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Bildblick

Eigentlich nicht unser Job, aber das muss sein.

BILD im „Gespräch“ mit „Deutschlands klügstem Kopf“, Prof. Arnulf Baring.

Die Vorgänge an der Rütli-Schule zeigen, daß die außerordentlich freundliche Aufnahme- und Zuzugspraxis ein Fehler war.

Und so weiter. Populistische Hetze und Rassismus pur, nachzulesen natürlich in der größten Zeitung Deutschlands. Wer für dieses Hetzblatt oder seinen Verlag arbeitet, wer diese tägliche Ansammlung von ekelhaften, widerwärtigen, Hass und Neid und Sexismus und Gewalt schürenden Pamphleten gegen jede Menschenwürde durch Kauf oder sonstwie unterstützt, der macht sich mitschuldig an einer sich rückwärts entwickelnden Gesellschaft, der ist mitverantwortlich für genau jene Probleme, für die die versammelte Rechte in diesem Land nun gerne und wiederholt und – endlich wieder! – mit viel Rückenwind „die Ausländer“ heranziehen möchte.

Und ja, das gilt auch für diejenigen, die schick literarisch daherkommen. Wer nicht „Nein“ sagt, sagt „Ja“.

66 Kommentare

  1. 01
    M*anuel aus L.

    Der Herr B. war mir schon während meines Geschichtsstudiums ein dicker Dorn im Auge…!

  2. 02

    Allein die Bildfrage: „Wer ist schuld, die Ausländer oder wir?“ ist ja echt ekelhaft! .. Die Antwort nicht weniger.

  3. 03
  4. 04

    „Der Hitler hat ja in einem Maße dieses Land in Bewegung gebracht, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Er hat in den 30er Jahren, was bis in die 40er, 50er – man kann sagen – in die 60er Jahre weitergewirkt hat, den Leuten einen Elan vermittelt, der vollkommen von uns gewichen ist.“ – Arnulf Baring im Nachtstudio des ZDF, 9. November 2003

    Nett, nicht ?
    Nein, nicht die Erwähnung Hitlers, das nicht.
    Sondern das andere da, die Aussage, dass ein Despot, Völkermörder usf. erquickt und Elan verleiht.
    Sieht er das heute noch so ?

    Weiß ich nicht.

    Und wie wird man eigentlich ‚Deutschlands schlauster Kopf‘ ?

  5. 05

    Populistische Hetze und Rassismus pur, nachzulesen auch bei SpOn
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-408937,00.html
    Berlin – Abends in der Berliner U-Bahn: Ein Mädchen zieht sich aus, bis sie splitternackt ist. Sie wirkt benommen, als stünde sie unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Eine Gruppe halbwüchsiger türkischer und arabischer Jungen gibt ihr Anweisungen, sie soll sich selbst befriedigen. Sie macht alles, was man ihr befiehlt, die anderen Fahrgäste schauen zu oder teilnahmslos weg, während die Jungen ihre Handykameras ganz dicht an die Scheide des Mädchens halten, ihr eine Flasche und mehrere Strohhalme einführen und dabei ganz laut lachen…

    und beim ZDF
    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,3913126,00.html

    Immer häufiger kommt es zu Übergriffen muslimischer Jugendlicher auf deutsche Mitschülerinnen wie im Fall Lena. Sie wurde acht Monate lang von türkischen und iranischen Mitschülern in der Schule vergewaltigt.
    (…)
    Bei der Berliner Mädchenberatungsstelle Wildwasser findet Lena inzwischen Hilfe. Monatelang wurde sie geschlagen, gefesselt, gedemütigt. Der Haupttäter zwang Lena zum Sex mit seinen Freunden auf der Schultoilette und kassierte. In der Schule ging sogar eine Preisliste um.

    Recht unkonventionelle Abtreibungsmethoden sind in letzter Zeit auch in den Schlagzeilen:
    http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/04/04/berlin/821150.html

    Immer diese bedauerlichen Einfälle…

  6. 06
    Andy

    wußten sie, dass der herr vogel auf fritz(bei bollmann mit tommy wosch) sie als gegenvorschlag gebracht hat? er hält sie für den klügsten kopf deutschlands. und die lobrede auf sie klang richtig gut!
    allem anderen kann ich nur zustimmen. wirklich schade, dass so viele leute diesen mist tatsache kaufen…

  7. 07

    > er hält sie für den klügsten kopf deutschlands

    und womit? mit recht! ;-)

  8. 08

    Acid, es mag Tatsachen und Fakten geben, die leider solche sind – worauf man bei der Berichterstattung nun den Fokus legt, müssen Journalisten abwägen und ich weiß nicht, ob man in diesen beiden Fällen von Rassismus sprechen kann. Der Fall aus dem ZDF-Artikel scheint sich erschütternder Weise leider so zugetragen zu haben, zumindest wurde er auch an anderen Stellen so berichtet.

    Im o.a. Interview geht es nicht um einen Bericht, sondern um einen pauschale Äußerungen und Problemlösungsvorschläge von vorgestern.

  9. 09

    Andy, ich hab das per Mail mitgeteilt bekommen, das war sicher nicht ganz ernst gemeint (ich werde mal’n Mitschnitt besorgen…). Wenn ich der klügste Kopf von irgendwas wäre, und das meine ich ohne kokettieren zu wollen, dann sollte man sich erst Recht Sorgen machen. Im Ernst.

  10. 10

    „Wer nicht „žNein“ sagt, sagt „žJa“.“ erinnert mich an George Bush’s „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ …

  11. 11

    acid… die ausgewählten artikel schildern aber doch auch übergriffe oder? ich meine diese hetze ist unverantwortlich aber schlimm ist auch, was da teilweise passiert: eine bekannte und ihre drei freundinnen wurde in köln friesenplatz samstags abends (da is die hölle los) von 10 menschen mit migrationshintergrund zusammen geschlagen, weil einer dieser jungs einem der mädels das handy ungeschickt geklaut hatte und diese es wieder haben wollte und mit der polizei gedroht hat.. die bekannte liegt mit doppeltem jochbiebin bruch im krankenhaus, eine wurde bewustlos geschlagen. niemand hat geholgfen alle haben gegafft die mussten selber die polizei rufen die jungs konnten flüchten. nur als beispiel. was ich damit sagen will ist: klar is das unverantwortliche hetze, propaganda und veralgemeinernd aber 100 prozent neutral könnte ich bei solchen schilderungen auch nicht bleiben. auf den bild artikel will ich aber auch gar nicht eingehen… das geht ja nicht klar was europas größte zeitung schreibt

  12. 12

    Liegt vermutlich daran, dass man die Probleme schon vorgestern hätte lösen müssen. Nun liegt das Kind im Brunnen – genau genommen ist es schon ersoffen.
    Ich schätze, „Rütli“ ist eine weitere Sau, die nun 1-2 Wochen durch’s Dorf getrieben wird und dann geht man zur Tagesordnung über.
    Es gibt wichtigeres zu „entscheiden“ – z.B. ob die Diäten um 1,3% erhöht werden.

    Sicher, das Thema ist etwas, über dass man sich nun erstmal ’ne Zeit entrüsten oder echauffieren kann, aber den meisten wird’s irgendwann am Allerwertesten vorbeigehen, weil sie in diesen sogenannten „Brennpunkten“ nicht leben müssen. Und die, die dort leben, haben sich längst an die Umstände gewöhnt. Geht mir auch so, ich ruf die Bullen auch nimmer an, wenn irgendwo so’n Mädel rumschreit, weil ihr Macker mal wieder ausrastet und ihr die Seele aus dem Leib prügelt. Das gehört zu deren kulturellen Eigenarten (heißt es) – abgesehen davon würden die Cops ohnehin nicht kommen.

    Erschreckend?
    Erschreckend ist, dass man’s irgendwann wirklich als Normalität empfindet.

  13. 13

    sapere: Hat er ja auch Recht mit. Ich bin nicht für Bush. Ich bin gegen ihn.

  14. 14

    malak – is wohl in den falschen Hals gekommen.
    Ich wollte dem ZDF und SpOn keine Hetze unterstellen, sondern eher den BILD-Artikel relativieren. Sicher, ist der populistisch – aber wie soll man das Thema sonst angehen?
    Das ist wie bei der TCPA-Geschichte, man muss einiges schon etwas deutlicher sagen, sonst geht’s in der Informationsflut unter und niemand hört zu.

  15. 15
    mucknich

    Volle Zustimmung an Johnny.

    SPON hat’s auch entdeckt… http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,druck-409905,00.html

  16. 16

    aber wie soll man das Thema sonst angehen?

    Besonnen, sachlich und mit dem Wissen um die große Verantwortung, die man als große Zeitung hat.

  17. 17
    Sebastian

    Acid: Das Problem mit BILD ist meiner Meinung nach, dass sie von vielen Leuten gelesen wird, die nicht noch ein zweites Mal über den Artikel nachdenken und diese populistische Meinung 1:1 übernehmen. Damit wird der Artikel „gefährlich“.

  18. 18

    „žDas hat möglicherweise mit der hohen Gewaltbereitschaft in diesen Volksgruppen zu tun“

    Viel rassistischer geht’s ja kaum, wenn man als Professor noch einigermaßen sein Gesicht wahren will. Er hätte auch gleich sagen können: „žTürken, Araber und Moslems lieben Gewalt“.

    Das eigentlich traurige sind die Millionen Menschen, die jetzt mit der Faust auf den Stammtisch hauen und sagen: „žIch habe es immer gewußt“…

  19. 19

    Die Headline mit dem „klügsten Kopf Deutschlands“ – von dem ich zugegebenermassen noch nicht gehört hatte – ist mir heute morgen auch unangenehm aufgefallen. (ein Supermarkt direkt an der Bushaltestelle hat immer die oberste Hälfte der ersten Seite dieser „Zeitung“ im Schaufenster…) Dass daneben die Frau eines Showmasters einen vier Tage alten Aprilscherz erklären muss und auf der anderen Seite ein geschasster Trainer kurzerhand zum Fussballgott erkoren wird, macht die Sache auch nicht besser.

    Johnny, du hast recht, man kann es gar nicht oft genug sagen, und sollte auch nie damit aufhören zu sagen, wie schlimm dieses Blatt ist.

    Nur kann man ja bald gar nicht mehr alles boykottieren, was mit denen zusammenhängt (ich meine, wo soll man sonst seine Zeitschriften kaufen, BILD verkauft doch so ziemlich jeder Kiosk). Aber das Volkshandy und der Volksfonds und was es alles noch gibt, das kann man meiden.

  20. 20

    Sebastian – ich denke, die meisten messen dem Blatt zuviel Bedeutung bei. Selbst der normale „In-der-Mittagspause-Leser“ weiß, dass zum größten Teil Unsinn drin steht. Er liest es aus Langerweile und weil ein paar Möpse drin sind. Und weil die Texte sind nicht so elend lang.
    Vielleicht sollte man das Blatt und seine Leser nicht so furchtbar ernst nehmen.
    [allerdings kenn ich keinen einzigen Bild-Leser – „sind die wirklich so?“]

  21. 21

    Acid, dieses Blatt prägt das Selbstbild und die Meinung einiger MIllionen Deutscher.

  22. 22

    Gerade zufällig vor dem Kiosk ein paar mir unbekannte TürkInnen getroffen. Die sahen die Schlagzeile, wir haben uns gemeinsam drüber aufgeregt, kamen als Fazit überein, dass das rassisistische pauschale Scheisse sei, und haben uns noch einen trotzdem schönen Tag gewünscht. So geht Integration, Baby. ;)

  23. 23

    Liegt wohl u.a. daran, dass dieses Blatt immer wieder zitiert wird, Johnny. Darauf wollte ich hinaus.
    Allerdings muss ich zugeben, dass dieses Mysterium zu den Sachen gehört, die ich wohl nie begreifen werde.
    „Mythos BILD – wie isses nur möglich“

    Das mit dem Selbstbild war übrigens ein tolles Wortspiel :)

  24. 24

    Gerade zufällig vor dem Kiosk ein paar mir unbekannte TürkInnen getroffen
    Frag sie das nächste Mal nach ’nem Date.

    *SCNR*

  25. 25

    Arnulf Baring ist einer dieser ewig Gestrigen. Die Bild Problematik mal beiseite – Hr. Baring war, zumindest vor einiger Zeit, gern gesehener Gast bei den „etablierten“ Talkrunden der Republik.
    Im Allgemeinen eine bedenkliche Entwicklung…

  26. 26

    „Berlin – Abends in der Berliner U-Bahn: Ein Mädchen zieht sich aus, bis sie splitternackt ist. Sie wirkt benommen, als stünde sie unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Eine Gruppe halbwüchsiger türkischer und arabischer Jungen gibt ihr Anweisungen, sie soll sich selbst befriedigen. Sie macht alles, was man ihr befiehlt, die anderen Fahrgäste schauen zu oder teilnahmslos weg, während die Jungen ihre Handykameras ganz dicht an die Scheide des Mädchens halten, ihr eine Flasche und mehrere Strohhalme einführen und dabei ganz laut lachen“¦“

    Wieso ist das rassistisch? Das ist eine Tatsache – ich sag nur: GHB

    Das Zeug hat in Berlin im letzten Jahr die Runde gemacht – und wurde hauptsächlich dazu benutzt, Mädchen willenlos zu machen und eben solche wie die beschriebene Szene in die Tat umzusetzen.
    Diese Geschichte ist kein Einzelfall – einfach mal in der Clubszene in Berlin umhören – da wird einem schlecht!

    gtx
    Peter

  27. 27

    Arnulf Baring kommt nicht aus der politischen Ecke, in die er hier gestellt wird. Dieses Interview ist recht erhellend, er bezeichnet immerhin Willy Brandt als den Kanzler, der ihm am sympathischsten war, war selbst 30 Jahre Mitglied der SPD. http://www.br-online.de/alpha/forum/vor0309/20030903_i.shtml
    Ich habe mal seine Habilitationsschrift über die Adenauer-Ära gelesen, in der er sehr interessant dargelegt hat, inwieweit Adenauer aus dem noch unausgefüllten GG die Kanzlerdemokratie geformt hat, was von Bahring durchaus kriisch bewertet wurde.
    Man sollte auch im vorliegenden Fall daran denken, dass die Bild Interviews verzerrt widergibt, Bahring ist kein Mann, der sich für übermäßige Vereinfachung eignet.

  28. 28

    denkt Euch bitte das h weg :)

  29. 29
    Toby

    Wer Bildberichte-Komentare oder Interviews selbst kommentiert !! muss Sie ja wohl auch gelesen haben . Da frag ich mich ???? Warum ließt ein halbwegs gebildeter Mensch dieses Zeug und läßt sich dann auch noch zu einem Kommentar hinreißen ….Da haben die Redakteure doch ein gutes Händchen bewiesen…Bild bleibt im Gespräch…

  30. 30
    Sebastian

    Man kann natürlich versuchen die BILD totzuschweigen. Dann kommen aber vielleicht wieder Leute auf den Gedanken, dass dort, da ja niemend dagegen argumentiert, die Wahrheit steht. Ich habe ja nichts dagegen, dass es die BILD (und damit auch Bildblog ) gibt, nur ihr Einfluss ist ein Problem.

  31. 31

    Ach Gottchen, diese Argumentation wieder… klar… BILD verkauft per Unterstützung durch Blogs mehr Exemplare… sicher. Schon schlau, diese Redakteure. Kurz bevor BILD nicht mehr „im Gespräch“ war, haben sie das Ruder noch rumgerissen. Hui.

  32. 32

    hehe. muss wohl so sein johnny, du wirst es wohl am genausten wissen. Ich wette du und dein Verlag ihr seid mehrheitseigner bei Bild und das ist eure neue Marketing Strategie.

  33. 33
    Toby

    Nee mal im Ernst !! Es reagieren die Bildlobbyisten….Das Volk nicht interlektuell überfordern….Deutschland sucht den Superidioten!!! und es würden sechzig Millionen Teilnehmer geben ….Garantiert .

  34. 34

    Ich hasse die Bild-„Zeitung“ ebenfalls aus dem tiefsten inneren meiner Seele, aber nenn es wie du willst, so wirklich falsch ist es nicht, dass dieses Problem mit Ausländern und Deutschen zusammen hängt.

  35. 35

    Na bitte, funktioniert doch schon, Danke, BILD!

    Das SIND Deutsche, die Kindern, die auf diese Schulen gehen. Sie wurden hier geboren, sie gehen hier zur Schule. Es sind keine „Ausländer“ und sie waren es noch nie. Es sind Deutsche, Berliner, Neuköllner.

    Wir haben soziale Probleme, die auch mit dem kulturellen Background verschiedener Deutscher zusammenhängen. Auch.

  36. 36

    Es sind keine „Ausländer“ und sie waren es noch nie. Es sind Deutsche, Berliner, Neuköllner.
    Nur merkwürdig, dass sie dann so massive Probleme mit unserer Sprache haben.
    Vielleicht lernen sie die nicht, damit sie keiner als „Schweinefresser“ beschimpft?

  37. 37

    Acid, sie lernen sie nicht, da sie ihnen niemand beibringt. Das ging schon ihren Eltern so. Und: Ich brauche mich nur einmal in die U-Bahn zu setzen um zu merken, dass ein Drittel der Deutschen ohne Immigranten-Background, die eigentlich nie eine andere Sprache als Deutsch gelernt und gesprochen haben, Schwierigkeiten haben, geradeaus zu sprechen. Keineswegs also ein exklusives Problem der Migrantengenerationen. Ein Blick in diverse Online-Foren zeigt, dass das auch für die Schriftform gilt.

  38. 38

    Die Bild-„žZeitung“ ist ein hochgradig gefährliches Instrument. Ich für meinen Teil würge auch immer und immer wieder Gespräche an dem Punkt ab, an dem argumentiert wird a la „ždas ist doch witzig“. Das ist es nämlich nicht, wenn immer und immer wieder tendentielle und reaktionäre Texte über Menschen und Institutionen veröffentlicht werden, die ganz einfach unwahr sind, die dann aber ganze Leben beeinflussen und beschränken. All das ist nicht erst seit Wallraff bekannt.

    Die Bild-„žZeitung“ steht nicht auf meinem Radar, sie ist nicht Teil meines Plans. Die Bild-„žZeitung“ und auch nicht das Watchblog sind Teil meiner Rezeption.

    Was die Bild-„žZeitung“ so gefährlich macht ist
    a) ihre immenso Auflage
    b) die immense Aufmerksamkeit
    c) ihre Redaktion

    Denn solange es Menschen gibt, die komplexe Sachverhalte auf 2 Sätze reduzieren WOLLEN, weil sie denken, das Volk verstünde es nicht anders, solange haben wir ein Problem namens Bild-„žZeitung“

    (Johnny, ich könnt schon wieder anfangen, gnaaaaarrkk!)

  39. 39

    Noch ein Fakt:
    „žin Gardelegen, Sachsen-Anhalt, hisst das Kollegium einer Schule die weiße Fahne: wegen Bedrohungen durch Schüler“

    Nichts neues, wa? Dann passt mal gut auf:

    „žes lernen dort nicht 80 Prozent Zuwandererkids, sondern keine.“

    Und? Jetzt?

    Was jetzt, hmm? Bild-„žZeitung“? Any Comments?

  40. 40
  41. 41

    sie lernen sie nicht, da sie ihnen niemand beibringt. Das ging schon ihren Eltern so.
    Ach deswegen nennen se die „3. Generation“ – weil sie seit 3 Generationen ohne Amtsprache auskommen?

    Komisch, ich ging mit Vertretern der 2. Generation zur Schule, die sprachen alle fabelhaft Deutsch (und viele auch ein passables Englisch), aber deren Kinder schaffen das nicht? Und wir – die bösen Eingeborenen – sind Schuld daran?
    „Irgendwann is auch ma gut!“ – wie wir hier in Hamburg sagen. Diese Schuldzuweisungen sind ebenso kontraproduktiv, wie die Tatsache, dass jedes kritische Hinterfragen sofort in die rechte Ecke gedrängt wird.
    Ich denke, ich würde die Sprache eines Volkes, das sich selbst verleugnet auch nicht lernen wollen. Insofern versteh ich Kids. Warum die Amtsprache der Jammerlappen lernen?
    Siehst du, letztendlich klappt’s mit der Schuldzuweisung doch noch. Ist – wie so oft – eine Frage des Standpunkts.

    Wenn ich auswandern würde (und ich hoffe inständigst, dass ich das noch schaffe), würde ich versuchen, die Sprache meines Gastlandes vor der Einreise zu erlernen. Sollte das aus irgendwelchen Umständen nicht klappen (z.B. weil ich fliehen musste, oder weil sich gerade eine günstige Gelegenheit ergab), würde ich natürlich auch versuchen, vor Ort Landsleute zu finden. Weil sie beim Lernen von Sprache und Gepflogenheiten eine große Hilfe wären.
    Eigentlich eine völlig logische, selbstverständliche Sache. Komisch, dass unsere „Sorgenkinder“ das in sage und schreibe 3! Generationen nicht auf die Reihe kriegen. Ich finde das sehr bezeichnend.
    Sie haben genug Kniste, um ein Gotteshaus nach dem anderen zu bauen (bei euch in Pankow steppt ja gerade der Bär deswegen), ihre Gören mit der Kultur ihres Geburtslandes vertraut zu machen, haben aber gefälligst wir zu übernehmen?
    Na sicher, wir haben ja sonst keine Sorgen.

    Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus.

  42. 42
    Sebastian

    Jonny, so klein der Wortschatz einiger Deutscher auch sein mag, immerhin können sie sich damit verständlich machen. Ich finde schon, dass man zur Einschulung der deutschen Sprache mächtig sein sollte. Dies allerdings mit der großen Keule durchsetzen zu wollen, ist völlig daneben.
    Ich wohne übrigens gerade in den Niederlanden und hier begreifen die Menschen es (anscheinend) als fortschrittlich nicht unbedingt zu erwarten, dass jeder ihre Sprache spricht und sich darauf einzustellen. Die Immigrationsproblematik haben sie aber damit allderdings auch nicht gelöst…

  43. 43
    Marcus Nenner

    Spreeblick: Wie wäre es mal mit vernünftigen Vorschlägen, wie man das Problem lösen kann? Einfach nur zu fordern, rechte Politik abzulehnen ohne eine Alternative zu nennen, ist jedenfalls keine Lösung.

    Ich wäre übrigens dafür, den Spreeblick in PDSblick umzubenennen.

  44. 44
    Andrej

    @malte (Kommentar 27):
    Sorry, aber Arnulf Baring kommt genau aus der Ecke, in die er sich auch selber gerne stellt, nicht umsonst wird er sogar bei dem stets diskussionsfreudigen und deshalb eher wertungsarmen Wikipedia als „Vordenker der Neuen Rechten“ bezeichnet, und kaum zu Unrecht (guckst Du z.B. mal hier). Baring mischt nun schon seit geraumer Zeit in nahezu jedem gesellschaftspoltischen Diskurs auf der Seite einer intellektuellen Rechten mit, seine Fellows heißen Zittelmann, Nolte, Wolf Jobst Siedler uns so weiter.

    Warum vor allem deutsche Historiker immer wieder der Meinung sind, gerade sie seien besonders berufen, sich in tagespolitische Debatten einmischen zu müssen, weiß nebenbei bemerkt nur der Geier. Heinrich von Treitschke lässt jedenfalls schonmal grüßen, manch einem fällt bei Berlin halt immer wieder nur Preußen ein…

    @acid:
    Ich hoffe, Du wanderst dann wenigstens nicht ins UK oder die USA aus, ansonsten würde ich empfehelen neben der Sprache auch dringend mal zu lernen, was der Stand aktueller Rassismusdebatten in WIRKLICH multikulturellen Gesellschaften so ist, denn Deine hinkt da leider sowas von hinterher. Also, außerhalb des deutschen Planeten ist man auf folgendem Stand: Das so genannte Minderheiten-Problem ist immer das Problem der Mehrheitsgesellschaft, die sich ein Anderes erschafft, um ihre eigene Identität in der positiven Abgrenzung erst entstehen zu lassen, indem angeblich unüberbrückbare Differenzen zu der als anders definierten Gruppe aufgemacht werden und zwar entlang ethnischer, religiöser, politischer und kultureller Grenzziehungen.

    Wie man als vermeintlich gebildeter Deutscher aus den Texten der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts (wiederum: siehe Treitschke) eigentlich wissen könnte, sind die Argumente der aktuellen Debatte weder originell noch neu. Das Muster bleibt stets: Betonung von Andersartigkeit. Geh mal in eine gut sortierte Bibliothek (als ebenfalls in Hamburch ansässig empfehle ich die StaBi oder die Zentralbibliothek im Hühnerposten) und besorg Dir Treitschkes „Unsere Aussichten“ im Original.

    Dann wirste nämlich feststellen, dass das kein vor antisemitischem Hass überlaufendes Nazi-Pamphlet ist, sondern eine sehr akademisch gehaltene Darlegung, warum die Juden nicht integrierbar sind. Und dann ersetz einfach mal Juden durch Ausländer und viel Spaß mit dem blauen Wunder, wie dicht Debatten von 1880-1890 auf einmal an heutigen dranliegen.

    Komisch, dass immer diejenigen, die explizit rechte Positionen vertreten, sofort betonen müssen, dass sie nciht in irgendwelche Ecken gestellt werden…ja herrgott, dann steht da halt nicht rum! –> siehe Walser-Komplex…

  45. 45
    Andrej

    Sehe gerade noch, den Treitschke gibt’s auch online (brauchst also nichmal in die StaBi gehen…)

    Link

  46. 46

    Danke für den Link, Andrej!

  47. 47

    Andrej – wer behauptet denn, sie seien nicht integrierbar? Ich habe mich lediglich darüber „gewundert“, dass diese Integration ausschließlich in unserer Verantwortung liegen soll.

    Warum viele Leute immer betonen, dass sie „eigentlich nicht rechts“ seien? Weil gewisse Zeitgenossen via Beißreflex sofort die Antisemitismuskeule rausholen, sobald das Wort „Ausländer“ überhaupt fällt.
    Diese Argumentationsweise ist aber inzwischen ein wenig abgelutscht und wirkt bestensfalls ermüdend.
    Die Rechten bekamen nicht einmal in Sachsen-Anhalt sonderlich viele Stimmen. Zum Glück!
    Und ich nehme an, so ein Schock wie bei den 19% für die Schill-Partei (bei uns in Hamburg) wird uns auch so schnell nicht widerfahren. So what?

    der Stand aktueller Rassismusdebatten in WIRKLICH multikulturellen Gesellschaften
    Zumindest aus den USA und Frankreich gäbe es in der Tat einiges zu erzählen. Dagegen sind wir alle Waldorfschüler.
    *schnell mal googlen*
    ui…
    http://en.france-echos.com/?p=40
    Und damit du mal siehst, wie Rassismus wirklich aussieht:
    http://www.resist.com

    Resist.com ist eine dieser widerlichen Antworten auf deine „wirklich“ multikulturellen Gesellschaften.
    Zum Glück sind wir davon noch weit entfernt. Bleibt zu hoffen, dass all die Bild-Leser nicht irgendwann aus purem Trotz in der Ecke stehenbleiben, in die sie vom sogenannten Bildungsbürger gestellt werden.
    Die Menschen, Andrej, bräuchten dringend ein Upgrade, bevor man sie aufeinander losläßt.
    ____

    [Johnny – sorry wegen des 2. Links. Ich hätte vollstes Verständnis, wenn du den rauseditierst. Es handelt sich da wirtklich um recht harte Kost]

  48. 48

    Acid, nee, solche Links sind schon im kommentierten Zusammenhang okay, schließlich ist es nicht falsch, sich mal umzusehen. Allerdings ist es leicht, rechtsextreme Sites aus jedem Land zu finden. Das war nicht, was Andrej meinte. Er redete von nicht komplett verstrahlten Leuten.

    Um mal ein wenig Feuer aus der Diskussion zu nehmen: Wir brauchen nicht darüber reden, wie wichtig die Sprache für den Integrationsprozess ist. An Kinderläden gibt es übrigens längst Sprachtests, die prüfen, ob Kinder vor der Einschulung noch zusätzliche Hilfe brauchen. Unter denen, die sie brauchen, befinden sich immer mehr deutschsprachige Kindern ohne Migrationshintergrund. Sprache ist ein Schlüssel, na klar.

    Acid, zu deinen Auswanderungsgedanken könnte ich einen endlosen Text schreiben. Sieh dir doch einfach mal die Historie der Einwandererfamilien an, beginnend bei den Gastarbeitern in den 60ern. Sieh dir an, mit welchem Elan diese Leute hierher gekommen sind, mit welcher Freude sie aufgenommen wurden, was ihnen versprochen wurde. Und dann sieh dir an, wie die Realität verlaufen ist, wieviel Ablehnung, Hass und Gewalt und wie wenig Hilfe und politische Unterstützung vielen dieser Familien in den letzten Jahrzehnten entgegengebracht wurde. Und dann stell dir vor, du würdest mit besten Intentionen in ein anderes Land gehen und hättest es trotz aller Mühen nach mehreren Generationen immer noch nicht geschafft, als „Inländer“ in diesem Land zu gelten. Ich wäre gespannt, wie du damit umgehst.

    Es geht nicht darum, Straftäter zu schützen, es geht nicht darum, Sprachkurse zu verhindern oder solchen Blödsinn. Es geht darum, den Menschen klar zu machen, dass die bestehenden Probleme gemeinsam mit den Immigranten und auch (nicht ausschließlich, sondern auch!) in ihrem Sinne angepackt und gelöst werden müssen. Denn sie sind Teil dieses Landes und sie werden es bleiben, alle westlichen Länder werden immer mehr aus gemischten Kulturen bestehen, da könnt ihr euch drehen und winden wie ihr wollt. Die gesellschaftliche Zukunft, Quatsch, Gegenwart, ist eine kulturell und auch religiös gemischte. Get over it, deal with it.

    Und genau da setzen die Probleme ein, denn diese Tatsache wird seit Jahrzehnten unter den Teppich gekehrt, totgeschwiegen und missachtet. Wir haben soziale Probleme, die politischen Hintergrund haben. Die Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsschichten aus einer Gesellschaft betrifft eben immer die Armen, Arbeitslosen, Ungebildeten und damit natürlich auch zu einem sehr großen Teil Migrantenfamilien. Aber eben nicht ausschließlich. Wer glaubt, die Probleme würden sich einzig an den Migranten aufhängen, tappt fröhlich pfeifend in genau jene Falle, die derzeit überall aufgestellt wird. Und ja, damit stellt man sich in eine Ecke, denn egal ob ihr es hören mögt oder nicht: Genau die gleiche Falle wurde schon einmal aufgestellt.

    Denkt ihr denn ernsthaft, wir hätten die vorhandenen Probleme nicht, wenn hier nur „echte“ (was immer das auch sein mag) Deutsche leben würden? Glaubt ihr, dann wäre alles prima? Glaubt ihr weiterhin im Ernst, man könnte die Probleme lösen, indem man Menschen dorthin schickt, wo ihre Urgroßeltern mal gelebt haben?

    Marcus Nenner: Na dann darf man ja nur froh sein, dass niemanden interessiert wofür du sonst noch so bist.

  49. 49

    zum thema „deutsch lernen“: es natürlich einfach es einzufordern…

    in der realität macht man es denen, die es lernen wollen allerdings denkbar schwer. bitte achtetet mal darauf, wie deutsch-muttersprachler plötzlich nur noch „gebrochen deutsch“ sprechen, wenn sie mit menschen reden, bei denen sie _denken_, dass sie nicht fliessend deutsch sprechen.

  50. 50

    Um „echte Deutsche“ geht’s nicht, Johnny. Ich bin selbst ein „Mischmasch“ (und von daher fühle ich mich in anderen westlich geprägten Ländern auch nicht fremder, als hier in .de). Ich nehme an, dass wir das Problem beim religiösen Hintergrund suchen können.
    Der Islam scheint mit den vielgepriesenen westlichen Werten einfach nicht kompatibel zu sein.

  51. 51

    @Johnny: vollste Zustimmung. Wir müssen reell existierende Probleme lösen, nicht ideologische Debatten um angebliche politische Projekte welchen Lagers auch immer führen.

    Gerade zum Thema der gleichen Falle fand ich die Überlegungen von Joerg sehr gut – er hatte den Link nur in den SpOn-Kommentare gesetzt, ich finde, hier passt er aber auch ganz gut.

  52. 52

    Acid, tatsächlich sind die Werte des Islam nicht weit weg von denen des Christentums. Aber lass mich die Frage anders stellen: Wären wir die Sorgen los, wenn keine Muslims in Deutschland leben würden?

  53. 53

    Wir müssen reell existierende Probleme lösen
    Hat denn schon jemand ’ne Idee?
    Bis jetzt habe ich von beiden Seiten nur Geschwätz gelesen.

    Und warum müssen wir die lösen?
    Wir haben weder die Mittel, noch haben wir was zu melden in dieser so genannten Demokratie.
    Wir könnten nur dämlich dastehen und dumm aus der Wäsche kucken.
    Vermutlich wird deswegen über alles ellenlang debattiert, was anderes bleibt uns ja nicht.

  54. 54

    Wären wir die Sorgen los, wenn keine Muslims in Deutschland leben würden?
    Nu ja, wir hätten eine Sorge weniger.
    Ganz dufte fänd ich allerdings, wenn die Christen auch verschwinden würden. Die sind mir ähnlich suspekt, besonders die Katholen.
    Das ist doch der Punkt: all der Streit, Kriege, Völkermorde – es steckt immer Religion dahinter.
    Allein die Tatsache, dass mensch die Religion als Krücke noch braucht, zeigt, dass ein Upgrade dringend nötig wäre.

    „Mein Gott ist größer als deiner!!“
    Dafür darf ich von meinem putzige Zeichnungen machen!!“
    „Aber meiner hat den besseren Steuerbrater!!“
    „Och menno!“

    Kindergarten massive! An Erbärmlichkeit schwer zu überbieten.
    Und wir reden hier über Erwachsene..

  55. 55

    Vermutlich wird deswegen über alles ellenlang debattiert, was anderes bleibt uns ja nicht.

    Entschuldige bitte, wir sind seit Jahren in Kinderladen und Schule engagiert und mischen uns ein, wo immer es geht, ich schreibe mir die Finger wund und hier steht eine kostenfreie Plattform zur Verfügung. Die Kanzlerin kann sicher etwas mehr erreichen, aber das alles als Geschwätz abzutun, ist Blödsinn. Schließlich bewegt sich ja was, jahrgangsübergreifendes Lernen, immer mehr Montessori-Zweige, die Diskussion um die Abschaffung der Hauptschule… nicht gerade Errungenschaften der Politik, sondern von Lehrern und Eltern.

    Und: Wir müssen das lösen, weil wir Teil der Gesellschaft sind. Es sind unsere Kindern und wir haben sie zu dem gemacht, was sie sind.

  56. 56

    Die Kanzlerin kann sicher etwas mehr erreichen
    Die Kanzlerin, bzw. die Politik generell, ist von der Realität so weit einfernt, wie Neptun von der Sonne. Daher die recht ungünstigen Rahmenbedingungen.
    All diese Probleme – Gewalt an Schule, Sprachschwierigkeiten, ect. sind ja nun wirklich nix Neues. Allerdings verschärfen sie sich immer mehr. Das lässt darauf schließen, dass wir (aka „Gesellschaft“) irgendwas völlig falsch machen und/oder gegen Windmühlen kämpfen.

    Wir hams vergeigt. Ich glaube nicht, dass auch nur die geringste Chance besteht, all die Fehler der letzten Jahrzehnte auch nur ansatzweise auszubügeln.

    Mir kommt da diese Szene aus „Titanic“ in den Sinn – die vier Musiker, die an Deck bis zur letzten Minute einfach weiterspielten. Genauso handhabe ich das auch.
    Ich kann mir diesen Fatalismus als Single (ohne Kinderwünsche/Pläne) allerdings leisten. Ich möchte nicht mit dir tauschen.

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    Thomas

    Jeden Morgen beim Brötchenkaufen habe ich Lust, den Mistblatt-Stapel umzuwerfen. Aber mir ist schon klar, dass das nichts bringt. Hat denn jemand eine gute Idee, was man machen kann, um wenigstens etwas von der Wut ueber diese Idioten rauszulassen?

  58. 58

    Wir haben weder die Mittel, noch haben wir was zu melden in dieser so genannten Demokratie.

    Auch wenn ich den zweiten Teilsatz mitunter ebenfalls empfinde – den ersten kann ich nicht unkommentiert lassen. „Mittel“ kann nämlich tatsächlich auch gesellschaftliches Engagement sein.

    Dazu gehört z.B. ehrenamtliche Mitarbeit im Jugendbereich. Die größten Mittel, die man dafür braucht, sind Zeit. Und der Wille, wenn z.B. Gelder gekürzt werden, zu vernetzen, zu protestieren, Spenden zu sammeln. Und selbst, wenn’s gar nicht meine Kinder sind, sind sie auch meine Gesellschaft (und vor allem deren Zukunft).

    Aber man muss auch immer wieder debattieren, was denn noch für reelle Probleme bestehen. Vorher kann man sie ja auch gar nicht lösen.

  59. 59

    Servus,
    puh, hab mir das eben alles mal schon durchgelesen und kann jedem auf seine Weise verstehen und wenn man alles zusammenpackt und kombiniert auch zustimmen.
    Es gibt da keine einfache Lösung für, ja noch nicht mal einen einfachen Ansatzpunkt, wie alleine diese Diskussion hier schon zeigt…es sind nicht nur die Juden, die Muslime, die Christen, die Immigranten, die Deutschen – es sind wir alle zusammen die wir hier leben; und nicht nur hier in Deutschland leben, sondern auch in Frankreich, England, Türkei, Trinidad, Japan, Amerika, etc. Wir können zu jeder Tages- und Nachtzeit Nachrichten aus aller Welt empfangen; wir „wissen“ wie andere Leben, Denken, Handeln – das alles beinflusst uns, unsere Generation, die Immigranten, die „Dauerbewohner“, einfach alle beinflussen jeden (Globalisierung) und nun zu sagen „du bist Schuld, weil das dein Land ist“ oder „du bist schuld, weil du immigriert bist“ oder „du bist schuld, weil du ausländer sagst und nicht immigrant“ ist doch viel zu einfach und stupide.
    Oha, ob da einer kapiert was ich aussagen wollte?

    Noch eins zum Schluss: Meiner Meinung nach fehlt etwas RESPEKT in unserer Zeit! Ich war Jahrelang ehrenamtlich im Jugendbereich unseres Fussballvereins tätig, und ich hatte von Jahr zu Jahr das Gefühl die Jugend tanzt einem immer mehr auf der Nase rum; egal ob „UR-Deutscher“ oder „Eben-Angekommender“.

  60. 60
    qwerty

    Ganz im Ernst? Jemand, der hinreichend viel Zeit, Mut und Courage hat, könnte Anzeige wegen Volksverhetzung stellen. Nicht mit der Intention, mit einer solchen Anzeige erfolg zu haben, sondern, um eine Diskussion anzustoßen, und um vielleicht 30 Sekunden in den Sehrspätnachrichten zu bekommen.

    § 130 StGb Volksverhetzung
    (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
    1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
    2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
    wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

    Warum trauen sich höchstens die zeitlich gekürzten politischen Magazine der öffentlich-rechtlichen, überhaupt über dieses Käseblatt und dessen kriminelle Machenschaften zu berichten? Dass jeder Mensch, der eine Bild-Zeitung kauft, weitergibt, oder auch nur in der S-Bahn nicht weg wirft, wenn sie niemandem gehört (habe ich mir angewöhnt), so einen Müll unterstützt.

    Wie wäre es mit einem „Bild“-Verbot an Schulen? ;)

    Und wo gibt es Buttons, Anstecker und T-Shirts, die die „Bild“ parodieren und -um es in den Worten von §130 StGb zu sagen- „verächtlich machen“?

    Mag ja sein, dass ich das nur nicht mitbekommen habe, aber mir fehlte irgendwie alleine dieses „XY hat die Darstellungen der Bild-Zeitung scharf kritisiert“.