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Fly, fly away

Gestern flog der letzte Flieger über Tempelhof, und obwohl wir die Schließung des Zentralflughafens begrüßen, bedanken wir uns beim Café Digital für die Widmung dieser wirklich sehr schicken Fotos. Und hoffen, das auf dem Gelände mehr passiert als die Errichtung weiterer Townhouse-Ghettos.

11 Kommentare

  1. 01

    Ich weiss es ist aus der Nazizeit aber trotzdem erinnert es mich vor allem an den kalten Krieg.

  2. 02
    Tim

    Vielleicht wird es ja ein Zoo, gibt es ja auch im Vorbild Central Park in NY. Aber im ernst: Angesichts der bisherigen Ideen, die entweder blödsinnig, unbazahlbar, oder beides waren, fürchte ich, dass ausser Town-Houses und subventionierte Büros für „Kreative“ im Hauptgebäude nicht viel übrig bleibt. Die Berliner Kulturszene richtet sich schon mal auf eine längere und mit Steuergeldern gepamperte „Zwischennutzung“ ein. Was Neukölln auch ausserhalb des Weserstrassen-Kiezes zur angesagten Location machen könnte. Mal spekuliert: Wenn sich die Szene in am Flughafen und in Neukölln etabliert hat – so in 5-8 Jahren kommen die Investoren, die den Flughafen hip machen wollen und wir erleben ein zweites Media-Spree. In 15 Jahren wird dann der Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses sich mit den Tempelhofer Bauskandal beschäftigen. Berlin eben.

    __
    Nachtrag: Was einen Park oder Grünfläche angeht: Eine so grosse Grünfläche in einer Stadt, in der nicht einmal ein paar Gaslaternen unbeaufsichtigt sicher sind – wie die aktuell die Zerstörungen im Tiergarten zeigen.

  3. 03

    Das Wort Flugzeug ist übrigens bereits eine Kurzform von Flugwerkzeug. Das Wort Flieger beschreibt denjenigen, der das jeweilige Flugfahrzeug führt: den Piloten. Ich mag dieses Flieger für Flugzeug nicht, weil’s schlicht ’ne falsche Kürzung ist und damit umgangssprachlich so RTLII-niveauesque. ,-)

    Ich genieße die Stille heute sehr, morgen wird sie mich wohl schon in den Wahnsinn treiben. Ansonsten bin ich per se (und das geziemt sich für eine Hauptstadt gefälligst) für einen Baggersee mit künstlich angelegtem Haifischbecken. Könnte der Stadt so manches Problem ersparen. ,-)

  4. 04

    Was zum Wellenreiten! Im Winter dann Skatepark.

  5. 05

    Unter http://www.tempelhof-projektaufruf.de können noch Ideen eingereicht werden. Oder man ist wie beim Palast der Republik konsequent und reißt den Tempelhof ab. Wäre zumindest typisch Berlin ;)

  6. 06

    @#695366: Aber es flog doch der letzte Flieger. Mit seinem Flugwerkzeug.

  7. 07
    Aloha

    „Ich mag dieses Flieger für Flugzeug nicht, weil“™s schlicht „˜ne falsche Kürzung ist und damit umgangssprachlich so RTLII-niveauesque.“

    Diese Bemerkung finde ich wiederum so Stock-im-Arsch-esque ;-)

  8. 08
    Stalinallee Nordseite

    Eine schöne große Fläche für alle möglichen Arten von Demonstrationen ist das.

    Alle Demos nach Tempelhof!!

    Auf dem Vorfeld und unterm Dach kann die Gewerkschaft höhere Löhne fordern, zeitgleich kann auf den Startbahnen ein Loveparadederivat stattfinden und hinten auf dem alten Baseballfeld der Amis kann auch noch wer protestieren.

    Dann kann man endlich wieder ohne Behinderungen durch die Stadt fahren.

  9. 09
    Sabine

    „Wir“ sind/waren übrigens gegen die Schließung und haben böse geschluckt beim Abschied. Aber ich freu mich schon auf „Central Park Berlin“ einschl. „Town Houses“ bei sicherlich gleichbleibendem Mietniveau rings um den Park. Bekommt Berlin dann auch die „Null-Tolerance-Politik“ Giulianis? Ach, warum aus Fehlern lernen, dass bekommen wir selber besser hin.

  10. 10
    Jan

    Ich vermute, dass hier in den nächsten 30 Jahren gar nichts passiert.
    Niemand braucht in dieser Ecke neue Wohnungen oder neue Büros. Die „Ick zahl doch nicht nicht für nen VIP-Flughafen“-Ideologen dürfen jetzt monatlich 990 000 Euro Steuergelder für den Unterhalt eines weitesgehend ungenutzten Areals verpulvern. Und in Tegel warten wir angesichts der massiven Überlastung auf den ersten schweren Unfall. Wenn dann irgenwann der ungeliebte, weil unpraktische und schwer erreichbare BBI den Bertrieb aufnimmt, wird dieser schon seine Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Mann, mann, mann … was für eine Stadt….