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Falsche Frage

Eine völlig falsche sogar: „Wie wird sich YouTube durch den Kauf von Google verändern?“

Völlig egal, YouTube wird eh nicht lange überleben.

Bei dem Kauf geht es meines Erachtens nur darum, den Markt unter Kontrolle zu halten. Es geht allein darum, YouTube als eigenständige Marke nicht noch größer werden zu lassen. Im härtesten Fall stampft man den Kram einfach ein, schaufelt alles zu GoogleVideo rüber und beseitigt damit einen Konkurrenten, was auch nichts neues wäre: Eine Legende der Musikbranche erzählt, dass Geffen Records mit dem Erscheinen von Nirvanas „Nevermind“ sämtliche US-Bands unter Vertrag genommen habe, die ähnlich wie Nirvana klangen. Um diese dann nie zu veröffentlichen.

YouTube usw. erledigen sich in den kommenden Jahren sowieso von allein, immer niedrigere Server- und Traffic-Gebühren werden dafür sorgen, dass Videos auf individuellen Servern oder gleich auf dem Handy lagern, wo sie auch editiert werden, von dort sind sie dann ebenfalls abrufbar und zitierbar, gefunden werden sie über… Google, an klar. Und aktuell gilt Motionbox ohnehin als die bessere Plattform und OnlineEditing als Next Big Thing™.

Das einzig spannende an YouTube, nämlich das entstandene Pop-Archiv sowie die Tatsache, dass Gerüchten zufolge alle großen Plattenfirmen und einige US-amerikanische TV-Stationen gegen entsprechende Beteiligung an den kommenden Umsätzen ihr Okay zur Nutzung ihrer Videos gegeben haben, lässt sich schnell woanders hin übertragen.

Wollt‘ ich nur mal sagen.

(File under: Wirre Gedanken.)

13 Kommentare

  1. 01

    Es kommt doch aber nicht immer auf das bessere System an, sondern auf die Nutzerbasis (dat wissen wir ja seit VHS) und da kann derzeit keiner der Konkurenten wirklich dran klingeln. YouTube steht zumindest derzeit noch für Internet-Videos – auch wenn es lange vor Youtube ähnliche Dienste gab. Die Vebreitung des Namens und die Anzahl der Nutzer ist denke ich schon ein Pfund mit dem sie Wuchern könnten, wäre Google wirklich dran gelegen es als Marktführer zu stabilisieren.

    Wenn man sich anschaut wie restriktiv, brav und langweilig Google-Video ist, darf man das allerdings bezweifeln.

  2. 02

    YouTube usw. erledigen sich in den kommenden Jahren sowieso von allein, immer niedrigere Server- und Traffic-Gebühren werden dafür sorgen, dass Videos auf individuellen Servern oder gleich auf dem Handy lagern, wo sie auch editiert werden, von dort sind sie dann ebenfalls abrufbar und zitierbar
    Peer2Peer? Das Problem ist doch, dass die Videos nur dann verfügbar sind, wenn derjenige, der ein Video gespeichert hat, auch online ist. Es sei denn, das Video ist bei verschiedenen Usern gespeichert und das System ist intelligent genug, bei einem Zitat auf einen der User zu linken, der online ist. Aber welches Interesse sollte ich haben, ein Video bei mir lokal zu speichern und damit ins Visier der Copyright-Polizei zu kommen?

  3. 03

    @batz‘ zweifel

    trotzdem ist die marke youtube jetzt gerade mal ein jahr im web etabliert. ich denke mal bereits in absehbarer zeit wird man von youtube.com zu google video weitergeleitet. natürlich nicht zum jetztigen, sondern zu der dann kreierten supadupa-video-plattform mit youtube featurette und datenbank.

    killerargument: twix hieß schließlich auch mal raider.

  4. 04
    jan

    @euter

    und Charmin hieß mal… Klopapier??

  5. 05

    Dieses Konkurrenz-Wegkaufen im Musikbusiness kenne ich allerdings auch aus Deutschland. Müsste allerdings nochmal genau recherchieren wessen Konkurrenz da auf Eis gelegt wurde, war glaub ich irgendwas im HipHop-Bereich. (Ein Freund von mir war damals als Opfer daran beteiligt)

  6. 06
    DieterK

    Das Aufkaufen von Konkurrenten ist (auch) in Bezug auf die Musikbranche keine Legende, sondern Standard.

    Schon Ted Herold hat sich darüber beschwert, dass Polydor ihn nur unter Vertrag nahm, um Peter Kraus zu schützen.

    Einige US-Majors haben Verträge (Beteiligung an den WErbeeinnahmen) mit YouTube. Dabei geht es aber nur um ausgewählte Videos, die veröffentlicht werden dürfen. Wichtiger ist das Zensur-Recht (Entfernen von Inhalten, die nicht zu den aktuellen Prioritäten passen), dass wichtigster Bestandteil der Vereinbarungen ist.

    Dabei können die Inhalte-Inhaber sogar selbst YouTube-Polizei spielen …

  7. 07
    fredge

    Dass in naher Zukunft der große Datenflow über das Handy ablaufen wird, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht in zehn Jahren, wenn es Flats für das Handy gibt, wenn die eingebauten Platten 20, 30, 40GB besitzen und wenn man es geschafft hat, das Display sowie die Tastatur qualitativ auf den Benutzerkomfort bezogen einem Laptop anzunähern. Oder die Trennung PC-Portable und Handy wird es in Zukunft nicht mehr geben.
    Aber ehrlich gesagt: Ich glaube, dass man auch für YouTube und Co. gerne ein Bißchen das Sofa-heiße-Schokolade-Feeling behalten möchte und sich nicht von hinten in der U-Bahn auf sein Handy starren lassen will, wenn man sich grade den neuesten Porno oder Happy-Slapping-Scheiß runtergeladen hat.
    Ein Verschmelzen von Allem wird seit jeher von der Industrie als die nächste große Sache angeprießen. Und noch nicht einmal bei Handy und Mp3 hat es bisher geklappt (nebenbei: wieso haben eigentlich sämtliche Mp3-Handys so eine grottenschlechte Bedienung? Selbst die, die offiziell ein großes „W“ aufgedruckt haben). Ich muss sagen, glücklicherweise. Vielleicht bin ich schon etwas senil mit meinen 23 Jahren, aber ich bevorzuge doch ein Handy ohne blauen Zahn, einen Mp3-Player und meinen Laptop -> klare Grenzen, die mich meinen ganzen Elektronik-Mist noch wenigstens einigermaßen überschauen lassen.

  8. 08
    DieterK

    Sony BMG, die UMG und die WMG haben als Gegenleistung für die Freigabe von Rechten Anteile an YouTube erhalten und zusammen rund 50 Millionen Dollar (in Google Aktien) an der Übernahme durch Google verdient.

    Da stellt sich natürlich die alte Frage neu, ob die Musikkonzerne (oder einzelne Manager) auch von Apple Aktien/Optionen oder ähnliches bekommen haben …

  9. 09

    Was viele nicht sehen ist, dass YouTube auch eine Community ist. Mit vielen Usern (Renetto als ein Beispiel) die sich spannende Story erzählen oder einfach nur Sorgen loswerden wollen. Für mich ist YouTube daher MEHR als nur eine Website für Musikvideos, TV-Szenen und lustigen Videos.

    Und es wär schade, wenn dies bald wieder enden sollte. Ich hoffe jedoch, dass dieser Community-Gedanke in anderen Projekten einfließen wird.

  10. 10

    uTubes Communityfunktionen sind bisher ungeschlagen, und Google waere bescheuert das nicht irgendwie zu nutzen.

    Und von wegen Next Big Thing, Jumpcut und Eyespot waren im Fruehjahr 2006 tatsaechlich recht interessant. Leider gammeln sie aber seitdem rum und kriegen die Performance nicht gebacken (geht nicht mal mit 6000er DSL ordentlich).

    Keine Ahnung welche Zielgruppe die spaeter mal im Visier haben, aber die die sie momentan wohl im Auge haben lacht darueber nur. Schade eigentlich… muss wohl auch erst das Performancemonster Google einspringen.

  11. 11
    DieterK

    Heute hat YouTube 30.000 japanische Videos wegen Copyrightverletzungen entfernt …

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