3

Schweden diskutiert WM-Boykott

Die Kollegen vom seriösen Ufer der Spree berichten darüber, dass in Schweden ein WM – Boykott diskutiert wird. In Schweden ist nämlich der Sexkauf verboten, das heißt die Freier werden bestraft. Da während der WM ein Ansturm sowohl freiwilliger wie versklavter Prostituierter erwartet wird, gibt es Stimmen, die dazu aufrufen, durch die Nicht-Teilnahme ein Zeichen gegen Prostitution im Allgemeinen und Zwangsprostitution im Besonderen zu setzen.

Ein Thema, bei dem die traditionelle Linke bekanntermaßen gespalten ist an der Schnittstelle von Linksliberalen auf der einen und Feministinnen und christlichen Linken auf der anderen Seite.
Dieser Streit ist gut nachzuvollziehen in der Dokumentation “Inside Deep Throat”, in der dargestellt wird, dass die beiden Lager, die wenige Jahre zuvor noch gemeinsam für die sexuelle Befreiung der Frau gekämpft haben, sich an der Frage der Pornographie und Prostitution entzweiten.
In Deutschland hat die Mitte-Links-Regierung unter Gerhard Schöder der Prostitution die Sittenwidrigkeit genommen, was wohl mit ein Grund war, dass Alice Schwarzer im Bundestagswahlkampf 2005 zur Union tendierte, die nicht im eigentlichen Sinn ihre politische Heimat ist.

3 Kommentare

  1. 01

    Hm. An sich ein interessanter Zug. Allerdings müssten die Schweden, wenn sie davon ausgehen, dass “die WM Sklavenhandel fördert”, auch alle Hotels dieser Welt boykottieren. Und alle Flughäfen.

  2. 02

    Von schwedischen Hotels aus kann man per Internet nicht die Bild-T-Online-Seite aufrufen, nicht, weil lügen in Schweden verboten wäre, sondern wegen der nackten Seite- 1- “Marina- weiß-wie-man-einen-Schläger-hält”- “-D-Models.

  3. 03

    die schweden. die hatten ja auch die sogenannte “du”-revolution. anfang der siebziger, glaube ich, haben sich von heute auf morgen alle geduzt.

    die schwedin, die mir das erzählt hat – und die zwar fliessend, aber eben nicht wirklich gut deutsch sprach – hat auch folgenden jahrhundert-chef-checker-satz geprägt:

    “ich hatte meine periode in den jazz-clubs von stockholm”.