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Titten!


„So ein Dekolleté hätte ich auch gerne“, meinte eine meiner Tanten zu mir, als Angela Merkels Busen durch die Yellowpress ging*. „Ich bin direkt neidisch.“ Das war, als der Rest der Welt entdeckte, dass Angela Merkel Brüste hat. Jetzt hat man entdeckt, dass Vera Lengsfeld Brüste hat und die auch noch vorzeigt. Und Halina Wawzyniak einen Arsch. Und das Wahlplakate nichts mit politischen Inhalten zu tun haben. Ach nee.

Update: bitte den Kommentar mitlesen.

Ein Zwiegespräch zwischen dem Plakat und den Kritikern der Plakates stell ich mir ungefähr so vor: Das Plakat schreibt laut und euphorisch TITTEN!, woraufhin der Kritiker entsetzt und die Haare raufend TITTEN! schreit. Wie schön, wie damals im Jugendclub, als wir 15 waren und rotzbesoffen.

Es gibt viel, was an Vera Lengsfeld auszusetzen ist: Dass sie damals Partei ergriffen hat für den Rechtsausleger Hohmann. Sie glaubt, „bei dem Journalisten Udo Ulfkotte findet man die besten Beiträge zur Terrorismusforschung in Deutschland“ und hält diese Seite für eine geeignete Form, mit der Umweltkatastrophenhysterie aufzuräumen. Kurzum: Entweder sie ist nicht ganz dicht, oder schon zu sehr. Und Grund genug, sich zu wünschen, sie nähme lieber ein Blatt vor ihren Mund statt vor ihr Dekolleté.

Aber dass sie mit Titten Wahlkampf macht, das kann man ihr nicht vorwerfen. Im Gegenteil, dass eine Mittfünfzigerin offensiv mit ihrem Körper umgeht, ist sympathisch. Hehre Ziele der Politik hin oder her, Wahlkampfplakate sind nie etwas anderes als Boulevard. In drei Worten lässt sich kein Programm zusammenfassen, noch nicht einmal das der FDP. Lengsfeld nimmt stattdessen eine Falte.

Das wissen natürlich auch alle Kommentatoren, die jetzt von der Boulevardisierung der Politik in mehr oder weniger entrüsteten Worten schreiben und in in ihren Artikeln dafür als einzigen Aufhänger die Brüste der Frau Lengsfeld verwenden. Wer „Titten geht gar nicht“ schreibt, sagt Titten.

Ich bin Vera Lengsfeld schon allein deswegen dankbar, weil in jedem Kommentarbereich nicht nur vereinzelt zu lesen ist, dass die ästhetisch ambitionierten verklemmten Spießer jetzt „erblinden“, dass sie sich bemüßigt fühlen, festzustellen, dass das mit den Titten doch in dem Alter gar nicht mehr gehe und die Scham- und Geschmacklosigkeit der Vera Lengsfeld anprangern. Immer wieder wichtig, sich zu erinnern, mit wie vielen Idioten man sich die Straßen dieses Landes teilen muss.

*Das Sommerloch hat ja die Eigenschaft, dass plötzlich – wie im Herbst in der Natur – alle Blätter etwas gelber werden.

112 Kommentare

  1. 01
    Sebastian

    Ich finde, dass man das Plakat ganz gut mit demographischem Wandel erklären kann. Was Koch-Mehrin kann, können Lengsfeld und Merkel auch. So what.

  2. 02

    Okay, kann mal einer den Text vom Schäuble-Plakat „Freiheit und Sicherheit“ unter dieses Plakat setzen und „Wir haben mehr zu bieten“ auf das Schäuble-Plakat? Dann stimmt nämlich alles.

  3. 03
    Nana

    Reife Frauen warten auf dich!

    Das Plakat ist so schlecht …
    Der CDU Kreisverband muss echt ziemlich verzweifelt sein wenn jetzt schon mit Brüsten geworben wird.

    Was sagt das Plakat eigentlich aus?

    Die Frauen in der CDU haben größere Brüste als die bei den Grünen!
    oder
    Wir haben zwar nicht viel im Kopf, dafür aber viel Holz vor der Hütte!
    oder
    4 Brüste für ein Halleluja!

    Kommunikationsspezialisten waren sicherlich keine am Werk. Aus meiner Sicht ist das Ganze ein absoluter Fauxpas.

    Die Kampagne drückt hingegen vorbildlich die Ideenlosigkeit der Partei aus. Anstatt neue Ansätze, Impulse und Strategien in den Wahlkampf einzubringen bedient man sich veralteter Werbekonzepte (Sex sells) mit null Inhalt. Diesem Plakat fehlt einfach alles: Botschaft, Humor, Intelligenz, Konzept, Identifikation, formale Qualität usw. …

    Das beste aber ist der Kommentar von Frau Lengsfeld auf ihrem Blog:
    waehltvera.wordpress.com

    Die Kommentarfunktion wurde dort leider gesperrt. Die CDU hat anscheinend wirklich ein massives Problem mit Meinungsfreiheit …

  4. 04
    mickey

    das sind die wohl 4 hässlichsten titten die jemals auf einem plakat gedruckt wurden.
    davon bekommt man augenkrebs oder dauerhafte impotenz , wenn man länger als 1 min. hinschaut.

    würg, ich geh jetzt erst mal angelina jolie googeln.

    *schüttel*

  5. 05
    Herr Grau

    Verständnisfrage:
    Wo sehen wir denn auf dem Wawzyniak-Aushänger Arsch?
    Dass die SPD dieses figurlos flache Achtern als satten Arsch verkaufen will, ist eine schöne Metapher für ein konzeptionelles Wahlversprechen, das die Partei sogar wird einlösen können.

  6. 06

    Herr Grau, immerhin war es genug Arsch, um Dich davon abzulenken, zu erkennen, für welche Partei das Plakat ist.

  7. 07

    Lösung aus dem Dilemma — Vera so lange vögeln, bis sie zufrieden mit der Welt ist und die Politik bleiben lässt.

    Wer meldet sich? Freiwillige vor! So hässlich ist sie doch gar nicht!

  8. 08

    Aber das sie mit Titten Wahlkampf macht, das kann man ihr nicht vorwerfen.

    Man(n) vielleicht nicht, Frau schon. Immerhin versuchen aufgeklärte Frauen jetzt schon seit mehr als 100 Jahren, nicht mehr nur auf ihre körperlichen ‚Qualitäten‘ reduziert zu werden. Und dann kommen solche *selbstzensiert* und bekennen öffentlich, dass die das meiste sind, was sie zu bieten haben? Schlampenplakate hat da eine(r) geschrieben. Genau!

  9. 09
    Ivor Bigbotty

    So wird sich die Geburtenrate auf jeden Fall nicht verbessern.

  10. 10

    @ 8 — Nö, keine Zustimmung. Auf dem Foto sind die Titten zu mindestens zwo Dritteln abgedeckt. Das Foto zeigt keineswegs eine Schlampe bei der Tittenvorzeige, sondern das ganzheitliche Portrait eines mittelalten Mädels, das — abgesehen von der Parteizugehörigkeit und den politischen Zielen — irgendwo zwischen „menschlich sympathisch“ und „frech sympathisch“ einzuordnen ist.

    Was ich kritisiere (und zwar ausschließlich), ist das politische Ziel. Menschlich habe ich nicht die geringsten Einwände.

    Ah, und noch was: das Mädel ist nicht korrupt im Hardcore-Sinne. Sondern mental nicht auf der Höhe der Zeit. Sagen wir mal, schlichten Gemütes. Richtig böse geht anders.

    Um das Dilemma zu lösen, verweise ich auf Kommentar Nr. 7 hier im Thread.

  11. 11

    @Wolf (#10):

    Auf dem Foto sind die Titten zu mindestens zwo Dritteln versteckt.

    Das ist doch sch***egal. Es sind die körperlichen Qualitäten, mit denen sie sich (und Frauen in der Politik) da verkauft – ob die nun groß, klein, jung, mittelalt, halb- oder ganz nackt sind, ist Nebensache. Dieses Wahlplakat ist sexistisch. Und was Frédéric daran sympathisch finden kann, erschließt sich mir nicht.

  12. 12

    @#724256: Warum sollen Männer nicht genauso den Umstand kritisieren dürfen, wenn sich Frauen auf ihren Körper reduzieren?

  13. 13

    ehrlich gesagt wär mir wirklich lieber koch-mehrin würde mehr zeigen als die beiden omas da. würde steinmeier jetzt noch schnell ein wahlplakat mit ihm in david hasselhoff pose zwischenschieben wäre das originell – macht er aber nicht, denn das würde ja sympatisch rüberkommen.

  14. 14

    Ich hatte schon mit dem Titel meine Probleme, aber vlt. kann man sich ja wenigstens im weiteren Verlauf der Debatte darauf einigen, dass Brüste keineswegs dauernd „Titten“ genannt werden müssen? Und auch ansonsten kann man gerne den Ton so halten, wie man ihn auch im echten Leben hielte, wenn es um diese Plakate ginge. Bei Kommentaren wie dem von @#724254: bekomme ich auch „Probleme mit der Meinungsfreiheit“.

  15. 15
    michael k.

    Die CDU zeigt Knautschzone. Männer an die Front, sonst gewinnen die Frauen die Wahl.

    Hätt ich aber nicht gedacht, dass man/Frau mit solchen Mitteln Wahlkampf macht.

    Michael

  16. 16

    @Martin (#12):

    So war mein erster Kommentar nicht gemeint. Natürlich darf Mann. Frédéric schrieb ‚kann man ihr nicht vorwerfen‘. Ich freu‘ mich natürlich über jeden Man(n), der es doch kann ;o).

  17. 17

    @#724263: gut, dann such dir was anderes aus: http://hodenmumps.to/99-worte-fuer-brueste ;)

  18. 18

    also dieses mal wart ihr nicht wirklich die schnellsten xD

    schön ist das sie auf ihrem Blog schreibt: so und so viele besucher auf meiner seite – die plakate kommen super an…

    Kommentare sind mittlerweile leider gesperrt weil alle schreiben wie lächerlich es ist…aber evtl findens manche auch lustig und sympatisch, ich nicht! Frauen wollen nicht auf Kinder / hinter den Herd / Titten beschränkt werden (besonders bundestagsabgeordnete) und dann sowas naja…

  19. 19

    Ich habe in Friedrichshain-Kreuzberg nur Plakate von Ströbele und Böhning gesehen, nicht ein Plakat von Vera Lengsfeld. Nicht eines. Diese Kampagne zielt einfach nur darauf ab, in einem ausweglosen Bezirk und darüber hinaus Aufmerksamkeit zu bekommen. Das hat sie damit erreicht!

  20. 20

    @Johnny (#14):

    Wolf chauviniert hier zumindest nicht anonym, sondern outet sich ganz offen. Das ist aber auch schon das einzig Positive, was man m.E. für das Stehenlassen des Kommentars Nr. 7 vorbringen kann. Und das Frauenbild genau solcher ‚Bewunderer‘ wird auch durch Frauen bestätigt, die sich so vermarkten wie Vera Lengsfeld.

  21. 21
    Sigmund

    @Lieber Wolf (#7)
    Das wäre ohne jeden Zweifel ein Fall für einen Selbstmordattentäter der anderen Art. :-)
    Aber 12 Jungfrauen (Betonung auf jung!) wären da eine kleines äh-Gegengewicht.

    und wieder Wolf (diesmal #12):
    Sympathisch ist die Dame, abgesehen vom Schüsselsprung.
    Es gibt in der CDU bestimmt auch ein paar Sympathieträger, auch wenn mir gerade keiner einfällt.
    Oh Doch: Wolfgang Bosbach. Den finde ich nett. Nicht wegen seiner politischen Ansichten, aber so, ganz allgemein.

  22. 22
    Dieter

    Ulfkotte ist ein rennomierter Terrorismusexperte, was soll denn diese Anspielung hier?

  23. 23
    Nana

    köstlich.
    ich habe mich eben 1h durch die kommentare von vera lengsfelds blog gescrollt.
    wir haben mehr zu bieten

    da prallen welten aufeinander.
    besonders amüsant sind die naiven interpretationen (meist konservativer) visueller analphabeten die das plakat als witzig, peppig, gelungen und frech beschreiben und den kritischen stimmen unreine, sexistische gedanken unterstellen.
    wie kann man nur so blind sein?

    das beste aber ist dass frau lengsfeld in ihrem blog die mangelnde diskussionskultur beklagt, gleichzeitig aber bei 329 kommentaren nicht auf einen einzigen beitrag antwortet und dann schlussendlich die kommentarfunktion sperrt. die stasi lässt grüßen.

    kampagne und blog machen deutlich das die cdu (freidrichshain-kreuzberg) kein verständnis von politischer kultur besitzt. weder in ihrer kommunikation (mit den wählern) noch in ihrem denken. auf bundesebene sieht es da auch nicht viel besser aus …

    erschreckend ist nur, für wie dumm einige politiker die wähler halten, gleichzeitig ihre eigene dummheiten nicht bemerken und kritikern die sie darauf hinweisen dummheit vorwerfen.

    alles gründe um am 27. september die piratenpartei zu wählen …

  24. 24

    Ich verstehe das Plakat nicht. Heißt das, dass sie mehr Brüste zu bieten haben oder mehr als Brüste? Und wenn mehr als Brüste, was mehr? Mehr Haare? Mehr Abendkleider? Mehr Halsketten? Mehr Unterarmmuskeln? Ich verstehe das Plakat nicht.

  25. 25

    Was wohl Frau Merkel dazu sagt? Dieses Bild von ihr ist seinerzeit diskutiert worden und man kann annehmen, dass Merkel dieses Kleid nicht mehr anzieht, es war ein Fehltritt, ihre Brüste quellen geradezu heraus. Insofern instrumentalisiert Lengsfeld Merkel gegen deren Willen. Fast feige ist, dass Lengsfelds Ausschnitt bei weitem nicht so offenherzig ist wie der der Kanzlerin. Wobei es in der Tat okay ist, wenn Frau Lengsfeld auf ihre Brüste hinweist. Wenn sie es unbedingt will. Vielleicht kommen demnächst Nacktfotos im Playboy.

    Ansonsten: Lengsfeld ist eine ziemliche Rechtsauslegerin, wie im Artikel angesprochen, das sollte thematisiert werden. Politik ist nun man nicht Brüstevergleich. Wer das glaubt, braucht sich später nicht zu beschweren.

  26. 26
    fredge

    @#724276: Ich habe das so verstanden: Frau Merkel gilt in manchen Kreisen als sehr kompetente Person. Sie hat sich an die Spitze der Macht gekämpft und nun, dort angekommen, allen gezeigt, dass sie auch eine Frau ist – nämlich mit dieser geschickten Abendgarderobe. Auf dem Plakat wird nun eine weitere Frau gezeigt, die in auffallend vielen Bereichen Angela Merkel sehr ähnlich sieht. Auch die Frisur z.B. ist nicht so sehr von der von Angela Merkel zu unterscheiden. Also suggeriert das Bild: Sie sehen hier, meine Damen und Herren, was in der Schatzkiste der CDU schlummert. Noch so eine kompetente Frau, die den gleichen Weg einschlägt, wie unsere Kanzlerin. Die Biographie von Merkel wird als gewissermaßen auf Vera Lengsfeld übertragen. Vera Lengsfeld ist auf diesem Plakat Angela Merkel und gleichzeitig auch wieder sie selbst. Dass da auf die Brüste „verwiesen“ wird, sehe ich gar nicht so konkret. Aber wir alle erinnern uns ja an das Bild von Merkels tiefem Ausschnitt, es hat sich in das kollektive Gedächtnis der deutschen Bevölkerung gebrannt. Deshalb kann es jetzt auch wunderbar ausgeschlachtet werden. Irgendwer hat gemeint, dass da wohl keine Kommunikationsprofis am Werk waren. Ich glaube, dass genau das Gegenteil zutrifft. Man kann das Plakat schlecht finden und wird es auch schon deshalb, wenn man die CDU beschissen findet. Aber genial ist es trotzdem.

  27. 27

    Hallo liebe Tanten des Artikelverfasser, falls Ihr das hier lest:

    Bitte glaubt mir, dass die meisten Männer im Wesentlichen auf’s Gesicht schauen. Des weiteren gilt die Regel: Lieber wohlgeformt als irgendwelche gephotoshopte Schläuche, die vom gephotoshopten Gesicht und einer hässlichen Politik ablenken sollen.

    Und lieber Sascha Lobo, falls Du das hier liest:

    Mir ging es durchaus auf den Keks, dass man Dir und Deinem Gesicht nicht mehr entrinnen konnte. Ich fühlte mich ein wenig ein wenig „überdosiert“. Aber inzwischen denke ich: Lieber überall Lobos Gesicht plakatiert, als irgendwelche Bilder von Kotzpornos des demokratischen Geschehens. Mögest Du Marketing-Fight um Plakatfläche gewinnen; Möge die Kraft mit Dir sein!

    Ich hoffe es ist nicht all zu unschön formuliert, aber rauhe Länder, rauhe Sitten.

  28. 28
    Frédéric Valin

    Erstens: Der Titel „Titten!“ ist natürlich eine Persiflage. Dass das nicht verstanden wird, wundert mich.

    Zweitens: Im Gegensatz zu @#724256: finde ich nicht, dass sich Lengsfeld prostituiert. Ich finde, dass sie provoziert. Ich finde, sie legt offen, was an latentem Sexismus vor sich hingärt, und der leider Gottes auch hier in den Kommentaren wieder aufflammt. Was ich davon halte, steht im Artikel. Ich finde nicht, dass Frauen in verantwortlichen Positionen sich „bedeckt halten müssen“. Und ich finde, das gesellschaftliche Tabu zu brechen, indem man sein Dékolleté zeigt, Entschuldigung: clever. Entlarvend clever. Ob zufällig oder nicht, ob sies geplant hat oder nicht: es kommen in den Kommentaren allüberall fast nur Chauvinisten zu Wort. Das allein ist schon Aussage genug.

    Drittens: Ich glaube nicht, Iris, das Emazipation über Körperfeindlichkeit funktioniert. Vielleicht ein blöder Vergleich, aber: Wenn ein Barinhaber nur junge, adrett aussehende Frauen einstellt, um Kundschaft herbeizulocken, ist er ein Chauvinist. Sein Publikum sind Voyeure. Wenn eine Frau, die einen Laden führt, sich dazu entschließt, sich adrett zu kleiden, damit zu ihr mehr Leute in den Laden kommen, ist sie eine Chauvinistin? Ich glaube nicht. Sie macht sich nicht zur Prostituierten. Sie spielt nach den momentan herrschenden gesellschaftlichen Regeln, ja. Aber lässt sie sich ausbeuten?

    Ich denke nicht.

    @#724273: Steht auf ihrer Seite unter Links.

  29. 29

    @#724279: Das Foto von Angela Merkel ist eine Ikone für „viel Brust gezeigt“. Was hier also im Sinne der Visuellen Kommunikation übertragen wird, ist nicht die Biografie, sondern die Menge der gezeigten Brust. Wollte man die Biografie visuell übertragen, muss man das anders lösen. Das Foto ist auf keinen Fall ein Sinnbild für Angelas Biografie. Plakatgestaltung muss so konkret sein, sonst ist sie schlecht. Von den Titelbildern der Titanic kann man da eine Menge lernen. Mit dem Spruch „Wir haben auch Inhalte zu bieten“ wär’s lustig gewesen.

  30. 30
    Frédéric Valin

    @#724278: Puh. Danke.

  31. 31
    fredge

    @#724282: Ja, das kann ich nachvollziehen. Glaube ich Dir. Das wäre dann aber mal eine schöne Aufgabe, solch eine Plakatgestaltung hinzubekommen, die mit Merkels Biographie spielt.

  32. 32

    @Frédéric Valin (#28):

    Sie zeigt nicht einfach (ganz nebenbei und selbstverständlich) sich und ihre körperlichen Vorzüge, sondern sie preist auf einem Wahlwerbeplakat NUR die an als das ‚mehr‘, was sie zu bieten hat. DAS ist der entscheidende Punkt. Meiner Ansicht nach legt sie damit nicht gärenden Sexismus offen, sondern sie bedient ihn (was ja auch viele Kommentare da und jetzt auch hier zeigen).

    Wenn eine Frau, die einen Laden führt, sich dazu entschließt, sich adrett zu kleiden, damit zu ihr mehr Leute in den Laden kommen, ist sie eine Chauvinistin?

    Nein, sie ist eine Opportunistin, die Deinen chauvinistischen Barinhaber bestätigt. Der kann seine ‚Geschäftsstrategie‘ dann nämlich sehr einfach rechtfertigen: „Na seht Ihr, die Frauen vermarkten sich doch selbst so. Also können sie auch nichts dagegen haben, dass ich es ihnen gleich tue.“

    Sie spielt nach den momentan herrschenden gesellschaftlichen Regeln, ja.

    … und fällt damit m.E. all den Frauen in den Rücken, die dafür kämpften und viele Opfer dafür brachten, diese herrschenden Regeln zu ändern. Sie profiliert sich auf ihre Kosten und auf Kosten aller Frauen, die sich auch heute noch gegen chauvinistische Strukturen behaupten müssen – auch und gerade in der Politik.

  33. 33

    Ich schaue mir gerne schöne Frauen an und ich wähle gerne kompetente Politikerinnen. Damit ich eine Frau gerne betrachte, muss sie nicht kompetent sein, damit ich sie wähle, muss sie nicht schön sein.

    Vera Lengsfeld ist weder das eine noch das andere, also will ich sie weder sehen, noch wählen.

  34. 34
    Jan(TM)

    Hättet ihr das nicht einfach prominent ignorieren können?

  35. 35
    Frédéric Valin

    @#724285: Den spruch kann man auch anders deuten: Wir haben mehr zu bieten als das, was Sie jetzt sehen.

    Eine Opportunistin, ja. Gibts ein richtiges Leben im falschen?

    Oder, andersrum: Ist Kritik nicht eher bei all denen angebracht, die sich jetzt chauvinistisch äußern, statt bei ihr? Wie kann man denn Lengsfeld dafür angreifen, Angriffsfläche gezeigt zu haben?

  36. 36
    Micha

    Die Junge Union hat vor nicht all zu langer Zeit mal nen spar spannende Plakate in den regionalen Wahlkampf gebracht. Eine Frau die sich ins Höschen fast, Mädchen im Bikini mit dem Slogan „in unserer mitte ist noch Platz“ und „Sex am Arbeitsplatz ist geil“

    Hier der beitrag der NDR Sendung Extra 3 zu dieser Kampange.
    http://www.youtube.com/watch?v=b2vXXzIjw78

    Mir solls recht sein, wenn die das meinen… ich finds nur wieder mal krass wie extrem gegenteilig zum wirklichen verhalten man sich der öffentlichkeit gegenüber Präsentiert.

  37. 37

    Wow. Danke das wollte ich schon immer mal sehen. Damit haben sicherlich Wähler gewonnen.

    Titten Gnarr!

  38. 38
    westernworld

    @#724263: was ich im echten leben zur cdu zu sagen habe darf ich nicht ins internet schreiben. aber einen angenehmen autounfall den darf ich ihnen auch im netz immer noch wünschen.

  39. 39

    @Frédéric Valin (#35):

    Den spruch kann man auch anders deuten: Wir haben mehr zu bieten als das, was Sie jetzt sehen.

    Man könnte vielleicht … mit viel gutem Willen. Doch was schätzt Du (aber ehrlich bitte), wieviele Männer, die dieses Plakat sehen, das wirklich so deuten?

    Eine Opportunistin, ja. Gibts ein richtiges Leben im falschen?

    Als meine Antwort auf diese Frage möchte ich Dir gern diesen Film wärmstens an Herz legen (weil ich Dich trotz dieses Artikels nicht aufgebe ;o).

    Wie kann man denn Lengsfeld dafür angreifen, Angriffsfläche gezeigt zu haben?

    Ich glaube nicht, dass es ihre Intention war, Angriffsfläche zu zeigen. Könnte ich das glauben oder auch nur als entfernte Möglichkeit in Betracht ziehen, könnte ich ihr diesen groben Fauxpas vielleicht nachsehen.

  40. 40
  41. 41
    samuel

    @34: danke, jan.

  42. 42
    Frédéric Valin

    „Doch was schätzt Du (aber ehrlich bitte), wieviele Männer, die dieses Plakat sehen, das wirklich so deuten?“

    Nicht viele. Was mehr über die Männer aussagt als über die Kampagne.

    Den Film werde ich mir ansehen. Ich bin ja kein Paket und möchte auch nicht aufgegeben werden!

  43. 43
    ewwewewe

    Is ja nun eher ein Flacharsch. Ich bin ja eher so der Typ ders shakiramäßig mag.

  44. 44
    muss.sein@name.de

    die verdummung der casting-shows ruft offenbar ihre eigene widerstandsbewegung ins leben. künstler wie rubens haben wohl hochkonjunktur mit der neuen politik der verfressenen…immer mehr speck auf den rippen und die ideale vergessen. steuern weg, ran an den speck! der weg zum kühlschrank auf kosten der gerechten…erst versprechen und dann brechen.

    ich finde es widerlich. das schickt mich mental ins säuglingsalter zurück…solche riesendinger. als mann wünscht ich mir ne schön gebaute frau, die mit ihren reizen spielt….anstatt damit zu prollen.

    und was die politik betrifft: mag es die aussage sein, daß die blühenden landschaften in D keine wünsche im nahrungsangebot offen lassen! aber wenns mal wieder knapp wird – und damit ist zu rechnen – fehlt hier der lösungsansatz. was bieten sie denn dann? muttermilch von mutti merkel? darum gehts doch eigentlich…was dann?

  45. 45

    @42

    „Doch was schätzt Du (aber ehrlich bitte), wieviele Männer, die dieses Plakat sehen, das wirklich so deuten?“

    Nicht viele. Was mehr über die Männer aussagt als über die Kampagne.

    Wie das Plakat gedeutet wird sagt mehr über die Männer, die es deuten, aus als über die Kampagne? Echt?
    Wofür wird das Plakat denn aufgehängt? Um clever Chauvinistendenken zu entlarven und um ein Umdenken in der Bevölkerung zu lancieren?
    Oder vielleicht doch, um Wählerstimmen abzugreifen?

  46. 46
    Frédéric Valin

    @#724301: Ich kenn nen guten Psychiater, der kann Dir helfen bei Deinem Ödipuskomplex. Die Allmachtsphantasie, immer von sich auf die anderen zu schließen, ist übrigens normal und kurierbar.

  47. 47
    Frédéric Valin

    @#724302: NAch dem Autor zu Fragen ist soooo 1950er ;)

    Im Ernst: Man kann den Satz in zweierlei Hinsicht lesen. Wie er gelesen wird, ist Sache des Betrachters. Nicht des Autoren. Was Lengsfeld mit dem Plakat bezwcken will, ist mir im Grunde egal. Was sie entlarvt, nicht.

  48. 48
    muss.sein@name.de

    @#724303: ja genau du musst es ja wissen. und was gibt´s sonst dazu zu sagen? begibst dich da auf mein niveau…was kommt von dir?

    aber dein niveau geht bei mir auch: hast wohl die sympathie gefressen mit deinem eigenen heruntergespielten übergewicht! aber das ist in dem alter normal…schon fast sowas von 1950er. reih dich schonmal ein und zücke die zehn euro um deinen cholesterinspiegel testen zu lassen.

  49. 49

    Ich mag den doppelten Boden des Plakats. „Wir haben mehr zu bieten“ meint ja eben auch nicht nur „mehr Titten“ sondern auch „mehr als Titten“. Gelungen.
    „Politisch ist die CDU die Hölle, aber die Wahlplakate sind geil“, um sich mal an Dirty Harry anzulehnen.

  50. 50
    muss.sein@name.de

    @#724307: yep!

  51. 51

    @#724274:
    „die stasi lässt grüßen.“

    Sorry, aber das zeugt von Dummheit – oder Verharmlosung.
    Und wenn Du Dir die Mühe machst, mal in die Geschichte von Vera Lengsfeld (Wollenberger) zu sehen, sollte Dir die Schamröte ins Gesicht steigen:
    „1991 erfuhr sie aus den Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit, dass ihr Ehemann … sie … bespitzelt hatte.“

  52. 52
    Harm

    Niveauglocke! *bing* *bing* *bing*

  53. 53
    max

    Den passenden Soundtrack zu nächtlichen Fahrt durch F’hain mit Blick auf die Laternenmasten gibt es auch schon:

    Frauenarzt – Arsch und Titten
    http://www.youtube.com/watch?v=lVXrftXHFuQ&fmt=18

    Da werden augenscheinlich ganz neue Wählerschichten angesprochen.

  54. 54
    quasi

    schreckliche fotomontage – man mag gar nicht weiter drüber nachdenken. ob das jetzt die politische antwort auf die unterwäschereklame mit den montierten politikerköpfen war – passen würde es ja.

  55. 55
    hirschsuppe

    alles bullshit.

  56. 56
    marcBark

    Schliesse mich dem vorgängerkommentar (no. 55) und soweit ich das verstanden habe, auch dem Autor an.
    Wenn ’sex sells‘ sind ja wohl die Leute bescheuert die einen Politiker dann deshalb wählen.
    Zum Thema ‚zur Schau stellen von weiblichen Geschlechtsteilen‘ hier auch ein interessanter Buchtip:

    http://www.amazon.de/Vulva-Die-Enthüllung-unsichtbaren-Geschlechts/dp/3803136296/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1250056634&sr=8-1

  57. 57

    @#724283: Frédéric: Gern geschehen :-) Aber wieso „Puh“?

    Das Thema ist schon interessant, das Körperliche und die Politik, soll man das überhaupt trennen, hat das was mit dem Körper-Geist-Dualismus zu tun, der in der Moderne Überhand genommen hat blabla.

    Ist mir jetzt zu anstrengend, nur ein Gedanke noch: Ich kenne Frau Lengsfeld aus den Medien schon länger und wenn ich hätte raten müssen, welche Politikerin sich jetzt so abbilden lässt, wäre ich sicher ganz zuletzt auf sie gekommen. Es passt überhaupt nicht. Die ist total dröge. Vielleicht passt es so wenig, dass es doch schon wieder gut ist. Allerdings könnte man es verlogen nennen, dass Lengsfeld dieses Plakat nur in Kreuzberg aufhängt, eine Art Anbiederung an die angenommene Lockerheit des Bezirks. In ihrem klassischen Rechtsaußenmilieu würde sie sich sowas wahrscheinlich nicht trauen. Aber auch das ist Spekulation.

    Der Hintergrund ist ja, dass Lengsfeld ein Wahlbezirk zugewiesen wurde, in dem sie keine Chance hat. Sie wird also nicht in den Bundestag einziehen. Diesen Affront versuchte sie vielleicht mit dem Foto wettzumachen, auch als Kritik von Rechtsaußen gegen die mainstreamige Angela Merkel.

  58. 58
    Frédéric Valin

    @#724323: Puh in dem Sinne, dass ich keine Witze mehr auf Kosten der Lengsfeld lesen kann, und Dein Kommentar in der hinsicht eine Wohltat war.

    Politik und Körper, das finde ich auch ein interessantes gebiet. Meine These ist, dass es in Deutschland seit Kohl keinen Körper der Macht mehr. Schröder hatte das noch so ein bisschen, den repräsentativen Körper, aber heute will mir keiner dazu einfallen. Mit dem Körper-Geist-Dualismus hat das, denke ich, nichts zu tun: es geht ja nie um einen Körper aus Fleisch und blut, sondern immer um eine Repräsentanz.

  59. 59
    martin

    Mensch stelle sich einmal vor, es wäre eine Heidi Klum o.s.ä „¦ Dann würde kein Arsch irgendetwas dazu sagen. Frauen würden sich eher still Ihren merkwürdigen Körperwahrnehmung annehmen und mach ein Mann hätte eine weitere armselige Phantasievorstellung für das Taschentuch.

    Es ist, nebenbei vermerkt eh merkwürdig, wie viele Frauen einerseits auf Emanzipation und Gleichbereichtung pochen, aber, wenn es Ihnen nützlich erscheint den „Sex-Sells-Faktor“ – aber das ist eher ein anderes Thema.

    Ich glaube eher, dass Frauen, die dem Modediktat nicht genügend, nach wie vor Ihren Körper „verhüllen“ müssen.

    Und wenn die Arbeit der o.g. Politikerin auf das Zeigen eines Dekolleté beruht, sozusagen als Wahlversprechen „¦ scheint das viel über die Politik der Partei auszusagen.
    Und das Zeigen eines Dekolleté ist ja immer noch ein Unterschied zum entblößen von Brüsten, und so meine ich, verstößt nicht gegen traditionelle Sitten.

    Ich sehe da eher eine ironische Aussage. Und eher noch: der verzweifelte Versuch, 5 Minuten im Boulevard zu erscheinen.

    Ist doch auch mal etwas, anstatt „Deutschland muß in Kreuzberg erkennbar bleiben“ „Das Dekoleté muss auch im Bundestag erkennbar bleiben“ „¦

  60. 60

    @genova (#57):

    Allerdings könnte man es verlogen nennen, dass Lengsfeld dieses Plakat nur in Kreuzberg aufhängt, eine Art Anbiederung an die angenommene Lockerheit des Bezirks. In ihrem klassischen Rechtsaußenmilieu würde sie sich sowas wahrscheinlich nicht trauen.

    Das finde ich nun wieder gar nicht so erstaunlich. Agi(ti)eren nach der Devise „der Zweck heiligt die Mittel“ ist gerade auf politischen Außenposten recht häufig zu beobachten.

  61. 61
    Frédéric Valin

    Nunja, aber welcher Zweck und welche Mittel? Es ist der Lengsfeld doch klar, dass sie in Kreuzberg keine Chance hat. Mit der Zuteilung hat sie keinerlei Aussicht, in den Bundestag zu kommen, da kann sie sich auf den Kopf stellen oder Pferdepenisse an die Wände nageln. Das ist völlig gleichgültig. Um den Einzug in den Bundestag gehts ihr also nicht. Und ich schätze, dass sie mit ihrer Plakataktion, die ja offensichtlich nicht abgesegnet war, nicht punkten konnte in Sachen Parteikarriere: welchen Zweck also verfolgt sie?

  62. 62
    Nana

    @Aro (51)

    Das war genau so gemeint wie es geschrieben war.

    Ich kenne die Vergangenheit von Frau Lengsfeld und weiß das sie Bürgerrechtlerin in der DDR war.

    Umso unverständlicher ist, das nun mit ihren jetzigen politischen Überzeugung in Vereinbarung zu bringen. Sie muss deshalb nicht gegen alles was (heute) Links ist hetzen und ständig ihre tiefste Abneigung dagegen zum Ausdruck bringen. Von ihren politischen Zielen mal abgesehen. Man brauch sich nur einmal ihren Blog durchlesen … Ihre Vergangenheit schützt sie nicht vor Kritik.

  63. 63

    @Frédéric Valin (#61):

    welchen Zweck also verfolgt sie?

    Darüber kann ich (wie genova #57) nur spekulieren. Ich hatte vor dieser Aktion noch nie von ihr gehört. Doch nachdem, was ich inzwischen von ihr und über sie gelesen habe, macht sich auf mich persönlich den Eindruck einer sehr geltungssüchtigen Person. Sie scheint mir nach Aufmerksamkeit um jeden Preis zu gieren, und politische Ziele sind nach meiner Einschätzung diesem persönlichen Ehrgeiz untergeordnet (wozu auch der krasse Richtungswechsel passt). Solchen Menschen traue ich nicht, traue ihnen aber gleichzeitig alles zu.

  64. 64

    @#724332:
    Und was hat das mit Stasi zu tun?

  65. 65
    Philip

    … sehr schön, jeder, der dieses Plakat gesehen hat, dachte dasselbe.

    Die Damen machen einen Fehler: es tat gut, dass das Land eine Kanzlerin (ob man Merkel nun mag oder auch nicht) verkraftet hat und dass abschätzige Bemerkungen zu Angies Aussehen politisch nicht opportun waren. Nun befeuern die beiden älteren Damen mit ihren zur Schau gestellten Brüsten (jedes 20-jährige Nivea-Model ist schöner anzuschauen) genau diese Diskussion.
    Schön dumm. Weiblichkeit in der Politik tut uns gut. Meint die CDU, Weiblichkeit verstehen wir nur so? „Titten vor, noch ein Tor“ wird nicht hinhauen, man lese sich nach dem Zufallsprinzip nur einmal 10 Kommentare auf dieser Seite durch. Wahlkampf ist eine ganz arme Veranstaltung.

  66. 66
    behindthebeat

    @#724298: wenn ich mir das plakat anschaue, denke ich: oh mein gott, widerlich. und: juhu, die cdu hat sich damit hoffentlich ins eigene bein geschossen. und: die cdu is so oll wie die beiden ollen aufm foto! und ich bin männlich.

  67. 67
    mackenzen

    ich find alle wahlplakate zum kotzen ech ma! dieser ganze ‚bruddo neddo muss sich wieder lohnen – wir haben die tittenkraft – anpacken fuer unser flaschenpfand – aus der krise hilft nur gruener tee‘ usw etc: das ist doch alles u n e r t r a e g l i c h e r bullshit und eh nur der totale nonsens! diese ganze democracy propaganda show ist mit einem wort: ekeleregend und nichts als wahl-ium fuers dummvolk! ‚regieren‘ tun eh andere…

  68. 68
    Nana

    @Aro (62)

    wie ich schon geschrieben hatte.

    sie verweigert die realität indem sie berechtigte kritiken ausblendet („unterster promille-bereich“) und einen massiven kommunikationsfehler als erfolg darstellt. sie redet von diskussionskultur, will einen diskurs anregen und versteht darunter aber nur befürwortung. andere meinungen in den blog-kommentaren sind in ihren augen alle niederträchtig und gelten als nicht zulässig.

    letztendlich sperrt sie die kommentarfunktion ihres blogs obwohl sie gleichzeitig die 17.000 zugriffe als beweis für die genialität ihrer kampagne feiert. hallo?

    das ist für mich eine sehr merkwürdige auslegung von diskussionskultur und meinungsfreiheit und besitzt parallelen zu dem system gegen das sie früher angekämpft hat.

  69. 69
    Frédéric Valin

    @#724341: So ein Käse. Kommentare in Blogs sperren ist wie Leute foltern? Gehts noch?

    In den meisten Fällen halte ich, wenn im Netz ein Thema so hochkocht wie dieses Plakat, die Vodafone-Werbung oder das Studi-VZ, Kommentare sperren für die einzige Möglichkeit, den Mob auszusperren. In den Kommentaren geht es doch längst nicht mehr darum, zu diskutieren. Wer den 350 Beitrag unter einen Artikel schreibt, der will doch nur auf die Seite der Guten gehören und sich im Sinne der Masse, wie sie Canetti verstanden hat, moralisch gleichschalten. Das hat mit Diskussion so viel zu tun wie eine knarzende Türangel mit Beethoven. Beides Geräusche, und das wars.

    flashmob-Bildung mit Meinungsfreiheit zu verwechseln, das ist eines der grundsätzlichen Fehler eines liberalen Gedankentums, das glaubt, Kommentar 145 entscheide sich individuell und grundlegend von Kommentar 211 und Kommentar 317. Und allen anderen dazwischen. Das ist in den seltensten Fällen der Fall.

    Ich empfehle dringend Canetti zu lesen, Masse und Macht. Und die Parallelen zum Flashmob rauszusuchen.

    Und Kommentare zu sperren mit diktatorischen Mitteln gleichzusetzen, ist Zynismus und in einer Form geschichtsrevisionistisch, die ich mich „naiv“ zu nennen kaum mehr traue. Böswillig wäre das passendere Wort.

  70. 70
    mackenzen

    @aro:

    siehe unten! :-)

  71. 71

    @Frédéric Valin (#69)

    In den meisten Fällen halte ich, wenn im Netz ein Thema so hochkocht wie dieses Plakat, die Vodafone-Werbung oder das Studi-VZ, Kommentare sperren für die einzige Möglichkeit, den Mob auszusperren.

    Ich stimme Dir insofern zu, dass Kommentare sperren mit Zensur gleichzusetzen wirklich ein geistiger Kurzschluss ist. Doch ein (zur Kritik Stellung nehmendes) anschließendes Blogposting mit diesen Worten einzuleiten…

    Unser Plakat war ein voller Erfolg. Die Zahlen sprechen für sich. Bei der Anzahl der Besucher relativiert sich die Anzahl der gehässigen Kommentare. Sie bewegen sich im untersten Promille- Bereich.

    …und dann nach nur 24 Kommentaren die Kommentarfunktion zu sperren, halte ich (wie drück ich das jetzt bloß einigermaßen gewählt aus) auch nicht für besonders clever.

  72. 72
    mackenzen

    @aro: sehe ich genau so:
    ‚letztendlich sperrt sie die kommentarfunktion ihres blogs obwohl sie gleichzeitig die 17.000 zugriffe als beweis für die genialität ihrer kampagne feiert. hallo?‘

    @f. vallin: ‚In den meisten Fällen halte ich, wenn im Netz ein Thema so hochkocht wie dieses Plakat, die Vodafone-Werbung oder das Studi-VZ, Kommentare sperren für die einzige Möglichkeit, den Mob auszusperren.‘

    dann bleibt ‚dem mob‘ irgendwann einmal einfach nix anderes mehr uebrig als persoenlich und wuetend vorbeizuschauen: viel spass dann! (nett daherkoecheln geht schon aber hochkochen darf nix: jupp! genau so funktioniert sie die buergerliche gesellschaft…)

  73. 73
    Frédéric Valin

    Sie hätte die Kommentare von Anfang an geschlossen halten sollen.

    Die Gehässigkeit einiger Kommentare, und die Süffisanz der Kritik ist genau das, was manche der Leute, die sich nicht vier bis fünf Stunden pro Tag mit dem Netz auseinandersetzen, nicht verstehen. Das erschrecken vor dem unzivilisierten Raum ist meiner Meinung nach auch der Hauptgrund, warum viele Offliner glauben, das Netz sei ein rechtsfreier Raum.

    Ich mag ja das unzivilisierte am Netz. Aber das ist anarchisch, und keinesfalls demokratisch.

  74. 74
    Frédéric Valin

    @#724346:
    Elias CAnetti, Masse und Macht, S. 30
    „1. Die Masse will immer wachsen. (…) 2. Innerhalb der Masse herrscht Gleichheit. sie ist absolut und indiskutabel und wird von der Masse selbst nie in Frage gestellt. (…) Was immer davon ablenken könnte, wird übersehen. Alle Forderungen nach Gerechtigkeit, alle Gleichheitstheorien beziehen ihre Energie letzten Endes aus diesem Gleichheitserlebnis, das jeder auf seine Weise von der Masse her kennt. 3. Die Masse liebt Dichte. (…) Das Gefühl größter Dichte hat sie im Augenblick der Entladung. 4. die Masse braucht eine Richtung. (…) die Richtung, die allen Angehörigen gemeinsam ist, stärkt das Gefühl von Gleichheit. Ein Ziel, das außerhalb jedes einzelnen liegt und für alle zusammenfällt, treibt die privaten, ungleichen Ziele, die der Tod der Masse wären, unter Grund. Für ihren Bestand ist die Richtung unentbehrlich. die Furcht vor Zerfall, die immer in ihr rege ist, macht es möglich, sie auf irgendwelche Ziele zu lenken. Die Masse besteht, solange sie ein unerreichtes Ziel hat.“

    usw.

    Wer sich darin wohl fühlt, bitte. Ohne mich.

  75. 75

    @Frédéric Valin (#73):

    Es ist nicht das Netz, das sie erschreckt. Es sind die Menschen … dieselben Menschen, die ihnen täglich auf der Straße begegnen. Wer das Netz fürchtet, fürchtet sich in Wahrheit vor den Menschen hinter ihrer alltäglichen (Offline-)Maskierung. Das Netz zeigt vielfach ein ehrlicheres und realistischeres Bild von der Welt und den Menschen als das, was viele für die Realität halten. Ängstliche oder angewiderte Abkehr vom Netz ist also nichts anderes eine Form von Realitätsflucht.
    Politiker, die die Menschen vertreten wollen, sollten keine Angst haben, ihnen offen gegenüber zu treten – auch denen, die ihnen nicht freundlich gesinnt sind.

  76. 76
    Nana

    @ Frédéric

    du solltest dich mal fragen wer der eigentlich dumme ist. das mit der vodafone werbung und lengsfeld-kampagne ist da ein gutes beispiel.

    die sind beide so strunzdumm das es kaum noch zu unterbieten ist. die leute die solche kampagnen machen denken nämlich ähnlich wie du. die dumme masse wirds schon fressen und als dank dann kaufen bzw. wählen. dabei sind sie selbst viel dümmer als große teile ihrer zielgruppe.

    die masse (im web) ist aber garnicht so dumm sondern fühlt sich lediglich für dumm verkauft. die blog kommentare sind sicherlich dann z.t. nicht mehr argumentativ sondern rein emotional. da entlädt sich dann (zurecht) der zorn über die arroganz und anmaßung der initiatoren.

    du solltest mal „peter sloterdijk – zorn und zeit“ oder das cluetrain-manifest lesen.

    mittlerweile leben wir im informationszeitalter und die masse ist lange nicht mehr so dumm wie jene über die canetti oder le bon schreibt. du solltest deine literatur mal updaten ;)

  77. 77
    Frédéric Valin

    @#724350: Nein. Eine Masse (ein Mob) entsteht, wenn eine Vielzahl von Leuten sich darüber aufregt, weil sie glaubt, für dumm verkauft zu werden. Ansonsten ist das Netz keine Masse. Es kommt im Netz zu Massenbildungen.

    Die Masse funktioniert nicht nach Gesichtspunkten des Wissens einzelner. Sondern über Emotionalisierung. Das sagst du ja selbst: es geht nicht mehr um Argumente. Aber es ist das gleiche „Hängt sie höher“-Geschrei. Den einzelnen akteuren zum Trotz ist die Funktionsweise der Masse, wie sie Canetti beschreibt, also ungebrochen. Sagt übrigens auch sloterdijk in seinem Vorwort zur Verachtung der Massen.

  78. 78
    Frédéric Valin

    @#724343: Oh, jetzt hab ich einen versehentlich gelöscht. Wegen Doppelposting. sorry dafür.

  79. 79
    Nana

    @ Frédéric (77)

    sie glaubt nicht nur daran für dumm verkauft zu werden. sie wird es!

    der unterschied ist auch, dass der mob von dem du schreibst meist von einzelnen führungspersonen engeleitet wird und gleichgeschaltet ist. im netz ist das nicht so. eine gleichschaltung des mobs ist dort auch schwer möglich.

    es ist kein mob-auflauf der da auf den blogs und foren wütet sondern einfach ein protest durch meinungsäußerung. das ist etwas rein demokratisches (demokratie darf auch emotional sein). also, nur weil es emotional ist, ist es nicht gleich dummer mob.

    du vergisst auch, dass ja nicht alle die dort reinposten einer meinung sind. es gibt ebenso viele die anders denken. im endeffekt ist es also doch ein diskurs. wenn auch manchmal grob, polarisierend und emotional.

  80. 80
    Frédéric Valin

    @#724366: Nein, er wird nicht notwendigerweise von einer Führungsperson geleitet. Außerdem wird in verschiedenen anderen blogs die Stimmung dementsprechend geleitet, am Beispiel StudiVz kann man das sehr gut nachvollziehen. In der hinsicht gab es eine handvoll Führungspersonen und einen Haufen Leute, die auf ihren blogs und in den Kommentaren applaudiert haben.

    Wenn Du glaubst, der 320. Kommentar dieser güte sei schützenswert und dringend auf dem Blog der betroffenen Person zuzulassen, haben wir einen ernsten dissens. Es ist jedem unbenommen, sich irgendwo dazu zu äußern; aber ich bleibe dabei, das Sperren der Kommentarfunktion mit der Stasi gleichzusetzen, ist beschämend.

    Auf einer Demo sind auch nicht alle, die reinposaunen, einer Meinung. Ein flashmob zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass viele Leute teilnehmen, die sich noch nicht einmal eine Meinung gebildet haben, oder die ihre Meinung einer „höheren Wahrheit“ unterordnen. Und das, obwohl sich die blogosphäre einigen Umfragen zufolge dadurch auszeichnet, dass besser ausgebildete und gebildetere Leute kommentieren und partizipieren.

  81. 81
    Nana

    @Frédéric

    wer bestimmt denn welche kommentar schützenswert ist und welcher nicht?
    die meisten proteste in der blogospäre (auch wenn sie tlw. platt daherkommen) sind meiner meinung nach berechtigt.

    der umgang auf fr. lengsfelds blog mit andersdenkenden ist jedenfalls absolut undemokratisch. bitte les ihre blogeinträge (bzw. die einträge von denen die das für sie schreiben) durch, dann weißt du was ich meine. dazu kommt eine größenwahnsinnige realitätsverweigerung die alles eigene schönredet und alles andere ignoriert. sorry, aber mich erinnert das einfach ein kleines stück an die selbstdarstellung der sed ;)

    hier nur ein auszug:

    „Unser Plakat ist ein Welthit und 31500 Besucher auf unserem Blog!

    Wenn es Charts für internationale Wahlkampfplakate gäbe, wären wir momentan die unangefochtene Nummer eins. Den Ritterschlag bekamen wir vom Druge-Report, der uns gestern auf der Startseite hatte.Aber auch im Lima waren wir in den Zeitungen zu sehen, in Marokko, in Frankreich. ein Freund aus der Schweiz schickte eine Morgen-SMS: Du lächelst uns von den Seiten von Blick, Tagesanzeiger,Berner Zeitung, Der Bund an. Heute Morgen war CNN da. Unser Wahlblog wurde gestern von 31500 Leuten besucht.

    Seit die Negativkampagne abgeklungen ist, überwiegt die Zustimmung bei den Reaktionen. Besonders freut mich die entspannte Reaktion von Frank Henkel und meinen Berliner Mitbewerbern für den Bundestag, sowie die große Zustimmung aus der Bundespartei. Unser Plakat wird nicht nur überall gezeigt, es inspiriert auch Dichter, Grafiker und Karrikaturisten. Ein schönes Beispiel ist heute in der „Berliner Zeitung“ zu sehen. Bei diesem Erfolg wirkt die fortdauernde Nörgelei direkt hinterwäldlerisch. Besonders komisch ist , wenn ein Boulevardblatt, das ohne nackte Frauen nicht auskommen zu können glaubt,sich neu-prüde gibt und Inhalte statt Dekolletee fordert.

    Die Hater-Fraktion, die Gift und Galle spuckt kann man nur freundlich auf ihr erhöhtes Risiko an Gallenkoliken zu erkranken hinweisen. Die tun dann sehr weh.aber der Schmerz wird umsonst sein, denn keine Hassatacke kann den Erfolg unserer Aktion noch beeinträchtigen.

    Um allen Interessenten den Bezug unseres Plakates gegen eine Wahlkampfspende zu erleichtern, richten wir eine Extra-Seite ein.“

  82. 82
    Onkel Bernd

    Das Blog Mädchenmannschaft versagt bei der Diskussion zum Thema leider völlig, weil sie Kommentare und ihre eigenen Antworten darauf löschen. Betroffen sind:
    http://maedchenmannschaft.net/wir-haben-mehr-zu-bieten/#comment-17123
    http://maedchenmannschaft.net/wir-haben-mehr-zu-bieten/#comment-17124
    und
    http://maedchenmannschaft.net/wir-haben-mehr-zu-bieten/#comment-17127
    sowie die Antwort von Susanne darauf zumn Thema „Meinungsressort in der taz“.

    Ich habe mich dort mit Kommentar 17185 beschwert. Mal sehen, ob sie so sportlich sind und den zulassen.

  83. 83
    Frédéric Valin

    „wer bestimmt denn welche kommentar schützenswert ist und welcher nicht?“

    Auf einem Blog? Der Blogbetreiber. Das hat das Landesgericht klargemacht, als es gesagt hat, der blogbetreiber sei juristisch verantwortlich für die Kommentare.

    Der Smiley hinter der SED macht Dich übrigens nicht weniger zum Geschichtsrevisionisten.

  84. 84

    @Onkel Bernd (#82):

    Was soll ’n das jetzt? Hier ist doch nicht das Blogosphären-Direktorat, wo Beschwerden kleiner Trolle angenommen werden, die sich auf dem Schulhof in anderen Blogs ungerecht behandelt fühlen.
    Abgesehen davon: Petze!

  85. 85
    Nana

    @ Frédéric (83)

    Ok.
    Es ist trotzdem ein Armutszeugnis, gerade wenn vorher immer behauptet wird, man suche den Dialog mit der Zielgruppe.

    Wie man in den Wald hinein ruft so schallt es heraus. Warum werden die Kommentatoren für ihr tiefes Niveau abgestempelt wenn die Initiatoren auf viel tieferem Niveau agieren?

    Man fühlt sich dann einfach verarscht und nicht ernstgenommen und lässt seinen Frust in einem vierzeiligen Kommentar bei einem Schluck Kaffee ab. Ich finde es in Ordnung das es diesen Feedback-Kanal gibt. (Im TV wäre sowas dringend nötig)

    Man kann nicht Gülle über die Massen kippen und erwarten Lob von ihr dafür zu bekommen. Dabei verlangt man noch auf hohem Niveau über unterirdische Kommunikationsmaßnahmen zu debattieren. So funktioniert das einfach nicht.

    Das tiefe Niveau (oft in anbiederisch, populistischer Form) in werblicher Kommunikation (bei Wirtschaft und Politik) ist doch nur soweit gesunken weil noch viel zu wenig Widerstand und Kritik bis zu den Verantwortlichen vorgedrungen ist. Frau Lengsfeld wird wohl nicht noch einmal eine so grottenschlechte Aktion starten (es sei denn sie ist wirklich größenwahnsinnig).

    Zur Stasi: Ja du hast mich erwischt, Asche auf mein Haupt.

  86. 86

    @ 14 — mein Kommentar #7 stößt auf deinen Unwillen.
    Mein Kommentar ist kontext-bedingt nicht zotig.

    Denn das Mädel hat sich mit der Sprache des Plakats wissentlich und willentlich ins Areal der subtilen Erotik bewegt. Ich bin ihr in den Bereich gefolgt unter Weglassung der Subtilesse.

    Abseits davon enthält mein Beitrag #7 nichts konkret entwürdigendes.

    @ 20 — ich kommentiere grundsätzlich nie anonym: mit Unterschrift oder gar nicht. Kann sein, dass mein Beitrag deinen Ansichten widerspricht. So was kommt jeden Tag vor. Aber ich schreibe nichts, zu dem ich nicht stehe.

    Und dass ich chauviniere, müsste mir erst mal dargelegt werden. Ich sehe das vollkommen anders.

    Deine Äußerung über mein Frauenbild ist von der Meinungsfreiheit abgedeckt, deshalb kein Kommentar dazu.

  87. 87

    @Wolf (#86):

    Und dass ich chauviniere, müsste mir erst mal dargelegt werden.

    Nö, das muss Dir hier nicht mehr dargelegt werden. Du müsstest es selbst merken. Erziehung gehört nicht zu den Pflichten von Blogbetreibern oder Mitdiskutanten.

    Ich sehe das vollkommen anders.

    Das liegt in der Natur der Sache. Andernfalls hättest Du Dich so nicht geäußert … oder würdest Dich zumindest nachträglich für Kommentar #07 in Grund und Boden schämen, wenn Du ihn evt. verfasst hättest, als Du nicht im Vollbesitz Deiner geistigen Kräfte warst.

  88. 88
    Sonja

    Frédéric @28: Ich finde, sie legt offen, was an latentem Sexismus vor sich hingärt, und der leider Gottes auch hier in den Kommentaren wieder aufflammt.

    Ich finde, dass sie versucht, diesen Sexismus zu benutzen (wenn auch nicht besonders erfolgreich), nicht offenzulegen. Und die Kanzlerin wird gleich mitbenutzt, was zwar nicht ungewöhnlich ist im Wahlkampf, aber hier schon eine seltsame Note hat. Wenn ich mich recht erinnere, war sie von dem ganzen Rummel damals nicht allzu begeistert…

    @Wolf: Der konstante Gebrauch von „Mädel“ anstatt von „Frau“ ist beispielsweise chauvinistisch. Vom Rest deiner Äußerungen mal ganz abgesehen, darauf mag ich mich nicht einlassen.

  89. 89
    Christian

    Ich finde ja die Fantasie des Autors bemerkenswert!
    Ein meiner Meinung nach völlig überflüssiges Wahlplakat wird als Vehikel für Emanzipation erklärt.
    Komischerweise sieht es für mich eher so aus als würde Frau Lengsfeld
    sich den Regeln des Chauvinismus eher unterwerfen.
    Oder war die Reduzierung auf körperliche Merkmale eine Erfindung der Emanzipation?
    Naja das Plakat von Frau Wawzyniak finde ich genauso beschissen und irgendwelche männlichen Politiker will ich genauso wenig in knallengen Klammotten auf Wahlplakaten sehen,
    aber wahrscheinlich qualifiziere ich mich jetzt als homophober und heterophober Spießer.

    Zudem frage ich mich wieviele CDU-Wähler letztendlich ähnliche Gedankengänge wie der Autor beim Anblick des Plakats haben werden. Ich glaube irgendwie nicht so viele.

    Und der letzte und wichtigste Punkt:
    Es ist immer schön zu sehen das es zu jeder Art von Spießertum die gleiche zwanghafte, langweilige Umkehrung gibt.
    Nennen wir es positives Spießertum ;)

    Oh und da ja Wahlplakate eh total sinn entleert sind will ich vielleicht doch Schwanzvergleiche etwaiger Politiker sehen. Das wäre doch mal ne Entscheidungsgrundlage!

  90. 90

    @88

    Der konstante Gebrauch von „Mädel“ anstatt von „Frau“ ist beispielsweise chauvinistisch

    Und wieder hab ich was dazugelernt.

    (Kopfschüttel)

  91. 91
    Waldemar

    Wer hat denn damit angefangen?
    Wer bedient denn das „Sex sells“-Klischee?
    Was hat es mit Sexismus zu tun, wenn man eine, wie sag ich’s jetzt, ältere Frau, die ihre Brüste zeigt, nicht erotisch findet?
    Dekolletee zeigen allein reicht eben nicht, wenn man schon mit der „Körperlichkeit“ spielt, muß der Gesamteindruck stimmen.

    Wenn eine „Mittfünfzigerin“ „offensiv mit ihrem Körper umgeht“ und ihr dabei nichts anderes einfällt, als es auf „Titten“ zu reduzieren, ist das überhaupt nicht sympathisch und ein Bärendienst für die Emanzipation.

  92. 92
  93. 93

    @#724340: Sowas von volle Zustimmung!

    gruß

  94. 94

    Die Damen und Herren von der schwarzen P… äh CDU werden schon wissen was sie tun. Wenn man keine Inhalte hat, dann gehen halt nur noch Titten.

  95. 95
    Onkel Bernd

    @#724372: Hallo Iris,

    Genauso versagt wie die Mädchenmannschaft haben die Grünen, die mittlerweile auf Druck von oben die Plakate mit dem dunkelhäutigen Gesäß wieder abgehängt haben. -> Obrigkeitshörige Waschlappen!

    Ich habe mir erlaubt, diesen Anwurf auch in Dein Blog zu kommentieren. Das Layout dort ist übrigens so gut, dass ich es raubmordkopieren werde.

  96. 96

    @Onkel Bernd (#95):

    Und ich habe Deinen SPAM-Kommentar wieder aus meinem Blog gelöscht, denn ich hasse SPAM. Davon abgesehen: Setz Dich mit dieser Mädchenmannschaft direkt auseinander und jammer nicht über sie in anderen Blogs rum.

    Und bei den Grünen haben vielleicht einfach einige der Entscheider zwischenzeitlich ihren Verstand wieder eingeschaltet und selbst gemerkt, wie charakterlich unterirdisch ihr Wahlplakat war?

  97. 97

    mich hat die, nennen wir es mal offenherzigkeit, des plakats nicht sonderlich beeindruckt. das fand ich gar nicht so wild. auch den müden gag, den sie drunterschrieb, lief bei mir unter „kann man machen, muss man aber nicht“.

    tatsächlich bin ich auch erst durch das plakat auf lengsfeld aufmerksam geworden und habe mich erschrocken als ich auf ihrer seite rumstöberte. sie hält ja nicht nur ulfkotte für einen experten, sie schreibt ja auch für die unsägliche „achse des guten“ und meint das das, was broder mache richtiger „journalismus“ sei. sie ist da also in einer gang gelandet, die es sich in ihrer zwischenrealität gemütlich eingerichtet hat.

    und dann, was mich am meisten geärgert hat: dieses anbiedern an merkel, dieses wir sind aus einem holz geschnitzt, dieses extra so ähnlich aussehen und so. DAS ist, zumindest für mich, das schockierende an dem plakat. ästhetische meinungen dazu (und die gab es ja in den kommentaren zu hauf) sind vollkommen daneben. und tun mir ebenso körperlich weh, wie die linkliste von frau lengsfeld.

  98. 98
    Ismirschlecht

    Nein, es wird immer peinlicher (Achtung, Brechtüte bereithalten):
    http://www.bild.de/BILD/politik/2009/08/16/vera-lengsfeld/vera-13106530-mfbq,templateId=renderScaled,property=Bild,width=465.jpg

    Frau Lengsfeld entblödet sich nicht, bei einem Fotoshooting der Bild am Sonntag mitzumachen:
    http://www.bild.de/BILD/politik/2009/08/16/vera-lengsfeld/die-busen-kandidatin.html

    Die Frau ist 57! Und verdient ihr Geld mit Politik! Und das Einzige, was sie in die Schlagzeilen bringt, sind solche Artikel!
    Und das war noch nicht alles:
    „Noch zwei, drei Wochen. Dann kommt Plakat-Kracher Nr. 2. „žEs wird ähnlich frech sein“, verspricht Vera Lengsfeld.“

  99. 99

    @Ismirschlecht (#98):
    Ich ärgere mich mittlerweile über mich selbst, dass ich über das öffentliche Auftreten und Politikverständnis dieser ‚Dame‘ überhaupt gebloggt und kommentiert habe. Ihr einziges Ziel ist doch offensichtlich Aufmerksamkeit um jeden Preis. Vielleicht wäre die beste Reaktion darauf keine Reaktion gewesen. Dann wäre uns evtl. zumindest das, was Du hier zeigst, erspart geblieben.
    Andererseits: Wir sind hier offenbar Zeugen einer politischen Selbstverbrennung. Und die lodernden Flammen könnten durchaus auch in nicht geringem Maße an der CDU als Ganzes zehren (die den Wahlkampf scheinbar möglichst unauffällig aussitzen will). Dann diente es letztendlich vielleicht doch noch einem guten Zweck.

  100. 100
    Nana

    Da hat Frau Lengsfeld für ihre tollen „Inhalte“ ja den richtigen Platz gefunden.
    Die BILD-Zeitung. Die ist auch schön unkritisch wenn es um Dinge wie Geschmack und konservative Politik geht.

    Jetzt reiht sie sich ein in die riesige Warteschlange von weiblichen C-Promis die aus Talentmangel ihre Brüste in die Kameras halten wollen um Medienrelevanz in den Boulevardblättern zu erzeugen.

    Der Witz ist, Frau Lengsfeld gibt in ihrem Blog auch noch offen zu, dass sich mehr Leute für ihr Plakat als für ihre politischen Inhalte interessieren. Diesen Umstand als Erfolg zu preisen und garnicht auf die Idee zu kommen, dass man daraus auch Rückschlüsse auf ihr eigenes politisches Profil ziehen könnte, zeugt schon von blinder, pathologischer Mediengeilheit.

    Das alles klingt nach einer echt überzeugenden Taktik um die überwiegend links-orientierten Wähler in Friedrichshain/Kreuzberg auf ihre Seite zu ziehen.

    Ich freu mich schon auf das Wahlergebnis.

  101. 101
  102. 102
    Dr.D

    Ich finde das Niveau vieler Beiträge hier unter dem Niveau des Plakats.

  103. 103

    @#724657:
    Was auch zu den Links immer wieder erscheint:

    ‚Bildhaft Spiegelnde Focussierung auf einen Stern‘

    @PiPi

  104. 104
    REINER DE MOSH WOB

    @#724274:
    Frau Lengsfeld mag wohl ehemalige Stasimitarbeiter
    Vorher war es IM Donald(ihr geschiedener Ehemann)
    Heute IM Erika(wer ist das wohl)