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Internationale

fc internationale

Speziell seitdem unsere Jungs im Verein kicken, bin ich regelmäßiger Zeuge sinn- und wirkungsvoller und vor allem ehrenamtlicher Integrationsarbeit in Berlin. Und bekomme direkt mit, wo es überall an Geldern und Trainingsmöglichkeiten fehlt und welche Vereine in den Wintermonaten mal wieder ohne Halle sind. Das ist ein altes Trauerspiel in dieser Stadt, man hat sich damit arrangiert und es gelingt dennoch, die Berlinerinnen und Berliner aus Dutzenden Ursprungsnationen zu großartigen Turnieren zusammen und Eltern ins Gespräch zu bringen. Den Kindern ist eh schnuppe, aus welchem Land die Familie eines Freundes stammt, solange er Tore schießt und eine Meinung zu neuesten Musik-, Videogame- oder Kino-Entwicklungen hat.

Die kaputten Fenster einer Sporthalle zu sehen, die sich die Renovierung gerade nicht leisten kann, und wenig später lesen zu müssen, dass Thilo Sarrazin (der Mann, dessen Politik und Polemik mehr als einmal für zerbrochene Fenstern verantwortlich war), sein von einer unfassbaren Medien-PR-Unterstützung begleitetes Gen-Geschwafel voller gefälschter Zahlen und rassistischer Unterstellungen in 2010 an über 1,2 Millionen Sensationsgierende verkaufen konnte, was ihn zum mehrfachen Millionär gemacht haben dürfte… das ist erschütternd und treibt mir in schwachen Momenten die Tränen in die Augen.

Dieses Deutschland, das solche Leute feiert, dieses gestrige, hässliche, modernisierungsunfähige, verschlossene, verängstigte, visionslose, hasserfüllte und zynische Deutschland, es kann sich von mir aus lieber heute als morgen abschaffen. Es war nie meines und wird es nie sein und ich werde weiterhin versuchen, meinen Kindern, ihren Freunden und deren Eltern zu zeigen: Es gibt noch ein anderes.

116 Kommentare

  1. 01
    idlesince74

    legt doch zusammen und lasst die fenster reparieren

    warum nur immer auf papa staat schimpfen und selbst nix tun ???

  2. 02

    @#778293: Wer schimpft denn auf den Staat? Unsere unerträgliche Gesellschaft ist es doch, die der Kritik mehr als würdig ist!

  3. 03

    @#778293: Ich lege dauernd zusammen und ich tue vermutlich mehr, als du dir vorstellen kannst. Was tust du?

  4. 04

    hätte ich flattr, ich hätte aber sowas von geklickt. so bleibt es bei einem kommentar.

  5. 05

    @#778297: Den ich ebenso schätze. :)

  6. 06
    idlesince74

    oh rechnen wir jetzt gegenseitig das gutmenschentum auf ?
    nun gut:
    ich ziehe das drogen -und alkoholgeschädigte kind einer punkfrau von der strasse auf
    betreue ehrenamtlich gefangene in tegel
    versorge illegal in deutschland lebende mit klamotten und lebensmitteln
    bin in 4 fördervereinen

  7. 07

    @#778299: Meine Frage war nur mäßig ernst gemeint, da ich mir ungern von der Seite etwas unterstellen lasse, zumal der Artikel nichts – na gut, wenig – mit Papa Staat zu tun hat und daraus hervorgehen sollte, dass viele Leute vieles selbst in die Hand nehmen und ich allen Ehrenamtlichen nur Hochachtung zolle.

    Wir machen natürlich selbst viel. Aber das Kind von jemanden aufzuziehen, der es selbst nicht kann: Respekt.

    „Gutmenschen“ bleibt übrigens ein Wort, dass ich nicht ab kann. Aber das ist ein anderes Thema.

  8. 08

    Ich wage mal die steile These, dass Thilo Sarrazin, wäre er denn der richtige Adressat, solche Integrationsfördernden städtischen Ausgaben befürworten würde.
    Das eine hat jedoch mit dem anderen wenig bis gar nichts zu tun, darauf wollte ich nur hinweisen.

    Ansonsten: Fußball (oder ähnliches) ist mit das beste Integrationskonzept, was man sich vorstellen könnte. Seit ich als Junge in einer bunt durchgemischten Mannschaft gespielt habe, weiß ich, dass meine Kinder mal in einem Verein spielen werden. Die dort nebenbei vermittelten Erfahrungen sind einfach nicht zu ersetzen. (Zur Not tut´s auch Handball).

  9. 09
    Elblette

    Ich habe leider inzwischen den Eindruck, dass das andere Deutschland ziemlich klein geworden ist, nach den sarrazinesken Diskussionen, die ich am laufenden Band mit linkswählenden Diplominhabern führen muss, die das zwar immer so nicht meinen, aber doch finden, dass DIE [insert verklemmte Umschreibung für Türken here] irgendwie [insert verklemmte Beschreibung für „irgendwie minderwertig“ here] sind.

  10. 10
    Matthias

    Thumbs up : )

  11. 11
    heidrun

    @#778301: du weisst schon, dass sarrazin mal finanzsenator in berlin war?

    danke für den artikel.

  12. 12

    Sarrazin hin oder her, ich stimme diesem beitrag voll und ganz zu. Ich bin Fussballer und wir haben in Lübeck die gleichen Probleme, was den Zustand von Hallen und verfügbarer Hallenzeiten angeht. Wenn man Kindern ernsthaft die Möglichkeit zum Sport geben will, dann muss man eben auch etwas tun. Und da es scheinbar einfacher ist zu meckern oder sich anderer Probleme anzunehmen, die viel wichtiger sind, ist es ein dickes Brett, was es zu bohren gilt.

    Nur für den fall der Nachfrage: Ja, ich engagiere mich in meinen Verein.

  13. 13
    hansemann

    danke für diesen kleinen, aber richtigen Artikel!

  14. 14

    @heidrun: Ja.

  15. 15
    flubutjan

    Don’t let ‚em.

    http://www.youtube.com/watch?v=3N5bgk4WG8U

    (it’s gettin‘ funky ab 3:12)

  16. 16
    tm

    schreibt sarazin nicht von unintigrierten? warum regen sich dann intigrierte auf? um die geht es doch gar nicht. im tv kamen dann immer ein paar super intigrierte die sich angefeindet fühlten, dabei sind die nicht gemeint. wenn ein paar jugendliche sportlich integriet sind heisst das noch nicht das sie auch in der gesellschaft integriert sind. evtl hilft ihnen der sport dabei. das ist doch gut.

  17. 17
    flubutjan

    Alternate take: http://www.youtube.com/watch?v=OuedTHEL0LQ (Helfersyndrom gerade.)

  18. 18
    karma.coma

    @#778301: Hm, hab da andere Erfahrungen gemacht. Ich war in ’nem Verein, wo bis auf ein oder zwei alle deutsche Eltern hatten und wir wurden regelmäßig grün und blau getreten von Mannschaften mit hauptsächlich Migrantenkindern. Blieb natürlich nicht dabei, üble Beleidigungen und Diebstahl kamen auch dazu. Und das selbe sehe ich bei meinen beiden Neffen jetzt auch. Habe das eher als Spaltung erlebt, zumal in Berlin immernoch der Hang zu rein türkischen Teams zu erkennen ist. Genauso wie in den Schulen. Das hat dann nichts mit Integration zu tun, im Gegenteil.

    Grundsätzlich finde ich trotzdem jedes Engagement in dieser Hinsicht toll und der FC Internationale ist sicher ein gutes Beispiel, wie es funktionieren kann. Solche Initiativen kommen immer aus der Gesellschaft und können nicht vom Staat vorgegriffen werden. Damit tun wir Deutschen uns oft leider schwer, aber wenn man erstmal ein paar Jahre in einem Verein tätig war, merkt man auch, wieviele doch gerne ihre Stunden nach der Arbeit und am Wochenende opfern.

  19. 19

    @karma.coma: Sicher, es kann auch nach hinten los gehen. Ging es früher auch oft. Das gehört dazu, und dann kann man sicherlich auch damit umgehen bzw. eben urteilen, was genau dahintersteckt. Minderheit zu sein kann wehtun, aber dann kommt man wenigstens in Kontakt, so zynisch sich das anhört.
    Klar getrennte Vereine sind auf jeden Fall der falsche Weg.

    Ich merke das heute noch, Kreisliga.
    Da bin ich als deutscher Student oft Feindbild. Aber eben auch für deutsche Treter, die aus ihrer Sicht das Recht haben, den privilegierten Söhnchen einen mitzugeben.

  20. 20
    Hatem

    Mein Sohn hat auch in Berlin Fußball gespielt. Bei einem Verein, bei dem mehrheitlich deutschstämmige Kinder spielten, mit deutschem Vereinsnamen.

    Das Problem waren nicht kaputte Fenster, sondern manche Vereine, gegen die gespielt wurde. Ethnisch sehr homogene Vereine, z.T. mit türkischen Vereinsnamen.
    „Holzen“ wäre beschönigend, da wurde brutal getreten und z. T. geboxt. Und die Drohungen kamen nicht nur von den Spielern, sondern auch von Onkeln, Brüdern, Vätern und Cousins am Spielfeldrand. Nicht nur gegen Spieler und Trainer, auch gegen die Schiedsrichter.

    Ich bin selber nur halb deutsch, aber das kann man nicht mehr unter übertriebenem Kampfgeist abbuchen, das war massive Deutschenfeindlichkeit. Irgendwann hatte mein Sohn keine Lust mehr.

    Was man dagegen tun kann? Keine Ahnung. Die Kinder können letztlich nichts dafür. Man müsste bei den Eltern ansetzten. Aber wie? Ich weiß es nicht.

  21. 21
    Gee

    Hallo Spreeblick-Team!

    Ich lese nun seit einigen Jahren dieses schöne Blog hier und melde mich hin- und wieder (eher hin, als wieder) mal zu Wort.

    Aber, wie in allen anderen westlichen Medien auch, habe ich hier, entgegen meiner Erwartung, kein Wort über die aktuellen Geschehnisse in Weißrussland gelesen.

    Ich selbst habe keine Verbindung zu Weißrussland, aber das, was dort geschieht sollte nicht unbeachtet bleiben.

    Bitte berichtet, schafft Aufmerksamkeit.

    Viele Grüße.

  22. 22
    Gerald Hildebrandt

    Hallo Johnny, hallo Tanja,
    ich lese Euren Blog seit einiger Zeit regelmäßig, und was taucht heute in meinem GoogleReader auf: Ein Bericht über das gestrige Turnier des FC Internationale in der Monumenstenstr., wo unser Sohn Justus beim Team FC Internationale B mitgespielt (und gewonnen) hat.
    Den Video über die Trainerarbeit Ahmet hatte mich schon begeistert, aber jetzt habe ich erst verstanden, dass Ihr auch Internationale Fußball-Eltern seit. Wie klein die Welt doch manchmal ist.
    Johnny hatte ich gestern gesehen, und das Gesicht kam mir irgendwie bekannt vor (Sprechblase), aber die Erleuchtung kam erst heute :-)
    Danke für das Hervorheben der ehrenamtlichen Integrationsarbeit des FC Internationale. Es war jedenfalls ein super Turnier gestern, beste Organisation, grandiose Stimmung, mitreißender Fußball und am Ende ein Sieg für Inter :-)
    Viele Grüße,
    Gerald und Pärnilla, Eltern von Julius und Justus (auch bekannt als die Schweden-Connection bei Inter)

  23. 23
    King_loui

    @Hatem:

    zu erst: was willst du mit deinem Kommentar sagen? Dass die „Ausländer“ ja viel schlimmer sind als die Deutschen? Dass die sich erstmal benehmen sollten wenn sie in „unserem Land“ sind? Das Beschimpfungen beim Sport unpassend sind, sieht n blinder mit nem Krückstock..aber glaub mir.. ich kenn diverse Vereine wo der eine Türke in der Mannschaft mehr zu leiden hat als ne ganze Mannschaft in Berlin..Nämlich weil er immer „der Türke“ bleibt..

    Deutschenfeindlichkeit… ai ai ai! Wie schnell dieser Begriff doch aus dem Mund schießt, richtig? Das ganze macht alles so schön einfacher, zu sagen : aber die haben angefangen, und wenn DIE in UNSEREM LAND.. bla bla bla..

    Wenn ein türkisch stämmiger Junge scheiß Deutscher ruft, aber Sarazin Millionär wird weil er schreibt das Türken genetisch benachteiligt sind, weiß ich nicht ob unser größtes Problem „Deutschenfeindlichkeit“ ist..

    dazu hier ein schöner Beitrag von Frontal21..

    http://www.youtube.com/watch?v=BC2Bu93vtWk

  24. 24
    Hatem

    @#778338:

    Lies einfach richtig: Ich ziehe nicht über Ausländer her, ich habe selber „Migränehintergrund“. Und deine ganzen Unterstellungen finde ich nur peinlich.

    Ich bedaure, dass mein Sohn nicht bei einem Club wie dem FC Internationale gespielt hat. Dann wäre vom Ausflug in die Fußballwelt bestimmt nicht so ein bitterer Nachgeschmack geblieben.

    Aber was da in manchen Spielen abgegangen ist, ja, das würde ich „Deutschenfeindlichkeit“ nennen. Und da wird dann jeder beschimpft, der zu dem Verein gehört, auch ich als Halbaraber.

    Mein Sohn hat dann mit Taekwondo angefangen. Wir sind bewusst in den Wedding gegangen. Und da gabs sowas nicht.
    Vielleicht, weil der Trainer Koreaner war?
    Oder weil Taekwondo ein Eins-zu-eins-Sport ist und dadurch es nicht zu diesem Gruppending „wir“ gegen „die“ kommt?
    Oder weil da Fairness und Achtung und Respekt eine zentrale Rolle spielen, viel mehr als beim Fußball?
    Oder weil es bunt gemischt war und nicht nur eine ethnisch homogene Gruppe?

    Dem FC Internationale wünsch ich jedenfalls viel Erfolg. Und dass die Clubs, die es bitter nötig haben, davon lernen.

  25. 25
    S. Schwarzmeister

    Die Verknüpfung Internatioanle/ Sarrazin zeigt leider, dass du dich noch nicht einmal ansatzweise mit Sarrazin auseinandergesetzt hast, und mit deiner forcierteten wannabe PC die Probleme einfach nicht sehen willst. Mega peinlich.
    Wie durfte ich doch letztens erst hier lesen, “ Spreeblick = nicht mehr als Sendung mit der Maus“
    Leider wahr.

  26. 26

    @#778340: Trotzdem bleibt „Deutschenfeindlichkeit“ ein abscheulicher Kampfbegriff, der der Union schlicht dabei hilft Stimmen rechts der Mitte zu fischen.
    Das Problem ist allgemeinerer Natur, oder nicht? Minderheitenbashing. Wer das zu sehr aufdröselt, sieht sich irgendwann einem Heer an Opfern gegenüber und einen Täter gibt es nicht.
    Der Begriff verengt die Perspektive auf gefährliche Weise.

  27. 27
    mussein

    Schön zu sehen, daß Johnnys Illusionen über die integrationssüchtigen Migranten hier auf Widerspruch stoßen. Diese kleine Minderheit ist in diesem Club. Die große Mehrheit dagegen ist in den türkischen Clubs, die Fußball als Krieg gegen das verhaßte Deutschlands verstehen.
    Übrigens ist der Club doch nahe bei Sarrazin: im auf der Homepage des Clubs verlinkten Spiegel-Video sagt ein Manager, daß im Club Deutsch gesprochen werde.

  28. 28

    ich habe das vergnuegen die sarrazin-integrations-islam-deutschenfeindlichkeits-debatte von draussen beobachten zu duerfen.
    das ist irgendwie erleichternd.

    nicht ganz nachvollziehen kann ich diese hysterie und bigotterie mit der man ihm begegnet.
    leider sind viele dinge die er sagt war. leider. darueber kann man sich aufregen. aber sarazzin ist daran nicht schuld.

    johnny, ich glaube nicht, dass sarazzin irgendetwas an deinem club auszusezten hat. vmtl wird das gerade als integration loben.
    aber nur, weil es einen so tollen club gibt, heiss das doch nicht, dass alle berlin clubs so sind.

    natuerlich gibt es probleme. nur weil es einen internationalen club gibt zu behaupten in lichtenberg gaebe es keine nazifussballclubs waere doch auch daemlich.

  29. 29
    Hatem

    @#778345:
    Das sehe ich etwas anders. Sicher, Minderheitenbashing ist ein generelles Problem und sicher auch Teil der Deutschenfeindlichkeit. Aber bei der Deutschenfeindlichkeit kommt noch ein anderes Element hinzu: Die Verachtung von Nicht-Muslimen, „Ungläubigen“. Daher Beschimpfungen wie „Schweinefleischfresser“. Das resultiert aus einem Gefühl der religiösen Überlegenheit und dem Wunsch nach Abgrenzung. Das treffe ich sogar in meiner eigenen Verwandschaft an.

  30. 30
    Gerald Hildebrandt

    @mussein:
    Natürlich wird bei Internationale Deutsch gesprochen und das hat überhaupt nichts mit einer „Nähe zu Sarrazin“ zu tun. Es ist einfach nur der kleinste gemeinsame Nenner, wie sich in Berlin lebende Deutsche, Türken, Italiener, Portugiesen, Schweden, Nigerianer, Japaner (um nur einige bei Inter spielende Nationen zu nennen) miteinander verständigen können.
    Manchmal ist es so einfach …

  31. 31
    Tim

    Die selektive Wahrnehmung schlägt durch. Klar gibt es wunderbare Projekte, Vereine und Initiativen. Selbst wenn dort auf den zweiten Blick auch nicht alles Gold ist, was als Glanz vorgeführt wird. Die sind wichtig, ohne solche Oasen, wäre unsere Gesellschaft in den Großstädten ganz im Ar… Nur ist dies nur ein Teil der Realität – ein zu kleiner. Ich kann niemanden verübeln, wenn er nicht dahin geht, wo es weh tut – aber diese „Gutmenschen-Paradiese“ gehen mir manchmal auf den Sack. Dazu kommt oft genug noch, dass dort Leute engagiert sind, die wissen, wie und wo es „Staatsknete“ für ihr soziales Disneyland gibt. Ob damit der Gesellschaft im Ganzen geholfen ist, bezweifele ich zunehmend.

  32. 32
    Mike

    Guten Tag,

    ich wäre sehr an einem Artikel interessiert, der zeigt, wo Herr Sarrazin die Zahlen nicht genau nahm, da auch in meinem Bekanntenkreis viele eine Lanze für ihn brechen.

    Danke!

  33. 33

    Volle, 100%ige Zustimmung, vielen Dank!!!

  34. 34

    @#778312: Vordergründig mag es um „Unintegrierte“ gehen, nur tun Sarrazin und viele andere so, als wären diese eine riesige Bedrohung und in einer Anzahl vorhanden, die eine Gefahr für das Land darstellt. Und er schreibt wenig über einen notwendige Reform der Integrationspolitik oder die Fehler der letzten Jahrzehnte, sondern müht sich ab an angeblichen genetischen Grundlagen, die über Intelligenz entscheiden. Er versucht zu erklären, dass sich bestimmte Menschen gar nicht integrieren können. Weil sie uns unterlegen sind. Das ist das Gefährliche an dem Buch. Gegen das Darlegen von Missständen oder Herausforderungen oder Problemen habe ich nichts, aber gegen rassistische Ressentiments.

    @#778318: Tut mir leid, eure schlechten Erfahrungen zu hören, ich habe das in zwei Altersklassen und mit Teams aus ganz Berlin bisher nicht erlebt. Dass es beim Fußball auch mal etwas „härter“ zugeht ist Teil der Sache, oder? Ist halt nicht Golf oder Tennis. Und:

    @#778323: Ich denke, dass Fußball auch immer ein gesellschaftliches Ventil ist und speziell im Verein kein typischer „Akademiker-Sport“ (was aber auch gut ist: Wir bzw. unsere Jungs haben ja auch eher den Bildungsbürger-Hintergrund und ich bilde mir ein, dass sie in gewisser Hinsicht die Straightness des Fußballs genießen, die Körperlichkeit und dass man sich halt auch mal anders Luft machen kann als durch ewige Diskussion – mal sehen, ob ihnen das für immer Spaß macht, aber das wird sich ja zeigen). Da geht es dann aber halt auch mal „reich“ gegen „arm“, „privilegiert“ gegen „benachteiligt“ oder was auch immer und auch das ist nervig, aber auch okay. Denn es geht ja nicht darum, Unterschiede weg zu reden, sondern sich ihnen zu stellen und damit klar zu kommen bzw. Benachteiligungen auf der einen Seite und Arroganz auf der anderen abzubauen oder zu überwinden.

    @#778326: Auch hier: Glücklicherweise habe ich solche Erfahrungen bisher nicht gemacht. Aber ich finde es auch nicht so schlimm, wenn es mal hoch her geht, lauter wird oder halt auch mal ein Schiedsrichter beschimpft wird (solange sich alles wieder einrenkt) – das ist Fußball, oder? Wenn Spieler zu hart spielen, werden sie entsprechend bestraft, auch um das Einhalten von Regeln geht es schließlich. Damit will ich natürlich keine Ungerechtigkeiten oder brutales Vorgehen rechtfertigen, aber dass es auf dem Platz nicht immer zugeht wie bei einer Tee-Runde finde ich bisher nicht akut besorgniserregend – hoffen wir, dass es dabei bleibt.

    @#778329: Etwas weg vom Thema hier, aber: Es ehrt uns und mich, dass du uns auf die Geschehnisse in Weißrussland ansprichst und um Berichte bittest, aber wir können das nicht leisten. Wir sind vier, fünf freie Autoren, die a) auch nicht von allem Ahnung haben und b) weder Mittel noch Zeit noch Korrespondenten haben, um wirklich so recherchieren zu können, wie man das bei so einem Thema müsste. Wir beziehen in manchen Themen unsere Infos ebenso wie du aus den anderen Medien. Wir haben also nicht mehr oder bessere Infos als du und obwohl wir es gerne würden, können wir leider nicht jedes Welt-Thema aufgreifen. Wenn es die Möglichkeit der Meinungsfindung oder Debatte zum Thema gibt, werden wir das aber tun.

    @#778334: Hallo! Dann beim nächsten Mal persönlich. :)

    @#778340: (Nochmal :)) Das meinte ich mit „Fußball ist nicht Tennis“ – asiatische Sportarten sind der bessere Vergleich, denn wie du sagst spielen dabei noch andere Faktoren eine Rolle. Auch, wenn sich natürlich auch ein Fußballverein um Fairness und Achtung vor dem Anderen kümmern muss und soll, kochen beim Fußball die Emotionen wohl schneller hoch als bspw. beim Karate. Ob das dann gleich Deutschenfeindlichkeit oder anderer Rassismus ist – ich weiß nicht. Es scheint mir eher um die schnellstmögliche Form der Beleidigung zu gehen, und die kenne ich von allen Seiten. Das macht es nicht besser, klar.

    @#778348: Es geht nicht um diesen einen Club, tatsächlich wollte ich ihn da komplett raushalten und ärgere mich etwas, dass er nun doch prominenter Teil des kurzen Artikels ist, denn das lenkt die Debatte in eine falsche Richtung. Und ich widerspreche: Sarrazin hat nicht Recht. Dass vieles im Argen ist, ist nicht Kernaussage des Buchs und dafür brauchte es auch keinen Sarrazin, denn das stellen Menschen vor Ort seit Jahren jeden Tag erneut fest und bemühen sich um Lösungen. Ich halte dieses „naja, aber er hat ja auch Recht“, das sich durchgesetzt hat, für den größten Schaden, den das Buch angerichtet hat. Denn irgendwann hatte auch mal jemand „irgendwie Recht“ damit, dass die Juden die Geldgeschäfte lenken und die meisten Läden haben… solche Tendenzen sind gesellschaftliches Gift und immer Teil des Problems, nie Teil einer Lösung.

    Was diejenigen, die so gerne süffisant lächeln, wenn sie sich über „Gutmenschen“ ereifern und über neue rassistische Stimmung freuen, immer wieder bewusst missachten und unter den Teppich kehren: Sie haben keinerlei Lösung. Da wird in Kommentaren herum behauptet und abgelenkt, aber am Ende bleibt die Tatsache, dass sie nichts Positives beizutragen haben. Sie gieren nach angeblichen „Wahrheiten“ wie von Sarrazin, weil es in ihr simples Weltbild passt und klare Schuldige kennzeichnet, in diesem Fall sogar inkl. pseudowissenschaftlicher Begründungen. Siehe @#778342 und @#778346, kein Argument, kein Beitrag zum Thema und natürlich erst recht keine Lösungen, sondern – das beobachten wir hier von der etwas schlicht gestrickten Seite der Ethnophobiker aller Art seit Jahren – Umkehrung von Tatsachen und gähnend langweilige „Kampfbegriffe“ wie „Gutmenschen“, „Politische Korrektheit“ usw. Da kommt seit vielen Jahren nichts Neues und noch nie hat es jemand von dieser Seite geschafft, eine halbwegs klare Antwort auf die Frage zu formulieren, was seiner Meinung nach zu tun ist. Stattdessen immer wieder die lächerliche Unterstellung, man würde vor irgendetwas die Augen schließen, wenn man sich nicht auf rassistische Scheiße einlässt.

    Was Sarrazin-Unterstützer denken (wofür sie aber nur in eigenen Foren die Eier haben, es auch zu sagen), möchtest du lieber nicht lesen. Falls doch: Tu es, Google ist dein Freund. Nach der Lektüre kommt dir jede „deutschenfeindliche“ Beleidigung lächerlich vor…

    @#778349: Wenn dich angeblich religiös motivierte Beleidigungen nerven, dann mach‘ das doch zum Thema in deiner Verwandtschaft, ihr redet doch sicher miteinander. In den meisten Fällen ist das doch einfach (s.o.) die leichteste Art, zu beleidigen, wie denn auch sonst? Welche Beleidigung für Deutsche sollen denn ein Türke, Araber oder was auch immer (der sich von „Knoblauchfresser“ über „Kanacke“ bis „Terrorist“ alles mögliche anhört) wählen, damit wir zufrieden sind? „Doofmann“?

    @#778351: Sondern womit wäre der Gesellschaft geholfen? Irgendwelche Vorschläge? Vereine oder andere Aktivitäten sind nicht nur Oasen, sondern aktive Gesellschaftspolitik, die Mechanismen sind uralt und funktionieren seit Generationen (mal mehr, mal weniger), also müssen mehr davon geschaffen werden. Was genau passt dir daran nicht?

    Die Unterstellung, es würden Leute „Staatsknete für ihr soziales Disneyland“ abgreifen, zeugt von einer beinahe witzigen Klischeevorstellung dessen, was tatsächlich passiert, denn der Staat baut auf das Engagement dieser Leute und braucht und unterstützt es nicht ohne Grund. Und wiederholt stelle ich die Frage nach Alternativen.

    Es tut mir ja beinahe leid, das schlichte Weltbild der für einen kleinen Kommentar immer wieder aus ihren Löchern kriechenden Spießer zu zerstören, die nicht einmal den Mut haben, sich klar als Rassisten zu outen, aber eure Vorstellung der von euch so verhassten „Gutmenschen“ existiert nur in eurer kleingeistigen Schwarzweißwelt. Ich verstehe ja, dass man Feinde braucht, wenn das eigene Leben nicht Freund genug ist, aber das ist euer Problem, nicht meines.

    Ich habe genug Stress mit nervigen (und ausschließlich jugendlichen) Migranten gehabt, mich widert die Frauenfeindlichkeit und Gestrigkeit einiger Muslime an, und der ganze Religionswahn kann mich eh mal kreuzweise. Ich bin ebenso von sauberen deutschen Nazis verprügelt worden und muss mich seit Jahren auf dieser Seite mit Deutschen rumschlagen, in deren Kaff der einzige „Ausländer“ vermutlich der holländische Bäcker ist, die mir aber etwas über Neukölln erzählen wollen.

    Im Ernst: Gebt es einfach auf. Die von euch so erhoffte Rassen- und Religionstrennung wird nicht stattfinden, dieses Land braucht mehr und nicht weniger Ausländer und wird sie auch bekommen. Entweder, ihr lernt damit zu leben und seit positiver Teil vieler möglicher integrativen Lösungen für unzweifelhaft vorhandene Probleme und Herausforderungen, die eine so religiös und ethnisch und sozial durchmischte Gesellschaft nun einmal mit sich bringt, oder macht es wie bisher und fürchtet euch vor der Zukunft.

  35. 35

    @#778349: Dann nenn’s Fremdenfeindlichkeit oder sonstwie, nur bitte nicht Deutschenfeindlichkeit. Denn das gibt leider auch jenen das Gefühl, Opfer zu sein, die selbst andere tagtäglich diskriminieren. Wie gesagt, es verengt die Perspektive zu sehr.

    Überlegen fühlt sich jeder mal, aus den verrücktesten Gründen. Und seit wann geht es beim Fussball überhaupt gesittet zu? Gehören nicht Anfeindungen, besonders im Aamateurbereich, zum Alltag? Es findet sich immer ein Angriffspunkt, ob das nun die Religion, Essgewohnheiten, das Aussehen etc. des Anderen sind. Wer suchet, der findet. Dazu bedarfs keiner bestimmten Religions- oder Volkszugehörigkeit.

    Das Problem ist wohl eher die Frustration bestimmter sozialer als ethnischer Gruppen. Gibt es in Marzahn keine Gewalt, nur weil der Migrantenanteil verschwindend gering ist?
    Da wird dann einfach nach Vierteln oder Bildungsgrad unterschieden und sich darum auf die Fresse gehauen.
    Was uns als Grund von Gewalt und Anfeindungen dargeboten wird, ist vielzu oft nur vorgeschoben und verstellt den Blick auf das Wesentliche, i.d.R. soziale Probleme/Ausgrenzung.

  36. 36

    @#778353: Dafür findest du viele Belege, wenn du z.B. auf den Seiten der SZ oder der ZEIT mal nach „Sarrazin“ suchst, er revidiert sich ja schon selbst. Ein paar Starthilfen:

    Hier
    Hier
    Hier
    Hier

    (Es gibt auch eine genaue Aufstellung der falschen Zahlen, ich glaube, es war in der ZEIT, finde ich aber auf die Schnelle nicht)

  37. 37

    @#778357:

    „Denn irgendwann hatte auch mal jemand “irgendwie Recht” damit, dass die Juden die Geldgeschäfte lenken und die meisten Läden haben… solche Tendenzen sind gesellschaftliches Gift und immer Teil des Problems, nie Teil einer Lösung.“

    durch vergleichst aepfel mit (weiss nicht was) kichererbsen (?) !

  38. 38

    @#778357: Danke für die Stimme der Vernunft!

    Man muss wirklich nur all diese „Die-Türken-sind-an-allem-schuld-Simpeldenker“ nachts durch die migrantenarmen Randbezirke schlendern lassen. Dann bekämen sie alles geboten, was sie unendlich Verachten, von Türksprech über Drohungen ihrer Herkunft wegen bis hinzu handfester Gewalt, nur eben nicht von Migranten, sondern deutschen Jugendlichen.
    Es ist zu einfach alles nur den Migranten in die Schuhe zu schieben, verdammt!

    Wenn ich von Problemschulen und wachsender Gewaltbereitschaft der Jugendlichen lese, denke ich komischerweise nicht sofort an Neukölln und daran, dass man die Probleme durch eine regide Abschiebepolitik bekämpfen könnte, sondern an meine eigene Jugend im malerischen Marzahn, ganz ohne Migranten aber dafür mit all den Missständen, die ja angeblich nur in stark kulturell durchmischten Bezirken auftreten.

    Ausländerhass ist damals wie heute leider ein prima Ventil für den Zorn, dessen Herkunft man nicht eigentlich erforschen möchte.

  39. 39
    Hatem

    @johnny

    Ich habe mittlerweile aufgegeben, mit manchen Cousins oder Onkeln über bestimmte Themen zu reden. Da kommt man an kulturelle / religiöse Grenzen. Z.B. beim Thema Schwule. Das ist für manche so derartig haram, dass ein rationales Gespräch nicht möglich ist. Genauso bei „den Juden“. Allein die Unterscheidung in „Israelis“ (Bürger des Staates) und „Juden“ lehnen manche komplett ab.
    Mit der Ablehnung der „Ungläubigen“ ist es ähnlich, da gibt es Grenzen, da endet die rationale Auseinandersetzung.

    Nur damit das niemand falsch versteht. Der Großteil meiner Verwandten ist tolerant und liberal und bestens integriert! Aber da wir eine sehr große Familie sind, gibt es da auch ein sehr breites Spektrum, vom sprichwörtlichen Gemüsehändler bis zum Oberarzt.

    Aber, so ist meine Erfahrung: je religiöser Muslime sind, desto stärker sind die Vorbehalte und die Abschottung. Dieser Zusammenhang ist eindeutig.

    Zurück zum Fußball: Klar geht es da hoch her, soll es ja auch. Aber wenn schon vor dem Spiel massive Bedrohungen und Beleidigungen kommen (die ich hier nicht wiedergeben will) und nach jedem verlorenen Zweikampf mit der Familie gedroht wird – nee, da ist dann kein Spaß mehr im Spiel. Wie soll man das einem Zehnjährigen erklären, dass er das doch bitte verstehen soll? Oder nicht so ernst nehmen soll? Da war Teakwondo dann eindeutig die bessere Wahl..

  40. 40

    @#778363: Oder: Je abgeschotteter jemand ist (egal aus welchem Grund) desto mehr Vorbehalte prägen sein Denken. Der Hass funktioniert von allen erdenklichen Seiten aus.

  41. 41

    @#778357:

    “ Und ich widerspreche: Sarrazin hat nicht Recht. Dass vieles im Argen ist, ist nicht Kernaussage des Buchs und dafür brauchte es auch keinen Sarrazin, denn das stellen Menschen vor Ort seit Jahren jeden Tag erneut fest und bemühen sich um Lösungen.“

    stimmt. kernaussage ist nicht, dass vieles im argen ist.
    kernaussage ist, dass die deutsche gesellschaft (egal mit welchem hintergrund) eine einwanderungsgesellschaft ist und sich auch so verhalten sollte.
    ausserdem, dass es gruppierungen und schichten gibt (auch unter „buergern ohne migrationshintergrund“), die aufgrund ihrer herkunft benachteiligt sind, weil sie in einem archaischen/rueckstaendigen/unzivilisierten (vorsicht relative begriffe) umfeld aufwachsen.
    das gibt es in jedem land und jedes land findet einen weg damit umzugehen. manche entscheiden sich fuer irgnorieren und aergern sich dann, wenn jemand durch das ansprechen des themas aufmerksamkeit bekommt.

    und nur weil du das angesprochen hast:
    http://www.haaretz.com/print-edition/features/jewish-gene-theories-make-waves-in-germany-go-unnoticed-in-israel-1.311182

    http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=a-jewish-gene-for-intelli

  42. 42

    @#778363: Ich habe in Gesprächen mit Muslimen auch verschiedenste Erfahrungen gemacht… für die meisten scheint ihre Religion in etwa so wichtig zu sein für die meisten Christen, die man kennt, also eher so nebenbei: Manches akzeptiert man ohne großes Hinterfragen und „macht das halt so“, anderes hat man längst über Bord geworfen und nimmt es nicht sonderlich ernst. Das sieht und spürt man z.B. am Umgang mit Festen und Feiertagen (Muslime mit Weihnachtsbaum). Mit diesen Leuten kann man wunderbar über alle möglichen Themen reden und vor allem Fragen stellen, neugierig sein. Das macht Spaß und bringt allen Seiten was (wobei ich immer wieder feststelle, dass einige Muslime „bibelfester“ sind als ich, die können dann Passagen zitieren und ich eher nicht… :)).

    Andere sind dann ganz offenbar doch viel religiöser, blocken bei bestimmten Themen ab und weichen aus. Dabei verstehe ich dann, was du meinst: Man kommt nicht weiter.

    Obwohl ich religiösen Fundamentalismus bei jeder Religion befremdlich finde, kann ich daran leider auch nicht viel ändern, denn ich kann anderen Leuten nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben (und solange sie das umgekehrt genauso sehen, geraten wir nicht aneinander – hier ist ja einer der großen Streitpunkte in Sachen gegenseitiger Toleranz). Ich kann in gewisser Hinsicht verstehen (aber nicht gut finden), dass man sich in bestimmten Situationen abschottet, und ich glaube, der einzige Weg, dass sich wenigstens nachfolgende Generationen öffnen werden, ist, ihnen zu zeigen, dass sich eine offene Gesellschaft lohnt, eine freie Gesellschaft, die zwischen Religion und Staat trennt, die tolerant, ohne Unterdrückung Dritter und ohne fundamentalistischen Balast auskommt. Wenn nun „unsere Art zu leben“ die „bessere“ sein soll (Wortwahl ist bei diesen Themen manchmal eine Herausforderung), dann muss sie das immer wieder zeigen und beweisen. Sie muss überzeugen.

    Leicht ist das alles nicht. Aber was ist schon leicht? :)

  43. 43
    Hatem

    @#778366:
    Sehr schön gesagt. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

    Ich wünsche frohe Weihnachtsfeiertage!

    Hatem

  44. 44

    @#778361: Tue ich? Wenn die Mehrheit der Deutschen plötzlich für die im Grundgesetz verankerte Abschaffung der Religionsfreiheit ist? Alles nicht so schlimm, die wollen doch nur spielen? Was glaubst du denn, wie das „damals“ los ging? Und ab welchem Punkt hättest du es gerechtfertigt gefunden, einzugreifen und Gegenpositionen einzunehmen?

    Ich bin fern davon, zu dramatisieren und weiß, dass man solche Vergleiche lächerlich finden kann. Aber warum eigentlich? Es ist längst in allen Massenmedien völlig in Ordnung, ganz allgemeinen Rassismus zu zeigen, ohne dafür rausgeworfen zu werden, das hat u.a. Sarrazin erreicht. Und ganz schleichend ändern sich Stimmungen, Hemmschwellen sinken und warte mal auf die Zustimmung, die derjenige bekommen würde, der „jetzt mal durchgreifen“ will, nachdem sich ja alle einig sind, dass „die“ ein Problem darstellen.

  45. 45

    @#778367: Wünsche ich dir auch! :)

  46. 46
    PatrickTheStar

    „“Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten.“

    Nachdem im Jahr 2009 noch die Banker als Sündenböcke ausgemacht wurden, da die Krise vermeintlich auf ihr Unvermögen und ihre Gier zurückzuführen war, kam 2010 ein Banker, der uns die angeblich wahrhaften Probleme aufzeigte. Er redete von einem Judengen und von Moslems, die durch ihre Vermehrung die Intelligenz in Deutschland nach und nach zurückdrängen würden. Sarrazin forcierte eine Debatte über Genetik und Eigenschaften von Ethnien, wie es sie seit dem Ende des 3. Reiches in Deutschland nicht mehr gab und erhielt dafür Rückendeckung, die bis weit in die „Mitte“ der Gesellschaft reichte. Was in den 80er Jahren noch einhellig als klassischer Rassismus definiert worden wäre, war auf einmal ein mutiges Brechen von Tabus, die uns die 68er mit ihrer Idee von Multikulti auferlegt hatten. Nüchtern betrachtet war es ein Comeback der Rassenkunde, die das ideologische Fundament Adolf Hitlers war. In einer blitzartigen Geschwindigkeit gab es eine neue Stimmungslage und das obwohl sich an der grundlegenden Situation nichts geändert hatte.“

    Auch wenn ich dadurch ausserhalb der Diskussion kommentiere: An diese Einleitung eines ansonsten schlechten Textes muss ich immer wieder bei Sarrazin denken…

  47. 47
    ElWiegaldo

    DANKE, einfach nur DANKE für den post und alle deine Kommentare Johnny.
    Ich kriege einfach jedemals nur das Kotzen wenn durch das sarrazinsche Machwerk in Diskussionen die Rassisten unter jedem Stein hervorgekrochen kommen, aber nichts ausser Hass und Vorurteilen aufzubieten haben, wenn es darum geht Lösungen zu finden.

    Grüße ausm Wedding
    ElWiegaldo

  48. 48
    cervo

    Schöner Artikel. Danke.

  49. 49
    Elblette

    @#778357: Danke. Viel besser als der Artikel:-)

  50. 50

    Wehret den Anfängen! Aber dafür ist es nun leider zu spät. Herr Sarranzin hat ein Ventil geöffnet, was mich fatal an die „Büchse der Pandora“ erinnert. Aber es ist nicht zu spät, das Ventil wieder zu schließen. Und hier sind Eltern, Lehrer und Politker gleichmaßen gefordert. Aber es ist beschämend, wenn man sieht, wie wenig die Politik hier entgegensetzt (siehe als Beispiel den obigen Artikel „Internationale). Und noch beschämender ist es, wenn man feststellen muß, dass es eine Reihe Politiker gibt, die auf den Sarrizin-Zug aufgesprungen sind um Trüben zu fischen und damit im rechten Lager Wahlstimmen zu sammeln.

  51. 51

    @#778375: Hat auch dreimal so lange gedauert. ;)

    @#778374: @#778372: @#778373: (u.a.): Danke für die netten Worte und/oder verbale Unterstützung.

  52. 52

    @#50 Caweber: Unsere Politik hat nichts mehr entgegenzusetzen weil wir keinerlei Politiker mit Rückrat mehr haben. Die biegen sich immer in Richtung der Meinung die grad im Moment massentauglich ist nur um im nächsten Augenblick wieder umzuschwenken. Und ich könnte mir vorstellen das viele sich denken „Wieso soll ich irgendwas machen wenn es den Lenkern meines Landes völlig am Arsch vorbei geht? Wieso soll ich mich krumm machen wenn es schon in wenigen Tagen von irgendeinem Sesselfurzer aus einer Amtsstube heraus wieder zerstört wird?“. Ich weiss das das eigentlich die falsche Einstellung ist – aber kann sich jemand von solchen Gedanken wirklich freisprechen?

    Mein Gott – der alte Strauss – der war ein Halunke, wenn nicht sogar hin und wieder Verbrecher. Aber der wusste was er wollte und hat bis zum letzten dafür gestanden. Aber ich wette so einige alte Wegbegleiter der deutschen Politik drehen sich grad wie ein Brummkreisel im Grabe wenn sie sehen was seit einiger Zeit in Deutschland passiert.

  53. 53

    @#778381: Mir sind „aufrechte“ Halunken auch lieber.
    Ganz so schwer ist es aber auch heute nicht herauszubekommen, wer für was einsteht.
    Bissel ausgewogene Weltschau am Morgen (in Zeiten des I-Netzes kein Problem) und man merkt recht schnell, dass die CDU nicht die Mitte und die FDP nicht die Interessen der Arbeitnehmer vertritt. Verstellen = vergebliche Liebesmüh. Das mag etwas Mühe kosten ist aber in einer Demokratie von den Bürgern zu erwarten. Wer’s mundgerecht mag, schaue sich andernorts nach einer politischen Alternative um.

  54. 54

    @#778368:

    „Tue ich? Wenn die Mehrheit der Deutschen plötzlich für die im Grundgesetz verankerte Abschaffung der Religionsfreiheit ist? Alles nicht so schlimm, die wollen doch nur spielen? Was glaubst du denn, wie das “damals” los ging? Und ab welchem Punkt hättest du es gerechtfertigt gefunden, einzugreifen und Gegenpositionen einzunehmen?“

    wenn es „damals“ (und heute den antisemiten) um religion gegangen waere …
    muss ich jetzt wirklich dir – berliner bildungsbuerger, linker usw – erklaeren, dass religion nicht der knackpunkt bei den antisemiten war oder ist…

    ich finde es ist immer gerechtfertigt gegenpositionen einzunehmen.
    aber diese vergleiche finde ich nicht nur daemlich sondern auch gefaehrlich.
    der fast erfolgreiche voelkermord an einer minderheit hat nichts mit der diskussion ueber die grenzen religioeser freiheit zu tun.

    und sarrazin wiederum hat nichts mit einer debatte ueber religionsfreiheit zu tun.

    ich selbst bin gegen jede einschraenkung der religionsfreiheit.
    wenn die katholiken frauen verbieten pfarrer zu werden: ihre sache. religionsfreiheit.
    wenn die muslime ihre frauen wegen ihrer religion verschleiern: ihre sache. wenn ihnen durch ihre religionsausuebunge unmittelbare nachteile entstehen (weil eine verschleierte nun mal nicht bei kaufhof an der kasse arbeiten kann): auch ihre sache.
    und wenn die mehrzahl der deutschen eine einschraenkung der religionsfreiheit fordert, dann finde ich das sicher nicht gut.

    aber: was hat das mit sarazzins gesellschaftspolitischer kritik zu tun?
    wenn sarrazin sagt: lieber inder einwandern lassen als sudanesen, weil die inder meistens gut ausgebildet sind und die sudanesen nicht, dann finde ich das in ordnung.
    das ist so in einer einwanderungsgesellschaft und deutschland ist das, findet sich nur nicht damit ab. weder die rechten, noch die linken.

    sie das mal wie eine party:
    du machst eine riesenparty. und alle geladenen sollen was mitbringen.
    wenn dann 75% der gaeste nichts mitbringen, dann ist das bier schnell alle.

  55. 55
    Niels

    Danke Johnny.

  56. 56
    The Buzz T. an

    langweilt mich.
    langweilt mich.
    langweilt mich.

    wer dieses land so schlecht findet kann gerne gehen. ist übrigens noch ein grund hier gerne zu leben, nennt sich freiheit.

    bevor hier die nächste hetzjagd beginnt, bin auch kein „richtiger“ deutscher aber fühle mich so.
    andere direkt als fremdenfeindlich zu bezeichenen ist übrigens auch einfach blos ein politischer „kampfbegriff“. auf braun schimpfen aber selber so bunt sein, dass am ende auch nur braun dabei rauskommt.

    wesolych swiat

  57. 57
    Elblette

    @#778386: Ich finde es ziemlich überheblich, wenn man behauptet, dass Leute, die sich teilweise seit 40 Jahren hier die Knochen kaputt arbeiten und von denen viele auch selbständig sind – also in bescheidenem Rahmen Unternehmer – „brächten nichts mit zur Party“. Und was die Sudanesen angeht: Die arbeiten hier alle illegal für einen Hungerlohn hinten in der Spülküche des Restaurants. In jedem Restaurant. Das dürfen sie, was? Da sieht man sie nicht, da kriegt man nicht mit, wenn sie sich den Finger abhacken, und das Essen ist schön billig. Das widert mich echt an, diese Einstellung.

  58. 58
    karnevalist

    Sehr geehrter Herr Haeusler,

    noch gibt es in diesem Land Meinungsfreiheit(?), Sie haben Ihre Meinung zu S., es wird mit weitaus schlechteren Büchern Geld verdient…

    Nun gut, wenn das ach so arme aber sexy Berlin Geld für Kultur und große „Events“ hat, ja warum soll dann ausgerechnet S. kaputte Fenster bezahlen?
    Fragen Sie doch Herrn Wowereit und seine Genossen warum kein Geld für Sporthallen da ist.

  59. 59
    toppas

    leute, habt ihr sie noch alle?

    ich komm einfach nicht mit mit sarrazin. der typ kompensiert seine minderwertigkeit, indem er wahnhaft über die minderwertigkeit anderer herzieht.

    wie kann ein volk nur so dumm sein und so eine scheiße glauben? reicht da schon die neue mitte von BILD und BILD am Montag?

    was sarrazin schreibt ist ja wahrheit gemixt mit propaganda. die situation von eingewanderten in deutschland ist nicht nur negativ – die wollen sich doch integrieren, dabei sein, anerkannt werden. fast alle wollen ein normales leben, mittelschicht, normal sein.

    besser wäre das buch dieser richterin, die sich ja sogar das leben genommen hat… gewalt von ausländern, gangs, ganz platt: „das muss weg“. polizei und gefängnis, auch ganz einfach. ich hab auch schiss vor so leuten. also: polizei und knast. bei solcher kriminalität wird jawohl auch keine kuschelpädagogik helfen.

    scheiß bild am montag! wie können die nur den text für deutschland machen – widerliche machtmenschen. agenda 2010 und so weiter. der große unterschied zwischen schein und sein. hier wird das volk gehalten wie die ziegen im käfig. vom bondeskanzler schröder abgezogen – und ab und zu ein häppchen fremdenhass. zum glück gibts stuttgart 21.

  60. 60

    @#778393:
    “ Ich finde es ziemlich überheblich, wenn man behauptet, dass Leute, die sich teilweise seit 40 Jahren hier die Knochen kaputt arbeiten und von denen viele auch selbständig sind – also in bescheidenem Rahmen Unternehmer – “brächten nichts mit zur Party”. “

    das habe ich ja auch nicht gesagt. vielleicht liest du meinen beitrag einfach nochmal und machst dir erst nach dem lesen ein urteil.

    aber einwanderung heute ist nicht das gleiche wie einwanderung gestern.
    sprich: auf der party spielt man eine andere musik.

    „Und was die Sudanesen angeht: Die arbeiten hier alle illegal für einen Hungerlohn hinten in der Spülküche des Restaurants. In jedem Restaurant. Das dürfen sie, was? Da sieht man sie nicht, da kriegt man nicht mit, wenn sie sich den Finger abhacken, und das Essen ist schön billig. Das widert mich echt an, diese Einstellung. “

    eben. illegal. das ist ja das problem. als einwanderungsgesellschaft sollte man sich eben darauf einigen wie das abläuft.
    wer wann wie einwandern darf!
    wo gehst du essen?

    nochmal yum mitschreiben.
    meiner meinung nach ist deutschland eine einwanderungsgesellschaft.
    ob dir/euch das nun gefällt oder nicht.
    und das erfordert sinn für realität. man muss sich überlegen, wenn will/braucht man und wo findet der sein zuhause. wer passt am besten zu einem. usw.
    wie gesagt: nach meiner meinung verweigern sie rechte wie linke in deutschland dieser realität.
    beide aus ideologischen gründen. rechte wegen einem verkrampften volksbegriff. linke wegen einem verkrampften verhältnis gegenüber gut ausgebildetetn ausländern, die ihren kindern die jobs streitig machen.

  61. 61
    toppas

    und: was sarrazin jawohl meint: ihr ausländer seid schuld, dass es nicht klappt. wir sind es nicht. der schwarze peter liegt bei euch. es geht nicht um „integration“, es geht um anpissen. sarrazin will pissen, und er darf es. wenn es ihm wirklich um integration ginge, dann müsste er beide seiten sehen, die deutsche und die migros-deutsche. aber das will er nicht.

    (die erste generation gastarbeiter hätte gerne mit deutschen zusammengelebt – doch die wollten nicht. jahrzehnte später kriegt die cdu es endlich auf die reihe.)

  62. 62

    @#778390: „wer dieses land so schlecht findet kann gerne gehen.“

    Oder er tut etwas vernünftiges und versucht, die Dinge anders zu gestalten. Darum Debatten. Nicht, wer sich schön mit dem Wind dreht ist ein guter Bürger, sondern der, der aktiv mitgestaltet und Verbesserungen anstrebt. Dazu ist Kritik nunmal nötig. Das ist Demokratie. Wenn du eine starke Hand willst, die sich für die Unveränderlichkeit der Umstände einsetzt, such du dir ein anderes politisches System.

  63. 63

    @#778301: Dir ist aber die Berufsbiographie Thilo Sarrazins vertraut? Das ist doch genau das Infame: Er hat, als er Verantwortung dafür trug, kaum etwas Sinnvolles auf diesem Gebiet geleistet.

  64. 64

    @#778357:

    „Etwas weg vom Thema hier, aber: Es ehrt uns und mich, dass du uns auf die Geschehnisse in Weißrussland ansprichst und um Berichte bittest, aber wir können das nicht leisten. Wir sind vier, fünf freie Autoren, die a) auch nicht von allem Ahnung haben und b) weder Mittel noch Zeit noch Korrespondenten haben, um wirklich so recherchieren zu können, wie man das bei so einem Thema müsste. Wir beziehen in manchen Themen unsere Infos ebenso wie du aus den anderen Medien. Wir haben also nicht mehr oder bessere Infos als du und obwohl wir es gerne würden, können wir leider nicht jedes Welt-Thema aufgreifen. Wenn es die Möglichkeit der Meinungsfindung oder Debatte zum Thema gibt, werden wir das aber tun.“

    ihr koenntet aber zum besipiel darauf aufmerksam machen, dass
    sich die berliner polizei zum handlanger der iranischen faschisten macht.

    bei jeder anitnazi demo in berlin wird geschrieen „deutsch polizisten schuetzen die faschisten“.
    hier machen sie es dann mal wirklich:
    http://www.youtube.com/watch?v=tnkKMCDlQ9Q

  65. 65

    @#778419: Oh je, da ich in diesen Tagen nicht mehr konstant online bin, kann ich nicht mehr auf alles eingehen… sehe mir das Video aber später an.

    Generell: Wir könnten natürlich vieles und vor allem viel mehr. Aber weder können noch wollen wir allumfassendes Polit-Magazin sein. Würde man Kommentare ignorieren (was keiner will), könnte man aber mehr Artikel schaffen. ;)

  66. 66

    @Johnny: Recht hast Du. Genau davon habe ich ja profitiert: Fußball als eine andere Art der Auseinandersetzung. Fernab vom bildungsbürgerlichen Argumentieren Körperlichkeit erfahren. Auch mal unterlegen sein in einer Welt, an deren soziale Spitze man geboren wurde. Das würde manchen verkopften Rechthabern gut tun.

  67. 67
    The Buzz T. an

    @Fleur
    natürlich sind debatten wichtig für eine demokratie.
    natürlich gehören auch andere meinungen und ansichten zu einer demokratie und lassen sie erst funktionieren. was mich nur absolut aufregt sind diese ewigen nörgler, diese menschen denen hier alles viel zu unsozial, rassistisch, kapitalistisch oder sonst was ist.

    „Es war nie meines und wird es nie sein und ich werde weiterhin versuchen, meinen Kindern, ihren Freunden und deren Eltern zu zeigen: Es gibt noch ein anderes.“

    bei solchen äußerungen denke ich aber das man sich lieber ne kleine südseeinsel suchen sollte. ist nunmal meine meinung.
    fragt sich nur ob es da dann auch strom, straßen, schulen und internet gibt.
    ihr „richtigen“ deutschen seit einfach viel zu verwöhnt.
    meine eltern haben sich dieses land zum leben ausgesucht.
    wir haben hier eine neue heimat gefunden und unseren lebensstandard sowas von gesteigert, das hätten sie sich nie träumen lassen.
    wie wärs mal mit ein wenig dankbarkeit. dankbarkeit dafür, das ihr hier einfach in den wohlstand reingeboren werdet.
    und von wegen:

    „Wenn du eine starke Hand willst, die sich für die Unveränderlichkeit der Umstände einsetzt, such du dir ein anderes politisches System.“

    unveränderlichkeit? nein, denn das bedeutet stillstand.
    zuckerguss wir haben uns alle lieb land aber halte ich für weltfremd und wird deshalb in absehbarer zeit keine mehreit finden. darum brauche ich mir übrigens auch kein anderes politisches system suchen.

  68. 68
    Pacman

    Schöner Artikel, kann nur zustimmen.

  69. 69

    Danke an alle Gutmenschen, die sich immer wieder die Mühe machen, mit den Arschlöchern immer noch zu diskutieren. Wir brauchen euch.

  70. 70

    @#778436: Ich bin extrem froh, hier geboren zu sein und hier zu leben. Bedanken brauche ich mich dafür nicht, denn das ist purer Zufall, Glück, wenn man so will (ich glaube nicht an eine göttliche Macht o.ä., die mich hierher geboren hat).

    Und da dieser Zufall es zulässt, dass ich ein System und eine Gesellschaft mit gestalten (oder es versuchen) kann, tue ich das und bin froh darüber, dass das geht. Ich bin sicher, dass man für den Erhalt des hohen Lebensstandards, den du zurecht beschreibst, etwas tun muss. Damit wir eben nicht irgendwann woanders hin müssen.

    Ich glaube, du siehst das etwas vereinfacht – pure Dankbarkeit und Klappe halten, weil es woanders schlimmer ist, erhält auch deinen Eltern oder kommenden Generationen von Einwanderern nicht den Lebensstandard. Mit Zuckerguss und alle haben sich lieb hat das alles rein gar nichts zu tun.

    Südseeinsel ist aber trotzdem eine verlockende Option. :)

  71. 71
    Fraaaanz

    @#778297: Ich stimme zu und hab mich gerade bei Flattr angemeldet, einfach weil der Artikel so gut ist und ich irgendwie Geld dafür ausgeben möchte. Hoffentlich find ich eins.

  72. 72

    @#778443:

    das interessante ist, dass all diejenigen, die du, weil sie eine andere meinung haben und irgendwie sarazzin u.a. in schutz nehmen, so nett beschimpfst, offenbar mehrheitlich minderheiten angehoeren.

    woher kommen diese freiheitsverachtenden homogenisierungstendenzen in sogenannten linken kreisen?

  73. 73

    @#778436: „zuckerguss wir haben uns alle lieb land aber halte ich für weltfremd und wird deshalb in absehbarer zeit keine mehreit finden“

    Ein Staat in dem alle die Klappe halten, scheint mir wiederum ein Zuckerguss-alle-haben-sich-lieb-Land in deinem Sinne zu sein. Ein wenig paradox ist es schon, gleichsam von störenden Nörglern und einer Kuschelmentalität zu sprechen. Könnte ein Hinweis sein…

    Ich kann schon verstehen, dass dich Nörgler beunruhigen, wenn du selbst dich überaus wohlfühlst in deiner Umgebung. Aber wenn du schon die Freiheit als Gut erwähnst, dann gesteh sie doch bitte auch den Nörglern zu.

    Ohne Nörgler säße man in der westlichen Welt auch heute noch mehrheitlich unterm Kruzifix, schwadronierte über die Überlegenheit der eignen Kultur und hielte die Frauen klein (Hoppla, mancherorts ist das noch immer die Regel…).

  74. 74

    @#778468:
    in diesem fall ist dann wohl sarazzin der noergler.
    kam bei denen, die immer sagen man braucht noergler nicht gut an.
    bigott?

  75. 75

    @#778470: Er ist ja beileibe nicht der einzige Nörgler, denn auch an ihm wird ordentlich herumgenörgelt. Was kommt besser, als zu sehen wie er seine Thesen in keinster Weise vernünftig zu verteidigen im Stande ist?
    Nur wenn man diesen vergrämten alten Mann in all seiner Überheblichkeit und seinem Unverständnis nicht ständig vor der Nase hat, könnte man doch auf die Idee kommen, ihn ernst zu nehmen.

    Es ist Unsinn, solche Leute auszugrenzen und am gesellschaftlichen Rand unbehelligt ihren Unfug treiben zu lassen.

  76. 76

    @#778471:

    thesen sind nun wirklich nicht der schwerpunkt seines buches.
    und bisher hat er es ja ganz gut geschafft, sich mit seinen eigenen aeusserungen und kritik auseinanderzusetzen.
    er hat ja zum beispiel eigene aeusserungen zurueckgenommen und bedauert.
    ueberheblich kommt er mir nicht vor. auch mangelndes verstaendnis wuerde ich ihm nicht vorwerfen.
    er benutzt einfach woerter oder besetzte themen, die man in deutschland als tabu empfindet.

  77. 77

    @#778472: Mit seiner offensichtlichen Überheblichkeit beschäftigte sich vor einiger Zeit ein Spiegel-Schreiberling recht umfassend und verwies besonders darauf, das Sarrazin es auch nicht an Verachtung für viele seiner Anhänger fehlen lasse.
    Der Mann ist seiner guten Bildung wegen schon sehr stolz. Das lässt er fraglos raushängen.

    Denk nach, warum diese Themen in Dt. negativ besetzt sind. Er bedient sich eines Ideeninventars aus dem 19. Jh. (!), dass konsequenterweise zuletzt in ethnischen Säuberungen endete.

    Dazu:
    http://www.fr-online.de/kultur/debatte/das-letzte-aufgebot/-/1473340/5034580/-/item/1/-/index.html

    Nicht jedes Tabu ist dogmatisch und damit leichtfertig über Bord zu werfen. Über manches sollte tatsächlich, eingedenk der absehbaren Folgen, nicht gesprochen werden. Da schadet ein wenig Pragmatismus nicht.

  78. 78

    @#778473:
    „Denk nach, warum diese Themen in Dt. negativ besetzt sind. Er bedient sich eines Ideeninventars aus dem 19. Jh. (!), dass konsequenterweise zuletzt in ethnischen Säuberungen endete.“

    was zur shoa gefuehrt hat war antisemitismus, der in deutschland immer noch (und auch insbesondere in linken deutschen blogs) gepflegt wird.
    (aktuellstes bespiel: der blog eines autors von spiegelfechte.com: http://www.binsenbrenner.de/wordpress/2010/12/20/israels-krieg-gegen-kinder/
    hieran sieht man wozu die tabus in deutschland fuehren: anstatt „juden schlachten kinder“ schreibt man „israels krieg gegen kinder“; auf den spiegelfechter wird hier von diesem blog uebrigens verlinkt)

    die debatte um den islam oder integration hat weder mit antisemitismus irgendwas zu tun, von mit der shoa.

    wer das behauptet hat nichts kapiert.

  79. 79
    Le_Franck

    Da war dann wohl mal wieder der übliche polemische Rotz fällig, mit dem man ganz sicher ein paar Flattr-Klicks nach Hause holt. Aber heul ruhig weiter, du Gutmensch.

  80. 80
    flubutjan

    @#778516: Auch an Dich also noch einmal die Empfehlung einfach mal bei wikip. „Gutmensch“ einzugeben und unter ‚Herkunft‘ nachzugucken, Du Miesmuschel.

  81. 81

    @#778474: Im allzu Speziellen, verliert sich das Wesentliche. Es geht um gegen Minderheiten gerichteten Hass. Ob gegen Religionsgemeinschaften, Ethnien oder soziale Schichten ist schnurzpiepegal. Genau das passierte damals und passiert heute wieder.
    Dass es die Faschisten allein auf Juden abgesehen hatten, ist Unfug. Ein Nazi hasst jeden Nicht-Nazi. Deswegen kann auch niemand dem Faschismus neutral gegenüber stehen. In den KZs fanden sich neben Juden auch Kommunisten, Arbeitslose, Migranten etc…

    Und dein Linkenbashing geht mir ein bissel auf den Sack und am Thema vorbei. Da sind mir zu viele Ressentiments im Spiel.

  82. 82

    @#778586:

    ich finde hass auch scheisse, wenn er gegen mehrheiten gerichtet ist.

    was die nazis angeht:

    soweit ich informiert bin ging es in der wannsee konferenz weder um die endloesung der kommunistenfrage, noch um die endloesung der schwulenfrage und auch nicht um die endloesung der nicht-faschistenfrage.
    dass andere gruppen nicht unter den nazis gelitten haben, behauptete ich auch nicht.

    was du sagst stimmt uebrigens nicht: auch ein faschistischer jude waere von den nazis getoetet worden.

    mit linksbashing hat das nicht zu tun. nur damit, dass 90% der antisemiten, denen ich begegegne linke sind. schoen waere es, wenn das nur ein ressentiment und nicht bittere realitaet waere.
    die url ist nur ein beispiel. jeden tag gibt es hunderte solcher beitraege in der deutschen blogosphaere, von kommentare bei spiegel, taz, usw ganz zu schweigen. ich lese diesen muell gelegentlich.

  83. 83
    c.

    @#778444: „Bedanken brauche ich mich dafür nicht, denn das ist purer Zufall, Glück, wenn man so will (ich glaube nicht an eine göttliche Macht o.ä., die mich hierher geboren hat).“
    na dann hat die schule ja doch mal was richtig gemacht ;)

    netter artikel, leider ertrage ich es nicht, die (wie zu erwarten ziemlich ekeligen) kommentare zu lesen, und vielleicht auch noch mit rassist_innen zu diskutieren – dafür ist mir meine zeit und energie zu schade. ausserdem bringt es nix!
    spreeblick wünsche ich ein paar geruhsame feiertage und den jungs (und mädels) noch viele schöne tore.

  84. 84
    Le_Franck

    @#778549: Hab ich, Digger. Und nu? Passt doch perfekt.

  85. 85
    flubutjan

    @#778615: Dann im Artikel vielleicht noch einmal auf ‚Joseph Goebbels‘ und ‚Der Stürmer‘ klicken (In Deutschland gab es zwischen 1933 und 1945 ein nationalsozialistisches Regime unter einem gewissen Hitler, weißt Du?)

  86. 86

    Räusper

    Weshalb bemühen sich Eltern ihre Stammhalter auf
    ausgewählte Kitas u. Grundschulen zu schicken?
    Der Glaube an… ist doch ein gewichtiges Thema.
    Siehe Internate & sonst. Privatschulen.

    Man kann sich auch selbst belügen.

    ‚Problemschulen‘ gibt es offiziell nicht.

    Gutes Neues

  87. 87
    Le_Franck

    @#778617: Worauf willst du bitteschön hinaus? Dass man das Wort nicht benutzen darf, weil es möglicherweise von Goebbels oder sonst einem Nazi erfunden wurde? Ich bitte dich, damit zollt man den moralamputierten Horsten doch zu viel Respekt… Heute ist das ein geläufiger Begriff, bei dem man nun wirklich nicht Angst haben muss, ständig an Nazis zu denken oder mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden, wenn man ihn verwendet. Aber vielleicht ist das bei wahren Gutmenschen ja anders. Und ich bin eben doch ein verkappter Nazi. Ich sag nämlich auch Autobahn.

  88. 88
    einsdreizzwei

    @#778640: du feierst doch auch beim schreiben deiner artikel einen innerlichen reichsparteitag ab, du neocon brainwashed nazi ;)

  89. 89

    @#778617:

    obwohl ich das wort nicht benutze, weil sich mir sein sinn – ausser einer beschoenigenden beschimpfung nicht erschliesst – muss ich dir widersprechen:

    bei deinem wiki artikel steht das:

    „In einem Memorandum des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) wird behauptet, das Wort sei als politischer Kampfbegriff bereits 1941 benutzt worden. Strittig sei lediglich, ob Joseph Goebbels persönlich das Wort ersonnen habe, oder ob ein Redakteur der Zeitschrift Der Stürmer der Urheber dieses Wortes war.[3]

    Nach Rembert Hüser entstand Gutmensch als eine „Witzelei“ der „89-Generation“-Feuilletonisten und Autoren wie Rainer Jogschies, Matthias Horx und Klaus Bittermann, die „Anti-68er-Lexika“ in der Tradition von Eckhard Henscheids Dummdeutsch-Wörterbuch verfassten.“

    es wird also BEHAUPTET, der begriff sei von goebbels (yimach shmo) benutzt worden. das ist nicht gerade was ich als beweis anerkenne wuerde.

    im uebrigen wuerde es unglaublich zur diskussion gesellschaftlicher probleme beitragen, wenn manche sich selbst bescheinigenden moralisch hoeherzustehen, nicht immer menschen mit anderer meinung vorwerfen wuerden nazis, rassisten oder sonstwas boeses zu sein.

    bisher ist mir hier noch kein rassistischer kommentar untergekommen.
    die werden glaube ich auch geloescht.

  90. 90
    flubutjan

    @#778640: Für mich hat es einen hohen Informationsgehalt, welchem geistigen Hintergrund eine Begriffsprägung entstammt. Im Fall „Gutmensch“ ist es die von Dir treffenderweise erwähnte Anti-Moral der Nazis. An der anti-moralischen Stoßrichtung hat sich nun aber beim heutigen Gebrauch gar nichts geändert, sodass eine gewisse Kontinuität zu verzeichnen ist. Es ist natürlich Deine Entscheidung, mit welchen Traditionen Du Dich in Verbindung bringen möchtest. Die abwertenden „Gutmensch“-Sager bringen sich durch ihren Sprachgebrauch jedenfalls faktisch selber mit den Nazis in Verbindung, da brauche ich z. B. gar nichts mehr zu machen.

    Die Nazis waren ja übrigens auch ganz herrlich „politisch unkorrekt“, eine gleichfalls seit Jahren modische, affirmativ gemeinte Wendung, die Dir wahrscheinlich gefällt.

    Und ist jemand wie Sophie Scholl z. B., die gegen die entfesselte und bei manchen beliebte Menschenfeindlichkeit zu kämpfen versuchte, nicht auch nur einer dieser schlimmen, nervtötenden, politisch korrekten Gutmenschen gewesen?

    Genau! Was soll diese ewige Humanitätsduselei?! Weg damit!

    Im Ernst: „Politisch korrekte“ „Gutmenschen“ sind im Zweifelsfall Leute, die noch eine Vorstellung von Freundlichkeit haben, inmitten all der härteverliebten Freundlichkeitsfeinde Deines Schlages.

    Du bist kein härteverliebter Freundlichkeitsfeind? Wie schön! Dann entschuldige bitte.

  91. 91

    @#778644:

    ich finde es unangebracht hier immer wieder parallele zum nationalsozialismus zu ziehen.

    dass passt einfach nicht und fuehrt nur zu einer verhamlosung desselben.

    lies doch einfach, wie ich unter 89 schon anmerkte, einfach nochmal deinen wiki artikel.
    dort steht gar nicht, was du staendig behauptest.

    scholls:
    http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/0,1518,436915,00.html

  92. 92

    irgendwie sind 2 meiner kommentare verschwunden. komisch….

  93. 93

    @#778644:

    deshalb nochmal an dich:

    auch wenn ich den begriff selbst nicht benutze. in deinem wiki artikel steht nicht, dass der begriff von goebbels (yimach shmo) kommt. lediglich, dass ein organisation das mal behauptete.

    zudem finde ich deinen versuche, hier staendig analogien zum nationalsozialismus herzustellen, als nichts anderes als eine verharmlosung desselben.

  94. 94
    flubutjan

    @#778653: Bei der „Organisation“ handelt es sich immerhin um den DJV (Deutscher Journalisten-Verband). Aber den mag die ‚Junge Freiheit‘ auch nicht.

    Bitte mehr um Genauigkeit bemühen: Ich „stelle“ keine „Analogien“ „her“, ich beziehe mich lediglich auf eine Begriffsgeschichte, die nicht den NS verharmlost, sondern die „Gutmensch“-Wadenbeißerei ins rechte (eben – Überraschung! – ins rechte) Licht rückt.

    Ich glaube, dass Du einem weit verbreiteten Irrtum unterliegst: demjenigen, dass die Hetze gegen das sogenannte Gutmenschentum harmlos ist; sie mag zwar so erscheinen, weil sie mittlerweile fast ubiquitär ist und auf den einen oder anderen schon wie common sense wirkt – sie ist es aber nicht (harmlos).

    Anti-Moral ist nicht harmlos. Die Verwendung des Begriffs „Gutmensch“ ist nicht harmlos. Die Verharmlosung der Verwendung ist nicht harmlos.

    Ein berufenerer Mund hier: http://community.zeit.de/user/josefmairinger/beitrag/2009/11/02/ein-pl%C3%A4doyer-f%C3%BCr-den-gutmenschen?page=7

  95. 95
    Le_Franck

    Großartig. Sophie Scholl für die eigen Argumentation zu einem relativ belanglosen Thema auf die eigene Seite zu ziehen, ist natürlich schon ganz großes Kino. Sich de facto mit ihr auf eine moralische Stufe zu stellen geradezu sensationell.

    Sprache evolviert. Ich habe keine Ahnung, in welcher Art und Weise die Nazis „Gutmensch“ gebraucht haben (oder auch nicht), es ist mir – gelinde gesagt – auch scheißegal. Heutiges Gutmenschentum hat aus meiner Sicht übrigens nichts mit Freundlichsein zu tun. Sondern mehr damit, sich selbst auf ein moralisches Level zu heben, von dem aus man dann andere verurteilen kann. Und in dieser Weise gebrauche ich den Begriff weiterhin, wenn er mir passend erscheint. Ohne mich mit Nazis in Verbindung zu bringen oder darin politisch unkorrekt zu sein.

  96. 96

    @#778663: Dann sprich doch bitte von anmaßenden – aber nicht Gut-menschen. Hilft dabei, nicht missverstanden zu werden.

  97. 97
    flubutjan

    @Le_Franck (95): Um Deiner „Ahnungslosigkeit“ abzuhelfen: In dem in meinem letzten Kommentar verlinkten Artikel steht folgendes: „Erstmals findet sich das Wort Gutmensch als Bezeichnung für die Anhänger von Kardinal Graf Galen, die gegen die Tötung körperlich und geistig Behinderter durch die Nationalsozialisten gekämpft haben.“

    Du hast was gegen Verurteilung? Das finde ich direkt progressiv. Aber was ist denn das „Gutmensch!“-Gekrächze? Keine Verurteilung?

    Ich stelle mich nicht auf irgendeine Stufe. Ich denke nur, dass Sophie Scholl alle Kriterien erfüllt, um von den „Gutmensch“-Hassern auf’s Korn genommen zu werden, die wären sonst inkonsequent. Um offen zu sein, ist meine Heimtücke dabei: Die „Gutmensch“-Schmäher dazu zu bringen, sich zu fragen: Wollen, können wir denn das (gegen Sophie Scholl sein)? Und wenn das nicht geht – geht unser „Gutmensch“-Geschmähe dann überhaupt? (Eine Strategie, die, wenn ich Deine Antwort lese, vermutlich nicht aufgeht.)

    Jetzt schmähe ich auch mal: Ich glaube, dass die, die etwas gegen „Gutmenschen“ haben, im Winter nicht mal einen Meisenknödel in den Baum hängen. Denn: das wäre ihnen zu „gut“.

    (Ich stelle mich hiermit dann doch auf eine Stufe, auf eine Stufe mit Menschen, die im Winter Meisenknödel in den Baum hängen.)

  98. 98

    @#778593: Soviel ich weiß, behauptete ein gewisser Herr, er hätte letztendlich zu entscheiden, wer Jude ist und wer nicht. Wäre natürlich ein weiterer Beleg dafür, dass es womöglich Zufall war, welches Ventil sich der „Volkszorn“ suchte… Aber egal, darum streiten bringt wenig.

    Rechte gibt’s nun einmal überall und besonders in Kreisen, die sich für immun erachten. Das ist ja nichts Neues.

    In meiner Heimat gab und gibt es Linke nicht einmal als Randerscheinung und selbst die Alten, die es besser wissen müssten, denken fast schon glückselig an den Kugelhagel zurück, während sie ihren vorbildlichen Enkeln durchs nicht vorhandene Haupthaar streichen. Darum verzeih mir bitte, wenn ich auf dem linken Auge nicht gar so gut sehe.
    Meiner Meinung nach kommt die Gefahr von rechts d.E. von links und die Wahrheit ist wohl, dass sie uns längst von allen Seiten umstellt hat.

    Von Kommentaren u.ä. würde ich tatsächlich schweigen. Über die Identität der Kommentatoren kann man streiten, wie auch über den vermeintlichen Antisemitismus eines Jens Berger, der nunmal zu reißerischen Schlagzeilen neigt.

    Rechte Blogs gibt’s außerdem zur genüge, oft hübsch verpackt in „Ja, schon aber…“- und „Ich bin ja kein Nazi, aber…“-Phrasen.

    Interessant wäre es höchstens zu wissen, wer die breiter aufgestellte Leserschaft sein eigen nennen kann. Die Zahl der Blogs sagt schließlich nichts über ihre Verbreitung aus.

  99. 99
    Le_Franck

    @#778693: Ein Artikel der „Zeit“, um deine Argumentation zu untermauern? Dann kann ich ja Broder oder Fleischhauer zitieren. Und die Diskussion bleibt am gleichen Punkt stecken.

    Im übrigen habe ich tatsächlich keinen Meisenknödel in meinen nicht vorhandenen Baum gehängt. Was ja deinen Vorurteilen entspricht. Und nun kannst du mich endgültig als Schuldigen und Ewiggestrigen outen. Und dir selbst auf die Schulter klopfen, weil du einen Bösen gefunden hast und damit gleichzeitig deine Position unter den Guten festigst.

    @#778694: Das ewige „links ist gut, rechts ist böse“-Gequatsche, das heute in weiten Kreisen, besonders bei der Latte-Macchiato-Elite im Prenzlberg, ja politisch korrekt (!) ist, nervt. Genauso wie das Gegenteil auf der anderen Seite, das zumindest mich aber längst nicht so penetrant erreicht.
    Btw… von den großen heutigen Parteien halte ich die Linke in ihren politischen Inhalten der NSDAP am nächsten.

  100. 100

    @#778705: Und in wieder anderen Teilen hörst du es genau anders herum. So ist das halt. Dass dich linke Meinungen eher penetrieren, glaube ich gern. Subjektive Wahrnehmung.

    Idioten aber gibt’s überall. Nur zünden die einen Autos an, während die anderen morden. Was mir auf den Sack geht, ist das Links-Rechts-Gleichgestelle. Das ist Unfug sondergleichen.

    Könnte auch dir nicht schaden, dir die Frage nach deiner eigenen Position zu stellen. Die Mitte ist ein luftleerer Raum ohne Fundament.

    „…halte ich die Linke in ihren politischen Inhalten der NSDAP am nächsten“

    Dann wähl sie doch (schlechter Scherz). Mal abgesehen davon, dass die Aussage absurd und irreführend ist: Ist die Linke (Partei) die Linke in ihrer Gesamtheit?

  101. 101
    ZJ

    @#778694:

    „Soviel ich weiß, behauptete ein gewisser Herr, er hätte letztendlich zu entscheiden, wer Jude ist und wer nicht. “

    der gewisse herr war karl lueger buergermeister von wien.

    „Meiner Meinung nach kommt die Gefahr von rechts d.E. von links und die Wahrheit ist wohl, dass sie uns längst von allen Seiten umstellt hat.“

    nein. da hast du mich falsch verstanden.
    ich finde gefahr kommt von freiheitsfeinden.
    egal ob das nun sozialisten, rassisten, faschisten oder islamisten sind.
    sarazzin gehoert nicht dazu.
    natuerlich gibt es da abstufungen. aber ein ekelhafter hasserfuellter blogartikel bei einem blog der in den top 50 der deutschen blogcharts steht oder ein artikel in der sueddeutschen der antisemitische ressentiments transportiert hat einen hoeheren streueffekt als zwei dumme nazis die parolen bruellen.

    „Über die Identität der Kommentatoren kann man streiten, wie auch über den vermeintlichen Antisemitismus eines Jens Berger, der nunmal zu reißerischen Schlagzeilen neigt.“

    wer in bezug auf israel einen ueberschrift wie diese („Töte einen Türken, und dann ruh dich aus !“) auf seinen blog stellt hat die grenze zum vermeintlichen laengst ueberschritten.

  102. 102

    @#778712: Eigentlich war das bekanntermaßen Göring, aber es mag wohl aufgegriffen worden sein.

    Ich frage mich, warum dir Sarrazin so sympathisch ist.

    Zur Freiheit gehört die Pflicht. Man darf eben nicht alles sagen. Nicht z.B. wenn man die Rechte anderer damit verletzt, wenn man verleumdet und Hass predigt. Das tut er zwar im Duktus des gutmeinenden Bildungsbürgers, aber das ändert nichts an der Sache.

    Es brüllen nicht nur zwei dumme Nazis durchs Netz, sondern eine immense Zahl, sich gewählt auszudrücken wissender „Konservativer“ und „Patrioten“. Welcher Rechte steht noch offen zur eigenen Gesinnung?
    „Man ist ja kein Nazi, aber diese Ausländer…“ Die CDU z.B. bietet reichlich Raum sich zu „integrieren“ und auch die SPD hat so ihre braunen Basisproblemchen.

    Die Deutungs- und Meinungshoheit hat in Europa momentan das rechte Spektrum. Das dänische „Obdachlosenrecht“, das Minarettverbort, Wilders u.v.m. sind deutliche Symptome.

  103. 103

    @#778715:

    „Eigentlich war das bekanntermaßen Göring, aber es mag wohl aufgegriffen worden sein. “

    lueger wirkte ein paar jahrzehnte vor goering.
    manchmal wird es goering zugeschrieben. ist aber falsch.
    (es wird ja auch nur „behauptet“ goebbels haette „gutmenschen“ benutzt)

    „Ich frage mich, warum dir Sarrazin so sympathisch ist.“

    ist er gar nicht.
    ich finde nur, dass er nicht verdient so behandelt zu werden.
    ausserdem finde ich, dass man sich nicht mit dem inhalt seiner aussagen, sondern nur mit der form auseinandersetzt.
    und meistens zudem aus opportunistischen gruenden.

    „Zur Freiheit gehört die Pflicht. Man darf eben nicht alles sagen. Nicht z.B. wenn man die Rechte anderer damit verletzt, wenn man verleumdet und Hass predigt. Das tut er zwar im Duktus des gutmeinenden Bildungsbürgers, aber das ändert nichts an der Sache.“

    ich habe ein anderes freiheitsverstaendnis.
    zudem hat sarazzin auch deinem hier skizzierten freiheitsverstaendnis genuegt.

    „Es brüllen nicht nur zwei dumme Nazis durchs Netz, sondern eine immense Zahl, sich gewählt auszudrücken wissender “Konservativer” und “Patrioten”. Welcher Rechte steht noch offen zur eigenen Gesinnung?
    “Man ist ja kein Nazi, aber diese Ausländer…” Die CDU z.B. bietet reichlich Raum sich zu “integrieren” und auch die SPD hat so ihre braunen Basisproblemchen.“

    das finde ich alles nicht so schlimm.
    in einer freiheitlichen gesellschaft muss man damit leben, dass auch idioten ihre meinung frei aeussern duerfen.

    „Die Deutungs- und Meinungshoheit hat in Europa momentan das rechte Spektrum. Das dänische “Obdachlosenrecht”, das Minarettverbort, Wilders u.v.m. sind deutliche Symptome.“

    wilders ist aber kein rechter im klassischen sinne.
    und ihn als rassisten abzutun wird dem problem, dem er sich annimmt und das viele einfach ignorieren nicht gerecht.

  104. 104

    @#778716: Vor allem sollte man sich mit der Intention und der Wirkung auseinandersetzen. Zu welchem Zweck liefert er diesen Zündstoff. Da wird’s interessant. Opportunistisch motiviert dürfte allem voran das Schreiben des Buchs gewesen sein.

    „Ich habe ein anderes freiheitsverstaendnis.
    zudem hat sarazzin auch deinem hier skizzierten freiheitsverstaendnis genuegt.“

    Umreiß‘ es mir zuliebe. Wiebittewemoderwas genügt er? Er schürt Hass und legitimiert, mir völlig egal ob gewollt oder nicht, die zukünftige Beschneidung der Rechte bestimmter Menschen. Sendebewusstsein ohne Verantwortungsbewusstsein.

    Bestenfalls gibt er einen passablen Steinbachklon ab. Die Frau posaunt Fakten in die Welt, während sie andere zurückhält und distanziert sich eine Sekunde später von den zu erwartenden Wirkungen. Als hätte man das nicht kommen sehen. Natürlich steht immer eine Absicht hinter solchen Datensammlungen. Steinbach will die deutsche Kriegsschuld relativieren und Gott weiß was noch und Sarrazin über unsere überlegene Kultur schwadronieren…freilich alles hinter vorgehaltener Hand.
    Man kann sich aber nicht so leicht von Intention und Wirkung distanzieren. Beides ist maßgeblich, um das Gesagte einzuordnen und oft weit informativer als das, was gesagt wurde.

    „das finde ich alles nicht so schlimm.
    in einer freiheitlichen gesellschaft muss man damit leben, dass auch idioten ihre meinung frei aeussern duerfen.“

    Nun dreht sich der Hals dann doch ein wenig. Weiter oben war es für dich sehr wohl schlimm. Aber eben von Seiten der Linken… Das macht wohl einen Unterschied.

    „wilders ist aber kein rechter im klassischen sinne.
    und ihn als rassisten abzutun wird dem problem, dem er sich annimmt und das viele einfach ignorieren nicht gerecht.“

    Was ist er denn? Ein Rechter eben, ob klasssich oder nicht. Der Probleme nimmt er sich nicht an, sondern sieht zu, dass er sie den Wehrlosen in die Schuhe schiebt. Seit wann ist die Suche nach einem Sündenbock ein Verdienst, den es zu loben lohnt??

  105. 105

    @#778722:

    „Vor allem sollte man sich mit der Intention und der Wirkung auseinandersetzen. Zu welchem Zweck liefert er diesen Zündstoff. Da wird’s interessant. Opportunistisch motiviert dürfte allem voran das Schreiben des Buchs gewesen sein.“

    er liefert keinen zündstoff er stellt ihn nur häppchenweise dar.
    den zündstoff liefert versäumte gesetzgebung um deutschland eine einwanderungsgesetzgebung zu geben für das was es ist : ein einwanderungsland.

    „Umreiß’ es mir zuliebe. Wiebittewemoderwas genügt er? Er schürt Hass und legitimiert, mir völlig egal ob gewollt oder nicht, die zukünftige Beschneidung der Rechte bestimmter Menschen. Sendebewusstsein ohne Verantwortungsbewusstsein.“

    das ist so falsch, dass nichteinmal das gegenteil wahr wäre.
    wer wegen den von ihm dargestellten fakten hasst, hasste auch schon vorher.
    wer ihn deshalb angreift ist ein heuchler.

    „Bestenfalls gibt er einen passablen Steinbachklon ab. Die Frau posaunt Fakten in die Welt, während sie andere zurückhält und distanziert sich eine Sekunde später von den zu erwartenden Wirkungen. Als hätte man das nicht kommen sehen. Natürlich steht immer eine Absicht hinter solchen Datensammlungen. Steinbach will die deutsche Kriegsschuld relativieren und Gott weiß was noch und Sarrazin über unsere überlegene Kultur schwadronieren…freilich alles hinter vorgehaltener Hand.“

    auch das sind einfach nur zusammengesültzte behauptungen.
    steinbach ist teil einer lobbybewegung.
    sarazzin politiker mit insiderwissen, der ein sachbuch geschrieben hat.
    und jetzt regt sich jeder darüber auf, dass er das gewagt hat.

    „“das finde ich alles nicht so schlimm.
    in einer freiheitlichen gesellschaft muss man damit leben, dass auch idioten ihre meinung frei aeussern duerfen.”

    Nun dreht sich der Hals dann doch ein wenig. Weiter oben war es für dich sehr wohl schlimm. Aber eben von Seiten der Linken… Das macht wohl einen Unterschied.“

    hier muss ein krasses missverständnis deinerseits vorliegen.
    dass ich gewisse meinungsäusserungen von gewissen bloggern ekelhaft und schlimm finde, würde mich nicht dazu veranlassen, denen ihre meinungsäusserung zu verbieten. wie schon gesagt idioten (und auch idioten wie jens berger) haben das recht ihre ekelhaften hetzerischen artikel zu veröffentlichen.
    ich darf das ekelhaft finden.
    ich würde mir allerdings erhoffen, wenn solche dinge dann von einer öffentlihckeit angeprangert würden und nicht sarazzin.

    es ist mir auch egal, ob das linke tun oder rechte.
    was mich nur stört ist, dass man an leuten wie sarazzin rumnörgelt und ihnen vorwirft rassist zu sein.
    und die dinge, die wirklich daneben sind werden toleriert, wenn sie von einem anscheind progressiven linken blog kommen.

    „“wilders ist aber kein rechter im klassischen sinne.
    und ihn als rassisten abzutun wird dem problem, dem er sich annimmt und das viele einfach ignorieren nicht gerecht.”

    Was ist er denn? Ein Rechter eben, ob klasssich oder nicht. Der Probleme nimmt er sich nicht an, sondern sieht zu, dass er sie den Wehrlosen in die Schuhe schiebt. Seit wann ist die Suche nach einem Sündenbock ein Verdienst, den es zu loben lohnt??“

    ich habe einen arbeitskollegen. halb israeli halb holländer von dem weiss ich aus erster hand: juden können in amsterdam nur auf die strasse, wenn sie nicht als solche zu erkennen sind.
    sonst laufen sie gefahr opfer eines mobs morokkanischstämmiger jugendlicher zu werden. das ist ein fakt. und dass das ein fakt ist, ist ein problem.
    wenn wilders sich dem annimmt, dann ist er deshalb kein rechter.
    jemand der sich gegen judenhass, frauenfeindlichkeit und schwulenhass in einem nicht zu vernachlässigenden teil seiner gesellschaft einsetzt ist deshalb kein rechter. jemand der fordert, dass – wenn juristisch möglich – straftäter abgeschoben werden ist deshalb kein rechter.

    warum schiebt er irgendetwas wehrlosen in die schuhe.
    zugegeben: aktionen wie den koran zu verbieten, halte ich für wenig sinnvoll.

  106. 106

    @#778722:

    hab dir geantwortet. ist hier aber nicht zu sehen.
    offenbar muessen meine kommentare immer erst bestaetigt werden.

  107. 107
    flubutjan

    @#778705: „Ein Artikel der “Zeit”, um deine Argumentation zu untermauern?“

    Der Artikel ist auch im Tagespiegel erschienen. In der FAZ, im Focus und in der Jungen Freiheit war nichts Passendes zu finden.

    „Und nun kannst du mich endgültig als Schuldigen und Ewiggestrigen outen. Und dir selbst auf die Schulter klopfen, weil du einen Bösen gefunden hast und damit gleichzeitig deine Position unter den Guten festigst.“

    Was war denn, als Du Herrn Haeusler mit „Du Gutmensch“ angeblökt hast? Meintest Du da nicht vielleicht, einen Ewiggestrigen „geoutet“ zu haben? Hast Du Dir da möglicherweise auf die Schulter geklopft, einen schlimmen „Guten“ gefunden zu haben? Meintest Du damit eventuell, Deine „Position“ „unter“ den tollen hartgesottenen Realisten „gefestigt“ zu haben?

    Ich hörte mal einen Professor von „kognitiver Vortrefflichkeit“ reden, um die es sich zu bemühen gelte … . (Die könnte in diesem Fall dazu verhelfen, Dir darüber klar zu werden, dass Du ständig selber praktizierst, was Du den „Gutmenschen“ (und mir) anzukreiden versuchst. Ein Tipp: Manche, ich glaube Psychologen oder so, würden wahrscheinlich auch von ‚Projektion‘ sprechen.)

    Danke übrigens für das Wort ‚evolvieren‘ (weiter oben in einem Deiner Kommentare), kannte ich nicht.

  108. 108

    Fleur,
    schrieb ich gestern: kann es aber nur von meine computer zuhause sehen:

    „Vor allem sollte man sich mit der Intention und der Wirkung auseinandersetzen. Zu welchem Zweck liefert er diesen Zündstoff. Da wird’s interessant. Opportunistisch motiviert dürfte allem voran das Schreiben des Buchs gewesen sein.”

    er liefert keinen zündstoff er stellt ihn nur häppchenweise dar.
    den zündstoff liefert versäumte gesetzgebung um deutschland eine einwanderungsgesetzgebung zu geben für das was es ist : ein einwanderungsland.

    “Umreiß’ es mir zuliebe. Wiebittewemoderwas genügt er? Er schürt Hass und legitimiert, mir völlig egal ob gewollt oder nicht, die zukünftige Beschneidung der Rechte bestimmter Menschen. Sendebewusstsein ohne Verantwortungsbewusstsein.”

    das ist so falsch, dass nichteinmal das gegenteil wahr wäre.
    wer wegen den von ihm dargestellten fakten hasst, hasste auch schon vorher.
    wer ihn deshalb angreift ist ein heuchler.

    “Bestenfalls gibt er einen passablen Steinbachklon ab. Die Frau posaunt Fakten in die Welt, während sie andere zurückhält und distanziert sich eine Sekunde später von den zu erwartenden Wirkungen. Als hätte man das nicht kommen sehen. Natürlich steht immer eine Absicht hinter solchen Datensammlungen. Steinbach will die deutsche Kriegsschuld relativieren und Gott weiß was noch und Sarrazin über unsere überlegene Kultur schwadronieren…freilich alles hinter vorgehaltener Hand.”

    auch das sind einfach nur zusammengesültzte behauptungen.
    steinbach ist teil einer lobbybewegung.
    sarazzin politiker mit insiderwissen, der ein sachbuch geschrieben hat.
    und jetzt regt sich jeder darüber auf, dass er das gewagt hat.

    ““das finde ich alles nicht so schlimm.
    in einer freiheitlichen gesellschaft muss man damit leben, dass auch idioten ihre meinung frei aeussern duerfen.”

    Nun dreht sich der Hals dann doch ein wenig. Weiter oben war es für dich sehr wohl schlimm. Aber eben von Seiten der Linken… Das macht wohl einen Unterschied.”

    hier muss ein krasses missverständnis deinerseits vorliegen.
    dass ich gewisse meinungsäusserungen von gewissen bloggern ekelhaft und schlimm finde, würde mich nicht dazu veranlassen, denen ihre meinungsäusserung zu verbieten. wie schon gesagt idioten (und auch idioten wie jens berger) haben das recht ihre ekelhaften hetzerischen artikel zu veröffentlichen.
    ich darf das ekelhaft finden.
    ich würde mir allerdings erhoffen, wenn solche dinge dann von einer öffentlihckeit angeprangert würden und nicht sarazzin.

    es ist mir auch egal, ob das linke tun oder rechte.
    was mich nur stört ist, dass man an leuten wie sarazzin rumnörgelt und ihnen vorwirft rassist zu sein.
    und die dinge, die wirklich daneben sind werden toleriert, wenn sie von einem anscheind progressiven linken blog kommen.

    ““wilders ist aber kein rechter im klassischen sinne.
    und ihn als rassisten abzutun wird dem problem, dem er sich annimmt und das viele einfach ignorieren nicht gerecht.”

    Was ist er denn? Ein Rechter eben, ob klasssich oder nicht. Der Probleme nimmt er sich nicht an, sondern sieht zu, dass er sie den Wehrlosen in die Schuhe schiebt. Seit wann ist die Suche nach einem Sündenbock ein Verdienst, den es zu loben lohnt??”

    ich habe einen arbeitskollegen. halb israeli halb holländer von dem weiss ich aus erster hand: juden können in amsterdam nur auf die strasse, wenn sie nicht als solche zu erkennen sind.
    sonst laufen sie gefahr opfer eines mobs morokkanischstämmiger jugendlicher zu werden. das ist ein fakt. und dass das ein fakt ist, ist ein problem.
    wenn wilders sich dem annimmt, dann ist er deshalb kein rechter.
    jemand der sich gegen judenhass, frauenfeindlichkeit und schwulenhass in einem nicht zu vernachlässigenden teil seiner gesellschaft einsetzt ist deshalb kein rechter. jemand der fordert, dass – wenn juristisch möglich – straftäter abgeschoben werden ist deshalb kein rechter.

    warum schiebt er irgendetwas wehrlosen in die schuhe.
    zugegeben: aktionen wie den koran zu verbieten, halte ich für wenig sinnvoll.

  109. 109
    Topper

    Bin mehr durch Zufall hier gelandet und weiß nach diesem Artikel auch warum.
    Welch ein naiver Sud. Ich denke, das grösste Problem in Deutschland sind nicht die Migranten selbst, sondern die deutschen Verharmloser, Politiker wie Frau Roth und Herr Wowereit – oder eben der Verfasser dieses Blog-Beitrages.

    herzlichst, Topper

  110. 110

    @#778781: HATSCHI!!!

    Ach, meine verdammte Demagophilen/Möchtegernrealisten-Allergie.
    Integrationserfahrungsferne Schichten. Ein grunddeutsches Problem.

  111. 111
    Mike

    @Johnny Haeusler (34)

    Danke!

  112. 112

    Man stelle sich vor, Herr Sarrazin hätte auch nur einen kleinen Teil seines Buchhonoras dazu verwendet, den einen oder anderen Verein, der sich um die Intergration von Kindern über das Mittel Sport bemüht, gespendet. Aber ein solches scheint ja für einen solchen Mann jenseits seines Vorstellungsvermögens zu liegen.

  113. 113
    2 mal hintereinander Werwölfe

    ja, das Thema ist schon „alt“ und schimmelig.
    Leider will der Schimmel immernochnicht verschwinden & ich führe fast täglich Diskussionen mit pseudointelektuellen deutschen Angsthasen.

    Gerade Weitsicht & klare Benennung der Tatsachen fehlt meiner Meinung nach bei jeder öffentlichen „(Schein)Debatte“ rund um den Rechtspopulisten Sarrazin.

    Auch sehr gut dargelegt hat es Serdar Sumuncu , als er ganz gut den Nagel auf den Kopf getroffen hat (auffallend wie Markus Lanz einerseits nichts verstanden hat & immerwieder versucht das verbale Ruder an sich zu reissen. Sehr bezeichnend auch, wie er versucht Sarrazzins Machwerk in Schutz zu nehmen! …aber das ist ein anderes Thema!).

    http://www.youtube.com/watch?v=vsGTiy_LeNg

    Zurück zu Sarrazin:

    Ein minderbemitteter, Menschenverachtender (ich erinnere: „Das herausragendste Exemplar dieser ’nichtsnutzigen Gattung‘ ist in Deutschland der Hartz-IV-Empfänger.“) Nazi
    bekommt nun Applaus von der nichts raffenden & teilweise auch pseudointelektuellen Bevölkerung auf die er Monate zuvor gespuckt hat.
    Nichts dazugelernt!

    Ein Nazi. Nichts anderes ist er. Die NPD feiert jede seiner Thesen, sein Buch könnte glatt ein neues „Mein Kampf“ sein. Glücklicherweise ist er nicht ganz so „charismatisch“ wie ein Jörg Haider…!

    Und der pure Wahnsinn ist ja, dass dieser Kerl, der selbst keine 2 zusammenhängenden Sätze von sich geben kann & seine Aussagen vor laufender Kamera immerwieder revidiert („das habe ich so nicht gesagt… *heul!*), sich ein verzerrtes Urteil erlauben möchte und seinen geistigen Dünnpfiff auch noch publizieren will.
    „Deutschland schafft sich ab.“ Und wenn schon!

    Hier übrigens 3 sehr gute Links, wie ich finde, die den rechten Schwachfug von Schmalbürste Sarrazin recht gut wiederlegen (auch wenn er sich immerwieder selbst wiederlegt, mit falschen Statistiken oder an den Haaren herbeigezogenen Zusammenhängen. Nur merkt das die ach so kluge deutsche Herrenrasse ja nicht…!).

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=6572

    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/3990/der-elitare-kleinburger

    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/4005/morbus-sarrazin