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Niederländische Blogger sollen für YouTube-Videos bezahlen

Irgendwo auf der Strecke zwischen New Business Town und Kurzsichthausen muss eine Palette Verstand verloren gegangen sein. Anders lässt sich die Entscheidung des niederländischen GEMA-Pendants Buma/Stemra nicht erklären: Die Urheberrechtsvereinigung bittet ab Januar 2010 alle niederländischen Blogger zur Kasse, die YouTube-Musikvideos einbetten, deren Künstler von der Buma/Stemra vertreten werden.

Da kommt dann schnell ein kleines Sümmchen zusammen: Bis zu sechs Videos kosten 130 Euro pro Jahr, bis zu 12 machen 260 Euro aus und wer darüber liegt, zahlt 650 Euro pro „angefangene 30 Videos“. Allein die „Guten Morgen!“-Serie würde Spreeblick also knapp 6.000 Euro im Jahr kosten.

[via, via]

25 Kommentare

  1. 01
    Jan

    Schade, dass das Thema so ernst ist; wenn man bedenkt, wie ich mich bei dem ersten Satz dieses Eintrags weggeschmissen habe. :o)

  2. 02

    Ich finde gut, dass es so kommt. Irgendwann werden sie dann nämlich merken, wie weit sich die Verwertungsgesellschaft von ihrer Kundschaft entfernt hat. Je früher sie damit anfangen, desto früher wird auch die Einsicht kommen. Dann vielleicht auch so früh, das ich noch etwas davon habe.

  3. 03
  4. 04

    Nur weil Gema & Co. das mit dem Internet vercheckt haben, müssen sie doch nicht auf ewig die Leute bestrafen, die das mit dem Internet schneller kapiert haben. Übelst.

  5. 05

    OMG.. Wenn die das tatsächlich durchkriegen, sehe ich schwarze Zeiten anbrechen… Kann mich aber meinen Vorrednern anschließen: Hammerlustiger erster Satz und wat een onzin maar ook.

  6. 06
    Dirk

    „Allein die „žGuten Morgen!“-Serie würde Spreeblick also knapp 6.000 Euro im Jahr kosten. ….“

    Schade Johnny dann wird das doch nix mehr mit der Küche von Porsche Design ^ ;-)

  7. 07

    Lustig – da ham’wir’s ja mit der GEMA noch gut. Noch.

  8. 08

    Gut, dass wir hier in Deutschland sind… ich versteh nicht warum sie die Blogger „bestrafen“, wenn die Dinger Free4all auf Youtube sind.

    Und wenn man demnächst nur noch auf das Youtube-Viedeo verlinkt? Muss man dann auch blechen?

  9. 09
    Natz

    Das ist doch irgendwie Blödsinn, oder? In Grunde ist das doch wie Werbung für den Künstler zu betrachten und ich zahle ja auch nicht Geld dafür, das ich ein Werbeplakat an meiner Hauswand aufhängen lasse, ich bekomme Geld dafür. Ich verstehe die Welt nicht mehr, wenn ich an die 70er zurück denke, dann kommt es mir vor wie ein anderer Planet und doch ist es keine 40 Jahre her.

  10. 10
    Jan(TM)

    Und wie sind die Preise für die anderen Videoplattformen?

  11. 11
    Flix

    Also bitte, aus welchem grund sollten die webseiten copyright geschuetzes material OHNE zahlung benutzen duerfen?

    dabei fliesst dem kuenstler bzw erschaffer des materials rein kein gewinn zu, der platform dafuer jedoch schon.

  12. 12

    Hier bin ich ausnahmsweise nachsichtig mit den Rechteverwertern. Auch wenn ich für neue Verwertungsmodelle bin – mittels Youtube irgendwie lizensiertes Material einzubinden und den schwarzen Peter des Bezahlenmüssens an andere abzuschieben riecht verdammt nach AAL.

    Andere arbeiten lassen ist genau die Parasitenmentalität, die bei verdammt vielen dahintersteckt. Das ist ja keine kostenlose Werbung, über die sich die Künstler freuen können, es geht häufig bloß darum, mit fremden Inhlalten auf seiner Plattform zu glänzen. Deswegen finde ich das Vorgehen der holländischen Gema insofern begrüßenswert, als sich auch die Blogger gezwungenermaßen an einem Diskurs beteiligen werden, wie denn sinnvolle Alternativen aussehen könnten.

  13. 13

    @#732872:

    Ich weiss jetzt nicht wie es in NL aussieht, aber soweit mir bekannt ist bezahlt Google/YouTube zumindest in DE & UK bereits Gebuehren an die Rechteverwalter (GEMA & PRS).

    Sollte dies in NL aehnlich sein sieht das eher danach aus fuer das gleiche mehrmals Geld zu wollen.

  14. 14
    Igor

    Haha, und irgendwann müssen die Blogger dann auch fürs Verlinken zahlen. Und später dann, wenn sie nur den Namen des Künstlers und den Songtitel nennen.

  15. 15

    @Armin: Ja, für die Veröffentlichung auf ihrer eigenen Seite (und selbst das …), nicht für die Veröffentlichung auf fremden Seiten.

    Und ja, „ist doch nur eingebettet“ (vgl. das gute alte Framing, da gibt’s ja massenhaft Rechtssprechung zu) ist als Gegenargument da ebenso unpassend, wie ein polemischer Hinweis auf Verlinkungen oder das Argument, es sei schließlich Werbung für Künstler ( Mag sein, dass es Werbung ist. Aber man kann ja niemanden zu seinem Glück zwingen. Will sagen, wenn ein Künstler diese Form der Werbung wünscht, könnte er sein Zeug freigeben. Passiert aber nicht. Oder nur selten. In Deutschland sicher auch, weil die GEMA da ein klein wenig starrköpfig ist.)

    Wie auch immer, ich befürchte, die Holländer würden mit ihren Forderungen auch in Deutschland durchkommen. Ob mir das gefällt ist leider egal, auch unabhängig davon, ob ich mit dem Fuß aufstampfe und schmolle.

  16. 16

    @#732909:

    Hast Du irgendwelche Belege/Quellen fuer Deine Aussage?

    Wenn Google nur die Rechte fuer die Veroeffentlichung auf der eigenen Seite hat, warum werden dann nicht einfach alle Musikvideos auf „embedding disabled“ gesetzt? Erkennen koennen sie doch offensichtlich einen sehr grossen Teil von denen.

  17. 17
    DeLohf

    Es wird der Tag kommen an dem die GEMA Gebühren für unsere Ohren haben will und die GEZ Gebühren für unsere Augen.

    mfg
    DeLohf89

  18. 18
    Jan(TM)

    @#732922: Ich überlege gerade ob es für Tastaturen schon ähnliche Zwangsabgaben wie für CD Brenner und Scanner gibt. Empfänger VG Wort.

  19. 19
    oLiGaRcH

    Naja, gewissermaßen werden die Videos ja auf die Blogseite entführt. Videos sind irgendwo Kinder ihrer Schöpfer…

    der Straftatbestand ist ergo Kindesentführung.

    Das Dezernat für Blogmordpornographie ist unmittelbar zu benachrichtigen.

  20. 20
    order_by_rand

    Habe ich da etwas übersehen? So weit ich weiss kann man die Einbindung bei YT ganz einfach deaktivieren.

  21. 21

    sind die Künstler oder die Niederländische Gema das Problem? Theoretisch werden ja nur die Künstlerinteressen vertreten.

  22. 22
    Jakob

    Wann beginnen wir endlich, Künstler, die sich von GEMA Äquivalenten vertreten lassen, nicht mehr zu posten, downzuloaden oder anzuhören? Ich weigere mich in Zukunft, meine Zeit mit straßenräuberischem Kulturmüll zu beschäftigen.

  23. 23

    Die von mir Despektierlich als ‚Käaasrugler‘ bezeichneten ‚Überlebenskünstler‘,
    sind sowas von cool drauf. die lassen sich nicht die Butter vom Brot streichen!

    Da kommt noch was