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Druck machen

farbe
Foto © flikr

Ich stand schon immer auf Kriegsfuß mit Druckern. Ich erinnere mich nur ungern an mein erstes selbstgestaltetes Plattencover (Vinyl), das mit dem Mosaik-Effekt. Der aber gar nicht sein sollte. Mein Dokument hatte die falsche Auflösung. Es gab viel zu lernen.

Dann diese furchtbaren Visitenkarten, die weder die gewünschten Farben noch eine lesbare Schrift zeigten. „Na wennse uns ooch ’ne fünfgestrichene RGB-Pantone-Skaladierung mit ’ner Rasterdividende von zwölf Querfalzen schicken, denn müssense sich nich wundern, wenn ditt nachher jenau so aussieht!“ – So oder ähnlich lautete die Begründung der Druckerei für das, was ich als schlichten Fehldruck interpretierte.

Ich beschloss, nur noch für den Bildschirm zu arbeiten. Print war eh tot, schon damals.

Heute, etwa 12 Jahre später, habe ich diese Probleme nicht mehr. Denn wenn es um Print geht, lasse ich meine Finger weg und Profis ran. Sowohl bei der Erstellung der Dateien als auch beim Druck selbst, zuletzt so geschehen bei der Spreeblick-Print-Ausgabe (ein paar gibt’s noch, macht hinne!), die für mich überraschenderweise genau so aussah, wie sie aussehen sollte, Dank Franzi/ Gestaltung und Steffen/ Brandung3/ Druck.

Überhaupt: Die Print-Ausgabe. Ein bisschen enttäuscht bin ich ja schon, dass noch keiner das von uns liebevoll im Heft versteckte Easter Egg gefunden hat. Naja.

Nun gibt es ja aber Druckerzeugnisse, für die es sich kaum lohnt, die Offset-Maschine zu starten. Fotos von mir, zum Beispiel. Für diese Erzeugnisse hat Gott den günstigen Tintenstrahldrucker erfunden: Preis für das Gerät etwa € 27,90, Preis für eine Ladung neuer Farbpatronen ca. € 387,75.

Doch auch diese Drucker mögen mich nicht. Es ist immer das gleiche Prinzip, ich kaufe sie, schließe sie an, richte sie ein. Testdruck: Super. Erste Foto-Drucke: Wahnsinn. Besser als wie wenn gekauft!

Doch wehe, neue Farbe oder neues Papier wird nötig! Dann geht der Ärger los: „Sieht irgendwie gelbstichig aus…“.

Kein Problem, einfach die Druckköpfe neu ausrichten, mit dieser Software, die dabei war… verdammt, da gibt’s ’ne neue Version, lad‘ ich mal kurz runter, die 126 MB, gut, neu installieren… häh? Wieso findet der Rechner den Drucker jetzt nicht mehr? Ich hatte doch gerade noch… scheiße, falsches Papier eingestellt, kann ja nicht gehen, also erst auf „Medium“, richtiges Papier einstellen, dann unter „Qualität“ nicht vergessen, „hoch“ einzustellen. Genau. Jetzt geht’s!

Sieht aber irgendwie gelbstichig aus.

Ich kann’s nicht ab. Rechnete ich die Zeit, die ich in meinem Leben schon mit dem Ein- und Ausrichten von Druckern verbracht habe, in Geld um – ich hätt‘ mir davon ’ne Offset-Maschine kaufen können.

24 Kommentare

  1. 01

    ich hätt“™ mir davon „˜ne Offset-Maschine kaufen können.

    Na, die haetteste aber auch einrichten muessen, und wer das schonmal gemacht hat, weiss, dass selbst der beschi**enste kleine Tintenstrahler einfacher ist. :-D

  2. 02

    Ein Grund warum ich keinen Drucker mehr besitze. Schwarz-Weiß mach ich alles im Copyshop und für Fotos gehe ich in den Laden. Für das was ich in den letzten 5 Jahren an Fotos und anderen Dingen gedruckt habe, könnte ich mir nicht mal einen akzeptablen drucker leisten, geschweige denn refillen..

  3. 03
    Markus

    Wie wärs mit Fotos aus dem Labor? Hab ich bis jetzt immer so gemacht, dauert zwar etwas länger, dafür ist die Qualität definitiv besser als selbstgedruckt, und wenn man alles zusammenrechnet ist es meistens deutlich billiger!

  4. 04

    Jaja, schon, aber für erste Photoshop-Spielereien der Kinder etc. ist dann der heimische Drucker doch praktischer. Eigentlich.

  5. 05

    Johnny: Du meinst die EAN von London Calling?

    (Zugegeben, ich habs auch erst auf deinen Hinweis herausgefunden. Dann wars aber klar.)

  6. 06

    Jawollo! :)

    Hast du’s gescannt oder erraten? Ja, ich weiß, lag auf der Hand…

  7. 07

    Zahlen gelesen und in Google eingetippt. Gescannt, wo kommen wir denn da heute noch hin…

    Die Idee ist aber toll. Unscheinbar.

  8. 08

    Fanden wir auch. :)

  9. 09

    Hihi, das mit der EAN ist ja ’ne schöne Idee :)

    Ich erinnere mich noch schmerzlich an ein lilanes Meer auf einem CD-Cover (Umrechnungsfehler der CMYK-Werte, erste Versuche im Printbereich) – und die Info über ein aus Versehen angelegtes Schwarz (statt HKS 88) heute morgen (nach Jahren mit Print und ohne Probleme). Manchmal passierts…

    Und mit Druckern drucken: nur noch PDFs. Irgendwie funktionieren die immer, ohne stundenlange Anpassung der Farbbalance-Gamma-Rotstich-Level-Separationseinstellungen ;)
    Warum – keine Ahnung. Aber solange es läuft…

  10. 10

    Und ich dachte, das Easter-Egg war die Laufrichtung des Papiers, die in genau dem Winkel zur Vertikalen gedreht ist, das sich die Geburtsdaten von Joe Strummer ergeben.

  11. 11

    Äh… ja, das auch. :)

  12. 12

    johnny ich bin mit dir. daheim steht ein fast funkelnagelneuer drucker, der nicht mehr will. und ich habe weder die zeit noch die nerven, das zu richten. alles sch“§$% …

  13. 13
    westernworld

    also ich finde die druckerei ist heutzutage wirklich kein problem mehr am computer, besonders unter OS X.
    wenn ich da an die zeiten denke als das alles noch nicht wysiwyg war und drucker und rechner (an dieser stelle möchte ich im besonderen meines ersten und einzigen pc gedenken sowie des atari st eines freundes) unter zuhilfenahme eines i-ging zufallsgenerators entschieden ob gedruckt wird oder nicht.

    druckereianekdoten finde ich super ich kenne grafikdesigner die haben schon ganze abende damit bestritten und ich lag von lachkrämpfen geschüttelt unter dem tisch.
    gut ist das die kunden nicht mitbekommen was druckereimitarbeiter wirklich hinter ihrem rücken erzählen, eine ex-freundin von mir wohnte mit einem schwulen druckerpärchen zusammen. was soll ich sagen, lästern kann man zur kunstform ausbauen.

  14. 14

    Ich finde ja diese Foto-Kiosk-Automaten-Dinger, die in vielen Läden stehen, praktisch – für das gelegentliche CD-Cover oder ein paar Bilder zum verschenken einfach praktisch – und man kanns gleich wieder mitnehmen.

  15. 15
    Manuel

    @ Westernworld: Drucker? Pah – seit meiner Zeit im Fotoladen und der Machwerke, die da so tagtäglich reinkamen… schockt mich gar nix mehr ;-))

  16. 16
    boo

    Nach jahrelanger Tintenstrahlfrustration bewährt sich hier: Farbe immer im Copy/Fotoshop, für sw einen alten HP Laserjet kaufen, die kriegt man für wenig Geld, sind superrobust gebaut und eine Patrone oder wie das da heisst hält ewig.

  17. 17

    Mittlerweile gibt es für den Laien-Digitalfotografen ganze Bücher, die sich nur mit Farbmanagement in der Digitalfotografie beschäftigen. Alles andere ist eben Freestyle „¦

  18. 18
    webnoir

    Mann / Frau kann sich auch ICC-Ausgabeprofile (auch ICC-Farbprofile genannt) für den eigenen Drucker erstellen lassen, dann klappt das schon ganz gut mit der „Voransicht der Druckansicht“.

  19. 19

    Es ist alles vielprofaner: Die Ausdrucke sind tatsächlich grünstichig. Alle Farben voll und frisch, Druckköpfe neu ausgerichtet, Papier richtig eingestellt… Grünstich.

  20. 20

    Gestern erst wieder den Drucker eines Bekannte in Rene geschickt. Defekte hauptplatinne stand da.

    Und da Print ja schon lange tot ist muss ich mich nun alle paar Tage mit der Umkehrung beschäftigen. Dokumente für den Druck dämlichescomputerprogrammgerecht aufbereiten.

    Fabrmanagment ist eine Welt für sich. Immer so einfach wie möglich…

  21. 21

    Für mich bedeutet HP = high price, huge problems.

  22. 22
    Jan(TM)

    Johnny versuchs doch mal mit einem Baumachat, denn esoterische Probleme – zu dennen Druckprobleme eindeutig gehören, kann man auch am besten esoterisch lösen.

  23. 23
    Fong

    Sagen wir mal Du hast übertrieben gerechnet im Durchschnitt in den letzten 10 Jahren alle 3 Tage 1 Stunde an deinem Drucker herumgespielt und versucht, das Ein- und Ausichten hinzubekommen, dann wären das ca. 1217 Stunden, bei einem (ebenfalls übertrieben gerechneten) Stundenlohn von 30 Euro hättest Du 36.510 EUR verdient. Das ist zwar nicht schlecht, für einen Neuwagen der gehobenen Mittelklasse reicht das, vielleicht auch für eine Weltreise oder eine kleine Eigentumswohnung in einem nicht so begehrten Vorort von Bielefeld, aber ganz bestimmt nicht für eine 4-Farben Offset-Druckmaschine. Für eine gute gebrauchte legt man schon viele hunderttausend Euro, für eine neue Heidelberg oder KBA gerne eine siebenstelligen Betrag auf den Tisch.
    Da muss eine Oma lange für stricken und ein Johnny müsste dafür sein ganzes Leben lang jeden Werktag 8 Stunden lang Tintenstrahldrucker einrichten.

    Ich persönlich hatte übrigens nur sehr selten Probleme mit meinen Druckern, und wenn, dann konnte man diese meist lösen. Und ich habe in den letzten 10 Jahren wirklich viel und oft gedruckt, das macht man so als Grafiker… Habe übrigens mittlerweile einen Farblaser für normalen Kram (schnell und kostengünstig) und benutze Tintenstrahler nur noch, wenns Photoqualität sein soll.