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Der Taubenvergraemer und silenttiffy zu Gast bei Read on, my dear – Die Lesebühne mit Spreeblick

Anlass und Idee zu dieser Ausgabe unserer Lesung war die Veröffentlichung des Stijlroyal-Magazins zum Thema Heimat; ein Heft übrigens, das es an diesem Abend auch zu kaufen geben wird.

Silenttiffy alias Alexandra Tobor [Blog/ Twitter] schreibt einen „autobiografisch inspirierten Roman darüber, wie es ist, mit einem Migrationshintergrund als Klotapete in Deutschland aufzuwachsen.“ Wenn es nicht so abgedroschen klingen würde, würde ich sagen, dass ich an ihren Geschichten vor allem den charmanten, sehr verspielten Witz mag und ihren Sinn für kleine, absurde Details.

Am Taubenvergraemer Jan-Uwe Fitz [Blog/ Twitter] hingegen ist so gut wie nichts und deswegen alles liebenswert: eingesperrt in einem Universum voller Misanthropie und Selbsthass, ist für ihn der Begriff Mensch zum Synonym von Arschloch geworden. Nichts kommt seiner Vorstellung des Paradieses näher als ein Atomkrieg. Trotzdem hasst er die Menschen nicht, denn das ist ihm viel zu anstrengend; dazu fehlt ihm die Kraft. Ein Glück, dass er sich pro Woche ein oder zweimal aufraffen kann, um mit müder Stimme seine Plädoyers für mehr Totschlag von einer Bühne zu flüstern.

Mit etwas Glück werden wir außerdem Zeuge einer Vorpremiere: Nicolas Rocher singt ein oder zwei Stücke von Serge Gainsbourg, bevor es am sechsten Dezember im Babylon zur Uraufführung des „Interviews mit S.G.“ kommt. Und ich sitze zwischendrin und werde auch irgendwas vorlesen.

Alexandra Tobor, Jan-Uwe Fitz und Frédéric Valin zu Gast bei
Read on, my dear
02.12. Einlass 20:00 Uhr, Start 20:30
Yuma-Bar
Reuterstraße 63
Eintritt frei, Austritt mit Hut

Dass silenttiffy und ich am Montag beim Vergraemer zu Gast sind, erklärt sich übrigens entweder gar nicht oder eben doch, aber ich weiß nicht so recht, wie und warum.

21 Kommentare

  1. 01

    Der Vergrämer ist spitze! Lohnt sich auf jeden Fall. Liebe Grüße, btw! Und viel Spaß.

  2. 02

    Werden die Lesungen aufgenommen und später hier veröffentlicht? Würde mich nämlich sehr freuen, Neues von Fred zu hören.

  3. 03
    Frédéric Valin

    @#739735: Oh, dankesehr!
    Momentan ist das nicht machbar. Wir haben geplant, im nächsten Jahr die Lesungen – sofern die Lesenden einverstanden sind – als Podcast aufzuzeichnen.

  4. 04

    Ich bin ja gegen Aufnahmen.
    Mehr live, weniger Konserve.

  5. 05

    Täusch ich mich, oder heißt die Dame Alexandra Tobor und ist war mal Stammnutzerin meines damaligen Lieblingsforums?
    Dann kann ich schon mal für einen unterhaltsamen Abend garantieren….
    (Edit: ah, unten steht’s ja richtig)

  6. 06
    Frédéric Valin

    @#739740: Du hast völlig recht, und zwar mit allem ;)

  7. 07
    Thomas Benle

    @#739738: Word! Plädiere trotzdem für Wahlfreiheit. Ersetzen kann das eine das jeweils andere eh nicht – ergänzen aber mMn schon.

    Ansonsten: Nettes Programm, schau vielleicht auch mal vorbei.

  8. 08

    Bin zwar keine Taube, aber vergrämen lass ich mich immer gern. Das wär doch mal ne Reise wert.

  9. 09

    Der Vergraemer allein ist den Besuch wert, in Kombination mit der Gräfin ist er ein Muss. Munter bleiben.

  10. 10

    Der Absatz über Jan-Uwe Fitz, den möcht ich noch mal in Stein gemeißelt sehen.

    Ich finde so ein Mittwoch ist nicht gerade ideal für eine Lesung und einen Podcast kann man auch gut weiterempfehlen.

  11. 11
    primaballerina

    Diese Pseudoprominenzen regen mich etwas auf. Ich gebe es ja zu. Würde wohl dennoch hingehen, wäre ich in der Nähe.

  12. 12

    Das mit der Pseudoprominenz verstehe ich jetzt nicht. Wer sagt denn sowas? Man kann sowas natürlich auch ankündigen und dabei die Namen verschweigen, einfach um den Schreibern keine Promotionplattform zu liefern, aber… häh?

    Promotion: Ich muss mit eben diesen 3 Leuten am Montag ran. Na vielen Dank auch!

  13. 13
    Gunnar

    Kann denn eigentlich jeder eine Lesung halten? Oder muss man ein gewisses Talent zu schreiben haben? Wie hat das angefangen? Muss man einen Blog betreiben?

    Wie werde ich gefeierter Schriftsteller bzw. Twitterer?

  14. 14

    Aks Erzkonservativer und minderbegabter verstehe ich nur:

    http://scoop.at/Musik/Georg-Kreisler-Taubenvergiften-im-Park-Audio-Songtext

    Es ist mir ein Pläsier

  15. 15
    Frédéric Valin

    @#739777: Bei Read on, my dear laden wir Leute ein, bei uns zu lesen, von deren Talent wir überzeugt sind und die wir gerne auf Bühnen sehen.

    Es gibt in Berlin eine ganze Menge offener Bühnen, wo man seine Texte ausprobieren kann. Ich weiß, dass eine im Monat in Neukölln im Saalbau stattfindet, in Mitte gibt es sowas häufiger, da muss man ein bisschen suchen. Man merkt dann relativ schnell, ob man Talent hat zu lesen oder zu schreiben. Es gibt auch Bühnen, wo das Publikum anschließend zur Diskussion über die Texte aufgefordert wird.

    Ich weiß nicht, wie man ein gefeierter Schriftsteller oder Twitterer wird, aber der erste Schritt ist sicherlich: schreiben.

    @#739778: Das hab ich vorher auch an die 12 Mal gehört. Und entdeckt, dass die Kassierer das mal gecovert haben.

  16. 16
    Gunnar

    Hallo
    Dann ist das ja so ungefähr wie Poetry Slam?

    Ist ja schon ganz witzig.

  17. 17
    Thomas Benle

    @#739793: Nein. Beim Poetry-Slam treten die Teilnehmer gegeneinander an und werden im Anschluss vom Publikum (und zwar grundsätzlich vom Publikum!) nach Textqualität und Art des Vortrags bewertet. Der Sieger darf sich dann je nach Art des Wettbewerbes über eine Sach- oder Geldprämie sowie u.U. über die Qualifikation fü einen überregionalen Poetry Slam freuen.
    Lesebühnen bieten ihrem Publikum in der Regel zwar auch unterschiedliche Vortragende (üblicherweise einige Stammautoren, eventuell ergänzt um einige Gäste), diese stehenden dabei aber nicht in (direkter ;)) Konkurrenz zueinander.
    Das ist, trotz Ähnlichkeiten, zu unterscheiden.

    @#739778: Merci bien. Das hat mir den späten Nachmittag versüßt.

  18. 18

    12 mal ≠ ein sauberes Dutzend
    OK

  19. 19

    Und wie waret? Konnte mich nicht aufraffen nachdem ich Montag schon im Soupanova war. Hätte dem Johnny doch ganz gerne mal die Hand geschüttelt …

  20. 20
    Christian

    Johnny war doch gar nicht da!
    Sonst wars lustig. Der Vergrämer hat meinen Humor!

  21. 21

    Ah, verstehe. Dachte er liest auch, aber das war dann wohl das mal davor.