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„95 Prozent von allem ist Schrott.“

Einen angenehm unromantischen Blick auf das was Web 2.0 ist und was nicht und wo es uns hinführen wird wirft Tim O’Reilly im Interview mit der Berliner Zeitung. Und der muss es wissen – schliesslich hat er das Web 2.0 erfunden.

12 Kommentare

  1. 01

    Ich denke, darum geht es nicht. „Qualität“ ist nicht mehr die Nummer 1, das wissen wir spätestens, seit auf unseren Matchbox-Autos „Made in China“ stand. Den Menschen von heute ist das Vernetztsein wichtiger. Belüge mich, aber sei mein Freund. So läuft das.

    Und keine Panik: Web 2.0 stirbt auch wieder, bis in 10 Jahren haben wir noch 2000 Blogs in ganz BRD, und das war’s.
    Grüße

    stephan@spamschlucker.org

  2. 02

    Nettes Interview, aber jeder der mit einigermaßen offenen Augen durch die Welt geht, kommt auch auf den wunderschönen Kernsatz des Gesprächs:

    „Einer der bekanntesten Autoren, Theodore Sturgeon, wurde einmal daraufhin angesprochen, dass 95 Prozent der Science-Fiction-Literatur Schrott sei. Sturgeon antwortete mit einem Satz, der als Sturgeon’s Law bekannt wurde: „95 Prozent von allem ist Schrott.“

    Sturgeon selbst war ursprünglich etwas optimistischer und bezeichnete lediglich 90 % von allem als Schrott.

  3. 03
    Acid

    Sehr optimistisch, das mit den 2000 Blogs. Ich würde eher auf 200 tippen.
    U.a. deswegen:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/84033
    Obwohl, wenn Papa Diktator ohnehin alles mitliest, kann man’s auch bloggen.

  4. 04
    schroeder

    Wie jeder anständige Pionier sagt er das, was er sagen muss. Das, was man hier allerdings an einigen Stellen als Zukunftsprognose liest, klingt mit Verlaub so verstaubt, dass man nicht glauben mag, dass es aus dem Jahre 2007 stammt.

    Der Abschied von der „žRealität“ findet doch bereits seit Jahrzehnten statt. Niemand wundert sich mehr ernsthaft über Denkmaschinen und Programme, die dem menschlichen Gehirn immer ähnlicher werden. Es geht längst nicht mehr allein um demokratische Sehnsüchte, sondern um Firmen- und Produkt-Philosophien, um den Markt und Verkaufsvisionen.

    „ž…Man wird zu Napster gehen, nicht um Musik herunterzuladen, sondern einen neuen Stuhl.“

    Was für eine bahnbrechende Idee — finden Sie nicht? Denn am Ende wird der Stuhl womöglich das einzige Objekt sein, das die Gesellschaft wirklich benötigt.

  5. 05

    „Man wird zu Napster gehen, nicht um Musik herunterzuladen, sondern einen neuen Stuhl.
    In frühestens zwei Jahrzehnten, oder?
    Nein, in fünf bis sieben Jahren wird das Normalität sein.“

    Man man, bei solchen Ideen fall ich doch glatt von selbigem! Einkaufen im Internet, na das wäre ja mal was. Oder wer will sich einen „3-D-Drucker“ in den Flur stellen, der den Stuhl gleich fräst??
    Der Postmann bringt’s doch auch…
    „95 Prozent ist Schrott“, dies wohl auch. ::: But who knows…

  6. 06

    @schroeder: doch, ich wunder mich über Denkmaschinen. Ich kenne nämlich keine „Denkmaschinen“ die uns immer ähnlicher werden. Was meinst du denn?

    @marco: du denkst zu kurz. Mit einem 3D-Drucker kann ich mir meinen ganz persönlichen, einmaligen Stuhl bauen. Und ich brauch diesen Drucker nicht in meinem Flur, ich bin durchaus bereit zum Copyshop zu gehen.

  7. 07

    Max, mit ein paar Brettern, Balken, Saege und Hammer kann ich mir auch meinen ganz persoenlichen, einmaligen Stuhl bauen…

  8. 08
    schroeder

    @Max /

    Seltsam! „žDenkmaschinen“ sind Ihnen fremd, aber „žKünstliche Intelligenzen“ scheinen Sie zu kennen?!?

    Um Ihre Frage ernsthaft zu beantworten: Ich bin bisher auch noch keiner „žDenkmaschine“ begegnet. Ich benutze den Ausdruck sogar für meinen Taschenrechner. Allerdings wäre ich halb so verwundert wie Sie darüber, wenn mir morgen tatsächlich so eine über den Weg laufen würde.

  9. 09

    Ganz im Ernst: es wäre weitaus sinnvoller eine Laus als Denkmaschine zu bezeichnen als einen Taschenrechner.

    Und natürlich kenne ich den Begriff Künstliche Intelligenz. Allerdings ist alles was ich zu dem Thema gesehen bisher im Bereich „kann unter günstigen Umständen einen knallroten Ball erkennen und versuchen nach im zu treten“ und nicht im Bereich „ist sich seiner bewusst und entwickelt einen Plan zur Unterjochung der Menschheit“ anzusiedeln. Und wenn mir so ein Computer über den Weg laufen (zeitweise beide Beine in der Luft) würde, wäre ich verdammt überrascht, weil es bei keinem Roboter bisher über gehen (ein Bein immer auf dem Boden) hinausreicht. So viel zum Thema Denkmaschine.

  10. 10

    Also ich bin schon ne ziemliche Denkmaschine ! Nur meinen Stuhl drucke ich noch nicht aus, aber .. naja, ok, den Witz lass ich mal lieber.

  11. 11

    „Wenn man Nutzwert liefert, kommen die Leute ganz von allein.“

    Für mich ist das der wichtigste Satz des ganzen Interviews. Er führt nämlich viele Vorstellungen, die mit dem Modebegriff Web 2.0 verbunden werden, ad adsurdum. Auch soziale Netzwerke leben letztlich davon, dass die Teilnehmer daraus ihren persönlichen Nutzen ziehen können. Mehr steckt nicht dahinter. Wer meint, auf den Zug aufspringen zu müssen, sollte sich also auf das Ursprüngliche besinnen: Biete dem Besucher etwas, dann kommt er auch wieder.

    Sascha

  12. 12

    Wann geht Spreeblick eigentlich 2.0? Ich denke da so an „Spreeblickr“ oder „Spree.bli.ck“ und Drag-and-Drop bei Kommentaren.