Ich geb’s zu: ich habe ein Wirtschafts-Abi in der Tasche und das ist auch gar nicht so schlecht. Trotzdem habe ich von der Finanz- und Hypotheken-Krise in den USA keine wirkliche Ahnung, auch nicht, nachdem ich diesen Podcast (via) gehört habe, der die Hintergründe ganz gut erläutert. Und da Spreeblick die schlauesten und schönsten Leser weltweit hat – tut doch einmal etwas für euren Ruf als weise Masse und erklärt uns das. Bitte.
die masse sammelt sich noch
hab ich mir auch gerade gedacht…
sind wohl alle beim wissensammelm im internetz
Die Sparschweine von den Onkels haben ganz doll Aua.
Die Masse verkauft grade ihre Aktien ;)
Das liegt an eurem Ton, der wie immer die Musik macht.
Ich hab‘ mal ein „Bitte“ angefügt.
Wenn das nicht’s bringt, pack‘ ich später noch ein Ausrufezeichen drauf.
kriese? was ist denn verloren gegangen? materielle dinge sind alle noch da, nur die heise luft hat sich verflüchtigt un den zockern im börsen casino ist das spielgeld ausgegangen. gut das lehmann kein geld bekommt. irgendwann muss ja schluss sein mit dem gebettel der zocker nach mehr kohle auf kosten des basel2 geknebelten bürger.
Eins bringt doch heutzutage nüscht mehr, müssen schon mindestens 11ELF sein.
Fragt doch mal bei Eurem Anzeigenkunden: „War der Kauf sicher? Mit Visa haben Betrüger keine Chance!“
@#689848: oder ein fragezeichen?
wir können ja noch ein bild von einem meerschweincehn in einer pfanne dazu posten und drohen, die herdplatte aufzudrehen.
oder von einem hündchen, das ganz lieb schaut.
Eigentlich alles ganz einfach:
Die Banken haben etwas von dem sie etwas verstanden an ganz viele Leute verkauft die davon nicht so furchtbar viel verstanden. Das was die Banken an die Leute verkauft haben, haben sie dann wieder an andere Banken verkauft die nicht so wirklich verstanden was sie da von den anderen Banken kauften.
Irgendwann kapierten dann so einige Leute dass sie sich das was sie nicht so richtig kapierten eigentlich gar nicht leisten konnten. Also haben sie aufgehoert das zu bezahlen.
Daraufhin kapierten die Banken die die Sachen gekauft hatten die sie nicht so richtig verstanden hatten dass sie da von den anderen Banken mehr oder weniger wertlosen Tinnef gekauft haben.
Und jetzt ist das Geschrei gross.
Tut mir leid lieber René, ich gehöre nur zu den schönsten Lesern ;) kann dir das also auch nicht erklären.
Oha, das Problem kenne ich nur allzugut.
Ich würde sagen, wir warten bis HR2 Der Tag ne Sendung darüber macht. Danach versteht man die meisten Dinge.
also mir hat das hier geholfen.
nun, das Problem, welches die Krise ausgelöst hat, sollte aus dem „This American Life“ – Podcast klar werden. Das ist aber nicht mehr das Problem, welches jetzt läuft. Was die Krise am leben hält wird in der NYTimes ganz gut beschrieben:
Es finden einfach keine Transaktionen mehr statt, d.h. Risiken können nicht mehr vernünftig bewertet werden. Der Markt versagt also in seiner Kommunikationsfunktion.
Ich fand den Podcast eigentlich sehr gut und verstaendlich. Banken wollen Geld vermehren > Kredite an sichere Kunden > Kredite an unsichere Kunden > Geschaefte mit Schuldscheinen der Kredite > Huch, kommt ja zuwenig Geld zurueck! > Krise.
Endlich ist das Thema auf Spreeblick angekommen. :)
Obwohl Fetzen der Thematik jeden Tag im TV kommen schalten viele bei Wirtschaftsthemen einfach ab, was ja normalerweise auch OK ist, aber diesmal lohnt es sich genauer hinzuschauen/hören.
Dieser Podcast/Radiomitschnitt erklärt es sehr gut und das Blog dahinter ist auch super. Eigentlich sogar obersuper!
http://www.weissgarnix.de/?p=411
Es geht eben alles den Bach runter.
@#689878: Danke! Der Podcast ist wirklich sehr gut!
@#689883:
Freut mich, daß er gefällt. Weissgarnix sticht unter den vielen Apokalyptikern und WK3 Propheten angenehm hervor, da er die Dinge sehr unaufgeregt angeht und als echter Experte die Dinge so erklärt, daß sie jeder verstehen kann.
Hier ist noch ein Link, der die Dinge sehr einfach erklärt. Die Geschichte ist von 1971(!) und aktueller denn je.
http://www.relfe.com/plus_5_german.html
Hier noch ein Link, der den Debitismus und warum er zum scheitern verurteilt ist gut verständlich erklärt:
http://www.relfe.com/plus_5_german.html
Der Podcast erklärts doch ganz gut…und so ein Wirtschaftsabi macht einen dann quasi doch nur zum „Lokalredakteur“ wie die Gebrüder Blattschuss schon weiland sangen. Die Massen verkaufen sicher gerade keine Aktien sondern versenken Mediaspree und träumen von der Loungerevolution. Bis sie dann auch zu den Besitzenden gehören…stete Umverteilung der Interessen.
Ansonsten: Bald Aktien kaufen! Alte Regel: Immer kaufen, wenn die Kanonen donnern…
Panikmacherei, genau wie 9/11.
Nee, aber eins frag ich mich im Ernst. Ist Finanzwirtschaft nicht ein Null-Summen-Spiel? Das Geld, welches die Banken verlieren, verschwindet doch nicht.
Wer sind dann also die Gewinner?
es ist eigentlich ganz einfach wir haben zwei verschiedene krisen mit dem selben ausgangspunkt „¦
künstlich verbilligtes geld in amerika seit 9/11 „¦
zu einen sind da diejenigen die ihre hypotheken belasteten immobilen als sicherheiten für kredite genutzt haben deren grundlage die stetig steigenden imobilienpreise in amerika und u.k. waren „¦ diese kredite basierten auf einer blase als diese blase platzte wurden diese kredite faul „¦ was zu einer riesigen welle von privat insolvenzen führte und führt
das andere ist als sub-prime-mortgage-krise bekannt, banken haben einen haufen immobilien für leute finanziert die sich dies nicht wirklich leisten konnten, anstatt die anteile der hypothekenkosten die dafür vorgesehen waren für kreditversicherungen auszugeben haben sie diese in risikokapitalfonds umgewandelt und weiterverkauft. da solche quasi junk bonds ein miserables rating haben sie diese mit aaa gerateten risiken zu paketen geschnürt und unter dem aaa/triple a rating auf den markt gebracht, das ist de facto betrug ob de jure wird sich noch weisen.
diese pakete wurden dann teil aller möglichen so-genanten finanz- derivate (wetten wäre ein angebrachter ausdruck siehe naked shorting et al) , also des kapitalmarkt roulettes als solchem bei dem vor allem mit optionen ein riesiger hebel mit wenig eigenkapital in anschlaggebracht werden kann.
als es dann mit dem billigen geld aus der notenpresse nicht zuletzt wegen des irakkrieges und der rapide steigenden ölpreise vorbei war stiegen die zinsen leute verloren ihre jobs und konnten ihre teurer gewordenen hypotheken mit flexiblen, in diesem fall nach oben, zinssätzen nicht mehr bedienen.
und die banken saßen nun auf zig milliarden sehr fauler kredite „¦
ich hab da bestimmt noch ein paar details vergessen „¦
mach mich mal auf die suche nach ein paar links „¦
Ich seh schon, Spreeblick liest die falschen Blogs. ;-) Das Thema köchelt in Teilen der Blogosphäre schon eine Weile rum.
Obiger Podcast von Weissgarnix ist wirklich zu empfehlen.
wer sich ein paar hintergründe in die birne drücken möchte, dem sei dieser hier empfohlen:
http://www.nakedcapitalism.com/
hier wird sehr schön differenziert betrachtet, wie der ganzen financial services industrie gerade die eier in den hals getreten werden
@#689896: Ich habe auch den Eindruck, daß das Thema auf Spreeblick verschlafen wurde. Spätestens seit Januar war es ja eigentlich nicht zu übersehen. ;)
@melmoth: „Buy the dips/rumors“ ist aber auch nur dann sinnvoll, wenn die Dinger wirklich billig sind. Billig ist etwas, wenn es mehr wert ist, als es kostet. Da kann man sich derzeit bei quasi garnix sicher sein. Wenn man etwas kauft, das auf 50% gefallen ist, hat man immer noch keine Garantie, daß es eine Woche später nicht noch auf 0 fällt. Letzte Woche war LEH schon heftig abgesackt und es wurde auch laut getrommelt und es hätte passieren können, daß die Saudis gross einsteigen oder sonst ein Retter für Substanz sorgt. Ist aber anders gekommen.
@#689894:
da gibt es – wie immer beim thema wirtschaft – unterschiedliche meinungen. ich suche mal, habe da kürzlich was zu gelesen.
Fand ich persönlich ganz hilfreich:
Wie Finanzmärkte funktionieren (indymedia)
Der (Finanz-)kapitalismus in seiner Gier, der verreckt jetzt hier!
Und die Masse, der Steuerzahler übernimmt die Kosten.
Das ist nicht weise, sondern …
spamfilter war ein arsch und hat meinen kommentar gefressen „¦
@#689911: Hab ihn rausgefischt, danke für den Hinweis.
Gerade lief bei Galileo (ich war nur kurz am zappen) so eine Kurzeinführung in 100 Sekunden zum Thema. Aber keine Ahnung, ob die wo im Netz liegt.
hier ist ein sehr schöner film zum thema:
http://video.google.de/videosearch?q=money+as+dept&hl=de&emb=0&aq=f#
Und der Finanzberater bei n-tv sagt: „žLassen Sie sich nicht verrückt machen. Machen Sie ruhig weiter mit. Und machen Sie es gut!“
Geldgier gepaart mit Dummheit
Und denjenigen die ihren Profit
aus den o. g. Umständen ziehen.
Wo wir hier gerade bei einem „Global-Politischem“ Thema sind finde ich folgendes auch sehr interessant (obgleich es mit diesem Thema nicht unmittelbar in Verbindungs steht):
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2008/09/cnn-unterdrckt-putin-interview.html
Da fehlen noch ein zwei Links, aber die hat der Spamfilter, glaube ich, nicht gemocht.
Obwohl ich berufsmäßig nix von Makroökonomie verstehe (Geschichte/Sinologie auf Magister) hier mein Senf dazu. Vollkommen bar jeder universitären volkswirtschaflichen Bildung.
Zuerst mal find ich den Podcast super. Was die nur vergessen haben zu sagen ist, woher das ganze Geld kam. Ihr erinnert euch. Zwischen 2000 und 2006 hat sich der „Global Pool of Money“ dem Beitrag zufolge verdoppelt. Alles, was Chinesen und Saudis verkauften (oder zumindest sehr viel davon) wurde in Dollars bezahlt und hier kommt die FED (amerikanische Zentralbank) ins Spiel.
Was den wenigsten bewusst ist, ist dass unsere Zentralbanken die ganze Zeit Geld aus dem Nichts erschaffen. Daran ist zuerst mal nix Schlimmes (ok die Östereicher finden das schlimm, die wollen wieder den Goldstandart). Wenn das materielle Angebot auf der einen Seite wächst sollte auch die Geldmenge auf der anderen Seite wachsen. Sonst gibts Deflation – die Preise sinken. Nicht schön für Hersteller oder Arbeiter. Andersrum ists aber auch scheiße.
Wenn es heißt, die FED hat die Zinsen erhöht oder gesenkt, bedeutet das nicht, dass Mr. Greenspan eine Zinsrate vorgibt und sich alle dran zu halten haben. Es bedeutet, dass die FED amerikanische Staatsanleihen an einige ausgewählte Banken verkauft oder kauft und damit die Geldmenge senkt oder erhöht, was wiederum die Zinsen beeinflusst. Inflation entsteht, wenn immer mehr Geld vorhanden ist, die realwirtschaftliche Seite (Zeugs) aber nicht im gleichen Maße wächst. Angebot (Zeugs) und Nachfrage (Geld).
Nun hat die FED in den letzten Jahrzehnten eine etwas laxe Geldpolitik betrieben. Die Zinsrate niedrig gehalten indem sie die Geldmenge immer weiter erhöht hat. Aber das schafft dann eben viel viel Geld, das auf der realwirtschaftlichen Seite keine Entsprechung findet. Die EZB ist da etwas vorsichtiger und handelt etwas mehr nach der Taylor-Regel (podcast dazu), mit der angemessene Geldmengenvermehrung berechnebar sein soll.
Da aber Menschen unheimlich erfinderisch sind, schafft viel Geld ein wunderbares Biotop für Kreativität ala Mortgage backed Securities, Aktienblasen (Internet Stratups ohne jegliche Perspektive) oder ähnlichen Blödsinn. Imobilenkrise jetzt oder 2001 Internetblase. Die Menscheit will betrogen sein. Wenn dir jemand erzählt, der Preis deines Hauses/ deiner Aktie würde immer weiter steigen und alle anderen auch nur noch von Häusern oder Aktien reden, sollten bei dir eigentlich alle Alarmglocken angehen. Leider ist das bei den wenigsten so. Aber am liebsten betrügt man sich immer noch selbst.
Eine Frage, die zu wenig gestellt wird, sollte lauten: Wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass so viel Geld entstehen konnte, das kein zu Hause finden konnte?
Shania Twain – Ka-ching (von 2003)
http://www.youtube.com/watch?v=I42c6RP04xU
We live in a greedy little world–
that teaches every little boy and girl
To earn as much as they can possibly–
then turn around and
Spend it foolishly
We’ve created us a credit card mess
We spend the money that we don’t possess
Our religion is to go and blow it all
So it’s shoppin‘ every Sunday at the mall
All we ever want is more
A lot more than we had before
So take me to the nearest store
[Chorus:]
Can you hear it ring
It makes you wanna sing
It’s such a beautiful thing–Ka-ching!
Lots of diamond rings
The happiness it brings
You’ll live like a king
With lots of money and things
When you’re broke go and get a loan
Take out another mortgage on your home
Consolidate so you can afford
To go and spend some more when
you get bored
All we ever want is more
A lot more than we had before
So take me to the nearest store
Let’s swing
Dig deeper in your pocket
Oh, yeah, ha
Come on I know you’ve got it
Dig deeper in your wallet
Oh
All we ever want is more
A lot more than we had before
So take me to the nearest store
Can you hear it ring
It makes you wanna sing
You’ll live like a king
With lots of money and things
Ka-ching!
@#689933:
welche variante hättest du denn gerne drin gelassen?
1tens „!!!einz einz elf“
2tens „hr2 ist das neue hr1“
3tens „wayne arm kann jeder werden nur nicht die armen“
Ich verweise auf den Subprime-Primer.
Die Finanzkrise ist erst dann richtig evil, wenn eBay zu macht.
Ich möchte den Tagesschau-Podcast empfehlen, der beschäftigt sich äußerst intensiv mit der sub-prime krise.
Dadurch hab ich einiges gelernt :)
Hier wird Klartext geredet:
British satitical double act John Bird and John Fortune
http://www.youtube.com/watch?v=SJ_qK4g6ntM
http://www.ft.com/cms/s/0/2380d622-f4db-11dc-a21b-000077b07658.html
Die weise Masse fragen ist wohl sowas wie der Publikumsjoker!?
Oops. Hier ein Link, der funktioniert:
http://www.retroaktiv.de/2008/07/25/john-bird-und-john-fortune-erklaren-die-immobilienkrise/
Geldschöpfung durch Banken wird im Studium nicht adäquat behandelt.
Es müßte sich um eine Finanzierungslücke in Grösse von 1 Billion handeln.
Weil durchschnittlich 1 Mill. Häuser pro Jahr finanziert wurden.
Leider nehmen die Amis für alles und jedes Kredit auf ihr Haus auf.
Wenn also die Häuserpreise sinken, ist weniger Geld vorhanden. Die Geldmenge sinkt. Es wird weniger Geld geschöpft.
Eine Dokumentation, eher ein Lehrfilm, wie der hier auch schon zitierte Debtismus die alte, wertgedeckte Geldschöpfung (die, die man im ersten Semester lernt) abgelöst hat, gibt es hier:
http://video.google.de/videoplay?docid=6433985877267580603&ei=anjqSPWGFpK22wLi0vXeCw&q=money+as+debt