Meinungsfreiheit ist super. Nur wenn man eine vermeintlich „falsche“ Meinung hat, dann sollte man diese doch lieber für sich behalten. So könnte man das interpretieren, was gerade in einigen Kommentaren bei Deutschlands Top-Blog „Basic Thinking“ zu lesen ist.
Was ist passiert?
Bei dem Journalisten und Autor Burkhard Schröder hat vor wenigen Tagen eine Hausdurchsuchung stattgefunden (mehr bei Heise/ Telepolis), die scheinbar durch einen (derzeit gelöschten) Artikel ausgelöst wurde, in dem Schröder unter der Überschrift „Rezepturen diverser Explosivstoffe“ eben solche veröffentlicht hatte. Im Rahmen der Durchsuchung wurde auch Schröders Computer beschlagnahmt, was für einen Journalisten noch einmal ärgerlicher, nerviger und u.U. existenzbedrohender sein dürfte, als es für jeden anderen Betroffenen auch wäre.
Wie es genau zur Hausdurchsuchung gekommen ist, was der aktuelle Stand ist, was die betreffenden Verantwortlichen dazu sagen, all das kann im Moment niemand genau wissen. Man kann jedoch wissen, dass es z.B. im Fall einer vorhergegangenen Anzeige (ich weiß nicht, ob in diesem Fall eine solche vorlag, es ist aber wahrscheinlich) für die Staatsanwaltschaft unmöglich ist, nicht zu reagieren (Legalitätsprinzip). Und man kann auch wissen, dass der Ausruf des vierten Reiches im Zusammenhang mit dem Fall wohl etwas übertrieben unglaublich dämlich ist, denn so ärgerlich und beängstigend es für unschuldige Betroffene auch sein mag: Hausdurchsuchungen „auf Verdacht“ dürften in Deutschland mehrere tausend pro Jahr stattfinden und dabei werden wohl ähnlich viele Computer beschlagnahmt. Das soll keine unverhältnismäßigen Fälle oder eine mögliche negative Entwicklung bei Zunahmen solcher Durchsuchungen relativieren, das soll nur zeigen, dass Schröder trotz einer Hausdurchsuchung nicht gleichzeitig schuldig ist. Denn genau diese Frage soll geklärt werden.
Es erschrickt mich, dass nicht einmal Journalisten in solchen Fällen besser geschützt sind (sie sind es wohl, nicht aber, wenn sie im Verdacht stehen, Täter zu sein). Und es ist selbstverständlich eine spannendes Thema, in welchen Fällen und Personenkreisen bestimmte Informationsverbreitung legal ist und in welchen nicht — doch zu einem Urteil im vorliegenden Fall fühle ich mich nicht in der Lage, Spekulationen hebe ich mir lieber für harmlosere Fälle auf.
Robert Basic ging es da anders. In der ihm typischen und von vielen Lesern oft bewunderten „schnoddrigen“ Art, bei der ihm Unbekannte oft einfach nur „Typen“ und in diesem Fall „Freaks“ sind, zuckt Basic eigentlich mit den Schultern, wünscht aber im Fall der Schuld, dass man Schröder „an den Eiern“ bekommt und glaubt im Fall der Unschuld an einen „netten PR-Spaß“ für ihn.
Bis hierhin also ein klassischer Basic-Thinking-Blog-Eintrag und genau der Stil, mit dem Robert an die Stelle des meistverlinkten deutschen Weblogs gekommen ist. Wirklich überraschen sollte der Eintrag niemanden, denn das Blog heißt „Basic Thinking“ und nicht „Reflektierte Gedanken zu Themen, von denen ich Ahnung habe“. Ich persönlich habe etwas früher erkennen müssen, dass ich mit Robert Basic inhaltlich nicht so richtig gut zusammenkomme. Aber das geht ihm umgekehrt genauso und ist kein Beinbruch: Niemand hat behauptet, dass Menschen, die ähnliche Blogsoftware einsetzen, plötzlich auch ähnliche Meinungen haben.
Doch den eigentlichen Sturm der Entrüstung, der in Lanus Fall zur massiven Beschimpfung von Robert Basic führte, löste offenbar eine zunächst harmlos erscheinende Bemerkung in Roberts Artikel aus:
Ich lebe in einem der freiesten Länder der Welt
Und das, bei aller Liebe zur Meinungsfreiheit, scheint nun wirklich nicht zu gehen im deutschen Blogwald: Deutschland einfach so ein „freies Land“ zu nennen. Da werden aktuelle Entwicklungen hinsichtlich immer stärker werdender staatlicher Überwachungswünsche mit der Schröder-Durchsuchung in einen Topf geworfen, da wird ein Blogger als „Schande für alle, die ins Internet schreiben“ angeprangert.
Und immer wieder gerne genommen: Das Dieter-Nuhr-Zitat „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!“, das mittlerweile so viel Bedeutung und Sinn hat wie „Carpe diem“. Ich kann’s nicht mehr hören.
Denn wenn alle die Fresse halten würden, die „keine Ahnung“ haben, dann gäbe es keine Blogs. Und keine Foren. Und keine Kommentare. Kein Dazulernen, kein Rückfragen, keine Diskussion, nur noch geprüfte Experten unter sich.
Doch glücklicherweise dürfen sich — noch? — in Deutschland auch diejenigen äußern, die vielleicht keine Ahnung haben, was man durchaus als Freiheit bezeichnen kann. Und je öfter jemand verlangt, dass das nicht passieren sollte, desto schneller bewegen wir uns darauf zu, dass es nicht mehr passieren wird.
Und damit hätte sich dann auch die Meinungsfreiheit erledigt.
So kurzsichtig ich Roberts Eintrag insgesamt, so ungeschickt ich seine Erwiderungen in den Kommentaren und an anderen Stellen auch finde: Jemanden ob seiner Meinung den Mund zu verbieten, ihn quasi als „Abtrünnigen“ anzuprangern, ihn gar mit Nazi-Mitläufern zu vergleichen: Das macht mir ähnliche Angst wie die Perspektive eines Überwachungsstaats. Denn der werden wir dann langsam selbst.
Bonus-Frage:
Welches Land ist das freieste der Welt?
Update 15.11.08: Robert hat eine „Antwort“ auf die Kritiken geschrieben. Mehr kann ich nicht dazu schreiben, habe gerade einen ganz, ganz bösen Hustenanfall.
Ist halt die Schwierigkeit, Deutschland in gewissen Punkten im Vergleich etwas abgewinnen zu können. Ich glaube, dass eine gewisse Lebensbejahung durchaus auch konkret gesundheitsförderlich ist, womit einhergehen sollte, dass man wenigstens das GG oder ähnliches auch mal gutheißen kann, ohne sich gleich verschämt umzuschauen, ob nicht ein Denunziant um die Ecke kommt.
Ich find mit das sympathischste an diesem Land, dass es sich offenbar so sehr selbst hasst. Zu großen Teilen zu Recht. Mario Barth, Bushido. In anderen Ländern frönt man sehr oft dem komplett unreflektierten Nationalismus, so ein bisschen besser ist das hier ja schon irgendwie. Ich hab jedenfalls noch kein Land bereist, in welchem die Untaten der eigenen Vergangenheit wenigstens groß diskutiert werden.
Ja, es gibt noch viele Nazis. Ja, nicht nur die CDU hat bisweilen große Probleme mit Juden, Schwulen, Frauen, Schwarzen und anderen Minderheiten. Das stimmt alles und man muss dagegen ankämpfen.
Ich war aber auch schon im Iran. Was soll ich denn meinen neugewonnenen Freunden dort sagen, die froh wären, wenn sie mal ohne Angst ihre Meinung zum Ayatollah kundtun dürften? Wenn das hier schon der Faschismus ist?
Zur Bonsufrage: Island, Luxembourg und Norwegen alle gleichauf. Deutschland ist 20est von 173 Laendern. Zumindest was Pressefreiheit angeht.
Möglich das das Jurastudenten erzählt bekommen, aber in der realen Welt ist es schon so, dass man sich auch aussucht/aussuchen kann [1] wessen Anzeige man beachtet oder in die Tonne tritt.
[1]
http://www.netzeitung.de/vermischtes/1210369.html
Für alle, die sich für die Rezepturen interessieren: ich habe sie alle.
Direkt erholsam, mal ein wenig Distanz und Vernunft zu atmen, ein paar Zwischentöne zum Schwarz+Weiss der unerbittlichen Krieger…
vermeindlich
@4
Dann aber gut aufgepasst. ;)
—
Das Problem ist doch wieder mal in der Politik. IMHO ist der Fehler bereits hier, dass man überhaupt Gesetze hat, die die Dokumentation solcher Sachen unter Strafe stellen.
Ich kann mir keine Situation vorstellen in der ein Schurke seinen bösen Taten _nicht_ nachgehen kann, weil die Wikipedia den passenden Eintrag dazu nicht hat. Seid doch mal ehrlich, die bloße Vorstellung dessen ist doch lächerlich!
Es genügt vollständig die Star Trek Folge zu schauen, in der James T. Kirk gegen den Gorn Captain kämpfen muss, um zu wissen wie man Schwarzpulver herstellt (genau das macht Kirk um den Bösen zu besiegen). Und die sah ich mit 7 oder 8 nachmittags in der Glotze (in der vermutlich 1000. Wiederholung der Folge). Muss man beim TV Sender jetzt eine Hausdurchsuchung machen? Nein natürlich nicht, auf die Idee käme ja keiner.
Insofern verstehe ich auch, wieso Schröder die Möglichkeit einer Schikane in Betracht zieht. Mit solchen Gesetzen wird es eben ermöglicht unliebsamen Zeitgenossen mal an den Karren zu fahren. Davon absehen kann man doch nur im Rahmen des Prinzips „Don“™t assume malice for what stupidity can explain.“.
Danke! Und wieder mal steht der klügste und reflektierteste Artikel zu einem solchen Thema bei Spreeblick.
@7: Wieso? Ich spreng die, wenn die kommen. Dann lachen sie nicht mehr über mich. Dann lachen sie nicht mehr…
Robert wird nicht mit Nazimitläufern verglichen, da liest Du ziemlich viel rein. Er kriegt gerade, worum er gebeten hat: Undifferenzierte Meinung auf eine undifferenzierte Meinung. „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.“ Hab ich ihn jetzt mit einem prekären Säufer verglichen?.
http://www.amazon.de/Das-Verbrechen-Vernunft-Betrug-Wissensgesellschaft/dp/3518260022
investiert mal 10 EUR
Na das „Freiland“ natürlich. Den meisten nur durch seine Eier bekannt.
HAHAHAHAHAHAHAHA! :D
@11
Danke, klingt verdammt spannend, hab es sofort mal auf meine Wunschliste gesetzt. :)
Danke Johnny! Ich halte Roberts Position hier auch für etwas daneben, aber ich kenne ihn eben – und ich mag ihn auch wenn ich ihn zwischendurch mal doof finde(n muss).
Wer mir jetzt wirklich leid tut ist Fixmbrs Chrissi. Der schleimt nämlich immer bei Lanu und bei Robert. So ein schönes Thema und nix drüber schreiben können. Pffffff!
Ok, wunderbar, dass jeder ins Internet schreiben kann. Nein, echt, finde ich klasse.
Aber, wie schaut es denn mit der Verantwortung aus, wenn jemand wie Basic (oder ihr hier) täglich 20.000+ (?) Leser bedient? Kann man dann einfach noch so rummeinen?
Gibt’s da nicht zumindest sowas wie eine moralische Pflicht, mal kurz nachzudenken, zu reflektieren und vielleicht auch mal zu recherchieren, bevor man seine Gedankengrütze ins Netz kippt?
Sorry, ich habe da ein echtes Problem mit. Eigenverantwortung der Leser hin oder her.
@#697689: Aber ab wievielen Lesern gilt das und wer entscheidet, was Grütze ist und was nicht?
„Meinungsfreiheit ist super. Nur wenn man eine vermeintlich „žfalsche“ Meinung hat, dann sollte man diese doch lieber für sich behalten. So könnte man das interpretieren, was gerade in einigen Kommentaren bei Deutschlands Top-Blog „žBasic Thinking“ zu lesen ist.“
Ja, könnte man, bei einigen üblen Kommentaren dort. Es geht aber vielen, denke ich, darum:
Meinungsfreiheit ist super. Nur wenn man eine große Leserschaft hat, hat man dadurch auch eine gewisse Verantwortung, der man sich nicht mit ‚Ist mein Ding hier, mir egal, wenn es Dir nicht passt‘ entziehen kann. Und dann sollte man sich jedenfalls bei den etwas brisanteren Themen mal ein paar Gedanken mehr machen, bevor man auf ‚Veröffentlichen‘ klickt. Zwischen ‚Recherchieren, nachdenken und formulieren‘ und ‚Für dieses Thema habe ich keine Zeit‘ entscheidet sich Robert leider oft für ‚Aber ich kann ja immer schnell irgendwas schreiben‘. Und da kommen dann so Überschriften wie ‚Der Bomben-Journalist und sein PC‘ heraus. Das ist nicht mehr amüsant und ‚eben Robert Basic und sein Stil‘.
@#697666:
entschuldige, das stimmt so nicht.
in dem von dir verlinkten artikel geht es um ordnungswidrigkeiten.
nach allen Ländern in denen ich bisher war: die Mongolei.
Keine Versicherungen, keine Polizeistation im Umkreis von 100km, sauhartes Leben, kalte Winter, wenig Privatbesitz. Ein Hirtennomade hat abgesehen von Vieh und Zelt sein gesamtes Hab und Gut mit auf dem Pferd. Kurzum: all das nicht, worüber man sich hier Gedanken machen muss, aber dafür kein Zuckerschlecken. Wirklich nicht.
Millionen/Massenmedien wie die Blöd zeigen auf das man das in der Tat „kann“…
Ich glaube das das im weitesten Sinne mit Meinungsfreiheit nicht vereinbar ist (mir ist klar das es nicht als Nadelstich dagegen gesagt wurde).
Ist es nicht so, dass das leider nur schwerlich bis gar nicht möglich ist, weil man dann auch gleich komplett aufgeben könnte? Jede Meinung widerspricht doch immer automatisch mindestens einer anderen. Einem Leser wird es _immer_ missfallen.
Reflektieren und recherchieren ist doch „nur“ ein Anspruch den jeder _hoffentlich_ für sich selbst hat, aber doch kein Kriterium dafür ob man es nun einem Publikum zugänglich macht oder nicht.
Bei allen Texten die ich verfasse achte ich jedenfalls nur darauf mich selbst glücklich zu machen. :P So als würde es kein zweiter zu sehen bekommen. Okay, ist bei den meisten Blogs und Kommentaren ja auch genau so. :D
@18
Ganz sicher das es keinen Fall gibt, in dem eine Staatsanwaltschaft entscheiden kann, ob sie die Ermittlungen aufnimmt?
Vielleicht bin ich hier auch wieder nur ein Medienopfer, aber ich habe häufig den Eindruck gewonnen, dass sich zumindest bei mangelnder Begründung quasi alles von der Hand weisen lässt.
Auch wenn eine Anzeige eingegangen ist, muss deshalb ja nicht eine Hausdurchsuchung gemacht werden, das ist dann ja schon eine Maßnahme die jemand für nötig gehalten hat. Oder nicht?
Wenn wirklich _immer_, egal wie hauchdünn die Substanz einer Anzeige jetzt sein mag, ermittelt wird, dann würde das zumindest erklärbar machen, wie es zu solchen Verrücktheiten [1] kommt.
[1]
http://www.mdr.de/fakt/5039319.html
@#697698:
zunächst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ermittlungsverfahren
ich weiß nicht, wie sehr du dich damit beschäftigt hast, worum es geht –
§ 40 I WaffG besagt:
§ 40 Verbotene Waffen
(1) Das Verbot des Umgangs umfasst auch das Verbot, zur Herstellung der in Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.3.4 bezeichneten Gegenstände anzuleiten oder aufzufordern.
Und § 52 I 4 WaffG:
Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer
entgegen § 40 Abs. 1 zur Herstellung eines dort genannten Gegenstandes anleitet oder auffordert.
Ein freies Land zu sein ist kein Naturgesetz und liegt nicht in den Genen. Gerade wir Deutschen sollten dies nur zu gut wissen. Daher müssen wir täglich für unsere Freiheit einstehen und darum ringen. Wenn dies für Robert B. „Freaks“ sind und er diese noch in den Dreck zieht, kann ich verstehen, dass einige angepisst sind. In einen seinen letzten Kommentaren dazu schreibt er was von „engen Korridor“, in denen sich die demokratische Freiheit bewegt. Ich würde eher das Bild der „Leitplanken“ wählen. Und diese Leitplanken sind engagierte Menschen, die Respekt verdienen.
schwieriges thema, ich habe schon in den usa und singapur gelebt, in singapur war es schon sehr unschön teilweise da man einfach merkt das man immer irgendwie kontrolliert wird und sich keine fehler erlauben darf, aber selbst in den usa habe ich mich nicht so frei gefühlt wie in deutschland. leider habe ich aber das gefühl das es in deutschland so bleibt nach den veränderungen in letzer zeit und den ganzen cdu wählenden rentnern im nachken…
Ich verstehe nicht so ganz warum hier die Keule Meinungsfreiheit ausgepackt wird. Wütende Blogkommentare haben damit eher wenig zu tun. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass eine zivilisierte Diskussion garantiert wird — eher ganz im Gegenteil. Außerdem passt das Konzept der Meinungsfreiheit so gar nicht, wenn es hier doch eigentlich um einen privaten Blog und die Kommentare auf denselben geht. Meinungsfreiheit hat vor allem was mit staatlichen Eingriffen zu tun und so lange Robert Basic niemand das Bloggen verbieten will („žHalt“™s Maul, du hast doch keine Ahnung!“ zählt da wohl eher nicht) ist es eher unangebracht so hochtrabende Wörter wie Meinungsfreiheit zu verwenden.
Man mag über fehlende Manieren motzen, das könnte ich verstehen. Über einen Stil Gespräche zu führen der im Internet viel zu of jenseits von Gut und Böse ist, wo gleich die Keule ausgepackt wird und wo immer gerade die verrückten Verschwörungstheoretiker am lautesten schreien. Aber mit Meinungsfreiheit hat das doch nichts zu tun. Oder?
@22
Danke für die Erläuterung!
Und wow, so nett hat mir noch nie jemand mitgeteilt BS erzählt zu haben. :P
—
Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht den originalen Eintrag auf „Basic Thinking“ (der Name scheint gut gewählt zu sein) zu lesen und das hätte ich wohl gleich tun sollen (ich war da bisher noch nie und gehe wohl auch nie mehr hin), ich verstehe den Spreeblick Artikel jetzt besser und auch wie es in den Kommentaren dazu kam das jemand meinte, man solle vielleicht erstmal mehr nachdenken, bevor man seinen Kram online stellt.
Spätestens bei dem was noch in den Kommentaren ergänzt wird, stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Wenigstens stören sich einige Leser daran.
@#697703: Sehe ich auch so. Meinungsfreiheit ist nicht gleichbedeutend damit, dass einem nicht widersprochen wird. Dass es unschön ist, wenn dies in beleidigender Form geschieht — unbestritten, aber das ist wiederum ein anderer Tatbestand.
Bin ich eigentlich die einzige die das ein bisschen peinlich findet, dass R.B. nicht weiss, wer B.S. ist? Und wer auf so einen Kommentar dermaßen daneben antwortet, sollte den Ball in puncto „Hilfe, meine Meinungsfreiheit wird durch heftigen und beleidigenden Widerspruch eingeschänkt“ doch bitte lieber flach halten.
@Johnny: Ich glaube, dass man grundsätzlich darüber nachdenken sollte, welche Konsequenzen das eigene Handeln hat. Gerne auch regelmäßig. Ganz gleich, ob man 20 oder 20.000 Menschen erreicht.
Das hat mir Meinungen, die ich evtl. nicht teile, erstmal wenig zu tun. Viellicht aber mit Werten wie Verbindlichkeit, Verantwortung und nicht zuletzt dem Respekt anderen Menschen gegenüber. Zumal wenn – wie bei einem Durchlauferhitzer wie Basic – monetäre Interessen im Spiel sind.
Man muss nicht bloggen, nur weil man es kann. Echt nicht.
Jo, ich wunder mich auch immer wieder warum Robert Basic meistens auf Platz eins der deutschen Blogcharts(.de) rumschwappt.
Ich klick dann a und zu drauf und denke, dass es dafür doch einen Grund geben muss.
Meistens werde ich enttäuscht.
@#697707: Auf die Antwort habe ich ja gehofft, denn da sind wir uns grundsätzlich einig.
Natürlich wäre es klasse, wenn jeder sich, sobald man etwas im Netz veröffentlicht, als Kommentar, als Blog-Post, als Forumsbeitrag, ein paar Gedanken macht und für das eigene Handeln Verantwortung übernimmt. Egal, wie viele Leute das lesen. Denn am anderen Ende der Leitung sitzt in den wenigsten Fällen ein computerisiertes Monster, sondern ein Mensch, den man nicht annähernd kennt, egal, wieviel man von ihm gehört oder gelesen hat (selbst wenn man ihn kennen würde „¦).
Das muss man aber auch erstmal lernen — ich hab schon soviel Quark gepostet, Unüberlegtes, habe Nachts betrunken geschrieben (das war manchmal toll, manchmal eher nicht) und hatte auch manchmal einfach keine Lust, alles genau zu durchdenken, ich wollte das nur „loswerden“. Und das ist alles auch ein Teil des Bloggens, finde ich. Genauso gibt es umgekehrt Behauptungen, Vermutungen, konstruierte Zusammenhänge im Netz über meine Person, die viele Grenzen des Anstands überschritten haben und aus recht niederen Gründen veröffentlicht wurden — damit muss ich leben und kann nur feststellen, dass sich jeder halt seine eigene Vorstellung von Wahrheit konstruiert.
Grundsätzlich finde ich es also okay, wenn jemand Gegenwind bekommt, bei dem man verantwortliches Denken vermisst. Aber auch das sollte m.E. in genau dem Rahmen bleiben, den man selbst erwartet. Ansonsten hat man eine sich selbst irgendwohin treibende Spirale, hat man ja schon oft genug erlebt. Und: Ich habe manchmal den Eindruck, dass es schon so etwas wie „Richtige“ und „Falsche“ gibt, die es trifft, denn manchmal ist sowas ein Thema, bei m.E. viel wichtigeren Dingen beschwert sich aber niemand.
Ach, was weiß ich „¦ ich bin, glaube ich, einfach endlos müde, was diese persönlichen Angriffe angeht, die immer wieder mal aufflammen, dieses Rechthabenwollen, dieses gegeneinander und nicht miteinander reden oder auch mal ignorieren oder einfach selber was Gutes und Tolles machen, statt immer nur zeigen zu wollen, wie schlecht es andere machen. Und hält man sich raus oder spielt solche Spiele nicht mit, wird einem gerne auch mal „Angepasstheit“ oder „fehlende Kritik“ oder ähnliches vorgeworfen. Schon merkwürdig, denn ich habe Blogs nie als Kriegsschauplatz verstanden (auch wenn ich selbst auch mal gerne losmeckere).
Das war jetzt etwas wirr alles. Ich lass es trotzdem stehen.
Die ganze Geschichte ist so bescheuert, wie wenn jemand ein völlig legales Buch verfasst, es schon in den Buchläden ausliegt und die Polizei dann kommt und dem Autor die Schreibmaschine wegnimmt. Und dann kommt noch wer her und meint, die Polizei darf Schreibmaschinen wegnehmen, wenn ein Richter das abgenickt hat, wo ist denn da das Problem? Außerdem sei der Schreiber ja eh ein Freak, der solle sich mal nich so beschweren“¦
PS: Der Artikel enthielt KEINE Rezeptur. Keine Anleitungen. Nichts ulatrapräzises. Es ging vor allem um physikalisch-chemische Grundlagen von Sprengstoffen. Ein Thema, dass ich auch im Chemieunterricht in der Schule hatte. Er war viele Jahre im Internet verfügbar, alleine auf burks.de schon über 5 Jahre und wurde erst im April diesen Jahres upgedatet. Teile des Inhalts finden sich auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Explosive_Stoffe (Ob Wikimedia nun auch Besuch von der Polizei bekommen? Diese ganzen chemischen Formeln sind schon hammerpärzise.)
Ich hasse das Internet. Vor 10 Jahren als es das alles noch nicht gab, hatten wir weder Bombenbauer noch Amokläufer oder Menschen die sich Bananen in den Anus einführen. Damals war ja eh alles besser!
Meine Meinung zum Thema, falls sie jemanden interessieren sollte: Herr Basic ist dafür bekannt alles in seiner leichten simplen Art zu schreiben. Leider macht es seine politische Argumentationsweise nicht besser. Ich gebe ihm recht, wenn er sagt, dass Deutschland ein freies Land ist, allerdings nur im Vergleich, die letzten Änderungen widersprechen der Verfassung und es geschieht mehr als häufig dass sehr widerspenstige Dinge zum Tragen kommen.
Einen vermeintlich Schuldigen an den „Eiern“ zu packen, mag der Sicherheit dienen. Ohne fundierte Beweise allerdings keine Rückschlüsse geben und das ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt. Man sollte sich klar darüber werden, dass die Staatsgewalt bei einer völligen Akzeptanz seitens des Volkes absolute Macht haben wird, weil sie unkritisiert bleibt. Die einzigen Kritiker werden langsam aber sicher verstummen. Das ist oft genug geschehen und in vielen Ländern an der Tagesordnung. Wir sind so frei wie wir uns fühlen. Ich kann Basics Freiheitsgefühl nicht ganz teilen.
Basics Begründung ist ziemlich einfach gestrickt. Sehr subjektiv eben. Freut mich eher als wenn wieder einer den Oberchecker raushängen lässt, weil er sich gestern die FAZ gekauft hat. Dass eine Person wie „luna“ das zum Anlass nimmt eine Schimpforgie los zu schießen, finde ich absurd. Absurd deshalb, weil damit jegliches Niveau verloren geht.
@Johnny Haeusler
Bonus-Frage:
‚Welches Land ist das freieste der Welt?‘
WONDERLAND
Woanders man sich um eben nichts kümmert.
@#697689: Das sehe ich genauso. Man sollte sich immer seiner Verantwortung bewusst sein. Basic ist der Meinung, dass er ein Blogger und keinerlei Verantwortung hat. Das finde ich falsch.
Korrektur: „vorANgegangene“
Dringende Zwischenfrage an alle Juristen: Kann ich strafrechtlich belangt werden, wenn ich das „Kochbuch für Anarchisten“ vor der Verbotsgesetzgebung runtergeladen habe? – Ich hab’s auch seit dem nicht mehr geöffnet, ich schwör’s!
@#697674: Ich bin dafür, Holzhämmer nur an Personen über 18 Jahren zu verkaufen!
@#697687: Kennt ihr euch alle? Seit ihr die Dunkelmänner?
@#697690: Zum Glück gibt es diese Verantwortung nur virtuell (im Wortsinn). Solche Vorstellungen unterstreichen nur wieder den abstrusen Anspruch der Journalie auf den unlegetimierten Status als vierte Gewalt im Staat. Ganz ehrlich; uns unterscheidet spätestens seit Aufhebung des Zeitungsmonopols nur die Reichweite unseres Wortes voneinander und ich persönlich halte meine Daten für nicht minder schützenswert als deren mit Publikum.
Das freieste Land der Welt ist die Antarktis. Es ist rechtsbefreit, kein Staat darf Anspruch erheben oder seine Gesetze dort durchsetzen. Ergo gilt Faustrecht und die Forscher dürfen sich im Lagerkoller gegenseitig den Schädel einschlagen.
@#697718: Niemand zwingt einen, sich auf dem digitalen Marktplatz zwischen den Fischverkäufer und die Käsetheke zu stellen. Das macht dieses Medium doch so reizbar; dass man den Dreck erst eingeben muss, bevor man damit zugeschüttet wird (besser als TV und Bild)
Was sind das eigentlich für Leute, die diesen anderen Blog da anwählen und sich dann über die kollosal niedrige Qualität beschweren?
[… gibt es da Parallelen?…]
Vermutlich interessiert es wieder keinen, weil ja Weltverschwörung und sowieso zum Einen und Rummeinen ohne Fakten viel netter, zum Anderen, aber:
Es gibt durchaus methodisch einleuchtende Untersuchungen zur Freiheit in verschiedenen Ländern, allen voran den Freedom House Index, hier: http://www.freedomhouse.org/uploads/fiw08launch/FIW08Tables.pdf. Dort wird allerdings nicht gerankt, nur gerated.
Auch sehr gut, aber mit Fokus auf Demokratie statt Freiheit, der „Democracy Index“ des Economist – und dort ist die Nummer eins Schweden, siehe hier: http://www.economist.com/media/pdf/DEMOCRACY_INDEX_2007_v3.pdf
Das gilt natürlich nur dann, wenn man als Freiheit nicht allein die Abwesenheit von Regelung versteht (also als negative Freiheit), die zumeist ja eher den Habenden hilft (beispielsweise als Tourist in der Mongolei), sondern auch als positive, ermöglichende Freiheit.
Weitere Indizes dazu jedenfalls: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_indices_of_freedom
@#697725:
[EDIT]
Woanders man sich um nichts kümmert!
Alles Gute
@PiPi
@#697700: Das Legalitätsprinzip verlangt lediglich, dass die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eröffnet, wenn ein Anfangsverdacht vorliegt. Es verbietet ihr aber nicht, das Verfahren später wieder einzustellen, z.B. weil kein Verdacht mehr vorliegt (§ 170 StPO). Und das Legalitätsprinzip gebietet auch nicht, Wohnungsdurchsuchungen durchzuführen.
Ich kenne den Text von Robert Basic nicht, aber ich finde, der Fall Burks ist nicht unbedingt einer, bei dem man den Rechtsstaat untergehen sieht. Vor allem nicht, wenn es anderswo wirklich abgeht:
http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/politik/958/321827/text/
Wer Robert Basic laenger liest, fuer den duerfte seine Rechtsstaatsferne nichts neues sein. Robert gibt sich als guter Onkel der Gadgetszene, fuer den die Welt ein lockeres Spielfeld ist. Wird es fuer ihn mal problematisch, will er schnelle Loesungen, eher Illusionen von Loesungen als wirkliche Verbesserungen. Robert ist im Prinzip der deutsche Normalspiesser, aufgemotzt durch hohe Intelligenz und Kommunikations-und Verkaufsfaehigkeiten.Man koennte auch sagen: im Nationalsozialismus hat sich der Typ, den Robert verkoerpert, so richtig wohl gefuehlt. Nicht, weil er wirklich ein Nazi war, sondern weil es im Nationalsozialismus fuer solche Menschen genausoviel, vielleicht noch mehr Moeglichkeiten gab wie in der Demokratie. Typen wie Porsche, Krupp oder der Journalist Werner Hoefer, der Hinrichtungen bejubelt hat: das ist der Menschentypus Basic.
Beleg gefaellig?
http://www.basicthinking.de/blog/2008/05/21/holzklotz-moerder-gefasst/#comments
die bonusfrage
lösebeantworte ich mit:meinkopfistan
da habe ich zwar auch manchmal angst, dass ein Über-Ich versucht den überwachungsstaat zu installieren aber hey!
somit habe ich doch wenigstens einen beitrag zu dieser diskussion geleistet und verbleibe mit freundlichen grüßen
Grundsätzlich finde ich es zwar gut, dass hier Kritik an unsachlichen Aussagen geübt wird, doch stellenweise verliert hier das ja mal genauso das Niveau…
Zuersteinmal sollte man bei „Wir leben in einem der freisten Länder der Welt“ bedenken, dass es im Vergleich auch wirklich so IST. Auch wenn sich die Lage mit BKA Gesetz etc. derzeit verschlechtert, in China, Russland etc siehts deutlich schlimmer aus. Es ist vielleicht ein wenig ungeschickt so eine Ausssage fast alleine stehen zu lassen, dennoch ist sie jetzt nicht total falsch.
Außerdem, läuft hier tlw aber auch mal Basic Bashing, wenn man meint, dass er zur NS Zeit sehr erfolgreich gewesen wäre… bei aller manchmal auftretenden Naivität Basics is das schon eine ziemliche Unterstellung.
Und hier vollkommen unwissend sich vollkommen unwissend zu fragen, warum Basics Blog meist auf Platz 1 rumrangiert… Naja kommt. Auch wenn er bei Politik-Themen auch mal öfters Mist macht, hat er eben viel Ahnung von Web 2.0, Startups, Bloganalysen und Co.
um nur mal etwas würze in die diskussion zu werfen:
http://wikipedia.de/
da sieht man im moment gut, wohin „basicdenke“ führt.
die konsequenz daraus ist immer die abschaffung der meinungsfreiheit, obs nun richter sind „…Ich verstehe auch, dass ein Richter nicht so schnell einen Hausdurchsuchungsbefehl erlässt, wenn keine gesetzliche Grundlage besteht. Solange wir uns im Rahmen des Gesetzes bewegen, sehe ich null Probleme…“ oder eben die im kopf „erwirkte“ zensur.
und ja, mir ist bewusst das das beispiel wikipadia nicht so richtig auf basics beitrag passt. vordergründig.
geht man etwas mehr ins detail, passt es allerdings wunderbar, wie gesagt, eine der konsequenzen ist immer die abschaffung der meinungsfreiheit.
und wenns dann soweit ist, werden so nach und nach noch ganz andere dinge abgeschafft werden, z.b. die würde oder schlicht das recht ein mensch zu sein (man muss sich nur mal die kriegsverbrechen und die folter anschauen, die nach wie vor im namen der demokratie in guantanamo begangen werden).
gegen solche und ähnlich einstellungen darf, muss man sogar, durchaus anschreiben.
obs die form verdient hat, wie dort in kommentaren zu finden ist?
ja, auch, denn genau so ist das internet.
Puh, Basics Beitrag ist überhaupt nicht gelungen, ganz klar. Aber ein Blog ist immer etwas subjektives und somit gelegentlich auch untrennbar an Tagesformen geknüpft. Das Tief will ich ihm mal zugestehen. Natürlich kann man diskutieren, ob sich das Blogs, die mittlerweile dem Zweck dienen den Blogschreiber zu ernähren noch erlauben dürfen. Aber auch ich habe in meinen knapp drei Jahren Bloggeschichte Posts verfasst, die ich zu einem anderen Zeitpunkt deutlich besser verfasst hätte und umgekehrt. Darüber schlafen hilft manchmal.
So wie der Mann gerade in den Kommentaren bei ihm und anderen von Dir verlinkten Blogs an die Wand gestellt wird, geht’s noch? Haben wir eigentlich in der Blogsphäre noch etwas anderes zu tun als nur über andere zu schreiben und denen vorzuhalten wie blöd sie doch eigentlich sind? Stichwort: Blogkommentatorenselbstgerechtigkeit.
Tatsächlich mag ich Basics Blog aus anderen Gründen nicht mehr so gerne lesen, wie ich es eine Zeitlang tat. Wenn man das eine oder andere seiner Posts zum Thema was Frauen im Web tun, entdeckt man den unbedingten Chauvinisten in ihm. (Worüber sich übrigens nie jemand «die Tastatur zerreist» hat wie im aktuellen Fall, nebenbei gesagt.) Denen begegnet man als Frau eh ständig im RL, brauche ich in der Blogwelt nicht. Insofern weiß ich, dass Basic alles ist aber nicht untadelig und ein Bloggott schon gar nicht. Somit ist er also auf seine Weise in diesem Post nur wieder authentisch gewesen. So what? Das ist für mich für ein Blog ein Qualitätsmerkmal: Authentizität. Nicht sich klein machen vor den Lesern und sich verstecken. Das ist in der heutigen Blogsphäre schwer genug. Nochmal Stichwort: Blogkommentatorenselbstgerechtigkeit. Ich kann aus dem Stand fünf Blogautoren nennen, die seit dem Sommer genau deswegen ihre Blogtüren geschlossen haben oder nur noch im roten Salon für Auserwählte bloggen. Daher kann ich mich prinzipiell freuen, dass er mal wieder etwas «echtes» von sich aus geschrieben hat.
Und ich stimme ihm zu, wenn er sagt, er lebt in diesem Land in einem der freiesten Länder der Welt. Denn das stimmt. Das gerade an einigen vielen Ecken daran gekratzt wird, um «legal» das auszusetzen, ist eine andere Sache. Das zu verhindern ist unser Job. Insofern fand ich diesen seinen Satz nicht schlecht, er beschreibt excellent welches wichtige Gut wir hier zu verteidigen haben.
Und darum sollten wir uns vielleicht mehr bemühen als flappsige Blogger als das zu entlarven, was sie sind und was wir seit jeher wissen: flappsige Blogger.
ich finds nur albern und bigott, wie die hälfte der kommentare bei lanu sich über roberts stil, schnoddrigkeit und herablassende art (was auch alles nicht meins ist) aufregen, aber selber fonsi auf der blogroll haben. das widerspricht sich etwas.
desweiteren muss ich aber sagen: ich habe schnell gelernt, die blogs die mich nicht interessieren einfach gar nicht mehr zu lesen. ich hätte zum beispiel von der ganzen nummer hier nix mitbekommen, wenn sie nicht hier gestanden hätte. mensch, so gehts doch auch!
Ich habe Spreeblick nur gefunden, weil Herr Basic damals irgendwann gegen euch gewettert hat, wie unreif ihr anscheinend seid. Doch als ich den betreffenden Bericht gelesen habe (irgendwas mit Chrome), fand ich eher das Herr Basic im Unrecht war, und die Situation von seinem hohen und wahrscheinlich wohlgenährten Ross nicht richtig beurteilen konnte.
Als ich gesehen habe, dass auch Rene für euch schreibt (was ich noch gar nicht wusste), war der Blog sofort im Feedreader.
Inzwischen habe ich vor einigen Wochen Basic ababonniert, und nichts tut mir jeden morgen besser als mal keine schlecht recherchierten und überheblichen Beiträge zu lesen.
So, wollt ich nur mal allgemein gesagt haben.
Als ich dann gesehen habe, dass
Für mich ist der Robert Basic ein [Anm. der Redaktion: Wurde editiert, bitte auf dem Teppich bleiben mit Vergleichen, die keine Meinung mehr sind, sondern durchaus justiziable Beleidigungen. Danke.], der, weil man mal wieder einen Journalisten bashen kann, total ins Fettnäpfen tritt.
Keine Ahnung wieso Ihr das Thema jetzt so runterspült, aber eine Hausdruchsuchung auf Verdacht ist fasch, egal ob es einen Journalisten, einen anständiger Bürger, einen Blogger oder ein Kiffer trifft. Es ist einfach nur falsch, ohne parteilich zu sein. Meine Meinung.
Irgendwie finde ich das ganze Brimborium um diesen Fall mal wieder typisch für die deutsche Blogosphäre.
Jeder gibt seinen Senf zu etwas ab, so weit so gut. Aber anstatt Aktionen und Meinungen zu akzeptieren und zu respektieren und eigentliche Sinnfragen wie eben z.B. die Meinungsfreiheit zu diskutieren, quasselt man lieber unnütz drauf los und diffamiert wohl möglich noch, Hauptsache jeder bekommt sein Fett weg.
Meinungsaustausch oder gar Meinungsbildung und etwas, was einem Kompromiss nahe kommen könnte, erreicht man so nie.
Aus diesem Blickwinkel und auf den Bezug auf dieses Gelaber vom Tot der dt. Blogosphäre, dass wir ja vor ein paar Wochen hatten, ist die Blogosphäre nicht tot, weil sie nie gelebt hat.
Man müsste mal ein Buch schreiben: „Die Blogosphäre geregelt kriegen – ohne einen Funken Dynamik“
@#697733: Zitat: Was sind das eigentlich für Leute, die diesen anderen Blog da anwählen und sich dann über die kollosal niedrige Qualität beschweren?
Diese Frage beschäftigt mich auch.
Spätestens seit diesem Artikel und seiner Comment-Row ist mir klar: es gibt vielleicht mindestens zwei Blogosphären in Dt.land.
Aber das heißt dann für mich: diejenige, die mich nicht interessiert wird eben ignoriert.
Ich weiß auch nicht, weshalb ein Blog wie ‚Basic Thinking‘ in den Technorati-Charts so weit oben plaziert ist. Aber es interessiert mich auch nicht.
Wenn Musik, die mir nicht gefällt in den Charts weit oben ist, muss ich mir die CD ja auch nicht gleich selbst kaufen. Und das es so ist, wundert mich im Allgemeinen auch nicht ;-)
Natürlich lasse ich ‚Basic‘ seine Meinung und er kann schreiben wie und was er will. Aber deswegen brauche ich das ja nicht anzuklicken (Was ich in Folge dieser Comment-Row trotzdem mal wieder getan habe, und meine Sicht hat sich mal wieder gefestigt).
Nach den ersten Gehversuchen unter den Blogsportlern kam es bei mir zu einer einfachen Regel:
Spreeblick lesen: JA!
Basic Thinking lesen: NEIN!
Und diese Regel hat sich nach dieser Vorstellung von Mr. Basic bloß nochmal bestätigt.
& die wirklichen Blogcharts stehen ja IMHO eh im BloggingField und nicht bei Technorati.
@40
Also ich habe das ganz anders aufgefasst. Ich verstand es so, dass es quasi als Argument gebraucht wurde, Vorfällen (wie die HD bei Schröder) keinerlei Beachtung schenken zu müssen/sie einfach gelangweilt abzutun, weil doch „sowieso alles in Butter ist“. So im Sinne von „naja da wurde jetzt halt jemandem bei der Festnahme der Arm gebrochen obwohl er nachweislich keinerlei Widerstand leistete, aber Wayne – wir sind doch frei!“. _Daher_ die Kritik und nicht weil man darauf abzielen würde wir lebten aber in Wirklichkeit in irgendeinem Unrechtsstaat.
Das freieste Land aufa ganzen Welt ist Freiland. Im Supermarkt sah ich einst ein totes Huhn, das kam daher.
Ansonsten: Kühe haben mir von Freibank erzählt.
Ich selbst gehe gerne ins Freibad.
Nicht lustig?
Besser nicht lustig, als nicht interessant.
Nochmal: Das mit dem Rechtsbeistand war ernst gemeint. Und – Ich bleibe bei der Antarktis. Und jetzt lösen!
Scheinbar nicht:
@#697924: Irgendwie nehmen sich diese Anti-Terror-Gesetze selbst nicht so richtig ernst oder?
Ich vermute ja, vieles, was in Berlin an Repression gegen akademisch milieute Struppis aufgefahren wird, hat mit den zahllosen brennenden Autos zu tun, deren Urheber noch immer nicht von der Polizei der Öffentlichkeit präsentiert werden konnten. Da klammert man sich eben an Strohhälme, und schlägt wild um sich. Man erinnere sich an Andrej H., dem das Wort Gentrifikation zum Verhängnis wurde.
Folglich sollte man immer den Berliner Hintergrund im Auge haben, wenn man Kommentare veröffentlicht, die sich mit den Themenfeldern Überwachung, Terrorismus, Berlin und Staat auseinandersetzen.
Ach ja, den Basic mag ich wirklich nicht lesen, der schreibt so unschön, dass es da doch wenig wundert, dass er auch unschön denkt.
@52
Ich glaube das Anarchist Cookbook ist einfach schon viel zu alt, als das man das jetzt noch sonderlich verfolgen würde. Einiges darin soll ja auch nicht so ganz stimmen…
Okay, zugegeben, komisch ist es schon, warum ausgerechnet hier Vernunft zum Zug kam.
@#697690: Wäre das nicht ein schönes Panel-Thema für die nächste re:publica? :)
Ich finde, dass es einen Unterschied macht, ob man statt 20 20.000 Leser. Mehr Leser, mehr Verantwortung. (Was im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass bei 20 Lesern die Devise lautet „everything goes“)
Robert glänzt ja nicht nur mit fragwürdigen Meinungsäußerungen, sondern ist auch bekannt dafür, faktisch Falsches zu veröffentlichen, das mit einer Recherche von 2 Minuten zu klären gewesen wäre. (Und wenn man ihn darauf anspricht, verweist er auf die Kommentare, die der Leser gefälligst immer mitzulesen hat.)
Ich fände es schon interessant, darüber zu diskutieren, ob man bei Reichweiten, wie der von Euch oder bei Robert einfach ohne nachdenken noch so vor sich hinschnoddern kann, ohne sich um Details wie Fakten zu kümmern.
Kann man bei Tausenden von Lesern sagen, das hier ist nur ein Blog, ich bin nur ein Blogger, nehmt das gefälligst nicht so ernst?
Für so ein Panel stünde ich als Teilnehmer auch gern bereit. :)
Hausdurchsuchung
Ihr werdet es mir nicht glauben.
Auch ich hatte schon das zweifelhafte Vergnügen einer Hausdurchsuchung.
Gegenstand war eine Geschwindigkeitsübertretung.
Mein Alter Ego war Behelmt auf dem Motorrad ‚geblitzt‘ (von vorne u. hinten) worden.
Lange Rede kurzer Sinn.
Da ich den Verstoß abgestritten habe, kam es zum Richterlichen Beschluss
der Hausdurchsuchung. Sicherstellung von Beweismitteln (Kleidung).
– Den Juristen unter den Lesern ist die ‚Verhältnismäßigkeit‘ bekannt. –
(War seinerzeit auch mit ein Grund für den Präzedenzfall)
Das Verfahren wurde dank eines klugen Richters eingestellt.
Jetzt habe ich den eigentlichen Zweck des Kommentars vergessen.
Entschuldigung
Und Alles Gute
@PiPi
@#697995: Wir hatten auf der letztjährigen re:publica das Thema „Brauchen wir eine Blogger-Etiquette?“, und selten war die Antwort bei einer Diskussion so klar: Nein. ;)
Natürlich hat man eine Verantwortung, wenn man sich öffentlich äußert. Aber warum nur bei soundsoviel tausend Lesern? Wir haben keine 20.000 Leute am Tag, aber selbst wenn: Was sind 20.000 bei einer Bevölkerung von etwa 80 Millionen? Und wenn das viel ist: Wo fängt es dann an? Kann man sich bei 100 Lesern „verantwortungslos“ verhalten und bei 1.000 nicht mehr? Und was passiert mit den alten Artikeln, wenn ein Blog größer wird, nimmt man die dann besser raus, weil sie noch anders geschrieben waren?
@#698015: Das Panel muss ich dann wohl übersehen haben. :)
Wobei die Frage nach einer Blogger-Etiquette ja schon wieder zu weit geht, da würde ich tendenziell wohl auch eher ’nein‘ sagen. Es geht mir ja nicht um ein Regelwerk o.Ä. sondern mehr darum, die verschiedenen Positionen einmal auszuloten und zu diskutieren. Aber vielleicht war das ja da schon geschehen.
Was die übrigen Fragen angeht: Ich hatte ja oben noch hinzugefügt, dass das „im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass bei 20 Lesern die Devise lautet „everything goes“.“
Ich habe jetzt auch nicht jeden Aspekt meines Standpunktes durchdacht und ausformuliert, aber es stört mich ein schlampig bzw. gar nicht recherchierter Beitrag in einem großen Blog nun mal mehr, als wenn ich so was in einem kleinen sehe. (Und mein Blutdruck geht noch mehr in die Höhe, wenn ich so was im TV oder großen Tageszeitungen etc. entdecke :))
Meine Meinung ist, dass ein privates Blog, dass nur von den Freunden des Bloggers gelesen wird mit einem kommerziell betriebenen Blog, das zumindest in seiner Nische gut verbreitet ist, so viel gemein hat wie etwa die FAZ mit der Bild: nämlich nur das Medium. Ergo: unterschiedliche Herangehensweisen und Ansprüche. Wenn ich mir (größere) deutsche Blogs ansehe, dann bekomme ich aber oft das Gefühl, dass ich da eher eine nicht sehr verbreitete Meinung vertrete.
@59
Das beste in der Situation ist doch nicht mehr hinzugehen, den Blog nicht zu verlinken und ggf. andere wissen zu lassen was davon zu halten ist; am besten wiederum ohne zu verlinken.
Die Leute die sich am (teils echt unterirdischen) Inhalt nicht stören kann man sowieso nicht „retten“; denen gefällt es ja anscheinend so. Mir macht es zwar Angst das Leute auf sowas wirklich reinfallen, aber darüber endlos den Kopf zu schütteln bringt ja auch nix.
Was ich dort gesehen habe hat mir so gründlich gereicht, dass ich als Konsequenz das einzige tue, dass ich realistisch betrachtet tun kann: keinen Traffic mehr bringen.
Jede andere Methode bringt weitere Nachteile mit sich die auch alle doof sind.
Jedenfalls hat mich die ganze Sache restlos davon geheilt zu glauben, dass die besten Blogs den meisten Traffic bekommen. Ich hätte es mir ja eigentlich sowieso denken müssen, denn wieso sollte es mit Blogs anders sein, als beim Radio oder Fernsehen/sonstigen Medien. Gingen Masse & Qualität irgendwo Hand in Hand dürfte sowas wie Bild ja höchstens noch die eigenen Angestellten als Konsumenten haben.
Das ist auch das positive was ich aus der Sache für mich mit herausnehme. Immer wenn ich bisher glaubte einen schlechten Eintrag zu veröffentlichen, weiß ich jetzt das es bei manchen „A-Bloggern“ oft noch viel schlechter ist. Selbstvertrauen++ Die Last ist mir jetzt echt von den Schultern genommen worden.
Oh Gott. Falls mich jemand sucht, ich bin grade in der Ecke … beim Fremdschämen.
@#698025: Ich habe basicthinking seit einem reichlichem Jahr nicht mehr im Feedreader, aber aus einem anderen Grund. Die Signal-Noise-Ratio war mir da einfach zu schlecht. Dass, wenn für mich thematisch relevante Artikel kamen, diese nicht selten mit falschen Aussagen gespickt waren, hat bei meiner Entscheidung nur geholfen. :)
Jaja, erst mit billiger Polemik provozieren und sich hinterher damit brüsten, das sei alles ein ganz tolles Experiment gewesen. Ich bin beeindruckt.
Das Gute daran: Es ist sofort zu erkennen, dass es sich nicht lohnt, darüber zu diskutieren. Darum ging es nie.
krass
Mehr muss man zu Basic eigentlich nicht sagen:
http://www.pew-pew.org/wp-content/uploads/2008/11/zukunft_b2.png
[von Lukas via Twitter]