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Pan: Gegendarstellung oder wie die Bertelsmann-Stiftung Deutschland regieren lässt

Bertelsmann ist eine Stiftung
Wir verdanken ihr
Studiengebühren
Agenda 2010
Und Hartz IV

Der Rapper Pan verdeutlicht am Beispiel des BMG-Produkts „Massiv“ den allgegenwärtigen Einfluss des größten deutschen Medienkonzerns.

Die meisten Menschen glauben, Bertelsmann sei ein Buchclub. Tatsächlich steht hinter dem gigantischen Medienkonzern (unter anderem gehören dazu RTL Group, Gruner&Jahr, BMG) die Bertelsmann-Stiftung.

Diese Stiftung, gegründet von Bertelsmann-Eigentümer Reinhard Mohn, dem guten Mensch von Gütersloh, veröffentlichte nach Amtsantritt der Regierung Schröder in der Zeitschrift Capital einen wirtschaftspolitischen Forderungskatalog (zitiert in der Wikipedia):

In der Sozialversicherung sei es nötig, binnen zehn Jahren die Arbeitslosenversicherung abzuschaffen und Sozialhilfe weiter einzuschränken. Die Kürzungen in der Sozialhilfe wiederum mindere automatisch den damit verbundenen Mindestlohn. Sinke der Mindestlohn, dann diene dies der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. Zugleich diene dies der Sanierung der Staatsfinanzen.

Die Senkung der übrigen Löhne um 15 Prozent und die Reduzierung des Kündigungsschutzes erlaube es Unternehmen, mehr Arbeiter und Angestellte einzustellen und damit die Arbeitslosigkeit zu dämpfen.
Die Lohnnebenkosten sollten mittelfristig vom Unternehmer ganz auf den Arbeitnehmer übertragen werden.

Mohn, einer der reichsten Menschen Deutschlands, hatte den Krieg gegen die Armen eröffnet.

Wolfgang Lieb, ehemaliger Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium und Mit-Herausgeber der NachDenkSeiten sagte im Rahmen eines Vortrages:

Kennen Sie irgendeine Institution in dieser Gesellschaft, die politisch so breit aufgestellt ist, die auf so vielen politischen Feldern ihren Rat anbietet oder die so präsent ist, wie die Bertelsmann Stiftung?

Kennen wir nicht.
Aber lasst uns wenigstens verbreiten, wer den Sozialstaat demontiert hat. Ein Buchclub war es nicht.

Wenn alle Medien Hand in Hand arbeiten, dann kann Rap den zu Tode zitierten Anspruch von Chuck D, Rap sei das CNN der Schwarzen ausweiten auf: Rap bringt die Nachrichten auf den Punkt. Oder: Rap ist Nachricht. Punkt.

via Nilz

Bereits im Februar gab es einen Artikel dazu bei Zappi

95 Kommentare

  1. 01
    bongokarl

    oha. ich mag rap sehr. aber leider selten. jetzt hats glaube ich gerade mal wieder jemand geschaft.

  2. 02

    ja .. die bertelsmann brüder sind schon n‘ paar nealiberale affen lustige brüder ..
    aber das ist auch mal n‘ netter rap über die gesamte situation :)
    danke dafür!
    danke, dass ihr nicht teil der maschinerie seid!
    (so machts jedenfalls den anschein) !!
    head on, my dear!

  3. 03
    shoggoth

    Cooler Inhalt…passt auch zu einem anderen Thema hier:
    http://www.spreeblick.com/2008/06/30/die-demokratie-hat-aua/

  4. 04

    WOW! Die Musik ist nicht meine, aber der Text triffts auf den Punkt. Der Artikel hier auch.

  5. 05
    *ch*

    Jawoll! Recht hat er… Das ist fast so gut wie der beschnittene Ärztesong…

    Für weitere Information zu der gemeinnützigen Stiftung:
    u.a.
    http://www.nachdenkseiten.de

  6. 06

    Ich wunder mich zurzeit viel mehr darüber das seit neuesten hier soviel Hip Hop / Rap erwähnt wird wie kommt das eigentlich zustande?

  7. 07

    @#681184:
    ich halte johnnys hund als geisel

  8. 08
    Jan(TM)

    „Rap is CNN for black people.“
    Siehe Sido und Bushido.

  9. 09
    henker

    die rückkehr des echten deutschen hiphops. Intelligenz siegt!

  10. 10
  11. 11

    ach es gibt noch intelligenten hiphop? gut zu wissen!

  12. 12

    @Malte

    Jetzt wird mir so einiges klar.

  13. 13
    christoph kratistos

    Bertelsmänner are the new Freimaurer?
    Mohn is the new Rothschilds?
    Ohne Spott: Ziemlich interessant.

    Pan schreibt gute Texte und ist ein cooler Typ, aber die dennoch ist die Musik nicht sooo der Burner.

  14. 14

    Sag mal Malte Welding, dieses linke Geschwafel über die Bertelsmannweltverschwörung, glaubst Du das eigentlich selber oder schreibst Du das nur, weil Du meinst, eine andere Meinung sei dem gemeinen Spreeblickleser nicht zumutbar?

    In der Bundesrepublik Deutschland haben immer noch Parteien und Gewerkschaften den größten politischen Einfluss auf den Staat — und das sogar gesetzlich flankiert. Und das spürt man angesichts der sozialistischen Grundausrichtung dieser Republik auch.

    Es ist sicher nicht von der Hand zu weisen, dass große Konzerne naturgemäß eine gewichtige Stimme haben. Wenn deren Vertreter etwas äußern, dann wird das von der Politik zumindest zur Kenntnis genommen. Manchmal kaufen sich auch bestimmte Konzerne Politiker. Das ist sicher nicht schick, ist aber primär ein Problem der Existenz staatlicher Strukturen, die dies ja erst ermöglich. Wo kein Politiker, Bürokrat etc, da auch kein Konzern, der ihn bestechen kann.

    Übrigens kenne ich kein Unternehmen, dass es sich leisten könnte die Hälfte des Bundestags auf seine Linie zu bringen. Und nu‘ rate mal, wie viele MdBs Gewerkschafter sind.

    Und jetzt mal zum konkreten Gegenstand des Artikels: Was würdest Du eigentlich machen, wenn Dein Angestellter bzw. Vertragspartner in der Öffentlchkeit Lügen über Dich verbreiten würde? Natürlich zahlst Du ihm schön weiter die Kohle und läst ihn gewähren … sicher.

  15. 15
    corax

    @#681208:

    Und nu“™ rate mal, wie viele MdBs Gewerkschafter sind.

    Meinst du sowas hier?:
    (Zwar kein MdB aber hohes SPD Mitglied
    und bei der Bahnprivatisierung stark envolviert)

    Norbert Hansen

  16. 16

    @#681208:

    was genau bezeichnest du als linkes geschwafel?
    die wiedergabe des forderungskatalogs?
    den vortrag eines ehemaligen staatssekretärs?
    oder was?
    und welchen vertragspartner meinst du?
    geht es überhaupt um diesen artikel hier?

  17. 17

    Korrektur meines vorangegangenen Beitrages: „Nur“ 1/3 der MdBs sind Mitglied einer (DGB-)Gewerkschaft. Die Hälfte, die ich in Erinnerung habe, bezog sich auf die SPD-Fraktion.

  18. 18

    Wow, der Song von Pan ist ja eine fast kongeniale Vertonung des Massiv-Totalverrisses von Peter Richter in der FAS neulich. Kudos!

  19. 19
    Lothar Eckstein

    Wie lange ist es her, dass Bertelsmann der grösste Medienkonzern der Welt war. Sind es 10 Jahre oder sind es 15 Jahre? Inzwischen ist Bertelsmann nicht mal mehr in den Top10. Sogar die ARD ist bald grösser, rechnet man den reinen Medienumsatz. Kann es sein, Malte, dass Du ein Jahrzehnt verschlafen hast? Der Rest von Bertelsman als Medienkonzern wird gerade vollends zurechtgestutzt – gerüchteweise bis hin zu einem möglichen Verkauf von Gruner + Jahr. Das Monstrum, das Du da konstruierst, gibt es nicht. Oder längst nicht mehr. Die ARD ist um ein Vielfaches einflussreicher. Wenn Deutschland en Problem hat, dann das es zu wenige und zu kleine international relevante Player im Medienbereich hat. Man könnte zB der Frage nachgehen, was es auf Dauer heisst, wenn die wichtigsten deutschen TV-Sender mal aus den USA kommen (You Tube & Co). Aber das ganze mit einer 20 Jahre alten Brille anzugucken ist nicht sonderlich spannend.

    Vollkommen absurd ist es, Mohn zu unterstellen, er führe einen Krieg gegen die Armen. Entschuldige Malte, aber Deine ideologische Voreingenommenheit geht hier eindeutig mit Dir durch. Anders kann man das nicht einordnen. Mohn kann man viele sehr unangenehme und auch haarstäubende Dinge nachsagen – aber das nun wirklich nicht. Recherche hätte gut getan – jenseits der Wikipedia und jenseits Deiner Vorurteile.

  20. 20

    @Malte

    Zitat: „Mohn, einer der reichsten Menschen Deutschlands, hatte den Krieg gegen die Armen eröffnet.“

    So ein Käse. Mit dem vorangehenden Zitat klingt dies, als wolltest Du uns weismachen, Bertelsmann wäre ursächlich für Hart IV (das ich übrigens auch ablehne, da ich staatlichen Almosen und der damit einhergehenden Bevormundung bei gleichzeitiger Chancenvernichtung für Arbeitslose auf dem reg. Arbeitsmarkt, sowie sinkenden Löhnen) etc verantwortlich wäre. Das ist (linkes) Verschwörungsgefasel.

    Zu „Vertragspartner“: Hier gestehe ich einen Verständnisfehler ein. Der Rapper „Pan“ hat keinen Vertrag mit BMG.

  21. 21

    ich verstehe manchmal nicht mehr, was die menschen hier kommentieren.

  22. 22

    @corax

    Die „Bahnprivatisierung“ lehne ich ebenfalls ab. Hier wurde und wird schließlich nichts in private Hände gegeben oder noch besser dem Markt überlassen, sondern das Staatsunternehmen Bundesbahn wurde in ein privatRECHTLICHES Unternehmen im Staatsbesitz überführt. Es hat sich also gar nichts geändert. Und auch der Börsengang ändert nicht, denn der STaat behält auch hier Mehrheit der Aktien. Alles sozialistischer Käse mit kapitalistischem Anstrich, damit die Linken hinterher wieder schimpfen können. Dabei hat die „Bahnprivatisierung“ so viel mit Markt zu tun, wie die DSDS-Roboter mit guter Musik

  23. 23

    @#681218:

    @#681216:

    wenn es mir erlaubt ist, euch gleichzeitig zu antworten:
    du, lothar, hältst es für von entscheidender bedeutung, dass die wichtigsten deutschen tv-sender in deutscher hand sind. du, marco, hältst es für unproblematisch, wenn die senkung der löhne um 15% gefordert wird. um ein global player zu sein, braucht ein konzern hohe rendite – sagen wir doch einmal spaßeshalber: mindestens 15%.
    wenn ein konzerninhaber auf kosten seiner angestellten die rendite in die höhe treiben möchte, dann ist das ein konflikt um ressourcen zwischen – in diesem fall – einem milliardär und lohnempfängern. lothar würde jetzt sagen, dass dieser konflikt von mohn zum wohle des großen und vor allem des ganzen ausgetragen wird, aber es ist nicht zu leugnen, dass man sich umso lieber für ein hehres ziel einsetzt (wie das bewahren des deutschen tv-marktes für deutsche unternehmen), wenn man selber davon profitiert.
    und was die verschwörung angeht:
    wenn ich behaupten würde, dass ich mir vorstellen kann, dass mohn schröder in einer dunklen gasse getroffen und ihm pläne ins ohr geflüstert hat, ich das aber leider nicht bewesen kann – das wäre eine verschwörungstheorie.
    wenn aber eine stiftung in einem magazin forderungen erhebt, dann ist das eine offene aufkündigung des sozialstaatlichen status quo. ich habe mir die freiheit genommen, das eine kriegserklärung zu nennen.

  24. 24
    corax

    @#681220: Mir gings an dieser Stelle lediglich darum die „Integrität“ deutscher Gewerkschafter aufzuzeigen. Die ist nämlich schlicht nicht vorhanden. Somit kann man sich auf eine (behauptete) arbeitnehmerfreundliche Politik anhand der anteiligen Mitgliedschaften der Abgeordneten bei irgendwelchen Gewerkschaften nicht berufen.

    Auf deutsch: Im Bundestag sitzt fast ausschließlich die gleiche korrupte Meschpoke, egal welches Parteibuch, Werdegang, oder sonstige Sozialisation.

    Traurig aber real.

  25. 25

    Absolut Hörenswert der Song – auch für nicht HipHop-Freunde

    aber das hattet ihr doch schoneinmal hier o_O
    oder wollte es nochmal mit Text präsentiert werden?
    gruss

  26. 26
    Lothar Eckstein

    @Malte: Völliges Missverständnis, was TV-Deutschland angeht. Ich glaube – prinzipiell – an die Segnungen einer international arbeitsteiligen Gesellschaft. Mein Punkt ist ein anderer: Wenn man sich als Linker über den Einfluss von Konzernstrukturen im Medienbereich Sorgen machen will, dann gibt es dazu moderne und heute relevante Anlässe. Und Aufreger, die nie welche waren oder längst keine mehr sind.

  27. 27

    @corax

    „Auf deutsch: Im Bundestag sitzt fast ausschließlich die gleiche korrupte Meschpoke, egal welches Parteibuch, Werdegang, oder sonstige Sozialisation.“

    Kann ich nur unterstreichen, gut.

    Was würdest Du Dir als Alternative dazu wünschen? Das halte ich ohnehin für die interessante Diskussion.

  28. 28
    Lothar Eckstein

    @Malte: Und was Deine Renditeschelte angeht: Ich kenne keinen Unternehmer, oder jedenfalls keinen Unternehmensgründer, der primär renditemotiviert ist. Ob jemand wie Du es sich vorstellen kann oder nicht: Die meisten dieser Leute sind primär inhaltlich und gestalterisch motiviert. Das gilt von Werner von Siemens bis Gottlieb Daimler, von Steve Jobs bis Leo Kirch. Und 15% Eigenkapital-Rendite sind im internationalen Vergleich nicht übermässig viel. Die als Kapitalanleger wichtigen Pensionsfonds, die auch Dir vielleicht mal Deine Rente zahlen sollen, fordern heutzutage meist mehr von ihren Anlageobjekten.

  29. 29
    corax

    @#681228:

    Und 15% Eigenkapital-Rendite sind im internationalen Vergleich nicht übermässig viel. Die als Kapitalanleger wichtigen Pensionsfonds, die auch Dir vielleicht mal Deine Rente zahlen sollen, fordern heutzutage meist mehr von ihren Anlageobjekten.

    Genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Ich als Angestellter in einem mittelständischem Betrieb hab noch ganz normal mit 3% Wagnis bzw. GuV gerechnet, bei einem seriösem Investmentfonds sprach man bei langfristiger Anlage (10-30Jahre) von etwa 7% Rendite. Das ist alles bei etwa 2% Inflation und stabilem Wachstum realisierbar.

    Wenn aber solche Zecken und Wanzen anfangen deutlich mehr aus den Unternehmen zu saugen (aktuell Pro7/Sat1 mehr Dividende als Altverschuldung) dann stimmt doch das System bzw der Ordnungsrahmen nicht mehr.

    15% Rendite sind obszön. Das ist eine Wirtschaftsstraftat, nicht mehr und nicht weniger. Ob es deswegen eine Ahndung gibt steht auf einem anderen Blatt.

  30. 30

    @Malte

    „du, marco, hältst es für unproblematisch, wenn die senkung der löhne um 15% gefordert wird.“

    Fordern kann jeder alles. Ich kann auch fordern, dass dem Malte mal so richtig schön eine reingedrückt wird. Bin ich verantwortlich, wenn’s dann passiert? Nö.

    „um ein global player zu sein, braucht ein konzern hohe rendite – sagen wir doch einmal spaßeshalber: mindestens 15%.“

    Um ein „Global Player“ zu sein, braucht es vor allem eins: Gute Produkte bzw. Dienstleistungen zu einem entsprechenden Preis. Hier scheinst Du den Markt nicht zu verstehen, eben so wenig wie der Bertelsmensch, über den Du Dich aufregst. Würde er das tun, hätte er nicht die Forderung erhoben, die Sozialabgaben total auf den Arbeitnehmer zu verlagern (was den Binnenkonsum zusammenbrechen lassen würde, gerade bei qualitativ hochwertigen, hochpreisigen Artikel, wie sie aus Deutschland kommen), sondern hätte schlicht und ergreifend die Abschaffung derselben gefordert.

    „wenn ein konzerninhaber auf kosten seiner angestellten die rendite in die höhe treiben möchte, dann ist das ein konflikt um ressourcen zwischen – in diesem fall – einem milliardär und lohnempfängern.“

    Das ist kein „Konflikt um Ressourcen“, weil es ohne den bösen Bertelsmenschen (der geschasste „Milliardär“) die vielen Arbeitsplätze nicht geben würde. Der Unternehmer schafft durch seine unternehmerische Aktivität, durch sein Unternehmerdasein die Arbeitsplätze. Er hat damit das volle Recht an diesem Arbeitsplatz, der sozusagen aus ihm heraus entsteht und ausschließliche Folge seines Agierens ist. Er hat demnach auch das Recht (und im Sinne anderer Arbeitnehmer, sowie der Eigentümer [Aktienbesitzer] auch die wirtschaftliche Pflicht) diesen Arbeitsplatz wieder zu deletieren, wenn dies betriebswirtschaftlich geboten erscheint.

    „dass man sich umso lieber für ein hehres ziel einsetzt (wie das bewahren des deutschen tv-marktes für deutsche unternehmen), wenn man selber davon profitiert.“

    1. Ob das „Bewahren des deutschen TV-Marktes für deutsche Unternehmen“ ein „hehres Ziel“ ist, mag ich nicht zu entscheiden. Mir persönlich ist es schnurz, wer für das Produkt, das ich für gut befunden habe und deshalb konsumiere, die Kohle bekommt.

    2. Allgemein: Aus welcher Motivation heraus jemand „Gutes“ tut, dürfte jenen, die davon profitieren, egal sein. Wie war das schließlich mit dem „geschenkten Gaul“ …

    „und was die verschwörung angeht:
    wenn ich behaupten würde, dass ich mir vorstellen kann, dass mohn schröder in einer dunklen gasse getroffen und ihm pläne ins ohr geflüstert hat, ich das aber leider nicht bewesen kann – das wäre eine verschwörungstheorie.“

    Nein, wenn Du ohne jeglichen Beweis, sogar ohne gewichtige Indizien, einn direkten Zusammenhang zwischen „Der böse Bertelsmensch hat mal gefordert, dass …“ und dem Handeln von Politikern herstellst, dann ist das Verschwörung.

    „wenn aber eine stiftung in einem magazin forderungen erhebt, dann ist das eine offene aufkündigung des sozialstaatlichen status quo.“

    1. Ich sehe nicht, wie ein Unternehmen dies bewerkstelligen sollte. Weil die Bertelsmenschen irgenwas fordern, wird es nicht automatisch Realität. Deine ganze Argumentation steht auf … ach, eigentlich steht die auf gar nix.

    2. Die Kündigung von irgendwas setzt eine vorherige, freiwillige Zustimmung voraus. Das dürfte bei der jedem aufgezwungenen staatlichen „Ordnung“ kaum der Fall sein.

    3. Die Aufkündigung des staatlichen wie generellen Status Quo wäre durchaus mal nötig. Zumindest aber sollte man sich hier auf ’ne Diskussion mal einlassen. Scheuklappen weg!

    „ich habe mir die freiheit genommen, das eine kriegserklärung zu nennen.“

    Und ich nehme mir die Freiheit, dies Bullshit zu nennen.

  31. 31
    corax

    @#681227: Alternative? Da zermarter ich mir seit etwa 10 Jahren das Hirn drüber. Mir fällt keine ein. Ich war früher™ eher konservativ, inzwischen dachte ich daran die LINKE zu wählen, hab mal hier über meinen Ortsverband etwas gegugelt, und hätte mich bald erbrochen. Geht gar nicht.
    Aber so Pappnasen wie Clement oder Hombach hier kann man ja auch als Pottler nicht wählen. Die Kaffetante eh nicht. Und der Höhn ihre Partei ist eh nur nen Hohn. Rechtsaußen ist für mich absolut indiskutabel.

    Ich hab keinen Schimmer. Das System ist im Arsch, das stell ich fest, aber mir fallen keine Alternativen ein.

    Ich hab keinen Plan B, sorry.

    Im Moment wunder ich mich bloß über diejenigen, die die Probleme nicht sehen, oder sehen wollen.

  32. 32

    @corax

    Vielleicht kann ich Dir ja ’ne Alternative anbieten (und wenn’s auch nur zum drüber nachdenken ist)?

    Wenn alle Poliker ständig nur Mist bauen, egal aus welcher Richtung sie kommen, egal was sie quatschen, wäre es dann nicht sinnvoll, die Konsequenzen ihres Handelns zumindest abzumildern in dem man staatliche Entscheidungskompetenzen, die sich dieses Monstrum Staat anmaßt, einfach wegnimmt und den Bürgern mehr Freiheit lässt, über ihr Leben selbst zu entscheiden. Wäre es also nicht ein Weg, statt sich über den richtigen Weg in der Politik zu zerfleischen, weniger Politik zu machen? Oder gar keine?

  33. 33
    nicnac

    @ corax: Stimm Dir voll zu.
    Dazu fällt mir nur „Bernies Autobahnband“ ein:

    Sie lassen uns wählen alle vier Jahre
    Zwischen Orange und Apfelsine
    Besser ne Glatze als keine Haare
    Besser den Strick als die Guillotine …

    @ marco: Ich frag mich schon die ganze Zeit, ob Du Dir wenigstens im Ansatz mal die Mühe gemacht hast hier reinzuschauen: http://www.nachdenkseiten.de/?p=1921
    Dort wird rasch offenbar, wie es sich mit den Zusammenhängen verhält, die Du ziemlich naßforsch vom Tisch wischen möchtest.
    So stimmgewaltig bist Du aber eben nicht, wie Du auftrittst. Weißt Du, Lesen hilft. Versuch es mal damit.

  34. 34
    Peter

    @32

    „So stimmgewaltig bist Du aber eben nicht, wie Du auftrittst.“ schreibt du an Marco.

    Das liegt aber wohl auch daran, dass Marco hier der einzige ist, der nicht die Standardmeinung a la „Verschwörung – ja bitte“ vertritt. Das 98% der Blogosphäre links ist, wissen wir alle und die 2% die das nicht sind, sind böse böse. Ich mag dieses Blog hier. Aber wie bei so vielen anderen – sobald es politisch wird fehlt einfach jeglicher Pragmatismus.
    In diesem Sinne – Linkspartei Ole!

  35. 35

    @nicnac

    „Ich frag mich schon die ganze Zeit, ob Du Dir wenigstens im Ansatz mal die Mühe gemacht hast hier reinzuschauen:“

    Du solltest Dein Pseudonym nicht zum Programm machen.

    Ich kann nicht jede immer gleiche linke Webseite kennen. Oder? Das gestehst Du mir doch zu. Bisher war mir „Nachdenkseiten“ nämlich kein Begriff … was sich nicht hätte ändern müssen.

    „So stimmgewaltig bist Du aber eben nicht, wie Du auftrittst. Weißt Du, Lesen hilft. Versuch es mal damit.“

    Liegt vielleicht daran, dass ich partout nicht sozialistisch denken kann, aber was hat Masse mit Klasse zu tun? Ich kann den Zusammenhang nicht erkennen zwischen der Richtigkeit und Schlüßigkeit einer Argumentation und der Frage wie oft sie vertreten wird.

    Und: Hör mit dem ad-hominem-Gequatsche auf und halte Dich an die Aussagen, die ein Diskussionsteilnehmer macht. Das wäre mal ein respektvoller Umgang mit dem Anderen und sogar schon der erste Schritt zur Verbesserung dieser Gesellschaft. Glaub’s mir. Übrigens sind „Lesen hilft“ und ähnliche Null-Aussage-Beleidigungen in Bezug auf eine nicht genehme Meinungsäußerung ein deutliches Zeichen argumentativer Unterlegenheit … vor allem wenn nicht mal Argumente vorgebracht werden natürlich. ;)

    @Peter

    Danke für Dein Statement.

  36. 36
    nicnac

    @ Marco: Glaubst Du wirklich, ich müßte rhetorische Stilfiguren (ad hominem) hervorzerren, um Deiner Argumentation etwas entgegenzusetzen? Das wäre wirklich arm …
    Mein Kritikansatz an Dir geht davon aus, daß Du den von Malte referenzierten Text gar nicht erst gelesen hast und daher auch nicht darauf antworten kannst. Das scheint mir reichlich überheblich. Um ernsthaft diskutieren zu können, sollte mal auch auf das eingegangen werden, was andere zu sagen haben.
    Natürlich kannst und sollst Du nicht alle Websiten kennen. Zumal nicht, wenn sie links sind *dreikreuzeschlag*. Aber wenn sie Bestandteil des Artikels sind, wäre zumindest eine flüchtige Kenntnisnahme schon von Vorteil.
    Ist Dir das argumentativ genug?

  37. 37
    Peter

    Ich würde hier gerne ein schlüssiges Argument lesen, warum der BertelsmannKonzern Einfluss auf all die Entscheidungen nehmen konnte. Okay, natürlich ist das überspitzt dargestellt, dass würdest wahrscheinlich (hoffentlich) auch du zugeben, nicnac. Aber wer glaubt denn ernsthaft daran, dass das, was in diesem Artikel steht stimmt? Und ja, ich habe den Artikel gelesen und auch die anderen Links.

    Wenn ich morgen in meiner kleinen Lokalzeitung in einem Leserbrief verkünden würde, dass der Kündigungsschutz gelockert werden soll und dass wir das zweigliedrige (ohja) Schulsystem erhalten sollten – und das passiert tatsächlich. War das dann mein Einfluss? Schön wär’s ja.

  38. 38

    @nicnac

    Ich habe nicht gesagt, dass sich sie nicht gelesen haben, sondern dass ich die Nachdenkseiten vorher nicht kannte und das nicht unbedingt bedaure, weil da nur Zeug steht, dass ich eh von jedem sozialistischen Verschwörungstheoretiker aufgetischt bekomme. Bertelmensch arbeitet mit den Staat zusammen …. uhhhhhh … wie gruselig.

    Mein Gott, wach, auf … da ist Bertelsmann nicht der einzige, sondern nur ein „Player“ unter ganz, ganz vielen. Deine Gewerkschaften und „politische korrekte“ Wissenschaftsinstitutionen nehmen da deutlich mehr Einfluss durch ihre ganzen Studien und dieses Trallala.

    Aber im Prinzip spielt es auch keine Rolle. Selbst wenn Bertelsmann direkt zu Schröder gegangen wäre, hätte ihm den Forderungszettel auf’n Tisch gekloppt und der Schröder ware hackenzusammenschlagend an die Umsetzung gegangen … wäre das Problem dann Bertelsmann?

    NEIN! Das Problem ist der Staat, die Politik als solches, also das Prinzip von Zwang und Gewalt. Würde der Staat nicht die Menschen bevormunden gäbe keine Möglichkeit und auch keine Notwendigkeit für Unternehmen (oder irgendwen) zur Lobbyarbeit.

  39. 39
    nicnac

    Hi Peter,
    ein schlüssiges Argument für die Einflussnahme der Bertelsmann-Stiftung?
    Derer gäbe es schon einige, möchte ich meinen.
    Nur wie’s mit grauen Eminenzen halt so ist: Sie agieren gerne im Verborgenen und lassen sich nur ungern auf die Finger schauen, nicht wahr? Auch der Herr Reinhard Mohn ist so einer von der Sorte, die gern im Dunkeln munkelt und an Seilschaften knüpft. So gibt es nur Indizien: Den Think-Tank, der konkrete Modelle entwickelt; das Medien-Imperium das durchaus mehr bewegt als Deine kleine Lokalzeitung und dann dies niedliche Damen-Triumvirat bestehend aus Liz Mohn, Friedel Springer und Angela Merkel. Womit sich alles mit Politik in Zusammenhang bringen liesse …
    Da kann ich nicht anders als Zusammenhang zu wittern. Da trapst die Nachtigall kolonnenweise an meinem geistigen Auge vorbei. Quasi eine fünfte Kolonne der Neocons der Republik. Verschwörungstheorie?
    Möglich. Aber dieser Artikel hier hat mich erst wach gemacht.
    Ist ja wirklich seltsam, daß unsere Print-Medien in letzter Zeit so zahnlos scheinen, daß sich wirkliche Meinung nur noch in Blogs wie diesem hier finden läßt.
    Du fragst nach Deinem Einfluß. Nun, immerhin lesen schon einige hier und somit hat der Spreeblick auch einen Multiplikator-Effekt. Je mehr wir werden, um so eher hat eine abweichende Meinung auch Gewicht.
    Also seid fruchtbar und mehret Euch, Leute. Oder hieß es: Seid furchtbar und wehret Euch?
    Egal, ich bin jetzt knülle und verkrümel mich ins Bett!

  40. 40
    nicnac

    Marco, wünsch Dir auch ’n gutes Nächtle.
    Laß Dich bitte mal auf morgen vertrösten. Dann streite ich gerne mit Dir weiter.

    LG
    nicnac *ratzepüh*

  41. 41

    marco. eins kann ich dir zumindest schon versprechen: solange du weiterhin ein solches auftreten wie hier wählst, ist es normalen menschen einfach nicht möglich sich mit deinen theorien zu befassen. eine welt ohne politiker, sicher, ein interessantes denkspiel, aber davon abgesehen das es utopischer ist als beamen, macht bei aller kommunikation auf dieser welt immernoch der ton die musik und niemand will dir folgen wenn du schon ab deinem ersten kommentar auftrittst wie „the man with the plan“ der uns jetzt alle an die hand nimmt und zur vermeitnlichen wahrheit führt: vokabular wie verschwörungstheorie, linkes geschwafel, immer wieder „sozialistisch“ etc. geben dir den anstrich eines ewig gestrigen der sich beratungsresistent anderen argumentationen verschliesst. ich lese zumindest in maltes artikel nichts von einer verschwörungstheorie und auch deine lesart, wie du sie später erklärst, will mir nicht so recht einleuchten.

    also: ein bischen weniger krieger-sprech und plötzlich wird man sich mit dir auseinandersetzen und wäre das nicht mal ein schönes erlebnis für dich, der du ja schon in mehreren kommentaren versucht hast irgendwen von deinem gedankenspiel (eine welt ohne politiker, ich sage es gerne nochmal) zu überzeugen? auch wenn es mega-OT ist?

  42. 42

    Wer bock auf ’ne Diskussion hat kommt JETZ auf http://www.opponent.de. Ich hab gerade ’nen Livechat am Laufen … mit Videobilchen sogar … haha. Es muss nur ein Benutzename eingegeben werden, dann kan man am Chat teilnehmen.

  43. 43

    „geben dir den anstrich eines ewig gestrigen“

    Als freiheitsliebender Mensch ist man in der BRD leider nicht ewig gestrig, sondern ewig morgig. Man hofft immer, dass es in Zukunft besser wird. Leider gibt’s in diesem Staat wohl nur Sozialismus … roten, braunen, schwarzen, günen … egal.

  44. 44
    christoph kratistos

    @nicnac: „Damen-Triumvirat“ „5te Kolonne der Neo-Cons“ und wo sind die Weisen von Zion? Der ewige Jude? Wenn wir schon frauenfeindlich werden, warum nicht auch gleich antisemitisch? Passt doch zu Verschwörungstheorien.

    Ist euch eigentlich klar, dass ihr Marco gerade ziemlich dumm anmacht, weil er ne andere Meinung hat?
    @Nilz: „ein bischen weniger krieger-sprech und plötzlich wird man sich mit dir auseinandersetzen“
    lol?
    Malte schreibt Shizz á la: „lasst uns wenigstens verbreiten, wer den Sozialstaat demontiert hat.“ „Mohn, einer der reichsten Menschen Deutschlands, hatte den Krieg gegen die Armen eröffnet.“

    Mit eurem Gequatsche von „denen da oben“, von den strippenziehenden Dunkelmännern, versucht ihr nur eure Verantwortung los zu werden. Spreeblick hat Jello Biafras „Don’t hate the media, become the media“ umgesetzt; und ihr solltet das (politische) System nicht
    hassen, sondern ein Teil von ihm werden ODER es stürzen (chic mit Converse und Che-T-Shirts), aber nicht ewig rumjammern.

  45. 45

    @christoph

    Du hast die wichtigen Punkte angesprochen, danke.

    In einem aber muss ich Dich korrigieren, wenn Du erlaubst. „Spreeblick“ ist Mainstream, ist Establishment. Stromlinienförmiger geht’s eigentlich kaum noch. Politisch und kulturell herrscht hier die Attitüde Latte Macchiato saufender Linker, die die Welt mit dem Tragen von „Che“-Shirts retten.

  46. 46

    @ marco: okay, habe verstanden. dir liegt nichts an einer diskussion. ist ja auch kein zwang. wie schön sich dann zum abschluss noch schnell als opfer stilisieren zu können: „Als freiheitsliebender Mensch…blablabla“. stimmt. du willst freiheit, wir wollen dringend unterdrückt werden. get alive.

    @ christoph: schön zu sehen das immernoch genug menschen auf argumentation a la marco reinfallen. um es nochmal deutlich zu machen: niemand hier glaubt an dunkle stippenzieher die in irgendwelchen hinterzimmerchen beschliessen den staat unter ihre kontrolle zu bringen. aber das statement mohns, das er ja öffentlich, bei vollem tageslicht, für jeden einsehbar in einer zeitschrift abgegeben hat und das ja ganz klar seine meinung widerspiegelt, natürlich nicht nur sondern vor allem aus unternehmerischer sicht, ist ja an seiner a-sozialität kaum zu überbieten. ja, auch unternehmer haben nicht nur verantwortung gegenüber dem profit, sondern auch eine soziale. so ungern die das haben. wenn die sich aber nun versuchen dem grösstmöglich zu entziehen und so unverhohlen dazu stehen, dann kann man diese offenheit und transparenz natürlich begrüssen, aber das macht es nicht weniger verantwortungslos, was der da gefordert hat. und als, faktisch, einer der reichsten männer deutschlands ist es wohl auch ein wenig einfacher den leuten zu sagen, das ihre bezüge mal dringend gekürzt werden sollten.

    mist, jetzt habe icvh kein passendes biafr-zitat um meine argumentation noch „cool“ zu untermauern. muss ich wohl weiter rumjammern. (wobei j ahier noch niemand gejammert hat…ausser das man nicht jammern soll)

  47. 47

    „du willst freiheit, wir wollen dringend unterdrückt werden.“

    Nein, Du willst sicher nicht unterdrückt werden, Du willst natürlich selbst unterdrücken bzw. in Deinem Sinne von Deinen lieben Politikern andere Menschen unterdrücken lassen.

    P.S. Rede bitte nicht im Plural („Wir wollen …“). Da ich mal annehme, dass Du kein Kaiser oder König oder sonstwas bist, lässt sich der Plural nur auf Deine Kollektivistendenke zurückführen. Was andere, mglw. kritischere Spreeblick-Leser wollen oder nicht, das kannst Du ruhig denen überlassen. Sind schließlich erwachsene, freie Leute und nicht Deine Kinder. Also, bitte …

    „ist ja an seiner a-sozialität kaum zu überbieten.“

    Normatives Gewäsch. Wer bestimmt bitte was „asozial“ ist. Du? So wie ich das sehe, hat die Bertelsmann-Stiftung viele Wohltätigkeitsprogramm, die Menschen helfen. Das ist sehr „sozial“, wie ich finde. Was hast Du schon für „die Gesellschaft“ getan, wenn ich fragen darf? DIe Frage ist durchaus wichtig, geht es doch um die Wertmaßstäbe, nach denen Du „Asozialität“ kategorisierst.

    „ja, auch unternehmer haben nicht nur verantwortung gegenüber dem profit, sondern auch eine soziale. so ungern die das haben.“

    Aha, welche denn die über ihr Unternehmen hinausginge? Wer bestimmt das? Und muss diese „Verantwortung“ mit staatlichem Zwang durchgesetzt werden?

    Übrigens handelt jeder Unternehmer, der „nur auf seinen Profit schaut“, tausendmal „sozialer“ als jeder Latte-Macchiato-Linke hier. Im Gegensatz zu diesem schafft der böse Unternehmer nämlich Arbeitsplätze. Was einigen Lesern bzw. Kommentatoren — ich ahne welchen — ja egal sein kann, weil Mama und Papi im Staatsdienst waren und man selbst auch dahin will … nachdem man sein PoWi-Studium nach dem 30 Semester danne ma ferdisch hat. Haha.

  48. 48
    Alberto Green

    Na? Schon heiser? EDIT (zu wütend)

  49. 49

    @Alberto Green

    Was haben Sozialisten nur immer mit dem Verbrennen von irgenwas? ;)

    P.S. Hier ist mir grad ’ne Werbeanzeige von Ernst & Young erschienen. Hat jemand ’ne Verschwörungstheorie dazu. ;)

  50. 50
    christoph kratistos

    @#681265: „a, auch unternehmer haben nicht nur verantwortung gegenüber dem profit, sondern auch eine soziale.“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Centrum_f%C3%BCr_Hochschulentwicklung
    http://de.wikipedia.org/wiki/Centrum_f%C3%BCr_angewandte_Politikforschung

    Die nehmen ihre „soziale Verantwortung“ wahr, wenn sie versuchen etwas zu verändern. Ich finde die Liberalisierung von Hochschulen richtig und gut, mich kotzt die Elitenangst an deutschen Schulen an. Du willst auf der einen Seite, dass sie Einfluss nehmen; auf der anderen Seite sind sie ganz fiese Fieslinge, wenn sie das nicht so tun, wie du dir das vorstellst. Mit wirtschaftlicher Macht wird auch immer politische kommen, c’est la vie. Und vielleicht solltest du dich nicht so echauffieren; ich bin kein Marco-Klon, sondern Juso-Sympathisant, mag Latte Macchiato und sitze hier im Obama T-Shirt und halte den Text, der in der Capital erschienen ist für Bullshit.

    „niemand hier glaubt an dunkle stippenzieher die in irgendwelchen hinterzimmerchen beschliessen den staat unter ihre kontrolle zu bringen.“
    Passt nicht so richtig zu:
    „lasst uns wenigstens verbreiten, wer den Sozialstaat demontiert hat. Ein Buchclub war es nicht.“
    „danke, dass ihr nicht teil der maschinerie seid!“

  51. 51
    nicnac

    @ Marco:
    Nun leg mal endlich Deine ‚Junge Freiheit‘ beiseite, zieh die Unterwanderungsstiefel aus und komm auf die Ebene einer normalen verbalen Auseinandersetzung zurück. Sonst wird das nichts mit Konsens.
    Ich find es äußerst lästig, mich mit Leuten mit fest zementierten Weltbildern im Kopf auseinanderzusetzen. Die wissen immer alles, halten sich und ihre Ansichten für unfehlbar und haben aberwitzige Diffamierungen parat, nicht wahr, Christoph Krastitos?
    Ein indifferentes Gebräu, gemixt aus ‚Nietzsche für Arme‘, schlimmem Vulgärdarwinismus und gehöriger Mißachtung der Diskussionspartner führt eigentlich nur zu einem: Zeitverschwendung.
    Ich aber such mir die Leute aus, bei denen ich mich verplemper, ätsch!!! Und Du und Deinesgleichen zählen nicht dazu.

  52. 52
    nicnac

    Ok Christoph, zeitgleich gepostet. Ich hab Dich tatsächlich als ’nen Marco-Klon verortet und ziehe das mit Bedauern zurück. Dennoch halte ich Deinen Versuch, mit mit Frauenfeindlichkeit und mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen, für demagogisch.
    Wenn Du – wie ich nunmehr vermute – in irgendeiner Weise mit dem CHE in Verbindung stehst, so steht es Dir durchaus frei, nun das Licht der Erkenntnis in meine leider nur sinistren Vorstellungen vom Wesen der Bertelsmann-Stiftungen eindringen zu lassen.
    Ich laß mich gerne aufklären.

  53. 53

    @nicnac

    „Nun leg mal endlich Deine „˜Junge Freiheit“™ beiseite, zieh die Unterwanderungsstiefel aus und komm auf die Ebene einer normalen verbalen Auseinandersetzung zurück.“

    Ich möchte kurz den Kommentar 36, der von Dir stammt, auszugsweise zitieren:

    „Glaubst Du wirklich, ich müßte rhetorische Stilfiguren (ad hominem) hervorzerren, um Deiner Argumentation etwas entgegenzusetzen? Das wäre wirklich arm „¦“

    Ein weiterer Kommentar überflüßig.

    Du darfst jetzt gern wieder bzw. endlich auf meine vorgebrachten Argumente eingehen. Danke.

  54. 54

    @nicnac

    „Wenn Du – wie ich nunmehr vermute – in irgendeiner Weise mit dem CEH in Verbindung stehst, …“

    Wieso steht eigentlich gleich immer jeder mit irgendwas in Verbindung, wenn er sich dafür ausspricht, die Sache objektiv anzupacken? Lass doch mal diese unmögliche Verdachtsrethorik, mein Gott.

    @christoph

    Ich habe kein Problem mit freiheitlichen Linken. Du gehörst hoffentlich dazu. Mit diesen kann man sich nämlich gegenseitig mit Argumenten bewerfen, während die laustärksten Kommentatoren hier dazu wohl gerne Steine verwenden würden.

  55. 55

    Also bevor hier weiter diskutiert wird, ob nun Bertelsmann oder Mohn für die 4. Stufe der Harzt-Konzeption verantwortlich waren, das Who is Who? der Kommissionsmitglieder sagt genau, welche Interessen hier hautpsächlich vertreten wurden. Die Mitglieder des Sozialstaates wohl kaum.

  56. 56
    Pantagruelischer Blaubär

    Leute, Leute, Leute.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich schmunzeln soll, wenn ich eure „Meinungen“ lese oder mich lieber zu den Radieschen begeben werde, da isses wenigstens kühl.
    Zum Thema: Vorab vielen Dank für den Artikel, der sehr interessant ist und auch zum Nachdenken animiert. Meiner egozentrischen Ansicht nach ist
    1.) die Demokratie erbärmlich, siehe platonischen oder aristotelischen Beweis oder sokratischen Tod;
    2.) Anarchie, also ein Leben ohne Staat und daher auch ohne Politker zwar nett, aber fragt da ma Onkel Thomas oder Mr.Schinken, die wussten vor 400 Jahren schon darauf zu antworten;
    3.) Kommunismus ähnlich zu betrachten und was daraus wurde, hat man ja gesehen; real-existierender Sozialismus und nur ein wenig die Straße weiter wartet Adolf schon.
    Was ich sagen will ist: Hättet ihr euch ein wenig mit der Geschichte der Menschheit beschäftigt würde einigen von euch klar werden, dass das geäußerte a) nicht möglich b) im Sinne der Humanitas tierisch und/oder c) total bananarama ist.
    Nehmt’s mir nicht übel aber Menschen sind arg minderwertige Kreaturen die sich von Tieren nur insofern unterscheiden, dass Tiere weder habgierig noch heuchlerisch sind, also denkt einmal darüber nach wie euer „Weltbild“ aussehen würde, wenn ihr in einer armen Familie mit potenziell sozialkonfliktärem Umfeld aufgewachsen wäret, oder auch wahlweise, wie ihr handeln würdet, wenn ihr „oben“ sitzen würdet.
    Naja is eh Perlen vor die Säue. Cheers

  57. 57
    nicnac

    Nö Marco, ich mag nicht mehr. Nicht, daß mir die Argumente ausgehen, aber es ist müßig, dem Beton zu predigen. Such Dir andere zum spielen. ;)
    Solange Du nichts am Feintuning Deines Empathievermögens unternimmst, bleibt es sinnlos.
    Ciao

  58. 58
    fabiank22

    „“Spreeblick“ ist Mainstream, ist Establishment. Stromlinienförmiger geht“™s eigentlich kaum noch. Politisch und kulturell herrscht hier die Attitüde Latte Macchiato saufender Linker, die die Welt mit dem Tragen von „Che“-Shirts retten.“

    Der Vergleich hinkt so sehr, das ich mich gerade frage ob der überhaupt Beine hat.

    Spreeblick hat, was man anerkennend zugeben muss, eine der vielfältigsten Kommentarspalten überhaupt, ohne gleich in Extreme abzuwandeln. Du findest das hier viel Schwarz und Weiß und Rechts und Links vorherrscht? Geh doch mal zum Niggemayer, das ist Black & White in Reinkultur. Ich habe bei den interessanteren Einträgen(etwa den über Gewalt im Hip-Hop, der dann irgendwie in eine Zensur und Kulturdebatte abgedriftet ist) einen Riesenspaß eben mehrere Seiten der Medallie/ mehre Meinungen zu sehen, schließlich ist meine eigene auch nicht in Stein gemeißelt. Spreeblick, so meine Erfahrung, sind die Leute die Rage-against-the Machine-Texte übersetzen, gegen G8 auf die Dämme gehen, genug über Che wissen um eben doch nicht 50c-Sklavenarbeit-Merchandise zu kaufen und sich irgendwie fragen wo denn jetzt der White Riot bleibt. Idealisten vielleicht, auch in der Mehrheit Links, aber nenn mir ein Medium aus dem Rechten oder von mir aus auch dem Mitte-spektrum das eine Argumentation auf ähnlichem Niveau betreibt.

  59. 59

    @ christoph: ja. toll. bertelsmann hat zwei institute geründet, die sich mit universitäten beschäftigen. soso. österreich und schweit steigen aus dem ranking aus, weil es ihnen komisch vorkommt. wahrscheinlich einfach zwei länder mit minderwertigkeitskomplex, oder so. weil, CHE muss ja ein astreiner laden sein, die wollen hochschulen ja liberalisieren.

    ok, sarkasmus beiseite: bildungspolitik finde ich kompliziert. ja, ich möchte das jeder, der sich weiterbilden will, auch die chance dazu bekommt. ja, ich finde elitenunis irgendwie scheisse. wenn es aber nicht die einzigen unis sind, sind sie mir herzlich egal. jeder wie er kann: die zahnärzte und anwälte können ihre kinder ja dann gerne dahin schicken und alle sind glücklich. bin ich der letzte, der da ein problem mit hat. generell finde ich auch das sich die hochschulen liberalisieren sollten. die normalen schulen übrigens auch. ich finde aber gleichzeitig auch die regelung mit den kultusministern scheisse und stehe überhaupt nicht auf diese ländersache. andererseits: so gibt es wenigstens noch bundesländer, wo auch menschen ohne goldenen löffel im arsch studieren können. ach ja. schwer, schwer. nur, fragebögen zu verteilen, die dann ganz anders ausgelegt werden, das finde ich dann wirklich komisch und halte ich nicht für den grössten skandal der welt, finde ich aber etwas über das ziel der sozialen verantwortung hinaus. jaja, wie mans macht…die armen menschen beim CHE. mist, jetzt bin ich schon wieder beim sarkasmus angekommen.

    übrigens habe ich mir zu keinem zeitpunkt vorgestellt wie und was du trinkst, oder an hast oder wo du mitglied bist. das ist mir leider wirklich egal. aber mir zu sagen ich würde rumjammern und läge auf dem holzweg, wenn ich marco einfach nur erklären möchte wie kommunikation in der geheimnisvollen welt der erwachsenen funktioniert, finde ich dann doch etwas übers ziel hinaus, vor allem wenn es dann plötzlich wieder um die von dir und marco herbeigesehnten verschwörungstheorien geht, die niemand ausser euch sieht…eigentlich auch wieder eine verschwörungstheorie. sprich: du kritisierst etwas was ich nicht mal ansatzweise gesagt habe. höh? da werd ich stutzig. wie auch immer du rumläufst.

    @ marco: ja. ich bestimme was sozial ist. du bist es nicht. gehe direkt ins gefängnis. gehe nicht über los. ziehe keine 4000 mark ein.

  60. 60
    Chr

    @#681265: und @#681289: Stimme voll und ganz mit euch überein!

    @#681255: ??? Ewiger Jude? Antisemitisch? Vielleicht wäre es besser mal ein wenig auf dem Teppich zu bleiben. An anderen Stellen fordern Marco und du Contenance bei den anderen Diskussionsteilnehmern und haut in Folge beleidigungsnahen Unfug raus! Man kann ja alles mögliche diskutieren, aber ihr beiden scheint mir nicht die besseren Argumente zu liefern, sondern lediglich den größtmöglichen emotionalen Druck einzubringen.

    @#681262: :) Gott sei Dank, ist die Avantgarde mal kurz zu Besuch gekommen, um uns, den Mainstream, zu erleuchten. Dankbar wäre ich, wenn du nicht bei JEDER Gelegenheit alles als Sozialismus identifizieren würdest. Es fiele mir dann leichter, dich ernst zu nehmen. Der Staatssozialismus – wie du ihn an anderer Stelle bezeichnest – gehört im übrigen zu den zentralen Verfassungsgrundsätzen des Grundgesetzes, ist also wesentlicher Teil der verfassungsmäßigen Ordnung. Lehnst du letztere eigentlich ab?

    Man kann gern wirtschaftsliberale Überzeugungen mit Herz und Leidenschaft vertreten, gar keine Frage. In meinen Ohren klingen dagegen zu viele Neoliberale, so auch du, wie Kleriker, die ihre Glaubenssätze vom sog. freien Markt(natur)gesetzen verbreiten. Das ist nicht gerade sehr überzeugend!

  61. 61
    Ma.

    Schöner Text, schöner Track, interessante Diskussion!

    Eine anderer Herangehensweise an das Phänomen Deutschergangsterap bietet „Hammer und Zirkel – Ostlerhackfleischplatte“ ( http://www.myvideo.de/watch/4458935/Hammer_und_Zirkel_Ostlerhackfleischplatte ). Geht natürlich längst nicht so tief….. aber der Berliner Aktzent im Refrain/Hook ist genial!

  62. 62
    christoph kratistos

    @nilz:
    Ich hab nur das Gefühl, dass ihr (nicnac und du) eine extreme „mit uns oder gegen uns“ Attitüde haben, in der jeder, der nicht ganz so wütend wir ihr ist, entweder blind, konservativ, oder neoliberal sein muss.
    Zur Bildungspolitik: Ich will die best mögliche Ausbildung erhalten – was NICHTS mit dem sozialen Status meiner Eltern zu tun hat. Meine einzige Möglichkeit, das für nicht all zu viel Geld zu erhalten, ist mit Hilfe von Stiftungen ein Stipendium für luxemburgische, amerikanische oder Schweizer Unis zu erhalten. Diese Möglichkeit habe ich nicht in Deutschland. Elite hat für mich herzlich wenig mit Geld zu tun, sondern mit Bildung. Mir geht es nicht darum, dass die Söhne von Zahnärzten und Anwälten in Deutschland eine gute Ausbildung erhalten können, sondern die von Nobelpreisträgern und Diplomaten, was hier nach dem Abi kaum möglich ist.
    „wenn ich marco einfach nur erklären möchte wie kommunikation in der geheimnisvollen welt der erwachsenen funktioniert, “
    Wenn „Kommunikation in der geheimisvollen Welt der Erwachsenen“ so voller Sarkasmus und Klassenhass ist, dann verzichtet er sicher auch gerne auf die Lektion.

    Btw: Spreeblick ist nicht Mainstream sondern coole Scheiße. Wenn ich anders denken würde, wäre ich nicht hier.

  63. 63
    nicnac

    Mittlerweile glaube ich auch, daß Marco aus so einem rechtsgestrickten Anarcho-Zirkel, mit gewaltigem Sendungsbewußtsein und immensem Aggressionspotential ausgestattet, zu uns gesandt wurde, um uns vom Kinderglauben zu erlösen und uns die (seine) „Reine Lehre“ zu verkünden.
    Zwar offenbart er nur die reine Leere, doch rein phonetisch war es schon dicht dran
    Schaut mal hier rein und wundert Euch nicht allzu sehr: http://projekte.free.de/dada/
    Da offenbart sich nach einigem Stöbern, was so alles die Freibeuterflagge des Anarchismus hißt und die Segel setzt, um die Seelen argloser Latte-Macchiato-Linker zu kapern und umgehend zu versklaven. Seht Euch vor, das Böse ist immer und überall und Marco ist gewiß auch dabei. Da soll ich noch groß palavern? Darauf gibt’s von mir höchsten noch ein schnippisches „Pah!“

  64. 64
    nicnac

    Nööööööö Christoph, der Schuh paßt uns ganz gewiß nicht. Weder bei nilz noch bei mir kann ich extreme „mit uns oder gegen uns“ Attitüde ausmachen. Faß Dich an die eigene Nase, wer hat denn schiefe Vergleiche angestellt und Zusammenhänge konstruiert, die nicht existent sind?
    Weißt Du was? Vielleicht eint Dich ja mit Marco, daß Ihr die Politik für überflüssig haltet und deshalb ein freies Spiel der Kräfte wollt.
    Klar, wer dann die Verlierer sein werden – Ihr wollt es jedenfalls nicht sein. Und wenn der ganze Schnee verbrennt. Tut Euch doch einfach zusammen, Ihr offenbart die gleiche Denkweise und Ihr gebt die falschen Antworten!
    Es geht nicht um KEINE POLITIK sondern schlicht um BESSERE POLITIKER!
    Es ist immer einfach, Patentlösungen zu präsentieren. Ungleich schwerer und undankbarer ist es, gangbare Wege zu finden.
    Das schreib ich Dir sine ira et studio, ohne Zorn und Eifer eben, mal ganz locker nieder. Werte wie Solidarität scheinen Dir nicht sehr vertraut zu sein, sonst würdest Du kaum so von oben herab auf uns niederes Volk herabschauen. Take it or leave it – it’s just your life.
    Schönes Leben noch!

  65. 65
    christoph kratistos

    ich finde Politik super. Und wo schaue ich von oben auf das niedere Volk hinab? Ich mag es nur nicht, wenn Menschen ihre Verantwortung als Bürger abwälzen, weil sie „ja eh“ nichts ändern; die da oben „ja eh“ von dunklen Hintermännern kontrolliert werden und so weiter.

  66. 66
    nicnac

    Ok, ok ;)
    Einwand ist angekommen und wird angenommen, ich leiste auch flinke Abbitte, für meinen Versuch, Dich mit Marco in die gleiche Schämecke stellen zu wollen. War gewiß nicht fair von mir und entsprang gewiß einer leicht revanchistisch gefärbten Stimmung meinerseits.
    Aber nun mal Tacheles: Woher stammt Dein Eindruck, ich wolle meiner Verantwortung als Bürger entkommen, indem ich von ‚dunklen Hintermännern‘ fabuliere?
    Es gibt mit dem in Capital publizierten Artikel eine klare Ansage von Mohn, die seine Ziele artikuliert. Oder hab ich das geträumt? Und die legendäre Wirtschaftsnähe jenes Altkanzlers, der sich mit dem Titel ‚Genosse der Bosse‘ schmückte, auch hallizuniert? Nun ja, daß er so nebenbei den Nimbus einer großen Volkspartei ruiniert hat und gewiß nach angemessener Schamfrist als ihr Totengräber gelten wird, das ist eine andere Geschichte. Daß die große Kopulation – Verzeihung – Koalition die konsequente Fortsetzung des Spiels ist, der Eindruck ist gewiß bloß meiner Paranoia geschuldet und keineswegs eine objektive Wahrnehmung.
    Aber wie auch immer: Trotz alledem bin ich politisch ein wacher Mensch und lasse mich nicht in die Ecke schieben mit dem Label ‚politverdrossener Griesgram‘, der sich selbst zum Analphabetem macht.
    Weißt Du, ich bin mittlerweile 60 Jahre alt, so alt wie diese Republik.
    Ich weiß um ihre Historie und wie schwer es war, diesen Dampfer auf Kurs zu halten.
    Daß nun irgendwelche ominöse Kräfte versuchen, diesen Staat umzumodeln, geht mir schwer gegen den Strich. Unsere politische Elite besteht aus charakterlosen Jasagern und Durchnickern – alles andere wurde schon beizeiten aus den Ämtern gemobbt.
    Wir brauchen neue Politiker, die noch Ideen und Visionen haben. Mit den jetzigen Dödeln ist partout kein Staat zu machen.
    So genug geätzt für den Moment.
    Ich hoffe, daß Du jetzt besser nachvollziehen kannst, was mich umtreibt.
    Daß Mohn am Rad der Beziehungen dreht, halte ich für ausgemachte Sache und daß mich das empören muß, als politisch aufgeklärten Menschen, das halte ich für eine Selbstverständlichkeit.

  67. 67
    JuHi

    Ohne auf so manchen Kommentar hier mit „so viel fressen“ und „kotzen“ zu antworten:
    Wenn das „Wahrnehmen sozialer Verantwortung“ der Konzerne/Unternehmen in so etwas wie dem CHE resultiert, wäre es mir lieber, sie wüssten nichts von ihrer ’sozialen Verantwortung‘.

  68. 68

    interessanter Artikel zu Bertelsmann und Herrn Dräger:

    http://de.indymedia.org/2008/07/221144.shtml

  69. 69

    Vielleicht mal die Gelegenheit, Herrn Zappi, der das Video bereits am 17.02. gepostet hat, per Link zum Weitermachen zu motivieren.

  70. 70
    Safarion

    Wie passt es eigentlich ins Bild, dass das „Centrum für angewandte Politikforschung“, eine Bertelsmann-nahe Organisation, in ihrem „Transformation Index“ u.A. „Demokratie und sozial verantwortliche Marktwirtschaft“ als positive Entwicklungsindikatoren preist?

    http://www.cap.uni-muenchen.de/publikationen/transformation/bti2003.htm

    Die Bertelsmänner predigen nicht den „totalen Neoliberalismus“, wie das hier scheinbar angenommen wird, sondern mehr einen globalisierten Soft-Sozialdemokratismus. Damit gliedern sie sich in eine Reihe großer Stiftungen ein (vgl. Rockefeller, Carnegie), die alle in der Tradition des fürsorgestaatlichen „sozialen Wandels“ standen.

    Allerdings sind die Bertelsmänner nicht dogmatisch genug, um nicht die unabsehbaren Folgen eines überbordernden Umverteilungsstaates zu erkennen. Deswegen fordern sie Reformen, um ihre Idee vom leicht geköchelten Sozialsüppchen zu retten, und bedienen sich dabei diverser Ideen, die, wie Marco bereits feststellte, nicht unbedingt gut sein müssen. Eine neoliberale Verschwörung sieht aber trotzdem anders aus.

  71. 71
    Ingsoc

    Widerlich, wie einige Kommentatoren hier mit anderen umgehen, nur weil diese nicht die Meinung vom lieben Staat, der vom liberalistischen Monster „Bertelsmann“ gefressen wurde, teilen und unangenehme Fragen stellen. Auf die gemachten Argumente wird dann mit persönlichen Diffamierungen teils unter der Gürtelline reagiert, weil man wohl inhaltlich nichts zu bringen hat. Bis jetzt konnten jedenfalls keine stichhaltigen Argumente dafür gebracht werden, wie Bertelsmann seine Agenda durchgesetzt haben soll. Aber die wollten die Verteidiger dieser „Staat im Staate“-Theorie gar nicht erst versuchen anzuführen. Sie werden schon wissen, warum …

    Dass sich die Spreeblick-Redaktion nicht für das Niveu der Kommentare hier schämt. Das sinkt ja ziemlich schnell auf die Ebene von Politically Incorrect und Altermedia. Pfui!

  72. 72
    nicnac

    *gähn* @ Ingsoc: Komisch, daß solche Kommentare immer erst dann auftauchen, wenn die Party schon vorüber ist. Geht es um das Recht am letzten Wort? Kriegste aber nicht – Ätsch!

    @ Safarion: Ich werde den verlinkten Artikel mal in Ruhe durchlesen. Argumente sind immer willkommen und nachdenken hat nie geschadet.

  73. 73
    henker

    @#681216: 9. 42. Bertelsmann Gütersloh Deutschland 34 Medien
    Bertelsmann ist, rien am Umsatz gemssen der größte Mediekonzern der welt, folgende links geben dir aufschluss:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Unternehmen_der_Welt
    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Unternehmen_in_Europa

  74. 74
    henker

    @#681216: Bertelsmann ist nach time warner das zweitgrößte medienunternehmen der welt, du verwechselt die bertelsmann ag mit der bertelsmann stiftung. die ag ist nur ein teil der stiftung, time warner hatte 2007 einen gesamtumsatz von 46 Milliarden, die bertelsmann stiftugn von 42 milliarden.

  75. 75
    Pantagruelischer Blaubär

    @ingsoc: ich finde es sehr amüsant, das Wort Niveau falsch zu schreiben, während man sich über selbiges anderer Menschen aufregt; dass nennt man wohl Ironie des Schicksals oder so :P

  76. 76
    Ingsoc

    @Pantagruelischer Blaubär:
    Was hat denn ein Rechtschreibfehler mit dem Umgang mit anderen Menschen zu tun? Ob ich ein Wort falsch schreibe oder Menschen diffamiere und verhetze, das sind ja wohl zwei paar Schuhe. Um letzteres ging es in meinem Beitrag. Da hast Du Blaubär wohl in Deinem Willen, unbedingt Deine Spießigkeit und Pedanterie raushängen lassen zu wollen, voll das Thema verfehlt.

  77. 77
    nicnac

    „Ob ich ein Wort falsch schreibe oder Menschen diffamiere und verhetze, das sind ja wohl zwei paar Schuhe.“
    Bleibt bloß die Frage noch zu klären, wer hier wen verhetzt haben soll!
    Pauschalisierte Schuldzuweisung ist nicht gerade zielführend. Also nenn ganz einfach Ross und Reiter zwecks Verifizierung. Dann sollst Du meinethalben auch das letzte Wort erhalten oder – falls Du mich auf dem Kieker haben solltest – sogar eine Entschuldigung, sofern ich Deinen Argumenten folgen kann.

  78. 78
    Pantagruelischer Blaubär

    Q:ingsoc: Schade, dass es auf der deutschen Tastatur kein Ironiezeichen, nämlich das umgedrehte Fragezeichen, bezeichnenderweise von einem Franzosen erfunden, gibt. Des Weiteren darf ich davon ausgehen, dass du weder Pantagruel von Blaubär kennst?! Wenn ja, so sei dir deine Unwissenheit zumindest vergeben ;)
    Und Spießigkeit und Pedanterie? Na wenn du meinst, mich beurteilen zu können, ohne mich zu kennen oder ums auf die Spitze zu treiben, aus einer ironischen Anmerkung heraus…
    Seis drum. :P

  79. 79
    nicnac

    @ Pantagruelscher Blaubär: Du darfst nicht solche hehren Ansprüche an den armen ingsoc stellen. Woher soll er denn den Moers’schen Mikrokosmos kennen und schon mal von rätselhaften Gegenden wie Zamonien gehört haben?
    Er scheint nicht mal imstande zu sein, der Bitte zu entsprechen, Roß und Reiter zu nennen. So bleibt uns nur als Trost, das letzte Wort zu behalten. Und mit Dir werd ich es gerne teilen ;).

  80. 80
    Pantagruelischer Blaubär

    Veni, vidi,vici; divide et impera :)

  81. 81
  82. 82
    Gewerkschaftsfeind

    Die Seuche der Gewerkschaftskontrolle ist tatsächlich ein bedeutendes Problem. Die Gewerkschaften sind naturgemäß die Freunde der Großkonzerne, denn deren Existenz verdanken Sie die irige. Die Großkonzerne, die sich alle nur erdenklichen Vergünstigungen ergaunern können mittels ihres gewerkschaftlich organisierten politischen Einflusses, sind wiederum die natürlichen Feinde der kleinen und mittelständigen Unternehmen, die nicht den politischen Einfluß haben und auch nicht die Mittel, um die vielen „steuerlichen Vergünstigungen“ in Anspruch zu nehmen, da sie sich nicht so viele hochspezialisierte Steuer-Anwälte und steuerliche Hilfskonstruktionen leisten können, wie die Großkonzerne, um sich der erdrückenden Steuerlast zu entledigen. Die Gewerkschaften waren in Deutschland die Hauptgegner des Nichtraucherschutzes, ganz im Interesse der großen Tabakkonzerne und überhaupt nicht im Interesse der Arbeitsnehmer. Ebenso sind sie die fanatischsten Gegner der Heimarbeit und des Hausunterrichtes (Hoomscholing) und damit der selbstbestimmten Bildung bzw. der Bildungsfreiheit sowie des selbstbestimmten Arbeitens. Die Gewerkschaften wollen uns diktieren, wann und wie lange wir zu arbeiten und zu lernen haben. Bei der Heimarbeit und auch beim Hausunterricht bestimmen wir das selber. Die Gewerkschaften sind damit das Hauptinstrument zur Versklavung der Menschen.