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Eine naive Idee

freiheit
Foto © fazen

Denkende Menschen geben der Suche nach den Gründen höchste Priorität, wenn die Katastrophe geschieht, um zu verhindern, dass sich so etwas wiederholt.

Osama bin Laden, im Oktober 2004

George Bush sagte heute auf einer Pressekonferenz zu den gescheiterten Attentatsversuchen, dass die Terroristen unsere Freiheit hassen. Dieser Satz ist die Refrainzeile des Kriegs gegen den Terror, Gerhard Schroeder hat sie mitgesungen, Wolfgang Gerhardt und auch Jürgen Trittin, man summt sie beim Betreten des Flughafens vor sich hin, wenn die Stimme vom Band sanft säuselnd dazu auffordert, Gepäckstücke nicht unbeaufsichtigt zu lassen.

Sie hassen unsere Freiheit, sie hassen die Art wie wir leben, sie hassen uns.

Die Frage, warum es dann bisher keine Terroranschläge in Schweden gegeben hat, das in vielerlei Hinsicht sich der Freiheit stärker verpflichtet fühlt als die USA, hat uns schon einmal jemand beantwortet: Osama bin Laden, ebenfalls in der oben verlinkten Ansprache.

Aber wir können uns die Frage auch selbst beantworten. Setzen sich junge Menschen in Flugzeuge, um sich über dem Atlantik in die Luft zu sprengen, weil in Amerika Alkohol ausgeschenkt wird? Basteln sie mitten in London Bomben und lassen sie explodieren, weil es dort Tanzveranstaltungen gibt und die Frauen nicht verschleiert sind?

Nun, möglich wäre das.

Mir ist es nicht gegeben, mich in die Psyche von Selbstmordattentätern zu versetzen. Aber nach menschlichem Ermessen begeht man einen Selbstmordanschlag nicht, weil einem die Lebensweise eines anderen nicht passt. Sondern weil dieser andere einem selbst die Möglichkeit nimmt, zu leben wie man will.

Unter den 1,3 Milliarden Moslems in der Welt wollen beinahe alle dasselbe, was auch beinahe alle Menschen im Westen wollen. Ein Leben nach ihren Vorstellungen, möglichst frei von staatlichen Repressalien, ein wenig Wohlstand und Wohlleben, ein wenig Sinnstiftung durch Spiritualität. Doch wie viele Moslems können so leben?

Dieses Auseinanderklaffen von Wunsch und Wirklichkeit machen sich Islamisten in allen muslimischen Ländern zunutze. Sie organisieren die Wohlfahrt, ihre Botschaft der Brüderlichkeit wird gern gehört von den Elenden.

Der internationale Dschihadismus hat konkrete politische Ziele. Das wichtigste und dringlichste Ziel ist die Beseitigung der Militärregime, der Präsidialdiktaturen und der dekadenten Königshäuser. Diese werden vom Westen unterstützt.

Natürlich hat auch der Westen Gründe, diese Regime zu unterstützen. Der wichtigste ist schwarz und flüssig.

Aber würden die Islamisten im Fall der Machtübernahme tatsächlich den Ölhahn abdrehen? Die Mullahs im Iran haben dies nicht getan.

Man hat in diesem Konflikt also zwei widerstreitende Verhandlungspositionen. Auf der einen Seite Akteure, die – im festen Glauben, die Volksmassen hinter sich zu haben – die Macht in ihren Heimatländern ergreifen wollen. Und auf der anderen Seite Länder, die nicht gewillt sind, sich im Falle eines zukünftigen Konflikts wirtschaftlich erpressen zu lassen.

Der Westen muss sich nun einen geeigneten Verhandlungspartner suchen.
Dann wäre es an der Zeit, diese Verhandlungen aufzunehmen.

Und jetzt könnt ihr mich Chamberlain nennen.

55 Kommentare

  1. 01
    pavel

    Die Gründe für Terror sind so einfach nicht, wie’s hier geschildert wird. dazu gibt’s beispielsweise hier einen interessanten Artikel. Noch besser, man schaut mal im ZEIT-Archiv nach. Da setzt man sich nämlich auch Abseits der gängigen Klischees mit der Motivation für Terrorismus auseinander. Völlig unrationale Dinge wie ein gekränktes Ehrgefühl spielen eine grössere Rolle, als man gemeinhin denkt. Um eine Verbesserung der Lebenssituation der „armen Massen“ geht’s den meisten Terroristen m.E. jedenfalls ganz und gar nicht.

  2. 02

    „Aber nach menschlichem Ermessen begeht man einen Selbstmordanschlag nicht, weil einem die Lebensweise eines anderen nicht passt. Sondern weil dieser andere einem selbst die Möglichkeit nimmt, zu leben wie man will.“

    Bitte?
    Ich denke wir können heilfroh sein, dass der „andere“, also der Staat, bzw. der gesellschaftliche Konsens, diesen verwirrten, gehirngewaschenen Islamisten die Möglichkeit nimmt, zu leben wie sie wollen. Zumindest in unserer freiheitlich-aufgeklärten Zivilisation.

    Oder möchtest Du vielleicht unter der Scharia leben und Frauen in Kartoffelsäcke stecken, sämtliche Kinos und Theater dichtmachen, Mädchen die Schulbildung verweigern, Popkultur als Ganzes (Clubs, Musik, MTV etc.) abschaffen, am folgerichtigen nächsten Holocaust mitwirken und und und…? Ich glaube kaum! Bevor Du leichtfertig die westlichen Werte unserer Kultur für den islamistischen Wahnsinnsterror allein verantwortlich machst, solltest Du vielleicht nochmal überlegen, für welche Form der Gesellschaft diese Radikalinskis kämpfen.

    Und, achja, Verhandlungen aufnehmen: Mit wem, wie? Dschihadisten lassen Taten sprechen und sind im allgemeinen für Argumente nur schwer zugänglich.
    Es bleibt dabei, der Dialog muss mit den aufgeklärten Gruppen in der islamischen Welt geführt werden. Europa hat die Pflicht dafür zu sorgen, dass von hier aus eine Art Aufklärung oder Reform der Islam ausgeht, siehe Türkei (Laizismus). Absolute Trennung jeglicher Religion und Staat. Religion ist und bleibt Privatangelegenheit. Alles andere ist Wahnsinn!

    Und wozu Chamberlain gut war, das wissen wir ja zur Genüge…

  3. 03

    Eine sehr schöne Analyse, der ich im großen und ganzen auch zustimmte. Aber ich möchte noch etwas ergänzen:
    Die Attentäter der Londoner U-Bahn-Anschläge ebenso wie die Verdächtigen im jüngsten Fall stammen aus der britischen Middleclass, in der „(e)in Leben nach ihren Vorstellungen, möglichst frei von staatlichen Repressalien, ein wenig Wohlstand und Wohlleben, ein wenig Sinnstiftung durch Spiritualität“ durchaus möglich ist. Ebenso die Attentäter des 11. September, auch sie kamen aus wohlhabenden oder zumindest bessergestellten saudi-arabischen Familien. Die Anschläge können also nicht als Hilfeschrei einer vom Westen unterdrückten und verelendeten muslimischen Masse gesehen werden, denn wer mit dem täglichen Überleben zu kämpfen hat, hat Besseres zu tun als Bomben zu basteln.
    Trotzdem ist eine radikalisierung muslimischer Mittelschichten in Europa und anderswo sicher kein Zufall, wenn man sieht mit welchem hegemonialen Anspruch die USA und Europa auf der Weltbühne auftreten. Vergleiche hierzu die aktuellen Entwicklungen im Libanonkonflikt und die Schwierigkeiten der internationalen Gemeinschaft, eine angemessene UN-Resolution zu erlassen oder zumindest einfach nur einen Waffenstillstand zu fordern…

  4. 04

    Keine naive Idee. Wir sollten öfters mal „asymmetrisch“ denken und versuchen Menschen in ihrem Wahnsinn zu verstehen.
    Welch monströser Aufschrei liegt in so grausigen Terrortaten, anstatt selber Bomben zurückzuwerfen, mal zuhören und reden mit ihnen.

  5. 05
    AC

    Malte, ich empfehle Dir sehr von Jon Elster „Nuts and Bolts for social sciences“.

    Wenn Du in deinem Artikel mit Zweckrationalität argumentierst, dann bitte doch so differenziert, dass du zumindest angibst, wo Rationalität fehlgeht. Als ob Terroristen rational ihren Nutzen maximieren würden? Natürlich wollen alle – viele – Menschen ein freiheitliches Leben im Kontext ihrer historisch gewachsenen Gesellschaftsform… damit ist jedoch noch nichts erklärt.

    Nochetwas:
    „Auf der einen Seite Akteure, die – im festen Glauben, die Volksmassen hinter sich zu haben – die Macht in ihren Heimatländern ergreifen wollen. Und auf der anderen Seite Länder, die nicht gewillt sind, sich im Falle eines zukünftigen Konflikts wirtschaftlich erpressen zu lassen.“

    Welche Seite ist denn „Der zivillisierte Westen“ und welche „Der ach so böse Orient“? Stehen nicht viele in den U.S.A nicht hinter dem Regierungskurs von Bush? Lässt sich ein Europäisches Land etwa nicht erpressen, wenn es aus Angst vor Ölpreisschwankungen „politisch neutral“ bleibt? …

    Mit freundlichen Grüßen

    AC

  6. 06
    Nasreddin

    Meiner Meinung nach ist es mehr als naiv zu glauben, die Lebenssituation in den meisten muslimischen Ländern sei der entscheidende Schlüssel im Kampf gegen den Terror, auch wenn sie sicher eine Rolle spielt. Die Selbstmordattentäter sind sehr oft gebildet und leben im Westen. Ihnen stehen nicht selten sämtliche Türen offen. Trotzdem entscheiden sie sich, für eine Sache zu sterben. Dafür braucht es schon einen sehr ausgeprägten Glauben an diese Sache. Und der soll nur aus der Unzufriedenheit mit dem Status quo gewachsen sein? Ich bin nicht in der Lage, mich in Terroristen hineinzuversetzen, allerdings kann ich mich auch nicht mit einer solch einfachen Antwort anfreunden.

  7. 07

    ich denke das ist abgesehen von richtigen ansätzen viel zu kurz gegriffen. die urpsrünge für islamistischen terrorismus sind vielfältig und zu komplex als sie mal eben auf anderthalb seiten auszubreiten. das wirst du sicherlich ebenso wissen. eine generalschuld beim westen zu suchen halte ich jedoch für zu einfach. so sehr ich die aktuelle (und teilweise auch vergangene) aussenpolitik der us-administration verurteile, so sehe ich auf allen seiten schuld und gründe dafür, dass junge menschen als lebende bomben in flugzeuge oder züge steigen.

    will man den konflikt wirklich religiös motiviert deuten, dann steht sicherlich ein extrem niedriges selbstwertgefühl bei weiten teilen der islamischen welt an erster stelle, gepaart mit ungerechtigkeitsempfinden insbesondere aufgrund des israel/palätina-konflikts. demagogen nutzen dieses gefühl der unterlegenheit aus und bestärken es indem sie den westen schlichtweg für alle, auch die selbst verschuldeten, mängel verantwortlich machen. der islam dient dabei nur als way of agitation. trotzdessen halte ich es definitiv für wahr, dass es eine islamistische elite gibt, die die globale vorherrschaft dieser religion anstrebt.

    der westen macht sich ebenfalls schuldig durch eine arroganz der überlegenheit, das gilt nicht nur für die usa. die einseitige parteinahme für israel und die immer wiederkehrende, aus fadenscheinigen gründen vollzogenen militärischen engagements in islamischen staaten seitens des westens hat eine kultur des hasses geschaffen. bush redet gerne von kreuzzügen, man sollte nicht denken, dass hier ein ungebildeter mann leichtfertige reden schwingt. diese worte werden sorgfältig von seinen redenschreibern ausgewählt und transportieren eine eindeutige botschaft. genau wie die videotapes von bin laden, der eigentlich keine große rolle mehr spielt und nicht mehr spielen muss. seine message ist angekommen.

    dass aber nun appeasemant – wie von dir angedeutet – gerade der richtige weg ist, bezweifle ich jedoch ebenfalls. es wird immer wieder die notwendigkeit geben, militärisch einzugreifen um schlimmeres zu verhindern. natürlich nur aufgrund eines sicheren mandates und nicht in pseudo-koalitionen mit markigen namen. trotz allem kriegerischen engagement der usa, spaniens und großbrittaniens sind aber die anschläge auf deren zivilbevölkerung durch nichts in der welt zu rechtfertigen – ebenso wenig wie die eiskalte inkaufnahme von hunderten zivilen opfern im libanon aktuell. der krieg gegen den terrorimus ist so wie der krieg gegen die drogen – er ist nicht zu gewinnen. nicht in diesem jahrzehnt und nicht in diesem jahrhundert. nur der dialog und respekt vor den kulturellen unterschieden, ohne diese gleichmachen zu wollen, gepaart mit dem unbedingten willen des westens, alle wirtschaflichen unterschiede gleichmachen zu wollen, kann den kreis der gewalt durchbrechen. aber sowas braucht zeit, mehr zeit als zwei legislaturperioden sowieso.

  8. 08

    Hm, das ist eine komplizierte Thematik. Natürlich ist nicht der Westen allein schuld an dieser Entwicklung, und natürlich sind die totalitären Regime in der Gegend Schuld an der Armut – aber es ist ebenso wahr, dass die Amerikaner mitnichten stets für die Menschenrechte, sondern vielmehr für ihre eigenen Interessen gekämpft haben. Dies ist in den 50ern in Guatemala zugunsten der United Fruit Corp. geschehen, im jetzigen Iran zugunsten des Schahs von Persien, sie haben Hussein unterstützt und auch Bin Laden, als er noch gegen die Sowjets gekämpft hat (damals aber noch im Interesse der Befreiung Afghanistans, durchaus ein hehres Ziel). Volker Pispers hat das mal sehr schön zugespitzt in eine Reihe gebracht…
    Der Westen könnte also meiner Meinung nach wesentlich mehr zur Besserung der Verhältnisse beitragen: Zum einen sollte er in der Region bessere Lebensverhältnisse zu erschaffen bemüht sein (z.B. durch Unterstützung von Initiativen, die allen Bürgern eine Teilhabe an den Ölgewinnen möglich macht), denn damit entzieht man einer Radikalisierung ein Stückweit die Grundlage.
    Außerdem sollte den im Westen lebenden Muslimen eine wesentlich bessere Möglichkeit zur Integration gegeben werden. Wichtig ist ein Dialog zwischen allen Mitgliedern einer Gesellschaft. – Zugegeben ist gerade zweiteres leichter gesagt als getan, denn wer integriert werden sol, muss dies auch wollen.
    Im ersten Fall wird schon allein durch die Machtgefüge schwierig: Deutschland z.B. darf keine zu scharfe Kritik äußern, wir sind ja das Land des Holocaust, daher müssen wir uns erst einmal generell zurückhalten. Dass viele deutsche Politiker dies grundsätzlich aus einer Selbstzensur heraus tun, macht mich wütend! Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Sind die Dinge die auf beiden Seiten geschehen, deßhalb richtig?

  9. 09

    …wie wär´s mit einem Denkfehler? Du kannst mit selbstverliebten selbstgefälligen heiligen Männern nicht verhandeln. Weil Du als Ungläubiger für die weniger wert bist als ein Hund. Warum sollten sie also mit Dir reden? Die drehen sich lieber ihre Dogma-Schraube solange in den Kopf, bis der platzt. Am besten gleichzeitig mit den Köpfen möglichst vieler Ungläubiger – Gott will es so…

  10. 10
    limitless_light

    Das tragische dieser UN ist, dass sie nicht einmal den israelischen Anschlag auf ihre eigenen Blauhelme verurteilen darf. Es ist wohl klar, dass die USA und die Briten die alleinige Macht repräsentieren und als solche, die Politik machen, die ihnen den meisten Erfolg verspricht. Der eigentliche Krieg findet auf der Geheimdienstebene statt. Es geht dabei um Interessen von denen die Öffentlichkeit nichts weiss. Wenn Afghanistan besetzt wird um Ölleitungen zu bauen und das Land ausbeuten zu können und das der Welt als Friedenseinsatz erklärt, weiss man worum es geht – um wirtschaftliche Macht, die mit politischen Mitteln erzwungewn wird und um den daraus den größtmöglichen Profit zu schlagen. Der Öffentlichkeit wird sowieso nur das mitgeteilt, was sie glauben soll. Insofern ist der Ansatz, miteinander zu reden nicht bloß naiv, sondern blauäugig.

  11. 11

    Ja, r0ssi, ganz richtig, so ist es!

  12. 12

    „George Bush sagte heute auf einer Pressekonferenz zu den gescheiterten Attentatsversuchen, dass die Terroristen unsere Freiheit hassen…“

    Das witzige an der Sache (ja, ich weiss – seltsamer Humor) ist nun aber, dass wir uns selbst immer mehr von dieser Freiheit nehmen (lassen).

    Insofern erreichen die Terroristen ihre Ziele, auch wenn sie sie verfehlen.

    Ich warte auf den Tag, dass sich die Leute endlich nicht mehr mit „Hurra“ in die weitere Beschneidung ihrer Bürgerrechte werfen, sondern endlich mal fordern, dass sich „die da oben“ mit neuen Lösungsansätzen beschäftigen.

    Herr Bush selbst hat direkt nach dem Anschlag auf das WTC gesagt, dass wir es mit einer neuen Bedrohung zu tun haben, die nicht mit bisherigen Mitteln zu schlagen ist. Aber, alles was danach passierte, war „alte Mittel 2.0“. Fein.

    Aber das Problem ist halt, das im Sicherheits-Markt mehr Kohle steckt und zu verdienen ist, als in Diplomatie, NGOs etc.

    Danke für den Artikel, Malte.

  13. 13
    Malte

    @ pavel
    Monokausal ist Terrorismus sicher nicht. Und man kann davon ausgehen, dass die verarmten Massen den Rädelsführern reichlich egal sind. Aber den Rückhalt bei der Bevölkerung finden die verschiedenen Gruppen, weil die Bevölkerung unzufrieden ist und am Wohlstand nicht partizipieren kann.
    @ Matthias
    Ob ich unter der Scharia leben möchte, kann doch nur eine rhetorische Frage sein. Ich wäre unter den ersten Gesteinigten. Und ich mache auch nicht die westlichen Werte für den Terror verantwortlich. Gerade die Werte haben nichts damit zu tun. Die Islamisten sind ein politischer Gegner wie es die Kommunisten sowjetischer Prägung waren.
    Allerdings wird an anderer Stelle mit diesem politischen Gegner eng zusammen gearbeitet. Wäre für uns die Scharia der Anlaß des Konflikts, könnte Saudi-Arabien kein Verbündeter sein.
    Mir geht es darum, mich bedenkenlos in ein Flugzeug setzen zu können. Diese Sicherheit ist durch Bomben bisher nicht erreicht worden.
    @ charlyfox
    Bei den Attentätern, die aus der Mittelschicht stammen, kommt wahrscheinlich das von Pavel angesprochene kollektive Ehrgefühl zum tragen, dass sie als verletzt ansehen.
    @ c.
    Darum geht es :)

  14. 14
    AC

    wenn schon, dann „@ AC“ … :-)

  15. 15

    „Mir ist es nicht gegeben, mich in die Psyche von Selbstmordattentätern zu versetzen. Aber nach menschlichem Ermessen begeht man einen Selbstmordanschlag nicht, weil einem die Lebensweise eines anderen nicht passt. Sondern weil dieser andere einem selbst die Möglichkeit nimmt, zu leben wie man will.“

    Das ist nun leider grob vereinfachender Unfug. Mit dieser Ursachenbehauptung machst Du ausgerechnet diejenigen zu Freiheitskämpfern, denen nichts ferner liegt als liberale Ideen.

    Natürlich ist unbestritten, daß der Islamismus ideologisch die -zu einem großen Teil moralisch korrumpierten- Herrschaftstrukturen in den arabischen Ländern ablehnt, aber diese Einstellung taugt doch nicht dazu, das Denken und Handeln von Menschen zu erklären, die in Großbritannien geboren und aufgewachsen sind.

  16. 16
    msia.de

    Wow, da hab ich auch noch ne präzise Vereinfachung zu bieten. Alles eine Folge der Globalisierung und des Internets. Nicht die Ursachen meine ich. Die Auswirkungen. Zigtausend fanatisierbare Schwachmaten konnte man schon immer super auftreiben. Früher war’s nur viel schwieriger diese massenwirksam Unsinn und Terror betreiben zu lassen. Und so weiter.

  17. 17

    @ Malte: Ich denke das „kollektive Ehrgefühl“ ist sicherlich eine Motivation, aber nicht die einzige. So lange junge Muslime in Europa, bei allen Integrationsversuchen, den Vormittag in staatlichen Schulen verbringen, in denen ihnen was von westlichen Werten wie „Freiheit, Gelichheit, Brüderlichkeit“ und anderen Slogans erzählt wird und den Nachmittag in Koranschulen verbringen, in denen Koranlehrer – jeglicher staatlicher Kontrolle entzogen – ihnen die verschiedensten Auslegungen des Korans predigen, sind diese Menschen einem inneren Widerspruch ausgesetzt. Wenn dann noch gleichzeitig Muslime in der Gesellschaft mehr oder wenig geächtet werden bzw. sich einer kollektiven Verdächtigung ausgesetzt sehen, kann dies meiner Meinung nach schon zu radikalen Entscheidungen führen.
    Im übrigen sollte man nicht vergessen, wie nützlich das kollektive Angstgefühl in der westlichen Gesellschaft für das herrschende Establishment ist. Nachdem nun der „Iwan“ nicht mehr als Bedrohung für den Westen herhalten kann, braucht man eben ein neues Feindbild um die Massen im Zaum zu halten. Der Islam als Bedrohung der westlichen Welt fördert die Legitimation konservativer Hardliner in Regierungskreisen. Und die würden ihren Einfluss sicherlich gerne behalten. (Vgl. das CDU-Geschrei nach „mehr Sicherheit“ durch die „Bundeswehr im Inneren.“ Als ob mit Leopard 2-Panzern Rucksackbomber abgewehrt werden könnten…)

  18. 18
    Malte

    @ Hans V

    Every state that doesn’t play with our security has automatically guaranteed its own security.

    Mag man glauben oder nicht. Aber ich lese daraus ein Verhandlungsangebot.

    @ Niels
    Freiheitskämpfer ist viel zu hoch gegriffen. Wenn ich jemandem die Möglichkeit nehme, sich politisch in seiner Heimat zu betätigen – und sei das Ziel dieser Betätigung auch moralisch noch so fragwürdig – mache ich mich zu seinem Gegner. Ich mag das aushalten, weil ich von der Richtigkeit dieser Maßnahme überzeugt bin. Aber ich muss trotzdem einsehen, dass diese Gegnerschaft nicht auf meinem Lebenswandel beruht.

  19. 19
    Malte

    @ all
    Wer glaubt denn hier, dass es tatsächlich einzig und allein darum geht, dass sie uns hassen? Und das ist nunmal das einzige offizielle Erklärungsmodell. Mein Ansatz mag dürftig sein, mit keinem Wort würde ich behaupten, gerade auf den Stein der Weisen gestoßen zu sein. Aber „Sie hassen uns halt“ ist an Dürftigkeit wohl kaum zu überbieten.

  20. 20

    nochmal @Malte: selbst wenn man den inzwischen schon zwei Jahre alten Spruch Osama bin Ladens als Verhandlungsangebot sieht, hilft das recht wenig weiter. Der islamische Terror funktioniert nicht nach einem hierarchischen System in dem bin Laden im Hintergrund die Fäden zieht. Der Terror organisiert sich über Zellen, die zwar möglicherweise in ideologischem Austausch untereinander stehen, aber letztendlich doch autonom agieren.

  21. 21

    @Malte: dann ist aber „einfach mal reden und verhandeln“ mit potentiellen Selbstmordattentätern oder ihren ideologischen Einpeitschern genauso dürftig, sorry.

  22. 22
    limitless_light

    Sie wurden darauf konditiniert uns zu hassen. Religiöse Gehirnwäsche. Du kannst schlecht jemanden zu einem Selbstmordattentäter machen indem du ihm sagst, dass der böse Westen das Öl will. (Was stimmt). Viel besser ist es ihm klar zu machen, dass sich die Welt in einem Glaubenskrieg befindet und er auf der richtigen Seite steht.
    Die Frage ist, würde es Terroristen geben, wenn der Westen sie nicht selbst produziert hätte? Was gehen den Westen schließlich die religiösen Auseinandersetzungen innerhalb des Islam an? Warum maßen wir uns an, zu entscheiden, welches System besser für die Arabische Welt wäre? Warum respektieren wir nicht deren staatliche und religiöse Souveränität?

  23. 23
    Nasreddin

    In diesem Zusammenhang auch interessant:
    http://www.welt.de/data/2006/08/11/993028.html

  24. 24
    AC

    Himmel! Es gibt doch kein „offizielles Erklärungsmodell“… diese Diskussion wird in dem Maße absurder, je mehr hohle Begriffe eingeführt werden.

    @charlyfox: Sehr richtig, aber wie willst Du es einem verständlich machen, dass seine schön einfache Weltsicht weniger Erklärungspotential hat, als sein schön konkretes Naivmodell?

  25. 25
    AC

    Letzten Beitrag bitte wegdenken … ist natürlich Schmarn

  26. 26

    @limitless_light: stimme zu! aber ich denke wir sollten auf jeden fall zwischen dem „globalen Terror“ gegen den Westen in Form von Anschlägen auf Flugzeuge, U-Bahnen, Nahverkehrszüge und Touristenbars und dem „regionalen Terror“ wie den Anschlagswellen im Irak unterscheiden. Bei letzterem geht es (inzwischen) nicht mehr primär darum, die westlichen Besatzer zu vertreiben sondern er wurde in die jahrhunderte alten Auseinandersetzungen zwischen Schiiten und Sunniten integriert. Meiner Meinung nach ist das aber ein anderes Thema.

  27. 27

    @ AC: natürlich gibt es kein offizielles Erklärungsmodell, und schon garkeines das mit zwei oder drei leicht überschaubaren Variablen alles erklären kann. Wenn manchmal der Austausch ins Absurde abdriftet zeigt das doch umsomehr, wie schwierig es ist mit diesem Thema richtig umzugehen. Wenn es schon eine Universallösung gäbe hätten wir das Problem doch längst aus der Welt geschafft. Ich sehe unterschiedliche Meinungen und Erklärungsansätze eher als Mosaiksteine, die erst alle zusammen der Wahrheit wohl am nächsten kommen.

  28. 28
    Malte

    @ Nasreddin
    Klar, Die Welt wittert Gutmenschen. Und warum verlinkst du nicht ehrlicherweise gleich die Bild?
    Ich sehe in dem Welt-Artikel keinen neuen Ansatz. Es gibt also untherapiebar Böses, dass man bekämpfen muss? Herzlichen Glückwunsch, dann ist es ja ganz leicht, man muss nur alle bösen Mesnchen töten.
    @ Matthias
    Ich weiß, du siehst dich von Friedenspropagandisten umzingelt. Nun haben uns aber die Kriegspropagandisten nicht sehr weit gebracht, oder täusche ich mich da? Potentielle Selbstmordattentäter auf der einen Seite im Verbund mit ihren Einpeitschern. Und potentielle Mörder auf der anderen mit ihren Einpeitschern. Klingt nach einer kaum verbesserbaren Situation.
    @ AC und charlyfox
    Der US-Präsident ist keine offizielle Stelle? Habe ich da etwas verpasst?

  29. 29

    @ malte:

    Auszug aus einer Fatwa vom Rechtsgutachtungsgremium der al-Azhar Moschee aus Ägypten vom 11. März 2006: …Der Krieg ist eine strategische Handlung, bei der man lügen darf, um sein Ziel zu erreichen….

    Was glaubst Du denken Islamisten wo sie sind?

    Wie willst Du mit solchen Leuten reden oder verhandeln?

  30. 30

    Die Frage ist ja auch, ob man das Problem aus der Welt schaffen will… Diese Frage soll natürlich – in ihrem rein hypothetischen Charakter – eher zum nachdenken anregen.
    Dennoch wird hier doch in einem Klima von Macht- und Wirtschaftsinteressen Politik gemacht:
    Die USA greifen den Irak ohne Mandat des Sicherheitsrates an: Ein Völkerrechtsverbrechen, keine Sau interessiert das – Israel bombadiert einen UN Stützpunkt und tötet vier UN-Angehörige, kein Mensch sagt etwas dazu. Die Bombardierung von Zivilisten (aus der Annahme, es könnten ja terroristen darunter sein) ist auch nicht völkerrechtlich zu decken (Wir haben ja auch Brennpunkte von Kriminalität etc. und machen diese Stadtviertel ja auch nicht platt) – Diese Seite der Medaille sollte auch betrachtet werden – unabhängig von dem Wahnsinn religiösen Fanatismus‘.
    In einer Dokumentation zum Kampf gegen den Terror sagt ein CIA-Mitarbeiter, er glaube, dass die Gegenseite „den Krieg gewinne“, solang in den USA niemand die eigene Politik als eine der Ursachen dafür erkenne.
    Zur erwähnten Welt-Kolumne: Natürlich darf man sich gegen Angriffe wehren, dennoch sollte man über die Ursachen für diese Angriffe nachdenken – sofern man lösbare Probleme und Fehler auf der eigenen Seite entdeckt, besteht die Möglichkeit, diese vielleicht langfristig zu lösen und die Angriffe zu beenden (jetzt mal als Idealbild gesehen).

  31. 31
    Malte

    @ Hans V.
    Dann nimm mal ein anderes Szenario als direkte Verhandlungen. Nimm eine Vorgehensweise, die den Gegner als Mensch behandelt.
    Nimm den sogenannten Hamburger Terror-Prozeß. Man hat Mzoudi in Deutschland nach rechtsstaatlichen Prinzipien behandelt. Die USA haben ein Lager für feindliche Kombattanten errichtet. Es kommt mir nicht so vor, als sei Deutschland daraufhin in den Fokus des internationalen Terrorismus gerückt, weil es sich von seiner schwachen Seite gezeigt hätte.

  32. 32
    limitless_light

    @ Hans

    Du bist ja echt lustig, wenn ich so darüber nachdenke WER hier die Weltöffentlichkeit belügt um Kriege führen zu können…

  33. 33
    Malte

    @ charlyfox (zu 20)
    Da hast du natürlich recht. Selbstverständlich sitzt bin Laden nicht in einer Höhle in Waziristan und gibt Anweisungen. Und natürlich könnte er den Terror auch nicht beenden.
    @ bubisch
    Danke für das Zitat. Ein naiver CIA-Mitarbeiter. Das hört man doch gern.

  34. 34

    …genau – immer die anderen zuerst. das ganze ist wie im richtigen leben – ein kleine-jungs-problem. oder anders gesagt: da läuft und dampft eine typische männerkacke. könnten die katholen und evangelen wie sie vermutlich klammheimlich wollten, wir alle wären im wald, um uns holz für unsere scheiterhaufen zu sammeln. sie sind alle vom gleichen stamm… und wir gehören da irgendwie auch dazu…

  35. 35

    @ malte: ich denke du weißt wie das mit dem offizielen Erklärungsmodell gemeint war. Im Übrigen hat der Präsident der Vereinigten Staaten keinen Unfehlbarkeitsanspruch wie der Papst, auch wenn er selbst sich vielleicht gerne so sieht.

  36. 36
    pavel

    @Malte: Klar, den Rückhalt finden die Terroristen bei den Massen. Und in meinen Augen kann man das auf Dauer nur vermeiden, wenn die Massen so gebildet sind, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, derartige Leute zu unterstützen. Wie man das bewerkstelligen kann, ist eine ganz andere Sache. und extrem langwierig :-(

    Aber man darf sich auch mal fragen, ob der Terror dann aufhört. Die RAF hatte in der Bevölkerung über all die Jahre auch so gut wie keine Unterstützung.

    In jedem Fall hat sich das Unterstützen von Regimen, die den Terrorismus unterstützen/dulden, als Bumerang erwiesen. Und vielleicht ist wenigstens DAS eine Lehre.

  37. 37
    Malte

    Die RAF hatte keinen Rückhalt in der Bevölkerung, aber ein breites unterstützendes Umfeld. Dieses Umfeld hat seine Unterstützung unter anderem deshalb entzogen, weil ihm politisch entgegen gekommen wurde, beziehungsweise es an der Macht teilhaben konnte, siehe Joschka Fischer.
    Natürlich wurde zusätzlich die RAF selbst polizeilich bekämpft. Polizeilich, nciht militärisch.

  38. 38

    Hätte man die Kommentare nach Nr. 7 nicht einfach schließen können?

    Ach ne, ist ja mit Diskussion hier. ;)

  39. 39
    Nasreddin

    „Natürlich darf man sich gegen Angriffe wehren, dennoch sollte man über die Ursachen für diese Angriffe nachdenken – sofern man lösbare Probleme und Fehler auf der eigenen Seite entdeckt, besteht die Möglichkeit, diese vielleicht langfristig zu lösen und die Angriffe zu beenden (jetzt mal als Idealbild gesehen).“
    Der Begriff Idealbild passt doch ganz gut und Malte hat ja auch nicht umsonst die Überschrift „Eine naive Idee“ gewählt. Aber man muss doch auch mal die tatsächliche Lage in der Welt in die Debatte einfließen lassen und realistisch bleiben.

    Was mir in der Diskussion hier aufgefallen ist:
    1) Es werden immer wieder die Fehler des Westens betont. Der Westen muss nur aufhören, seine Interessen mit Gewalt gegen die muslimischen Länder durchzusetzen und alles wird gut. Dieser Gedankengang macht aber nur Sinn wenn man davon ausgeht, dass die Fundamentalisten und Terroristen nicht aus Interesse und Überzeugung handeln würde, sondern nur als Reaktion auf den Westen. Ich denke nicht, dass irgendjemand hier diese Einschätzung teilt.
    2) Es ist sicherlich richtig, dass durch Armut, Einschänkung der Freiheit, Auftreten des Westens etc. der Terrorismus in den muslimischen Ländern eine immer größere Zustimmung findet. Aber braucht der Terror überhaupt diese Basis? Werden Osama und Co die Flinte ins Korn werfen, wenn die Unterstützung in der Bevölkerung ausbleibt? Das würde vorraussetzen, dass sie rational handeln.

    So gern ich den Lösungsvorschlag von Malte erfolgreich in die Realität umgesetzt sehen würde. (@Malte: Und das, obwohl ich die böse Welt abonniert habe) Er bleibt nur das, was die Überschrift des Artikels ankündigt.

  40. 40
    Nasreddin

    Ich schreibe zu langsam. bei einigen Punkten waren wieder andere schneller.

  41. 41
    Diesmal ohne Namen

    Hut ab, dass Du das hier auf dich nimmst, Chamberlain.
    Die Debatte gehört eigentlich in die erste Spalte, weil sie über Krieg und Frieden, unserer und anderer Kinder entscheidet.
    Oh, Sonne kommt grad raus, mal Rechner ausmachen und rausgehen.

  42. 42
    pavel

    @malte: „Natürlich wurde zusätzlich die RAF selbst polizeilich bekämpft. Polizeilich, nciht militärisch.“

    Abgesehen davon, dass auch polizeiliche Massnahmen in diesem Kontext repressiv genug waren: Das ist ja nu Äpfel mit Birnen verglichen. Die RAF war eine SEHR KLEINE Gruppe von Leuten, die fast durchgehend innerhalb Deutschlands operiert hat. Parallelen zum sog. „islamistisch motivierten Terrorismus“ kann man da m.E. nicht ziehen.

  43. 43

    Wieso überhaupt so etwas wie „Lebensstil“ in die Diskussion hineinwerfen?

    Es geht vor allem um Religion. Solange deren Religion Terroranschläge mit einem kuschligen Platz im Himmel honoriert und Christen als „Ungläubige“ gelten, kann mit dieser Religion etwas nicht in Ordnung sein.

  44. 44

    Yetused: Dieser Einwand ist nicht besonders schlüssig. Islam und Islamismus sollte man sorgfältig auseinanderhalten.

    Religionswissenschaftler haben schon längst überzeugend dargelegt, daß in jeder Weltreligion Extremismus vor allem dort entsteht, wo die Theologen entmachtet werden.

    Al Kaida ist nicht zufällig eine Laienbewegung. Osama bin Laden war Bauunternehmer, Atta und seine Kameraden Techniker bzw. Ingenieurstudenten.

    Bei christlichen Gruppen ist das nicht anders: Sie entwickeln extreme und extremistische Positionen immer dann, wenn sie Auslegung der religionsprägenden Schriften durch Fachleute ablehnen und die Laienauslegung überbetonen oder sogar Auslegung insgesamt ablehnen und die Schriften wörtlich zu verstehen versuchen.

  45. 45
    limitless_light

    @ Nasreddin
    Was mir in der Diskussion hier aufgefallen ist:
    1) Es werden immer wieder die Fehler des Westens betont. Der Westen muss nur aufhören, seine Interessen mit Gewalt gegen die muslimischen Länder durchzusetzen und alles wird gut. Dieser Gedankengang macht aber nur Sinn wenn man davon ausgeht, dass die Fundamentalisten und Terroristen nicht aus Interesse und Überzeugung handeln würde, sondern nur als Reaktion auf den Westen. Ich denke nicht, dass irgendjemand hier diese Einschätzung teilt.

    Man müsste es einmal ausprobieren. (-: Ich meine, den Islam in Ruhe zu lassen.
    Welchen Grund sollte er sonst haben, Terroristen hierher zu schicken. In meinen Augen ist der Terrorismus eine Antwort und kein Angriff auf die westliche Zivilisation, wie es immer so schön heißt.
    Da lohnt es sich mal genauer hinzusehen. Die selbsternannten Gotteskrieger sind die einzige Waffe, die der Islam hat. Wenn sie Flugzeugträger, Atom U-Boote und modernste Satelliten-Überwachungstechnik hätten, bräuchten sich auch keiner mehr in die Luft zu sprengen.

  46. 46

    Potentielle Selbstmörder gab es im ersten sowie im zweiten Weltkrieg zu hauf. Soldaten haben Speed oder weiss der Geier was noch genommen. Meine eigenen Speederfahrungen sagen mir – das kann ganz schnell in die Hose gehen und Drogen sind immer überall da wo es stressig wird. Basta.

  47. 47

    Malte: „Natürlich wurde zusätzlich die RAF selbst polizeilich bekämpft. Polizeilich, nciht militärisch.“

    Die RAF hat 34 Personen getötet, nicht 2976. Trotzdem gab es damals schon genügend Überlegungen dazu, welche rechsstaatlichen Grundsätze wir denn mal eben so über Bord werfen könen. Nehmen wir Ernst Albrecht:

    „Wenn es z.B. etabliert wäre, daß ein bestimmter Kreis von Personen über moderne Massenvernichtungsmittel verfügt und entschlossen ist, diese Mittel innerhalb kürzester Frist zu verbrecherischen Zwecken einzusetzen, und angenommen, dieses Vorhaben könnte nur vereitelt werden, wenn es gelingt, rechtzeitig den Aufenthaltsort dieser Personen zu erfahren, so kann es sittlich geboten sein, diese Information von einem Mitglied des betreffenden Personenkreises auch durch Folter zu erzwingen, sofern dies wirklich die einzige Möglichkeit wäre, ein namenloses Verbrechen zu verhindern.“

    Wenn du schon Parallelen ziehen willst, dann würd ich mal behaupten: Hätte die RAF in den Siebzigern Flugzeuge in Hochhäuser geflogen, dann hätten wir uns damals locker mal ein eigenes Gitmo auf deutschen Boden geleistet. So hat es eben nur für Stammheim gereicht …

  48. 48
    ajo

    „ein wenig Sinnstiftung durch Spiritualität“ klingt ja ganz niedlich, halte ich vor allem beim Thema Islamismus aber für nicht ungefährlich.

    „Aber würden die Islamisten im Fall der Machtübernahme tatsächlich den Ölhahn abdrehen?“

    Es geht ja nicht nur um das Abstellen des Öl-Hahns. Damit würden sich die fraglichen Länder ins eigene Fleisch schneiden. Der Westen ist daran interessiert, dass der Öl-Export reibungslos läuft und ohne große Krisen sicher gestellt bleibt. Deshalb wünscht er sich möglichst gute Beziehungen zu möglichst rational denkenden, weil weltlich orientierten Entscheidern. Dass er dabei nicht zuerst an Islamisten denkt, dürfte nachvollziehbar sein.

  49. 49
    ajo

    Achso: Und wenn Terroristen so rational denken würden wie von dir vermutet, müssten sie natürlich zu dem Schluss kommen, dass Attentate gegen Unschuldige zu keiner Besserung führen können. Im Gegenteil. Die Motive für Terrorismus sind wohl eher:

    Mitteilungsbedürfnis, Querulantentum und politische Macht bei Anführern wie Osama.

    Ganz persönliche psychische Probleme unterschiedlicher Art (Minderwertigkeitskomplexe, aussichtslose Armut, religiöser Wahn) auf der Ebene der Ausführenden.

  50. 50
    chris

    Ich finde es gut und sehr wichtig, dass sich Leute über den weltweiten Terrorismus Gedanken machen und überlegen, was die Gründe dafür sind und wie man Sachen ändern könnte, aber wie man u.a. an der Masse der Kommentare (der ich nun ein weiteres hinzufüge) erkennen kann, gibt es keine einfachen Antworten und Lösungen zu diesem Problem. Aber es hilft andere Ansichten dazu zu hören und daher werde ich auch meinen Senf dazu abgeben.

    Was mich an dem original Post am meisten stört ist folgender Abschnitt:
    „Mir ist es nicht gegeben, mich in die Psyche von Selbstmordattentätern zu versetzen. Aber nach menschlichem Ermessen begeht man einen Selbstmordanschlag nicht, weil einem die Lebensweise eines anderen nicht passt. Sondern weil dieser andere einem selbst die Möglichkeit nimmt, zu leben wie man will.“

    Mir ist diese Fähigkeit des Reinversetzens auch nicht gegen, aber danach mit „menschlichem Ermessen“ dann so zu argumentieren finde ich fragwürdig. Nach (meinem) menschlichen Ermessen bringe ich mich dann um, wenn ich WIRKLICH keinen anderen Ausweg sehen (soviel zum Selbst-) und ich bringe nie andere um (soviel zum -mordattentäter). Schon gar nicht wenn diese anderen mir nicht im geringsten Schaden zugefügt haben.

    Jetzt könnte man unüberlegt den erhobenen Zeigefinger schwingen und sagen: „Jeder in einer Demokratie ist für das Handeln seines Staates mitverantwortlich und keiner kann sagen, er hätte damit nix zu tun. Das mag zu einem gewissen Grad stimmen, aber dann wäre es überspitzt gesprochen viel nachvollziehbarer, dass wir alle wegen der globalen Erwärmung von Ökoterroristen in die Luft gejagt werden, da wirklich jeder im Westen damit einem anderen „[….]die Möglichkeit nimmt, zu leben wie [dieser]man will“. Wenn es um die „dringliche“ Beseitigung von „der Militärregime, der Präsidialdiktaturen und der dekadenten Königshäuser“ gehen würde, würden sie versuchen die dekadenten Könige umbringen und keine Urlauber, die von England nach Amerika fliegen wollen.

    Was mich an diesem Abschnitt stört ist die implizierte Erklärung, dass Terroristen im Westen Anschläge verüben, damit sich bei ihnen „zuhause“ was ändert, damit sie da leben können wie sie wollen, weil wir im Westen das ja nicht wollen. Ich denke man muss internationalen Terrorismus wie die Anschläge in NY, Madrid oder London klar von denen in Israel trennen. Dort geht es v.a. um das „zuhause“

    Das sich Palästinenser in Israel in die Luft jagen, liegt vor allem daran, dass sie dort vertrieben wurden und dass sie keine Armee haben. Würde es eine palästinensische Armee geben, würde diese gegen die israelische kämpfen. Immer noch schrecklich, falsch und sinnlos, aber diese Anschläge sind nachvollziehbar (auch der in München bei Olympia, ganz einfach um die Welt auf ihre ohnmächtige Lage aufmerksam zu machen, wie gesagt falsch aber nachvollziehbar). Zwar ist die Ideologie dieser Attentäter auch mit dem Islam eng verknüpft, aber im Grunde kämpfen sie für ein „weltliches“ Ziel, nämlich ihr Land.

    Wenn man dagegen zwei Flugzeuge in die Twin-Towers lenkt und danach keine Verlautbarung kommt, warum das Ganze, dann ist das nicht nachvollziehbar. Dann ist das Terror. Erst dann ist das Terror. Sonst funktioniert Terror nicht. Wenn Du keine Angst hast, dass Dich jemand beim nächsten Flug in die Luft jagt, wirst Du nicht terrorisiert.

    Was wollen die Drahtzieher hinter diesen Anschlägen? Sie wissen genau, dass wir nicht auf einmal alle zum Islam konvertieren oder kein Öl mehr wollen werden, wenn sie unschuldige Leute in die Luft jagen. Sie fügen uns mit diesen Anschlägen immensen Schaden zu. Sie verändern unsere Lebensweise (Angst, keine Wasserflaschen mehr beim fliegen) und kosten dem reichen Westen eine menge Geld. Verüben sie Anschläge aus der gleichen Ohnmacht, wie die Palästinenser, weil sie halt keine super Armee haben, so wie Amerika oder Israel? Wollen sie gar nichts konkretes erreichen, sind sie schon mit den schmerzhaften „Nadelstichen“ mit dem sie den Westen schaden einfach nur weil sie dem Westen geschadet haben zufrieden? Führer wie der Iranische Präsident nutzen die Radikalisierung des Islams sicherlich zur eigenen Machtsicherung, aber Organisationen wie die Al Kaida tun dies nicht.

    Die Leute, die die Anschläge schließlich ausführen machen es wohl mehr aus „persönlichen“ Gründen und weniger wegen einem großen Plan. Vielleicht haben sie einen Verwandten in einem Krieg mit Amerika, England, etc. verloren oder sie sind von Kindesbeinen auf Westen-hassen konditioniert worden. Viele tuen es wahrscheinlich auch wegen dem Märtyrertum, da, wie bereits in verschiedenen Kommentaren erwähnt, sie oft im Westen wohnen, gebildet und verhältnismäßig wohlhabend sind. Also nicht die typischen „vom Westen Unterdrückten“ .

    Ich finde es beängstigend, wie sehr das Heldentum mit Selbstmordanschlägen verbunden wird. Dabei gibt es meiner Meinung nach nichts Einfacheres, als sich und andere im Namen „einer höheren Macht“ umzubringen, da man dann auch nur von dieser „höheren Macht“ gerichtet werden kann. Deswegen ist der Gottesstaat auch keine besonders gute Idee, da man als Glaubensführer ALLES in Namen einer höheren Macht (von der man als Glaubensführer natürlich genau weiß wie’s laufen soll) rechtfertigen kann. Missbrauch ist da vorprogrammiert. Es ist ja nicht so, als hätte es dass alles nicht schon gegeben. Im Mittelalter hatte die Kirche auch immense weltliche Macht. Was ebenfalls zu Unterdrückung, Mord, Kriegen, Unterdrückung der Frau etc. führte. Aber das Christentum ist inzwischen reformiert (http://de.wikipedia.org/wiki/Reformation) der Islam allerdings nicht. Was interessant ist, da wir alle in der gleichen Zeit leben und der Grundgedanke der Reformation eigentlich auch die islamische Welt beeinflussen müsste. Aber ich bin kein Religionswissenschaftler, und weiß nicht genug über diese Themen. Wenn man die Bibel entsprechend auslegt, müssten wir Christen eigentlich auch alle anderen umbringen. Das Problem liegt also nicht beim Islam selbst (immerhin ist es eine verschwindend geringe Zahl von Terroristen im Vergleich zu allen Moslems, das darf man nicht vergessen!) , der eine genauso friedliche Religion ist wie das Christentum, sondern vielmehr bei den Leuten, die diesen Glauben auslegen, den sog. Glaubensführern. Es ist erstaunlich (und besorgniserregend) wie leicht sie es geschafft haben, die Volksmassen (und das waren wirklich Massen) im Karikaturenstreit auf die Straßen zu bringen.

    Eine Märtyrer Selbstmord-„Opferung“ ist total billig und nur eine Frage der Definition. Die Definition wofür man als Held ins nächste Leben kommt. Genau so gut hätten die Glaubensführer sagen können, dass nicht alle „Ungläubigne“, sondern alle Dunkelhäutige oder einfach alle Leute die irgendwie anders sind (z.B. die Sardellen auf ihrer Pizza mögen) ohne Probleme umgebracht werden können, damit man als Held in den Himmel kommt. Jeder arme, verwirrte Pubertierender, der sich umbringt, weil ihn seine Freundin verlassen hat, hat mehr Mut bewiesen als so ein Fanatiker, da er nicht darauf hofft mit seinem Opfer ein Held zu werden (was jetzt kein Aufruf zum Massenselbstmord sein soll, sondern eher ein Ausdruck meiner Verachtung für Mörder im Allgemeinen und besonders denen mit heiligem Auftrag)

    Bezüglich des letzten Abschnittes: „Der Westen muss sich nun einen geeigneten Verhandlungspartner suchen. Dann wäre es an der Zeit, diese Verhandlungen aufzunehmen.“. Ich mein ich labere hier ja auch nur und hab keine Lösungsvorschläge, aber das ist wirklich ziemlich blauäugig. Es wäre schön wenn dass ginge, keine Frage, aber mit wem willst Du da bitte schön verhandeln? Willst Du mit der Hisbollah verhandeln? Sie wurde nur aus einem Grund gegründet: „Zerstörung von Israel“. Würde sie einen Friedensvertrag mit Israel schließen, müsste sie sich konsequenter Weise danach sofort auflösen. Willst Du mit internationalen Terroristen verhandeln? Sie stellen ja noch nicht mal Forderungen! Sie sprengen erst irgendwas in die Luft und sagen dann es war wegen dem Amerikanischen und Europäischen imperialistischem Verhalten. Es gibt Niemanden mit dem man verhandeln kann. Keinen Staat, keine Armee, keinen Papst, nichts. Es gibt keine United Nations of Terrorism, nur Fanatiker, die jederzeit und überall entstehen können. Ich weiß dass meine Rede hier keine Lösungen enthält und auch nicht weiterhilft, aber ich tu auch nicht so als würde ich hier irgendwelche Lösungen aufzeigen. Ich glaube man muss den Fanatismus, sei er nur islamisch oder nicht, bekämpfen, wie dies aber geschehen soll weiß ich nicht.

    So, is ganz schön viel geworden. Naja wie gesagt nur meine Meinung zu der Geschichte…

  51. 51
    limitless_light

    @chris

    Du glaubst wirklich noch an das Märchen, dass Osamas Terroristen die Anschläge auf das WTC verübt haben?

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18327/1.html

  52. 52

    „Unter den 1,3 Milliarden Moslems in der Welt wollen beinahe alle dasselbe, was auch beinahe alle Menschen im Westen wollen. Ein Leben nach ihren Vorstellungen, möglichst frei von staatlichen Repressalien, ein wenig Wohlstand und Wohlleben, ein wenig Sinnstiftung durch Spiritualität. Doch wie viele Moslems können so leben?“

    Zumindest die meisten der Attentäter von 9/11 und 7/7. Gerade im Westen könnte man bequem zu Hause leben, seine Frau nie vor die Tür schicken, übers Internet arbeiten und sich das halal geschlachtete Hühnchen nach Hause liefern lassen. Doch es haben sich Studenten, Lehrer, Verkäufer aus Fish&Chips-Buden und Konvertiten in die Luft gejagt. Vielleicht haben sie auch tatsächlich im Sinn gehabt, dass daran eines Tages das dekadente saudische Königshaus zugrunde geht. Vielleicht wollten sie ein Statement gegen die israelische Politik setzen.

    Ich kann ihre Gedanken leider auch nicht lesen.

    Was sie erreicht haben ist, dass unter den in England lebenden Moslems die Sympathie schwindet. (In Amerika kenne ich leider niemanden.) Denn auch wenn man Blair indirekt die Schuld gibt an den Anschlägen, bleibt die Angst um das eigene Wohlbefinden und das der Familie. Schließlich starben auch unschuldige Moslems, man hatte schreckliche Angst um Angehörige, die nahe der U-Bahn wohnten, ist in den nächsten Wochen verstärkt Opfer von zufälligen Passkontrollen auf der Straße und kann keinen iPod mehr mit ins Flugzeug nehmen.

  53. 53

    Für mich persönlich ist das allerschlimmste, dass ich inzwischen sogar sowas wie Angst empfinde, Angst darum, dass ich möglicherweise in der Freiheit, in die ich das Glück hatte geboren zu werden, eingeschränkt zu werden.

    Nach dem 11.9. war ich zwar geschockt und betroffen, aber da habe ich noch nicht daran geglaubt, dass solche Anschläge mich wohl nie (be-)treffen werden. Inzwischen ist das alles so nah, nicht nur geographisch. Meine Freundin sagte gestern beiläufig: „Nach London kann man jetzt wohl auch nicht mehr.“ Die Bedenken, die man vor 5 Jahren vor Reisen nach Israel, Ägypten, Jemen… hatte, habe ich jetzt auch bei Istanbul, London, Madrid, vielleicht bald auch in deutschen Großstädten. Die Angst hatte ich auch während der WM. Auf dem Fanfest hier in Hamburg waren bei manchen Spielen bis zu 80.000 Menschen und wenn man da mittendrin steht, geht einem plötzlich so ein Gedanke durch den Kopf. Und wenn ich mein Bier trotz strenger Eingangskontrollen völlig problemlos da reingeschmuggelt bekomme…

    Ich glaube, dieser Krieg wird mich noch mein ganzes Leben beschäftigen. Eine Lösung, die für alle Seiten akzeptabel ist, gibt es schlicht und einfach nicht. Eine „Lösung“, die eine der Parteien „zerstört“ gibt es auch nicht (und wenn, will ich sie mir nicht vorstellen). Es wird also dabei bleiben, dass der Konflikt irgendwo irgendwie zwischen irgendwem noch sehr, sehr lange so weiter geht. Man kann halt nur hoffen, dass es nicht noch blutiger wird, als es schon ist.

  54. 54
    Axel

    Ok. Ich hab das nur sehr kursorisch gelesen, weil ich Steuern für unser Land verdienen muß (und ein bischen Trinkgeld für mich).
    Es macht mich geradezu wütend, wenn ich besonders in den Kommentaren immer lese „Der Westen muß“. Das ist Unfug. Die müssen erst mal selber wollen. Genug Länder haben es geschafft, sich aus traurigen Verhältnissen zu erheben (Südkorea, Thailand, Teile von China, Teile von Brasilien, Chile, etc.). Die Ansätze zum Besseren kamen aber STETS aus dem Land selbst und nicht von aussen von irgendwelchen Superklugen von aussen(wir, der Westen).
    Jede Gesellschaft muß da ihren eigenen Weg gehen. Und wir können das nicht steuern. Herje. Viele von euch sind vermutlich nicht mal in der Lage ihr Studium zu Ende zu bringen oder in die Nähe eines Sozialsteuern-einbringenden Jobs zu kommen. Und dann wollt ihr denen erklären, wie ein ganzes Land in die Nähe der Fleischtöpfe kommt?

    Obwohl diese Muslim-Brother Öl haben, kommen die ansonsten nicht auf die Füsse. Da muss einfach etwas völlig falsch laufen. Und das liegt nicht an uns.

    Gruß Axel