Vermutlich wird sich in den nächsten Stunden entscheiden, ob es im Iran zu einem Blutbad kommt oder ob sich die Lage beruhigt. Es ist noch nicht völlig klar, was in diesen Momenten auf den Straßen Teherans passiert. Und es ist auch völlig unklar, wofür und wogegen Khameini, Mussawi oder die Revolutionsgarden stehen – selbst für die meisten Iraner.
Unklar ist allerdings auch, woran sich der Konflikt entzündet hat. Es soll ein Wahlbetrug zugunsten Ahmadinedschads stattgefunden haben. Aber kann man einen Vorsprung von 11 Millionen Stimmen fälschen? Es wurde zwar vorab vor Manipulationen gewarnt und verschiedentlich von massiven Unregelmäßigkeiten berichtet. Aber reicht das als Indizien?
Mussawi gilt manchen fälschlicherweise als Reformer: das ist er nicht. Wäre Mussawi gewählt worden, hätte das keinesfalls Irans Weg in eine Ära der Demokratie und der Menschenrechte bedeutet. Es ist zwar kein Geheimnis, dass Khameini und Mussawi sich nicht ganz grün sind. Es mag sein, dass seine Frau Zahra Rahnaward den Reformkräften nahesteht. Es gibt auch in der Schia das Konzept der taqiyya: Demnach ist es erlaubt, die eigene Überzeugung zu verleugnen, sofern man sich innerlich nicht vom Glauben abwendet und Gefahr für Leben und Besitz besteht.
Daraus eine Nähe zu Reformkräften zu folgern, ist abenteuerlich. Mussawi gehört zum politischen Establishment, dass hat Khameini auch in seiner Rede nochmals betont. Seine Wahl hätte niemals den Zusammenbruch des jetzigen Systems markiert. Er tritt rhetorisch sehr viel sanfter auf als Ahmadinedschad, okay, das hallt weniger blechern in den Ohren der westlichen Welt. Und er hat auch nicht dieselben Verbindungen zu den basidsch oder den Kriegsveteranen wie sein Kontrahent. Er bleibt trotzdem politisch ein Konservativer.
Vielleicht hat deswegen die Revolutionsgarde in einem offenen Brief unmissverständlich klargemacht, dass sie sich nicht gegen Demonstranten einsetzen lassen wird:
We take God as our witness, in spite of the great danger threatening our lives, that we stand firm against the traitors. Having performed our ablution for martyrdom, we will not let some corrupt and rentier commanders who are wearing the holy Guards“™ uniform, slaughter people in a massacre.
Es bleibt, zugegeben, die Frage, ob das Dokument echt ist. Genausowenig, wie man darüber Bescheid weiß, sind einige andere zentrale Fragen nach wie vor offen. Man weiß nicht, welche Ziele Mussawi verfolgt. Man weiß noch nicht einmal, wie viele der Demonstranten auf den Straßen Teherans Anhänger Mussawis sind. Und man weiß vor allem nicht, wie fest Khameini im Sattel sitzt.
Jeden Abend geht die Bewohnerin Teherans, die dieses Video gedreht hat, auf ihr Dach, um zu hören, wie viele Menschen Allah Akbar rufen. Daran hofft sie ermessen zu können, wie viele Menschen sich gegen das jetzige Regime stellen: denn Allah abends zu preisen, das kann unter keinen Umständen verboten werden. Allah Akbar, das war der Ruf der Revolution von 1979. Inzwischen ist es der Ruf des zivilen Ungehorsams.
Dass es eine breite Opposition gegen das Regime im Iran gibt, daran herrscht kein Zweifel. Nachdem Mussawi immer noch darauf besteht, die Wahlergebnisse zu annulieren, und damit Khameini vor den Kopf stößt, steht zu erwarten, dass die Situation weiter eskaliert.
Morgen findet in Berlin eine Demonstration aus Solidarität mit der Bewegung im Iran statt. Start ist um 14:00 Uhr am Stuttgarter Platz.
Hier liegt wohl eine Verwechslung von Ayatollah Chomeini und Ayatollah Khamenei vor.
Nach dem zweiten Chomeini hab ich aufgehört zu lesen.
Und: Chomeini heisst nur, dass er Chomein stammte. Der Mann hieß mit Nachnamen Mussavi!
Nur zwei kleine Anmerkungen, da ich die Thesen des Artikels ansonsten unterschreibe:
– Die Muslime, die ich kenne haben das Konzept der taqiyya das erste Mal bei den Islamhassern von PI und Konsorten kennengelernt. Es scheint meiner Meinung nach also in der islamischen Welt nicht wirklich weit verbreitet zu sein.
– Wenn ich mich nicht irre müsste es korrekterweise „Allahu akbar“ heißen.
nettes wortspiel im titel :)
@#719996: Die meisten Christen die ich kenne besitzen keine Rosenkränze, verehren nicht Maria, sehen den Papst nicht als ihr Oberhaupt an und haben auch keine prunkvoll geschmückten Kirchen. Klar das könnte auch daran liegen das es keine Katholiken sondern Protestanten sind … aber ich schieb es lieber auf PI.
Wikipedia sagt das nur zwischen 10 – 25 % der Muslime Schiiten sind, logisch das es dann in der islamischen Welt nicht sehr weit verbreitet ist.
Mein Gott, was für ein lausiges Posting, gemessen an dem, was man aus dem Thema machen könnte. Zunächst mal beschreibst du nur wieder das Naheliegende, denkst zu keinem Zeitpunkt um die Ecke. Man könnte z.B. mal die Frage aufwerfen, wie es sein kann, dass sich die IDF insgeheim freut über den „Wahlsieg“ Ahmadinedschads: http://derstandard.at/fs/1244460540794/Presse-Israels-Militaers-hoffen-auf-Ahmadinejad-Wahlsieg
Desweiteren muss einem doch ins Auge springen, wie komplett gaga so mancher, ansonsten ganz vernünftige Zeitgenosse, wie z.B. Jürgen Elsässer, reagiert, wenn sich die Perspektive eines revolutionären Umsturzes einer Diktatur eröffnet. Statt sich zu freuen, wie weiland in Nicaragua, werden heute die Handlungen der Moped-Brigaden der Mullah-SA gepriesen: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/alldeutsche_fuer_ahmadinejad/
Warum gibt es das Phänomen, dass linke Kommentatoren, z.B. Andreas Hauß und Matze Bröckers, regelmäßig Despotismus gut heißen? *So* eine Fragestellung brächte dieses Blog weiter. Stattdessen erzählst du bloß nach, was woanders viel fundierter zu finden ist. Schon mal was gehört von Metaebene? Erstes Semester an der Henri-Nannen-Schule. Gib dir bitte künftig mehr Mühe.
Ich glaub so langsam geht es gar nicht mehr nur um Mussawi.
Hier geht es teilweise schon um den Sturz des ganzen theokratischen Systems oder zumindest um den Sturz von Khamenei, der sich durch seine Aussagen bei manchen Teilen der Bevölkerung wohl entgültig disqualifziert hat. Denn eines haben beide Seiten wohl klar gemacht, eine Einigung ist jetzt nur mehr schwer möglich.
Mussawi ist vielleicht nicht der Reformer, den sich der Westen wünscht, aber er ist wohl der einzige, dem ich es zutraue, dass er das konservative wie auch das liberale Lager unter einen Banner bringen kann. Dafür muss er natürlich Kompromisse eingehen, aber das wäre trotzdem ein gigantischer Fortschritt im Vergleich zu Ahmadinejad&Khamenei.
@#719990: Nein, vor allem eine Transkriptionsverwirrung.
@#719996: Ja, auch eine Transkriptionsangelegeheit. Gibt es beides als Lösung.
@#720002: Das ist kein linkes Blog.
@#720002: Du findest im Ernst, Elsässer sei ernstzunehmen? Holla. Ich hatte Dich kritisch eingeschätzt.
Ich hab’s jetzt 3x gelesen und mir ist irgendwie immernoch nicht klar, was der Satz über taqiyya in dem Abschnitt bedeuten soll.
@SD Das soll heißen, dass Mussawi ja möglicherweise nur so tut als sei er Establishement, im tiefsten Inneren aber total obama ist ;-)
Ansonsten ist der Beitrag echt mit heißer Nadel gestrickt und enthält ihmo absolut nichts über Nach-5-Bieren-auf-Basis-von-SPON-Wissen-Politisieren hinaus :-/
Das ist echt nicht grade n Standpunkt, nur ne Analyse, versteh ich das richtig?
@#720006:
Toll, du brauchst 11 Minuten, um dir ein Bild von Elsässer zu ergooglen. Er sagt vieles Richtige hier: http://www.videogold.de/jurgen-elsasser-im-interview/ Seine Arbeitshypothese vom (Staats)Terrorismus durch inside jobs teile ich, Stichwort Gladio. Das Ganze kulminierte am 11. September. Aber auch London und Madrid stinken zum Himmel. Sein pro-russisches Gefasel allerdings ist erbärmlich, weil Putin seinen eigenen 11. September, die Sprengung der Wohnhäuser 1999 durch den FSB kurz vor seiner ersten Präsidentenwahl, den Tschetschenen in die Schuhe schob und so den 2. Tschetschenienkrieg legitimieren konnte. Die Geschichte ist gründlich recherchiert worden in Andrej Nekrasovs „Disbelief“-Dokumentarfilm. Sehr zu empfehlen. Das alles ignoriert Elsässer. Er ist zudem ein schlimmer Tschetnik, der Milosevic verteidigt hat, wo es nur ging. Auf meinen gemachten Punkt gehst du gar nicht ein, obwohl doch da der Hase im Pfeffer liegt. Wieso mutieren durchaus gescheite Autoren, wie Bröckers, mit dem ich schon dreimal persönlich diskutiert habe und dessen beide 9/11- Bücher (bei 2001) sehr zu empfehlen sind, zu Chinesengünstlingen, wenn sie die Zustände während den Olympischen Spielen verharmlosten. Ich sagte Matze, dass man sehr wohl beides könne: Bush UND Putin scheiße finden. Bei den genannten Autoren, und es sind nicht wenige, wird immer nach dem Ausschlussverfahren reagiert. Gegen Guantanamo, Bagram und Abu Ghureib anschreiben und gleichzeitig die Geiselvergasung durch russische „Sicherheitskräfte“ im Moskauer Musical-Theater als legitimen staatlichen Akt zu verteidigen, das geht nicht. Auf diese Doppelmoral bei linken Autoren wollt ich aufmerksam machen. Wer, wie Andreas Hauß (http://www.medienanalyse-international.de) Volker Pertes zitiert, der keinen signifikanten Unterschied gefunden hat zwischen Projektion und Wahlergebnis und daher am Wahlsieg Ahmadinedschads keinen Zweifel hat, der spielt Auokraten und Despoten in die Hände. Wer Schwule an Baukränen aufhängen lässt, um hinterher zu behaupten, es gäbe keine im Land, der hat jede Legitimation verloren, Staatsoberhaupt von irgendeinem Land zu sein. Ich seh mich selbst als links und bin daher empört, wenn andere Linke auf dem Linksfascho-Auge blind sind. Schreib doch auch mal was Persönliches in dieser Richtung.
Frédéric, hier muss eigentlich nicht herumgeeiert werden, so reaktionär die Reformer teilweise sein mögen, so ist doch deren Erfolg einer Beibehaltung des unerträglichen Status Quo in jedem Fall vorzuziehen.
Äquidistanz ist übrigens kein zivilisatorisches Merkmal.
PS: Perthes, Volker Perthes.
Blöder Titel. Wirklich. Wenn man keine Wortspiele verfassen kann, sollte man es sein lassen.
Das derzeitige Staatsoberhaupt des Irans heißt auch nicht Khameini, sondern Khamenei.
es geht doch längst nicht mehr um mousavi oder ahmadinnerjacket. dies war vielleicht der ursprüngliche „hebelansatz der entrüstung“, aber mousavi ist mehr oder weniger „aus versehen“ an die spitze einer sich anbahnenden revolution geraten.
die eigentlich schon immer brodelnde und jetzt voll aufgebrochene freiheitsbewegung geht doch weit über pseudoreformer wie mousavi hinaus.
das wichtigste jedoch: das blutbad hat längst angefangen, dafür haben die basij doch schon längst gesorgt.
und zum unterschied zwischen chamene’i und chomeini wurde ja hier schon genug geschrieben. ;)
aber einer der wikipediavandalen hat sich anscheinend auch vertan: http://en.wikipedia.org/wiki/Ruhollah_Khomeini
es geht doch längst nicht mehr um mousavi oder ahmadinnerjacket. dies war vielleicht der ursprüngliche „hebelansatz der entrüstung“, aber mousavi ist mehr oder weniger „aus versehen“ an die spitze einer sich anbahnenden revolution geraten.
die eigentlich schon immer brodelnde und jetzt voll aufgebrochene freiheitsbewegung geht doch weit über pseudoreformer wie mousavi hinaus.
das wichtigste jedoch: das blutbad hat längst angefangen, dafür haben die basij doch schon längst gesorgt.
und zum unterschied zwischen chamene’i und chomeini wurde ja hier schon genug geschrieben.
aber einer der wikipediavandalen hat sich anscheinend auch vertan: http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Ruhollah_Khomeini&oldid=297718730
@ Thor Schuss, 6 / 13:
Super, Israel ist schuld, dann wäre die Welt ja wieder in Ordnung. (Für alle, die’s nicht verstehen, folgt hier ;-) das Ironiezeichen.)
Verschwörungstheorien zum 11.09.01 lehne ich ab.
In einem Punkt muss ich Ihnen allerdings beipflichten: Es ist schon beschämend, wie sich der linke Mainstream, der bei jeder vermeintlichen oder wirklichen Menschen- oder Völkerrechtsverletzung durch die USA oder Israel auf die Straße rennt, momentan in Schweigen hüllt oder antiimperialistische Hetzparolen à la Elsässer in die Runde wirft.
Sie sagen es deutlich: Es herrscht in weiten Teilen der Linken eine Doppelmoral, bei der es vor allem darauf ankommt, wer etwas tut. Das Was ist allenfalls zweitrangig. Darüber, dass Bush fundamentalchristlichen Kreisen nahesteht und in den USA der biblische Schöpfungsmythos im Biologie-Unterricht durchgenommen wird, empören wir uns (zu Recht). Müssen wir uns dann nicht a fortiori darüber aufregen, dass im Iran keine Religionsfreiheit herrscht, Nichtmuslime wegen ihres Glaubens verfolgt werden und die gesamte Bevölkerung unter der Koran-Exegese der Mullahs zu leiden hat?
Haben Discomiezen und Drogensüchtige nur im Westen, aber nicht im Iran das Recht auf freie Meinungsäußerung? Sollen wir in Europa für die Gleichberechtigung Homosexueller kämpfen und dabei zusehen, wie im Iran Schwule hingerichtet werden?
Lächerlich ist es, Ahmadinedschads Politik mit Hinweis auf seinen Wahlerfolg als legitim darzustellen (ganz unabhängig davon, ob man von einer Fälschung der Ergebnisse ausgeht oder nicht). Viele Diktaturen des 20. Jahrhunderts wurden von einem Gros der Bevölkerung getragen. Hitler wurde bekanntlich auf verfassungskonforme Art und Weise zum Reichskanzler ernannt, und der Widerstand gegen ihn blieb in den zwölf Jahren seiner Herrschaft insgesamt unbedeutend.
Durch ihren Werte-Relativismus hat sich die Mainstream-Linke komplett unglaubwürdig gemacht und als die alte Heuchlerbande entlarvt, die sie auch schon im Kalten Krieg war.
Der Iran ist keine Demokratie, da ändert auch eine Wahl leider nichts dran. Es ist ein gewalttägiger Staat, der seinen Bürgern nicht den geringsten Freiraum lässt.
Und jetzt? Jetzt wird es jeden Tag Menschenleben kosten.
@#720039:
> Verschwörungstheorien zum 11.09.01 lehne ich ab.
Nun, es geht gar nicht darum, ob Sie sie ablehnen; es geht darum, dass Sie sie erst mal ZUR KENNTNIS nehmen. Ich komme in diesem Zusammenhang auf Max Winde zu sprechen, einen Autor auf dieser Seite. Der Gute glaubt, er wisse über alles Bescheid, weil er einmal Loose Change 2nd Edition geguckt hat. In Wahrheit hat er sich nie ernsthaft mit den Hintergründen beschäftigt. Hätte er das, wäre er automatisch auf Christian C. Walthers Recherche, das Heyne-Buch „Der zensierte Tag“, gestoßen und hätte es hier vorgestellt. Oder „Welcome to Terrorland“, das auf Deutsch bei Zweitausendeins erschienen ist. Darin begibt sich der Investigativreporter Daniel Hopsicker auf die Suche nach Spuren von Mohammed Atta in Florida. Der „terrorist ring leader“ ernährte sich meist von Cola/Rum und spare ribs (yep, vom Schwein), und hielt sich nicht selten in Strip-Bars auf. Machen Sie doch mal einen Test. Fragen Sie mal Passanten in einer Fußgängerzone Ihrer Wahl. Die Leute werden unisono sagen, dass es sich bei den 19 „Hijackern“ um Hardcore-Islamisten handelte, die mit Teppichmessern bewaffnet die Maschinen in ihre Gewalt brachten. Nehmen wir nur mal die Mär von den Teppichmessern. Lets face it: Wären Sie und ich in derselben Situation wie die „Geiseln“ an Bord der „entführten“ Flugzeuge, wir würden uns kurz angucken und dann mit vereinten Kräften die Entführer MIT UNSEREM HANDGEPÄCK ERSCHLAGEN! Die ganze Geschichte stinkt zum Himmel. Nehmen Sie z.B. die Aussage eines New Yorker Augenzeugen, der nur wenige Minuten nach dem Einsturz der Zwillingstürme folgenden merkwürdigen Satz in eine TV-Kamera sprach: http://vids.myspace.com/index.cfm?fuseaction=vids.individual&videoid=59212983
Man muss kein Proseminar in Psychologie besucht haben, um zu merken: da ist was faul. Bei „due to structural failure because the fire was just too intense“ handelt es sich um eine vorher auswendig gelernte, VIEL ZU SCHNELL GESPROCHENE Phrase (btw: gleichsam wie aus dem erst Jahre später veröffentlichten NIST-Report entnommen), die ein mittlerweile als C-list actor überführter Mann namens Mark Adrian Humphrey, zum Besten gab. Dass er das im Auftrag der Perps tat, streitet er natürlich ab; er will ja am Leben bleiben. Mit Ihrer Erlaubnis komme ich nun zu Ihrem anderen, selbstredend ironischen Einwand:
> Super, Israel ist Schuld, dann wäre die Welt ja wieder in Ordnung
Die Behauptung, „Israel“ oder „die Juden“ seien Schuld an 9/11, ist in der Tat eine falsche, weil simplifizierende. Es gibt allerdings Indizien, die den Schluss nahe legen, dass der Mossad (wie auch Geheimdienste anderer Staaten) über Vorauswissen verfügte, also wusste, was, wann und wo passieren würde. „The New York Times reported Thursday (Sept 13, 2001) that a group of five men had to set up video cameras aimed at the Twin Towers prior to the attack on Thursday, and were seen congratulating one another afterwards.“
http://www.foxnews.com/story/0,2933,34250,00.html
Wie nach jedem Verbrechen üblich, sollte man auch bei 9/11 nach einem möglichen Motiv fragen. Hier ein Zitat des damaligen (und heutigen) israelischen Premiers Bibi Netanjahu, der am 11. September 2001 gefragt wurde, wie er die Anschläge im Hinblick auf das amerikanisch-israelische Verhältnis bewerte:
NETANJAHU: Sie sind sehr gut…äh, sie sind nicht gut, aber sie generieren sofort Sympathie (für Israel).
http://whatreallyhappened.com/WRHARTICLES/fiveisraelis.html
Das riecht doch arg nach einem Lapsus linguae, einem Freud´schen Versprecher. Gegen das fünfköpfige Mossad surveillance team wurde übrigens nicht wegen unterlassener Hilfeleistung ermittelt. Stattdessen wurde es in die Heimat abgeschoben. Falls Sie sich weiter informieren möchten über die wahren Hintergründe der Ereignisse, dann empfehle ich die nicht nur in meinen Augen seriöseste aller 9/11-Dokus, den Film „9/11: Press for Truth“:
http://video.google.com/videoplay?docid=5589099104255077250
Schönen Dank für die Aufmerksamkeit.
Unter http://iranelection.soup.io/ habe ich eine Seite eingerichtet auf der wir versuchen möglichst viele Informationen aus dem Iran zusammenzutragen. Bilder, Videos, Audio. Alle die bei soup.io angemeldet sind können sich beteiligen!
Warum hängt meine Antwort eigentlich immer noch in der Warteschleife?
Ziemlich mieser Text. Ist ja ok wenn man zu dem Thema nichts zu sagen hat, aber dann muss man sich nicht zwanghaft so was bemüht abgeklärtes, aber dann doch offensichtlich nur viertelinformiertes aus den Fingern saugen.
Es ist so interessant, faszinierend und auf vielerlei Weisen bedeutsam, was gerade im Iran passiert. Wenn einem dazu nichts einfällt, ist das zwar schade, aber man sollte es akzeptieren.
Der Artikel ist in der Tat oberflächlich und überflüssig (unabhängig davon, welche Meinung man zu den Vorgängen im Iran hat) – außer man will dem Autor unbezahlte Nachhilfe geben .
„Es wurde zwar vorab vor Manipulationen gewarnt und verschiedentlich von massiven Unregelmäßigkeiten berichtet. Aber reicht das als Indizien?“
Das reicht in der Tat nicht. Aber es braucht ja auch nicht den halbseidenen Wissensstand des Autors, sondern nur etwas Aufmerksamkeit bei einigen Details und gesunden Menschenverstand, um die offiziell verkündeten Wahlergebnisse *in dieser Form* anzweifeln zu können. Gesunden Menschenverstand, den auch die Menschen im Iran haben.
Oder schon etwas genauer, die Ergebnisse einer frischen Überblicksrecherche des Chatham House und des Institute für Iranistik in St. Andrews:
„- In two Conservative provinces, Mazandaran and Yazd, a turnout of more than 100% was recorded.
– At a provincial level, there is no correlation between the increased turnout, and the swing to Ahmadinejad. This challenges the notion that his victory was due to the massive participation of a previously silent Conservative majority.
– In a third of all provinces, the official results would require that Ahmadinejad took not only all former conservative voters, and all former centrist voters, and all new voters, but also up to 44% of former Reformist voters, despite a decade of conflict between these two groups.
– In 2005, as in 2001 and 1997, conservative candidates, and Ahmadinejad in particular, were markedly unpopular in rural areas. That the countryside always votes conservative is a myth. The claim that this year Ahmadinejad swept the board in more rural provinces flies in the face of these trends.“
Plus der Gegenkandidat, der in seinem eigenem Wahlkreis nur 4 Prozent Stimmen holen konnte, obwohl er vier Jahren davor noch mit absoluter Mehrheit gewann. usw.
www. chathamhouse.org.uk/publications/papers/view/-/id/755/
www. st-andrews.ac.uk/~iranian/
@#720039:
Nachtrag zu #20:
Der letze Link klemmte. Schon mal Chips und Getränke bereit halten – hier gehts zu „9/11: Press for Truth“:
http://video.google.com/videoplay?docid=3979568779414136481
Matze Bröckers schreibt spreeblickiger als ihr Spreeblicker es jemals können werdet. Ihr seit eben keine Essayisten oder Geschichtenerzähler, sondern bloß technikaffine Nerds, die Schülerzeitung spielen. Amateure halt.
http://www.zweitausendeins.de/writersblog/broeckers/index.cfm?mode=entry&entry=D8BD66C4-65BF-D72D-A69DBB09131F91AD
@#720006: Ungeachtet der streitbaren Qualität Deines Textes (der mir -um an dieser Stelle mal dem kosmischen Gleichgewicht in die Hände zu spielen- eigentlich ganz gut gefällt) zeigt der Verlauf der Kommentare wohl recht eindeutig, dass Troll-Aufzuchtsfarmen im krisengeschüttelten Jahr 2009 eine realistische Alternative zur klassischen Agenturkarriere bieten.
@#720047: Hast Du Dir schonmal ’nen Dollarschein angeguckt? AUF GRAS? Der Typ da im Gebüsch… hat der ’ne Knarre!?
@#720060: ?
@#720068:
aha herr schuss.
mich wuerde wirklich interessieren, wie sie und andere auf die idee kommen, diese israelis (nehmen wir an diese geschichte mit den freudentaenzen stimmt) seien mossad agenten gewesen.
nicht jeder der 7 millionen israelis arbeitet fuer den mossad.
hatten die grosse schilder mit der aufschrift „vorsicht, schiesswueitger mossadagent“ auf dem kopf?
Ganz schön erbärmlich, wie sich einige hier gleich wieder auf ihre Lieblingsspielwiese Israel zurückziehen. Nur noch übertroffen von den Youtube-Kommentaren zum „Neda“-Video, kein echter Muslim würde so etwas tun – also seien offensichtlich Juden die Täter.
Im übrigen schwaches Eingangsposting, dem vor allem die Cojones fehlen, den Wahlbetrug als solchen zu deklarieren. Sicherlich, ich bin nicht in der Überprüfungskommission. Wenn aber
– vor der Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen prognostiziert wird und dann ein 2:1 Sieg herauskommt
– es in etlichen Städten mehr Stimmen für Ahmadinedschad als Wahlberechtigte gab (heute spricht selbst der Wächterrat von drei Millionen Stimmen)
– ein Kandidat in seinem Heimatwahlbezirk, wo er populär war, weniger Stimmen erhielt als er Wahlhelfer hatte
dann, ja dann, kann man das natürlich nicht umfassend einschätzen. Schon klar.
@#720083: danke.
Via Nerdcore und DHS
http://schongehoert.wordpress.com/2009/06/22/ich-twitter-aus-theran/
Wieder ein Artikel auf Spreeblick, der zum großen Teil aus Halbwissen und Hörensagen besteht. Das scheint die Autoren (speziell Herrn Valin) auch garnicht zu stören, hauptsache „eine Diskussion angestoßen“, die dann auf noch niedrigerem Niveau stattfindet. Genau deshalb werden Blogs von vielen Leuten nicht ernst genommen, leider zu Recht.
Was soll das hier?
@woxy:
Eine lustig formulierte Beobachtung, aber wenn wir ehrlich sind ist das ein schwieriges Thema, ausserdem ist der Blogeintrag schon ein paar Tage alt.
Andere tun sich hier auch schwer, (andere) linke Medien haben bspw. die Tendenz A. zum Wahlsieg zu gratulieren und zu fordern, dass der Westen sich in jedem Fall heraus halten muss.
Man musses ja nicht lesen.
@#720102:
Eben, es ist ein schwieriges Thema. Ein Grund mehr sich zu fragen, ob und was man schreibt. Und wenn, wenigstens die Fakten (Namen) auf die Reihe kriegen.
Nein, man muss es nicht lesen – man muss es aber auch nicht schreiben.
Keine Reaktion wäre in diesem Fall auch eine Reaktion, und zwar keine gute, nö, ich fands brauchbar, es wurde zudem auch auf eine Solidaritätsdemo verwiesen.
Details sind natürlich schon wichtig. :)
Also irgendwie beneide ich Menschen mit einem einfachen Weltbild. Die wissen immer gleich wer der Feind ist (in der Regel Amerika oder die Juden) und können das auch in allen Lebenslagen begründen und auf alle Bereiche beziehen.
Sowas ist schon was feines, während meinereiner sich erstmal unfassend einlesen muss.
http://www.commondreams.org/view/2009/06/22-0
nuff said
OMG, was ein miserabler Artikel. Ab und zu mal besser die Fresse halten, wenn man sich mit nem Thema nicht wirklich auseinandersetzen möchte.
O man. Der Typ heißt Khamenei und nicht Khameini !
Die ganzen Linken, die sonst bei jedem Furz aus Israel auf die Straße laufen, haben sich ausgeschwiegen über das Vorgehen dieses brutalen Despotenregimes. Damit haben sie wieder mal ihr wahres Gesicht gezeigt.
Sie schmeißen sich jedem tyrannischen Gewaltregime an den Hals, wenn es denn nur ihrer Meinung nach „anti-imperialistisch“, d.h übersetzt, antiamerikanisch und anti-israelisch, ist. -,-
P.S. “ Unter Linken “ von Jan Fleischhauer lesen! Prädikat: Besonders wertvoll
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,632499,00.html
Dürfte ja jetzt im Grossen und Ganzen im Sinne einiger unserer linken Freunde „wegverwaltet“ werden das Ding im Iran.