Die Idee ist so simpel wie naheliegend, funktioniert aber sicher nur mit einer „großen“ Band. Da R.E.M. eine solche sind, haben sie ihre fünf Rehearsal-Tage in Dublin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und selbige darüber bloggen, videocasten und fotoberichten lassen. Ergebnisse von größerem Dateiausmaß werden per BitTorrent verteilt, kleinere Videos der entspannten Atmosphäre und auch brandneue Songs findet man – haufenweise – bei YouTube.
Neue Geschäftsmodelle für die Musikindustrie, anyone? Hier habt ihr eines. Die beachtlichen Kosten der Proben werden wenigstens teilweise durch die Zuschauer aufgefangen, die dafür Zeugen eines ungewöhnlichen Zusammentreffens mit der Band werden und schonmal die Promo-Maschine im Netz anschmeißen, ohne dabei kriminalisiert zu werden.
Und dann macht es auch noch Spaß, sich das anzusehen. Ein Video nach dem Klick.
wenn man so gut ist öffentlich zu proben geht das natürlich. was soll aber z.b. enrique iglesias machen?
Hm, letzter Versuch eine völlig überschätzte Band wieder in Medien zu bringen?
Für mich ist REM seit eh und jeh eine der schlimmsten Bands, die es gibt. Endloses Gejammer und Gewimmer. Musikalisch 08/15
Nix gegen REM, aber neue Geschäftsmodelle??? Die Neubauten machen genau das doch seit Jahren, nur um einiges konsequenter. Und nebenbei bemerkt, um einiges interessanter.
http://supporter.neubauten.org
Oh, mein guter Peter H, da sind wir aber ungleicher Meinung. In REMs Musik liegt viel mehr Gefühl, als im Grossteil des restlichen Gewimmers und Gejammers, das man sich heutzutage antun könnte!
Der Peter H aus B
meist meckern muß, oh je.
Es geht hier, Peter
um ein Geschäftsmodell
nicht um REM-Gezeter,
und das Geschäftsmodell
ist zumindest originell.
@fehldruck:
das ist ja das schöne, daß Geschmäcker verschieden sind. Wäre sonst eintönig auf der Welt, oder?
Deshalb schreibe ich auch „für mich“ und nicht „sind“.
@Karin:
Klar geht es um ein Geschäftsmodell, aber eben von einer Band, die fast von der Bildfläche verschwunden war. Meiner Meinung nach aus gutem Grund.
Und meckern und loben hält sich bei mir die Waage.
Wo soll denn hier ein Geschäftsmodell enthalten sein?
Peter kennt höchstens 3 Lieder und will nur trollen.
Ich musste auch sofort an die Neubauten denken, die das schon seit Jahren machen. Und da darf man sogar mitreden, nicht nur berichten …
jaja, die Neubauten machen etwas änhliches schon lange. Aber was bedeutet das jetzt? Dass es niemand anderes mehr machen darf?
Der Unterschied zwischen den Neubauten und R.E.M. macht ein paar Millionen verkaufte Tonträger aus. R.E.M. sind Pop und Mainstream, die Aktion ist also durchaus erwähnenswert.
Das bedeutet eigentlich nur es ein längst funktioniertes Geschäftsmodell ist – keine Offenbarung des heiligen Michael. Und wer hat was davon gesagt das es nicht nachgemacht werden darf?
So richtig funktionieren tut es leider bei den Neubauten auch nicht. Alles sehr knapp, wenn überhaupt. Und die Konzepte sind ja auch sehr unterschiedlich, bei R.E.M. ist es viel mehr Promo als bei den Neubauten.
jaja – die anderen sind viel schneller gewesen …
r.e.m. haben seit einer halben ewigkeit ein sehr ausgiebiges internetleben. sie haben sehr früh mit ihrer website angefangen, sie haben schon ewig einen onlineshop, schon ewig einen kostenpflichtigen fanclub via internet. diese band war in ihrer online-promo bzw. kundenbindungsarbeit schon vor 5 jahren 2.0! ein tagebuch (heute oft weblog genannt) mit unregelmäßigen einträgen gab es dort ebenfalls schon vor jahren. diese band hat fast jährlich ihre website mit einem neuen outfit versorgt.
man sollte sich schon etwas informieren, bevor man von einer band behauptet sie wäre in der versenkung verschwunden. diese band hat während ihrer „pausen“ immer informationen über ihr tun auf ihrer website veröffentlicht, regelmäßig die leute mit häppchen über die nächste albumproduktion versorgt.
aus meiner sicht geht es hier um einen selbstverständlichen nächsten schritt in der onlinekommunikation einer band, die dieses medium sehr früh für den vertrieb und die kundenbindung entdeckt hat.
und früh dran sein, ist im pop eher selten. denn pop braucht seine zeit um bei den massen zu landen.
vielen dank für die aufmerksamkeit – gruß jens
kurz gesagt – ich gebe johnny recht wenn er feststellt, dass diese art der internetarbeit im mainstream beachtungswürdig ist.
hey, spitzen metadiskussion. vielleicht mal so: vielen dank johnny, dass du das gepostet hast. ich hätte es sonst viel später erst mitbekommen und mich sehr geärgert. das mit den neubauten hab ich damals glaub ich auch bei dir gelesen. und wenn morgen die nächste band dasselbe noch anders macht, bitte schreib es wieder.
alles wird gut, wenn wir uns anstrengen und es wirklich wollen und metagemecker ist das [gelöschtes substantiviertes adjektiv] das ich je „¦ egal.
Hallo zusammen,
habe gerade erst diesen Artikel gefunden, deshalb ein später Kommentar.
1. jensjetzt hat vollkommen Recht: R.E.M. haben eine der besten Bandwebsites, die es gibt. Auch ich bin regelmäßiger Besucher.
2. Über Musikgeschmack lässt sich bekanntlich streiten – bleibt also die Frage ob man mit Musik viel Geld verdienen darf (jeder Strassenmusiker ist okay, alles was schonmal bei Rock am Ring im hinterletzten Zelt gespielt hat muß sich rechtfertigen?)?
Wenn man im Musikgeschäft R.E.M. beobachtet so handelt es sich um eine Band, die trotz des Ruhms und der ständigen Beobachtung durch die Medien ziemlich nachbarschaftlich/kumpelhaft/natürlich geblieben sind, aber auch ihr Privatleben haben, dass nicht der Öffentlichkeit Feil geboten wird.
Ich war auch in Dublin dabei – es war sehr schön mit anzusehen, aus welcher Nervosität heraus Michael Stipe herumgequatscht hat, sich mit dem Publikum unterhielt und seinen Bandkollegen auf die Nerven ging.
Übrigens… sie haben tatsächlich für die Proben geprobt!!!
3. Bitte nicht vergessen: wir als Konsumenten entscheiden, was wir gut finden und kaufen. Gerade das Medium Internet gibt wirklich jedem Gitarrenschrammler die Möglichkeit bekannt zu werden.
Ich glaube nicht, dass R.E.M. darauf angewiesen sind, dass Fans Aufnahmen auf Websites veröffentlichen.
…ich möchte mit einem wunderschön provozierenden Auszug aus „King of comedy“ enden, der schön zu unserem Thema passt:
„Make your money with exploitation
Make it holy illumination
Say a prayer at every station
Don’t forget to ask for mercy
Make your money with a pretty face
Make it easy with product placement
Make it charged with controversy
I’m straight, I’m queer, I’m bi
I’m not king of comedy,
I’m not your magazine,
I’m not your television“
Besser kann man nicht antworten! War leider nicht selber in Dublin!
Ich liebe King of Comedy… I’m straight, I’m queer, I’m bi