An der Freien Universität Berlin hat vergangene Woche ein Professor in einer Vorlesung die schwarze Bevölkerung Südarabiens „Neger“ genannt.
Die offene Empörung einer Studierenden hat zu einer Debatte innerhalb der Uni geführt, der Professor hat sich mittlerweile entschuldigt, weil er gelernt hat, dass dieses Wort heute nicht mehr unproblematisch zu gebrauchen ist. Er verteidigt sich aber weiterhin damit, dass das in seiner Jugend und auch in seiner frühen wissenschaftlichen Laufbahn ein ganz normaler Begriff gewesen sei. Gar bis heute würde unproblematisch von „Négritude“ gesprochen.
Ehrlich gesagt, ich war zunächst geneigt, diese Position anzunehmen.
Ich bin zwar nur halb so alt wie dieser Professor, aber auch in meiner Jugend im Schwäbischen am Ende des 20. Jahrhunderts kam mir das Wort als geläufig vor. Ich kenne beispielsweise den Nickneger als lustiges Figürchen noch von der Kirchenkrippe zur Weihnachtszeit. Auch ein Biermischgetränk hieß (oder heißt) in Süddeutschland so.
Als Schimpfwort wurde der Begriff kaum benutzt. Schwarze wurden mit dem entsprechenden amerikanischen Unwort beleidigt, so blieb das deutsche N-Wort scheinbar wertneutral.
In der uni-internen Diskussion um die Äußerungen des Professors wurde immer wieder festgestellt, dass der Begriff rassistisch sei. Warum dem so ist, begründet aber zum Beispiel der AStA der Freien Universität nur unzureichend. Der Begriff sei eine „sprachliche Konstruktion[] von Sklaverei und Kolonialismus“.
Das geht genauer. Die Wikipedia erklärt klar und deutlich, warum „Neger“ nie ein ganz normaler Begriff war und deshalb auch in keinem nicht-rassistischen Zusammenhang funktionieren kann:
Mit dem Aufkommen der modernen Rassentheorien kam der Ausdruck „žNeger“ in die deutsche Sprache. Mit dem Rassismus prägte sich ein zunehmend herablassender Blick auf Menschen dunkler Hautfarbe aus, den schon Kant, der den Rassebegriff in die deutsche Sprache einführte, in seinen Vorlesungen 1790—1791 skizzierte: Sie seien wie Kinder und benötigten Erziehung, zudem hätten „ždie Neger von Afrika […] von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische stiege.“
ein neger mit gazelle zagt im regen nie.
-> jetzt müsst ihr den satz von rechts nach links lesen.
cool, hä?
Biermischgetränk: heißt.
Seit einiger Zeit kann man aber auch ein Obamaweizen bestellen ;)
Zu dem Thema gabs schon mal zwei ganz interessante Diskussionen in diesen Gemäuern: bisschen her, aber immer noch aktuell.
(Zum Begriff négritude kann ich nur anmerken, dass das ein gescheitertes Konzept Senghors war, den Begriff positiv zu besetzen und zu einem Kampfbegriff zu machen. Hat aber damals nicht funktioniert.)
Na das paßt ja mal;)
Wie heißt denn nun der N heute? Afro. Schwarzer. Farbiger? Hat sich das Denken geändert? Hat der polititisch-korrekte Begriff eine positive Auswirkung bezüglich des Rassismus? Wird allein durch Political correctness ein Dummkopf zum Weisen, ein Schläger zum Schäfchen? Ich habe vor einiger Zeit ein Gedicht geschrieben…
„Der korrigierte Neger“… bitte bis zum Schluß lesen!
http://dieerklaerung.wordpress.com/?s=neger
hier gab es das auch schon mal:
http://blog.dummy-magazin.de/193/darf-ein-magazin-neger-heisen/
Gerade bei der Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe scheint sich die „Euphemismus-Tretmühle“ (siehe Wiki) recht schnell zu drehen. Warum eigentlich? Auch bei „Menschen mit Migrationshintergrund“ denkt man oft: Na jetzt hätte er besser „Kanacken“ gesagt dann wäre es ehrlicher gewesen. Man beißt sich in einzelnen Wörtern fest ohne auf den Inhalt und den Kontext zu achten. Kann man die „Bösen“ mit dem Wortfilter entdecken?
Phantastisch, vom Grundsetting nahezu deckungsgleich mit dem Roman von Philipp Roth „Der menschliche Makel“ (The Human Stain), in dem der Protagonist Coleman Silk seine Dozentur niederlegen muss, da er zwei Studenten als „dunkle Gestalten, die das Seminarlicht scheuen“ (spooks) bezichtigte, was eine Rassismusklage nach sich zog.
Da muss heißen:
Maximalpigmentierter Sprachausländer mit Migrationshintergrund
SCNR
Zu diesem Thema möchte ich jedem das Buch „Deutschland Schwarz Weiß“ von Noah Sow ans Herz legen: http://www.deutschlandschwarzweiss.de/
also meine freundin bzw ihre familie stammt aus suedarabien.
das nennt man dann doch wohl eher jemen?!
viele dort sind schon etwas dunkler. aber nicht so dunkel wie afrikaner.
es kam auch schonmal vor, dass ich gegenueber ihr das n-wort benutzt habe. freilich nicht das deutsche oder englische.
aber eines, das ziemlich eindeutig negativ besetzt wird.
und das war kein problem, was auch sonst!
—–was soll das den bedeuten #eine studierende# ??
ist das eine stinknormale studentin, oder gibts an der fu jetzt eine neue kategorie?!
@#717740:
„Wie heißt denn nun der N heute?“
Keine Ahnung! Ich heiß Prospert. Mein Sohn, den Du wahrscheinlich auch als Neger bezeichnen würdest, heißt Jan.
BTW: Wie heißt denn das Weißbrot heute? Whitey? Nillenkäse?
„Hat der polititisch-korrekte Begriff eine positive Auswirkung bezüglich des Rassismus?“
Nein! Aber umgekehrt wird ein Schuh draus. Es geht übrigens nicht um „politisch-korrekte Begriffe“, sondern um nicht-rassistische!
Ist es eigentlich so schwer, dieses rassistische oder einfach nur respektlose Wort einfach nicht mehr zu verwenden? Müssen wir wirklich noch in 20 Jahren darüber diskutieren (wie die letzten 20 Jahre auch schon)?
@#717744: Maximalpigmentiert – Haha.
Besonders affig finde ich den Begriff „Farbige“. Welche Farbe denn? Grün? Blau? Etwa Rosa? Und seit wann sind „Weiße“ weiß (#FFFFFF) ? Realistisch ist doch eher was um #FF9999.
das ist in der Tat eine schwere Diskussion. Zum einen muss klar sein, dass die Worte selbst nicht rassistisch sein können; es kommt drauf an, in welchem Kontext und mit welcher Einstellung man das sagt.
Erst kürzlich musste ich z.B. lachen, wo in GTA mich irgendein schwarzer Mafiaboss fragte: „your my nigga?“ – er schwarz, ich weiß. In diesem Kontext ist halt die Bedeutung völlig ad absurdum geführt.
Zum anderen glaube ich aber auch, dass man insbesondere als Professor darauf achten sollte, wie man sich ausdrückt. Konnte Heinrich Hoffmann eben noch fragen »Was kann denn dieser Mohr dafür/ Daß er so weiß nicht ist wie ihr?«, muss man sich heute eben anders ausdrücken. So oder so sollte man die Diskussion aber nicht überhöhen, denn mit meinem schwarzen Freunden kann ich jede Menge Späße auch mit dem Wort „Neger“ machen.
@#717750: Das stimmt nicht. Jedes Wort ist nicht nur Wort, sondern Zeichenträger. Da ist eine ganze Geschichte eingeschrieben, eine Begriffsgenese. Neger kommt ganz eindeutig aus der kolonialen Zeit. Du kannst mit dem Diskurs, den Du bei Benutzung Deiner Terminologie bedienst, ironisch brechen oder ihn ernst nehmen, aber vorbeikommen wirst Du daran nicht.
Das Biermischgetränkt, das mir als Schwabe geläufig ist, nennt sich „Araber“, besteht aus Cola und Pennerglück und ist ziemlich zum Kotzen. Meistens endet der Genuss dem Wortsinn nach.
Meine momentane Sichtweise in aller Kürze (was natürlich wieder zu Empörung führen wird):
Die, die keine Rassisten sein wollen, aber dennoch vehement für ihr vermeintliches ‚Recht‘ eintreten, weiterhin althergebrachte rassistische Worte verwenden zu dürfen, weil sie es ja selbst nie so gemeint haben, sind in meinen Augen schlicht uneinsichtige Trotzköpfe, die sich einfach nicht eingestehen können, dass sie aus Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit dumme und herabwürdige Menschenbezeichnungen gebrauchen. Denen empfehle ich einfach mal die Übung, 100 mal vor einem Spiegel folgende Erklärung abzugeben:
Ja, ich habe Fehler gemacht, indem ich andere durch mein erlerntes Vokabular herabsetzte/mich ihnen gegenüber erhöhte. Doch es geschah unbewusst und ohne böse Absicht. Es tut mir leid, ich werde das in Zukunft ändern, weil ich ein einsichtsfähiger, sozial verantwortungsbewusster Mensch bin, der seine Gesellschaft positiv im Sinne eines gleichberechtigten Miteinanders weiterentwickeln will.
Wer dann immer noch nicht überzeugt ist, dass die Bezeichnung ‚Neger‘ bestenfalls noch ein Wort für Lernresistente und sozial Zurückgebliebene ist, der wiederhole die Übung, so lange bis er glaubt, was er sagt.
@#717753: Ja und „geil“ kommt aus nem sexuellen Kontext und wird heute auf alles unbedacht projiziert. Soll ich jetzt rot anlaufen, wenn jemand „geil“ sagt? Sprache entwickelt sich und wenn ich heute „Neger“ sage und jemand sich daran anstößt, soll er von mir aus zur Hölle fahren, denn er hat nen Stock im Arsch bzw. zuviel Political Correctness gekokst. Es ist einfach lachhaft, sowas zu diskutieren.
@#717748: Meine Frage ist damit nicht beantwortet! Wie heißt der politisch korrekte Begriff? Wie wird er in zehn Jahren heißen? Vieles, was vor 20 Jahren politisch-korrekt war, ist es heute nicht mehr, und manches von dem, was heute politisch korrekt ist, wird es in 20 Jahren nicht mehr sein.
Deine Unterscheidung von „politisch korrekt Begriffen“ und „nicht-rassistischen“ finde ich interessant. Sollte das nicht im Idealfall dasselbe sein? Übrigens Danke für die Unterstellung, daß ich Deinen Sohn wahrscheinlich Neger nennen würde.
Daß wir alle nicht frei von diesen Begriffen sind, daß viele in diesen Kategorien denken, es aber nicht sagen, zeigt die Auswahl des Fotos. Was sollen uns die Schaumküsse sagen? Soweit ich weiß, heißt der Schokokuss in Frankreich heute noch so, wie ihn hierzulande jede zweite Hausfrau nennt. Mohrenkopf ist auch noch weit verbreitet.
Ich finde, man sollte sich nicht ausschließlich an Begriffen abarbeiten. Wenn eine 70jährige zu einem Dunkelhäutigen „Neger“ sagt und mit ihm auf der Straße scherzt und zum Kaffee einlädt, kann ich damit leben. Wenn Nazis schreien „Neger raus!“, dann ist das widerlich. Und wenn der Nazi nun schreit „Dunkelhäutige und Schwarze raus“? Ist es dann plötzlich gut?
Mir ist der Begriff wichtig, aber das Denken, das bewußte Denken, das dahintersteckt, ist mir wichtiger.
@#717756:
Ja, nach 38 Jahren Erfahrungen mit Alltagsrassismus (inkl. seinen gewalttätigen Auswirkungen) wächst einem vielleicht ein Stock im Arsch, Massa!
Und es ist in der Tat lachhaft, darüber zu diskutieren. Aber das hat Iris ja schon sehr schön auf den Punkt gebracht: @#717755:
Mehr muss man eigentlich dazu nicht mehr sagen.
hier an der uni wurde ein dozent von der fachschaft angemahnt, da er das wort „schwarzfahrer“ in einer vorlesung benutzte. dies sei wohl rassistisch gewesen.
@#717756: „Geil“ kommt nicht aus dem sexuellen Kontext. Erstens.
Zweitens: Wohin hat sich „Neger“ denn entwickelt? Ähnlich wie wie „blutiges Stück Fleisch“ zu „super“?
@#717758: schwarz, ganz einfach.
http://www.derbraunemob.de/deutsch/index.htm
Das darüber überhaupt noch diskutiert wird (werden muss), finde ich einfach nur arm.
@#717758: „Meine Frage ist damit nicht beantwortet! Wie heißt der politisch korrekte Begriff?“
Wie gesagt: ich weiß es nicht, weil ich mit dem Terminus „politisch korrekt“, einem Kampfbegriff der Rechten, nichts anfangen kann! Und kann dazu nur noch mal die Gegenfrage stellen: wie heißt der „richtige“ Begriff für Weißbrote?
Und das mit der Unterstellung: offensichtlich lehnst Du es ab, das Wort „Neger“ zu unterlassen. Da mein Sohn – so wie ich – eine Hautfarbe hat, die ihn für Dich zum „Neger“ werden lässt, gehe ich einfach mal davon aus, dass Du ihn auch so nennen würdest. Ich sage, wie gesagt, Jan zu ihm.
Und: ja, Begrifflichkeiten ändern sich. Und jetzt? Genau das Frederic oben doch auf den Punkt gebracht. Ist es zu viel verlangt, diese Veränderungen zu akzeptieren? Oder sagst Du auch „tragbares Telefon“ zum Handy?
Und ich kann auch damit leben, dass ein 70-jähriger „Neger“ sagt. Das verwenden eines rassistischen Begriffs aus Unwissenheit oder mangelnder Fähigkeit zur Reflektion allein macht aus Menschen noch keine Rassisten. Ich würde dem Mann einfach in Ruhe erklären, warum ich nicht so genannt werden möchte. Wenn Menschen aber unfähig dazu sind, solche Begrifflichkeiten und deren Hintergründe zu reflektieren und wie ein Dreijähriger immer nur mit dem Boden aufstampfen und schreien „Ich hab schon immer Neger gesagt und das lass ich mir von niemandem verbieten, egal wen ich damit beleidige“, dann verbiete ich ihnen das nicht. Aber ich bezeichne sie dann als das, was sie sind: ignorante Arschlöcher.
Ich kenne übrigens niemanden, der sich ausschließlich an Begriffen abarbeitet. Es ist ein Aspekt.
Vielleicht hilft auch das:
http://www.southparkstudios.com/episodes/102800/
Actually,it is kind of a big deal.
@#717744: Es mag dein Weltbild durcheinander bringen, aber es gibt tatsächlich deutsche Schwarze, völlig ohne Migrationshintergrund. Schwarze oder andere Nicht-Weiße mit „Ausländern“, „Asylanten“, „Fremden“ und-was-weiß-ich-nicht gleichzusetzen ist hochgradig rassistisch.
@ monk:
ich glaub so einfach ist es nicht. natürlich können bestimmte buchstabenfolgen nicht rassistisch sein, sehr wohl aber die damit bezeichneten begriffe. begriffe wie „neger“, „tunte“ oder „schlitzauge“ sind sog. dichte begriffe, d.h. begriffe deren beschreibende funktion (dunkelhäutige, homosexuelle oder asiatische person) nicht von einer (in diesem fall abschätzingen) wertung trennbar ist. natürlich kann jemand behaupten, er benutzt die buchstabenfolge t u n t e als vollkommen neutralen begriff zur bezeichnung homosexueller männer, er würde dann aber kein deutsch mehr sprechen sondern, eine privatsprache.
auch dein beispiel aus GTA zeigt, dass das ad absurdum führen solcher begriffe nur funktioniert, wenn jeder der beteiligten weiß, was die begriffe bedeuten. die frage „you’re my nigga?“ soll ja soviel bedeuten wie „erkennst du mich als deinen herr an?“. diese bedeutung kann sich nur ergeben, wenn man davon ausgeht, dass „nigga“ zu dienen und weiße zu befehlen haben. dass du darüber lachen musst, zeigt, dass du den begriff auch genau so verstehst (das ist kein vorwurf, du verstehst den begriff ja richtig, auch wenn du dich von so einem weltbild abgestoßen fühlst).
im privaten kreis kann man natürlich mit engen freunden alles möglich zu einander sagen und jede menge spaß dabei haben. aber dass das nur im privaten kreis mit guten freunden funktioniert zeigt, dass die begriffe als solche nicht neutral sind. spricht man in der öffentlichkeit von „negern“ „tunten“ und „schlitzauge“ sollte man schon sehr deutlich machen, dass man entweder ironisiert oder zitiert. der grund ist einfach, wie prospert schreibt, dass diese begriffe respektlos sind und auch genau das sein sollen, dafür sind sie da. als geisteswissenschaftler sollte man sowas eigentlich wissen, falls nicht hat der herr professor das jetzt vielleicht gelernt und mit einer aufrichtigen entschuldigung sollte der vorfall zu erledigen sein.
was mir darüber hinaus zu denken gibt ist, dass der mann noch immer das vokabular seiner akademischen jugend benutzt, vielleicht sollte er sich mal mit der forschungsliteratur der letzten vierzig jahre auseinandersetzen, die, so nehme ich an, dürfe weder rassistisch noch in der regel deutsch sein…
Einen anderen Aspekt den ich bei mir selber feststelle find ich interessant:
Wieso hab ich (und denke viele andere) keine Probleme damit Schwuchtel, Behindert oder Spasti zu sagen aber Neger kommt mir nicht über die Lippen. (Was jetzt nicht heißt ich WILL Neger sagen, was ich sagen will ist das ich es selbst nie sagen würde und ich auch jedesmal ein komisches Gefühl kriege wenn ich es höre, weil ich es einfach rassitisch finde)
Und ich bin weder Schwulenfeindlich, Rassitisch oder änliches.
Aber manche Begriffe sind ok und andere nicht obwohl sie eigentlich auf der gleichen Stufe stehen (sollten).
Und ja, ich mein das ernst mit der Frage. Ich weiß es selbst nicht.
Edit: Etwas ergänzt.
@#717763: Seit wann ist der Begriff „politisch korrekt“ denn ausschließlich rechts? Wikipedia sagt (vielleicht stimmt das ja sogar): „Allerdings wird er auch weiterhin von undogmatischen Linken verwendet.“
Du kennst keinen Begriff. Also auch keinen, der Dich nicht stören würde? Ich frage mich auch, warum Du Deinen Sohn hier immer ins Spiel bringst. Jetzt, wo ich seinen Namen kenne, weiß ich ja, wie ich ihn nennen würde. Jan! Bestimmt nicht Neger! Habe ich irgendwo geschrieben, daß ich jemals jemanden „Neger“ genannt habe, es tue oder tun werde?
Wenn Du keine korrekte Bezeichnung kennst, dann frage ich mich, wieviele da draußen einen Begriff kennen. Mir wäre es auch lieber, wenn man dieses Schubladendenken, diese Kategorisierung lassen würde, aber der Mensch will halt für alles und jeden einen Namen oder einen Begriff haben.
Handy ist übrigens ein deutscher Begriff. Der Amerikaner kennt den nicht. Also ist der da nicht korrekt. Andere Länder, andere Begriffe. Ich sage Mobile und zum Laptop Klapprechner. Weil das korrekter ist. Ich bemühe mich;) Du darfst mich ab sofort Weißkäsegesicht nennen. Ich bin da nicht so;)
Wir können den Begriff sehr gern meiden. Du dann aber bitte auch! Paolo Pinkel (22) meint „schwarz“ wäre richtig.
@#717767: Kommt immer drauf an, wie Deine Grundeinstellung ist. Laß Dich nicht verrückt machen! Schwule nennen sich untereinander manchmal auch Schwuchteln, meinen das aber natürlich nicht abwertend, und „behindert“ finde ich nicht schlimm. „Behindertenparkplatz“ ist doch fast offiziell. Ich habe auch schon Schwarze erlebt, die sich im Spaß „N…“ genannt haben. „Spasti“ naja, das ist so ein merkwürdiger Begriff.
schau mal hier… Das nennt man Spiel mit Vorurteilen ;)
http://www.youtube.com/watch?v=6__HfsIhPj0
Und jetzt werden hier einige schreien: Otto Waalkes ist ein Rassist! Nur weil er das N-Wort benutzt und Millionen Deutsche haben tatenlos oder lachend zugesehen.
@#717768: „Schwarz“ ist richtig. http://www.derbraunemob.de/shared/download/warum_keine_farbigen.pdf
Davon abgesehen solltest du dich fragen, warum du so dringend einen Begriff brauchst. Redest du so häufig über Personengruppen, die sich durch äußerliche Merkmale ergeben („Rothaarige“, „Schwarze“, „Grünäugige“, „Leute-mit-Schuhgröße-42“)?
Der Begriff ist aus einer Zeit, als Rassismus gesellschaftsfähig war (und das Wort Rassismus wahrscheinlich noch gar nicht existierte). Und diese Zeit ist noch nicht lange vorbei, was erklärt, warum das Wort „Neger“ noch unbefangen benutzt werden konnte, als ich ein Kind war (in den 70ern und 80ern – Pippi Langstrumpf: Mein Papa ist ein Negerkönig).
Schmeissen wir ihn also getrost auf den Müll!
@Martin Gandrath: Habe ich schon beantwortet in (28). Ich brauche keine Begriffe, aber mancher braucht sie. Bedarf ist also da.
@Fragezeichner: Mein reden. Gestern war gestern. Heute ist heute. Aber heute ist das Gestern von morgen. Schauen wir mal, wie wir in 20 Jahren über die Gesellschaft 2009 denken. Der Begriff ist doch schon längst im Müll, aber der Deckel ist noch nicht drauf!
Harald Schmidt ist übrigens auch ein hartnäckiger N-Sager:
http://www.youtube.com/watch?v=tAdyJe13Hmc
Wir sollten lieber mal diskutieren, warum der Rassismus da besonders ausgeprägt ist, wo es kaum anders als der Durchschnitt aussehende Menschen gibt (puh, dieser Bereich ist ein Mienenfeld, man kann gar nichts mehr sagen ohne falsch verstanden zu werden) ;)
ich dachte das heisst „pigmentiös überbevorteilt“?
So sollte also auch der Negerkuss verboten werden oder wie?
Wären denn analog dazu auch die Begriffe „dick“ und „fett“ so zu gebrauchen. Für die Diskrminierung „fett“ und ansonsten dick? Ich kenne jemanden der ist so dick, den kann man schon nicht mehr dick nennen.
Ich denke im übrigen, dass jeder ein Recht auf Diskrimierung hat. Auch der schwarze Mann aus Afrika.
Innere Heiligtümer, die sollte man nicht zerstören und mißachten.
Ich finde, Neger geht gar nicht. So wie übrigens auch Autobahn gar nicht geht. Hätten wir noch das Nazometer, wüßten wir immer , was überhaupt noch geht. Aber das Nazometer geht ja auch nicht. Ja liebe Kartoffeln und weißen Looser( denn Abwertungen des autochthonen Deutschen gehen immer): was geht denn noch? Bald gar nichts mehr für Eingeborene, und vielleicht wird die um 2000 geborene Generation gegen die politisch korrekten Gutmenschen so rebellieren, wie momentan die digital natives gegen Zensursula aktiv werden.
@#717770: Wow, 30 Kommentare hat es gedauert bis der „… and you have the fucking nerv …“ Spruch kam.
http://www.derbraunemob.de
Danke. Die Linke wie ich sie liebe, 100% humorbefreit. Wunder mich nur das die nicht auch gegen die (wie werden die mit der dunklen Haut und den großen Lippen da genannt?)Diener in Asterix Comics wettern oder Dr. House.
„…
Freedom of speech, let ‚em take it from me
Next they’ll take it from you, then what you gonna do?
Let ‚em censor books, let ‚em censor art
Pmrc, this is where the witch hunt starts
You’ll censor what we see, we read, we hear, we learn
The books will burn
You better think it out
We should be able to say anything, our lungs were meant to shout
Say what we feel, yell out what’s real
Even though it may not bring mass appeal
Your opinion is yours, my opinion is mine
If you don’t like what i’m sayin‘? fine
But don’t close it, always keep an open mind
A man who fails to listen is blind
We only got one right left in the world today
Let me have it or throw the constitution away
… „
(Bodycount)
@#717768:
Seit wann ist der Begriff „politisch korrekt“ denn ausschließlich rechts?
„Der Begriff wurde von Rechten zielgerichtet in den Diskurs eingeführt – und er hat eine bestimmte Funktion, nämlich Antirassismus, Antisexismus, etc. zu denunzieren. Daran ändert sich auch nichts dadurch, dass es auch Linke gibt, die diesen Begriff nutzen. Genauso wenig ändert sich am rassistischen Wort „Neger“ dadurch etwas, dass Harald Schmidt ihn benutzt!“
„Also auch keinen, der Dich nicht stören würde?“
Mich stört „Schwarzer“ z. B. nicht. Aber insgesamt verstehe ich überhaupt nicht, warum die Kategorie der Hautfarbe (natürlich nur die der Schwarzen) so häufig gebraucht wird??!! Ich bin überdurchschnittlich groß, lief früher mit nem Iro rum, bin einmal sitzen geblieben, hab Soziologie studiert und heut hab ich nen Bierbauch. Ich wurde aber fast noch nie als „Punk“ als „Großer“ als „Sitzengebliebener“ (selbst in meiner damaligen neuen Klasse war ich nicht „der Neue“, sondern „der Neger“) oder „Dickbäuchiger“ tituliert. Und auch heute bin ich selten „der Soziologe“, sondern halt „der Neger“ oder bestenfalls noch „der Schwarze“. Ich benötige die Kategorie „die Weissen“ jedenfalls sehr, sehr selten…
„Ich frage mich auch, warum Du Deinen Sohn hier immer ins Spiel bringst.“
Ich hab meinen Sohn exaktement ein mal ins Spiel gebracht. Und er kommt mir bei der Diskussion vor allem deshalb in den Sinn, weil wir gerade ernsthaft überlegen, ihn auf eine andere Grundschule zu bringen. Warum, mag sich der eine oder andere denken können.
„Du darfst mich ab sofort Weißkäsegesicht nennen“
Das ist nett von Dir, aber ich benötige solche Kategorien nicht. Zudem ist es nun mal ein Unterschied, ob Du aufgrund Deiner Hautfarbe zeit Deines Lebens rassistischer Diskriminierung und auch Gewalt ausgesetzt warst oder nicht. Es stört mich nicht, wenn mich jemand „langer Lulatsch“ nennt…. „Neger“ darfst Du mich aber nicht nennen.
„Du dann aber bitte auch! “
Ich benutze dieses Wort ausschließlich als Zitat!
Nochmal: wieso kann nicht einfach akzeptiert werden, dass die meisten Schwarzen sich durch dieses Wort beleidigt fühlen? (Dabei spielt es keiine Rolle, ob Schwarze sich die Beleidigung angeeignet haben. Ich hoffe doch, das muss nicht näher erläutert werden?) Ob Ihr es jetzt genau nachvollziehen könnt oder nicht – lasst es doch einfach bleiben! Ohne jahrelange Diskussionen. Ist das so schwer? Berührt das Eure Grundrechte? Und wenn jemand „Bimbo“ zu mir sagt, muss ich das dann auch akzeptieren? Oder „Kaffer“?
@#717781:
@#717782:
Ich bin raus, jetzt wird´s ekelhaft. „Freemdom of speach“ meint NICHT das Recht, andere herab zu würdigen. Ich glaube auch nicht, dass Ice-T sich freuen würde, seinen Songtext in diesem Zusammenhang zu lesen.
Und „Der braune Mob“ hat mit „links“ erst mal gar nichts zu tun, es ist ein Zusammenschluss von Schwarzen, von Menschen, die täglich mit Rassismus konfrontiert sind.
Euch noch viel Spass bei Eurem Kampf um das Recht, andere zu beleidigen – ich wünsche Euch trotzdem nicht, dass Ihr je unter Diskriminierung zu leiden habt.
@39 prospert: Die weiße Dominanz ist jedenfalls heute vorbei, in den staatlichen Schulen werden weiße Kinder aus rassistischen Gründen diskriminiert, sehr oft aus rassistischen Gründen körperlich angegriffen. Das fällt den Gutmenschen nur deshalb nicht so auf, weil ihre Kinder meistens Privatschulen oder Gymnasien außerhalb der Innenstadt besuchen. Johnnys Kinder gehen sicher nicht auf die Rütli-Schule, aber darüber redet er so selten, wie er darüber redet, daß er meines Wissens auch nicht mit dem Normalvolk zur Schule ging, sondern aufs edel canisius Kolleg.
Die Weißen aus den unteren Schichten sind heute so ausgegrenzt durch aggressive Muslime, wie es farbige Kinder zumindest in der Bundesrepublik nie waren. Vielleicht warst Du, prospert, der Neger und nicht der Neue. Du hast aber nicht täglich Prügel gekriegt von den Weißen, die bekommen sie aber auf den staatlichen Hauptschulen heute von den Muslimen.
@#717756: so sieht das aus!
tanke
@#717783: Ich glaube, wir sind uns beide im Grunde einig;) Die Frage, warum der Mensch dazu neigt, in diesen Kategorien zu denken, liegt darin, daß der Mensch ein visuelles Wesen ist. Man sieht etwas und man will wissen, wie es heißt oder besser: wie man es nennt. Du kennst das sicher von Deinem Sohn: „Papa, was ist das, wie heißt das?“ So sind wir Menschen eben. Alles braucht ein Ettiket.
Der Mensch findet es komisch, merkwürdig, seltsam, aber auch befremdend, wenn da einer anders aussieht.
Du bist ein Schwarzer in einer Gesellschaft, in der mehrheitlich hellhäutige Menschen leben. Da bist Du der Exot (ganz wertfrei gemeint). Wie sieht es in Ländern aus, wo Weiße in der Minderheit sind? Ist es da nicht auch manchmal genau umgekehrt? Hat man da nicht auch Begriffe für diese Weißen, Begriffe, die ins Rassistische gehen? Gesellschaften definieren sich auch über das Aussehen.
Ein Freund von mir war letztens drei Wochen in Japan und man ist, als er in den Bus kam, teilweise aufgestanden und woanders hingesetzt, weil er ein Exot war. Gerade im ländlichen Raum war die Befremdung deutlich spürbar. Er sah eben überhaupt nicht so aus, als ob er irgendwie dazugehörte. Viel zu europäisch.
Ich glaube, es ist hier etwas in uns, das noch aus Zeiten rührt, wo unsere Vorfahren auf den Bäumen gesessen haben.
Man kennt das aus dem Tierreich: Albinos haben es schwer. Schwarze sind unter Weißen „Albinos“. Wer anders aussieht, hat es schwerer. Immer. Leider.
Dabei sollten wir seit der „Menschwerdung“ auch denken wie Menschen und das Tier in uns endlich loswerden. Aber nein, es heißt: Ausgrenzen, Abgrenzen, denn der „Fremde“ könnte uns ja was wegnehmen. Diese Verhaltensweise ist in jedem Sinne affig. Manche sind eben noch nicht von den Bäumen runter;)
Und natürlich würde ich es mir an Deiner Stelle nicht gefallenlassen, wenn Dich einer „Bimbo“ oder „Kaffa“ nennt. Erstens sollte sich niemand so nennen lassen müssen. Zweitens ist das noch eine Kategorie über dem N-Wort. Meine Meinung! Das N-Wort ist in vielen noch drin. N-Kuss usw. „Bimbo“ ist eine andere Liga.
Und nun Frieden! Ich glaube, wir grenzen die anderen hier grad etwas aus;) Grüße!!!
Die Frage ist doch, muss man überhaupt differenzieren? Und wenn ja, warum?
Kann auch nur das Buch empfehlen, das Kommentar Nr. 9/Martin Grandrath schon genannt hat. Mit dem Wissen im Hinterkopf, fällt es deutlich leichter nur noch Menschen zu begegnen und nicht mehr Farbigen, Asiaten, Mulatten, braungesinnten Weißen etc.
@cjs:
Ich gebe dir insofern recht, dass hinter den Worten natürlich eine Wertung und Geschichte steht. Das stimmt, und es macht eben wirklich einen Unterschied, ob man nun „Neger“ oder „Schwarzer“ sagt.
Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass man die Worte aber nicht überhöhen sollte. Denn wenn ich kein Rassist bin, ja im Gegenteil gegen solches Gedankengut einstehe, dann meine ich auch mich von der Bedeutung distanzieren zu können. Selbstverständlich nutze ich dann solche Wörter eben im Spaß oder zitierend, doch das erwarte ich auch von anderen zu erkennen. Das ist eben bei meinen schwarzen Freunden keine Frage (die ja nicht umsonst meine Freunde sind), bei manchen ernte aber z.T. befremdliche Kommentare. Das ist gut so (watch your language!), aber sollte eben nicht überhöht werden.
In der Vorlesung kann der Professor das natürlich so nicht sagen. Keine Frage.
Ganz radikal ist z.B. South Park. Dort ist der Inhalt nicht selten die übelste Beleidigung von Minderheitenund allgemein eine nicht gerade höfliche Sprache, ausgedrückt wird aber natürlich das komplette Gegenteil. Aber das will ich eben nicht jedem erklären müssen, genauso wie meine Ausdrucksweise.
Da fällt mir doch glatt wieder Mister C.K. ein
http://www.youtube.com/watch?v=7N6Phmale_Q
@#717766:
Dito. Das bringt es auf den Punkt. In meinem engen freundeskreis mach ich bestimmt auch mal den ein oder anderen Scherz, der nicht korrekt ist und eigentlich auch überhaupt nicht zu meinem Weltbild passt. Aber in der Öffentlichkeit ist sowas nunmal unangebracht und das sollte ein Akademiker eigentlich wissen (Ich bin mir allerdings sicher, dass der Prof. keine böse Absicht damit hatte).
@#717785:
Ich glaube, dass es für die Diskussion ziemlich wurscht ist, wo Johnny auf die Schule gegangen ist. Das war unnötig…
Viel wichtiger erscheint mir die Frage, wie die kleinen Kalorienbomben im Symbolfoto nun genannt werden!
Dickmanns, oder gar Dickmann’s? Leicht übergewichtig’s Männkelein?
@#717785: Hier stand bis gerade eine längere, ruhigere Antwort auf deine Kommentare, die wiederholt sowohl die muslimischen Freunde meiner Kinder als auch deren Eltern, die ich mindestens als gute Bekannte bezeichne, beleidigen. Diese Anwort bemühte sich erneut, dir Nachhilfe zu geben und stellte dir wieder meine immer gleiche und von dir bis heute unbeantwortete Frage nach deinen Lösungsvorschlägen für vorhandene soziale Probleme, die ich nicht nur leicht, sondern völlig anders sehe als du.
Ich hab das dann aber wieder gelöscht, weil es reine Zeitverschwendung wäre.
Stattdessen:
Schieb‘ dir deinen „Gutmenschen“-Scheiß in deinen rassistischen Arsch.
Plonk.
Da ich gerade in Fahrt bin: Mich überrascht diese Diskussion sehr, da ich sie für längst erledigt hielt.
„Neger“ ist eine rassistische Beleidigung, daher hat der Begriff im öffentlichen Sprachgebrauch als Bezeichnung von schwarzen Menschen nichts zu suchen. So einfach ist das.
Dass es hier eine solche Diskussion darüber gibt ob das Wort „Neger“ rassistisch ist oder nicht ist wirklich verdammt erschreckend. Aber wenn die Information, dass dem unzweifelhaft so ist (und da kann man hundertmal „political correctness“ schimpfen) selbst unter Universitätsprofessoren nicht flächendeckend verbreitet zu sein scheint wundert mich gar Nix mehr….
… zum ausklang dieses tages und auch dieser diskussion empfehle ich einen schluck eierlikör und vielleicht … ein nettes lied … pfeifen …, dann kann nichts mehr schief gehen….
Ich will nur kurz die Kollegen von Scrubs zitieren.
http://www.youtube.com/watch?v=8BIGvWKNRmA
Einfach NICHT benutzen. Unserer Tage. Wir benutzen ja auch nicht mehr das J-Wort und viele andere Worte.
http://www.youtube.com/watch?v=4gYM6_hcf1Q
Wo haben alle Frauen lockiges Haar ? In Afrika !!
Ich habe länger überlegt ob ich hierzu etwas schreiben soll, allerdings war ich über die Meinung einiger hier etwas, erschrocken ist das falsche Wort, sagen wir mal überrascht.
Ich persönlich möchte mit meiner Meinungsäusserung hier keinem auf den Schlips treten, keinem meine Meinung aufzwänger oder sogar jemanden beleidigen, nichts liegt mir ferner! Ich möchte sie einfach nur Kund tun und damit vielleicht den ein oder anderen zum Nachdenken anregen.
Ich selbst habe in meiner Kindheit viele Beleidigungen über mich ergehen lassen, leicht war diese Zeit allemal nicht, trotzalledem möchte ich als positives Resultat daraus sehen, dass mich diese Zeit abgehärtet hat gegenüber Dingen die einem heute teilweise über den Weg laufen. (ganz getreu der „zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr raus“ Taktik)
Sicherlich, und das soll jetzt definitiv nicht untergraben werden, waren diese Beleidigungen nicht auf rassistischer Ebene, diese wünsche ich wirklich keinem Menschen, trotzalledem lernt man auch daraus.
Sehr hilfreich ist mir das Heutzutage besonders deshalb, da ich ein, für manche Menschen vielleicht anstößiges Äusseres mit mir führe. Jedoch fühle ich mich darin wohl, sonst würde ich das nicht tun.
Sobald ich gesehen werde macht sich ein jeder einen ersten eindruck von mir, schiebt mich, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, in eine Schublade aus dem Schema Mensch, in die er mich, aufgrund seiner Lebensgeschichtlichen Erfahrung, einordnet. Selbstverständliche tue ich das mit ihm auch.
Sei die Person mir gegenüber nun ein HipHopper, ein Punk, ein Polizist oder ein Nazi, auf jeden fall bilde ich mir ein Urteil über ihn. Selbstverständlich trifft diese einschätzung nicht immer, bei manchen Menschen sogar selten bis nie, zu, jedoch liegt man damit doch oftmals grob richtig.
In Berlin gibt es, um wieder auf den Kernpunkt dieser Debatte zu kommen, ein aus meiner Sicht viel aussagekräftigeres Beispiel.
Läuft man durch die Straßen Berlins wird man des öfteren Türken sehen. Eben diese Wort ist, wenn auch mit sicherheit nicht vergleichbar zum „N-„Wort (ich finde übrigens dieses kürzel deutlich peinlicher als diese gesamte diskussion zusammen), teilweise beleidigend aufgefasst beziehungsweise gemeint. Dabei beschreibt es streng genommen nur die (vermutliche) Herkunft dieser Person.
Wer von uns regt sich bitte darüber auf wenn er im Ausland als „German“ angesprochen wird?
Mit welchem Recht möchten hier einige andere ihrer Sprache entmächtigen? Sollte in einem freien und demokratischen Land (*hust Zensursula *hust*) nicht jeder seine eigenen Gedanken hegen können?
Wenn wir das ganze nun, unter Aussenvorlassung von radikalen Extrema, betrachten, soll doch jeder über jeden eine Meinung haben wie er möchte, soll er doch mit seinen Freunden darüber reden wie er möchte, sofern er diese Kommentare nicht offen dieser Person gegenüber äusser, und dabei sogar noch eine Wertung in die Stimme bringt sollte sich daran keiner Aufregen.
Mir läge es Fern jemand auf der Straße als Solchen oder Solchen anzusprechen,
ich würde weder jemanden Türke, Engländer noch Neger nenne, dass ist aus meiner Sicht keine Basis für ein höfliches Gespräch, jedoch sollte aus meiner Sicht nicht immer alles einer strengen Bedeutung unterworfen werden.
Meiner Lebensweise nach soll jeder Tun und Lassen was ihm beliebt, solange er dabei keinem Schadet oder andere in ihrer Lebensweise beschränkt. Das diese Motto nur begrenzt durchfürbar ist verstehe ich vollstens, nur ist es mir lieber, wenn die Nazis in ihrem dunklen Keller Ihre Idiologien ausschreien, als das sie das graffitiform oder verbal anderen gegenüber tun.
Warum der Begriff „žNeger“ einfach nicht geht, hätten wir dann ja mal wieder geklärt. Ebenso wohl auch, dass es nur dann einen Sinn ergibt, eine auf äusserliche Merkmale verweisende Bezeichnung zu gebrauchen, wenn dies im Kontext auch tatsächlich relevant ist. Ironischerweise dürfte das überwiegend bei der Thematisierung rassistischer Überzeugungen und ihrer Folgen für die Angesprochenen der Fall sein.
Interessanter finde ich in diesem Zusammenhang aber einen anderen Punkt — wo wir schon dabei sind: Wieso sehen die meisten von uns jeden Menschen, der sich im Spektrum von sehr dunkelhäutig bis sehr hellhäutig nicht sehr nah am letzteren Ende tummelt, spontan als kategorisch schwarz an?
Anschauliches Bild dazu: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/c/ce/RicePowellBushRumsfeld.jpg
Ich lese gerade Richard Dawkins (btw sehr lesenswertes) Buch „žGeschichten vom Ursprung des Lebens“ (The Ancestor“™s Tale). Er beschreibt die schwarze Hautfarbe mit Blick auf dieses kulturelle Phänomen und in Abgrenzung zu ihrer ansonsten recht geringen genetischen Relevanz als „žmemetisch dominante Eigenschaft“. Zudem weist er auf eine These des Anthropologen Lionel Tiger hin, nach der das Phänomen auf eine rassistische „žVerschmutzungsmetapher“ in der Kultur der Weißen zurückzuführen sei. Nicht uninteressant…
@#717785: Holla at the Gutmensch! Zum Glück bin ich einer, dann muss ich nicht sein wie du.
zum Thema: Letztes Jahr hat ein Dozent in meinem Hauptseminar, ach ich kopier den Text, den ich in unserer Fachschaftszeitung geschrieben habe, hier rein:
„Vor kurzem antwortete der Dozent meiner Veranstaltung in Publizistik auf die Frage einer Kommilitonin, wie viel Ahnung sie denn von Statistik haben müsse, um die Hausarbeit schreiben zu können: „SPSS ist da der Neger für Sie.“ Ich war irritiert. Hat er tatsächlich „Neger“ gesagt? Im Sinne von „Sklave“? Ich fragte meine Nebensitzerin, doch sie hatte nichts gehört.
Dann meldete ich mich und fragte laut nach, was SPSS, die Analyse- und Rechensoftware, für meine Kommilitonin sein sollte und erhielt eine Wiederholung der Vorstellung.
Im Nachhinein schäme ich mich dafür, dann nichts mehr gesagt zu haben. Ich war zugegebenermaßen relativ perplex und, was mir viel schlimmer schien, scheinbar der Einzige, der etwas daran auszusetzen hatte. Im Nachhinein erzählten mir auch noch andere Teilnehmer, wie sie zuerst ihren Ohren nicht getraut hätten.
Je länger der Vorfall zurückliegt und je länger ich darüber nachdenke, umso mehr packt mich der Zorn. Als ich in einer Mail zu meiner Hausarbeit nochmals darauf beharren wollte, dass dieser Begriff nicht zu akzeptieren ist, hatte die Kommilitonin, mit der ich zusammen schrieb, Angst, dies könnte sich auf unsere Note auswirken. Um sie zu beruhigen, rief ich extra den Kollegen des Dozenten, der mit ihm gemeinsam das Seminar leitete, an. Er war selbst zusammengezuckt, als er das Wort „Neger“ gehört hatte. Doch nun erklärte er die Verwendung dieses dann doch recht unmissverständlichen Begriffs mit dem Verweis auf das Mainzer Idiom. Da die Franzosen seit der Mainzer Republik Ende des 18. Jahrhunderts Mainz immer wieder besetzt hatten und die Generäle nun mal schwarze Diener gehabt hätten, wäre das dadurch zu entschuldigen.
Ich weiß, dass der Dozent ein toleranter und intelligenter Mensch ist, der niemandem etwas Böses will. Bei dieser Äußerung rollten sich mir aber doch die Krampfadern gen Nordpol. Genau deshalb, eben weil das Wort „Neger“ darauf verweist, dass Schwarze vor nicht allzu ferner Zeit de iure und in großen Teilen der Welt de facto immer noch als minderwertige Menschen, die vielleicht als Sklaven oder Diener taugen, angesehen werden, sollte man auf das Wort verzichten. In exakt diesem herabwertenden Kontext, wie ihn sein Kollege benutzt hatte, ist es ganz einfach rassistisch.“ Usw.
Der Text ist noch nicht erschienen. Aber es ist im Institut offenbar Konsens, dass ich mit meiner „political correctness“ übertreibe.
Neger: Ob das ein beleidigender Begriff ist oder nicht, hängt meiner Einschätzung nach davon ab, wie er verwendet wird. Wofür soll ein Wort denn gut sein, das umschreibt, dass ein Mensch eine dunkle Hautfarbe hat? Um ihn von Menschen mit heller Hautfarbe zu unterscheiden. Diese Unterscheidung hat aber eine Motivation. Besteht diese Motivation darin, den Bezeichneten herabzuwürdigen, ist der Begriff diskriminierend. Im Allgemeinen ist eine Unterscheidung von Menschen nach Hautfarben nicht hilfreich, nicht erforderlich und nicht wünschenswert. Wird dennoch eine solche Unterscheidung getroffen, kann sie oft diskriminierend sein. Deshalb ist es das Wort „Neger“ meistens auch, und zwar gerade in früheren Jahrhunderten. Auf Gemälden des Rokoko wurden schwarze Dienergestalten vor allem deswegen eingefügt, um durch den Kontrast zur dunklen Hautfarbe die Schönheit der weißen so deutlich als möglich hervorzuheben. Ebenso funktioniert das Wort „Neger“: Es betont das Edle derjenigen Personen, die nicht so bezeichnet werden. Und damit wertet es die anderen ab.
Dennoch ringe auch ich mit mir. Sorry. Ich schaffe es nicht, den Negerkuss anders zu nennen. Aber ich denke dabei an keinen der Bestandteile dieses Wortes – auch nicht an einen Kuss. Sprache kann verräterisch sein, sie ist manchmal aber auch unschuldiger als es der Verdacht nahelegt. Wer denkt heute noch darüber nach, welch grausame Bedeutung hinter einer Redensart wie „Ich fühle mich wie gerädert“ steckt? Eigentlich dürfte man sowas nicht sagen. Eigentlich.
Sprache diskriminiert genau dann, wenn es eine unausgeprochene Bedeutungsebene hinter der ausgesprochenen gibt. Wann das der Fall ist, lässt sich aber nicht verallgemeinern. Das hängt ganz vom Sprecher ab und von der Situation, in der er sich äußert.
Godwi
@#717807: Ich nenne Türken durchaus Türken, wenn sie Türken sind, und Engländer sind äußerst selten beleidigt, wenn man sie Engländer nennt (ganz im Gegenteil). Ich habe auch nichts dagegen, wenn man Deutscher zu mir sagt. Denn daran ist rein gar nichts falsch.
Und das hat alles weder etwas mit Meinungsäußerung zu tun noch mit rassistischen Beleidigungen.
Entschuldige bitte falls das falsch rübergekommen ist, ich meinte dieses in Bezug auf Engländer usw durchaus nicht in beileidigendem Kontext.
Ich finde nur das man nicht auf jmd zugehen sollte und ein Gespräch mit den Worten „eh du franzose“ o.ä. beginnen sollte.
Das mit den Türken war auch vielmehr eine Festellung als eine persönliche Einschätzung!
Der ‚Mohrenkopf‘ kann einem schon mal zu denken geben.
Dafür einen ‚Schaumkuss‘
Sonst noch irgendwelche Sorgen?
Bestimmt
Was ist ein sog, „Datsch“
@#717785: Nicht die anderen, sondern Du machst Deutschland unerträglich.
Mein Problem bei der starken Politisierung von Diskussionen ist das abstrakte Moment. Folgendes betrifft nur meinen eingeschränkten Erfahrungshorzont aber hat mich stark geprägt:
In der Oberstufe in der solche Themen noch und nöcher durchgekaut werden, war man sich natürlich im Ethik-Unterricht unioso, dass Diskrimierung gegenüber Ausländern scheiße ist und dass man stets den Anfängen wehren müßte. In der 5min.-Pause wurde dann wieder eifrig bösartig gelästert über eine Außenseiterin, die nicht besonders hübsch und auch ein wenig verschroben war, aber recht intelligent. Die hat das natürlich gespürt und wird sich jetzt vermutlich nicht allzu glücklich an die Schulzeit zurückerinnern.
Mich hat das erstaunt und angewiedert. Zu oft handelt es sich bei political correctness dann doch nur um Worthülsen, aber nicht um Inhalte die auch wirklich gelebt werden.
Man kann nicht künstlich ein anständiger Mensch sein.
Niemand ist unfehlbar und wir sind alle irgendwann unfair zu jemanden, aber es gibt Menschen, denen macht es Freude auf anderen herumzutrampeln. Und die gibt es unter den Menschen die eine politisch korrekte Sprache pflegen genauso wie unter denen die das nicht tun. Scheiße kommt manchmal sehr gepflegt und manchmal sehr derb daher, aber es bleibt Scheiße.
@#717813: Aber was ich meine ist doch, dass du Nationalitäten nicht in eine Reihe mit einer Beleidigung stellen kannst, dafür gibt es keinen Grund. Ersteres ist einfach keine Beleidigung. Du kannst durchaus auf jemanden zugehen und ihn (wenn du unsicher bist) fragen, ob er z.B. Türke oder Franzose oder Grieche ist. Völlig in Ordnung.
„Ey, du (hier Nationalität einsetzen)“ ist aber vermutlich in jedem Fall ein etwas ungeschickter Erstkontakt. ;)
@#717750: so auch in pulp fiction…
gab doch auch diesen lehrer in den staaten der den begriff n(p.c.) von n(p.c.) unterschieden sehen wollte. eine herrliche parodie darauf ist auch in einer boondocks folge zu sehen. uncle rukus…no relation…
@#717814: Mohrenkopf geht gar nicht. Links sind Weiße und in der Mitte sind Mischlinge. Ich hätte gern einen coolen Sammelbegriff für die Dinger.
@#717818: Man kann das alles auch mit viel Humor sehen, und speziell in den USA, wo die Debatte eine längere Tradition hat, kann man im richtigen Kontext böse darüber herziehen und sie ad absurdum führen, das funktioniert von allen Seiten, noch leichter aber, solange man nicht selbst davon betroffen ist oder sich in halbwegs „aufgeklärten“ und grundsätzlich „okay-en“ Kreisen bewegt.
Das alles ist jedoch nicht mehr halb so lustig, wenn man sich täglich mehrfach unterschiedlichste abwertende Bezeichnungen seiner selbst anhören muss. Im Supermarkt. In der U-Bahn. Bei Behörden. In der Springer-Presse.
Der offenbar einzige, der innerhalb dieser Diskussion hier auf solche Erfahrungen selbst verweisen konnte und meiner Meinung nach durchaus berechtigt absichtlich provokant nachhakte (Prospert), hat sich scheinbar aus der Debatte ausgeklinkt.
Fail.
Für uns.
Big time.
@#717800:
Ich finde, dieses G-Wort wäre mal ein würdiges Diskussionsthema. Ich habe den Eindruck, dieses komische Wort begegnet mir in letzter Zeit immer häufiger… meist herabwertend. Was ist so anstrebenswert daran, ein Schlechtmensch zu sein? (Schon klar, dass mit „Gutmensch“ eigentlich sowas wie Naivling gemeint ist, aber trotzdem bemerkenswert…)
Verfolge die Diskussion gerade von einem anderen Rechner, aber ich bin zu sehr Gutmensch, um die Klappe halten zu können. Diese Vermischung von Nationalitäten und Rassismus finde ich überaus merkwürdig. „Neger“ ist keine Nationalität und keine Staatangehörigkeit. Punkt.
Man kann mit Vorurteilen spielen, kann sie entlarven, so wie Harald Schmidt und Otto Waalkes, man kann provozieren usw. Schlimm wird es, wenn Leute nicht mehr spielen, sondern es ernst meinen. Ich glaube, an manchen Stellen in dieser Diskussion ist diesem und jenem die Birne durchgebrannt. Irgendjemand sagte mal zu mir „Große Diskussionen ziehen immer Spinner an“
@Johnny Haeusler: Ruhig Blut!;) Nichts ist so alt wie ein Artikel von gestern;) Alte Weisheit aus dem Printbereich…
Moin,
ich kann die Frage nach den „richtigen“ Begriff schon irgendwie verstehen. Das N-Wort geht nicht, da gibt es keine zwei Meinungen. Im Amerikanischen ist aber die Euphemismus-Tretmuehle schon zwei drei Stufen weiter: „schwarz“ ist da schon laengst als abwertend abgehakt. Die US-Bezeichnungen „afroamerican“ and „caucasian“ sind auch nicht einfach in den deutschen Sprachgebrauch uebertragbar.
@#717784: Lieber Prospert,
ich bin weiß. Aber ich habe andere Erniedrigungen und Demütigungen aushalten müssen, um zumindest ahnen zu können, wie es für dich war und ist.
Ich benutze das Wort (und ähnliche) schon lange nicht mehr (früher wusste auch ich es nicht besser) und ich verspreche dir, es niemals wieder zu benutzen.
Ich werde auch jeden darauf hinweisen, es bitte nicht zu tun, sollte ich es hören.
diese diskussion ist fast noch interessanter als der artikel selber. jeder hat was dazu zu sagen – und keinem scheint das naheliegendste einzufallen – ich zum beispiel bin eben einfach nur deutscher, meine eltern übrigens auch.
Das Thema umgekehrter Rassismus führt hier vermutlich deshalb zur Aufregung, weil man spürt, daß man sich dieser Bedrohung nur durch die Flucht auf Privatschulen entziehen kann. Von den jetzt lebenden Generationen wird man vor diesem Thema zur Aufrechterhaltung der Gutmenschillusion genauso flüchten wie der Wiefelspütz vorm Internet. Die jetzt geborenen Weißen werden dereinst ihre Eltern hassen, denn die lassen sie in einer Welt von umgekehrt rassistischer Gewalt zurück.
Ich kann mit dem Professor mitfühlen. Anders als bei anderen Begriffen, die im Zuge der politischen Kerrektheit nach und nach verdrängt wurden, vollzog sich der Wandel hier nicht lautstark mit „Das sagt man aber nicht!“, sondern eher schleichend und still, so dass es einem gar nicht wirklich auffiel. Dennoch sage ich inzwischen schon seit mindestens 15 Jahren nicht mehr „Neger“ und denke, dass auch ein Professor das inzwischen mitbekommen haben soll.
Und nur, weil da so ein hübsches Photo drüber klebt: „Negerkuss“ sag ich weiterhin. Ist einfach so und dafür schäme ich mich auch nicht, da ich da überhaupt keine Assoziation zu „Negern“ habe und „Schokokuss“ oder gar „Schaumkuss“ absolut uncharmant finde.
@ crapsto: das ist ekelhafter Rassismus. Einen umgekehrten Rassismus gibt es nicht, denn schon historisch gesehen waren immer nur Weisse rassistisch.
Dürfen mich Schwarzafrikaner jetzt auch nicht mehr „Weisser“ nennen?
Und wie nenne ich Schwarzafrikaner, die in Amerika geboren wurden? Kurzform bitte..
Kompletter Bullshit, die Diskussion.. gibt es so wahrscheinlich nur in Deutschland, dem Land der unheimlich Betroffenen.. zumindest ein Stück weit..
BTW: Auch Weisse wurden versklavt: von Afrikanern. Stichwort: Berber-Piraten. Vergisst man heute aber gerne.
Und: ich benutze das Wort „Neger“ nie, finde die Diskussion aber total dämlich.
„Der korrigierte Neger“ – der Text drückt das Richtige aus. Ist ja schön, wenn dann nur noch pseudo-korrekte Begriffe, die auch von den Moralisten akzeptiert können, in der Zeitung stehen, wenn mal wieder irgendwo Leute wegen Hautfarbe oder was auch gelyncht werden.
Der Rest der Diskussion ist hier vollkommen sinnfrei. Begriffe wie Nigger
verstehe ich ja auch als abwertend – aber Neger kommt von negus, schwarz.
Wer sich über irgendetwas aufregen will, kann an allem ein Haar finden. Oder einfach mal ruhig bleiben.
Neger kommt vom lateinischen niger – schwarz, heißt also Schwarzer.
Was ist da jetzt schlimm dran?
@#717838: Mit dem Wortursprung kommt man leider nicht weiter.
In der Geschichte wurden viele Begriffe, die wertungsfrei sein könnten, benutzt um Rassismus auszuüben. Und dann ist Schluß mit Wertungsfreiheit! Ich will hier nicht noch einmal die Geschichte des Begriffs erläutern.
Man muß immer aufpassen, daß man, wenn man einen Begriff vom Wortursprung her betrachtet, nicht denen in die Hände spielt, die damit Rassismus ausüben wollen. Erklärung ja, aber man muß aufpassen, daß sie nicht als Rechtfertigung verstanden wird. Der Begriff ist eben negativ und abwertend!
@Sweetshark Guter Aspekt! Begriffe sind im Wandel. Andere Gesellschaften, andere Begriffe. Aber das N-Wort wird nie wieder gesellschaftsfähig. Also bei uns hoffentlich nicht! Richtig so.
Es ist
bullshiteinfach nur eine Behauptung, daß schwarz in den USA eine negative Konnotation hat.@#717831: Ich musste lachen.
@#717821: Man muss, um meine harsche Antwort verstehen zu können, wissen, dass ich mit dem Herrn schon diverse Diskussionen hier geführt habe und immer und ausnahmslos geht es auf seiner Seite um die von ihm empfundene islamistische Bedrohung Deutschlands. Selbst, wenn man über Einkaufswagen geschrieben hat.
Ich diskutiere hier gerne mit sehr vielen unterschiedlichen Sichtweisen und Lebenshaltungen, aber dieses perfide Unterbringen von Rassismus in unseren Kommentaren geht mir dann doch sehr auf den Wecker. Wenn dann noch versucht wird, auf lächerliche Art und Weise über die persönliche Ebene zu provozieren, ist einfach Schluss.
Über den Begriff „Gutmensch“ haben wir auch schon oft diskutiert. Taucht auch immer aus der gleichen Ecke auf.
@#717828: Du kannst deinen Namen ändern, aber deine Gesinnung offenbar nicht. Plonk.
@#717831: Naja. In diesem Punkt widerspreche ich. Es gibt Rassismus bei beinahe jeder Nationalität. Wenn man sonst nichts hat, über das man sich definieren kann, dann eben über die Abwertung anderer Nationalitäten oder Religionen. Das macht vor keiner Hautfarbe oder Nationalität halt.
@#717832: Deine Frage zeigt, dass die Diskussion keineswegs überflüssig ist, denn Schwarzer und Weißer und Deutscher und Afrikaner hat niemand in Frage gestellt. Es geht um den Begriff „Neger“, und da ich jetzt zum x-ten Mal lesen muss, dass dies doch eigentlich nur „schwarz“ bedeute, dann wird mir schlecht.
Das Hakenkreuz steht im Hinduismus übrigens u.a. für Stabilität — wie wär’s, wenn wir uns das alle über die Tür hängen?
Sollten wir nicht besser den Rassismus bekämpfen, anstatt uns über Begriffe zu streiten? Man kann auch problemlos rassistisch von einem farbigen oder was jetzt auch der korrekte, gesellschaftlich akzetpierte Begriff sein mag, sprechen.
Alles Symptombehandlung.
@#717828: Das Thema führt deswegen zu Aufregung, weil es kein Thema ist udn Du hier am relativieren bist, dass Einstein seine wahre Freude gehabt hätte. Lies mal was anderes als PI, das tut den Hirnwindungen ganz gut, wenn sie nicht ständig nur auf rechts gedreht werden.
@#717851: Wie soll man denn Rassismus als Gesellschaft bekämpfen, wenn sich die Gesellschaft nicht einig darüber ist, was das heißen soll?
@#717831: Simbabwe, Japan etc pp
Wenn man das Wort benutzen möchte, dann aber bitte Negerinnen und Neger, oder Mohrinnen und Mohren sagen. Ansonsten ist das arg Frauenfeindlich!
@#717832: Die Diskussion gibt es nicht nur in Deutschland. Was die meisten (und Du anscheinend auch) nicht begreifen, ist, dass Neger nicht einfach schwarz bedeutet. Sonst würde man einfach schwarz sagen. Es gibt kein weisses Wort für Neger.
(Als Test: Schwarz verhält sich zu weiss wie Neger zu (bitte vervollständigen))
Eine sehr ähnliche Diskussion haben wir seit ein paar Tagen im Bremer Sprachblog. Auch dort zeigt sich leider, dass es viele Menschen gibt, die ernsthaft die Meinung vertreten, „žNeger“ sei ein ganz normales Wort, das uns nur von überkandidelten „žPolitical-Correctness“-Verfechtern madig gemacht werden soll. Man kann nur den Kopf schütteln…
@#717831: Ich habe auf Dancehall-Parties schon Rassismus gegen mich selbst erlebt und selbstverständlich funktioniert Rassismus in jede Richtung. Nur braucht man sich nicht ins Hemd machen, wenn man als Teil der weißen Mehrheit ausnahmsweise auch mal Rassismus erlebt. Für viele Menschen mit dunkler Haut ist das leider alltäglich und daher schwer vergleichbar. Vielleicht bekommen hier einige endlich mal die Relationen klar.
Es besteht ein wesentlicher, qualitativer Unterschied, wenn man sich in einer Gesellschaft bewegt, in der die eigene Hautfarbe sehr selten anzutreffen ist und man ständig mit Rassismus konfrontiert wird. Viele von uns haben keine Familiengeschichte, die von Rassismus geprägt ist und werden sehr selten bis nie mit Rassismus gegen sich konfrontiert.
Das Wort ‚Neger‘ benötigt man maximal in Statements zu Rassismus und niemals im täglichen Sprachgebrauch. Und wenn man über Rassismus diskutiert, sollte man auch in der Lage sein seinen Standpunkt deutlich zu machen – oder es sein lassen. Wenn man es jemals benutzt, um Anwesende zu bezeichnen, dann hat man leider versäumt sich ernsthaft mit Rassismus auseinanderzusetzen und in vielerlei Hinsicht klaffende Wissenslücken – Symptome ausgeprägter Ignoranz und Dummheit.
Was ich von der Wortprägung ‚N-Word‘ halten soll weiß ich nicht. Sie stammt aus einer Gesellschaft, die sich zwar einerseits Meinungsfreiheit auf ihr Stars-Spangled Banner schreibt, andererseits schreiend davon läuft, wenn jemand auch nur ‚Fuck‘ sagt. Wenn jemand vom ‚N-Word‘ spricht, dann assoziiert der Empfänger das Synonym. Es mutet auch etwas zynisch an, eine Rassismus-Debatte auf ein Wort zu reduzieren – in einem Land in dem man kaum weniger verdienen kann, als eine schwarze Frau. Oftmals lenkt Hysterie von größeren Problemen ab.
Intoleranz ist übrigens auch abseits von Rassismus weit verbreitet: Wir akzeptieren, dass die katholische Kirche offen Homosexuelle diskriminiert, ohne Sanktionen anzudrohen. Die Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe mit eingetragener Partnerschaft zu beantworten, ist diskriminierend und unerträglich.
Gabs schon. „Der menschliche Makel“ von Philip Roth.
@Johnny Haeusler (#80):
Ist ein ausgeprägter Minderwertigkeitskomplex gepaart mit paranoiden Wahnvorstellungen eine Gesinnung? Das hier von capistoblub und seinen Alter Egos Vorgetragene ist imo nicht diskutabel sondern behandlungsbedürftig.
@#717858: „Schwarz verhält sich zu weiss wie Neger zu (bitte vervollständigen)“ … Danke, das bringt es auf den Punkt! Die Diskussion kann geschlossen werden.
Die PARTEI tritt offiziell an, um den Neger in „Blanco-Weiße“ umzubenennen. Denn wir sind für Neger – auch und gerade als Bundespräsidenten!
@#717865: Anfangs fand ich DIE PARTEI auch noch lustig. Mittlerweile seid ihr von der Zeit eingeholt worden und nur noch ein trauriger Anblick. Satire ist übrigens nur im richtigen Rahmen gut – hier ist sie gerade deplatziert. Glücklicherweise schützt Ignoranz dich vor jeder Form von Kritik.
Ah, schöne Diskussion. Das zeigt (mal wieder) das Spreeblick genau den Web2.0 Mainstream abbildet. Ein gepflegter, sprachlich kodierter Flamewar zwischen überkorrektem, spaßgebremstem linkslastigem Bürgertum und den Schmuddelkindern vom rechten Rand. Wenns dafür noch nicht zu früh wäre würde ich mir glatt Popcorn und Bier bestellen.
Danke für das lebendige Erinnerung daran nicht so zu werden wie >90% der Poster hier.
Nun zum Thema. Das ist so uralt und ausgelutscht. Dazu ist schon vor langer, langer -ja wirklich, ganz langer- Zeit alles gesagt worden. Eine sehr schöne Erklärung von der Wirkung von Wörtern und Sprache im allgemeinen hat mal vor länger Zeit ein Herr Klemperer gegeben:
[…]
Aber Sprache dichtet und denkt nicht nur für mich, sie lenkt auch mein Gefühl, sie steuert mein ganzes seelisches Wesen, je selbstverständlicher, je unbewußter ich mich ihr überlasse. Und wenn nun die gebildete Sprache aus giftigen Elementen gebildet oder zur Trägerin von Giftstoffen gemacht worden ist? Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.
[…]
„Dazu ist schon vor langer, langer -ja wirklich, ganz langer- Zeit alles gesagt worden.“
Selbst wenn das eine Monarchie wäre und Du König, hättest Du seit 12:47 unrecht und müsstest gestürzt werden.
@#717869:
Ha, das Volk begehret auf und will seinen König belehren. Aber am Ende frißt die Revolution immer ihre Kinder…
@#717860: Aber wenn so viele das Wort Neger für ein normales Wort halten und es nicht feindlich benutzen, ist es dann nicht normal und tolerierbar?
Ich benutze das N-Wort nur so zum Spaß und in Gesprächrunden, die ohnehin sehr der „schwarzen Kultur“ (HipHop und so) zugeneigt sind – also nur in Runden, die meine Offenheit und Nicht-Rassistischkeit kennen.
Aber was ich hier interressant fand, war die Frage eines Kommentators mit dunkler Hautfarbe, der wissen wollte, wie man eigentlich zu „Weißbroten“ politisch korrekt sagt. Dass es sowas auf Deutsch nicht gibt, liegt wohl vorallem daran, dass in den Gebieten in den die deutsche Sprache geprägt wird/wurde eher hellhäutige Menschen wohnen.
Ich würde gern dazu hier eine Umfrage starten. Kennt jemand rassistische Begriffe für Hellheutige aus Sprachräumen (Ländern) in denen vorwiegend Menschen dunkler Hautfarbe wohnen? Gibt es dafür vielleicht sogar politisch korrekte Begriffe?
@#717874: Es müsste heißen: „Wenn so viele Weiße das Wort ‚Neger‘ für ein normales Wort halten „¦“ und dann weiß man auch schon die Antwort auf deine Frage: Nein.
@#717864: Da haste irgendwie Recht. Schließen wir das Thema, wir drehen uns eh im Kreis. Freds Vervollständigungsfrage wäre der perfekte Schlusssatz gewesen.