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Tausende protestieren gegen den Überwachungswahn

Das hier twitterte der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung vor einer Stunde:

An der Demonstration nehmen derzeit über 100.000 Menschen teil. – 17:01, Berlin

Den Aktionstag „žFreiheit statt Angst“ kann man also bereits jetzt als vollen Erfolg ansehen und das wurde geschafft, ohne dass „ždie Medien“ im selben Umfang berichtet hatten, wie noch im Jahr zuvor. Und das habt Ihr geschafft. Spreeblick sagt: Danke!

Fotos gibt’s bei Markus‘ Ipernity-, und Xitamis Flickr-Stream, hier ein MP3-Stream von Radio 1984, Updates gibt’s bei den Twitter-Feeds von Markus und dem AK Vorrat.

[update] Von Tagesschau.de:

Die Veranstalter sprachen vor dem Beginn der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor von bis zu 50.000 Teilnehmern. Die Polizei zählte hingegen nur 15.000 Demonstranten.

[update 2] Noch mehr Bilder bei holyfruitsalad und Nullzeitgenerator

34 Kommentare

  1. 01

    Na, schön von solch einem Erfolg reden zu können!

  2. 02
    Christian

    Die Anzahl der Demonstranten klingt nach dem Update wie die korrigierte Zahl der Premiere-Abonnenten…

  3. 03

    @#692932: War doch klar, dass die Polizei ungefähr 28 Leute zählt.. die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte und hat die letztjährige Demo nochmal übertroffen, wenn ich mich richtig erinnere. So oder so: ein Erfolg! ;)

  4. 04

    Der Veranstalter nannte 100.000 auf der Demo und wenn ich die Menschenmassen mit der Obama-Rede vergleiche, wo die Polizei ausnahmsweise die Zahlen nicht künstlich runter gerechnet hatte, kann das auch hinkommen.

    Es waren auf jeden Fall Viele und sie waren laut. 15.000 ist wirklich ein Witz.

  5. 05

    Wieso weiß ich eigentlich immer von nichts?! Hm… Naja, wäre eh nicht da gewesen. Trotzdem: Schön, habt ihr das gemacht.

  6. 06

    Inwieweit sind die Kommentatoren innerhalb
    http://www.SPREEBLICK.com sicher?

    Das ist Vertrauenssache ;-)

    Mal wieder am schauen…
    und lernen.

  7. 07
    Deju

    @PiPi: Nichts ist hier sicher. Außer unser Erspartes bei der Bank.

    Walter heute ganz generös-präsidial: „Und das habt Ihr geschafft. Spreeblick sagt: Danke!“ – igitt, es trieft.

  8. 08

    Ich hab ja was dagegen, wenn mich Leute, die mich nicht kennen, mit dem Nachnamen anreden. Und ich hab noch mehr dagegen, wenn Leute grundlos schlechte Laune verbreiten. Aber ich bin da heute mal nicht so, bin heute eher generös-präsidial drauf.

  9. 09

    die ard nennt jetzt auch die Zahl 100.000.

  10. 10

    Schönes Foto. War lange nicht mehr in Berlin (peinlich).
    Aber das das komische ding da gegenüber vom Dom jetzt tatsächlich abgerissen wird ist ein schöner Betthupferl.
    In den 80ern war ich da mal drin. mit Tagesvisum und Zwangsumtausch…
    Innen lief nicht irgendwelche Fahrstuhlmusik. Nein. Es lief DEPECHE MODE !!!!
    Es war nicht alles schlecht in der DDR! ;)

  11. 11

    was man übrigens als mensch, der viel im internet unterwegs ist, tun sollte: nicht unter seinem klarnamen schreiben, viele verschiedene synonyme verwenden, möglichst wenig öffentlich zugänglich machen und selbstverständlich auf dienste wie twitter verzichten. denn damit ist man bestens überwachbar und das möchte man ja vermeiden. daher sei dieser dienst hier noch mal jedem ans herz gelegt:
    http://www.xefer.com/twitter/

  12. 12
    Viva Hammonia

    Dass die SED-Nachfolgepartei partizipierte ist wieder so herrlich abstrus. Darf man am 9. November mit der NPD rechnen ? ^^

  13. 13

    Wie im letzten Jahr habe ich auch wieder ein paar Bilder auf meine Flickr-Seite geladen.
    Zudem gibt es dort auch eine Gruppe „Freiheit statt Angst“.

  14. 14
  15. 15
    jo

    Wirklich ein toller und beeindruckender Erfolg. Dank an alle, die es möglich gemacht haben.

    Aber, irritiert es euch nicht wenigstens ein klein wenig, dass ausgerechnet eine Demo gegen Überwachung die vielleicht meistfotografierte Demo ever ist – von den TEILNEHMERN?

    Dass auf jedem veröffentlichten Bild noch 5 bis 10 weitere Demoteilnehmer zu sehen sind, die gerade ihre Mitdemonstranten fotografieren?

    PS: Nicht nur, weil Objektive ja eher Subjektive sind: Mich würde mal die Etymologie des Begriffs Transparent interessieren. Das macht so nämlich keinen Sinn.

  16. 16

    @#692957: >irritiert es euch nicht wenigstens ein klein wenig, dass ausgerechnet eine Demo gegen Überwachung die vielleicht meistfotografierte Demo ever ist – von den TEILNEHMERN?

    Das ist in der Tat Thema, muss man mal was zu machen…

  17. 17

    @René (16) & Jo (15)
    Fand ich auch. Wieder sehr viele Pixel fürs Netz. Hab mal auf die zahllosen Kameras gehalten. Seltsame Ironie. :-)

    Wg Teilnehmermenge — Es gibt bestimmt schon ein Tool, Leute ganz wissenschaftlich aus der Luft zu zählen…

  18. 18
    Jan(TM)

    Warum kündigt ihr sowas nicht mal vorher an? Oder hab ich es übersehen?

  19. 19

    @#692957:
    Eigentlich nicht: es geht nämlich bei Demonstrationen ausnahmsweise unbedingt darum gesehen zu werden. Flagge und Meinung zu zeigen, ist der eigentliche Sinn einer Demonstration. Und je mehr im Nachhinein beispielsweise mit Fotos weiter für ein Anliegen «demonstriert» werden kann, umso besser.

    Selbsverständlich kann man hier die Freiwilligkeit der Datenteilung diskutieren. Wann immer aber ein Fotograf wahrnimmt, da möchte jetzt jemand nicht auf’s Bild, ist es unbedingt ein Foto, das nichts in der Öffentlichkeit zu suchen hat. Das sollte klar sein.

    Ach so Etmylogie Transparent, im Zusammenhang mit Demonstrationen: Spruchband. Aussagen wurden früher bereits in der Ursprungsform auf Stoff, der durchscheinend ist, formuliert. Hier gilt also nur das durchscheinende Bild als Wortgeber. Und nicht die Durchschaubarkeit der publizierten Meinung. ,-)

  20. 20

    @#692967: Zweiteres ;-)

  21. 21
  22. 22

    das mit den vielen vielen fotokameras fragte ich mich auch.. darüber hinaus: schön viele verschwörungsspinner, antisemiten, die fdp, die grünen, sicher auch christen („nur der herr darf überwachen!“). und plakate, die teilweise von den inhalten her gar nicht klargingen. passenderweise habe ich mein telefon zuhause liegen lassen. tatsächlich nur versehentlich.

  23. 23

    Waren schon sauviele Leute da. Polizei hat sich (trotz massiver Präsenz) mal zurückgehalten, selbst die „Freunde“ und „Helfer“ von der 23. Einsatzhundertschaft hatten ein paar Mal die Helme ab.
    Negativ anzumerken waren die schlechten Sprechchor-Anleitungen aus den Veranstaltermikros… die waren a.) ohne einen Rythmus, b.) immer wieder die selben, c.) klangen schrill und irgendwie nordkoreanisch und d.) hat wegen a bis c kaum jemand mitgemacht.
    Bezeichnendstes Bild der Demo war vor dem Reichstag, als die Hundestaffel der Polizei ihre Köter kläffen und springen ließ. Dadurch erschien das Parlament der Bundesrepublik ein wenig wie eine No-Go-Area für das, was man gemeinhin als „Volk“ bezeichnet.

    Tschüss

  24. 24
    azad

    Eine typische Berliner Demo, wieder mit den Berufsdemonstranten der Grünen und Linken, „Kommunismus Schalalala“ auf den Bannern, dazu diese rechthaberische Mentalität: Haben die sich eigentlich mit den Inhalten auseinandergesetzt oder reagieren die nur auf die Hetzparolen ihrer Rädelsführer?
    Mit so einem Pack kann man nicht sympathisieren.

    Wo war eigentlich die Antifa?

  25. 25

    @#692992: Friedliche Demonstranten als Pack zu bezeichnen genügt mir schon als Selbst-Demontage. Es ist wirklich erstaunlich, wie sich [PassendeBezeichnungBitteSelbstEinsetzen] immer wieder selbst als selbige outen, da muss man gar nix für tun, wunderbar! Danke, Azad!

  26. 26
    azad

    @#692997:
    Für mich sind Sozialisten und (Neo)Kommunisten nunmal Pack, bin ich jetzt ein Nazi in deinem Weltbild? Damit beziehe ich mich nicht auf die Liberalen die da waren, oder Leute die nicht aus dem antideutschen Umfeld entstammen.

    So gewaltfrei war es dann doch nicht bei eurer Weltverbesserungsdemo, siehe dieser Polizeibericht:
    http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/111437/index.html

  27. 27

    @#693133: Ich diskutiere nicht mit Leuten, die andere Menschen als Pack bezeichnen. Go away.

  28. 28

    Welcome to the Policestaate. Bald werden wir wohl mit noch mehr Maßnahmen rechnen müssen.

  29. 29
    Raimund

    @ rené: wie bezeichnest du denn nazis? also ich würde es nicht pauschal ablehnen mit leuten zu diskutieren, die andere als „pack“ bezeichnen. vielleicht hast du ja keine lust, mit leuten zu diskutieren, die sozialisten als pack bezeichnen?

    @ azad: zum glück sind parteien ja auch pluralistische gebilde, in denen es leute gibt, die für ihre überzeugungen auf die straße gehen, auch wenn ihre partei mehrheitlich was anderes sagt… oder die realpolitische kompromisszwänge nicht mit der aufgabe von überzeugungen gleichsetzen. ich finde eine ideologi-tüv für teilnehmerInnen unangemessen. freu dich doch lieber über so viele leute, die am start waren!

  30. 30

    Quelle:http://www.berlin.de/polizei

    Politisch motivierter Angriff auf 21-Jährigen
    Mitte
    # 3132

    Am Rande des Aufzuges „žProtest gegen die Vorratsdatenspeicherung“ wurde gestern Nachmittag ein 21-Jähriger in Mitte von einer größeren Personengruppe angegriffen und beraubt. Der junge Mann saß auf einer Parkbank in der Straße Unter den Linden, als er gegen 16 Uhr 10 von mehreren Demonstrationsteilnehmern wegen seiner Bekleidung als „žNazi“ beschimpft wurde. Die Unbekannten verließen den Aufzug, gingen auf den 21-Jährigen zu, schlugen und traten auf ihn ein. Nachdem das Opfer zu Boden gegangen war, raubten ihm die Angreifer zwei Mobiltelefone. Beamte einer Einsatzhundertschaft bemerkten den Vorfall, drängten die Angreifer von ihrem Opfer weg und brachten den 21-Jährigen in Sicherheit. Er blieb unverletzt. Die Täter konnten zwischenzeitlich unerkannt in Richtung Menschenmenge flüchten. Der polizeiliche Staatschutz hat die Ermittlungen übernommen.

    Selten so ´nen Sch… gelesen -GENIAL-