through, the Services. This licence is for the sole purpose of enabling Google to display, distribute and promote the Services and may be revoked for certain Services as defined in the Additional Terms of those Services.“

    Da sind so einige der Begriffe die auch bei Facebook bemaengelt werden: perpetual oder auch irrevocable zum Beispiel. Ebenso das Recht Deinen Content zur Werbung zu benutzen. Vielleicht etwas genauer beschrieben dass es nur im Zusammenhang mit dem Service geschehen kann, aber im grossen und ganzen ist es das gleiche Prinzip.

    Sehr aehnlich duerfte es bei praktisch allen Diensten lauten die einen aehnlichen Service anbieten (die Sachen von 37Signal zaehlen da soweit ich die kenne nicht dazu). Gerade mal eben schnell bei LinkedIn und Xing nachgesehen die ja den von Dir geforderten „Freemium“ Service anbieten, die haben auch sehr aehnliche Klauseln in ihren AGB.

    Das ganze ist eben nicht einfach nur ein „Geschaeftsmodell“-Problem und auch eigentlich nicht ein Facebook-Problem (auch wenn die sich besonders doof angestellt haben). Es geht vielmehr darum wie wir alle damit umgehen dass unsere Daten und unser „Content“ in den ganzen Social Networks und sonstwo in einer vernetzten Welt sich immer weiter und schneller verbreiten.

    Da werden noch so einige Diskussion kommen und gehen in den naechsten Jahren wie wir damit umgehen wollen und werden. Wuerde mich nicht wundern wenn das sogar ein grosses Thema auf einer zukuenftigen re:publica wird.

  17. 17

    @Andreas (08): Finde es eigentlich weniger peinlich, warum sollen die nicht darüber berichten? Letztlich geht es noch immer um Information, viele halten eine Social Community für einen privaten und sicheren Räum, was er einfach nicht ist.

    Es gibt immer die Betreiber- und die Nutzerseite, letztere sollte sich in erster Linie bewusst machen, in welchem Maße sie sich dort zeigt.

  18. 18
    fredge

    @#709514: Was soll denn daran peinlich sein? Kürzer kann man alle relevanten Informationen nicht zusammenfassen. Facebook ist zudem so groß geworden, dass es alle interessieren sollte. Peinlich wäre im Grunde nur, falls du nicht zugestehen wolltest, dass auch „offline“ mittlerweile Bezug auf „online“ nimmt, weil unsere Welt sich geändert hat.

  19. 19

    SpOn vergleicht die aktuellen AGB der meisten einiger „social“ networks und deren Löschprozedere: http://zi.ma/437428 Xing z.B. lässt sich den Premium-Service bezahlen, erwirbt aber alle Rechte an den geposteten Nachrichten.

  20. 20

    SpOn vergleicht die aktuellen AGB und das Löschprozedere der meisten einiger „social“ networks, Xing sichert sich z.B. die Rechte an allen eingestellten Inhalten: http://zi.ma/437428

  21. 21

    @#709525: Ja, das ist alles komplex und ja, das wird Thema bei der r:p, u.a. mit Peter Schaar. :)

    Google ist ja noch viel komplexer und auch besorgniserregender als Facebook. Ich tippe seit Wochen an einem Artikel darüber und es ist die Hölle an Recherche und Komplexität. Es bleibt aber die Frage, wie damit umgegangen werden sollte. Darum soll sich der Artikel dann auch drehen. Wenn ich ihn mal endlich fertig habe. :)

  22. 22

    SpOn vergleicht die aktuellen AGB und das Löschverhalten der meisten einiger „social“ networks, Xing sichert sich z.B. die Rechte an allen eingestellten Inhalten: http://zi.ma/437428

  23. 23

    Userfriendly hat offenbar deinen Artikel gelesen :-)

    http://ars.userfriendly.org/cartoons/?id=20090218

  24. 24
    TImo

    @#709525:

    hey, wo hast du die googlemail-agb her?
    hab gerade nochmal in deutsche version geschaut und dort steht:

    „Indem Sie urheberrechtlich oder sonst rechtlich geschützte Inhalte wie beispielsweise Texte, Bilder, Videos, Audiofiles oder Computersoftware in einen bestimmten Dienst einstellen, räumen Sie dadurch Google und den zur Google Gruppe gehörenden Unternehmen sowie den Vertragspartnern von Google die notwendigen, nicht-ausschließlichen und weltweiten, zeitlich unbegrenzten Rechte ein, diese Inhalte ausschließlich zum Zweck der Erbringung des jeweiligen Dienstes und lediglich in dem dafür nötigen Umfang zu nutzen. Damit Google den jeweiligen Dienst anbieten kann, müssen die Inhalte zum Beispiel gespeichert und auf Servern gehostet werden. Das Nutzungsrecht umfasst daher insbesondere das Recht, die Inhalte technisch zu vervielfältigen. Weiterhin räumen Sie Google das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung Ihrer Inhalte ausschließlich für den Fall ein, dass Sie wegen der Natur des jeweiligen Dienstes eine öffentliche Zugänglichmachung beabsichtigen (z.B. in Google Video und Blogger) oder Sie ausdrücklich eine öffentliche Zugänglichmachung bestimmt haben (wie dies bei Google Text & Tabellen oder Picasa der Fall sein kann). Das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung endet mit dem Zeitpunkt, in dem Sie einen eingestellten Inhalt aus einem bestimmten Dienst entfernen oder die Bestimmung der öffentlichen Zugänglichmachung aufheben. Bestimmte Dienste können zusätzlichen Bedingungen unterliegen, welche die Einräumung weiterer Rechte vorsehen. “

    Und das ist nunmal eine ganz andere Nummer

  25. 25

    @#709555:

    Der Artikel wird glaube ich nie „fertig“ werden, weil da immer wieder neue Fragen und Probleme auftauchen ;-) Aber dafuer gibt’s ja die Kommentare und so.

    Vielleicht hast Du ihn ja schon gelesen, Nico Lumma hat zu dem Thema eines meines Erachtens recht guten und interessanten Eintrag geschrieben: Privatsphäre ist auch nicht das, was es mal war (vielleicht auch noch den Folgeeintrag zu Facebook lesen).

    Nur mal ein Gedanke der mir heute morgen kam:

    Gestern abend habe ich etwas ueber meine Urlaubsplanung getwittert, wann ich nach Islay fahren werde. Also sozusagen Daten von mir. Den Tweet hat ein Bekannter von mir „retweeted“ (Gott, was fuer ein Wort). Er existiert jetzt also in gewissem Sinne zwei Mal.

    So, was waere jetzt wenn ich aus was fuer Gruenden auch immer meinen Twitter account loesche? Laut den Twitter AGB werden damit meine saemtlichen Daten geloescht, alle meine Eintraege sind weg. So weit, so gut. Und was ist mit meinen Eintraegen die jemand „retweeted“ hat? Werden die auch geloescht? Sind doch meine Daten, oder sind das dadurch dass sie jemand „retweeted“ hat nicht mehr meine Daten? Braucht Twitter jetzt eine irrevocable und perpetual licence „meine“ Daten weiterhin zu speichern, oder muessen sie einen Mechanismus erfinden diese zu identifizieren und zu loeschen?

  26. 26

    @#709558:

    Na, aus den Britischen (und vermutlich auch Amerikanischen) Google Terms of Service natuerlich. An die Deutschen komme ich von hier aus anscheinend nicht ran (link, ob der fuer Euch in Deutschland funktioniert weiss ich nicht).

    Ja, die sind etwas unterschiedlich, aber der Grundtenor ist schon der gleiche.

  27. 27
    TImo

    @#709561:
    Danke. Die deutschen sind hier:
    http://www.google.com/accounts/TOS?hl=de (gleicher Link nur mit „de“ statt „en“ am Ende)

    Doch es gibt einen Riesenunterschied und zwar folgender: Mit den deutschen Nutzungsbestimmungen räumst nur das Recht ein die Daten im Rahmen des entsprechenden Googledienstes zu nutzen.

    Dieser ganze Teil,
    to reproduce, adapt, modify, translate, publish, publicly perform, publicly display and distribute any Content which you submit, post or display on or through, the Services. ,
    fehlt.

    Also Deine Daten können so nicht ohne weiteres in Werbung oder so auftauchen. Was sehr wichtig ist, wenn man als Sesigner, Autor oder auch als Programmierer arbeitet und Google darf alles verwenden, wie z.B. ICQ

    Auf jeden Fall geht es doch offenbar unterschiedliche Nutzungsbedingungen fü verschiedene Länder anzubieten. Weshalb Google das im englischsprachigen Raum so ausdrückt, das ist nochmal wieder eine andere Frage.

  28. 28
    Felix

    Zum Thema „AGBs ungültig in Deutschland, und was bringts mir?“
    Werf ich mal einen Artikel von advisign.de hier rein:
    http://tinyurl.com/cp55o5

  29. 29
    sebastian

    hallo,

    ich verstehe einfach nicht warum man sich überhaupt bei facebook anmeldet wenn man die agbs scheiße findet?

  30. 30
  31. 31

    Ich verstehe die Paranioa nur teilweise. Wenn wir aufhören zu hyperventilieren, und einfach in Ruhe hinsehen, wird klar: solche AGBs braucht JEDE solche Community (da gehe ich nicht nochmal drauf ein jetzt)

    Die Frage ist mehr, wie wir damit umgehen, schliesslich geht es letztlich um Content, das wir selbst und völlig freiwillig hochgeladen haben. Ich habe gestern was zu den Privacy-Einstellungen geschrieben:

    http://www.website-marketing.ch/1809-datenschutz-bei-facebook/
    (5 wichtige Privatsphären-Einstellungen)

    Damit kann man Facebook auf gemischt privat/geschäft nutzen.

    Bzgl. „Mainstream“ – E-MAIL ist da noch viel mehr Mainstream und soviel mühsamer als Facebook. Da schreiben mir unbekannte Leute, die nur immer was von mir wollen (oder mir Viagra verkaufen wollen). In Facebook kann man mich mittlerweile besser erreichen – E-MAIL ist da viel zu mainstreamig für mich.