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Der Maulwurf aus diesem Internet

Gestern Abend war der sympathische und wirklich witzige Puppenspieler und Entertainer René Marik, dessen Erfolg eine kleine Sensation ist, wenn man bedenkt, dass sich sein Humor abseits von schlüpfrigen Altherrenwitzen bewegt, zu Gast bei TV total. (Man könnte denken, ein Maulwurf mit Sprachfehler wäre nicht besonders weit von Wadehadedudeda entfernt, aber man läge falsch.) Interessant zu beobachten war dabei besonders Raabs Umgang mit diesem Internet, von dem jetzt alle reden.

Stefan Raabs Show geht als eine der erfolgreichsten im deutschen Fernsehen als eindeutiges Argument gegen die Demokratie durch. Wenn Raab sich in seiner überheblichen, dummdreisten Art über die unbeholfene und nicht gerade souveräne Sprecherin einer Kleinstpartei lustig macht und ihre Forderung nach einem Grundeinkommen – keineswegs ihre Erfindung, sondern eine seit langem diskutierte Alternative für den Sozialstaat – als lächerliches Hirngespinst darstellt und sich das Publikum dabei feixend auf die Schenkel klopft, dann möchte man lieber nicht dabei sein, wenn der Dumpfionär und seine Anhängerschaft über viel weiter reichende Gesellschaftsmodelle abstimmen müssten. Am Ende entlarvt die dämliche Frage, wer denn, gäbe es ein solches Grundeinkommen, die Drecksarbeit machen würde (Hahaha, so doof wäre ja dann niemand!), Raab und seinesgleichen als Teil des andauernden Problems einer völlig verqueren Grundhaltung: Arbeit macht immer Aua und dient ausschließlich der Beschaffung des nötigen Kleingelds, mit dessen Hilfe man sich endlich dem wahren Leben zuwenden kann, nämlich dem mit Bruhaha und Guckmalwasichmirgekaufthabe zugedröhnten Dahinvegetieren. Jeden Abend Raab gucken und nichts dafür tun müssen: Davon träumt Deutschland.

Weniger erschütternd, aber nicht minder faszinierend und dabei weniger Raab-typisch, weil als allgemeines TV-Phänomen zu bezeichnen: Der Umgang des Fernsehens mit dem Internet als Themengeber nicht nur für die TV-total-Redaktion.

Dass in den alten Medien als Quellenangabe für Netzinhalte noch immer „das Internet“ genügen muss: Geschenkt. Dass man jedoch weiterhin aktiv bemüht ist, Netz-Plattformen als klare Konkurrenz zur eigenen herunterzuspielen, das finde ich bemerkenswert. Oder sollte es tatsächlich so sein, dass Stefan Raab auf den Teleprompter schauen muss, um sich an dieses Juuuh-Tjuhp erinnern zu können? Das wäre ja noch peinlicher.

Im Gespräch mit Raab erzählt Marik davon, dass er seinen Durchbruch eigentlich denjenigen Fans zu verdanken hat, die Video-Aufnahmen seiner Shows bei YouTube veröffentlicht haben (ein streng genommen illegales Verhalten!), lange bevor der Künstler selbst diese Chance erkannte. Von der Kleinbühne in größere Hallen, ohne PR-Etat, ohne Marketingkampagne und ohne nennenswerte Fernsehauftritte, sondern durch die Begeisterung des Publikums und die für jedermann verfügbaren Verbreitungsmöglichkeiten des Netzes. Noch immer ein spannendes und interessantes Thema, sollte man meinen. Aber nicht für Stefan Raab, der stattdessen schnell auf die Tournee zu sprechen kommt und bewundernd die Augenbrauen hebt, als Marik die 300 bis 500 Zuschauer erwähnt, die er während der Tour jeden Abend erreicht.

Dass die Maulwurf-Videos bei YouTube teilweise anderthalb Millionen Mal angesehen wurden, und zwar an jedem TV-Filter vorbei … das wird nicht nur nicht erwähnt, sondern auch gleich relativiert. Während eines schauspielerischen Glanzstücks, bei dem es mich nicht wundern würde, wenn es später in die Sendung eingefügt worden wäre, fragt Raab ins Publikum, wer denn den Maulwurf vorher schon aus dem Internet gekannt hätte. Es fehlt nach seiner Frage der sonst besonders bei vorhandenem Decolleté gern genommene Schwenk ins Publikum, stattdessen sehen wir Raabs enttäuschtes Gesicht und hören ihn scheinbar negativ überrascht sagen: „Naja. Nicht mal zehn Prozent.“

Das muss aber nicht einmal gelogen gewesen sein und auch die Enttäuschung kann echt gewesen sein, jedoch aus anderen Gründen als den vorgegebenen. Denn wer sich im Netz sein eigenes Programm zusammenstellt, der hat vielleicht einfach kein Interesse daran, als Klatschvieh in einem Fernsehstudio zu sitzen und Peter Maffay zu ertragen. Und kann somit zwar nicht die Hand heben, wenn Raab etwas fragt, aber viel weiter reichende Entscheidungen treffen.

Konsumenten sind auch im digitalen Zeitalter nicht immer gleich Produzenten oder gar Künstler, doch sie sind längst Redaktion, Sender, Vertrieb, Marketing. Weitgehend unkontrolliert und selten vorhersehbar treffen sie Entscheidungen, die kaum zu steuern sind. Das Fernsehen, die einstige Hoheit der Nachrichten-, Medien- und Kulturfilter, kann zwar noch immer viele Millionen Menschen auf einen Schlag erreichen, doch diese Millionen nähern sich langsam einer Altersgrenze, die sie als Konsumenten für Formate wie TV total uninteressant macht. So bleibt den Fernsehproduzenten jüngerer Formate derzeit nur noch das Hinterherhecheln und Zweitverwerten bis ihnen die Puste ausgeht — ihre Rolle als Agenda-Setter dürften sie sehr bald verloren haben.

Es wäre albern, eine Medienform generell als schlechter oder besser zu bewerten. Mich verwundert nur die Tatsache, dass Netz-Plattformen nicht langsam mal als Medien-Zugewinn akzeptiert und auch diskutiert werden, auch außerhalb des Netzes. An Raabs Produktionsfirma Brainpool kann es kaum liegen, schließlich ist sie immerhin verantwortlich für das dämlich betitelte MeeToo-Produkt MySpass (sic), das u.a. das von einigen von uns geschätzte Ulmen-TV beherbergt, es dürften also eher die Sender selbst sein, die darauf bestehen, das Internet doch bitte weiterhin als „Thing From Outer Space“ zu behandeln.

Ich selbst bin sicher der Albtraum eines jeden TV-Mediaplaners, mein Fernsehkonsum war noch nie erwähnenswert und wenn ich ihn in den letzten Jahren auf zwei Stunden pro Monat beziffere, dann rechne ich großzügig. Ich kann mit dem Korsett der Sendezeiten und Themenvorgaben einfach nicht umgehen, das Internet hat mir diese ausgedienten Regeln erfolgreich abgewöhnt. Repräsentativ ist das jedoch nicht, und wenn ich bedenke, dass der durchschnittliche Bundesbürger 2007 dreieinhalb Stunden täglich vor dem Fernseher saß, dann bedeutet das rechnerisch, dass für mich jemand anderes jeden Tag knapp sieben Stunden fernsehen muss.
Und das tut mir dann doch sehr leid. Manno.

36 Kommentare

  1. 01
    bunki

    dann solttest du endlich mal was für diesen bemitleidenswerten 7-h-Kucker tun, der statt deiner vor sich hin verdummt, und ihm wenigsten täglich, sagen wir mal 23 Minuten abnehmen. Das könnte man von dir als ordentlichem Bürger schon erwarten. Muss ja nicht gerade Raab sein. Kachelmann ist doch auch was feines …

  2. 02
    stefanx

    alles richtig.
    aber: ich hab nur die letzten zwei minuten gesehen und hatte danach eher den eindruck, dass „ein Maulwurf mit Sprachfehler“ wirklich nicht besonders weit von „Wadehadedudeda“ entfernt ist, sorry. not my style of humor.

  3. 03
    Paul

    (..) und wenn ich bedenke, dass der durchschnittliche Bundesbürger 2007 dreieinhalb Stunden täglich vor dem Fernseher saß, dann bedeutet das rechnerisch, dass für mich jemand anderes jeden Tag knapp sieben Stunden fernsehen muss.

    Das ist rechnerisch ziemlicher Unsinn.

  4. 04

    Hage!

    Der Maulwurf ist super! Und Johnny muss ich auch recht geben: Durch das Internet habe ich die Möglichkeit, mir meine Unterhaltung selbst zusammen zu stellen. Ich lebe nun seit einem halben Jahr ohne Fernseher und habe ihn noch nicht vermisst.

  5. 05
    westernworld

    “ doch diese Millionen nähern sich langsam einer Altersgrenze, die sie als Konsumenten für Formate wie TV total uninteressant macht. “

    da haben die ör doch ganz andere perspektiven „¦

    „Sehen sie mal, wie alt die Leute heute werden. Mein Vater wird jetzt 101. Solange sehen die Leute heute fern.“

    nikolaus brender während (IFA) in berlin.

    pfeifen im walde ist ein zu schwaches wort „¦ eher schon zähneklappern im glase. was dann ja auch wieder zu ihnen paßt, dem kukkidentkanal.

  6. 06
    ynz

    *dreieinhalb Stunden täglich vor dem Fernseher saß, dann bedeutet das rechnerisch, dass für mich jemand anderes jeden Tag knapp sieben Stunden fernsehen muss.

    Das gleicht sich aus, dafür sitzt du für ihn 16+ h am tag vor dem rechner/internet.

  7. 07

    Wenn wir eine Glockenkurven-Verteilung bei der täglichen Fernsehdauer annehmen, ist das rechnerisch kein Unsinn. Durch die Symmetrie der Verteilung, deren Achse eben bei 3,5h liegt, kann man jedem individuellen Wert an dieser Achse spiegeln…

    Natürlich muss das keine Glockenkurve sein. Es kann auch sein, dass es bei den „Fernsehverweigerern“ einen starken Ausschlag gibt. Dann müsste man den Mittelpunkt für die Kurve der Nicht-Verweigerer aber deutlich höher ansetzen. Und das ist auch nicht besser.

  8. 08

    Nur der Vollständigkeit halber: Den ersten großen Schub der Bekanntheit hatte Rene Marik durch seinen Auftritt in der Kurt Krömer Show. Die zeitgleich erschienenen Videos (allen voran: Rapante Rapante) wurden damals auf Geheiß des RBB bei youtube gelöscht. siehe http://www.youtube.com/watch?v=96Nk3hlkIog
    Soviel zur Gratwanderung zwischen „eigentlich illegal“ und Riesenerfolg.

    Ronald

  9. 09

    @#690971: Das wirft natürlich meine These völlig um, von wegen „kaum TV-Auftritte“. Krömer hat genau das Publikum für Marik „¦

    Danke für den Hinweis!

  10. 10

    „Guckmalwasichmirgekaufthabe“ erinnert mich an diesen Film da, diese Szene, wo Herr Haeusler und Herr Lobo ein neues iPhone … :)

    ich glaub, wegen menschen wie Dir hat man GEZ für´n computer mit internetanschluss erfunden. und – naja: wegen menschen wie mir auch.

  11. 11

    Mich verwundert nur die Tatsache, dass Netz-Plattformen nicht langsam mal als Medien-Zugewinn akzeptiert und auch diskutiert werden, auch außerhalb des Netzes.

    Woher weißt Du denn, dass das nicht passiert? :)

  12. 12

    @#690976: Ich lese sehr viele Zeitungen und Magazine. Und ich schrub in diesem Fall nicht „im TV“, sondern „außerhalb des Netzes“.

    Nice try, though. :)

  13. 13
    ber

    @#690963:

    Genau – Winke Winke Niveau. 1,5 Mio Zuschauer bei YT? Das ist dann wohl beste Argument gegen das Internet ;)

  14. 14
    Stephan

    … und durch die verzweifelten Lachen, wird der Maulwurf auch nicht lustiger.
    Naja, wo die kulturelle Sonne tief hängt, werfen auch kleine Zwerge große Schatten.

  15. 15

    Fernseher sind doch nichts anderes als Monitore für Notebooks, PCs und Konsolen. Von allein kommt da einfach nix gutes raus, ganz deiner Meinung Johnny.

  16. 16

    @#690977: Hm. Ich höre viel Radio, und zwar ganz klassisch, so mit Sendezeit, he. Da wird extrem häufig über Web-Angebote gesprochen, und es werden auch Auswirkungen diskutiert und auf Trends und Hintergründe aufmerksam gemacht und all sowas.

    Vielleicht ist das Web ja nur in denjenigen Medien unterrepräsentiert, in denen die Vermittlung der Inhalte auf eine Weise geschieht, die dem Netz sehr ähnlich ist; also Text und Bild. Evtl. ist es also einfach schwierig, im Fernsehen »das Internet« abzubilden, und in Zeitungen über Web-Beiträge zu schreiben… der gemeine Blogger tut sich ja auch schwer, einen Zeitungsartikel als Quelle zu benennen, falls dieser nicht in digitaler Form vorliegt.

    Oder auf den Brockhaus zu verweisen. ;)

  17. 17
    Akkupunk

    @Johnny Haeusler Bin auch der Meinung dass sich der Leser durch das Internet sein eigenes Programm bastelt, ähnlich wie er beim Lesen von Zeitungen einfach auf das Online angebot verschiedener Zeitungen zugreift…nur wenn du behauptest du guckst im Monat im Schnitt nicht mehr als 2 Stunden fern (von denen diese Tv Total Sendung dann wohl eine gewesen sein muss) muss ich auch davon ausgehen dass du eigentlich keine Ahnung davon hast wie das Fernsehen mit dem Internet umgeht oder?
    Ich mein das gestern war jetzt ein nettes Beispiel, aber inwiefern das INternet wirklich als Zugewinn gewertet und genutzt wird kannst du doch gar nicht beurteilen oder allenfalls nur einseitig (von Seiten des Internet). Viele Serien werden z.B. bei Itunes im Nachhinein zum Download dreingeboten, also erst Verdienst durch Quote und dann nochmal für jeden Download, was zumindest nen Ansatz ist sich das Netz nutzbar zu machen.
    Aber ich seh auch inzwischen zu wenig fern und wollt eigentlich nur erwähnen dass so der Artikel bloß eine überhebliche Internetavantgardistik ausdrückt. Á la „ich bin meiner Zeit und dem Durschnittsbürger schon verdammt vorraus…“

  18. 18

    Wenn dieses Videobeispiel representativ sein soll würde ich das auf Baby-TV oder maximal am Nick bringen und auch nicht vermuten das die Zielgruppe im Netz zu finden ist.

    Finde das ein pauschalieren des Umgangs der Retro-Medien mit dem Internet nicht wirklich angebracht ist, ATV zB verbindet sehr geschickt Quotenbringer und Website-Content miteinander und erreicht gerade dadurch immer wieder Höhenflüge an unique Hits + neuregistrierungen.

  19. 19

    ‚…für Formate wie TV total uninteressant‘ YEAH!

  20. 20

    Muss bei diesem Artikel insbesondere dem Abschnitt zu den Violetten widersprechen. Denn das Problem, ein Grundeinkommen vorausgesetzt, genügend Arbeitnehmer für die „Drecksarbeiten“ zu finden, bestünde sehr wohl. Alles andere zeugt von einem verklärten und idealisierenden Blick auf die Gesellschaft.

    Zweitens ist es zwar richtig, dass die Idee des Grundeinkommens nicht von den Violetten kommt. Allerdings wäre es wohl fatal zu glauben, dass sie es richtig umsetzen könnten. Die selbsternannte „spirituelle Alternative“ – die sowieso nicht annähernd an Abgeordnete und damit die Umsetzung der Ideen kommen wird – träumt von einer Blümchenwelt und vergisst dabei die Kompromisse und Einschränkungen, die mit diesem zentralen Aspekt einhergehen müssten.

  21. 21

    “ So bleibt den Fernsehproduzenten jüngerer Formate derzeit nur noch das Hinterherhecheln und Zweitverwerten bis ihnen die Puste ausgeht — ihre Rolle als Agenda-Setter dürften sie sehr bald verloren haben.“

    johnny, wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann bist du u.a. ein großer freund von „lost“ und „24“ – oder? so mal ganz nebenbei: das sind tv-serien ;-).

    insgesamt finde ich deinen beitrag zwar spannend, aber eher an einem schwierigen beispiel aufgehangen. sowohl prosieben, brainpool, als auch stefan raab kann man kaum vorwerfen, das internet nicht verstanden zu haben. generell sind die großen tv-sender was das netz betrifft gar nicht so weit hinten dran. rtl hat sehr früh angefangen ins netz zu investieren, prosieben ist schon eine weile gut dabei, die öffentlich-rechtlichen sind ebenfalls gut am start. sie sind vielleicht längst nicht so schnell, wie du dir das vorstellst, aber das liegt in den seltensten fällen am „nicht wollen“. sondern an den größeren zusammenhängen, wie gesetzeslagen, investitionsplänen, schlecht informierte führungskräfte, mangelndes personal, mangelndes geld, etc. … ich muss und will dich nicht belehren, ich will auch die tv-leute nicht verteidigen, aber nur weil twitter gerade extrem hipp ist, ein iphone ne tolle kiste ist, internet spaß macht – muss man nicht sofort alles mitmachen. eine gesunde skepsis ist mir manchmal angebracht, genauso wie ein großer innovationsgeist.

    ich glaube, das problem liegt eher anders: du, viele deiner mitwebgenossInnen und viele andere netzarbeiterInnen sind die ausnahme. ich sage mal „wir“ leben in einer kleinen blase am rande der gesellschaft. das thema „grundeinkommen“ ist ebenfalls ein randthema. nur weil internet und vielleicht andere fortschrittliche themen in deinem freundes- und bekannten- und arbeitskreis in hoher dichte vorkommen, heißt das nicht, dass dies die realität einer gesellschaft mit knapp 80 mio. menschen ist.

    ach ja: KKD, eine krimiserie des zdf, ist auch eine ganz tolle tv-leistung ;-)

    grüße aus dem friedrichshain – JST

  22. 22

    Dem Durschnittsbürger im Internet gibt es nur rechnerisch, dort ist alles binär.
    DAU oder nichtDAU.

  23. 23

    Wie ProSieben sich aber selbst mit „Switch reloaded“ veräppelt (z.B. auch den Herr Raab), ist dann für mich nicht so ganz einzuordnen:

    http://www.prosieben.de/show_comedy/switch/galleries_video/videos/videoplayer/55301/

    Ggf. als unbewusst oder ungewollt?

  24. 24

    Dass die Maulwurf-Videos bei YouTube teilweise anderthalb Millionen Mal angesehen wurden, und zwar an jedem TV-Filter vorbei „¦

    Das ja gerade nicht, wie oben schon geschrieben wurde.

    Ich habe gerade auch keine aktuellen Zahlen hier, aber 1.5 Millionen dürfte selbst Raab regelmäßig (bzw. immer noch) erreichen. Und das seit 2001 an vier Abenden in der Woche (Als die Show nur 1x pro Woche lief, waren es iirc weit mehr). Zum Agenda Setting: Gibt es eigentlich Zahlen, wie die Zugriffe hier explodiert sind, nachdem Raab das „Sonnenlischt“-Video aufgenommen hat, das ja auch hier bei Spreeblick nur „zweitverwertet“ wurde?

    Wie auch immer, ausgerechnet mit Quoten & Klickzahlen zu argumentieren, ist gerade mit Blick auf das Netz ziemlicher Unsinn. Macht man das, hat man gleich das nächste „eindeutige Argument gegen die Demokratie“. Geklickt wird gerade im Netz vor allem triviale Scheisse.

  25. 25

    Uwe: Schau dir Switch mal genauer an, dort werden – sicher nicht ganz zufällig – vor allem RTL-Formate auf die Hörner genommen. DIe Raab- und die Detlef „tighter Tanzbär“ D! Söst-Parodien, sind a) neu und b) vergleichsweise zurückhaltend (und dadurch imo auch belanglos und langweilig).

  26. 26

    Ihr habt ja in vielen Punkten Recht — und der Text hängt sich speziell an Formaten wie Raab auf, die Verallgemeinerungen im letzten Drittel sind daher „¦ unscharf. :)

    Ich tippe da nochmal ein Update. Denn TV-Produktionen gucke ich zwar, aber nie im TV. Usw. — später.

  27. 27
    himself

    Wie kann man nur über so ein seichtes Video so viele Zeilen ablaichen. Das ist die eigentliche Frage hier. Das ist ja wirklich nur nett, sozusagen Pan Tau 2.0 für Übriggebliebene. Aber die Wahrheit ist: Gesehen, amüsiert, vergessen. Five Seconds of Fame. …
    Hey, das ist ok. Aber so eine Elogie???? Heilig’s Blechle.

  28. 28
    erpel

    JaJa alles schön und gut, wir wissen ja dass du so bist wie wir.

    Aber mach doch mal wieder nen Podcast, das können wir nämlich net alle selber. Leider

  29. 29

    Ja genau mach mal wieder ein Podcast.
    Oder wartet ihr bis Max wieder eine lange Nacht hatte und ihr ihn vors Mikro zerren könnt?
    Und ja ich vermisse Tanjas Stimme.

  30. 30

    Also mir hats gefallen und ich fand das Ganze recht witzig.

  31. 31
    Simon Pfirsich

    „[…] dann bedeutet das rechnerisch, dass für mich jemand anderes jeden Tag knapp sieben Stunden fernsehen muss.“

    Gibts übrigens tatsächlich. Oft. Hatte mal irgendwann ne kleine Umfrage zum Fernsehverhalten gemacht und vorallem Rentner wissen nicht, was sie sonst den lieben langen Tag machen sollen, also haben mehrere geantwortet, sie würden durchaus mal 6 Stunden täglich fernsehen. Sind zwar noch keine 7, aber is ja nur noch n Steinwurf davon entfernt.

  32. 32
    ötze

    stefan raab ist ein genialer mann und tv total macht ALLES UND JEDEN runter. das ist sein job. und den macht er ziemlich gut. findeste nicht toll? guck nicht.

  33. 33
    Etlam

    @ Johnny: vllt guckst du mal nicht nur pro7, wenn du den Fernsehn guckst. Guck mal „arte – metropolis“. ist so ein Magazin auf arte ( ja von den bösen öffentlich rechtlichen). Dort blenden die während der Sendung ein Symbol ein, wenn man zu dieser stelle auf der arte Internet seite mehr Informationen zum Thema findet.

    Ich finde es auch ziemlich arm, sich als „blogger“ hinzustellen und so zu tun als wäre das Internet die einzig ware Zukunft.
    Es gibt sicherlich auch Leute die sich einfach vor den Fernseher setzen wohlen und nicht selber nach Inhalten suchen wollen. Einfach drücken und 7 Stunden am Stück belabbern lassen.

    think about it

  34. 34

    For the record: Am 16.10.08 war Rene Marik mit dem Puppenspiel zu Gast bei Schmidt & Pocher. Es gab „Titanic“:
    http://www.youtube.com/watch?v=ieVDNByEIac
    http://www.youtube.com/watch?v=qU4I00s25ho