In dem Moment als Exkanzler Schröder, der keine eigenen Kinder hat, seine Frau vorschickte, um Angela Merkel ihre Kinderlosigkeit vorzuwerfen, verdichtete sich die Debatte um das Aussterben der Deutschen auf eines ihrer Kernprobleme: Die Verantwortung wird den Frauen zugeschoben. Dabei werden die meisten von uns zwischen 10 und 15 von ihren Eltern über den Zusammenhang zwischen Zeugungsakt und Babywindeln aufgeklärt, es könnte uns also klar sein: Einen Mann braucht man zum Kinderkriegen ebenso.
Nun ist das mit uns Männern so eine Sache. Erst sind wir 35 Jahre lang große Jungs, um auf einmal im besten Alter zu sein, was nichts anderes bedeutet als: Das gute Alter haben wir hinter uns. Ein Mann kann zwar bis ins hohe Alter Kinder zeugen, hat er es aber bis vierzig nicht getan, ist es bei ihm nicht wahrscheinlicher als bei einer vierzigjährigen Frau, dass er noch ein Kind bekommt. Wir haben also mit den Frauen eines zumindest gemeinsam: Es ist eine Frage des Zeitpunkts. Höre ich mich bei meinen männlichen Bekannten um, ist diese Frage einfach beantwortet. Der richtige Zeitpunkt ist: Nicht jetzt.
Woran das liegt? Da ist zum einen das Gefühl mangelnder Reife. Führende Experten auf dem Gebiet des Kinderkriegens, unter ihnen mein Vater, versichern zwar, dass man diese Reife sowieso nie besitze, man daher also gar nicht darauf warten dürfe, aber das Gefühl, man habe einem Kind nicht viel mehr zu vermitteln als die Kenntnis um die besten Clubs und das richtige Mischverhältnis einer Caipirinha, ist dadurch nicht aus der Welt zu schaffen.
Warum überhaupt Kinder?
Klar, Kinder sind süß, aber wir wissen schließlich alle, dass das Kindchenschema nur ein hinterhältiger Trick der Evolution ist, der die Mutter einen Parasiten in ihrem Leib erdulden lässt, der einem, kaum auf der Welt, beginnt die Haare vom Kopf zu fressen. Warum sonst hätten so viele ältere Männer eine Glatze? Nein, Süßigkeit alleine ist kein Kriterium, andere Lebewesen (siehe oben) sind schließlich auch ganz entzückend und veranstalten nicht mit 15 Parties im Haus ihrer Wirte, bei denen die Bilder von den Wänden gerissen werden. Auch wurden Kaninchen bisher nur ganz selten in Tattoostudios gesehen, kleine Hunde verlangen nicht nach der Pille und Katzen bringen keine ungewaschenen Langhaarigen mit nach Hause, die sowieso nicht „Guten Tag“ sagen.
Über diese Sachen könnten wir ja noch hinwegsehen, Liberale, die wir sind. Aber unsere Kinder würden mit Sicherheit neue Wege finden uns zu schockieren, Rassisten werden oder Esoteriker, eine Angela-Merkel-Büste aufstellen oder zur Bundeswehr gehen, um Totenschädel aus der Nähe zu betrachten.
Muss ich das haben? Ist mein Leben nicht wunderschön, mit einem Zeitmangement, das nicht vom Stundenplan meines Kindes diktiert wird sondern ausschließlich von mir, der wichtigsten Person in meinem Leben? Aber andererseits hat eine sehr weise Figur einer amerikanischen Sitcom einmal gesagt: „Kinder sind wie Hunde, die irgendwann anfangen zu sprechen.“ Tatsächlich: Ein kleiner Mensch, der sehr, sehr ungebildet auf die Welt kommt, den man prägen kann, dem man dabei zuschauen kann, wie er über den Boden krabbelt und der einen merken lässt, wie schön es ist, wenn man eben nicht mehr der wichtigste Mensch in seinem Leben ist.
Das will ich auch erleben. Die Deutschen vor dem Aussterben retten ist dabei nicht so sehr mein Plan. Aber auf jeden Fall will ich Kinder haben.
Nur nicht jetzt.
„Die Deutschen vor dem Aussterben retten ist dabei nicht so sehr mein Plan.“
Das ist ein weiteres Problem: Wenn das so weiter geht mit der Kinderlosigkeit, dann muss bald ein junger Erwachsener einen alten Rentner „ernähren“. Zudem bricht irgendwann die Wirtschaft zusammen, nicht nur dass viele kluge Köpfe aus Deutschland auswandern (dort gibt’s mehr Geld und bessere Arbeitsstellen), sondern auch dass kein Nachwuchs mehr gezeugt wird. Dann schaut es irgendwann so aus: Viele viele alte Menschen und ganz wenig junge Menschen, die dann sowieso keine Lust mehr haben und auch auswandern…
Aber auch wenn wir jetzt mit dem Kinderkriegen anfangen würden und wir auf einmal überall schwangere Frauen sehen, würde dass erst in allerfrühestens 20 Jahren Auswirkungen haben und dann ist es höchstwahrscheinlich schon zu spät.
Mit Kindern ist man jedenfalls die Sinnfrage fuer einige Jahre los.
Ich stimme zu: Am Wochenende hatte ich ein Gespräch mit einem Mädel, mit dem ich gemeinsam in der Grundschule war und einige Jahre nicht gesehen hatte. Wir sind beide 25. Tatsächlich sind etwa 10 der anderen Damen von damals inzwischen a) verheiratet und haben b) 1-3 Kinder. Uns beiden kam das (und das mag doof klingen) komisch vor, denn wir hatten beide noch nicht ans heiraten und Kinder kriegen gedacht. Das stimmte uns nachdenklich…
Nur nicht jetzt: Also sind Unsicherheit, Angst und Egoismus sehr stark oder der Kinderwunsch sehr schwach ausgeprägt.
Außerdem kann man als Vater die Anschaffung vieler überflüssiger elektronischer und nichtelektronischer Dinge auf die Kleinen schieben. Und das gemeinsame „vorm Rechner sitzen“ heißt plötzlich „Usability-Studie“. Und man stellt plötzlich fest, dass man doch etwas weiß. Und man lernt wieder Mathe. Und erinnert sich an das, was man selbst als Kind gehasst und geliebt hat.
Und vieles, was man jahrelang unglaublich wichtig fand, wirkt plötzlich sehr albern.
Und Tattoos schreibt man mit Doppel-T, schaff dir mal noch schnell eins an vorher, dann haste eine Geschichte mehr vom ehemals wilden Papa zu erzählen. :)
Ich glaub der entscheidenste Punkt ist einfach Zukunftsangst. Solange man sich von einem freien Dienstvertrag zum nächsten hangelt und dahin zieht, wo es die passenden Jobs gibt und die Freundin dann mal eben 400km weit weg wohnt, erübrigt sich die Frage nach Kindern ganz einfach. In den 60ern/70ern war das meistens noch ein bisschen anders, nehme ich an.
das „nur nicht jetzt“ bricht uns irgendwann das genick.
habe mich vor 10 Jahren sterilisieren lassen und habs vor 4 monaten wieder rückgängig machen lassen (mikrochirurgisch) und werd auch gleich im mai 07 vater, yippie!
Schon vor Jahren, als ich sagte „…Kinder? Nein, will ich nicht!“, hatte man mir gesagt, dass sich dieses in den nächsten Jahren ändern würde. Tja, hats aber nicht. Ich will nicht nur jetzt keine Kinder, sondern überhaupt nicht. Mag daran liegen, dass ich mit Kindern nicht gut kann. Sie sind laut, beanspruchen viel Zeit, kosten Geld und brauchen Liebe, oder sowas. Derartiges möchte ich nicht ertragen; bieten könnte ich einem Kind auch nichts.
Daraus würde folgen, dass ich einem potentiellen Kind nur ein schlechter Vater wäre. Und ich glaube das hat ein Kind nicht verdient: Einen schlechten Vater, meine ich.
Und außerdem gehen Kinder so leicht kaputt.
Ich denke auch, dass Zukunftsangst bei vielen Männern, aber auch Frauen ein entscheidender Punkt ist.
Kontaktangst wäre m.E. ein weiterer Punkt. Es gibt verblüffend viele Männer und Frauen, im „besten Alter“ und jünger, die große Schwierigkeiten bei der Partnersuche haben. Sehr viele deutsche Männer sind verklemmt und schüchtern, die Frauen dafür anspruchsvoll und noch schüchterner. Schlecht fürs Kinderkriegen, nehme ich an.
In meinem Berufsleben habe ich aber mitunter auch das Gegenteil erlebt, nämlich eine verblüffend gesteigerte Lust am Kinderkriegen. Das trat dann meistens sogar als Gruppen- und Rudelerscheinung zu Tage, also ganze Gruppen von Mitarbeitern/Kollegen bekamen plötzlich Kinder. Meistens waren das Mitarbeiter, die einen Karrieresprung gemacht haben oder jetzt zum ersten Mal einen wirklich guten und festen Job hatten, in einer vernünftigen Firma.
Diese Kombination aus Vorbild und einer angenehmen planbaren Zukunft: Irgendwie erhöht das die Kinderfreude.
Der Vorteil, wenn man schon etwas früher Kinder kriegt, liegt darin, dass der Umstieg von „wenig Schlaf wegen durchfeierten Nächten“ zu „wenig Schlaf wegen der Kinder“ etwas leichter fällt (hatte mir leider niemand vorher gesagt).
Ansonsten kann ich Johnny nur recht geben: Wo findet man sonst eine bessere Ausrede um die alten Matchboxautos und die Lego-Kisten hervorzukramen und die Comicsammlung zu komplettieren (für die Playstation ist es leider noch etwas früh…).
Kinder sind cool. Stehen da und glotzen sich irgendwas Belangloses an. Sprechen ohne Anlass Unverstaendliches. Lachen weinen lachen innerhalb einer Minute.
Irgendwie immer auf LSD.
Kinder? Klar! Aber nicht in Deutschland.
Ein kluger Mann sagte mal:
„Wenn ich das trippeln und trappeln kleiner Füße hören will… dann miete ich mir einen Zwerg.“
;)
Meine freundin, mit der ich seit drei Monaten zusammen bin, hat einen 2 jaehrigen Bruder. Der Altersunterschied zu ihr sind knappe 14 Jahre, Die Eltern sind aber trotzdem noch nicht annaehernd 40(ist ne grenze fuer mich). Bei denen im Haus ist immer was los, rambazamba. Letztens war er krank, war schon bischen nervig. Aber wenn er dann beim naechsten Besuch wieder lacht und albert, ist das Alles ganz schnell vergessen. Vor diesen Erfahrungen mit ihrem Bruder konnte ich mir eigene Kinder auch nur sehr schwer vorstellen. Inzwischen ist das aber schon ein festes Thema in meinem Kopf…
Kinder sind grossartig. Sie machen ohne Hemmungen alle die Dinge, die man sich als Erwachsener nicht mehr traut. Und sie sorgen für eine radikal andere Sicht auf die Welt und sorgen für eine klare Neubewertung der Dinge, die wirklich wichtig sind und welche halt nicht (und das sind sehr viele). Und es gibt einfach Dinge, die man nur dann kapieren kann, wenn man sie selber erlebt hat. Und ein neugeborenes Kind im Kreißsaal zum ersten mal in den Armen zu halten gehört einfach dazu.
Aber wenn dann mal irgendwann, dann mit miiir!
Malte, mach’s einfach – und nimm gleich Elternzeit.
Vielleicht bliebe dann noch zu klären, wie Kinder eigentlich entstehen. Dazu hier die Antworten…puuh
http://www.planetdan.net/pics/babies/index.htm
Ich bin auch schon äääh… älter und in einer gewissen Unreife vielleicht wirklich repräsentativ für die „Mannschaft“ in Deutschland. Irgendwie wurde ich durch Bildungssystem, Erziehung und einiges Gequatsche in den Medien doch ziemlich erfolgreich von der Wirklichkeit ferngehalten. Ich wollte zwar immer Kinder. Komischerweise ist mir aber erst vor drei Jahren oder so beim Anblick meines Patensohnes klar geworden, daß das Verantwortung bedeutet. Ich war entsetzt. Zum Glück gibt sich das mit Zeit. Zum Beispiel arbeiten hilft gegen solche unangenehmen Gefühle sehr.
Abgesehen davon glaube ich überall heiratswillige Frauen zu sehen, die sehr kompetent und anmutig, aber auch schon über 35 sind und habe manchmal das Gefühl, daß nicht alle von uns das noch hinkriegen werden. Irgendwie ist das ein Trauerspiel. Nicht nur die ungeborenen Kinder, auch dieses ungelebte Leben erinnert mich an die „Lost Generation“. Dabei hatten wir gar keinen Krieg. Höchstens im Kopf.
Kurze Anmerkung. Die meisten Kinder wurden immer während der Kriegsphasen geboren und gezeugt, was bei einer Geschichte, wie wir sie haben, mit zu zweidrittel verbrachter Zeit im Krieg, kein Wunder ist.
Lotta und Malte, eine Frage: Wie habt ihr es geschafft, dass der Dicke für das Foto so still hält?
Danke.
also ich hab gestern jemanden kennengelernt, der promt mit mir kinder machen will, obwohl er mich noch nicht mal geküsst hat! :-))
Also ich glaube nicht dass Männer da prinzipiell dagegen sind oder keine Lust haben oder so. Aber es ist schon so dass heute Familien wesentlich weniger stabil sind als früher, und ich hätte zB keine Lust, Vater zu werden und meine Kinder dann nach ein paar Jahren nur noch alle paar Wochen sehen zu dürfen, wirklich nicht. Ok, kann auch sein dass vor allem Ehen in die Brüche gehen, in denen einer der Partner zu sehr auf traditionellen Rollenverteilungen besteht, aber mir wäre das Risiko trotzdem zu hoch. Ich kann mir sogar vorstellen dass das Engagement von Männern eher noch nachlässt, schließlich ist es ja noch bitterer wenn man sich auch sehr intensiv um die Kinder kümmert und _dann_ die Trennung kommt. Das wäre natürlich bitter, wenn die zu befürchtende Instabilität gleich wieder neue Distanz schafft, dann beschleunigt sich das Chaos ja noch.
Also ich bin zwar grad noch etwas jung dafür (25), aber ich möchte auch Kinder haben, mich um sie kümmern, und mich dabei darauf verlassen können dass sich alle einig sind, das nicht gleich wieder kaputtzumachen oder wegzuwerfen.
fernbeziehungen sind tatsächlich der größte mist. ich wollte das auch nicht glauben.
Das „die Deutschen“ tatsächlich irgendwann aussterben ist eher unwahrscheinlich glaub ich. 80 Millionen, eines der bevölkerungsreichsten länder europas, und was is? aussterben natürlich. es gibt da so schöne diagramme…früher sah das alles wie ein tannenbaum aus, ganz viele junge an der basis und ein paar alte an der spitze (von der bevölkerungsverteilung mein ich), heute eher wie eine birne, die man auf den kopf gestellt hat. das wurde mir erzählt um für meine „eigene“ rente vorzusorgen, weil das ja so ist. Nee, irgendwie glaub ich aber, dass das alles quatsch ist.
Mein Vater hat mir mal gesagt ‚Meinen biologischen Sinn in diesem leben habe ich erfüllt und zwei kinder bekommen. Ich glaube aber, dass war noch nicht alles.‘. Naja, viel spaß auf jeden fall beim kindermachen euch allen ;)
was ich noch sagen wollte: das kanickel is‘ voll knuffig!
:)
@ Mathias
Das Bild hier erklärt es vielleicht ganz gut.
@ kleines Frühstück
Endlich sagt es mal jemand. Ich bekomme ja selbst schon Karies, wenn ich auf den Bildschirm schaue. Aber was hat es mit dem Direktkinderbekommenwoller auf sich?
@ nolookpass
„Unsicherheit, Angst und Egoismus“
Das ist zu negativ ausgedrückt. Eben auch tiefe Zufriedenheit mit dem Jetzt-Zustand.
@ Johnny
Ich editiere lieber alle Rechtschreibfehler, um später mal zu erzählen, dass Papa immer schon perfekt war.
@ DrDean
Mir fällt nicht so sehr Kontaktangst auf. Aber bevor ich da jetzt etwas zu sage: Gute Idee für einen weiteren Artikel :)
@ Malte
Naja, entweder gerate ich an Männer, die sich am liebsten noch ein Ganzkörperkondom zusätzlich drüberziehen würden (weil ich ja auch der Typ Frau bin, die einem Mann ungefragt ein Balg ans Bein bindet) oder aber an solche die nach 3-4 Stunden, gleich am ersten Abend von Heirat und/oder Kindern sprechen. Obwohl ich sehr freiheitsliebend bin, sind mir letztere sympathischer! Aber der nette, junge Mann aus dem Frannz gestern – jaja, mal sehn, mal sehn.
Nach jahrelangem „Training“ bin ich zunehmend davon überzeugt (huhu, da STECKT ja ZEUGT drinne), dass das mit dem „Jemanden riechen können“ und den Pheromonen stimmt! Wenn ich mir nur diesen Geruch vorstelle (ich meine jetzt nicht after shave usw.), ich hätte am liebsten sofort *piep* und *piep* oder auch *piiiiiieeeeep* mit ihm gemacht! ;-))
:)
Komm nach Hause, Malte. ;)
@proletensau und Johnny:
Genau!
Wenn ich so „zurückblicke“ sind meine Kinder das Beste und Wichtigste, was mir in meinem Leben passiert ist. Die ersten Jahre mußte man natürlich auf ein paar Konzertbesuche und Partys verzichten, aber diese hat man in dieser Zeit auch nicht ernsthaft vermißt. Dafür darf man jetzt, in der Blüte des Lebens, zusammen mit Sohnemann auf Konzerte gehen.
Wir haben meine Mutter mit 40 Jahren zur Oma gemacht und was soll ich sagen…ich denke nicht, daß mir auch dieses große Glück passiert, aber ich freue mich jetzt schon auf meine Enkelkinder. :-)
Der Zeitpunkt für Kinder ist sicherlich nie perfekt, wenn man alle Dinge abwägt. Wenn sie einmal da sind, erscheint der ganze andere Quatsch im Leben rundherum gar nicht mehr so wichtig.
Also rinnjehaun und Kinder machen!
Kinder-nein, danke!
6,5 Mrd Menschen sind genug und die Aussicht auf weitere 3-5 Mrd in den nächsten 20 Jahren ist der Horror schlechthin.
Also wegen der(wahrscheinlich nicht mehr existenten)Rentenzahlung in 20 Jahren, jetzt die deutsche Bevölkerung mit Kindern aufzupäppeln – Blödsinn!
Kinder bekommt man, wenn man Freude an- und Verantwortung für Kinder haben will und sonst aus keinem anderen Grund.
Ich habe keine Freude an Kindern und habe gegenüber anderen und mir schon genug Verantwortung – deshalb ohne mich!
Ach ja…und von wegen der Überalterung der (deutschen) Bevölkerung, bessere Integrationspolitik gegenüber Migranten könnte das Problem lösen, falls es sich für den Standort Deutschland (oder Europa) überhaupt noch lohnt….
Foxxi Du hörst Dich ja heute schon verbittert an.
ich hoffe du hast wenn du 80 bist noch genügend Freunde mit denen du „Rumhängen“ kannst. Einen Enkel der dich besucht und dem du Geschichten von damals erzählen kannst, hast du sicherlich nicht.
Aber tröste Dich Du kriegst morgens von deinem Zivi sicherlich auch so einen süßen Roboter um die letzte Tage rum zu kriegen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,443593,00.html
@y/34: In diesem verbitterten Fall scheint die Entscheidung ohne Kinder zu leben die richtige. Ein bissl Lebensfreude gehört schon dazu Kinder in die Welt zu setzen, das ist wohl war.
Weltschmerz und Miesepetrigkeit sind keine wirklich guten Vorraussetzungen Kinder groß zu ziehen.
Was wohl unsere Großeltern damals gedacht haben, als sie sich für Kinder entschieden?
Irgendwie hat sich für mich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt nie gestellt. Schule, Studium, Jobsuche, Heiraten, Kinderkriegen (bzw. in meinem Fall -zeugen) – den Ablauf hatte ich mir nie anders vorgestellt. Und obwohl ich mit meinen zwei Töchtern (2 und 4) schon genug Stress habe – manchmal fühlt man sich schon sehr überfordert – wünsche ich mir noch mindestens ein Kind mehr. Danach werden wir dann vielleicht mal ans Aufhören denken.
Eine Kollegin, die mit knapp vierzig noch mal Mutter geworden ist, hat mir aber letztens – mehr im Scherz – gesagt, dass sie nicht damit rechnet, vor der Rente noch mal ein eigenes Leben beginnen zu können. Die Gefahr besteht bei mir nicht. Wenn meine Tochter hoffentlich mit ca. 25 ihr Studium abschließt bin ich gerade mal 54.
Außerdem schließe ich mich der Meinung der großen Jungs von oben an, dass es tierisch Spaß macht, sich wieder für Spielzeug zu interessieren. Spielt mal gegen ’ne knapp 5-jährige Memory und ihr werdet schnell eure Grenzen erkennen.
Aber eins ist klar: für Karrieremänner und -frauen wird es schwierig, wenn sich die Priorität des Privaten immer mal wieder ungefragt in den Vordergrund drängt: kranke Kinder, geschlossener Kindergarten, Schulferien. Da werden echte Organisationstalente so richtig gefordert.
Shameless plug: windelwechsel.podhost.de – der Podcast für Väter, Mütter und alle, die es noch werden wollen.
@ kleines frühstück
Über die Geruchsfrage habe ich schon häufig nachgedacht. Tatsache ist ja, dass Leute, in die man sich verliebt, sich auch immer als wohlriechend herausstellen. Aber die Wissenschaft glaubt nicht daran, dass der Mensch mit seinem vergleichsweise schlechten Geruchsorgan die Partnerwahl von der Nase abhängig macht. Wahrscheinlich ist es eher so, dass Aussehen und Geruch zusammenhängen. Dir gefällt also das Aussehen. Wie oberflächlich :)
@ Papa Joerg
Zählst du jetzt schon die Tage, bis deine Töchter ausziehen? ;)
@Malte
Es gibt in der Tat Tage, da fange ich an zu rechnen, aber momentan spiele ich lieber.
Hm, wenn ich das hier so alles lese krieg ich ja eigentlich fast wieder Hoffnung ;-)
Auf der „Zeit“-Webseite sind Kommentare und Leserbriefe zum gleichen Thema zB immer gleich extrem frustriert, aber das liegt vermutlich dran dass dort die Leute im Schnitt 20 Jahre älter oder so sind. Vielleicht ist unsere Generation ja wieder verantwortungssvoller, oder zumindest -suchender ?
Aber warum schreiben so wenig Frauen, oder hat Spreeblick nur männliche Leser ?
*zuwortmeld* Ich hätte gern das Karnickel!!!!
…für mein Kind…!!!!!
Das sagen sie alle. Aber Kaninchen und Kinder vertragen sich nicht.
@y
…das hab‘ ich mir gedacht. Die „wenn-ich-dann-mal-alt-bin-bin-ich-froh-über-meine-Enkel-Schiene“, mag vielleicht richtig sein, aber: Erstmal alt werden und dann noch so gesund sein um die Enkel überhaupt noch zu kennen, das muss man erstmal erreichen.
@y/lahnix
Stimmt, ich bin verbittert, besser wäre allerdings illusionslos, ich habe einfach schon ein paar Dinge gesehen die mich nicht gerade zum Optimisten in Bezug auf spätere Generationen werden lassen.
Um jetzt aber mal die Provokation beiseite zu lassen: Es gehört eine besondere Einstellung dazu Kinder zu haben, denn nur so ist das Wohl der Kinder gewährleistet. Insofern bin ich vielleicht positiver gegenüber Kindern eingestellt, als andere, die sich diesen Zwangsläufigkeiten verpflichtet fühlen, also: Biologische Uhr, Mann+Frau=Kinder, Kinder sind toll, besonders die Eigenen usw…
Ich will mich eigentlich nicht dafür rechtfertigen (und tue es schon wieder), dass ich als bekennender Langschläfer (ob mit oder ohne Party) eben nicht in der Lage bin nach 5 Tagen Arbeitswoche, 2 Tage am Wochenende dann auch noch für morgendliches Kindergebrüll empfänglich zu sein. Ich will mich auch nicht dafür rechtfertigen müssen, dass mir die Beschäftigung mit Babys und Kleinkindern unter einem gewissen Sprach- und Denkvermögen nach maximal 10 Minuten langweilig wird etc…
Vielleicht stimmt es ja, dass man sich ändert, wenn man zum Elternteil mutiert, aber für Kinder gibt es kein Umtauschrecht und keine Probezeit. Muss man es riskieren, nur um irgendeiner gesellschaftlichen Pflicht genüge zu tun?
Witzigerweise habe ich trotz meiner (offensichtlichen) Abneigung gegen Kinder bei eben diesen immer schon einen gewaltigen Stein im Brett. Eine mir bekannte Mutter meinte sogar einmal ich sei der geborene Erzieher…..wie man sich doch irren kann…
Foxxi> Bitte keine Kinder bekommen.
Meiner Erfahrung nach werden auch nur die Leute von Hunden gebissen, die Angst vor ihnen haben.
@ malte: Tiefe Zufriedenheit mit dem Jetzt-Zustand ist Stagnation. Und ich glaube, du wärest nicht tief zufrieden, wenn du gern ein eigenes Kind haben möchtest und keines hast. Dann fehlt da irgendwo etwas.
Malte, den richtigen Zeitpunkt gibt es nie, es sei denn, man entscheidet sich dafür ;-)
Ich habe mittlerweile zwei Rabauken zu Hause.
@timo:
Einen „biologischen Sinn“ gibt es nicht. (Ich weiss, das meint dein alter herr nur ironisch). Wann immer einer uns einen aufdrücken will wird es heikel.
@malte:
„deutschland vorm aussterben retten wollen sollen“ gehört in dieselbe Horrorschublade wie der „biologische Sinn“. Ich bin erstaunt, aus wie vielen artikeln zu diesem thema noch mir diese zumutung entgegenquillt, ich müsste irgendwelche völkisch-biologischen sinnkonstrukte in individuelles handeln übersetzen. „Wir schenken dem führer ein Kind“. Ich nicht.
erschreckend ist doch, da draußen gibt es leute die wie am fließband kinder machen, wo es besser wäre, sie hätten keine. und die die glauben keine zu wollen, wären vielleicht tolle eltern!
ist jetzt ein heikles thema, aber ihr wisst was für leute ich meine: diese „sozial schwachen familien“ (alleinerziehende mutter mit 6 kindern von 5 vätern)etc.
ja, ich weiß, dass hört sich jetzt wieder nach stigmatisierung an, aber ich hab gestern in schöneberg an der ampel gestanden und hätte das kind am liebsten aus dem buggy mit nach hause genommen.
sie: ungepflegt, vielleicht 20, einen umgangston, den ich nicht wiedergeben möchte.
er: so ein asityp (totschlägertyp) halt, vielleicht 37, fluppe im maul und das kind angebrüllt
der kleene: verdreckt, verängstigt, zu dünn angezogen
ab wann sollte man solche leute eigentlich anzeigen?
kleines frühstück, wenn Sie die Namen kennen, können Sie sich jederzeit diskret mit dem Jugendamt in Verbindung setzen und die alarmieren. Bei völlig Unbekannten muss man natürlich eine größere Welle machen. Polizei rufen oder so. Da ist die Hemmschwelle meist höher.
Nochmal zum Thema: Wir Frauen kommentieren hier wohl weniger, weil’s ’n Artikel aus Kerlesicht ist. Aber ich nehme erfreut zur Kenntnis, dass hier kein Kinderkriegbashing in den Kommentaren betrieben wird, sondern sich Väter, solche, die es werden wollen und solche, die es nicht werden wollen, in zivilisierter Form miteinander unterhalten. Ich finde ja auch: Keiner muss, aber es könnten sich ruhig mehr trauen! :)
@Robin S.
keine Sorge, werde ich schon nicht…
@kleines Frühstück
…genau das meine ich! Tip (Berlin Magazin) Nr. 23/2006, S.10: „Zehn Gründe dafür dass Sie zur Unterschicht gehören“ – Nr. 5: „Ihre Kreativität ist grenzenlos: Ihre Kinder heißen deshalb Noel-Etienne, Paris oder Justin-Alexandre.“
Ich kenne solche Leute, und obwohl wir uns Gedanken um Führerscheine für Hunde über 30cm Schulterhöhe machen, darf jeder Idiot Kinder in die Welt setzen und wir sollen uns darüber freuen. Um es klar zu stellen: Die Kinder können nichts dafür, aber welche Zukunft erwartet sie?
Die Rechtebeziehung zwischen Mann und Frau ist in Deutschland kaputt!
Das ist die einzige Aussage die bleibt wenn man etwas durch die Welt gekommen ist!
Bei dieser Frage könnten uns manche Länder in der 3 Welt ihre Berater schicken!
Die Lösung ist hingegen einfach und kommt von selbst:
Es gibt für Männer mehr Rechte als für Frauen!
Es gibt für Frauen mehr Rechte als für Männer!
Es gibt gleichviel Rechte für Beide!
Alle Fragen die zwischen Mann und Frau sind, werden einer dieser Gruppen zugeteilt aus dem Dialog der Gruppen heraus!
Chapeau!, Malte. Besser kann mann’s nicht auf den Punkt bringen. Kinder geben dem Leben einen Sinn. Kinder bekommt man nicht für die Gesellschaft, nicht für das Kindergeld, sondern für das persönliche Glück. Kein Wunder, das Konzept der Fortpflanzung ist schon ein paar Jahre alt ;-)
Das mit dem Zeitpunkt ist schwierig und hängt mit dem Alter aber noch mehr mit der Lebenssituation zusammen.
@FoxxI. wer entscheidet denn, wer ein Idiot ist? Und was dann, Zwangssterilisation? Lieber die sozialen Verhältnisse aufbessern und allen bessere Chancen gewährleisten. Außerdme gibt es Mißhandlungen genauso in sozial besser gestellten Familien…
@Mailte: genauso ist es, wenn man die Kleinen erstmal bei sich hat, weiß man, wie schön das Leben sein kann, bereichert durch unendlich viele kleine einzigartige Momente, das sollte man sich nicht entgehen lassen, nähere Details können bei mir gerne erfragt werden…
Ich habe 3 Kinder, dasreicht für ein paar Unfruchtbare noch mit.
Es ist eben ein Dilemma. Einerseits sollen wir unser Leben mindestens seit Beginn der 5. Klasse geplant haben, mit 21 abgeschlossene Berufsausbildung (Studium), Auslandserfahrung, 3 Fremdsprachen und 5 Jahre Berufspraxis mitbringen, andererseits sollen wir auch noch Kinder fabrizieren, damit die Zukunft halbwegs funktioniert.
Was wir eigentlich _wollen_, das interessiert schon lange keinen mehr.
Man reift ja vor allem an seinem Kind. Ich bin erst seit einer Woche Papa, aber jener Reifeprozess begann bereits vor ca. neun Monaten. „Ich fühle mich nicht reif“ ist denke ich synonym mit „Ich habe (noch) keinen Bock“ – was völlig legitim ist, aber ein Unterschied.