Mir fiel kein dämlicherer Titel ein, es war gar nicht die FAZ, sondern die FAS, aber dafür stell‘ ich jetzt nicht den ganzen blöden Titel um und ich bin sowieso viel zu spät dran (ich war entschuldigt!), doch darauf hinweisen kann man schon noch.
Dass man sich nämlich, wenn man wie Peer Schader einen Text für die FAS geschrieben hat und dieser Text dann in leicht umgeschriebener Version in der WAZ erscheint und man mal nachfragt, wie sowas denn passieren könne, Sätze wie diesen anhören muss:
Mir wäre es ganz lieb, wenn wir vorerst umständliche Briefwechsel vermeiden könnten.
Der erste Kommentar, der mir dazu einfiel, ist auch der erste Kommentar unter Herrn Schraders Artikel zur Geschichte.
Ist das ganze vielleicht eine virale Guerilla-Aktion im Auftrag von Pro Sieben?
Tatsächlich habe ich da auch drüber nachgedacht, so langsam wird man ja paranoid, was PR angeht. Mal abwarten.
Es war die FAS, nicht die FAZ, auch wenn die Headline dann nicht mehr ganz so toll kommt ;-)
medien kennen sich anscheinend mit urheberrecht am allerwenigsten aus. gabs nicht auch schon mehrfach blogposts die man gedruckt wiederfand?
„Mir wäre es ganz lieb, wenn wir vorerst umständliche Briefwechsel vermeiden könnten.“
das könnte glaube ich zum geflügelten wort werden.
anja-tanja hätte es nicht besser formulieren können.
frau schild wird hiermit die goldene chuzpe 2007 in der
kathegorie „ohne rot zu werden“ verleihen.
Siamfisch, ist… naja, nicht korrigiert, aber…
Was sagt WAZ-Lyssa wohl dazu?
„žMir wäre es ganz lieb, wenn wir vorerst umständliche Briefwechsel vermeiden könnten.“ Na, das haben wir ja letzte Woche in Bloggershausen gelernt: „žDer geschriebene Satz ist schlecht.“ Wahre journalistische Qualität scheint zunehmend im abgeschriebenen Satz zu enden. Charmant, irgendwie.
Wenn das eine PR-Kampagne für TV Total wäre, dann wäre die aber über Ecken. Ich kann es mir eher nicht vorstellen…
Laut http://www.medienpiraten.tv ist die Sache jetzt so halbwegs aus der Welt. Wobei, so richtig stolz wäre ich als WAZ-Leser immer noch nicht auf meine Zeitung…
@Tujour: Naja, was hat Lyssa damit zu tun?
@Peter: Die WAZ hätte das auch Ignorieren können. Insofern finde ich das jetzige Verhalten gut.
Durchaus ungeheuerlich! Eine andere Ungeheuerlichkeit ist, daß diverse Hochschuldozenten die Hausarbeiten ihrer Studenten an externe Firmen weitergeben, die dann eine Plagiatsuche durchführen (und mit den Daten Schindluder treiben). Im Netz allerdings, wo die Artikel ja sowieso online sind, da könnte so eine Plagiatsuchmaschine interessante Nebeneffekte bei eben solchen Geschichten produzieren.
@Jens: Ja, grundsätzlich finde ich das WAZ-Verhalten jetzt besser. Aber halt halbherzig. Und das eigentliche Problem – nämlich der lockere Umgang mit dem Diebstahl von copyrighted Material – wird unter den Teppich gekehrt. Als WAZ-Leser würde ich schon wollen, dass ein Redaktionsvertreter da noch klarer was sagt in Richtung „künftig kriegen Sie für ihre Abo-Gelder ausschließlich Original-Ware aus erster Hand“.
@Peter:
Hmm… vielleicht folgt ja noch eine Erwähnung. Wobei ich das nicht glaube aber auch nicht wirklich für notwendig halte.
Ansich hab ich ja nix gegen etwas „Inspiration holen“, aber das ist nun wirklich dreist.
Also MIR wäre es ganz lieb, wenn wir vorerst umständliche Briefwechsel vermeiden könnten….