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Großdemo gegen Atomenergie

Am heutigen Samstag, den 18.9.2010 findet ab 12 Uhr in Berlin die Großdemo gegen Atomenergie statt, rund 100.000 Menschen werden dazu erwartet. Aktuelle Meldungen und Hinweise können natürlich hier in den Kommentaren hinterlassen werden, Infos findet man u.a. bei ausgestrahlt.de, Fotos werden bei flickr, Videos bei YouTube gesammelt, und der Twitter-Hashtag ist #antiatomdemo.

28 Kommentare

  1. 01

    Zu gerne währe ich jetzt in Berlin, zu gerne würde ich mich am Protest gegen Atomenergie und gegen eine immer korruptere Politik einsetzen und vor allem FÜR alternative Energien.

    Was mir nur Sorge bereitet ist die Vielzahl von Menschen die ebenso gegen alternative Energien sind und auch dagegen demonstrieren :( wie kann sich bitte jemand ernsthaft von Windrädern gestört fühlen???
    Ich mein unsere Gegend hat jede Menge Windräder, was ich prima finde. Doch was geht in den Köpfen der Menschen vor die so erheblich gegen alternative Energien vorgehen??

    Und dass das keine kleine Minderheit ist zeigt eine Suche nach „protest windpark“

    Es könnt alles so einfach sein …. (um mal Fanta4 zu zitieren)

  2. 02

    sorry – aber der kommentar-upload hat zuerst nicht funktioniert.

  3. 03

    Ein Großteil der Menschen, die hierzulande gegen Atomkraft demonstrieren, hat erfahrungsgemäß kein Problem damit, wenn der Iran (auf seinem stark erdbebengefährdeten Staatsgebiet) den Bau von AKWs ankündigt. Ich finde das etwas inkonsequent.

  4. 04
    enzo

    @#771349: Das ist sogar ausserordentlich konsequent. Zur Begründung studieren Sie bitte einmal das Völkerrecht, insbesondere die Kapitel zum Thema Souveränität ! http://de.wikipedia.org/wiki/Souver%C3%A4nit%C3%A4t

    MfG, enzo

  5. 05
    der-die-das

    @#771352: danke….

  6. 06

    Ohne Persönlich vor Ort sein zu können unterstütze ich die Bürgerdemo,
    die das Recht des einzelnen zur freien Meinungsäußerung wahrnimmt.

    Beobachte gerne, aber kritisch, die div. ‚Medien‘.
    Danke allen engagierten Menschen.

  7. 07
    xconroy

    @#771347:

    Ich habe oft das Gefühl, daß bestimmte Leute bei bestimmten Themen dazu neigen, die Finger in die Ohren zu stecken und laut „laalaalaa“ zu machen, wenn die Realität mit ihnen reden möchte. Ein prima Beispiel dafür sind die erwähnten Kandidaten, die bei jeder Erwähnung von regenerativen Energien wie die Kastenteufel hochwuppen, wild mit dem Zeigefinger wedeln und erstmal und vor allem lautstark „dagegen“ sind. Da werden dann alle möglichen tatsächlichen, scheinbaren, perspektivabhängigen oder auch erlogenen Schwächen und Nachteile angeführt, aber leider vermeiden besagte Kandidaten es dann ebenso lautstark, sich darüber auszulassen, *wofür* sie denn eigentlich sind. Konsequenterweise müßten sie sagen: „wir wollen Atomkraft und nix anderes, und die Endlagerproblematik sowie die Tatsache, daß auch das Uran irgendwann (es dauert, aber halt nicht ewig) alle ist, wird sich schon irgendwie von selber lösen“. Komischerweise sagt das in dieser Deutlichkeit aber keiner, im Gegenteil: stößt man sie mit der Nase auf die Implikationen ihrer Äußerungen, wird oft verkniffen zurückgerudert und Sachen gesagt in Richtung „sooo schlimm sind regenerative Energien ja nicht, habbich ja gaanich gesagt, man müßte halt, man sollte eben, und ihr Gutmenschen dreht mir ja nur das Wort im Mund rum…“.

    Daraus läßt sich (für mich) erkennen, daß auch diesen Leuten im Grunde klar ist, daß wir früher oder später dumm dastehen werden, wenn wir nicht in die Entwicklung der EE`s investieren. Aber warum hetzen sie dann so dagegen? Mein Eindruck ist, daß ihr Problem nicht die neuen Energiegewinnungsformen selber sind, sondern eher die Leute, die sich dafür einsetzen: das sind dann im Zweifelsfall „Gutmenschen“, und gegen die muß man offenbar instinktiv anbellen…

    Vergleichbares läßt sich übrigens bei Debatten zum Bedingungslosen Grundeinkommen beobachten: es wird vehement dagegen angeredet, aber wenn man dann mal nachhakt, *wofür* die Gegner denn sind, welches Konzept sie bevorzugen würden, ist meistens Ruhe im Karton.

    Und außerordentlich typisch ist auch so komisches Themengemantsche, wie ludowika es hier beispielhaft vorexerziert: da soll dem „Gutmenschen“ halt Inkonsequenz nuntergeschoben werden, indem man zwei Strohmänner gegeneinander antreten läßt: die nie gemachten Behauptungen „der Iran ist ganz toll“ und „Atomkraft ist immer scheiße und muß unbedingt überall sofort weg“ sowie die daraus folgende, ebenfalls eher strohhaltige Unterstellung „der Gutmensch will den guten Deutschen ihre Atome wegnehmen, aber die bösen Iranislamisten dürfen die behalten“.
    Alles natürlich unausgesprochen, aber manchmal tropft es unübersehbar zwischen den Zeilen raus (ehrlich – worauf sonst sollte ludowika hinauswollen? Es ist doch immer der gleiche Käse, langweilig und vorhersehbar wie eh und je).

    Und in 50 Jahren, wenn die Vernunft erwartungsgemäß mit vielen Umwegen und Verzögerungen sich mal wieder durchgesetzt hat und wir ein funktionierendes Bürgergeld sowie einen zuverlässigen regenerativen Energiesektor haben, werden wir bzw. unsere Nachfolger diese Debatten im Netz (das es dann ja wohl auch in der einen oder anderen Form gibt) nachlesen können und… nee,wir werden hoffentlich NICHT den Kopf über die Dummheit unserer Vorfahren schütteln, genausowenig wie wir heute den Kopf über die krausen Vorstellungen unserer Vorfahren im Mittelalter oder auch im 3. Reich schütteln – denn Kopfschütteln und Herabschauen ist kein Zeichen von Fortschritt.

  8. 08

    @#771360:
    Aus all deinen schön ausformulierten Gründen hab ich mich schon länger dazu entschlossen, ab sofort Gutmensch zu sein. Diese ganzen hirnverfaulten Gsichtselfmeter haben uns dazu gebracht, dass wir uns schämen, wenn wir etwas Sinnvolles, Positives und, nun ja, Gutes tun. Muss ja nicht sein. Ich bin ein Gutmensch und wer damit ein Problem hat, darf sich gerne autopenetrativ betätigen. Am Knie, z. B.

  9. 09

    Da es hier nicht darum geht wie Strom erzeugt wird sondern wie viel Geld noch aus den AKW´s gezogen werden kann ist die Debatte über erneuerbare Energien doch irrelevant. Wenn diese genauso viel Geld abwerfen wie die AKW´s dann werden halt zu den AKW´s noch Windräder aufgestellt. Die Lobbyisten machen einen guten Job in Berlin, da können wir kleine Bürger denken und sagen was wir wollen, so lange sich von denen jeder die Taschen voll machen kann mit Geld, wird sich an der Sache nichts ändern.

  10. 10
  11. 11
    Pyromanin

    niiice day to diie today

  12. 12
    Marc K.

    Es geht ja nicht nur ums böse Atom, sondern einfach darum ein Kartell von Stromkonzernen endlich zu zerschlagen und eine Liberalisierung des Strommarktes zu erreichen.

    Die Hauptsache bei der „Revolution“ die das Merkel verkündet hat, ist wohl dies zu verhindern.

    Denn erneuerbare Energien ließen sicher eine Menge neuer Anbieter enstehen und das passt den alten Energie-Hasen natürlich nicht, die wolllen ihr Monopol behalten.

    Manchmal glaube ich, daß es ganz gut wäre russische Sitten einzuführen und ein paar von den Jungs einfach hinter ein paar guten Gitterstäben verotten zu lassen.

  13. 13
    der-die-das

    @#771379: stimmt, da (in russland) gibt es keine kartelle von marktbeherschenden konzernkonstrukten…

  14. 14
  15. 15
  16. 16
    heike

    die atomlobby sollte sich endlich an den kopf fassen und ihre scheißkohle für das ausgeben, wo es lohnt zu investieren. g.e. ganz einfach – die eigene scheiße abbauen. aber so etwas bekommt nicht mal die cdu hin. da wird eine ganze generation verarscht.

    ficken leute.

    ganz großes ficken.

  17. 17
    dopey

    Kommentar in der taz zum Thema:
    „Aufruf zum Volksentscheid mit der Stromrechnung“
    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2010/09/14/a0090

  18. 18
  19. 19
    max

    und nicht vergessen: der richtige widerstand, der die kosten der atomkraft in die höhe treibt findet anfang november im wendland statt. wenn da mal mehrere zehntausend menschen auflaufen und nur die hälfte davon bereit ist, an aktionen des zivilen ungehorsams teilzunehmen, dann wird es wirklich schwer für den atomstaat.

  20. 20
    heidrun

    der richtige widerstand ist auf die straße gehen _und_ seinen stromanbieter wechseln. ich habe immer so den verdacht, dass der großteil der demonstranten sein geld immer noch vattenfall & co in den arsch schiebt…

  21. 21
    sebi

    Auf der Demo war jemand mit ’nem C64 unterwegs. Auf der Unterseite hatte er ein Schild angebracht, welches Sinngemäß ausagte:

    „C64: Baujahr 1982
    Biblis A: Baujahr 1974“

    Fand ich tatsächlich eine nicht von der Hand zu weisende Tatsache. Das jüngste deutsche Kernkraftwerk, welches noch betrieben wird, wurde 1989 erbaut – Erscheinungsjahr des ersten Gameboy…

  22. 22
    max

    @heidrun: ja, da hast du natürlich auch recht, stromanbieterwechseln ist primär. dein verdacht trifft auf mich allerdings nicht zu, von daher kann ich an dieser stelle einen haken machen und mich anderen widerstandformen zuwenden ;).

  23. 23
    Marc

    @#771349:

    Ähm – womit belegst Du Deine verwegene These? V. . den „Großteil“?

    Also ich demonstriere auch hierzulande gegen Atomkraft und bin selbstverständlich auch gegen den Bau von AKWs im Iran (wobei das beileibe nicht das einzige Problem ist, das ich mit dem Iran und seinem Regime hab). Und „erfahrungsgemäß“ sind auch die anderen Menschen, die ich auf Anti-AKW-Demos treffen gegen den Bau von AKWs im Iran und in anderen Staaten. Da gibt´s bestimmt auch welche, die das anders sehen, Spinner gibt´s überall. Aber „der Großeil“…?

  24. 24
    egal

    mal schauen, wie viele dieser 100.000 dann um den 5. november rum im wendland unterwegs sind…
    wir sehen uns :)

  25. 25
    waldnase

    am Samstag den 18.09 gab es noch mehr, in der Analogie -> ATOM – MÜLL – WELTREKORD: [editiert]

  26. 26

    @#771434: Seit Tagen versucht eine PR-Agentur dieses Video bei uns reinzudrücken und nachdem das nicht geklappt hat, soll es nun durch Kommentar-Spam passieren?

  27. 27
    Dunja

    Wenn ich an regenerative Energie denke, dann eigentlich an schnelle Brüter. Atomenergie ist eine ausgereifte und beherrschbare Technik. Kommt mir jetzt nicht mit russischer Technik aus dem Jahr 1970 – das ist 40 Jahre her. Damals gab es weder Plasmafernseher noch Gameboys.

    „Als Hauptursachen für die Katastrophe gelten schwerwiegende Verstöße gegen geltende Sicherheitsvorschriften während des Versuches“ (Wikipedia)

    Was ich gelten lasse ist das Problem der Endlagerung – dem steht das Problem des Klimawandels.

    Aber auch wenn das Endlager noch nicht vollständig gelöst ist, da kann sich innerhalb der nächsten 100 Jahre sicher ne Lösung finden. Das muss ja nicht unbedingt ne Million Jahre dort liegen.
    Vielleicht wird´s ganz anders gelöst – mit Technik aus dem Jahr 2100.

    Wenn der Planet wegen der Temperaturerhöhung erstmal futsch ist interessiert die Endlagerfrage auch niemand mehr!