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Google Suggest in Chrome: Google reagiert

So kann das alles funktionieren: Es gibt Kritik an einem Unternehmen und das Unternehmen reagiert. Und zwar flott. Im offiziellen Google-Blog erklärt Urs Hölzle Details der „Google Suggest“-Funktion, die bei Eingabe einer Suchanfrage in Chrome jeden getippten Buchstaben überträgt, und kündigt schnellere Anonymisierung der Daten an.

For 98% of these requests, we don’t log any data at all and simply return the suggestions. For the remaining 2% of cases (which we select randomly), we do log data, like IP addresses, in order to monitor and improve the service.
However, given the concerns that have been raised about Google storing this information — and its limited potential use — we decided that we will anonymize it within about 24 hours (basically, as soon as we practically can) in the 2% of Google Suggest requests we use.

(Nein, dies ist noch immer nicht das Google-Fan-Blog, doch im Zusammenhang mit dieser Diskussion halte ich den Hinweis für sinnvoll.)

20 Kommentare

  1. 01
    werther

    besonders erschütternd dämlich nichts recheriert hatte die südeutsche am wochenende. behauptete aber im selben atemzug, dass die online journallie ja nur noch für die suchmaschinen schriebe.

  2. 02
    name (muss sein)

    immerhin.

  3. 03
    Henrik

    > „we do log data, like IP addresses, in order to monitor and improve
    > the service“

    _Was_ genau wird mit diesen Daten angestellt?
    Nach deutschem Datenschutzrecht müsste ich in die Verwendung einwilligen und dabei die genaue Zweckbindung wissen. „monitor and improve the service“ ist doch arg wischiwaschi.

    Und überhaupt frage ich mich bei Google immer, wozu sie die konkrete IP-Adresse benötigen. Bei ihrer Suchmaschine loggen sie diese ja auch konsequent, auch wenn sie heute angekündigt haben, diese nun nach bereits 9 Monaten (Hurra! Nur noch ein 3/4 Jahr!) zu anonymisieren.

    Es ist ja schön und gut, daß Google die Suggest-Funktion nachbessert, aber alles andere wäre ihnen auch nicht unbedingt besonders gut bekommen. Sie sind nun mal ein Netzunternehmen und etwas Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Kunden müssen sie auch nehmen. Ob das mit Einsicht oder Umsatzverlustängsten zu tun hat, kann ich nicht beurteilen.

  4. 04

    boah! ist das hier das google-fanblog?
    und wo ist meine lesebrille?!? ich erkenne diese mini-schrift ja gar nicht….!

  5. 05

    Hehe, das dazwischen geschobene „and its limited potential use“ ist besonders schön :}

  6. 06

    Ach Leute macht euch mal locker. Das bischen Daten, was da gesammelt wird. Da gibts schlimmeres.

    Im Vergleich zur schönen neuen Welt, wie sie uns Kevin Kelly für die nächsten 5000 Tage des Netzes ausmalt, ist das gar nichts.

    Web 3.0 = Totale Transparenz

    :-(

  7. 07

    Manno! Nix ist mit Fanbloggen.

    Weiß eigentlich jemand, wie Google auf den Vorwurf reagiert hat, es nutze seine Daten nicht nur 9 lange Monate lang (außer Google Suggest“-Funktion – nun 24 Stunden) zur „Serviceverbesserung“ im Sinne der Suchmaschinen-Nutzer, sondern vorwiegend für den Ausbau seiner Stellung als Anbieter von Online-Werbeplätzen?

    Ich meine: Das Geschäft ist für konkurrierende Werbeplatzanbieter vergleichsweise schwieriger, wenn diese nicht so genau wie Google (dank des Google-Cookies) wissen, was die User jeweils interessiert.

    Andere Frage: Wieviel Zugriffe auf den Google-Datenbestand hat es z.B. seitens des CIA gegeben? Ich weiß es nicht – aber es interessiert mich. Wie war das noch mal genau mit dem Mann, der in Deutschland das Wort „Gentrifikation“ in Google eingetippt hat – und welche Rolle hat Google dabei gespielt?

    Wie lief das?

    Und wie war das mit dem Bibliothekar, der sich für Migranten- und Flüchtlingsarbeit eingesetzt hat, und dessen Suchabfragen bei Google (u.a. nach dem Siemenschef) zur Einleitung eines (unberechtigten) Verfahrens wegen angeblichen Terrorismus geführt haben? Auch hier: Von wem genau bekommen deutsche Behörden diese Daten – und welche Rolle spielt hier Google?

    Wie gesagt: Es interessiert mich. Ich glaube eher nicht, dass Google dem BKA Zugriff auf seinen Datenbestand gestattet. Trotzdem: Wie kamen die deutschen Fahnder an dieses Daten ran? Zu den Dingen, die ich in Bezug auf Google inzwischen aber weiß, gehört:

    1. Die Firma Google verhält sich wie eine ganz normale Durchschnittsfirma – ausweichend – wenn sie Scheiße gebaut hat.

    2. Google korrigiert Fehler, wenn der öffentliche Druck zu groß geworden ist. Google benötigt Druck. So verbessert es sich Schritt für Schritt.

    3. Man kann das Google-Cookie töten. Eigenhändig. Zum Beispiel so. Eine andere Idee: hat Spreeblick.

  8. 08

    @#689148: hast du zu den (angeblichen/vermutlichen) Google-Spionage-Fällen irgendwelche Quellen?

    Im übrigen kommt man an solche Daten leicht entweder über den Provider oder über eine Durchsuchung des Rechners.

  9. 09
    mackenzen

    ‚Es gibt Kritik an einem Unternehmen und das Unternehmen reagiert.‘

    WOW! bin zu tiefst beeindruckt: dasses sowas ueberhaupt gibt! die welt ist halt doch noch in ordnung!

  10. 10

    @ Martin Probst

    Joar. Habbich.

    Bist du sicher, dass du (wärest du z.B. das BKA) über den ISP den Inhalt von Google-Anfragen eines Nutzers ermitteln kannst?

    Dein Tipp mit der Durchsuchung des Rechners des Verdächtigen ist hingegen erstmal einleuchtend. Das (etwas) Blöde daran ist: Erst (!) der Inhalt der Google-Abfragen führte zum Verdächtigen.

    So – und nun mach dir mal Gedanken darüber.

    (falls du das möchtest)

  11. 11

    @#689282: Schön das du die hast, kannst du mal ein paar Links o.ä. Pointer verteilen?

    Im übrigen kann natürlich dein ISP die Inhalte von Google Abfragen rausfinden, schließlich geht alles über die Leitung, und die geht beim ISP durchs Rechenzentrum. Natürlich ist das aber vom Fernmeldegeheimnis betroffen, d.h. es bräuchte erstmal einen anderen Verdacht, aufgrund dessen dann eine Überwachung angeordnet wird.

    Das heißt ein Szenario, in dem auf einmal bei jemandem die Polizei vor der Tür steht, weil er nach „Löscher“ gegooglet hat, ist wohl kaum drin.

  12. 12

    Verzeihung, Martin, ich kenne dich nicht und ich kann dich absolut nicht einschätzen. Wenn es dich interessiert, suchst du mit dem Suchwort „žGoogle“ bei Telepolis. Da solltest du relativ schnell fündig werden — meines Wissens sind beide relevante Artikel jeweils aus dem Jahr 2007.

    Ich mag aber im Moment nicht den Büttel für dich spielen und dir die Arbeit abnehmen, sorry. Das mag jetzt unfreundlich wirken, aber: Hey, ich kenne dich überhaupt nicht. Ein bisschen kannst du dich auch selber bemühen.

    Wenn du mir aber hier nachweist (mit zwei Links), dass deine Behauptung stimmt, und dass normale ISPs (z.B. Telekom, Arcor) die Google-Abfragen der einzelnen User komplett speichern, dann reiche ich dir die Links nach, nach denen du gefragt hast.

    Tit for tat. Okay?

  13. 13

    Übrigens ging das von mir angesprochene Thema hier um die Nutzung von Google-Abfragen zur Ermittlung von Verdächtigen. Das heißt: Ein Verdächtiger steht zunächst nicht fest. Sondern: Er wird mit Hilfe der Google-Abfragen ermittelt.

    Ins Rechenzentrum des ISP kann sich das BKA auch erst einklinken (hoffe ich jedenfalls…), wenn es schon mal einen konkreten Verdächtigen hat. Ich hoffe mir ist es gelungen, den Zusammenhang jetzt klar auszudrücken.

  14. 14
    Frosch

    Mein Verhältnis zu Google:

    – Google gehört für mich auf die andere Seite der Netzwerkbuchse, Chrome kommt somit für mich nicht in Frage, auch wenn mich Performance und die getrennten Rechenprozesse pro Tab reizen, aber die anderen Hersteller werden hoffentlich davon lernen.

    – Google Ads und Google Analytics werden konsequent geblockt.

    – Cookies und Javascript werden nur für Dienste zugelassen, bei denen *ich* das nötig finde.

    – Für die Standardsuche benutze ich alternierend Scroogle, Blackboxsearch und ähnliche Google Proxies.

    – Übrig bleiben für mich ein paar Dienste, die ich hin und wieder und mit gutem Gefühl nutze: Books, Video, Maps, Image Search, Youtube, Blogspot…

  15. 15

    @#689352: aha. Naja. Also bei Telepolis führen Suchen nach Google & Ermittlungen, Verdächtigen, oder BKA zu nix. Bist du sicher, das es diese Quellen gibt? Abgesehen davon ist Telepolis ja eher weniger eine Quelle als eine wilde Sammlung von Verschwörungstheorien. Es gibt einen Artikel über die bekannte Geschichte mit der militanten Gruppe, aber das hatte nichts mit Suchanfragen des Verdächtigten zu tun.

    > Wenn du mir aber hier nachweist (mit zwei Links), dass deine
    > Behauptung stimmt, und dass normale ISPs (z.B. Telekom, Arcor) > die Google-Abfragen der einzelnen User komplett speichern,
    > dann reiche ich dir die Links nach, nach denen du gefragt hast.

    Genau das habe ich nicht geschrieben. ISPs können auf deine Abfragen zugreifen, aber sie werden sich sicher nicht den Aufwand machen, alle Abfragen zu speichern, wieso auch?

    Nur um nochmal zum Thema zurück zu kommen: du hattest behauptet, es seien Leute aufgrund von Google Anfragen verdächtigt worden. Was bisher nicht von dem Stand „freie Erfindung“ weggekommen ist. Mich hätte wirklich interessiert, dazu Weiteres zu erfahren, aber naja…

    @#689354: genau das schreibe ich ja. Nicht gelesen?

  16. 16

    Schlimm genug, dass sie diese Daten bisher überhaupt gespeichert haben.

    Google ist und bleibt eine Datenkrake – sie verdienen nun mal mit unseren Daten (Suchanfragen, klicks auf Webseiten, die Google Ads nutzen) ihr Geld. Da hilft es auch nichts, dass Chrome quasi „Open Source“ ist.

  17. 17

    @ Martin Probst

    Abgesehen davon ist Telepolis ja eher weniger eine Quelle als eine wilde Sammlung von Verschwörungstheorien.

    Ja, wenn das so ist, dann spare ich mir doch besser die Arbeit, dir diese Links zu geben.

    ISPs können [zeitnah] auf deine Abfragen zugreifen, aber sie werden sich sicher nicht den Aufwand machen, alle Abfragen zu speichern, wieso auch?

    Wie schön, dafür ein versöhnliches Wort zum Schluss: Wir sind uns an dieser Stelle einig. Es stört mich übrigens nicht, dass du ansonsten meine Meinung nicht teilst. Da ja auch nachrecherchierbare Belege bei dir als „Verschwörungstheorien“ gelten – in dieser Frage also: Tchüss!

  18. 18

    @#689437: „Google ist ganz böse und Leute werden verhaftet weil sie ‚Löscher‘ eingegeben haben“
    „Aber die Quellen verrate ich nicht, bin nämlich nen ganz geheimer!“

    Pfff.

  19. 19

    Martin, was willst du überhaupt noch? Du hast doch schon gesagt, dass du die Quellen nicht akzeptieren wirst.

  20. 20
    Entwickler

    @07 John Dean

    Mann, Mann… Auch auf die Gefahr hin das ich bald als google PR-guy geprangert werde;

    „Wie war das noch mal genau mit dem Mann, der in Deutschland das Wort „Gentrifikation“ in Google eingetippt hat – und welche Rolle hat Google dabei gespielt?“

    Auch hier wieder eine Falschaussage die gut ins verbreitete Bild passt. Fakt war, dass das BKA mittels google nach dem Wort „Gentrifikation“ gesucht hat und auf eine Webseite von Andrej gestossen ist. Die gesamte Geschichte ist auf der Seite der Frau von Andrej nachzulesen http://annalist.noblogs.org und war auf dem 24c3 („Computer-Kongress“) Thema.

    p.s. Wenn schon Verschwörungstheorien, dann richtig;
    Sage mal, „John Dean“, wie kommst es dass du dich noch an die Sachverhalte erinnerst aber die entscheidenden Punkte so verdreht darstellst? Hat aber nichts mit http://www.heise.de/newsticker/Bericht-Gekaufte-Meinungsartikel-gegen-Netzneutralitaet-und-Google–/meldung/114428 zu tun, oder?