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Graffiti in der Videothek

Wenn es um Tags geht, spricht Johnny von der Rückeroberung des öffentlichen Raums, ich von inkontinenten Hunden, die ihr Revier markieren. Und markieren. Und markieren. Sollte die Wahrheit – wie immer – in der Mitte liegen, dann bleibt: Die Writer haben ein wie auch immer geartetes Recht dazu, ihre Namen überall hinzukritzeln, aber: Boah, ist das hässlich. Auf dem Weg zu meiner Leib- und Magen-Videothek Videodrom kann man einiges an Straßenkunst bewundern.

Man sieht: Klecksfreie Farbe ist immer noch nicht erfunden worden.
Und Übung allein macht eben keinen Meister, meistens führt das Üben nur zu Überstunden beim Hausmeister.

Die Hausbesitzer können zwar eine Nulltoleranz-Linie fahren, also jedes Tag sofort eliminieren, das gelingt auch ganz gut, allerdings kann man dann nichts anderes mehr machen. Die meisten haben längst aufgegeben. Froh sein kann der, der wie wir eine nervenkranke Hausmeisterin hat. An unserer Wand überlebt ein Tag exakt so lange wie ein Eisbärbaby im Nürnberger Zoo und eher kommt an-die-Wand-Malen aus der Mode, als dass sie aufgibt.
Es geht aber auch anders.

Zu meinem Erstaunen machen die Tagger nicht an den Wänden halt, auch im Videodrom selbst prangte eines Tages ein Tag. Nun gab es die Möglichkeit, sich auf einen langanhaltenden Nervenkrieg einzulassen, der zudem für Spülhände sorgt. Oder aber das, wofür sich die Leute vom Videodrom letztlich entschieden haben.

Bloßstellung.

23 Kommentare

  1. 01

    Videotheken, gibt’s sowas noch??

  2. 02

    Gibt’s das auch in ohnelupelesbar?

  3. 03
    westernworld

    “ Sollte die Wahrheit – wie immer – in der Mitte liegen „¦“

    ich sage 2+2=4, wenn du sagst es ist14 ist 2+2 dann =9?

    solche phrasen werden nicht dadurch wahrer das sie wiederholt werden.

  4. 04

    Die *wahre* Frage wäre eher: In welcher Ecke der Videothek treibst Du Dich den rum (siehe erstes Bild, rechter Rand …) ;-)

  5. 05

    Malte hat keine Ahnung von Kaligraphie im öffentlichen Raum. So.

  6. 06
    Tierecks

    Lieber Westernworld,

    Aphorismen, Metaphern und ähnliches besitzen meistens keine mathematische Gültigkeit und sind nur in sehr beschränktem, aber jedem gesunden Menschen verständlichen Kontext anwendbar. Die Aussage „stille Wasser sind tief“ zum Beispiel versagt, sobald ich mein Wasserglas oder eine Pfütze als Bezugspunkt betrachte, erfüllt aber dennoch seinen Zweck als verständliche Redewendung. Um es kontextbezogener auszudrücken:
    Solche Phrasen (Betonung auf „solche“) werden nicht dadurch unwahrer, dass sie widerlegt werden. Du Pfeife.

  7. 07

    Und viel wichtiger; Wieso hast Du eine Kamera dabei, wenn Du zur Videothek gehst? :)

  8. 08

    Tags wie die hier abgebildeten sind der Spam der Graffitti-Welt.

    there, I said it.

  9. 09

    Das ist ein Kommentar.
    Es ist kein besonders Gutes Kommentar, aber über Wort- und Sprachgewandtheit lässt sich Bekannterweise streiten.
    Ein Kommentar ist im Allgemeinen die schriftlich oder mündlich kundgetane Meinung zu einem vorgegebenen Sachverhalt oder die persönliche, namentlich gekennzeichnete Meinung eines Autors.
    Um weiter persönliche Gefühle oder Empfindungen werden gerne Smilies verwendet.

    Z.B.: :) :( ;) ;o :x

    Kann man machen, muss man aber nicht!

    ;)

  10. 10
    Lockengelöt

    In Maltes Augen hast du uns jetzt voll bloßgestellt. Du krasser Typ du!

  11. 11

    Nun, die Lösung des Problems ist zum Greifen nah: Jeder Hausmeister bekommt monatlich eine Packung mit den für Sprayer beleidigenden Aufklebern. Und bald sieht die Stadt wirklich anders aus!

  12. 12
    sdf

    yup, das letzte bild in lesbar wäre nett

  13. 13
  14. 14
    bleed

    na dann doch lieber tags ;)

  15. 15
    PiPi

    Neues Spielzeug?

    http://img200.imagevenue.com/img.php?image=72748_tag_122_596lo.jpg

    Es gibt doch Unterscheidungen zwischen Künstlerischen Graffitis
    und den anderen -ich weiss nicht so recht- Schmierereien ?

    Sachbeschädigungen sind sie allemal.

  16. 16

    @#645162: nice one! :)

  17. 17

    bullshit!!! tag gleich tag… man kann nicht einerseits „streetart“ cool finden und sich andererseits über schmierereien aufregen…
    man kann ja auch nicht d-jugendfussball verbieten, weil man bitteschön nur bundesliganiveau haben möchte. qualität ist eben immer nur die spitze des eisbergs… man muss halt sehen, dass man seinen kopf immer über wasser hat.
    im übrigen geht es dabei sehr wohl um sachbeschädigung! das ist ja gerade das entscheidende daran.

    wer A sagt muss auch B sagen!

  18. 18

    @17:

    Natürlich kann ich qualitativ hochwertige „Streetart“ cool finden und Schmierereien nicht. Nennt man Geschmack.

    Nur ist etwas gut oder schlecht finden ja nicht gleichbedeutend mit etwas verbieten wollen.

  19. 19
    just

    spricht eh schon fuer sich ein „kunst“verstaendniss von GUT oder SCHLECHT zu haben :-) aber wahrscheinlich nach kreuzberg gezogen weil es so ein end-hipper, autonomer, politischer bklablabla stadtteil ist^^

    zurueck nach bayern oder wenn schon nach mitte, bitte!

  20. 20

    @#646058:

    in dem beitrag wird nicht verhandelt, ob es sich bei den tags um kunst handelt oder nicht.
    wenn du mir absprechen willst, dass ich sie hässlich finde, dürfte ich also auch nicht im louvre vor der mona lisa stehen und sagen: „nicht mein ding.“
    weil es ja kunst ist.
    kunst ist frei, aber nicht unkritisierbar.
    leute, die hip und hässlich gleichsetzen, vermuten wahrscheinlich hinter jedem hundehaufen in kreuzberg installationskunst.

  21. 21

    von wem ist denn der klebezettel? und da erinnere ich mich an … mich selbst, als ich in der „1tag-1euro“-ecke meiner videothek aus kulturpessimistischer wut mit edding(c) „nur scheissfilme hier“ aufs furnier schrieb

  22. 22
    flo

    die reaktion vom videodrom ist wirklich charmant. warum du die anderen tags auf dem weg dahin zeigst, verstehe ich nicht. willst du damit zeigen, wie schlimm die aussehen? ey mann, diese betoneinfahrt von dem neubau würde ohne tags immernoch runtergekommen aussehen. regst du dich wirklich ernsthaft über tags auf?