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Flatulieren bis das Klo explodiert dank japanischer Erfindung

Flatulenzen waren die große Freude meiner Jugend. In unserer Klasse hatten wir gleich zwei Begabungen, die in der Lage waren, auf Kommando ihrem Darmausgang Töne zu entlocken.

Das war natürlich ein großes akustisches Vergnügen (ich habe in der Hochzeit des Acid sogar mal versucht, per Tape Beats aus den Geräuschen zu erzeugen, ist leider nicht so recht gelungen, aber mir dröhnen heute noch die Ohren).

Auf Youtube – ach was – findet sich eine unendliche Vielfalt an Flatulenz-Videos (einige überraschenderweise sexuell konnotiert*): Hier nur eines der unsexuellen als Beleg. Die Antwort auf die Frage, ob der geneigte Betrachter dieses Video als Safe for Work empfindet, sagt übrigens viel über den Arbeitsplatz aus.

Trotz aller Freude, die man also irgendwann einmal mit diesem biologischen Phänomen hatte, möchte man als Erwachsener eher ungern mit dem quäkenden Geräusch in Verbindung gebracht werden. Selbst wenn amerikanische Kinderbücher nahelegen, dass jeder pupst; es gibt unendlich viele Körperfunktionen, die jeder hat und die man trotzdem nicht mit irgendjemandem teilen möchte. (Wobei man als Auswärtiger gar nicht glaubt, wie oft man in Berlin Zeuge einer ausgiebigen Rachenreinigung wird und wenn ich Rachenreinigung sage, dann meine ich, dass sich die Betreffenden den Rachen bis zum Dickdarm runter rotzenderweise entschlacken. Vorzugsweise in den Duschen von Fitnessstudios und direkt vor einem auf dem Bürgersteig, vermutlich ist das eine Art Fehdehandschuh, die ich als Zugezogener versehentlich ignoriere.)

Auf öffentlichen Toiletten empfinde ich es als durchaus unerfreulich, andere Menschen zu Zeugen meiner Darmtätigkeit werden zu lassen. Ich huste dann meist anhaltend, eine letztlich unbefriedigende Lösung.
Wie so oft kommt die Hilfe aus Japan. Eine Toilettenapplikation, die die dröhnende Klangkulisse übertönt.
Danke, Japan.

via

In der nächsten Woche: Sage ich beim Arzt „Sack“ oder „Scrotum“?

* Muss man so etwas überhaupt noch sagen? Gibt es umgekehrt überhaupt irgendeine Tätigkeit oder körperliche Disposition, für die es kein Liebhaber-Forum gibt? Ich urteile nicht, ich frage nur: Wenn ich jetzt „ich möchte den rasierten Schädel eines einbeinigen Matrosen in meinem Rektum verschwinden lassen“ google – da finde ich doch sicher was, oder?

24 Kommentare

  1. 01
    HCL

    Meinten Sie: ich möchte den rasierten Schädel eines einbeinigen Matrosen in seinem Rektum verschwinden lassen

  2. 02

    google ist von einem komiker programmiert worden

  3. 03
  4. 04
    René (der aus Kiel)

    Das Buch „Everyone Poops“ handelt aber nicht (zumindest nicht exklusiv) von Gasen – was das „Poop“ ja auch nahelegt. Du meinst wohl eher „The Gas We Pass: The Story of Farts“.

  5. 05

    @#678158:

    ah: ein false friend. nur zur sicherheit – poop heißt also scheißen?

  6. 06
    Philipp

    Passend zum Thema auch heute abend der dritte und letzte Teil von „Die wunderbare Welt der Exkremente“ auf arte um 19h
    Habe allerdings gestern festgestellt, daß diese Sendung keine ideale Untermalung der Nahrungsaufnahme darstellt

  7. 07
    HCL

    und noch lektüre dazu:
    U-Bahn-Pupse und PUPSPOPELPIPIKACK.

    letzteres hab ich zu weihnachten von einem engländer bekommen, dem ich nächstes jahr dies hier schenken werde!

  8. 08
    René (der aus Kiel)

    @#678159: Jupp, so isses.

  9. 09
  10. 10
    Alberto Green

    @#678161: Und der beschissene beschissen worden seiende Maulwurf darf auch nicht vergessen werden: http://www.amazon.de/kleinen-Maulwurf-wissen-gemacht-Miniausgabe/dp/3872947796 (Man achte auf die Syntax des Links)

    @ Malte: Wieviele Male wurde „ich möchte den rasierten Schädel eines einbeinigen Matrosen in meinem Rektum verschwinden lassen“ nun schon gegoogelt?

  11. 11

    Da fehlt dann ja eigentlich noch Jack Dee zum Thema ‚Fart Humour‘. Niemals unter einem Mantel f…..!

  12. 12

    ich empfehle auch den wikipediaartikel zur toilette in japan!

  13. 13
    lily of the valley

    Bei qi haben sie sich auch schon mit dem thema auseinandergesetzt. Den direkten ausschnitt gibt es leider nicht mehr auf youtube – bei dem hier muss man bis 4.13 warten. Es geht um die ähnlichkeit von teenagerjungs und heringen. Außerdem schildert julian clary seine furzprobleme in gegenwart der queen und bekommt dafür eine angemessene reaktion von quizmaster stephen fry.

  14. 14

    sgehtn hier wieder ab? :ouw

  15. 15
    MakeAMillYen

    Als Exil-Japaner moechte ich hinzufuegen, dass die Apparatur, die zu dem Artikel gefuehrt hat, ueberwiegend nur in Damen-Toiletten anzutreffen ist.

  16. 16
    mx

    och, das gabs doch auch schon mal vor längerer zeit in der sendung mit der maus oder so. mit ner menge anderer toller features..

  17. 17

    Naja, so neu ist das auch nicht. Vor allem in Japan ist es auf den meisten öffentlichen Toiletten usus, dass die Klos Geräusche machen die menschliche Geräusche übertönen. Wurde entwickelt, da vor dieser Erfindung viele Klobenutzer die Wasserhähne angestellt haben um eventuelles Furzen oder Platschen zu übertönen.
    Hab ich irgendwann mal auf Wikipedia gelesen. Fragt mich nicht, wie ich drauf kam…

  18. 18

    Neulich beim Marko-Marin-Rausgecaste, da dachte ich bei mir, so kann nur einer gucken, der gerade ganz böse Flatulenzen hat.

  19. 19

    @#678216:

    wie gemein. das war method-acting. ich bin den ganzen tag auf knien rumgelaufen, habe leute ausgedribbelt und dann habe ich mir vorgestellt, wie mein leib von würmern aufgefressen wird.

  20. 20
    Tom

    Kunstfurzen gibts auch: Spiegel Artikel dazu.

  21. 21
    Löckengelöt

    na da bleibt mir nur noch zu sagen:
    Ach du Scheiße!

  22. 22

    Ach was solls…

    Puuupst aus voller Freude.
    Die Mädels scheuen sich immer den ‚Druck‘ abzulassen.
    Daher rühren auch so manche Unpässlichkeiten, wie
    Magen(grummen)schmerzen und Darmverschlüsse.

    Hilfe,
    habe mich verrannt. Danke Doc Med im voraus.

  23. 23

    Nochmehr Sinnfreies zum Thema: „Pull My Finger: The Fart CD“ – Einfach googlen oder bei Amazon anhören.

  24. 24

    Nunja, die Erfindung aus Japan ist alles andere, als neu. Unter anderem hier nachzulesen.