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Scheinheiligkeit, die:

jesus mit
Illustration: tante. Idee: Fred.

„Dort, wo die Kultur vom Kultus, von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kult im Ritualismus und die Kultur entartet.“ Hat er gesagt, der Kardinal Meisner. Nun weiß man ja beim Kardinal Meisner schon länger, dass seine Kuckucksuhr im Oberstübl Mittags keine zwölf Schläge mehr tut. Insofern überrascht der Ausspruch nicht sonderlich, sondern illustriert nur den alltäglichen Überlegenheitshabitus, den die Kirche in allen Fragen des Geschmacks, der Lebensführung und der Moral immer und immer an den Tag legt. Was soll sie auch anderes machen.

Nix. Und warum schreit jetzt alles? Weil Meisner gesagt hat, was er denkt? Das weiß man nun schon länger – warum isses denn jetzt plötzlich schlimmschlimmschlimm?

Weil er bösen Nazisprech verwendet hat, die perverse Reizwäsche unter den Worthülsen. Kaum etwas ist so endgültig entnazifiziert worden wie die öffentliche Rede nach 1945. Frei nach dem Motto: Das Offensichtliche bekämpfen, zum Rest die Schultern zucken. Das ist wie damals in der Schule, als man uns beibrachte, Nazis erkenne man an ihrem Aussehen (Delle an der rechten Schläfe, Bomberjacke mit eingerissener Naht unter der rechten Achsel, weiße Schnürsenkel in den Springerstiefeln). Was dann erstens dazu führte, dass wir glaubten, Anzugträger seien per se keine Nazis, und zweitens wir unsere weißen Schnürsenkel in den Vans durch beige Schnürsenkel ersetzten. Vom modischen Standpunkt her ein klares Verbrechen, weltanschaulich aber die Absolution.

Ja, er hat „entartet“ gesagt. Wärs besser gewesen, er hätte „entfremdet“ oder „wird entwertet“ gesagt? Gebrüllt am besten? Hätte das was geändert? Andererseits: Hätte sich irgendwer aufgeregt, wenn er nicht „entartet“ gesagt hätte? Hätte außer dem Usedomer Konvertitenblatt und der Katholischen Presse Passau auch nur irgendwer ein Wort darüber verloren?

Scheinheiligkeit, die: Nach den Nazis unter den Worten forsten und sie zur Ausmerzung freigeben. Danach das eigene politische Bewußtsein wohlig schnurrend in den verdienten Feierabend schunkeln.

37 Kommentare

  1. 01
    Malte

    wir haben das tatsächlich genau so auch in der schule gelernt und ich dachte bisher, das wäre einzig und allein der hirn-entfremdung meiner soziologie-lehrerin zu verdanken gewesen.
    zum eigentlichen: das ist auch das bizarre element der hermanschlacht: nicht ihr sexismus hat konsequenzen, nicht einmal ihre hanebüchene hirnzellenknappheit – nein, es ist das gute alte wortverbot, das ihr zum verhängnis wird.

  2. 02
    kulta

    Es ist ja auch bequem, einfach auf Schlagworthülsen anzuspringen, als eine Äußerung argumentativ zu hinterfragen und optimalerweiser einen Gegenpol aufzubauen. Das Schlimmste an der Sache aber ist wirklich, da muss ich Frédéric nochmal ausdrücklich zustimmen, daß „man“ sich auf diese bösen Worte stürzt, während man den Naziparolen aus dem benachbarten Kleingartenverein (wahlweise auch Hundesportgruppe, Hobbyornithologentreff oder Kaffeekränzchen – nur um Kleingartenvereine hier nicht pauschal abzuurteilen) geflissentlich hinnimmt. Polemical Correctness, irgendwie.

  3. 03

    Was mich stört, ist die Tatsache, dass man Meisner vieles durchgehen lässt, weil er halt Meisner ist, man auf der anderen Seite aber bei Vertretern anderer Religionsgemeinschaften jedes Wort auf die Goldwaage legt und behauptet, sie sprächen für ein paar Millionen Gläubige.

    Das Wort „entartet“ ist natürlich nur ein blinkender Pfeil, aber es in dem Zusammenhang zu verwenden, zeugt für mich mindestens von Gedankenlosigkeit. Ein so selten gewordenes und derart kontextualisiertes Wort fließt einem ja nicht aus Versehen in den Redestrom.

  4. 04

    Frédéric, du triffst den Nagel mal wieder auf den Kopf.
    Schlimm ist in der Tat der verbale Dauerunsinn und nicht wie Verwendung der unpassenden Vokabel.

  5. 05
    heidrun

    ich würde noch weiter als lukas gehen. das wort ist nicht „selten geworden“, es ist, und zwar im unterschied zum hier auch schon mal diskutierten „gutmensch“ völlig eindeutig zuzuordnen und verrät m.e. 100%ig eine bestimmte geisteshaltung. es unterstellt ja auch, dass es eine „richtige art“ gäbe von kunst, die herr meisner natürlich genau kennt. was er da überhaupt von sich gibt, ist schon grober unsinn, da ist das wort noch das tüpfelchen auf dem i. ich bin durchaus der ansicht, dass man sich darüber aufregen kann. ich weiss nur nicht, wer sich jetzt wo in welcher form darüber aufgeregt hat, scheinheilige sind immer dabei. aber scheinheilige rennen überall rum. war bei mügeln doch genau das selbe.

  6. 06
    Florian

    Korrekt. Rechtschreibreform. Nein. Neuer: Linksschreibreform.

    Die Deutschen wollen faschistisch vermeintlich Erklärendes nach seiner Verklärung neu erklären.
    Alles klar.

    Ist so, als wenn man mit „Liebe Kunden/innen“ plötzlich Geschlechtergleichstellung erreicht. Regel gefunden, die einfaches Urteil ermöglicht und alles ist gut. In .de.

  7. 07

    Manche Leute brauchen diese Eindeutigkeit des Nazisprechs, um endlich zu merken, welch Gedankengebäude hinter der Stirn des Sprechers steht. Da kann man dem Sprecher doch dankbar sein, wenn er sich so einfach selbst demaskiert. Wenn auch meistens unterbewußt.

    PS: Hat der Meißner das eigentlich im Zusammenhang mit dem neuen Gerhard Richter-Fenster im Kölner Dom gesagt?

  8. 08

    Selber Scheinheilg. Sollen wir ihn reden lassen und nur andere verurteilen, oder sollen wir alle verurteilen die wir erwischen. Ober möchtest du vielleicht das niemand mehr angegriffen wird, der den alten Dreck wieder salonfähig machen will.

    Lies einfach nach, was andere gesagt haben bevor du dich in den Spreeblog erbrichst:

    http://www.duckhome.de/tb/archives/1188-Rassisten-gibt-es-ueberall.html
    http://www.duckhome.de/tb/archives/1173-Kardinal-Meisner-mal-wieder-entgleist.html

  9. 09
    rosid

    Völlig unabhängig von der eigenen moralischen Beurteilung Meisners und seiner Äußerung: er steht als Kirchenvertreter in der Öffentlichkeit und hätte um die Reaktion wissen müssen (oder können; zumindest seine Berater ;-). Scheinheiligkeit (da gebe ich dir völlig recht) hin oder her: wer Nazi-Schlagworthülsen in der Öffentlichkeit abfeuert, wird durch hysterische Massenreaktion abgestraft; völlig egal ob hinter der Worthülse noch NS Inhalt stand oder nicht (siehe Eva Hermann).

  10. 10

    Von der Aussage an sich find ich das auch ganz schön herb, was der Meisner da von sich gibt. Trotzdem, stimmt schon, was Frederic und die Vorredner in den Kommentaren 1 & 2 da sagen. Ich wünsche mir bessere Rassismusantennen für die deutsche Öffentlichkeit. Letztens, bei den verhinderten Anschlägen, habe ich nachts folgenden Dialog im ÖR-TV gesehen, hier nur sinngemäß wiedergegebenen:

    Phoenix-Pute: Nun ist es ja leider (Sie hat wirklich „leider“ gesagt) so, dass man einen Unterschied machen muss zwischen Islam und Islamismus. Aber gibt es eigentlich zuverlässige Merkmale, an denen man Islamisten erkennt?

    Obligatorischer Terrorexperte: Ja nun, äh, also, so einfach kann man das… also, naja, hmm… Am Bart und der langen Kleidung erkennt man sie schon ganz gut.

    Phoenix-Pute: (Lächelt und stellt weiter blöde Fragen mit fachkundigem Gesichtsausdruck)

    Hallo!!1??? Ich dachte ich hör nicht richtig. Okay, das ist nix gegen den Schmarn, der täglich auf PI und Konsorten in die Welt defäkiert wird, aber sowas im öffentlich-rechtlichen Fernsehen? Der „Terrorexperte“ stand übrigens in Lohn und Brot bei der katholischen Kirche.

  11. 11

    …obwohl sich der Kardinal da auch schön auf auf den Begriff „Entartung“ eines Max Nordau beziehen könnte, der diesen schon Ende des 19 Jhd. — also lange vor den Nazis — prägte. Vielleicht hätte er „Dekadenz“ sagen sollen, das aus dem Französischen übernommen wurde, und im Grunde dasselbe meint?

  12. 12
    Nanuk

    Ich verstehe die Aufregung garnicht.Da hat ein Kardinal gesagt Kultur ohne Jesusbildchen ist für ihn keine und ne ehemalige Nachrichtensprecherin bügelt und putzt lieber als sie moderiert Das sind doch Karikaturen ihrer selbst.

  13. 13

    Hm. Hier gab’s doch vor kurzem auch ne Diskussion zu Religion und Totalitarismus. Der Spruch Meiners illustriert diese Nähe doch wunderbar.
    Es ist die Ausschließlichkeit, die klare Trennung zwischen uns und denen, Gläubigem und Heide, Gottesverehrung und Entartung. Hier in der katholischen Variante: Extra ecclesiam nulla salus.
    Und niemand kann mir erzählen, dass der Mann hier nicht die Lust am Tabubruch zelebriert hat. Der wusste schon ganz genau was er sagt und wie das ankommen würde. Und genau deshalb hat er’s gesagt.

  14. 14

    Die Aussagen Meisners sind in der Sache bedenklich (weil er scheinbar nicht sakrale Kunst gleich verbieten lassen würde, wenn er nur könnte) und in der Form. Er ist christlicher Theologe und als solcher müsste er ein ganz besonderes Verhältnis zur Sprache haben und bestimmte Wendungen als problematisch erkennen. Interessant dabei ist allerdings, dass er sich sprachlich bei denen bedient, die die Kunst in hohem Maße umgedeutet haben und zwar in dem Sinne, wie es Meisner eigentlich nicht wollte. Durch diejenigen, die die Ausstellung „žEntartete Kunst“ in München organisierten ist ja die Ausrichtung der gesamten Kunst auf das „žVölkische“ betrieben worden.

  15. 15
    Maltefan

    @Malte
    Bei Eva Herman hatte nun Konsequenzen, dass sie mal ein bisschen deutlicher gesagt hat, welche Gesellschaftsordnung sie sich eigentlich schon in ihrem Buch herbeigesehnt (zurückersehnt?) hat:

    „Wer als Glücksrezept propagiert, sich von der „gefährlichen Vorstellung“ zu verabschieden, sein Leben in eigener Regie gestalten zu müssen, und stattdessen empfiehlt, sich in die „schöpfungsgewollte“ Aufteilung der Geschlechterrollen zu fügen mit dem angenehmen Ergebnis, dass dann „viele Entscheidungen wesentlich einfacher“ werden, „weil sie vorgezeichnet sind“, will keine freiheitliche, sondern eine im Kern totalitäre Gesellschaft.

    So gesehen ist an dem Vorgang, dass sich die selbsternannte Tabubrecherin Herman nun als Freundin brauner Familienpolitik entlarvt hat, eigentlich nur eines erstaunlich: Dass sie (oder der Teufel) diese Entlarvungsarbeit selbst leisten musste.

    Zwar konnte man im letzten Herbst kaum eine Zeitung, kaum ein Magazin aufschlagen, ohne einen hämischen bis vernichtenden Kommentar zu Eva H. zu lesen: Auf den anti-freiheitlichen, totalitären Kern des „Eva-Prinzips“ jedoch haben nur die Allerwenigsten hingewiesen. Die schlichteste Erklärung für dieses Versäumnis mag lauten: Kaum einer hat das Buch tatsächlich gelesen. Die Frage, warum dann trotzdem alle meinten, darüber berichten zu müssen, offenbart eine der Tücken des sich immer schneller drehenden Medienkarussells: Wer nicht – oder zu spät – darüber berichtet, worüber alle berichten, fliegt vom Pferdchen.“
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,504723,00.html

    Das hat überhaupt nichts mit Wortverbot zu tun, sie hat ja keine bösen Wörter benutzt, sie hat nur deutlich gesagt dass die Gesellschaftsordnung im 3. Reich ja gar nicht so schlecht gewesen wäre, hätte es da nicht die paar kleinen Unfälle mit den Juden und so gegeben.

  16. 16
    corax

    @ Maltefan

    […Hätte sich Eva Herman weiter damit begnügt, die traditionelle muslimische Familienpolitik, also den Harem, als eine für Frauen durchaus angemessene Lebensform zu loben,..]

    Und was sollte das hier darin?

  17. 17
    Maltefan

    corax:
    ? Worauf willst Du hinaus?

  18. 18
    corax

    Auf die Artikelüberschrift? ;-)

  19. 19
    Maltefan

    Corax:
    Verstehe ich nicht. Eva Herman hat den Harem tatsächlich gelobt. Meinst Du jetzt man hätte sie dafür schon beim NDR rausschmeissen sollen?

  20. 20
    Maltefan

    „Danach das eigene politische Bewußtsein wohlig schnurrend in den verdienten Feierabend schunkeln.“

    Diese Formulierung hab ich noch gar nicht angemessen gewürdigt. Hervorragend :->

  21. 21
    corax

    Ist vielleicht ein Denkfehler von mir, aber imho kommt es so rüber als ob Thea selbst den Harem als traditionell muslimische Familienpolitik bezeichnet, obwohl meines Wissens in allen größeren islamischen Staaten die Einehe praktiziert wird. Erschien mir in dieser Formulierung als unnötiges Treten gegen den Islam en passant. Kann natürlich auch am Lektorat des Spiegels gelegen haben.
    Der Pferdchensatz gefällt mir übrigens ausgesprochen gut.

    Zum Zeitpunkt der Nichtweiterbeschäftigung beim NDR kann ich nichts sagen, weils mir eher wurscht ist, irgendwie scheint der Sender aber ein Problem mit blonden Tagesschausprecherinnen zu haben. Aber muss man über Eva etwas schreiben? Bevor sie ein Superangebot aus Hollywood erhält? Aber ich merk grad, ich verhedder mich gerade selbst, in dem, wo ich mich doch raushalten wollte.

    Ist das Wetter bei euch auch so bescheiden? ;-)

  22. 22

    „meines Wissens in allen größeren islamischen Staaten die Einehe praktiziert wird.“
    Überwiegend ja, aber in den meisten Staaten (Ägypten, VAE, Saudi-Arabien…) ist eine Ehe mit 4 oder mehr Frauen möglich. Kostet nur eben mehr. Außerdem sind viele offenbar mit einer Frau schon glücklich, bzw gibt es so manche Frauen, die einen Mann für sich alleine haben wollen.

    Edit:
    Und ein Harem sind nicht 20 nackte, badende junge Frauen, sondern auch die stinkende alte Witwen-Tante, Oma, die hässliche Schwester, etc.

  23. 23
    Jens

    Komisch, Ärzte die mit Krebs zu tun haben sagen alle 5 min „entartet“ . Und schreit einer Nazi?

  24. 24

    SEHR GEIL. UND SEHR WAHR. LEIDER!

  25. 25

    Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Reflexe stellten sich augenblicklich wieder ein. War nicht anders zu erwarten und ist in den Formulierungen wie bei den fixmbrlern geradezu vorhersagbar. Was Meisner da sagte, will ja gar niemand erst noch interpretieren. Natürlich ist es Blödsinn. Aber das liegt nicht am Wort sondern am Gehalt. Ich könnte einige (dutzend) Beispiele aus der deutschen Geschichte zitieren, bei denen im geschichtlichen oder philosophischen Sinn das Wort „entartet“ verwendet wird. Vielleicht am Unverdächtigsten, Adorno, an einer sehr prominenten Stelle:

    Noch das äußerste Bewußtsein vom Verhängnis droht zum Geschwätz zu entarten. Kulturkritik findet sich der letzten Stufe der Dialektik von Kultur und Barbarei gegenüber: nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch, und das frißt auch die Erkenntnis an, die ausspricht, warum es unmöglich ward, heute Gedichte zu schreiben.“ [Band 10: Kulturkritik und Gesellschaft I/II: Kulturkritik und Gesellschaft. Theoder W. Adorno: Gesammelte Schriften, S. 7420, (vgl. GS 10.1, S. 30)]

    Geradezu wie in einem unbequemen Federschlag reagierte Adorno hier, eben diese Hohlheit der Reaktion, sehend. Im gleichen Aufsatz, nicht weniger verständlich:

    Daß die europäische Kultur in ihrer Breite, dem, was zum Konsum gelangte und heute von Managern und Psychotechnikern den Bevölkerungen verordnet wird, zur bloßen Ideologie entartete, rührt vom Wechsel ihrer Funktion der materiellen Praxis gegenüber, dem Verzicht auf den Eingriff, her.

    Aber wahrscheinlich muss Adorno auch ein Nazi gewesen sein, anders kann man sich das nicht erklären. ;-)
    Statt nach Geschichtsbüchern zu rufen, sollte man sich die Geschichte wachrufen und das ganz bestimmt nicht in der Form eines „kalten Reflexes“.

  26. 26
    Stephan

    @4: Frederic trifft hier gar nichts, höchstens seinen Daumen. Ich fühle mich von ihm ziemlich herabgesetzt: Ich reg mch nicht über die Äußerung allein auf. Mich stört die dahinter steckende Kleingeistigkeit. Der Meisner ist undemokratisch er ist ein geistiger Brandstifter. Und das sind die schlimmeren, da sie dem prügelnden Pöbel Scheinargumente in die Hand geben. Wie 3 schon bemängelt, man setzt ihn mit einer großen Masse Glaubender gleich – immerhin fühlt wenigstens er sich als deren Vertreter. Hier vermisse ich aber auch den Aufschrei der breiten katholischen Masse. Ich hab ihn nicht gehört. Und den darf ich verlangen, genau wie man ihn von den Muslimen die Distancierung von terroristischen Gewalttaten verlangt hat. In diesem Sinne: etwas mehr Intelligenz als die der durchscnittlich von der Journaille presentierten Überschriften zu entlehnen ist darf man dem geschätzten Blogleser schon zutrauen.

  27. 27
    zolip

    aus welchem Zusammenhang kommt der Meisner-Spruch eigentlich?

    ich habe nur die Aufregung darüber mitgekriegt, aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich an Aussagen von Gottes (welchem auch immer) Bodenpersonal nicht sonderlich interessiert bin

    jedenfalls ist Deutschland (wenigstens noch teilweise) ein Rechtsstaat und jeder Dödel darf laut seine Meinung sagen, wobei mir nicht bekannt ist, dass einzelne Worte verboten wären

    Leute, die auf ein „verdächtiges“ Wort eines Würdenträgers der alten Machmaschine Katholische Kirche aufgeschreckt werden, kriegen sonst möglicherweise nicht viel mit

    Wenn ein vom Volk gewählter Vertreter (dessen) allen Ernstes gegen jegliches geltende Recht begehrt, andere Menschen aus seinem Volk vorsätzlich zu töten, dann wird das stumm zur Kenntnis genommen

    Offenbar können sich Politiker geschmeidiger ausdrücken – oder es hört ihnen keiner mehr zu und man sucht Heil den Worten der Geistlichen

  28. 28
    zolip

    ich finde auch diese Zensur hier scheiße

    – der schwarze Block bedeutet t ö t e n

  29. 29
    zolip

    (ich hatte eigentlich erwartet, dass „Heil“ geschwärzt wird)

  30. 30
  31. 31
    Jan(TM)

    zolip du hast dich gerade als Ironie resistenter Terrorist geoutet.

  32. 32
  33. 33
    Frédéric

    @ hufi: Vielen Dank für die Zitate. Mir war auch so, dass gerade in der Kulturtheorie das „entartet“ beiweitem nicht ausgestorben ist; natürlich kein häufiges Wort, aber kein Nazi-Alleinstellungsmerkmal.

    @Stephan: Meisner kritisieren: einvertanden. Den billigsten Anlass wählen: naja. Ihn in die Naziecke stellen: lächerlich. Dass man die kritischen Katholiken nicht hört, liegt auch daran, dass man sie nicht fragt. Wenn man sie hören wollte, müsste man einfach sagen wir Kardinal Lehmann anrufen. Wer wie wo für wen spricht, ist so leicht nicht zu entscheiden. Kommt aber auch drauf an, wen man hören will.