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Harald Schmidt und Oliver Pocher

Zu Harald Schmidts 50. Geburtstag lief eine Harald-Schmidt-Retrospektive in der ARD. Und obwohl man den Eindruck hatte, dass diese Retrospektive durchaus wohlmeinend geraten war, ließ sich schwerlich leugnen, dass kein einziger der Schmidtschen Scherze die Zeit überdauert hatte.

Von den allermeisten konnte man sich nicht einmal vorstellen, dass jemals ein Mensch über sie gelacht hätte, wäre er nicht von bewaffneten Warm-Uppern bedroht worden. Man sah Harald Schmidt in Frauenkleidern, Harald Schmidt singend, Harald Schmidt Klavier spielend, Harald Schmidt Polen-Witze erzählend.

Wie genau ist es ihm übrigens gelungen, diese Polen-Witze als ironisch zu verkaufen? Ich erinnere mich nicht, man muss allerdings den Hut ziehen vor dieser Leistung, denn sie waren diese Art von Witzen, die sich die Herren von Politically Incorrect vor dem Zubettgehen zuflüstern.

In meiner Klasse war ein Junge, der immerzu versuchte, witzig zu sein. Minütlich sagte er Sätze wie: „Ungegrüßt lässt schicken“, furzte trompetengleich, rülpste seinen Namen oder rotzte dicke, gelbe Schleimklumpen an die Decke. Über diesen Jungen haben wir recht häufig gelacht. Die Witzdichte war einfach so hoch, dass manchmal auch gelungene Scherze darunter waren.
Und ihr hättet diese Schleimklumpen sehen sollen.

Genauso arbeitet Harald Schmidt. Er hat im Fernsehen alles gemacht und das so oft, dass er jeden schon einmal erfreut hat.

Auch ich habe eine Zeit lang über Harald Schmidt gelacht. Die Höhepunkte der Sendung aber waren die Auftritte von Peter Rütten und Ralf Kabelka (Dr. Udo Brömme). Letzterer sagte in einem Interview auf die Frage, warum die Einspielfilme eingestellt wurden:

Wie bekannt sein dürfte, hieß die Sendung „Harald-Schmidt-Show“ – und wer hatte, was die Inhalte anbelangt, folglich das letzte Wort? Richtig! Schmidt hatte halt keinen Bock mehr auf Einspielfilme, wie sie noch bis Ende 2001 gelaufen sind.
Außerdem hatte Peter Rütten ab Januar 2002 nicht wirklich noch etwas zu sagen bei der Schmidt-Show. Die Chefautoren-Funktion bekam damals Manuel Andrack zugeteilt.

Es war zweifellos Schmidts Verdienst, gute Leute um sich versammelt zu haben. Dauerhaft aber duldete er keine anderen Götter neben sich, sondern nudelte lieber mit Manuel Andrack, der personifizierten Mittelmäßigkeit, ein immer fader werdendes Programm durch.

Bisher habe ich den – mittlerweile für alle offensichtlichen – Niedergang des Fernsehkomikers Schmidt damit begründet, dass es halt schwierig sei, seine eigene Apotheose zu überleben. Zu sehr war er nach dem Verschwinden vom Bildschirm in den Himmel gelobt worden, als dass ihn die Huldigungen unberührt hätten lassen können. Der sich selbst von Geburt an für unvergleichlich haltende Schmidt hielt es nicht mehr für nötig, sich zu bemühen.

Zum Teil ist das richtig. Schmidt minus Fleiß ist schlicht nicht in der Lage, witzig zu sein. Zähigkeit und Disziplin sind seine Werte, Talent hält er nicht für entscheidend. Warum nur betont Schmidt in Interviews so sehr diese Tugenden, die man auch in Castingshows vermittelt bekommt? Es mag ja richtig sein, dass Disziplin wichtig ist. Aber wie wäre es denn mit Beobachtungsgabe, Ausstrahlung, einer guten Stimme (die Stimme war der Grund, warum NBC mit Jerry Seinfeld eine Show machen wollte, nicht seine Zähigkeit)? Weil es ihm an all dem fehlt? Beobachtungsgabe hat er doch. Vielleicht bekommt er seine Herkunft nicht aus sich heraus, vielleicht kann er nicht lockerer sein als ein Nürtinger Frührenter. Aber ich will hier gar nicht psychologisieren.

Schmidt ist ein Humorarbeiter, der im Bummelstreik ist, eher noch ein verbeamteter Satiremalocher, der bis zu seiner Verbeamtung rechtschaffen geackert hat und jetzt die verdiente ruhige Kugel schiebt.

Im Internet wird laut und vernehmlich über Oliver Pocher gemurrt, der Harald Schmidt beigegeben wird. Das ist nicht nachvollziehbar. Gut, Pocher hat nie ein Theater von innen gesehen und wenn er „französisch“ hört, greift er im Geiste vermutlich nach einem 50 Euro-Schein. Aber er ist derselbe Typ Blutgrätscher, der auch Schmidt war. Er macht alles, er geht die langen Wege. Und auch über ihn habe ich schon gelacht. Seine Detlev D! Soost-Persiflage: „Ihr seid so tight, wenn ich mit euch fertig bin, dann burnt‘ s“ war komisch.
(Und wie ich gerade sehe: Sie war nicht von ihm, sondern von Mario Barth. Ich lasse es aber trotzdem drin, erstens weil Spreeblick Deutschlands humorigstes Weblog ist, zweitens weil ich guten Willen beweisen will. Wie auch immer, irgendwann habe ich jedenfalls schon einmal über Pocher gelacht.)

Ich kann übrigens nur schwerlich über Pocher schreiben, ohne zu erwähnen, dass er sich vor meiner Ex-Freundin einmal auf den Boden geschmissen und sie um ihre Telefonnummer angebettelt hat. Das nur nebenbei, aber diese Szene sagt über ihn mehr als jeder noch so lange Text. Der (gar nicht mehr so junge) Junge wird Schmidt noch zeigen, was Schamgrenzen sind.

Keine Sorge also wegen Pocher, Schmidt wird sich kaum noch weiter unterbieten können und wer das Produkt Schmidt mag, wird auch Pocher kaufen. Und wenn sie fleißig scherzen, werde ich auch einmal lachen. Ganz bestimmt. Man sollte bei abendlichen Fernsehsendungen den Einfluss von Drogen auf die Zuschauer nicht unterschätzen. Wein wirkt Wunder. Oder wie der Lateiner sagt: In Vino Lachflash. Ha!

43 Kommentare

  1. 01

    Und ich freue mich schon, wenn wir dann alle beim Pärchenabend zwischen dem Käsefondue und der zweite Scrabblerunde sitzen und kurz unser angeregtes Gespräch über die Vorzüge des samstäglichen Markeinkaufs gegenüber einer Gemüseabteilung im Supermarkt unterbrechen, weil jemand von uns „pssst“ zischt und dann wenn alle interessiert zum Fernseher schauen, den Satz hinterschiebt: „Ich glaube, das war witzig, das Publikum klatscht.“

    Ich glaube aber auch, dass „Schmidt & Pocher“ wahnsinnig gut funktionieren wird.

  2. 02
    sunny

    hehe, malte kriegt sie alle, auch ohne kniefall. (kniefall ist doch nicht historisch besetzt oder?)

  3. 03
    Malte

    ich muss schon auf den bauch

  4. 04

    Was wollte er mit der Telefonnummer?

  5. 05
    flynn

    So sehr du es auch herbeischreiben willst, die Kategorie „Unterste Schublade“ hat Schmidt nie so eklig ausgefüllt wie Pocher das in seinem Gesamtwerk tut.

    Andrack ist in der Tat das Problem. Aber der verschwindet ja nur hinter die Kamera, oder?

    Und wenn du Schmidt alleine und lustig erleben willst besorg dir „Tränen im Aquarium“ oder die CD seines alten Kabarettprogramms.

  6. 06
    Nils

    Ich finde es bitter, dass Schmidt trotz seiner Lustlosigkeit zu den Perlen im deutschen Fernsehen gehört. Kommt sowieso nur noch öffentlich-rechtliches in Frage, den ganzen scheiß auf den Privaten erträgt doch kein Mensch. Da schaue ich lieber ein Schmidt auf 10% (auch mit Pocher)…

  7. 07
    Malte

    @ Martin
    zahlen
    @ flynn
    oh, in der retrospektive war viel aus der untersten schublade. und wie war das nun mit den polen-witzen?
    @ Nils
    im grunde kann man schmidt seinen status genausowenig übel nehmen wie grönemeyer oder lothar matthäus, als der mit 53 immer noch libero war. schuld ist das nicht vorhandene drumherum.

  8. 08
    heidrun

    ich hab von schmidt nie sehr viel mitgekriegt, aber ist nicht vielleicht das „nicht-aufhören-können“ schuld? siehe madonna.

  9. 09
    Frisch

    ist es nicht eher, dass sich Herr Schmidt selber so gut lächerlich machen kann? Ich erinnere mich noch an einige äusserst gelungene Peinlichkeiten mit Feuerstein als Pickel und fetter Unterhemdenträger und dergleichen…
    Ich finde, Herr Pocher dagegen kann sich doch eher nur über andere lustig machen… (Dass er sich vor Frauen in den Dreck wirft, würde ich ihm gar nicht zutrauen…)

  10. 10

    Schmidt ist wirklich lustig, wenn er ernst ist. Ich sah einmal ein Interview mit ihm, in dem er die meisten ernsten Fragen ernst zu beantworten versucht hat. Er hat dann immer sehr dezent in Nebensätzen ausgeteilt, das war schon durchaus komisch.

  11. 11
    alice ganz verwundert?!

    hat eigentlich schon mal jemand auf die hände der beiden geachtet??
    unglaubliche ähnlichkeit… bis auf den kleinen altersunterschied
    sagt das jetzt was aus?

  12. 12
    Maltefan

    Also über Schmidt habe ich schon mal Tränen gelacht. Als er „Hamlet“ als Puppentheater mit Actionfiguren nachgespielt hat. Hamlet war eine Neo-Figur im wehenden Mantel, und über die Besetzung der Gesandten des Königs von Schweden mit 4 Abba-Figuren hab ich mich dann endgültig weggeschmissen.

    Du hast schon recht, das Problem ist das fehlende Drumrum. Mich hat an Schmidt immer extrem angekotzt, dass das Feuilleton ihn zum Ober-Bildungsbürder und zur Lichtgestalt schlechthin ernannt hat, bloß weil er mal ne Uni von innen gesehen hat und seinen Namen unfallfrei schreiben kann. Aber im Grunde kann Schmidt ja da nichts für.

  13. 13

    Ich lese diesen Artikel in meinem RSS-Reader im Glauben ich sei bei Niggemeier und stelle mir seine Ex vor denke, der hat doch erst neulich über Schmidt hergezogen: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/harald-schmidts-unertraegliche-langeweile/
    Nix für ungut, Malte

  14. 14
    corax

    Ich fand Schmidt schon immer überschätzt und Pocher unterschätzt.
    Schmidt guck ich schon lange nicht mehr, sein „ich krieg ne Menge Kohle für Nix und das Publikum schaut immer noch zu“ muss ich mir nicht geben.
    In die Kombi würd´ich allerdings mal reinschauen, das könnt eventuell was werden, das der Jungspund den alten Opa wieder auf Trab bringt.

  15. 15
    heidrun

    bald werd ich auch zum maltefanfan. du sprichst mir so oft aus der seele.

  16. 16
    dingsda

    „300“ im playmobil-land war mehr als sehenswert. das war lustig. der rest allerdings weniger. trotzdem: dafür, dass schmidt so langweilig sein soll, bekommt er ’ne menge aufmerksamkeit.

  17. 17

    Viel Glück und uns hoffentlich kurzweilige Unterhaltung mit Haralds
    und Ollis neuer ARD-Show.
    Falls das Ganze auch als Duo nicht funktioniert, dann vielleicht
    ja noch´n Partner dazu unter dem Sendungs-Titel
    „POCHER, SMITH & WESSON“ (!?).

    Ein ZDF-Angebot für Dirty Harry hier:

    http://www.elmisounds.de/phorum/read.php?5,400,400#msg-400

  18. 18

    Ich find Schmidt ist nicht mehr so kontinuierlich witzig. Aber man kann ihn dennoch gucken. Nur möchte ich um die Zeit meist lieber nur noch lesen und schlafen. Ich fand die 300-Persiflage auch sehr witzig und ich finde dass der Kerl unheimlich schlagfertig ist.

    Er hat wirklich auch Sachen gemacht, die ich als cool bezeichnen würde. Hier zum Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=WI8nRcYuA1I

    Es ist normal das Leute älter werden und dann ein wenig nachlassen. Nur der Vergleich mit dem Flegel aus deiner Schulzeit, der trifft doch eher auf Pocher und vor allem Stefan Raab zu. Harald Schmidt und Zimmer frei sind so ziemlich das einzige was man sich an Spätshows richtig angucken kann, will ich meinen.

  19. 19

    Ich war jahrelang glühender Schmidt-Fan, aber Schmidt war schon Jahre vor seiner ‚Kreativpause‘ nicht mehr sonderlich witzig. Bzw. nur noch punktuell, durchzogen vom andrackschen Grauen (das ich Schmidt nie verzeihen werde).
    Da war das dann mit der Schmidtshow wie mit der Muppetshow, das Lustigste kam von der Loge, von der aus die Show verrissen wurde. In Schmidts Fall war das die immer sehr lesenswerte newsgroup:
    http://groups.google.de/group/de.alt.fan.haraldschmidt/topics?hl=de&lr=&ie=UTF-8

    Ansonsten muss man heute dazu nur noch eins sagen: Wer einmal die Daily-Show mit Jon Stewart gesehen hat, dem wird erst richtig die fehlende Motivation von Schmidt und das entsprechend eher miese Ergebnis bewusst.

  20. 20

    Andererseits, wer sich Jon Stewart täglich auf comedycentral.de anguckt, kriegt irgendwann Hass auf Coca Cola bzw The Kinks, auch wenn die nichts dafür können. Aber ist ja nicht unbedingt schlecht.

  21. 21

    Ja, das ist wirklich ein schlechter Witz mit der Werbung da. Ich wette, viele sind deswegen wieder auf die Alternative ausgewichen..

  22. 22
    hendrik

    hmpf, najaaaa, man könnte meinen, malte hätte nur die retrospektive gesehen…
    es gab sendungen, die waren nah an der brillianz und es gab weniger gute… is doch okay, ist halt wie das leben.
    und schmidt als humorarbeiter zu bezeichnen, finde ich dann doch n bischn dumpf.

  23. 23

    obwohl auch ich im ersten moment schockiert war, über die meldung, das schmidt jetzt mit pocher macht, find ich pocher doch irgendwie witzig. wie den klassenclown damals halt….

    und: die 300-Persiflage war eine der (wenigen) weltklasse-leistungen von schmidt in letzter zeit.

    und: es gibt wirklich nicht viel anderes witziges. kurt krömer. und früher mal nightwash. aber sonst?

  24. 24

    „für alle offensichtlich“
    Definitive Aussagen sind immer schlecht.

  25. 25
  26. 26

    Ausnahmslos!

    [Ich muss doch nicht wirklich im Heimatland der Geistesriesen Grinsegesichter an meine Sätze hängen, oder?]

  27. 27
    Lebedjew

    Kurios ist, dass dieser Tage zumeist der dirty Harry gezogen wird, der aber nur eine Phase war (und zwar nicht die beste; wenn auch, wie die letzten Monate zeigen, keineswegs die schlechteste). Mag sein, dass HS der Erste war, der „žzynischen Humor“ ins TV-Medium transportiert und damit auch Appelt und Co. Den Weg geebnet hat, die ihn seitdem an Schärfe, Bosheit und Dirtiness überbieten. Aber Zynismus war eben nur eine Facette seines Humors. Der im Übrigen von der mittelmäßigen (wie ich aber finde: aufmerksam begleitenden und schlau steuernden) Art seines Sidekicks lebte. Dass HS keinen Gott neben sich duldet — nun man kann auch (mit Adorno) sagen , dass ein Kunstwerk das andere ausschließt; dass sich seine Komik an (zweifelsohne seltener werdenden) guten Tagen besser entfalten kann, wenn sie contrapunktiert und sanft gesteuert wird.
    Adorno in einer Humorkritik? Ja, würde einem bei Barth und Konsorten nicht einfallen. Bei Schmidt geht das in Ordnung, sowieso, genau.
    Die zweifelsohne zu recht diagnostizierte Schmidtmüdigkeit hat glaube ich damit zu tun, dass er keine Lust mehr hat, ohne dass es man es, wie zum Schluss bei SAT 1, als seine Form der Revolte auslegen kann. Und vielleicht auch damit, dass das Sidegekicke mit Andrack wieder heruntergefahren wurde. Die schnelle Wiedereinführung der immer schon unsäglichen Schlussinterviews, dazu die notorischen Standups — in einer halben Stunde bleibt da nicht viel Zeit für mehr. Aus gutem Grund?

  28. 28
    rudolph

    ich kann schmidt und pocher nicht (mehr) sehn.
    lieber schau ich über die landesgrenze nach österreich wo wirklich was neues gemacht wird
    sucht einfach mal bei youtube nach
    „echt fett“, „donnerstalk“, „alfred dorfer“,“grissemann & sterman“

    http://www.youtube.com/watch?v=w1DXbW3T6BQ

    DAS lässt schmidt, pocher und die ganse traurige
    deutsche fernsehlandschaft sehr alt aussehn!
    ich hab vergleichbares weder in nord
    noch süddeutschland erlebt.

    da stellt sich auch die frage was deutschland
    überhaupt noch zu bieten hat. wenn schmitd und pocher
    die themen der fernsehkritiker sind dann schauts bei
    uns schon zappen duster aus.

    cheers
    r.

  29. 29
    henker

    ich mein schmidt hat selbst gesagt er muss die sendung neu erfinden, ich denke mal er weiß selber, dass sich das abgenutzt hat, deshalb was neues. und ja nightwash läuft viel zu oft, als dass es noch witzig sein könnte. was wohl keiner verpassen darf ist krut krömers neue show

  30. 30

    Pocher mit Schmidt zu vergleichen, tststs.

    Schmidt war wenigstens mal komisch, Pocher wird es nie sein. Dirty Harry hat sein Geschäft unter der unvergessenen Lore Lorentz im Düsseldorfer Kom(m)ödchen gelernt und war ein ausgezeichneter Kabarettist bevor zum Fernsehen wechselte. „Schmidteinander“ mit Herbert Feuerstein war schlicht grandios.

    Als Harald Schmidt verkündete künftig mit Oliver Pocher zusammenarbeiten zu wollen kam das einem intellektuellen Offenbarungseid gleich. Letzterer ist der Beweis dafür, dass man in Ermangelung von Talent zumindest durch permanente Penetranz ins Fernsehen gelangen kann. Elke Heidenreich bemerkte in ihrer „Stern“-Hommage anlässlich Schmidts 50.Geburtstags süffisant an: „Harald Schmidt wird 50. Er kommt also in die sogenannten besten Jahre. Dazu gehört dann eben auch, dass er, wie viele gut aussehende, wohlhabende 50-jährige Männer, die eigentlich eine nette Familie und auch sonst alles haben, plötzlich noch mal was 20 Jahre Jüngeres, was ganz Doofes, was ganz Blondes will.“

    Im Umfeld von SAT1 war Harald Schmidt Fixstern, eine Insel der Hoffnung in einem Meer aus (Fernseh-)Müll, bei der ARD droht er zum schwächsten Glied in der Kette zu werden. Lustlos statt lustig präsentierte er sich zuletzt und seine dargebotene Langeweile übertrug sich zunehmend auf den eingefleischten Fan, der keinen Grund mehr sah nächtens aufzubleiben. Man verpasste einfach nichts mehr wenn man seine Show nicht sah.

  31. 31

    immer?

    Hihi…

    Also ich freue mich.
    Für Pocher.

  32. 32

    Humorfaschisten und Ironienazis, das seid ihr.

  33. 33
    Chris

    [edit: Booom]

  34. 34

    Ich habe die 50-Jahre-Lobhudelei auch gesehen und auch mir ist sein Beharren auf „Disziplin und Hartnäckigkeit“ als seine Erfolgsfaktoren aufgefallen. Allerdings hat er das mit dem Talent ja nicht von sich gewiesen sondern nur gemeint, dass sehr viele Talent haben, aber er sich aufgrund der Konsequnez durchgesetzt hat. Und wenn ich mir das bspw. das Musikgeschäft anschaue, dann ist das dort exakt das gleiche: Talent kommt recht häufig vor, groß wird man nur mit der nötigen Besessenheit…

  35. 35

    Welche Wahl ?
    Nun stelle man sich nur einmal vor :
    Schmidt würde alles hinschmeissen und keinen Zirkus mehr machen.
    Er würde mit und in der Familie leben und gar nichts mehr fabrizieren.
    Er wäre wieder da, wo er her gekommen ist und dort will immer noch jeder irgend etwas sein, etwas haben, wie Mammi und Pappi und die Schule es verlangten.
    Er würde vielleicht mit Katzen spielen oder mit seinen Kindern.
    Das könnte er aber auch so — nebenbei, beim Anschaffen gehen.

  36. 36

    Welche Wahl ? )s.o:)
    Nochmal wegen der fehlerhaften URL:

  37. 37
    Randy

    Über Harald Schmidt kann man streiten; Oliver Pocher kann gar nichts; ausser es ist ein Wert an sich, unter die Gürtellinie zu gehen.

  38. 38

    Ich hab auch den Eindruck, dass Schmidt faul ist und zu früh hinschmeisst, wenns nicht so läuft, wie er sich das gedacht hat.

    Zum Thema „faul“: Show und Gesten von David Letterman klauen – aber dann nur 2 statt 5 Sendungen pro Woche machen.

    Zum Thema „Hinschmeisen“: Miese Quoten – Pocher holen. Die Prognose sei gewagt: Die beiden machens auch nicht lange.

    Zum Beömmeln lustig finde ich immer noch Harald Schmidts Focus-Kolumnen. Zum Glück muss man sich das Lifestyle-Magazin nicht regelmäßig kaufen, sondern bloß auf die gesammelten Werke in Buchform warten.

  39. 39
    Horst Feger

    Was Schmidt und Pocher bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt machen, ist noch nicht kommentarfähig. Dass Schmidt sich seit Jahren unter Wert verkauft und dass Pocher, wenn Schmidt wollte, wie er kann, kein ebenbürtiger Partner wäre, liegt auf der Hand. Schmidt war einmal ein überragender Kabarettist und ist ein gut ausgebildeter Schauspieler, aber Pocher ist noch nicht einmal ein „comedian“. Er ist weit weniger als ein „B-Promi“, und wenn er sich bei seinem Abschied von Pro 7 selbst als „ein kleines Licht am TV-Himmel des Senders“ bezeichnet, so ist diese Bescheidenheit das Beste, was man über ihn und seine Auftritte sagen kann. Noch bescheidener sind jedoch sein Talent und seine flachsinnigen Witzversuche, wie sich schon in der „Schillerstraße“ zeigte, wo er eigentlich nur im Weg stand. Wenn er in seinen eigenen Bühnenshows sein Publikum beleidigt und seine Medienkollegen frei nach Stefan Raab verhöhnt, wenn er statt Geist den Körper unbeholfen sprechen lässt und wenn er den schlimmsten Fehler des Komikers begeht, nämlich über seine eigenen Pointen, die keine sind, zu lachen, dann haben die trotzdem klatschenden Zuschauer nichts Besseres als den Pocher verdient.

  40. 40
    Bebo

    Also ich finde beide nicht witzig und schon gar nicht ironisch. Satire dort zu sehen, wo die beiden zusammenkommen wäre schon Schwachsinn.

    Diese beiden zusammenzubringen war echt das Dümmste, was jemals gemacht werden konnte. Scheusslich.

    Und Pocher, du warst auf dem richtigen Weg, eines Tages mal witzig zu sein, aber wie konntest du dich nur als Quotenhengst und Assistentin für den altertümlichen „Satiriker“ im Öffentlichen prostituieren….Widerlich.