Den Berliner Schülern Yunus K. und Rigo B. wird schwerer Landfriedensbruch, Widerstand gegen Polizeibeamte, gefährliche Körperverletzung und versuchter Mord vorgeworfen, denn sie sollen während der 1.-Mai-Demo in Berlin einen Molotowcocktail geworfen haben. Die beiden Angeklagten beteuern ihre Unschuld, einige entlastende Zeugenaussagen und Beweise deuten darauf hin, dass die Jugendlichen die Wahrheit sagen.
Dennoch sitzen die zwei Berliner Schüler seit dem 1. Mai ununterbrochen in Untersuchungshaft, sämtliche bisherigen Anträge auf Entlassung wurden abgelehnt. Und das von Freunden und der Verwandtschaft der Jungs in einem Blog geführte Prozess-Protokoll liest sich wie ein sehr, sehr schlechtes Drehbuch.
Polizei-Zeugenaussagen, die sich widersprechen und im Verlauf der Verhandlung erheblich ändern; Augenzeugen, die dann doch nichts gesehen haben; den angeblichen Tätern untergeschobene Tathandschuhe ohne belastende Spuren; entlastende Fotos, die als Beweis nichts bewirken; verdeckte Ermittler, die den Eindruck vermitteln, ihre Zeugenaussagen untereinander abgesprochen zu haben …
Die Liste der Merkwürdigkeiten in diesem Fall scheint endlos. Und die Willkür mancher Prozessbeteiligten vielleicht auch.
selber schuld sich dort auf zu halten. jeder weiss doch das abends 90% aller anwesenden der 1. mai demo eh nur noch ein ziel haben, ihre feindbilder bestätigen zu müssen in form von randalen und sich wundern das die polizei zuschlägt. dieser witzlose haupen lumpis sollten sich mal überlegen was sie falsch machen. voller geistiger inzucht und so konservativ wie musikantenstadl jedes jahr die gleiche scheisse machen. es gibt auch andere formen der rebellion, aber so weit denkens nicht.
Aha, und jetzt ? Aussage gegen Aussage.
Warum eigentlich sollten die Beamten so eine Story erfinden ?
Das, was an sinnloser Zerstörung und Gewalt am 1. Mai ständig betrieben wird und jedes Jahr weiter eskaliert, reicht doch, da muss man nicht übertreiben.
Findest du es eigentlich gut, was da alljährlich veranstaltet wird, bzw. hälst du es für den Ausdruck einer besonders ausgeprägt demokratischen Gesinnung ? (Das sich immer mehr häufende Auto-Abfackeln schließe ich hier mit ein)
Sorry für OT, aber die Frage brennt mir bei dem Thema dann doch unter den Nägeln.
@#733286: Komm doch nochmal wieder, wenn du den Artikel da oben und das verlinkte Prozessprotokoll gelesen hast und wenn du dazu etwas zu sagen hast. Fragen, die mit beidem nichts zu tun haben bitte per Mail, ich überlege dann vielleicht, ob ich sie beantworte.
Danke fürs Verlinken.
Schrübe doch jeder ein Prozesstagebuch, dann hätte ich mal mehr in der Hand, wenn ich mit Leuten diskutiere, die meinen, es sei doch alles gut so, wie es ist.
Die ersten beiden Kommentatoren sollen doch auswandern, wenn es ihnen hier nicht passt. Und nicht den anständigen Bürgern dieses Landes die Arbeitsplätze wegnehmen.
Hm, mal beobachten. Erschreckend finde ich wie lange die beiden schon eingesperrt sind. Gibts auch sowas wie Schule hinter Gittern?
@#733291: Einer der beiden hat dank Unterstützung seiner Schule wohl sein Abi in der Zeit im Knast machen können/ müssen.
beide hatten dank des Engagements ihrer jeweiligen (Waldorf)schulen Gelegenheit, die Prüfungen im Knast abzulegen. Der eine mündlich (ABI), der anderen schriftlich (MSA). Die Strafvollzugsbeamten durften zuhören.
Haarsträubend, wenn man das Prozessblog ließt! Hab ich was verpasst oder wird in anderen Medien nicht über darüber berichtet?
@#733303: Es gab ein paar Randnotizen und im Prozess-Blog findet man unter „Videos“ einen Beitrag der Abendschau, in dem zumindest auf ein paar Schrägheiten hingewiesen wird.
Warum die Beamten eine solche Story erfinden sollen? Dafür gibt es viele Gründe, eine Beförderung z.B.!
Vom kleinen, verdeckten Ermittler, der bei den gammeligen Haschischrauchern am Kotti seine Tage verbringen muss, bis zum staatssichernden Oberfestnehmer gefährlicher Mörder, das ist doch was!
Oder aber auch der dringende Wunsch, da endlich mal ein paar einzulochen und den “ Linken“ mal zu zeigen was passiert, und den NICHT Linken auch: Am besten man geht gar nicht mehr zu Demos, da kann dir nämlich schnell mal genau sowas passieren und dann schreibt einer: selber schuld! Und du sitzt plötzlich in Haft. Na, vielen Dank auch! Da kann ich mir noch ne Menge mehr vorstellen.
Wer macht sich eigentlich Gedanken darüber, wie das ist, monatelang Zeit totschlagen in U-Haft, während die Mitschüler Praktika machen und ihr Studium vorbereiten.
Danke für den Link Johnny.
Ohne den, wäre ich nie auf den Fall aufmerksam geworden.
Ja, das ist echt gruselig, was man da zu lesen bekommt.
Warum beschleicht mich das unangenehme Gefühl, dass da ein Exempel statuiert werden soll (A: wer da hin geht ist per se schuldig; B: denkt immer daran, wer hier am längeren hebel sitzt)?
Brrr, ein schnöder kalter winterwind durchfröstelt mich …
P.S: Euer „Trolle reden nicht, sie grunzen“, ist mit Abstand das beste was mir seit langem untergekommen ist. *ROTFL*
@#733286:
Ohne den konkreten Fall zu kennen, wird deine Frage – so oder ähnlich – oft gestellt, ist aber eigentlich verhältnismäßig leicht zu beantworten.
Also, ganz allgemein und ohne Bezug zu dem oben genannten Fall: Bei größeren Demonstrationen (oder bspw. im Rahmen des Hamburger Schanzenfest oder den sog. Mai-Krawallen) fällt den Einsatzkräften die Strafverfolgung schwer. Es handelt sich um Großlagen, die unübersichtlich sind, bei denen Gewalttätigkeiten oft erst nach Einbruch der Dunkelheit eskalieren und – aus Perspektive der Einsatzkräfte – zwischen „Freund und Feind“ nicht immer leicht zu unterscheiden ist. Zudem geht“™s meist um Tätigkeitsdelikte, die unmittelbar wahrgenommen werden müssen, um verfolgbar zu sein.
In der Folge kommt es zwar zu Festnahmen, aber eher selten zu gerichtsfesten. Die Anschuldigungen lassen sich also regelmäßig vor Gericht nicht beweisen. Ich persönlich habe ebenso regelmäßig den Eindruck, dass die Cops die „žFalschen“ geschnappt (und dann meist auch vermöbelt) haben.
In Hamburg gerät deshalb — schlechte Ergebnisse bei der Strafverfolgung, nicht verkloppte Jugendliche — der Innensenator nicht selten unter Druck, wenn die Innen“experten“ der Opposition und die lokale Springer-Presse fragen, warum es nach über einem Jahr (meist tauchen die Fragen unmittelbar vor dem jeweils folgenden Schanzenfest auf) noch immer keine Verurteilungen gibt.
Was meinst du, wohin der (Strafverfolgungs-)Druck weitergeleitet wird?
Im Ergebnis wird nicht selten relativ wild und chaotisch festgenommen, und hinterher muss der Freiheitsentzug und ggf. der exzessive körperliche Zwang bei der Festnahme gerechtfertigt werden. Im schlimmsten Falle lässt sich vor Gericht eben nichts nachweisen – mehr passiert aus Sicht der Beamten nicht – und aus!
P.S.: Ich habe nichts mit der Amnesty-Sektionsgruppe zu tun, wollte nur verlinken.
Steine werfende Waldis? Man kann’s ja mal probieren..
in der tat, was die FREUNDE hier schreiben ist es nicht wert zu lesen.
ich erwarte von ihnen auch keine objektivitaet.
die erwarte ich nur von den richtern.
@#733388: ja darum gehts ja. der prozess soll ausschließlich im gerichtssaal geführt und entschieden werden. wir, die FREUNDE, haben mitunter den eindruck, da schwappt doch ziemlich viel von der seite in den saal. deshalb haben wir den prozessblog gemacht. 5 monate uhaft sind kein pappenstiel, dass der fall aufgeklärt werden muss, da hat ja keiner was dagegen.
@#733388: „in der tat, was die FREUNDE hier schreiben ist es nicht wert zu lesen.“
Also, hmmm, sofern du die Prozessbeobachtungen meinst, ist mir unklar, warum du das so aggressiv formulierst. Selbstverständlich wird dort die Perspektive der Angeklagten dargelegt. Find‘ ich jetzt nicht irgendwie ungewöhnlich oder unerhört. Zudem lieferst du auch keinen Hinweis, weswegen sich das Lesen nicht lohnt. Dementsprechend ist dein Post nicht wirklich lehrreich.
Lieber zionist juice,
interessant!
Was findest du nicht wert zu lesen? Wer sind die FREUNDE? Wo schreiben die? Ich will gerne mal lesen was die schreiben und was du meinst. Schick doch bitte mal den Link.
Oder meinst du das, was hier geschrieben wird?
Willst du alle schnell in einer Ecke zusammenstellen und FREUNDE nennen, damit du nicht nachdenken musst? Dann brauchst du doch nicht zu schreiben, setzt dich vor die Glotze mit Bier und alles ist gut. Wenn du dich an einer Diskussion beteiligen möchtest, schlage ich vor, tu das mit deiner eigenen Meinung und sprich sie aus. Was heißt hier Objektivität?
Findest du die Bild-Zeitung objektiv? Schreibst du denen auch?
@#733408:
wenn prozessbeobachtung nicht von unbeteiligten dritten, sondern von sympathisierenden dritten, von freunden und verwandten, betrieben wird, dann ist das nun eben nichts als die projektion der gefuehlten umstaende auf die tatsaechlichen umstaende.
@#733410:
dann haettest du vllt mal den link bedienen sollen, den der autor hier frei zugaenglich gemacht hat. wenn du das geschrieben der freunde lesen willst.
wenn du das bisher noch nicht gemacht hast, dann frage ich mich, was du von mir willst. und besonders, was das mit dem bier soll?
diese andeutungen, dass ich „nicht nachdenken wolle“ und leute „zusammen stelle“ nehme ich dir nicht uebel. das ist eben deine kinderstube. dort wird ein dissenz eben in grabenkaempfe umgedacht.
was hat die bildzeitung damit zu tun?
an welcher diskussion soll ich mich beteiligen?
jemand hat von jemandem was gehoert/gelesen und das einfach mal uebernommen. das nennt sich dann wir bloggen und tun so, als ob wir informationen verteilen.
ich habe meine meinung dazu gesagt.
wenn du die aeusserung einer persoenlichen einstellung gegenueber einem sachverhalt nicht als solche erkennen kannst, dann kann ich dir auch nicht helfen.
@#733395:
aus eurem blog geht nicht hervor, was da „reinschwappt“.
es ist halt das blogzeitalter.
jeder macht seinem persoenlichen aerger luft, indem er ihn in die unendlichen weiten des internets hineinschreibt.
helfen wirds den angeklagten nicht.
@zionist juice (19)
es schwappt da genau das herein, was man im fachjargon „generalpräventive abschreckung“ nennt. das wirkt auch, wenn am ende freispruch herauskommt. mindestens 6 monate uhaft ist die message, die hier irgendwem gesendet wird. wir wissen auch (und das ist ziemlich schmerzhaft), dass den angeklagten allein die wahrheit und die argumentation der verteidiger helfen wird. wir wollen nur nicht immer so stumm sein müssen, weil das klein, krank und krumm macht. die anderen schweigen ja auch nicht, wenn sie die tagespresse mit ihrer „maichaoten“ polemik zukleistern, da wird jeglicher irrtum in den ermittlungen ausgeschlossen, was sich hier und da in der berichterstattung geändert hat (allen voran in der BZ!! sieh mal einer an!). und tatsächlich sind die pressevertreter oft nicht da, bzw. gehen in der mittagspause, also vor dem kreuzverhör, weil sie viele prozesse parallel besuchen, und gleich ihre artikel schreiben müssen. kurzum, der skandal ist nicht, dass hier ein prozess geführt wird, ich kann bezeugen, dass es im saal sehr sachlich und ruhig zugeht, der skandal ist, dass die beiden jungs nach dem ersten haftprüfungstermin im juni nicht aus der uhaft entlassen wurden. schon damals lagen alle fakten auf dem tisch. es erniedrigt den menschen, eingesperrt zu sein, die ohnmacht und die hilflosigkeit hat schon so manchen einen innerlich zerbrechen lassen. was passiert mit einem, wenn er sein urvertrauen verliert? ist dieser preis nicht etwas hoch?
@#733418: Würde dir da immer noch nicht uneingeschränkt zustimmen wollen. Subjektivität ist kein Argument für ’ne etwaige Unlesbarkeit; insbesondere nicht, wenn es sich dabei um eine „Partei“perspektive im Strafverfahren handelt.
Nun ja, sehr unangenehm so etwas, aber würde nicht jeder Randalierer behaupten „nur kurz“ im schwarzen Block mitgelaufen zu sein und überhaupt nichts gemacht zu haben?
###
Sie seien am Abend des 1. Mai am Kottbusser Tor gewesen, sagte K., er sei auch bei der Demonstration „žkurz“ im schwarzen Block mitgelaufen. Doch er habe sich nicht an Randale beteiligt und sei mit Rigo plötzlich festgenommen worden, …
###
Vielleicht sind sie unschuldig, vielleicht auch nicht. Der Richter wird Recht sprechen und bei einer Anklage auf versuchter und vorsätzlicher Tötung und schwerer Körperverletzung ist U-Haft absolut legitim, vor allem wenn Fluchtgefahr besteht, was bei einem weiteren Pass (haben die einen weiteren?) sehr schnell passieren kann. Siehe aktuellen Fall Polanski.
@#733449: Es geht hier nicht darum, anstelle von Richtern über Schuld oder Unschuld zu entscheiden oder zu vermuten. Es geht um den Prozessverlauf.
Ich bin auch schonmal und tatsächlich zufällig im schwarzen Block mitgelaufen, na und? Schließlich tun das Dutzende von Zivilpolizisten ja auch.
@#733456: Du meinst den Prozessverlauf der subjektiv in dem Blog veröffentlich wird?
Hier mal ein Zitat der Startseite:
##
Die beiden Schüler sitzen seit dem 1.Mai unschuldig in Untersuchungshaft.
##
Bei parteiischen/subjektiven Aussagen vermischen sich meist Fakt mit Meinung – von daher werde ich bestimmt nicht vorschnell urteilen und sofort rufen „Staatswillkür“ oder ähnliches.
##
Ich bin auch schonmal und tatsächlich zufällig im schwarzen Block mitgelaufen, na und? Schließlich tun das Dutzende von Zivilpolizisten ja auch.
##
Nunja, ein eingeschleusster Fahnder mit einem echten radikalen „Demonstranten“ zu vergleichen ist doch etwas hanebüchend.
Aber mal im ernst – wer am ersten Mai sich an ensprechenden Gegenden aufhält und nicht schleunigst das Weite sucht, sobald da Vermummte auftauchen, geht doch bewusst ein Risiko ein, dass man schuldig oder unschuldig erstmal ins Visier der Gesetzeshüter kommt.
Und wenn man dieses Risiko eingeht, dann sollte man sich danach nicht beschweren, wenn man auch die Konsequenzen tragen muss.
Disclaimer: Die Konsequenz sollte nicht sein unschuldig im Knast zu sitzen, aber doch schon das man Ermittlungen bzw. Verdächtigung ausgesetzt ist – wie in dem Fall.
genau diese diskussion, mit allen hier erwähnten einwänden in allen möglichen schattierungen, führen wir geduldig seit 5 monaten in vielen, vielen gesprächen. ich bin so froh, dass auch dieser meinungsfindungsprozess hier dokumentiert wird. danke johnny!!!
„Und wenn man dieses Risiko eingeht, dann sollte man sich danach nicht beschweren, wenn man auch die Konsequenzen tragen muss.“
Naja, ich bin am ersten Mai auch im Schwarzen Block mitgelaufen, hab aber nichts geworfen und in keinster Weise randaliert. Wenn nachher behauptet würde, ich hätte Mollies geworfen und müsse mich wegen versuchten Mordes verantworten, fänd ich das schon sehr krass.
Naja, Meinungen von Leuten, die meinen ACAB unter ihre Post schreiben zu müssen, zählen halt nicht… Vollpfosten.
Ich halte es für bedenklich, seine Meinung und den hier veröffentlichten Artikel allein auf die Aussagen des Prozessblogs zu stützen. Aus subjektiver Sicht der Schreiber und der beiden Inhaftierten mag diese Sichtweise durchaus richtig sein (ich will aber damit nicht unterstellen, dass sie nicht auch in Wirklichkeit richtig sein könnte). Nur ich habe in meinem bisher 41 Jahre zählenden Leben schon vieles erlebt, nur eins nicht – eine im nachhinein objektive Darstellung der Geschehnisse auf einer Demo… und dies gilt für beide Seiten.
Ich kann und mag mir einfach nicht vorstellen, dass es wirklich so weit sein sollte, dass Personen trotz objektiver Gegenbeweise völlig unschuldig ein halbes Jahr in Haft bleiben. Und dies nur, um der „linken“ Szene die Staatsmacht zu demonstieren???
@#733545: Hab‘ den Kommentar, auf den du dich beziehst, gelöscht.
@#733576: Es kann nicht darum gehen, ein Urteil zu fällen, für das die Justiz zuständig ist. Man kann aber auf die Arbeitsweise dieser Justiz in diesem Fall hinweisen. Man mag es nicht glauben, aber doch: Sowas passiert. Wobei es, glaube ich, nicht darum geht, der „Linken“ etwas zu demonstrieren, es geht vermutlich eher um Presse und Öffentlichkeit. Im Sinne von „Wir tun was und greifen hart durch“.
Das Problem ist, dass die Richter am Ende den Schöffen vorgeben werden, dass die Polizisten ja trotz ihrer teilweise krassen Widersprüchlichkeit keinen Grund hätten zu lügen und dass daher deren Aussagen höher zu bewerten sind als die aller anderen Zeugen. Darum ist hier (leider) schon abzusehen, dass die jugendlichen erstinstanzlich (vermutlich wegen schwerer Körperverletzung) verurteilt werden. Das hiesse wahrscheinlich Gefängnis für Yunus (wenn die Verteidiger gut sind wird die U-Haft doppelt gewertet) und Bewährung für Rigo.
Ich hoffe die Familien haben die Kraft und die Mittel dieses Verfahren bis zur letzten Instanz durchzufechten. Ich wäre auch gerne bereit persönlich finanziell dazu beizutragen, da ich es für unerträglich halte, wie hier teilweise seitens der Staatsanwaltschaft mit der Wahrheitsfindung umgegangen worden ist.
@#733576: auf der seite gibt es umfangreiche links auf die tagesspresse, die unsere beobachtungen im prozess gut unterstützen. wir hoffen auch bald diverse schriftstücke der verteidigung hinzufügen zu können, das zum thema objektivität!
Hallo Zionist,
tut mir leid wegen den Bier neulich, du hast natürlich recht (Hellsichtig) mit dem was du über meine Kinderstube sagst. Wie war den deine Kinderstube so? Ich finde es nur einfach blöd zu sagen, das lohnt sich nicht zu lesen.
Das ist doch ein Aufwand, den die Prozessbeobachter (jetzt hab ich mir das alles mal durchgelesen) da einsetzen. Die kümmern sich doch, das ist doch was anderes als nur rummecker. Also, ich bin solchen Leuten immer irgentwie dankbar. Stell dir vor, die gehen immer dahin, denken nach und berichten. Das finde ich gut. Wenn ich mehr Meinungen lesen kann als nur die Tagespresse.
Schönen Abend auch und immer daran denken, das kann dich auch treffen,
Tina
@Renate (31):Das Problem an der Sache ist folgendes: Ich sitze hier tief im Süden der Republik und kann meine Meinung zu diesem Fall und dem Ablauf des Prozesses nur durch die Berichterstattung bilden. Und die ist eben subjektiv eingefärbt.
Lese ich die Artikel und Kommentare der einen Seite, denke ich mir „Richtig so – die gehören bestraft“. Lese ich die andere Seite, kommen auch bei mir Zweifel am Ablauf des Geschehens selbst und des Verfahrens. Beide Seiten stellen sich so dar, als wäre ihre Darstellung die einzige Wahrheit.
Nur – wem soll ich jetzt glauben? Ich kenne weder die Beteiligten, noch war ich bei den Geschehnissen am 1. Mai oder dem Prozess dabei. Und die Berichterstattung (auch die von Dir erwähnten Links; ich habe sie alle aufmerksam gelesen; außer indymedia – denen glaube ich nicht wirklich) lässt bei mir eben keine eindeutige Festlegung zu. Da gibt es Fotos, die die Gruppe zeigen sollen, aus der die Würfe erfolgt sein sollen. An anderer Stelle wird behauptet (von Seiten der Anklage), es habe zwei Vorfälle gegeben. Der zum Vorwurf gemachte Wurf selbst ist nirgends dokumentiert. Eindeutige Sachbeweise liegen, nach dem, was ich gelesen habe, nicht vor. Es kommt also im Verfahren im Wesentlichen auf die Glaubwürdigkeit von Zeugen an.
Und da bin ich dann, zumindest momentan noch, an dem Punkt, eher den Ausführungen der Anklage zu glauben. Auch aus dem Grund, weil es für mich eigentlich nicht vorstellbar ist, dass hier in Deutschland Vertreter der „Staatsgewalt“ (Richter, Staatsanwalt, Polizei) wider besseren Wissens Unschuldige bestrafen wollen (aus welchen Gründen auch immer). Und ist es in der Regel nicht immer so, dass alle Straftäter zunächst immer ganz unschuldig sind und Stein und Bein schwören, dass Sie nichts getan hätten und alle anderen lügen?
Versteh mich bitte nicht falsch – ich will weder Verallgemeinern noch Dir/Euch bzw. den Angeklagten irgendwas unterstellen. Sind halt meine Gedanken, die mir bei der Betrachtung dieses Prozesses aus der Ferne kommen. Und ich lass mich gerne eines besseren belehren…
Denn sollte „Eure“ Darstellung wirklich zutreffen, wünsche ich Euch und den beiden Angeklagten, dass Justizia nicht gänzlich mit Blindheit geschlagen ist, die Inhaftierten schnellstmöglich freikommen und die Verantwortlichen ihrerseits die Konsequenzen tragen müssen. Alles andere wäre ein Skandal, der wahrscheinlich nicht nur mein Vertrauen in die Justiz sehr stark erschüttern würde.
@#733743: ich hoffe, du verfolgst den prozess weiter! wir hoffen sehr auf freispruch schon in erster instanz. bis dahin geht der spuk mit der u-haft weiter. und welche verantwortlichen welche konsequenzen tragen müssen – diese frage stelle ich nicht mehr.
@#733284: Lieber Troll, das Wenige was ich entziffern konnte fand ich zynisch, vielleicht ist es gut, dass Deinem Kommentar die Vokale fehlen. Liebe Grüße an Renate.
@#733743: Ich sehe das aus der Ferne im großen und ganzen auch so.
Was ich insgesamt (aus Sicht der Angeklagten) sehr fragwürdig finde, ist das Vorgehen und die Strategie der Verteidiger. Man veranstaltet ein großes Brimborium, erhebt schwere Gegenvorwürfe (mit Getöse) und unterstellt politisch motivierte Verfolgung. Konkret beantragt man die Ablösung des Staatsanwalts wegen Befangenheit (sieht die Strafprozessordnung nicht vor; Erfolg eines solches Antrags kam in der dt. Justizgeschichte daher noch nicht vor) und lehnt das Gericht offenkundig voreilig wegen Befangenheit ab.
Als Gesamteindruck blieben bei mir – wenn ich mich auf die Richterbank versetze – Zweifel daran, ob denn die Verteidiger selbst so von der Unschuld ihrer Mandanten überzeugt sind. Warum sonst wäre diese Show, diese überzogene Agressivität sonst nötig und sinnvoll? Sie bringt zwar Sympathien bei den sowieso (bei Freunden, Familie etc. aus nachvollziehbaren Gründen) Voreingenommenen, aber entfaltet eben keine Überzeugungskraft.
Aus der Ferne betrachtet ist für mich eigentlich das Verteidigerverhalten das stärkste Indiz für die Schwäche der Position der Angeklagten gegenüber den Anklagevorwürfen.
@#733388: Mich würde sehr interessieren, was „OBJEKTIVITÄT“ heißt?
Menschen, die objektiv sein können, können höchstens sagen, dass eine Frau von etwas getroffen wurde und brannte, mehr garantiert nicht …
Die ganze Sache bewegt mich sehr!
Ich habe nur die Frage, weshalb in unserem Land, Menschen, die Jura studiert haben nicht alle in Mediation, Psychologie und „restorative Circles“ ausgebildet sind oder sich ausbilden lassen!
Seit vielen Jahren erprobte konstruktive Hilfen für Gerichteverfahren, damit man sich eben nicht verfährt, sondern ans Ziel kommt!
JuristInnen wüssten dann, dass Gewalt mit Gewalt begegnen, immer wieder neue Gewalt erzeugt!
Wir müssen gerade in Justizia Welt in Systemen denken lernen und dieses Wissen anwenden.
Menschen sind Lebewesen, die voller Gefühle sind – wie können Menschen objektiv sein -, sie können ihre Gefühle nicht wegsperren?!
Zeig einer Gruppe von 20 Menschen10 Sekunden lang eine Flasche und lass sie aufschreiben, woran sie sich erinnern …
Das Ergebnis sagt viel zum Thema Wahrnehmung und Erinnerung und objektive Berichterstattung …
20 verschiedenen Flaschen werden geschildert, ganz sicher …
@#733388:
OBJEKTIV – was heißt das? JEDES menschliche Wesen ist voller Gefühle und Ängste. Das Problerm ist, dass es immer noch nicht angestrebt wird, das ALLEN Prozessbeteiligetn bewusst zu machen.
Wenn sich das alke Menschen bewusst machen, dann kommen sie dahin, wo sie sich fragen, welche Interessen hinter ihren Posititonen stecken …
Wenn Menschen ihre Interessen bewusst sind, dann merken sie, dass ALLE MENSCHEN Menschen voller Gefühle sind und können von den vor die Ängste geschobenen Positionen abrücken – Leute, das hieße, dass wir endlich Fieden hätten.
Sagt erstmal bitte nichts, denkt JEDEr für sich darüber nach; ich bitte euch herzlich darum.
Ich weiß, wie sehr ich unter Gewalt länger als ein halbes Jahrhundert lang gelitten habe …
Berthild
@#733913:
Liebe Renate,
ich denke, dass das für mich DER Ansatzpunkt ist – „Welche Verantwortlichen welche Konsequenzen tragen müssen – diese Frage stellen ich nicht mehr.“
Ich beschäftige mich seit 25 Jahren, seit mein Sohn geboren wurde, mit Justitia, eben weil ich damals erschrak! Seit 2007 bin ich ausgebildete Mediatorin, weil ich eben 14 lange Jahre meines Lebens darein investiert habe, dem Vermieter die Probleme im Wohnhaus und der Polizei die Porbleme mit den alleingelassenen Kindern im Kiez bewusst zu machen.
Tja, war sehr mühvoll, weil ich selber eben voller Wut und Emotionen überhaupt, brodelte! Wir brauchen, damit Menschen Vertrauen fassen und sich aus ihren vermeintlichen Machtpositionen wagen, Einfühlsamkeit.
Ja, ich kann mir gut denken, was in dir und alle Denen, die an Yunus und Rigo dicht dran sind vorgeht, wenn ihr solche Worte lest, ihr, deren Vertrauen so sehr schwer beschädigt wurde – ich weiß nur eins – ich bin an ALLEN Menschen dicht dran und ich weiß, dass ALLE Menschen ganz innen weich sind, auch JuristInnen, aber sie haben es gelernt, Positionen zu beziehen. Wir hängen beinahe alle noch in dem Denkmuster von Arbeitsplatzsicherung fest …
Wir können jetzt ein Zeichen setzen, dafür, dass es Besserees gibt, als sogenanntes RECHT! Helft mir dabei! Das ist die Chance für ganz EUROPA!
Herzliche Grüße euch!
Berthild Lorenz
Mutter, Mediatorin und Schöffin
Zwei Dinge möchte ich mal in Erinnerung rufen:
Gegen den Anklagevertreter gab es Morddrohungen. Das zeigt, welches Gewaltpotential in der Sympathisantenszene steckt.
Yunus K. ist kein Unschuldslamm. Er ist wegen schweren Landfriedensbruchs vorbestraft und stand unter Bewährung. Dass er trotzdem auf eine solche Demo geht, zeigt, dass er nichts daraus gelernt hat. Und es ist nicht gerade entlastend.
@#733637: „OBJEKTIVITÄT“ – eines MEINER Themen!
Objektiv ist, wenn ich sage: „Da fahren viele Autos auf der Straße!“
Weshalb ist das objektiv?
Weil Menschen irgendwann diese rollenden Teile, die ein ganz bestimmtes Aussehen haben, AUTOS GENANNT haben und das, was andere Menschen gebaut haben, damit diese AUTOs genannten Teile rollen können, STRAßE genannt wurde …
Wenn ich das dann so ausspreche, wie andere Menschen das irgendwann mal benannt haben, dann bin ich OBJEKTIV (tief, tief, tief …)?!
Oh, oh ..
Weil eine Auto ein Objekt ist?
Zum Menschen gehören Emotionen – zu jedem, auch zu dem, der meint, emotionslos einen Fall betrachten zu können; das möchte ich zu bedenken geben und gleich mal auf http://www.gefühlsmonster.de hinweisen. Da kann sich JEDER mal ansehen, was ihm so an OBJEKTIVEM brodelt …
Wer sich so viel wert ist, dass er ehrlich mit sich umgeht, wird sich dort vielfach wiederfinden. Wenn das allen Menschen wieder bewusst ist, dann werden endlich alle kapieren, was in Gerichtsverfahren so verfahren wird …
Die Sprache ist sehr gut durchdacht und der Begriff „VERFAHREN“ sagt, dass wir auf Wegen fahren, die, hätten wir uns anders orientiert, nicht nötig gewesen wären …
@#740985:Und ich will darauf eingehen. Da steht:
„Zwei Dinge möchte ich mal in Erinnerung rufen:
Gegen den Anklagevertreter gab es Morddrohungen. Das zeigt, welches Gewaltpotential in der Sympathisantenszene steckt.“
Hm, wozu erinnerst du/erinnern Sie daran? Was hat das mit den beiden Inhaftierten zu tun? NIX; gar nix. Die Beiden sitzen im Knast, werden ein Mal pro Woche in den Gerichtssaal gebracht – wie weiß ich nicht – haben Kontakt – siehe Video auf der Website …
Sympatisanten haben oft NIX mit den Menschen zu tun, für die sie Sympathieen zeigen.
Ich habe Yunus und Rigo bisher lediglich 4x im Gerichtssaal sitzen und vorher hinter dem Gitter eingesperrt gesehen und ich habe Sympathie für sie und für ALLE, die im Gerichtssaal sitzen, und für die, die kommen und ausgesperrt bleiben, weil der Saal noch immer nicht alle Zuschauenwollenden fassen kann.
Weil ei Gerichtsverfahren für KEINEN eine heilsame Atmosphäre ist, habe ich für alle, die daran irgendwie beteiligt sind, Sympathie!
Dann lese ich:
„Yunus K. ist kein Unschuldslamm.“
Puh, iss der etwas ganz normal gewese? Ein lebendiger junger Bursche, der seine Kräfte ausprobieren will? Dann ist er vielleicht der, der auf dem einen Bild Waserski ausprobiert?
Hm, was ist eigentlich ein Unschuldslamm?
Jesus, der geschlachtet wurde, von Denen, die nicht seine Sympathisanten waren? Kein Mensch ist durchgängig nur passend für alle Menschen, keiner, denke ich …
Dann lese ich:
„Er ist wegen schweren Landfriedensbruchs vorbestraft und stand unter Bewährung.“
Dazu würde ich, die ich brühwarm im Gerichtssaal erlebe, wie Urteilsbildung aussieht, gerne mehr wissen.
Was hat Yunus getan, als er wegen schweren Landfriedensbruchs vorbestraft wurde?
Was heißt das wirklich?
Wozu ist es gut, an Vergangenes zu erinnern?
Was gechieht, wenn ich auf etwas fixiere, das in der Vergangenheit war?
Menschen verändern ihr Denken – die meisten jedenfalls – im Laufe des (V)Erwachsenwerdens …
Schwierig …
Dann lese ich:
„Dass er trotzdem auf eine solche Demo geht, zeigt, dass er nichts daraus gelernt hat. Und es ist nicht gerade entlastend.“
In diesen Sätzen wird vorausgesetzt, dass alle so ticken, wie der/die Schreibende …
Es gibt auch die Andersdenkende, nämlich mich.
Ich kann auch mit auf eine solche Demo gehen, weil ich jetzt, nach dem, was ich aus dem ersten Vorfall gelernt habe, meine evtl. randalieren wollenden Freunde davon abhalten will, um Schlimmes zu verhindern …
Ich will noch ein Mal betonen, dass ich mit Yunus und Rigo noch nie im Leben Kontakt hatte, nicht einmal Blickkontakt – sie wissen nicht, wer ich bin und ich kenne sie nur vom Sitzen im Gerichtssaal …
@#740985: Während einer laufenden Bewährungsstrafe straftätig zu werden, wäre enorm dämlich. Während einer laufenden Bewährungsstrafe auf eine Demo zu gehen und sich dabei friedlich zu verhalten, wäre jedermanns gutes Recht.
Ich möchte früher ansetzen.
Ich war nicht dabei, als es zu der Bewährunsstrafe kam und ich weiß nicht, welche Hilfen Jugendlichen gegeben werden, wenn wir meinen, sie bestrafen zu müssen. Das würde ich gerne wissen.
Was Recht ist, weiß dermensch, der sich etliche Urteile angesehen hat. Der/die sieht, dass oft in Berufung gegangen wird und das Urteil umgedreht wird …
@#741009:
Sicherlich kann man auch mit einer laufenden Bewährungsstrafe auf eine Demo gehen.
Nur ist das so wie mit dem trockenen Alkoholiker, der in die Kneipe geht.
Ist er erst mal drin, gibt es eine gewisse Dynamik, der man sich nur schwer entziehen kann, da ist es bis zum Rückfall nur noch ein kleiner Schritt.
Und dass diese Demo kein Ringelpietz mit Anfassen wird, war ja jedem vorher klar…
Ja, alle Menschen ticken gleich – genau so hat es immer funktioniert …
Bisakah mencetak 100 buku dan berapa biayaya serta berapa nomor ISBN?
tolong di balas secepatnya Tkb.
Bisakah mencetak 100 buku dan berapa biayaya serta berapa nomor ISBN?
Tolong dibalas secepatnya.