– Werbung in eigener Sache –
Der folgende Text und 14 weitere Kracher der Unterhaltungsliteratur befinden sich in dem eBook „I live by the river!“, das man hier für lächerliche € 0,99 kaufen kann und auch soll! Infos dazu gibt es auch hier.
– Ende der Werbung in eigener Sache –
Der Supermarkt in der Nähe ist ein ganz normaler, einer von dieser mittelguten Sorte. Aufgeräumt und sauber, die Gänge lassen schonmal eine Handbreit mehr Platz, als für den Einkaufswagen nötig wäre, und dass hier nicht Frau Vonundzu einkauft, merkt man hauptsächlich daran, dass es nur Linie 0,5-Liter-Bierflaschen gibt. Da ist, wenn man“™s mal ausrechnet, und wer tut das nicht, gerade in diesen Zeiten, einfach mehr drin.
Dabei sind 0,5-Liter-Bierflaschen nicht schön und sie sollten nicht gekauft werden. Die klassische Bierflasche enthält 0,33 Liter Flüssigkeit und bildet gemeinsam mit der sie geübt umschlingenden Hand, deren kleiner Finger sich schützend unter den Flaschenboden klemmt um den alten Bauarbeiterscherz zu vereiteln, bei dem ein Biertrinker den Boden seiner Flasche kurz und nicht zu heftig von oben auf den Flaschenhals des anderen, der das mit dem kleinen Finger nicht beherzigt hat, stupst, woraufhin die hoffentlich durch Kühlung etwas nasse, daher aber nur bedingt festhaltbare angestupste Flasche auf den Boden kracht, was dem Geschädigten die Lebenslehre erteilt, das mit dem kleinen Finger nie wieder zu vergessen, eine ästhetische Einheit.
Ganz anders die 0,5-Liter-Flasche. Sie wirkt in jeder Hand fehlplatziert, angeberisch, geradezu obszön; ein Fremdkörper, der Gier und Geiz, aber auch Hoffnungslosigkeit symbolisiert. Die 0,5-Liter-Bierflasche ist der Bastardsohn der 0,33er, sie ist finanzberatender Gauner, aber niemals Freund. Und außerdem ist sie auch noch unpraktisch, denn sie beinhaltet für jeden, der sein Bier in langsamen Zügen genießt, nach einer Weile entweder durch zu langes Festhalten angewärmtes oder durch zu langes Stehenlassen schal gewordenes Bier. Die 0,33er hingegen rockt, denn ihr Inhalt bleibt exakt so lange kühl und frisch, bis man ihn ausgetrunken hat und Nachschub braucht.
Kein Wunder: Die 0,33-Liter-Bierflasche ist das Ergebnis längjähriger Studien und Marktforschungen und sie hat Generationen zufriedengestellt. Doch wir können ja nie genug bekommen und Hauptsache mehr. Am Ende einer jeder Party räumen daher Gastgeber in ganz Deutschland geöffnete 0,5-Liter-Bierflaschen zusammen, in denen sich jeweils 0,17 Liter Restplörre befinden. Welch Spiegelbild der modernen Gesellschaft: Was übrigbleibt, wird weggekippt. Aber nach Außen immer schön dicke Hose. Und mit drei Bier pro Tag ist man heute de fakto Alkoholiker: Anderthalb Liter, Baby!
Ein weiteres Spiegelbild der Gesellschaft sind die Einkaufswagen eines Supermarktes. Früher, als sich alle Menschen noch lieb hatten, gegenseitig vertrauten und aufeinander aufpassten, da standen Einkaufwagen für jeden frei verfügbar vor den Supermärkten. Keine Kette beschränkte ihren Abstellbereich, was toll war, besonders für die Einkaufswagen. Die Gefahr des Einkaufswagendiebstahls schien ein zu vernachlässigendes Problem gewesen zu sein, denn wer war schon so blöd, sich einen Einkaufswagen ins Zimmer zu stellen? Oder in die Garage? Oder vor die Tür? Und ging dann doch mal einer verloren: Kann passieren. Wird halt das Bier teurer.
Irgendwann jedoch muss irgendjemand irgendeinen Verwendungszweck für Einkaufswagen neben dem eigentlichen gefunden haben oder aber die Einkaufswagenkriminalitätsrate war aus anderen Gründen massiv in die Höhe geschnellt. Der Einkaufswagenmangel jedenfalls hatte anscheinend so eklatante Ausmaße angenommen, dass die Vereinigung der Einkaufswagenbesteller beschloss, diese an die Kette zu legen. Erst eine Münze oder ein Plastik-Equivalent befreien nun den angeschlossenen Einkaufswagen von einem anderen, die Länge der Kette forciert das korrekte Ineinanderschieben der Wagen. So herrscht wieder Ordnung, alle Wagen stehen in Reihe, die Diebstahlsfrequenz ging spürbar zurück. Klar: Wer opfert schon ein Plastikplättchen im Wert von fünf Cent für einen mickrigen Einkaufswagen?
Doch jüngst haben sich neue Herausforderungen ergeben. Wie in dreireihigen Einkaufswagenparkplätzen zu beobachten ist, scheitert die Gesellschaft bei der Rückführung der Wagen an der korrekt gewichteten Verteilung der Ankettungen. Links eine Anschlussmöglichkeit, in der Mitte eine, rechts ebenso. Welche der Reihen am meisten Wagen beherrbergt, scheint keinem bestimmbaren Muster zu folgen, doch es ist immer eine einzige, die voller verketteter Wagen ist, während die anderen Parkreihen moderne Tristesse anklagen. Die für eine gerechte Verteilung der Einkaufswagen zusätzlich nötige Wegstrecke von durchschnittlich anderthalb Metern wird vom Gros der Bevölkerung gemieden, denn Zeit ist Plastikequivalent und das Anketten eines Wagens mit zwei Händen voller Einkaufstaschen gestaltet sich ohnehin schon zu einem Zirkusakt der mittleren Schwierigkeistsstufe. Wer je wie ich versucht hat, seinen Euro mit den Zähnen aus dem Einkaufswagen zu ziehen, weiß, wovon ich rede. Und es sieht auch scheiße aus.
Doch Rettung naht, denn die Entwicklungsabteilungen der Einkaufswagensicherungshersteller haben mal wieder ganze Arbeit geleistet und präsentieren, derzeit nur vor wenigen ausgewählten Test-Supermärkten, mit berechtigtem Stolz ihre neueste Erfindung: Die auf dem Schiebeholm horizontal an unterschiedlichen Stellen befestigte Kettenarretierung. Es gibt nunmehr Einkaufswagen, an denen diese Arretierung links, mittig oder rechts angebracht ist, was eine selbstgewählte und höchstwahrscheinlich ungewichtete Ankettungsposition für den unmündigen Käufer vereitelt. Strike!
Die Entwicklung in der Einkaufswagenindustrie lehrt uns: Wir sind zu blöd zu allem. Wir sind unfähig, im Gleichgewicht miteinander zu leben, wir sind zu egoistisch, unser tägliches Handeln unter minimaler Berücksichtigung der Grundbedürfnisse unserer Mitmenschen, die sich letztendlich von unseren eigenen kaum unterscheiden, auszuüben. Wir sind sogar zu dämlich, Einkaufswagen nach der Benutzung einfach halbwegs geordnet wieder zurückzustellen.
Oder aber alles ist ganz anders.
Vielleicht ist der Verlust einiger Einkaufswagen für die Supermarktkette ein zu verschmerzender winziger Faktor im Budget. Vielleicht geht es in Wahrheit nur darum, auch noch den letzten Job einzusparen, den jungen Einkaufswagensortierer wegzurationalisieren. Gut platzierte Arretierungen sparen nicht nur Löhne, sondern sie werden auch seltener Gewerkschaftsmitglieder. Vielleicht steuert man also auf den komplett angestelltenfreien Supermarkt hin.
Eine weitere Beobachtung deutet auf dieses Ziel hin. Es geht um die Musik in Supermärkten.
Im zu Beginn dieses immer länger werdenden Artikels erwähnten mittelguten Supermarkt in der Nähe läuft zur Berieselung und subtil versteckten Kaufanregung der Kunden eine Art Inhouse-Radiostation, deren Musikauswahl einen bemerkenswerten Spagat zwischen Indierockmainstreamkopien und Samstagzwanziguhrfünfzehn-im-ZDF hinlegt. Was durchaus einen gewissen Unterhaltungswert hat. Fatalerweise wird der Muzak-Stream jedoch im Schnitt alle 70 Sekunden von einem Song unterbrochen, der eigens für die Supermarktkette komponiert, getextet, aufgenommen und produziert wurde. Selbst, wenn man den Supermarkt nur versehentlich betreten und nach wenigen Sekunden wieder verlassen hat: Der Song tut es nie wieder. Meine Kinder singen das Lied unbewusst, ich muss sie jedesmal zu einer halben Stunde „Rockband“ zwingen, damit das weggeht.
Es gibt den Song in den Varianten „Vielleicht vollständiges Lied, schwer zu sagen, da nach 70 Sekunden ohnehin wieder unterbrochen“ und „Musik dient nur als Unterlage für mit heuchlerischer Begeisterung eingesprochene Sonderangebotshinweise (männliche Stimme)“. Ich empfinde diese Klänge mittlerweile als Belastung, ich meide wegen ihnen den mittelguten Supermarkt in der Nähe und ich erwäge, dies der Konzernzentrale mitzuteilen.
Und ich frage mich was mit Menschen passiert, den wenigen gebliebenen Angestellten des Supermarktes nämlich, welche die immer gleiche Melodie acht Stunden am Tag ertragen müssen. Sie nehmen sie nicht mehr bewusst wahr, das weiß ich, doch ihr Gehirn nimmt sie auf, diese Audio-Folter, gegen deren Verursacher man eigentlich Strafantrag stellen müsste. Ich bin überzeugt davon, dass es bleibende Schäden an der Psyche eines Menschen verursacht, der den ganzen Arbeitstag lang immer wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder die gleiche Melodie hören muss und ich habe diese Worte absichtlich alle einzeln getippt und nicht einfach mehrfach kopiert und eingesetzt, als Zeichen meiner Solidarität mit den Angestellten des mittelguten Supermarktes in der Nähe.
Man darf Menschen so nicht arbeiten lassen.
Was die da oben wahrscheinlich auch wissen, und das enttarnt den wahren Zweck der Melodie: Die Konzernchefs warten nur darauf, dass ihre Leute kündigen, weil sie es nicht mehr ertragen können. Lieber werden sie zu 0,5-Liter-Bierflaschen-abhängigen Arbeitslosen, als dass sie noch ein einziges Mal in ihrem Leben diese Melodie hören müssen.
Der angestelltenfreie Supermarkt wird langsam Realität, es braucht nur gut durchdachte Einkaufswagen und genügend schlechte Musik.
Sowohl als Zeichen meiner Solidarität mit den Angestellten des mittelguten Supermarktes als auch um Dir, lieber Johnny, meinen aufrichtigen Dank für diesen überaus gelungenen Artikel kund zu tun, tippe ich diesen Kommentar Buchstabe für Buchstabe in meine Tastatur.
Bier in 0.33l Flaschen? Kalt? Was’n Quatsch. Richtiges Bier gehoert in 0.568l Glaeser, und das (lau-)warm!
Dieser Text ist wahrlich grandios. Nur dachte ich immer, der Zweck des auf den Hals des Bieres hauen, wäre nicht diese zum Fall zu bewegen, sondern den Effekt des Übersprudeln hervorzurufen.
Selbst unter den Bauarbeitern, oder gerade bei denen, sollte die Regel „Wer Bier verschenkt…“ doch gelebt und geliebt werden.
(Und ich habe aus Verbundenheit mit den Mitarbeitern jedes einzeln von dir getippte Wort gelesen, jedes!)
Schöner Artikel.
Einkaufswagen lassen sich einfach zweckentfremden:
http://vonlintel.de/re-use/?p=67
Wahnsinnig guter Artikel :-)
Auch wenn es interessanter wäre über die Meta-Ebene zu reden, muss ich zwei Kommentare aus eigener Supermarkt-Erfahrung machen.
In meiner Stamm-Einkaufsgelegenheit, einem sehr großen Markt mit rotem K, wurden inzwischen gefühlt alle Mitarbeiter durch Studenten ausgetauscht. Die freuen sich ob der Studiengebühren über ein bisschen sicheren Verdienst, und sind auch nur einige Stunden am Stück dort. Der Einkaufsmarkt wiederum freut sich über wesentlich geringere Sozialabgaben, kann eine riesengroße Mitarbeiterzahl aufweisen, und hat vor allem frisches freundliches Personal. Denn welcher Student will nicht motiviert, jugendlich und freundlich erscheinen. Man könnte ja den zukünftigen Arbeitgeber an der Kasse treffen.
Eine andere Tatsache, die mir aufgefallen ist: kurz vor 22h, also kurz vor Ladenschluss, wird die Frequenz der musikunterbrechenden Eigenwerbung stark erhöht, bis man fast ausschließlich das supermarkteigene Jingle mit anschließendem Werbetext hört. Das motiviert den Einkäufer zum baldigen Verlassen des Marktes, und erinnert ihn gleichzeitig in der Hektik des „noch schnell vor 22h fertig werdens“ daran, noch extra viele Sonderangebote einzupacken.
Ja.
Der kurze Stupser mit einer Bierflasche von oben auf die Öffnung einer anderen Flasche dient aber eigentlich nicht dazu die Flasche evtl. aus der Hand rutschen zu lassen, als vielmehr dem Effekt die so angestupste Flasche zum spontanen Überschäumen zu veranlassen – was aus irgendwelchen Gründen auch meist funktioniert.
Das Internet weiß bestimmt mehr dazu…
Die Leiterin des Supermarktes um die Ecke wurde neulich mit dem Krankenwagen abgeholt. Es war abzusehen bei der Personaldecke und es lief noch nicht einmal Musik.
In England gibt es darüber hinaus noch 660ml Bierflaschen. Aber da arbeiten auch dreimal so viele Personen in einem Supermarkt wie hier.
Zum Thema „angestelltenfreier Supermarkt“:
Eine Supermarktkette – nennen wir sie mal surreal,- hat bereits den sogenannten „Future Store“ in diversen Städten eröffnet, wo es keine Kassierinnen mehr gibt bzw. mehr und mehr Kassen mit Kassiererinnen durch diese semi-automatischen Abrechnungs- und Bezahlautomaten mit falsch kalibrierter Obst- und Gemüsewaage ersetzt werden.
Ich denke, das sollte hier auch noch erwähnt worden sein.
@#741154: @#741158: Das stimnmt, das mit dem Überschäumen. Aber das geht ja nur, wenn der kleine Finger „¦
@#741155: Das ist allerdings ein echtes Argument. Das ginge ja sogar noch während des Einkaufens!
@#741160: Danke! Ich schätze, mit RFID-gekennzeichneten Waren schiebt man seinen Wagen einfach nur noch an einer Schranke vorbei und zahlt.
Echtes Bier wird in Pint gemessen. „72 bitte zu 354“
@#741158: Genau so kenne ich den Effekt auch. Von wegen aus der Hand kloppen. Überschäumen ist das Geheimnis!
PS: 0.33 Bierflaschen? Ist doch was für Muschis. Am besten noch als Gold, Lime, X oder wie das Zeug sich nennt.
@#741162: Ob man nun den kleinen Finger drunter hat oder nicht, spielt dabei keine Rolle, das Bier sprudelt so oder so über. (vorausgesetzt, die Flasche ist voll genug)
Aber genug der Haarspaltereien. Super Artikel, hat Spaß gemacht ihn zu lesen. Insbesondere der Teil am Anfang über die Reste einer Partynacht. Es bleiben tatsächlich imer 0,17 Liter übrig in fast jeder Flasche…
Die Einkaufswagen kosten deshalb ne Mark, weil die Leute mit der Zeit immer bequemer wurden und die Wagen nicht zurückbrachten. Also standen in allen Ecken auf den Parkplätzen die Einkaufswagen rum…
Aber da keiner Geld verschenkt, bringen nun alle Menschen artig ihre Wägelchen zurück und es herrscht Ordnung. ;)
@#741163: „ICK HAB HIER’N STORNO!“
@#741166: Ja sag‘ ich doch. Wenn auch etwas umständlicher.
@#741164: Nein, als Stubbi wenn ich bitten darf^^
Äh, mal ne blöde Frage zum Foto: KKK Supermarket ?? Das ist ein Witz oder ?
Der Klan ist ja wohl bekannt.
Ich mag Norddeutsche nicht. Unter anderem wegen ihrer nicht vorhandenen Bierkultur.
Also das mit der Bierflaschengröße muss so’n geographisches Ding sein, vermutlich auch kulturhistorisch bedingt. In meiner niedersächsischen Heimat gibt es die 0,5er Flasche kaum, in Thüringen findet man dagegen fast nichts anderes.
Sofern also noch jemand ein Thema für seine Bachelor-Arbeit sucht… ich wäre an der Auswertung interessiert.
@#741169: Die KKKKette gibt es wohl in Finnland „¦ sehr unklug gewählter Name, in der Tat.
Welch liebevolle Betrachtung der Flasche, des Marktes und des Wagens! Danke.
Sehr inspirierend, danke für den Artikel.
Ich erkläre mich solidarisch und werde heute noch drei Bier trinken. Schluck für Schluck einzeln, nur alle 70 Sekunden unterbrochen durch einen bekloppten Werbespruch.
Net lang schnacken, Kopp in‘ Nacken!
Sikk
Jetzt, werter Herr Häusler, hab ich Durst auf ’nen Bier. Im Glas. Danke für den wunderbaren Appetizer.
Herzlich und mit leerem Kühlschrank
Ihre FrauvonWelt
Also bei meinem 0,5 Jever bleibt nie was übrig … das gute Zeuch. Der Artikel ist sehr schön und wahr – vielen Dank. Supermärkte sind traurige Orte. Sollten sie dereinst mitarbeiterfrei sein, in unserem nicht sehr guten Supermarkt (rot mit R) würde das keiner bemerken. Die Kundschaft ist so versnobt, die nimmt die Mitarbeiter (egal ob Aushilfe, Kasse, Regaleinräumer, Thekenkraft) einfach nicht wahr. Wo kämenSe da auch hin.
@#741181: Liebe Frauvon Welt, was niemand ahnen kann: Die Geschichte wurde schon im Januar begonnen, die Arbeit zog sich jedoch durch die dauernden Biertrinkunterbrechungen bis jetzt hin.
In 0,33-Flaschen begegnen mir eigentlich nur Tannenzäpfle und die Becks-Plörre regelmäßig, ansonsten halte ich mich an diverse regionale Brauereien die alle Halbliterflaschen verwenden.
Aber in Supermärkten kommen einem oft seltsame Gedanken. Ich sinniere hin und wieder über die Fähigkeit mancher Mitmenschen, die roten Warentrenner und die nicht vorhandene Warteschlange an gerade schließenden Kassen ignorieren zu können und über ihre Unverschämtheit, sich danach über die Kassiererin zu beschweren.
hatte als teen nen nschülerjob in dem c&c-großmarkt hinter der kasse, so als warenpacker. die einkaufswagen dort sind ca. 100% größer als herkömmliche wägen. alle 1-2h musste einer vom team raus und die dinger dann bei wind und wetter auf dem 1km² großen parkareal einsammeln. das war kein spaß und einem entging das trinkgeld fürs packen. ich versteh die in ketten gelegten einkaufswagen also recht gut…
Sehr schöner Beitrag!
Nochmal kurz zum Future Store, da ich rein zufällig mit dem Laden zu tun hatte.
Das Abrechnungssystem funktioniert mit RFID in den Einkaufswagen, man sieht also auch vorm Kassieren was man da an Wert drin liegen hat. Problem waren hier die Fleischverpackungschips, da aufgrund der Kälte in der Truhe neue Chips entwickelt werden mussten. Die Schwierigkeit hierbei war nicht das die Kälte auszuhalten ist, sondern, achtung! das die Dinger nicht hochgehen wenn ein Typ sein Steak eingeschweisst in die Mikrowelle legt.
Übrigens ist die erste „Innovation“ die in die echten Märkte übernommen werden wird nicht das tolle Navigationssystem, Handysoftware, RFID bezahldingens, etc sondern die Fischtheke. Hier wird im Future Store nämlich durch Projektion auf den Boden ein Strand simuliert. Wenn man irgendwo hintritt entweicht das Wasser etc. Weiterhin gibt es Möwen und Meergeräusche per Richtlautsprecher und -Meergeruch. Diese Installation muss den Umsatz so gesteigert haben das die Metrogruppe das jetzt nach und nach bekommt. Menschen sind halt doch beeinflussbar.
Ich gehöre auch zu den Anhängern der 0,33l-Flasche. Gegen das schale Bier eben. Eigentlich sollte es hier 0,2l-Flaschen geben. Hier trinkt man Kölsch. Und in so ne klassische Kölschstange passen nicht mehr als 2 Deziliter rein. Dafür bekommt man Reissdorf an jeder Ecke nur in 0,5l-Flaschen. Beschruppt!
@#741162: Johnny, die Zukunft ist noch viel schlimmer als du es dir ausgemalt hast. Die Metro Future Stores (Real, Saturn, Kaufhof, etc.) testen schon den Einsatz von RFID für so ziemlich alle Bereiche der Warenwirtschaft – von der Beschaffung über die Logistik bis zur Endkundenabrechnung. Mehr Infos gibts hier: http://www.future-store.org/fsi-internet/html/de/770/index.html
Interessant ist, wie oft in den Artikeln auf der Seite erwähnt wird, dass RFID das Leben für die Angestellten vereinfacht. z.B.: […] Gleichzeitig hatten die Mitarbeiter dank der Technologie jederzeit den Überblick über die Bestände in Verkaufsraum und Lager und konnten rechtzeitig Ware nachbestellen. […]
schöner artikel, aber faktisch falsch: denn nicht etwa ist die 0,5er flasche der bastardsohn der 0,33er, sondern eher umgekehrt, denn das 0,5er maß hat sich über jahrhunderte etabliert (siehe auch das englische pint und die mittelalterlichen bierkrüge). die einführung der 0,33er flasche hatte wohl eher den grund, einen größeren markt zu erschließen (wie du ja richtig erwähnst), was paradoxerweise insgesamt wieder mehr menschen zum saufen bringen soll. daher ist die 0,33er der wirkliche übeltäter!
und die sache mit dem kleinen finger unter der flasche gibt es eigentlich ohnehin nur bei großen flaschen. was sind das überhaupt für bauarbeiter, die kleine bier trinken?
And again. And again. And again. And again. And…:
http://www.youtube.com/watch?v=9VDvgL58h_Y#t=4m26s
SCNR. ^^
Ist im Übrigen mehr als sehenswert. Von Anfang an, versteht sich.
Ach ja, toller Artikel. =) Wirklich.
@#741191: Stimmt! Die Fischtheke mit dieser lustigen kleinen Projektion vorne. Wo die Kinder immer hängen bleiben, die Eltern ihr Kind nicht von weg holen wollen, weil es endlich mal mehr oder weniger ruhig ist (außer Sätze wie „Papa, papa, guck mal, die Fische!“) und sich die Eltern dann aus unerfindlichen Gründen entscheiden statt einer billigen Tiefkühlpizza eben doch spontan Fisch zu kaufen.
Das ist immer ganz interessant zu beobachten.
das kreuz im hintergrund gehört bestimmt zur corporate identity der kette und wird an besonderen tagen (verkaufsoffener sonntag in der vorweihnachtszeit wäre ein beispiel,falls es sowas in finnland gibt) angezündet.
0,33er sind mir zu schnell weg, bei 0,66ern (die es auch bei unseren polnischen nachbarn gibt und ich auch aus italien kenne. und so.) hingegen tritt bei mir das ein, was du zu 0,5ern schreibst
davon abgesehen: ein sehr guter text.
Ein leckeres Augustiner gehört nun mal in eine 0,5l Flasche, das
hat man ja mittlerweile auch in Berlin an immer mehr Orten
erkannt. Und warm wird das nicht, mir kommt allerdings auch die Flasche ein wenig dickwandiger vor als etwa beim Becks. Kann aber auch eine Täuschung durch Befangenheit sein.
Die Grøsse des abgebildeten Supermarktes ist vielleicht etwas ungluecklich: K-market ist eine finnische Supermarktkette, bei der die Grøsse des Ladens durch die Anzahl der „K“s angezeigt wird.
Ein „K Markt“ ist der kleine Supermarkt um die Ecke, wæhrend ein „KKKK Markt“ ein Warenhaus ist, in dem man sich verlaufen kann. Die Variante mit 3 „K“s liegt irgendwo dazwischen.
„Vielleicht geht es in Wahrheit nur darum, auch noch den letzten Job einzusparen, den jungen Einkaufswagensortierer wegzurationalisieren. Gut platzierte Arretierungen sparen nicht nur Löhne, sondern sie werden auch seltener Gewerkschaftsmitglieder.“
Ich wage zu behaupten, dass junge Einkaufswagensortierer und gut plazierte Arretierungen exakt gleich hæufig Gewerkschaftsmitglieder sind.
Auch das Material einer Bierflasche ist entscheidend. Plastikbierflaschen fühlen sich einfach nicht richtig an. Bier aus Plastikflaschen ist würdelos.
@#741204: Okay. Das im letzten Absatz ist vermutlich sehr wahr. Und danke für die Aufklärung in Sachen KKK(K)!
toller post. danke!
i ♡ u
Ich glaube kaum, daß der Diebstahl von Einkaufswagen im großen Stil der Auslöser für das Pfandsystem gewesen ist. Vielmehr sind das Problem (der Supermärkte) die riesigen Parkplätze gewesen. Viele Kunden haben nach dem Einkauf ihren Wagen einfach neben dem Wagen stehen gelassen. So hatten große Märkte teilweise einen extra Angestellten, der den ganzen Öffnungstag von morgens bis abends nichts anderes getan hat, als diese verstreuten Einkaufswagen wieder einzusammeln.
Heute reicht es, alle paar Stunden mal die Wagen von den Stationen zum Markteingang zu karren. (Kommentar Nr. 35 hat das ja ebenfalls schon vermutet, wie ich gerade sehe…)
Das Plädoyer für die 0,33er – full ack!
1. 0,5 Liter Bier ist mehr als 0,33 Liter Bier.
2. Freilaufende Einkaufswagen verletzen parkende Autos.
3. „Musik“ im Supermarkt steigert den Umsatz.
Heute mal rational
Wegschaffel
Bei unserem Pennermarkt sind die Einkaufswagen nicht mehr nur per Kette vor Entführung gesichert. Sowie man damit den Ausgang passieren will, wird auch noch ein Rad blockiert. Es hat sich wohl herumgesprochen, dass die 50 Cent Investition ok sind, wenn man dann Material für praktische Umfunktionierungen der Wagen zahlt.
die musik in den meisten supermärkten und warenhäusern wird ja sogar dem potentiellen klientel, welches zu dieser uhrzeit einkaufen geht, angepasst. da gibts ja genug erfahrungswerte und studien zu. nur im h&m, da ist sie eigentlich immer scheiße.
„Der angestelltenfreie Supermarkt wird langsam Realität“
und das ist näher an der realität als uns lieb ist!
ich durfte an meiner uni gerade einen fragebogen aus dem bereich marketing ausfüllen zum thema selbstdienungskasse. solche dinger gibts schon als prototypen!
bei mac doof darfste das essen selber wegräumen, an der theke einer neuen backwaren kette darfste selbst dir den kuchen einpacken und bald nun auch im supermarkt. willkommen in der entmenschlichten dienstleitungswüste. ach ja der zuschlag bei der bahn fürs kaufen am schalter ist auch so ein unding.
Hat hier denn tatsächlich noch niemand die Überschrift gewürdigt?
Also als aus dem Osten kommender Aussiedler in den kapitalistischen Westen kann ich das mit den 0,33l Flaschen hier ja nie verstehen. Sowas kannte ich früher gar nicht. Deshalb bin ich umso überraschter, dass Berlin beides zu kennen scheint. Und der Johnny dann noch mit den bösen, weil ja viel zu kleinen, Bierflaschen sympatisiert. Ein vorgebrachtes Argument, welches ich schon häufiger für die 0,33er Flasche hörte war: „Das große Bier wird so schnell schal“, wogegen ich ja einen trick entwickelt habe. Diesen hier allerdings zu nennen und ob der Tatsache meines jugendlichen Alters würde mich allerdings dem Begriff „Komasaufen“ naherücken, weshalb ich es lieber unterlasse.
Nichtsdestotrotz wäre ich für eine Studien von Bierflaschengrößen in den neuen und alten Bundesländern und den sich daraus ergebenden sozialen Unterschieden. Oder so. Prost!
Meine lieblings Supermarkttechnik sind diese Einkaufswagen, deren Räder „beim Verlassen des Geländes“ elektronisch blockiert werden.. Zurückbringen hin oder her, mal eben die Einkäufe zum Auto/um die Ecke nach Hause/etc. bringen fällt aus.
@#741225:
Selbstbedienungskassen gibt’s hier im UK nicht nur als Prototypen, die sind zumindest bei Sainsburys und Tesco ganz normal. Da scannt man die Sachen selbst (hat ja alles Barcodes heutzutage) bzw wiegt es im Falle von Obst, Gemuese und sowas selber. Da ist dann ein Supermarktangestellter fuer 6 oder 8 von diesen Kassen verantwortlich. Der „ueberwacht“ das ganze, entfernt Sicherungsetiketten und aehnliches.
„Normale“ Kassen gibt’s auch noch, aber inzwischen werden die Selbstbedienungskassen ziemlich gut angenommen.
Dafuer gibt’s hier diese Wertmarkenankettzurueckbringeinkaufswagen recht selten, nur diese Elektrosperren der Einkaufswagen wenn man vom Gelaende versucht runterzukommen. Die meisten hier haben noch Manieren und bringen die Wagen zurueck, der Rest wird von jobbenden Schuelern eingesammelt.
Ich glaube ja, wir haben diese angeketteten Einkaufswägen eben jenen zu verdanken, die auch an der Kasse Telefonieren oder lieber dem mp3-player lauschen als mit dem Kassierer zu kommunizieren. Die halten auch niemandem die Tür auf und gucken einen verständnislos an wenn man sie freundlich grüßt. Wenn sie Autofahren motzen sie über die Radfahrer und wenn sie Radfahren über die Autofahrer. Und wenn sie bei Rot an der Ampel stehen und jemand anderes nimmt sich die Frechheit herraus, die leere Straße zu überqueren während sie warten … ja dann platzt ihnen schon mal der Kragen. Kompensiert wird das dann, indem beim nächsten Besuch des Geldautomats das Fahrrad so abgestellt wird, dass niemand sonst mehr ins Foyer kommt. Herr, lass Hirn regnen!!
Ach und: 0,33 Flaschen sind für Pussies ;)
Schöne Polemik. Aber Bier muß vor allen Dingen kalt sein und darf nicht aus grünen Flaschen kommen. Man kann es sich mit einem schönen, kalten Bier dann Hier gemütlich machen und über die guten, alten Zeiten sinnieren, in denen man sein Leergut einem netten Menschen in die Hand drücken konnte und sich nicht mit Automaten rumquälen mußte, die den Barcode nicht lesen können weil eine Fliege draufgekackt hat.
Dieser schöne Artikel in dem es ja auch um Einkaufswagen (Körbe auf Rollen) geht, animierte mich dazu, folgenden kleinen Artikel über Fahrradkörbe zu verfassen:
http://oelindieflammen.wordpress.com/2009/12/11/fahrradkorbe/
um mal deine frage zu beantworten was im gehirn der angestellten passiert nach teilweise 10 (!) stunden ununterbrochenes supermarkt gedüdel:
im ersten moment nix.
aaaaber, im traum kommts immer wieder hoch, ging mir jedenfalls so… du träumst gerade von einer fahrradtour über den mond, oder was auch immer, und plötzlich ist es wieder da. tüdülü-tütü-tüdütü. argh!
und, ich bin so sehr drauf konditioniert, sobald ich die melodie jetzt höre (habe vor 4monaten nach 5jahren gekündigt), verkrampft sich mein hirn und das flaue gefühl kommt wieder hoch. Dieses, welches mich jeden morgen um 6 in anbetracht der folgenden stunden schleppen, lächeln, sich vom chef dumm anmachen und von kundInnen konsequent ignoriert oder angeschissen zu werden stets beschlichen hatte.
uuund: PRO 0,5l! also bitte, 0,33, neee, also echt jetzt….
Bis vor kurzem war mein Atelier noch im Wedding in der Nähe von Höffi. Das Atelier hatte ein Schaufenster und so konnte ich bequem von drinnen beobachten, was die Leute alles in Einkaufswagen transportieren. Ihr glaubt es einfach nicht: Matratzen, Kinder, Fernseher, Wohnungseinrichtungen insgesamt, Teppiche, Hunde, Katzen, Altpapier, Suppe, Teenager, Fahrräder, leere Kisten, volle Kisten usw. usw.
Jetzt sitze ich in Steglitz Lankwitz und schaue aus dem Schaufenster. Hier wird Laub gefegt und Auto geputzt. Ich weiß noch nicht, ob mir das besser gefällt.
Die mit Euros oder Plastikchip zu bestückenden Einkaufswagen sind erst der Anfang. Künftig wird es eine SIM-Karte sein und mit Googles Hilfe & UMTS wird die Fahrt durch den Discounter aufgezeichnet. Der Warenwert dividiert durch die gefahrenen (Kilo)Meter ergibt dann den Effizienzfaktor des Einkaufs. Das ist allerdings das einzige Argument für 0,5 Liter Flaschen, gebe ich zu…
0,33l Bier? Das wird doch nur von „Neureichen“ aus diesen „stylischen“ Papp-Six-Packs getrunken. Gutes Bier kam schon immer direkt vom Faß oder aus 0,5l Flasche. Obwohl ich zugeben muss das letztere wirklich in den meisten Händen etwas deplaziert wirkt.
Hmmm. Alter Clash-Song. I cannot longer read happily :-)
Sehe es wie Andreas (Kommentar 55).
Als der muenchenblogger vor gut einem Jahr aufdeckte, dass sich selbst Augustiner mit 0,33er-Dingern versündigt hat, war das Entsetzen unter den Einheimischen groß.
Was ist eigentlich mehr verbreitet in D.? Muss ich mal rausfinden, wenn ich wirklich Lust und Zeit dazu habe.
Ein Artikel voll von Poesie und Sprachgewalt. Toll. Eines Tages will ich das auch können.
In einem Punkt aber mein herzhafter Widerspruch: die 0,5l-Flaschen sind die besseren. Weil, da kommt mehr raus. Bei Alkohol vertrage ich die geringen Mengen nicht so gut.
zu Bier: Okay, ich oute mich, 0,33l passt besser zu der von mir bevorzugten Trinkgeschwindigkeit. Dafür trink ich halt im Zweifelsfall ne Flasche mehr ;-)
zur Musik: als Jugendlicher verdiente ich mir ein Zubrot zum Taschengeld als Supermarkteinräumer, einmal in der Woche nachmittags, ich war halt jung und brauchte das Geld ;-)
Nachdem meine Kollegen und ich allerdings mehrere Monate Gelegenheit hatten, die Musikauswahl (damals ein Endlosband mit ca. 3h Laufzeit) auswendigzulernen, haben wir Cheffe doch nachdrücklich gebeten, wenigstens mal mit einem anderen Markt zu tauschen. Und wir waren nur 1x pro Woche da, wie’s den Festangestellten ging, wage ich mir gar nicht auszumalen.
zu Einkaufswagen: vor Einführung der Ketten sammelten sich die Dinger nicht nur auf dem Parkplatz, sondern (zumindest in Uni-Städten) gerne auch an umliegenden Studentenwohnheimen; an meinem lag der Rekord bei über 30 Stück gleichzeitig. Das ist natürlich weder für die Wagenbesitzer noch für den Hausi vom Wohnheim schön …
VOLLTREFFER! Konnte aus Zeitgründen eben jenen oben genannten mittelguten Supermarkt leider in den letzten Wochen nicht komplett meiden… es ist eine Qual! Mein Mitgefühl für die armen Angestellten weicht gegen Ende eines Einkaufs meist panischen Zombie-Visionen von langsam aber sicher auf mich (geistig zwischen Tiefkühltruhe Fleischwaren und Tschibo-Ecke gefangen) zuschlurfenden Jingle-Opfern und mein Fluchtinstinkt setzt sowieso bereits nach ca. 140 sek. (also 2 – 3 Jingle-Loops und Kotzmusikbröckchen) ein.
Erschreckend ist vor allem die völlige Offensichtbarkeit dieser passend als MUZAK klassifizierten Gehirnwäsche.
@#741169: wahrscheinlich deswegen das Bild mit dem Kreuz im Hintergrund
In der Tat interessant, wie regional unterschiedlich es empfunden wird, was eine „korrekte“ Bierflasche ist. Da, wo ich wohne, gibt’s darüber jedenfalls/ebenfalls keine Diskussion: http://is.gd/5kUYQ
Ein richtiges Bier gehört in eine 0,5 Flasche.
@#741171: ich hätte in Frankreich die Flaschengrößen 0.25l und 0.75l sowie Dosen in 0.25, 0.33 und 0.5 im Angebot – Bachelor, anyone?
„Die klassische Bierflasche enthält 0,33 Liter Flüssigkeit“ – da würden viele Bayern aber widersprechen …
http://kreuzwortfeuer.wordpress.com/
Man merkt, daß es um einen mittelgroßen mittelguten Supermarkt geht. Kleine mittelgute Supermärkte haben oft zusätzlich das Manko, daß sie zwar Einkaufswagen (wie gehabt in Ketten wie eine Sträflingsbrigade) anbieten, aber keine Einkaufskörbe.
Wenn man dann mittelviel einkaufen will, hat man die Wahl: entweder umständlich („für das bißchen Zeug!“) einen Einkaufswagen aus der Schlange prokeln und sich dann doof vorkommen, weil man für so wenig Sachen, die im Wagen noch weniger aussehen, einen Wagen braucht. Oder noch umständlicher den ganzen Kram mit den Händen tragen und sich dabei noch dööfer vorkommen, weil es für zwei Hände dann doch eigentlich zu viel ist und immer mehr wird, je länger die Schlange ist, in der man steht (in eigenen mitgebrachten Tüten durfte man früher mal Sachen innerhalb des Marktes transportieren, darf man aber – hier – nicht mehr. Um das zu unterbinden, werden extra Angestellte zur Beobachtung abgeordert, die ansonsten eigentlich auch eine weitere Kasse aufmachen könnten, damit man nicht mit zwei Händen voller unförmigem und teilweise nicht mehr ganz tiefgekühlten Kram, der zuviel für besagte Hände und zuwenig für einen Einkaufswagen ist, in der Schlange steht und steht und steht und zwei Schritte macht und steht und steht, bis Oma Bröhrmöller vorne der Kassiererin das Portmonnee reicht mit der Aufforderung „ach hier, gucken se mal selber, se wissen ja, meine Aouugen!“).
Die klassische Bierflasche enthält 0,33 Liter
Irrtum von einer Person geäussert, die ent-
weder mit güldenem Nuckel aufgezogen wurde,
oder nur Premium-Biere mit Halskrause kennt.
– Pils
Damit pflichte ich so einigen Vorrednern bei.
Dudeldidei
Eine mir bekannte Person arbeitet unter den
geschilderten Bedingungen. Den Kunden soll
das zum kaufen annimieren. Leider wird von
den ‚Verkaufspsychologen‘ nur der Kunde als
Hamster gesehen. Schlecht gelauntes Personal
wird gänzlich außer Acht gelassen. Meine ich
Bin gerade erst bei dem Teil mit der Einkaufswagen-Schienen-Zwangseinreihung(„Strike!“ – lmao), aber selbst wenn der Rest nur aus Rammstein-Textzeilen besteht, ist dies der witzigste beste wahre Artikel den ich seit langem gelesen habe.
Über uns „Viele-auf-engem-Raum – Menschen“ und unsere komischen Verhaltensweisen/Apparaturen kann man einfach nur lachen…
ha ha, hi, hö, Ho ho ho !
Ja, das mit den Bierflaschen ist mir auch schon aufgefallen – lange keine Formschönen Binding Römer 0,3er gesehen…
Zum Thema Einkaufswagenschutz:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,217741,00.html
Ein Markz bei mir um die Ecke betreibt sowas – Dumm nur dass viele Kunden nicht direkt auf dem Marktparklpatz stehen, sondern 3 Meter weiter ,wo auch genug Parklplätze sind. Habe mich in der Einführungsphase wochenlang über fluchende Kunden amüsiert, die nicht verstanden warum sich die Räder ihres Wagens nicht mehr drehten.
Das hat darin gegipfelt dass die da nen Hiwi hinstellen mussten der die Leute davon abgehalten hat durch den entsprechenden Aussgang zu gehen – weil wenn die Räder einmal blockiert sind sich diese anscheinend nur von einem Mitarbeiter wieder freisetzen lassen…
Helles gehört in 0,5er Flaschen
Pils gehört in 0,33er Flaschen
und Weizen in ein 0,5er Glas!
@#741160:
Hat sich insbesondere in Frankreich auch schon durchgesetzt. Dumm nur, wenn die lieben Deutschen kommen, die zu blöde sind, Artikel einzuscannen (ich ;)) Dafür brauchts also immer noch einen Angestellten für 4 Kassen, was aber immer noch genug Geld spart. Bei IKEA gibts das auch mMn.
@homer (70): Genau so ist es!
0.5 oder 0.33 ? – Bier perlt immer noch am frischesten in 0.4 – Gläsern in einem Felsigen Keller in den Schönen Bergen.
Ich glaube nicht an den personalfreien Supermarkt, wer soll denn dann die Fragen stellen:
Haben Sie eine Pay Back Karte?
War alles Recht so?
Sammeln Sie unsere Treueherzen?
Jeder der sein Pfandglas eigenhändig zum Supermarkt tragen muss, weil er kein Auto hat, mag die gute 0,5er. 0,33er verursachen mehr CO2 ;-D
Hier im Pott trinkt man ausschliesslich 0.5l Flaschen. Sie werden direkt im Kasten gekauft, idr sogar 2, dann läuft man damit denkbar lässig 4 etagen zur party hoch und tut so als würden die Muskeln oben angekommen nicht alle angerissen und die Finger völlig taub sein.
Sieht man jemanden an einer 0.33er Flasche nuckeln, steht er direkt unter Verdacht eins dieser V-power oder wie sie heissen biermischgetränke zu sich zu nehmen. Ohne ihm auch nur die leiseste Möglichkteit der Rechtfertigung zu lassen wird er von Gemeinschaft verlacht und zukünftig gemieden.
PS: Wenn ich mal wieder Urlaub in der alten heimat mache und mit Freunden in unserer kleinen Berghütte am Arsch der Welt im süden polens sitze, wird das bier wahlweise in klassischen polnischen 0.6l oder den modernen 2L Flaschen genossen.
So ein, zwei 2l fläschchen entfalten auf über 1000m Höhe bei frischer Bergluft schier ungeahnte (mMn teilweise psychoaktive) wirkungen :)
hm.
also ich kann einiges an diesem artikel nachvollziehen:
1. stichwort soup nazi: rumstehende einkaufswagen nerven, unordnung nervt, also erzieht man den kunden, damit wieder ordnung herrscht. dass dahinter hauptsächlich die idee steckt, leute einzusparen, die das abends noch wegräumen müssen, bezweifle ich. aber wahrscheinlich haben sich das die einkaufswagenhersteller ausgedacht, damit sie einen MEHRWERT an den kunden liefern können, den haben sie dann geschickt vermarktet, den leuten erzählt, wieviele millionen euro den supermärkten jedes jahr durch herumstehende einkaufswagen verloren gehen, und überhaupt die unordnung… und schon hatten sie die ratten gefangen.
2. supermarktmusik: nervt. total. in meinem zeitweiligen haupt-nicht-discounter-supermarkt lief leider immer wieder ein song von al bano. das hat mich regelmässig in den wahnsinn getrieben. was mit den leuten passiert, die dort arbeiten, wage ich mir gar nicht vorzustellen. aber auch hier stelle ich mir die frage: muss ein supermarkt es sich so schwer machen, leute loszuwerden, wenn die grösste mitarbeitersparende technologie schon vor der tür steht? stichwort: self scanning, RFIDs?
3. sollen sie doch machen. es ist wie mit den zeitungen und verlagen: sobald der service unerträglich schlecht wird, werden die menschen auch wieder supermärkte bevorzugen, in denen sie ordentlich bedient werden. dazu gehört personal, dazu gehört kompetenz, sprich: qualität.
In besagten/gezeigten K Märkten (und in finnischen Supermärkten im Allgemeinen) gibt es übrigens noch ganz andere Dosen-Größen:
neben der (Standard)Größe 0.33l und den (völlig überteuerten; typisch Minimum ca. 5e/l) 0.5l Dosen hat es hier auch amerikanische (0.4732l) und englische (0.5683l) Pints in Dosenform. Und das nicht nur bei angelsächsischen Biersorten (Foster beispielsweise), sondern auch bei einheimischen.
@#743327:
Zu viel im Auto gesessen und Leuten beim bescheissen mit dem verlorenen Fuehrerschein geholfen?
Du solltest Dich mal mit Musik und Popkultur beschaeftigen und Dir vielleicht ein bisschen Hintergrundwissen ueber den Musikgeschmack des Autors des Eintrags aneignen. Dann passt der Titel schon. Ziemlich gut sogar, finde ich.
@#743340: Ich hab den Kommentar, auf den du dich beziehst, in den Spam-Eimer verschoben.
@#743343: Ach schade, hatte gehofft Du laesst den stehen und nimmst nur die URL raus ;-)