19

Die banale Militarisierung des Alltags

Ich bin wirklich froh, dass es das Internet gibt. Man käme sich sonst manchmal mit seiner Meinung sehr allein vor, so aber kann man Texte wie den von Peter Bürger finden.

19 Kommentare

  1. 01

    Wer die soziale Kontrolle zerstört der wacht in einem Kontrollstaat auf!
    Anonym ist auch nur das Fremdwort für Einsam!

  2. 02

    ich wuerde anonym nicht mit einsam gleichsetzen. anonymitaet kann durchaus etwas positives, hilfreiches sein (zb anonyme alkoholiker). waehrend einsamkeit meistens als etwas negatives assoziert wird.

  3. 03

    Stimmt Johnny, stimmt! Ohne Zweifel.

  4. 04
    fredge

    Das Wochenende steht vor der Tür und ich habe zuviel Wein getrunken. Ich bin daher wohl etwas sentimental.

    Manchmal möchte ich einfach nur schreien, weil ich nicht weiter weiß. Weil ich in manchen Momenten die ganze Welt einfach nur satt habe.
    Ich will mich auf den Humboldthain stellen und schreien: „Warum, verdammt, warum habt ihr euch nicht einfach alle lieb?“ Ich glaube, diesen Satz verstehen die wenigsten Menschen auf der Welt. Sich einfach nur lieb haben und sich respektieren und den anderen Menschen Mensch sein lassen.

    Wie gesagt. Habe etwas zuviel Wein getrunken…

    Aber wieso ist das so schwer? Sich einfach nur lieb zu haben?

    Ich bin grade nicht in der Stimmung, lange zu überlegen, was ich schreibe. Ich will einfach nur, dass alle, die mich nicht kennen, wissen:

    Ich scheiße auf Geld und ich scheiße auf Macht und ich scheiße auf die ganze Politik. Ich will nur, dass sich alle lieb haben!

    UND WIE ZUM VERDAMMTEN TEUFEL KANN MAN SCHON WIEDER VIDEOSPIELE ALS EINZIGE QUELLE VERANTWORTLICH MACHEN WOLLEN? ICH KRIEGE SCHON WIEDER DAS KOTZEN!

  5. 05

    warum sich die menschen die nicht einfach lieb haben koennen?
    vielleicht weil menschen zu verschieden sind. vielleicht weil menschen dumm sind. vielleicht weil alle menschen im endeffekt doch nur an sich selbst denken…keine ahnung. in der beziehung scheint der mensch dann doch nicht so intelligent zu sein, wie er immer tut.

  6. 06

    Danke Johnny für den tollen Artikel, er sagt u.a. auch das aus was ich vor „kurzem“ schon in meinem Blog versucht habe zu formulieren. Nämlich das doch viel gefährlicher ist wenn in einem Spiel das ganze Blut rauszensiert, und so das saubere Töten suggestiert wird. Ich hab mal auf einer „Fun“(!?!?!?!)-Video Seite ein Video gefunden, das war aus einem Kampfhelikopter, vermutlich im Irak. In dem Video hat man ein paar Menschen an einem LKW gesehen, dann beschießen die Piloten diese. Anschließend sieht man wie der letzte lebende versucht wegzukriechen (sah verwundet aus) und kriegt dann nochmal ne ganze Ladung ab. Das hat mich ziemlich schockiert. (und nebenbei angemerkt ich spiele Spiele wie C&C, Counterstrike, etc.)

    Achja, und bild.t-online glänzt durch „treffende Bildunterschriften“ zum Thema (gefunden auf lachschon, da ich das nicht für einen Fake gehalten habe bin ich selber nochmal hingesurft).

  7. 07
    glitzerreh

    bedenklich ist hier, egal ob wir von computerspielen, filmen, werbung, lobby-arbeit, stumpfen „aufraff-parolen“ von politikern oder einer (angeblich)im industriestaaten-status quo implizierten übermachtfunktion reden die fehlende reflektion. manchmal frage ich mich „hallo? hat der jemals darüber nachgedacht was er da sagt/nachplappert? was er da grade tut? was das zur folge hat? das szenario mal weiter gespielt“ verbote jedweder art bringen uns da nicht weiter, denken und reflektieren wäre mal wieder angebracht. und um anreize dafür zu schaffen ist jeder verantwortlich, institutionen genauso wie das soziale umfeld.

  8. 08
    jochen

    oh, ich haette den hier mal lieber hier verfassen sollen. sorry, zu spaet gesehen.

  9. 09
    DieterK

    Peter Bürger fragt:
    „Wer sind die Medienriesen der Unterhaltungsindustrie, die mit ihren Produkten federführend zur Militarisierung der Gesellschaft beitragen? Mit welchen anderen Interessensbereichen sind diese Medienkonzerne wirtschaftlich verflochten?“

    Antwort:

    An vorderster Front (pun intended) ist zum Beispiel Bertelsmann zu finden.

    Von der „gemeinnützigen“ Bertelsmann Stiftung wird nicht nur die Privatisierung von Bildung vorangetrieben (und dabei der Bildungsbegriff systematisch entwertert), werden nicht nur unsoziale „Reformen“ wie Hartz 1 bis 4 entwickelt, sondern wird auch die Militarisierung der EU ideologisch vorbereitet. (Vgl. http://www.d-direkt-deutschland.de/eukrieg.htm)

  10. 10

    …vielleicht ein wenig kunst zum nachtisch? http://www.desireepalmen.nl/dailyuniform.php

    (das mit „putin schenkt ein“ hat einen verdammt fatalen nebengeschmack bekommen)

  11. 11

    der konsens in der szene ist deutlich, und war zu erwarten.

    der nächste schritt muss sein, die breite masse hiervon zu überzeugen. ich tu mir bloß bereits selbst immer schwer grundaussagen aus texten wie diesem und den in den kommentaren verlinkten in einem satz zu konkretisieren, um die thematik der verwandtschaft nahe zu bringen.

    kann nicht mal einer ne lupenreine „argue-card“ (in stichpunkten) verfassen, die dann jeder bei der nächsten familienfeier vorträgt?

  12. 12
    kasos

    Der Artikel ist sehr gut und meiner Meinung nach auch sehr differenziert. Ich will an dieser Stelle aber auf einen anderen Aspekt eingehen: die armen Videospiele werden doch in solchen Fällen immer an den Haaren herbei gezehrt und als Schuldige ausgemacht. Nebenbei gesagt würde ich mal ganz blasphemisch behaupten, dass sich die Spielindustrie bei diesen Ablenkungs-Finten der Politiker von Ihrer eigen Unfähigkeit, solche Situationen präventiv zu beeinflussen, die klebrigen Kommerzhände fettestens reibt. Was besseres kann denen (der Spielindustrie) doch nicht passieren, als zur Primtetime durch alle Nachrichten zu wandern. Kennt eigentlich jemand Verkaufsstatistiken dazu? oder umgekehrt: kennt jemand verkaufsstatistiken, die belegen, dass nach solchen Taten die Verkaufszahlen jemals nennenswert eingebrochen wären? Wer kauft die Spiele denn eigentlich? Lässt sich irgendwer von den Argumenten beeinflussen?
    Einen wissenschaftlichen Aspekt möchte ich jedoch trotzdem aufführen: es gibt ernst zunehmende forschung zu dem Thema, die auch auf der Spielkonferenz „Clash of realities“ http://www.f01.fh-koeln.de/Kalender/2006/01/f01_msg_00388.html von Prof. Klaus Mathiak referiert wurde: Fazit ist: nach dem spielen von Egoshootern wird ein erhöhte Aktivität in den Hirnzentren messbar, die für aggressives Verhalten verantwortlich sind. Das ist bildlich in Kernspinaufnahmen nachweisbar. Das ist erst einmal lediglich eine Feststellung mit viel Interpretationsspielraum, den ich so nutze: wer empfänglich ist für derartige Signale, der geht vielleicht irgendwann mit der Pumpgun los, wodurch wurde er aber in seiner Persönlichkeitsentwicklung so gestört, dass er letztendlich zu dieser Tat schreitet, liegt wahrscheinlich nicht im Egoshooter begründet. Amokläufe gab es ja vorher den Egoshootern auch schon, da wurde ja auch nicht exzessives Malefizspielen als Ursache für den Amoklauf ausgemacht, oder?

  13. 13
    kasos

    Ach ja und bei dem Lesen des folgenden Artikels habe ich mich dann auch gefragt, ob das ein spezifisches Männerproblem ist? http://www.taz.de/pt/2006/10/25/a0212.1/text
    Gibt es eigentlich weibliche Amokläuferinnen?

  14. 14

    Die Weiblichen ziehen es vor sich selbst vom Acker zu machen!
    Sie sterben auch lieber an gewissen Krankheiten und stülpen ihr Dauerleid auch letztlich den Männern über!
    Oder sie bekommen ein Kind und werden daran gesund!
    Oder auch nicht!
    Dann läuft das kleine Kerlchen irgendwann Amok!

  15. 15
    Macke

    Hallo liebe Politikerinnen ! „Killerspiele“ gab es schon als Angie noch FDJ Hemden getragen hat !!!
    Übrigens nach dem Massaker in Littleton auf der Columbine High School hat die Schule , die einzig wahre und notwendige Konsequenz gezogen und sofort schwarze Mäntel auf dem Schulgelände verboten. Wer das Leben als Wettbewerb und Wettkampf organisiert produziert bewusst Aussenseiter
    und, wenn von disen Aussenseitern mal jemand eine Gewaltneigung und Zugang zu Schusswaffen hat…
    Sollte man schwarze Mäntel oder Killerspiele verbieten oder so ähnlich ,oder ?

  16. 16
    Pauline

    Mich würde interessieren, wer eigentlich ist Peter Bürger, der Verfasser des zitierten — überaus aufschlußreichen — Artikels. Kann da jemand weiterhelfen?

  17. 17

    Zensur ist natürlich Quatsch aber Gesellschaftliche Ächtung bewirkt bei den Eltern schon eine Menge!
    Dann aber hocken die Bälger einem auf dem Balg … man muß dann erzählen warum Muttern Feministin ist und der Vater eine Be zug s per sohn!

    Ach ja … als wir noch FDJ Hemden getragen haben, durften die Kinners‘ auch an die echte MPi schießen üben!

    Da konnte man dann später an der Grenze richtig Danebenzielen und trotzdem hatte Julchen ein Loch im Kopp!

  18. 18
    kleines frühstück

    da klappt bei mir gerade was nicht. probiers gleich nochmal.

  19. 19
    kleines frühstück

    breaking news – – – breaking news

    Ein sehr guter Artikel, Johnny! Gerade wenn man sich mal wieder vor Augen führt, mit welcher Konsequenz und Schonungslosigkeit die deutsche Regierung ihre Rüstungspolitik betreibt. Das entzieht doch jenen verlogenen Bemühungen um eine „žbessere Gesellschaft“ jede Glaubhaftigkeit!

    Darüber hinaus fällt mir persönlich aber auch die zunehmende Verrohung in der Medien, speziell in der Berichterstattung auf. Und zwar möchte ich den Fokus jetzt gar nicht so sehr auf Spielfilme, Serien etc. richten.
    Ich finde gerade der mediale Umgang mit der Realität, dem politischen Tagesgeschehen, [schwere politische Konflikte (Guantanamo, Todesstrafe usw.) Terror, Folter, Mord, kriegerische Auseinandersetzungen aber ebenso Gewaltverbrechen in kleineren Gesellschaftsgruppen] ist weitaus gefährlicher als irgendwelche fiktiven Geschichten.
    Abhängig von Senderformat, Zielgruppe und Sendung wird doch häufig in einer schier unerträglichen Fülle und in einer reißerischen Art und Weise über diese Dinge berichtet.
    Nichts gegen einen sachlichen und aufklärenden Journalismus, aber da wird teilweise gezielt mit Schockelementen in dreckigster Absicht Kommerz betrieben!
    Ganz gleich ob es nun um Kindstötung, Vergewaltigung, Gewalt auf dem Schulhof oder um weltpolitische Auseinandersetzungen geht. Immer muss noch einer drauf gesetzt werden, damit auch der letzte mitbekommt wie verkommen und abscheulich die Welt ist, bis sensible Gemüter anscheinend zu der Ansicht gelangen, dass das eben so sein muss!
    Immer ganz nah dran am Sumpf, am Blutrünstigen, an den Schreien, am Leid, am Gequälten, damit es möglichst „žauthentisch“ wirkt – „žreality“ eben!
    Und dann schlagen alle wieder empört die Hände vors Gesicht, wenn sich wieder einmal ein(e)r daran orientiert hat!
    In meiner Kindheit beispielsweise waren für mich „žAktenzeichen XY ungelöst“ (was heute belächelt wird), „žDerrick“ und die Tagesschau schon Horror genug. Aber so was „žfetzt“ halt heute nicht mehr, den Quotenrittern sei Dank.