Neulich habe ich mich wieder mit Björn Grau zusammengesetzt, um ein weiteres Märchen zu lesen. Diesmal, auf Wunsch von Felix, den Froschkönig.
Gemeinsam erschaudern wir über die — aus unserer Sicht — einzige Interpretationsmöglichkeit dieses Märchens und kommen zu dem Schluss: don’t read this with your kids!
Für alle unter euch, die ein unverwüstliches Gemüt haben aber: Viel Spaß!
Danke. Der Sonnabend ist gerettet.
Sorry, aber nach 5 Minuten musste ich leider ausmachen. Ihr seid grauenhaft Jungs, jetzt echt – Hand aufs Herz.
Die Brüder Grimm waren die ersten Raubkopierer;)
Ein wahres Märchen vom Erdling Teil 1
Einst, vor nicht allzu langer Zeit, ergab es sich, dass zwei Erdlinge unterschiedlichen Geschlechts, Alters, Ursprungs und vor allem verschiedener Lebensauffassung nach zunächst leidenschaftlichen Nächten und Bezeugungen die wohlüberlegte Entscheidung trafen, den Versuch zu wagen, den weiteren Weg des Lebens in trauter Gemeinschaft beschreiten zu wollen.
Damit war das Ungemach unbewusst vorprogrammiert, denn es fügte sich, dass der männliche Erdling so bettelarm war, dass es gerade noch für ein Erdloch reichte, in welches er die Schöne ohne Widerspruch mitnahm und außer seinem Schwert, das die Schöne vorgab sehr zu lieben, nichts weiter vorzuweisen hatte.
Der Arme lief trotz seines vorgerückten Alters den ganzen Tag umher, kümmerte sich um die Verschönerung des Erdlochs, suchte Kräuter und leckeres Getier, um der Auserwählten nach Tagesablauf und harter Arbeit, denn diese musste den ganzen Tag die Füße anderer Erdlinge ablecken, ein feines Mahl zubereiten zu können, was beide anfänglich sehr genossen.
Doch die Zeit ging ins Land, die Tage verstrichen und die leidenschaftlichen Zärtlichkeiten unter der ï‚ï¥ttdecke kühlten sehr bald immer weiter ab, so sehr es das Erdlingsmännchen trotz emsiger Bemühungen auch bedauerte. Somit wurde aus dem anfangs überglücklichen Erdlingspaar eine normale Gewohnheits- und Zweckbeziehung wie bei Erdlingen üblich.
Da die Schöne immer noch bienenemsig für ihre Familie und deren Zukunft Füße leckte, beschlich den armen Erdling wachsende Langeweile. Er konnte nicht bestätigen, dass Distanz die Harmonie fördere, denn der arme Erdling war immer allein außer des Nachts, denn da legte sich die Schöne nach getanem Tagwerk zu ihm und fiel sogleich in den Schlaf der Gerechten, ohne Herrn Erdlings Kummer zu bemerken, der die leidenschaftlichen Aktivitäten noch gut in Erinnerung hatte.
Der Ordnung halber sollte gesagt werden, das die einst genossenen Leidenschaften bereits abkühlten, als die Mär von der grenzenlosen Armut des Erdmännchens an das Ohr der Erwählten drang. Sie reagierte mit dem Schmähwort „Geizhals“
Das jedoch missfiel dem Erdling gar sehr denn er war weder geizig noch eigennützig. Er hatte ein gutes Herz, lediglich seine Seele war leicht angegraut.
Die Gewohnheit hatte mit der Zeit das Ihre getan und der Erdling musste sich in die verminderte Pflege seines immer noch scharfen Schwertes schicken. Kür wurde Pflicht, Sonntag wurde Werktag und die Tiere der Anrede wurden immer größer. Das beklagenswerte Ungemach blieb nicht allein. Um des lieben Friedens willen haderte der Erdling zunächst nicht mit seinem Schicksal. Gesenkten Hauptes trottete er weiterhin auf Nahrungssuche tagein und tagaus durchs Land wie tausend andere seines Geschlechts auch.
Seine sich schwärzende Seele hieß ihn bei dem Gewohnheitsdasein die Augen zu öffnen und einen Blick auf ein anderes Erdlingsweibchen zu werfen, das sich bereit erklärte, sein vernachlässigtes Schwert wieder regelmäßig zu pflegen.
Er füllte weiterhin die Vorratskammer seiner Ersterwählten, so dass diese den Verlust ihres Schlafgenossen leicht wegsteckte, indem sie sich damit tröstete, sich von nun an kein Körperteil mehr einem anderen zur freien Nutzung überlassen müsste, dass sie keinem Geizhals mehr dienen müsse und immer gut versorgt sei.
Lediglich der Zahn der Zeit hinterließ Spuren in ihrem Gesicht, so dass die erfolgreiche Ausschau nach einem neuen Erdlingsmännchen in immer weitere Ferne rückte.
vielleicht wurde er ja in einen frosch verwandelt, weil er homosexuell ist. und damit er zurück verwandelt wird muss er mit einem mädchen schlafen. und der heinrich ist glücklich, weil sein toller prinz wieder lebt und er auf eine affäre hofft :)
@#712516: das märchen wäre also an schwule jungs gerichtet, die davor gewarnt werden in einen frosch verwandelt zu werden, falls sie rumlaufen, als kämen sie vom karneval in rio
@#712517: an die wand klatschen = homosexualität wird ihm ausgetrieben.
anyway , wo is eigentlich der edit button hin?
Nicht gut, Jungs. Nicht gut. Konsonanten nicht verschlucken. „da ging sie an den Brunn, da wollte sie die Kugl fang, da fing sie an zu wein“
Gelaber stört die Stimmung. Schade, ich lasse mir so gern Märchen vorlesen. Aber so, nö.
Des Prinzen Heinrich ist wohl eher dessen Johannes. Der ist nämlich nach der geheilten Lustlosigkeit (oder Homosexualität? Anyway, „sei kein Frosch“ deutet auf Asexualität hin) froh.
Mir hat es gut gefallen. Ich fand eure erste Märchenstunde zwar besser, aber das lag wohl an der Märchenauswahl.
Auf jeden Fall freu ich mich schon auf die nächste, ich bin schon auf der Suche nach einem schönen Märchen für euch.
Über Grimms Märchen hat Götz Widmann übrigens auch ein schönes Lied gemacht.
Eigentlich wollte ich zu dem Lied auch einen Link machen.
(Wo ist eigentlich der Edit-Button hin?)
@#712509: Die Grimms sind eher die ersten Masher der mündlich weitergegebenen Geschichten.
@ Max @ Björn: Wunderbarer Podcast, bitte mehr davon. Gerne besser aufgenommen oder so, aber egal. Das Thema rockt. Sehr.
Das Bild ist ein minimalistisches Meisterwerk!
Boar, was für eine Zeitverschwendung. Ehrlich Leute, entscheidet mal, was ihr da eigentlich machen wollt.
Entweder, ihr zieht das Märchen durch den Kakao, lästert darüber und verarscht das ganze Konzept um einen schönen Verriss hinzulegen, oder ihr informiert euch mal ein wenig über Märchensymbolik etc und führt eine (lockere aber ernsthafte) Diskussion darüber, was das Ganze bedeuten soll.
Das was ihr da macht, hat keinerlei Mehrwert. Ihr tragt lediglich eure grenzenl.ose Unwissenheit zu Markte und schmeißt auch noch falsche Informationen unter das Volk. Ich gebe zu, über einen Gag habe ich ganz nett lachen können, aber im Großen und Ganzen war das eine Stunde lang Gelaber ohne Sinn und Zweck und erkennbares Ziel. An einigen Stellen haben sich mir regelrecht die Ohren eingerollt.
@Lutz: Da du ernstzunehmende Gründe andeutest, was blöd ist an der Stunde, magst Du das mit den falschen Informationen näher erläutern? Würde mich ehrlich interessieren, weil wir trotz unserer Freude an unserer Unwissenheit nicht bewusst falsche Sachen erzählen wollten. Klär uns doch auf, bitte.
Auch sonst allen vielen Dank für konstruktives Feedback (besonders Torsten von meiner Seite ;-)).
Mir hat der Podcast zwar gut gefallen, aber ich stimme auch @#712539: in gewisser Weise zu. Denn es klingt nicht gerade danach, als hättet ihr euch vorher ausführlich zum Märchen belesen. Ihr seid natürlich auch so auf durchaus interessante Interpretationen gekommen, aber dass ihr die Symbole im Märchen richtig gedeutet habt, wage ich mal zu bezweifeln. Ich selbst hab zwar davon auch keine Ahnung, fände es aber erfreulich, wenn mir ein Märchenpodcast genau soetwas (auch) vermitteln würde.
Und als Herausforderung für das nächste Mal lautet mein Vorschlag:
„Die wunderliche Gasterei“ – ein Märchen von Blutwurst und Leberwurst
Sorry, aber ich musste nach 15 Minuten ausmachen. Hand aufs Herz – es ging einfach nicht mehr.
(Sieht nämlich blöd aus, wenn man am Arbeitsplatz mit ipod und Kopfhörern sitzt.)
Ich bin selbst kein Experte auf dem Gebiet, aber ein paar Sachen ärgern mich einfach wahnsinnig, wenn ich mir das anhöre und es geht dabei bei weitem nicht nur um Symbolik.:
– Ihr redet tatsächlich ernsthaft über irgendeinen politischen Sinn des Märchens und quatscht ewig über die Rolle des Königs, wobei doch eigentlich klar sein sollte, dass Märchen eher moralische Botschaften über das zwischenmenschliche und sittsame Verhalten im Kleinen hatten. Mit politischer Propaganda hat das nichts zu tun.
– Die Schwurbeleien über den schwulen Heinrich sind zwar sehr amüsant und witzig, aber mit der Zeit merkt man, dass ihr das wirklich ernst meint. Ein einigermaßen aufmerksames Lesen des Textes hätte euch gleich klarmachen können, dass der Mann der Diener ist. Dass ein studierter Germanist nicht einmal im Ansatz darauf kommen könnte, dass hier vielleicht einfach ein in der Zeit der Klassik und der Romantik idealisiertes Bild von Freundschaft dargestellt wird, dass aus unserer heutigen Sicht manchmal bizarr schwuchtelig wirkt, ist schon ein Armutszeugnis.
– Noch einmal Heinrich: Mehrfach wischt ihr deutlich und ohne Hintergrundwissen die Möglichkeit zur Seite, dass Diener ein enges Verhältnis und eine Verantwortung für ihre Herren spüren können. Dabei ist gerade das oftmals der Fall gewesen. Viele Dienstboten waren in der Tat stolz auf ihre Herren und empfanden es als Ehre, ihnen dienen zu dürfen. Weil mir gerade keine anderen Quellen einfallen, empfehle ich euch einmal den Audio-Kommentar von Julian Fellowes auf der DVD von Altman’s „Gosford Park“. Da wird dieses seltsame Verhältnis nämlich deutlich beschrieben.
– Im Gegensatz zu den wirren Mutmaßungen über die Nebenfigur des Vaters verliert ihr nicht einmal ein paar Worte über die Rolle der eigentlichen Hauptfigur des Märchens, nämlich der Prinzessin. Dass der Schlüssel zu einer Deutung möglicherweise in ihren deutlichsten Charakterzügen, ihrer Undankbarkeit und ihrem Hochmut liegen könnte, geht euch total ab. „Der Froschkönig“ ist zwar in sofern ein untypisches Märchen, als dass am Ende keine Bestrafung der Hauptfigur erfolgt und auch nicht deutlich wird, ob sie etwas aus ihrem Verhalten gelernt hat, aber gerade das wäre zum Beispiel ein interessanter Diskussionspunkt gewesen.
– Ja, der Frosch wird nicht geküsst, sondern an die Wand geklatscht. Dass die Änderung in einen Kuss eventuell einfach von einem simplen Bedürfnis nach Romantik betrieben sein könnte, ist euch auch keinen Gedanken wert.
Ich habe wirklich nicht vor, den Klugscheißer zu spielen und weiß, wie schon gesagt, selbst auch nicht so sehr viel über die Materie, aber eure Herangehensweise geht mir sehr gegen den Strich. Wie ich schon weiter oben sagte, ich finde es total in Ordnung, wenn man ein Märchen einfach durch den Kakao zieht und sich über die seltsamen Passagen lustig macht. Aber das scheint ja nicht euer Anliegen zu sein. Ihr wollt euch wirklich darüber unterhalten, was darin vorkommt und Deutungen unternehmen. Das könnt ihr ja gerne tun, aber wenn da keinerlei Bereitschaft ist, vorher ein wenig nachzulesen oder ein bisschen Grundkenntnisse mitzubringen, rechtfertigt das meiner Meinung nach vielleicht ein launiges Gespräch am Kamin bei einem Glas Wein, aber keinen Podcast.
So, da ich gerade merke, dass mein Tonfall doch ein bisschen böser ist als er klingen soll, hier noch ein paar versönliche Angebote, was ihr euch mal vornehmen könntet:
Das „Märchen von einem der Auszog, das Fürchten zu lernen“ würde nette Anknüpfungspunkte über Mutproben oder generell das Verhalten von heranwachsenden Jungen bieten
„Van den Machandelboom“ als vermutlich grausamstes Märchen der Brüder Grimm wäre auf jeden Fall mal eine Diskussion wert. Im Original zwar auf Platt, gibt es trotzdem auch hochdeutsch-Fassungen davon. Wobei sicher gerade das Vorlesen auf Plattdeutsch lustig wäre.
Nicht ganz so spaßig, weil nicht so naiv-grausam wäre vielleicht mal ein Kunstmärchen von H.C. Andersen. Bei „Die kleine Meerjungfrau“ könnt ihr wirklich mal über schwule Subtexte sinnieren und euch bei „Die roten Schuhe“ über die platte Frömmelei aufregen. Allerdings wären die beiden wohl zu lang zum Vorlesen.
Vielen Dank für diese zwei podcasts.
Ich finde Eure Ausführungen und Abschweifungen genial!
Gut, dass Ihr nicht alles recherchiert, sondern spontan podcasted.
Freu mich auf mehr!!!! CarinaMarlen
Dankeschön!
Und weiter so, immer schön drauf los spekulieren!
Ist doch nich Radio Kultur.
Ich fand’s lustig und hatte eine entspannte Bahnfahrt.
Und mehr hatte ich eh nicht erwartet. Von daher – Daumen hoch!
Beide Märchenstunden haben mich gut unterhalten, gerade das freie schweifenlassen der Gedanken trifft meinen Humor voll!
Danke für eure Podcasts!
Danke, es war sehr unterhaltsam ich habe viel geschmunzelt…
Na ja, um eine ernsthafte wissenschaftliche Deutung geht es euch ja wohl nicht und so ganz eindeutig sind die ganzen Fakten ja nicht, also geht das Spekulieren schon in Ordnung. In erster Linie sollte der Podcast meiner Meinung nach unterhaltsam sein.
Kleiner Vorschlag: Ihr habt in dieser Folge die Moralvorstellungen des Märchens mit denen von Comics verglichen und meintet, die Kritik am Lustigen Taschenbuch sei ungerechtfertigt.
Was passiert dann aber, wenn man das Lustige Taschenbuch auch auf einer Meta-Ebene betrachtet und über dessen Moral diskutiert? Vielleicht könntet ihr das ja mal in einer „Spezialsendung“ machen.
@Lutz: Ich finde du hast Recht und ich finde du warst nicht zu unverschämt. Ich finde es wirklich schade, dass man plötzlich totalen Bullshit mit einem lächerlichen Satz wie „is doch nicht Radio Kultur“ für gut erklärt. Spreeblick ist mittlerweile ein Aushängeschild für gutes Bloggen – macht es doch nicht mit solch einem Podcast kaputt.
Tut mir ein Gefallen und nimmt die vielen Aussagen ernst, die eure Podcast etwas negativ betrachten, denn genau das ist die Zündung für Verbesserung.
Wenn ihr Schwachsinn wollt, schaltet RTL2 und Pro Sieben an. Schaut Stefan Raab oder sonst was….es gibt schon so viel Idiotie, muss das denn unbedingt hier fortgesetzt werden. Wenn ja, dann beschwert euch in Zukunft nicht mehr über Bildzeitung und das Fernsehen an sich.
ich fands gut. spannend und sehr unterhaltend. märchen „richtig“ analyiert hab ich damals in der schule. das muss ich nicht im podcast hören. dafür sind wir damals nicht darauf gekommen, den heinricht so zu interpretieren…meine hochachtung.
by the way hab ich damals gelernt, dass wohl nur eins von grimms märchen mit „und wenn sie nicht gestorben sind..:“ endet, alle anderen haben andere schlusssätze.meines wissens war dies „fundevogel“.
mein tipp: das nächste mal vllt. etwas weniger bekanntes? (vom tode des hühnchens, die 12 brüder etc…)
@lilly, ja, da hast Du recht was weniger bekanntes wäre echt klasse….
@Lutz(18):
Wochen später hier doch noch eine Antwort (sorry, aber re:publica und das echte Leben hatten Vorrang):
Vielen Dank für die vorgeschlagenen Märchen und die ernstzunehmende Auseinandersetzung. So geht streiten, finde ich.
1. Die Märchenstunde ist kein Hochschulpodcast, es ist ein aufgenommenes Kamingespräch. Auch da können Dinge gut oder schlecht und bei kommenden Malen anders laufen, aber es bleibt das Kamingespräch.
2. Auch wenn wir NICHT vorhaben, Deutschunterricht und Literatuwissenschafstgrundkurse zu geben, ich behaupte: Im Ansatz (!) sind unsere Lesarten alle (außer vielleicht der Fetischfrosch) auch ernsthaft zu halten. Denn:
3. Natürlich hat das Märchen auch eine politische Ebene. Einfach, weil da Politiker drin vorkommen und auf gewisse Art und Weise charakterisiert werden. Und wenn Märchen grundsätzlich etwas pädagogisch vermitteln sollen, dann eben nicht nur Moral, sonder auch bei aller Idealisierung auch Politik.
4. Diener vs. Homoerotik. Als studierter Germanist (und als kulturwissenschaftlich interessierter Mensch) interessiert mich, was hinter Idealbildern steckt. Und die freundschaftlichen Emotionen Heinrichs sind schon sehr aufgewühlt und körperlich gezeichnet. Auch in der sog. Romantik gab es Anspielungen und versteckte Hinweise. Und in der Literaturwissenschaft gibt es einen ganzen Forschungszweig zu struktureller Homosexualität in der Darstellung von Männerbeziehungen. Das eine (idealisierte Freundschaft) schließt das andere (Homoerotik) nicht aus.
5. Das Mädchen haben wir nicht ausreichend gewürdigt, da hast Du recht. Diese blöde Zicke.
6. Froschklatschen: Die Änderung zum Kuss gibt es bei den Grimms einfach NICHT. Nie. Und natürlich ist sie einem Bedürfnis nach Verharmlosung (oder Romantik oder Kitsch) entsprungen. Aber das ist doch banal. Viel spannender finde ich, das trotz der eindeutigen Textzeugen der Grimms (in denen geklatscht wird) wir alle den Kuss im Kopf haben. Das bedeutet doch, dass die romantisierte und offensichtlich nicht kanonisierte Version viel wirkungsmächtiger ist. Warum? Einfluss durch Versionen, die durchs (amerikanische) Kino kamen? Weil die mündliche Weitergabe von Märchen auch nach 200 Jahren Verschriftlichung noch stärker ist als der Text? Sicher nicht nur, weil wir alle heile Welt wollen. Aber hier wird das ganze sehr sehr wissenschaftlich. Und das ist dann ganz schnell kein Kamingespräch mehr.
Wir haben (um auf Deinen ersten Kommentar zurück zu kommen), m.E. nichts falsch dargestellt. Wir haben nur nicht die Standardinterpretationen nachgebetet und alternative Interpretationsansätze im mäandernden Geplauder nur angerissen. Vielleicht ist es eine Art germanistischer Nerdhumor, den wir da betreiben. Zwei unserer größten Fans sind selbst studierte Germanisten (siehe Kommentare auf meinem Blog zu dieser Märchenstunde).
Zum Thema falsche und richtige Interpretationen generell kann ich klugscheißernd nebenbei nur empfehlen: Umberto Eco: Im Wald der Fiktionen.
Launige Grüße
Björn
Ich habe eine eigene Theorie zu der Frage, ob der Frosch geküsst oder an die Wand geworfen wird:
Der Frosch stellt ja allerlei Forderungen. Und so fordert er im Bett: „Küss mich, ich bin ein verzauberter Prinz!“ (Den Spruch kennt man doch!) Daraufhin klatscht die Prinzessin ihn empört an die Wand.
Wenn eine Freundin von mir über ihren blöden Mann/Freund klagt, dann sage ich immer: „Frösche werden nicht durch’s Küssen zum Prinzen, sondern wenn sie an die Wand geklatscht werden.“ Das heißt im Klartext: Lass dir nicht alles gefallen, sondern wehr dich mal!
Gibt es eigentlich eine Disney-Version des Froschkönigs? Wenn ja, dann wird dort garantiert geküsst. So wie bei Schneewittchen, was ich völlig absurd finde. Schneewittchen ist „tot“, weil sie ein Stück vergifteten Apfel im Hals hat und wacht wieder auf, weil der Prinz sie küsst? Kann der so schlecht küssen, dass sie davon würgen muss? Aber das nur am Rande…
Der Froschkönig ist übrigens das erste Märchen, das ich meinem dreijährigen Kind erzählt habe. aber ich erzähle es etwas abgewandelt und nutze es gleich als Gesprächsgrundlage: „Was würdest Du machen, wenn dein Spielzeug in den Brunnen fällt?“ Man kann ja auch die Hilfe des Froschs ablehnen und Papa holen oder einen anderen Deal anbieten, z.B. als Belohnung einen Kuchen backen oder so.
Die Geschichte mit dem Heinrich lasse ich weg.
In meiner Version erklärt der Prinz am Ende, dass er verzaubert wurde und an die Wand geklatscht werden musste, um erlöst zu werden. Deshalb hat er die Prinzessin so lange geärgert, bis sie genau das getan hat. Er entschuldigt sich dafür auch bei der Prinzessin.
Die ganze Sache mit dem König als Politiker und ob es da keine Wachen gibt sehe ich so: Das war ein Edelmann mit einem großen Herrenhaus, aber er war jetzt nicht so reich und mächtig wie Friedrich der Zweite oder so.
Zum Thema Homoerotik: Ich denke, früher war man einfach nicht so homophob wie heute. Da konnten sich zwei Freunde unbesorgt umarmen, küssen und voneinander begeistert sein, ohne dass es etwas sexuelles haben musste. So wie man es heute meist nur in Frauenfreundschaften findet.
Ich bin schon sehr gespannt, wie das nächste Märchen ist. Den Fundevogel kenne ich nämlich noch gar nicht.
Viele Grüße,
Henriette
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