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Schulwechsel in Berlin

Berliner Eltern mit Kindern, die kurz vor dem Verlassen der Grundschule stehen, wissen anhand des Titels sofort, wovon ich rede. Für alle anderen mag die Situation jedoch auch interessant sein, denn sie zeigt, in welchen Bildungsmiseren wir stecken.

Für den Wechsel von der Grund- auf die weiterführende Schule hat sich in diesem Jahr in Berlin einiges geändert, was Schulen, Lehrer, Eltern, vor allem aber Schüler verwirrt, verunsichert und ins Chaos stürzt. Dabei ist der Gedanke hinter den Änderungen gar kein schlechter.

Eine Schule für alle. Und noch eine für die anderen.

In Berlin gibt es ab 2011 keine Haupt-, Real- oder Gesamtschulen mehr. „Gemeinsames Lernen ab der siebten Klasse“ heißt der Zaubersatz, und daher gibt es in Berlin nur noch „Integrierte Sekundarschulen“, die den Schülern je nach Veranlagung, Fähigkeit und Wunsch unterschiedliche Abschlüsse an einer einzigen Schule ermöglichen:

MSA = Mittlerer Schulabschluss (früher Realschulabschluss)
BB = Berufsbildungsreife (früher Hauptschulabschluss)
eBB = erweiterte Berufsbildungsreife (früher erweiterter Hauptschulabschluss)
Abitur

Ach ja, und Gymnasien gibt es natürlich weiterhin, denn zuviel gemeinsames Lernen war dann wohl doch zuviel gemeinsames Lernen. Irgendein Privileg sollte schon noch sichtbar bleiben.

Dennoch, die Idee, Schülern individuelle Abschlussmöglichkeiten an einer Schule zu bieten, ist eine gute. Und dass zu Beginn einer solchen Reform nicht alles sofort rund läuft, sollte niemanden überraschen. Ob die Änderungen aber tatsächlich gerade den schwächeren Schülern helfen, die durch den bisherigen Besuch einer Hauptschule oftmals bereits mit elf Jahren auf dem sozialen Abstellgleis landeten, darf zumindest in diesem Jahr stark bezweifelt werden, denn die Praxis der Umsetzung ist die reinste Hölle.

Die Reform vor der Reform

Der Jahrgang derjenigen Berliner Kinder, die 2011 auf die weiterführende Schule wechseln, erlebt nämlich bereits die zweite Reform ihrer noch jungen Schullaufbahn. Im Jahr ihrer Einschulung fiel die sogenannte „Kann-Regelung“ weg, nach der man ein Kind mit sechs oder auch erst mit sieben Jahren einschulen konnte. Seither müssen Berliner Kinder in dem Jahr eingeschult werden, in dem sie das sechste Lebensjahr vollenden. Was für den Einschulungsjahrgang der aktuellen Schulwechsler bedeutete, dass Kinder von fünf bis sieben Jahren in den ersten Klassen landeten:

1) Die Kinder, die im Vorjahr „zurückgestellt“ wurden, nun also bereits sieben Jahre alt waren
2) Die Kinder, die zu Beginn des Einschulungsjahres sechs wurden
3) Die Kinder, die erst am Ende des Einschulungsjahres sechs wurden, also bei Einschulung noch fünf waren

Womit schnell klar wäre, warum in diesem Jahr ein paar tausend Kinder mehr als üblich die Grundschulen verlassen. Und warum dieses Jahr ein eher mittelgroßartig passendes Jahr für die Einführung einer weiteren Reform ist.

Some schools are bigger than others

Jedes Kind, das 2011 in Berlin die Grundschule verlässt, erhält mit dem Halbjahreszeugnis eine von zwei möglichen Empfehlungen: Entweder, es wird für das Gymnasium empfohlen, oder eben nicht. Ein Kind mit Gymnasialempfehlung kann sich natürlich auch für eine Sekundarschule entscheiden, denn auch dort kann es das Abitur machen, eine Möglichkeit, von der nicht wenige Eltern und Schüler Gebrauch machen wollen, denn auf der Sekundarschule hat man insgesamt 13 Jahre Zeit für das Abitur – auf dem Gymnasium muss man es in 12 Jahren schaffen. Diesen Stress möchten sich viele Eltern und Schüler verständlicherweise ersparen.

Wenn es denn so einfach wäre.

Die Schul-Entscheidung steht unter den gegebenen Voraussetzungen unabhängig vom Wohnort völlig frei, und so geben Eltern Anfang Februar den Schulwunsch in einem Formular an. Zu diesem ersten Wunsch sind ein zweiter und dritter möglich und es ist eine „Abarbeitung“ in Reihenfolge vorgesehen: Wenn es mit dem Erstwunsch nicht klappt, weil die Schule voll ist, dann wird es ja vielleicht die zweite oder dritte Wunschschule. Vielleicht aber auch nicht. Denn ob des oben beschriebenen extra starken Jahrgangs ist mir keine Schule bekannt, die nicht mit Erstwunsch-Anmeldungen überflutet sein wird – die Chance also, das irgendeine Schule überhaupt Platz für Zweit- oder gar Drittwünsche haben wird, geht gegen Null.

Zudem sorgt das Überangebot an Schülern dafür, dass sich auch die Sekundarschulen ihre zukünftigen Schüler sehr genau, nämlich nach Noten, aussuchen können – zumindest zum größten Teil, denn ein weiterer Teil der Plätze soll bei zu vielen Erstbewerbungen verlost werden.

Die Sekundarschulen wählen also die besten Schüler unter den Erstbewerbungen aus und verlosen weitere Plätze ebenfalls unter den Erstbewerbern (wir gehen mal davon aus, dass sie das tatsächlich tun), von denen mehr als ausreichende Zahlen vorhanden sind. Zweitbewerber? Drittbewerber? Keine Chance. Und wer von seinen drei Wünschen leider gar keinen bekommt (entweder, weil seine Noten zu schlecht waren oder das Glück ihm nicht hold), der landet eben dort, wo noch irgend etwas frei ist. Ein nur mittelmäßiger oder gar schlechter Schüler, dessen Zuhause vielleicht zudem nicht besonders engagiert und interessiert an seiner Schullaufbahn ist, braucht viel Glück.

So wie zuvor auch.

Viele Schulen reagieren und richten zusätzliche Klassen ein, und mein Gefühl nach unzähligen Schulbesichtigungen in den letzten Wochen und Monaten sagt mir, dass die Schulen wirklich bemüht sind, so viele Schüler wie möglich unterzubringen, die an die jeweilige Schule wollen. Doch irgendwann sind auch die Möglichkeiten solcher „Ausbauten“ ausgeschöpft, Sicherheiten gibt es nicht und die Stimmung bei den Lehrern, Eltern und Kindern ist mit „angespannt“ äußerst freundlich umschrieben. Womit auch das größte Manko an der aktuellen Reform erfasst wäre.

Die Schlacht ums kalte Schulbuffet

Berliner Schüler erleben ihren Wechsel auf die weiterführende Schule als Mischung aus zusätzlichem Leistungsstress, Chaos und hoffnungsvollem Bangen. Eltern stehen beim Versuch, alles zu überblicken, unter Dauerstrom und hetzen mit ihren Kindern von einem Termin zum nächsten. Ich habe Eltern gesprochen, die Vorstellungstermine (denn auch die gibt es noch) mit ihren Kindern „trainieren“ und strategisch absprechen. Öffentliche Informationstermine an Schulen sind völlig überlaufen, bei einzelnen Veranstaltungen kommt es zu absurd-grotesken Szenen, wenn sich Eltern um die ausliegenden Formulare beinahe prügeln oder das Weitergeben eines Kugelschreibers verweigern. Gleiche Chancen für alle, aber ich will zuerst.

Vorwerfen kann man es den Eltern kaum, denn am Ende bedeutet Zurückhaltung wahrscheinlich Benachteiligung. Das Ziel dieser Reform jedoch, die stärkere Gemeinsamkeit nämlich, die ist schon vor dem Start der neuen Schulart in Berlin in der Tonne gelandet. Schülerinnen und Schüler, nicht schon in der Grundschule ein Überflieger waren, werden auch jetzt nur mit viel Glück bessere Chancen als zuvor bekommen. Drücken wir ihnen die Daumen.

59 Kommentare

  1. 01

    Das erinnert mich sehr an die Gesamtschuldiskussion (jetzt: Neue Mittelschule) in Österreich. Noch sind wir hier nicht über die 10%-Schulversuch-Hürde gelangt und da werden politische Geplänkel auf den Rücken der Schüler ausgetragen. Aber, so wie ich Österreich kenne, wird das, wenn man sich mal geeinigt hat, mindestens genauso chaotisch zugehen wie bei euch in Berlin :/

  2. 02

    Wenn ich mich nicht irre, gibt es noch ein anderes Problem, das den Schulwechsel ad absurdum führt. Und zwar ist es in Berlin und Brandenburg nicht mehr möglich, nach dem erfolgreichen Abschluss der geläufigen Realschule auf das Gymnasium zu wechseln, was früher völlig normal war. Heutzutage müssen sich Eltern und/oder unerfahrene Kinder viel früher entscheiden, ob sie in ferner Zukunft mal das Abitur in den Händen halten wollen. Das heißt aber letztendlich, dass dieser ‚geläufige‘ Wechsel nur noch nach der 8. Klasse möglich ist, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich das Lernniveau, ohne es wertend zu meinen, natürlich an diesen Schulen ab den höheren Klassen nach unten reguliert, was heißt, dass in der zehnten Klasse wirklich nur noch Schüler sitzen, die kein weiteres Bildungsniveau anstreben. Dass das natürlich für ein unangenehmeres Klima intern sorgt, sollte klar sein und scheint mir eine Veränderung zu sein, die erschreckende Konsequenzen mit sich führt.

  3. 03

    Ich bin auch sehr gespannt, ob sich wirklich etwas ändert. Schön weil nötig wäre es. Bisher ist unser Bildungssystem ja keineswegs der vielbeschworene Weg aus geistiger und finanzielelr Armut. Eher im Gegenteil wurde und wird im dreigliedrigen Schulsystem die Klassengesellschaft zementiert. diente und dient also bestenfalls der Besitzstandswahrung einiger.
    Sollten sich die Zustände bessern bliebe natürlich noch die Sache mit den Privatschulen. Mit jemandem aus Salem will man sich im Einstellungsverfahren nicht messen müssen. Stallgeruch trägt immer noch am weitesten.

  4. 04
    Heiko

    vielleicht wird ja alles besser, wenn sich unsere heute schwangere familienministerin mal selbst in einem überfüllten klassenraum um ein formular oder nen kugelschreiber prügeln muss.
    die berliner zustände erinnern an die einführung des g8 in bayern als man nachmittagsunterricht einführte, zu beginn keine essensmöglichkeiten hatte, den minderjährigen schülern aber aus versicherungstechnischen gründen nicht gestatten konnte, sich beim bäcker gegenüber eine semmel zu kaufen. reform ohne hirn, einfach nur der reform willen… und die guten ansätze bleiben dort, wo auch die schlechteren schüler bleiben – auf der strecke…

  5. 05
    Wolfgang

    Bei solchen Auswahlverfahren kann man dann nur hoffen, dass neben den Noten nicht doch noch zusätzlich Faktoren wie der Name oder die Herkunft eine Rolle spielen. Komischerweise ist nämlich in manchen sehr begehrten Einrichtungen überraschenderweise doch noch ein Platz für das Kind eines Doktors, Politikers, Anwalts oä. frei.

  6. 06

    Dazu nur zwei marginale Beobachtungen aus eigener **Erfahrung**:

    – Bei Schulprojekten (kreativees Schreiben) seit 2002 habe ich nicht selten gerade an Hauptschiulen Neunklässler gefunden, dei ihren Mitschülern weit voraus waren und glatte einserschnitte hatten. Und das waren oft leute mit Migrationsbackground, die eben bis zur 4. Klasse noch nicht ‚durchgstartet‘ waren. in BW haben dei dann meist in der ‚werkrealschule‘ noch die Klasse 10 gemacht und sichd mit ihrem realschulabschluss dann auf Wirtschafts- oder Tech- oder Sozwiss- Gymansium der in den Beruf. (keine Statistik, nur direktes Erleben bei mir.)

    – in Acht Jahren Lehrerdasein (incl 1 Jahr an einer GHWRS (Grund- Hauot udn werkrealschule), und ein Jahr in einem Privatinternat hab ich viel gesehen. U.a. vor allem an Gymuis Leute, dei da nicht glücklich oder richtig waren (und vor allem Migrationskids an Hauptschulen, die da auch falsch waren. Ich hatte ne Achtklässlcerin, dei las Alexandre Dumas auf Russisch und steckte an der Hauptschule…)

    Für diese ‚Kids die auf der falschen Schule‘ sind, hört sich so ein Sekundarschulkonzept sehr gut an. Und ggf. können dann auch die anderen am Gymi besser arbeiten, weil die Anzahl der ‚Bremser‘ sinkt.

    Menschen entwickeln sich kognitiv verschieden schnell und die ‚Kapazitätsgrenzen‘ liegen bei vielen an ganz verschiedenen Stellen. (Wenn man mal 10/11. Klässler erlebt hat, die einfach nur noch da sitzen und NICHTS blicken, weil es langsam und definitiv abstrakt wird, dann weiß man, was ich meine.)
    Ein Schulsystem zu bauen, dass da für jeden optimal ist, ist schwer möglich.

    Die ganzen Randbedingungen, die du schilderst sind natürlich ätzend. Das sind sie aber auch bei ‚regulärer Dreigliedrigkeit‘ sehr oft. ich spar mir mal die Anekdoten ;)

  7. 07
    Jenny

    „Dennoch, die Idee, Schülern individuelle Abschlussmöglichkeiten an einer Schule zu bieten, ist eine gute“

    Aber eben nur die theoretische Idee. Schon auf den Gesamtschulen in den 80er ging dieses Modell komplett den Bach runter. So neu ist der Gedanke nicht. Realität ist leider, und das sag ich gar nicht gerne, nicht die besseren Schüler stützen die schwächeren, sondern eher umgekehrt wird ein Schuh draus. Da sitzt dann ein guter Schüler mit gymnasialer Empfehlung in der Klasse der Sekundarschule um unbeschwert in 13 Jahren sein Abi zu machen, mit einem schlechten Hauptschüler, möglich auch einem Verweigerer. Was, Herr Zöllner erwarten sie nun?

    Ich jedenfalls hab die Reform noch nicht begriffen, erklär mir jemand diese, mal abgesehen von der positiven Tatsache, dass in 40 Jahren ein Millimeter Bewegung aufgekommen ist.

  8. 08
    Sebi

    Ich kenne mich in dem Thema nicht besonders gut aus. Was ist denn jetzt der Unterschied der Sekundarschule zur herkömmlichen Gesamtschule? Dort sind doch auch alle weiterführenden Schulformen und Schüler integriert.

    Als Außenstehender rege ich mich schon länger ziemlich über die dauernden (Bildungs)Reformen auf, da sich mir einfach der Sinn nicht erschließen will. Was ist an den alten Schulformen so falsch gewesen? Warum beschließt man alle paar Augenblicke neue Verfahrensweisen? Warum lässt man sich von PISA Studien so dermaßen beeinflussen um panisch und voreilig Dinge zu ändern die Jahrzehnte gut funktionierten?
    Wenn was geändert werden sollte, dann die Anzahl der Lehrer und möglichweiser deren Ausbildung.
    Das sind jetzt nur ein paar Gedanken von mir gewesen, ´tschuldigung fürs Off Topic. Die Frage im ersten Abschnitt ist aber nicht rhetorisch, das interessiert mich wirklich :)

  9. 09
    ElWiegaldo

    @#780121:

    „Was ist an den alten Schulformen so falsch gewesen?“
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33385/1.html

    Zumindest diese Frage kann geklärt werden.

  10. 10
    Peter H aus B

    Was bin ich froh, das unser Sohn auf einer Rudolf-Steiner Schule ist.

    Keine Experimente auf Kosten der Kinder. Sind doch keine Meerschweinchen.

  11. 11
    Simon

    Oh man und ich lese Schusswechsel…

  12. 12

    @#780121: Die größte Neuerung ist, dass, neben dem Gymnasium, die Sekundarschule die einzige Schulform ist, also Hauptschulen und Realschulen abgeschafft sind. Ob das tatsächlich ein Fortschritt ist oder ob manche Schulen nur ihren Namen haben, aber ihre Schülerschaft behalten, bleibt abzuwarten. Besonders optimistisch bin ich bisher allerdings nicht.

  13. 13
    vicebrot

    @#780125: ich auch :)

  14. 14
    Sebi

    @#780122:

    Danke für den Link. Jedoch sehe ich dieses Problem durch die neue Sekundarschule auch nicht gelöst. Ich finde es auch bedenklich, dass Haupt- und Realschulen von vielen als minderwertige Schulen gesehen werden. Was ist schlecht an einem guten Haupt- ode Realschulabschluss? Wenn man diesen Schulen die Qualität abspricht ist es natürlich logisch diese als nächsten Schritt abzuschaffen.
    Engagierte Schüler und Schüler mit engagierten Eltern und/oder Lehrern werden immer ihren Weg machen. Für Kinder aus bildungsfeindlichem Umfeld wird es in jeder Schulform schwer, da kann man an den Schulen „rumdoktorn“ wie man will.

  15. 15
    Sebi

    @#780126:

    Ah, okay. Das hatte ich nicht bedacht. Also wurde die Gesamtschule abgeschafft zugunsten einer verpflichtenden Gesamtschule.

  16. 16
    Steinerlei

    @#780124:
    Ohweh, ohweh. Dann hast Du noch nicht begriffen in welcher Sekte Du gefangen wurdest. Und unsozial ist so eine Abgrenzung obendrein. Armutszeugnis!

  17. 17
    stimmviech

    Gebildete und wohlhabende Eltern schicken ihr Kind auf eine gute Privatschule, vermeiden damit Migrantenterror und Bildungswüste. Und das Kind bekommt die bildungstechnischen Voraussetzungen dafür, in den zwanziger Jahren in die USA auszuwandern und dort ein kulturell niveauvolles Leben mit westlichen Werten zu führen. Ist doch gar nicht so schwer, oder?

  18. 18
    Ralph

    Das klingt alles sehr dramatisch – jedenfalls unter der Prämisse, dass die Unterschiede zwischen Schulen der gleichen Schulform sehr groß sind. Wenn die Zukunftsaussichten eines Schülers auf Messers Schneide stehen, abhängig davon, ob er Sekundarschule A oder Sekundarschule B besuchen darf, dann ist das System zweifellos mangelhaft.

    Aber Moment mal: Liegt der Fehler im Zuweisungsverfahren oder nicht doch eher in den Qualitätsunterschieden zwischen den Schulen? Wie sähe angesichts solch entscheidender Unterschiede ein gutes Verfahren aus? Wäre eine Methode unter Berücksichtigung des Wohnorts etwa gerechter?

    Das Problem im Wesentlichen auf die überdurchschnittliche Größe des aktuellen Schülerjahrgangs zurückzuführen, wäre meines Erachtens ein Irrtum. Auch bei kleineren Jahrgängen würden sich die Erst-, Zweit- und Drittwahlen auf bestimmte Schulen konzentrieren und deren Kapazität sprengen – wenn man denn davon ausgeht, dass die Unterschiede zwischen den Schulen tatsächlich so gewaltig sind.

    Und genau auf diese implizite Voraussetzung bezieht sich meine eigentliche Frage: Gibt es wirklich eine so große Varianz bezüglich der Qualität der Schulen (auch in Anbetracht dessen, dass Schüler letztlich von Menschen geprägt werden, nämlich insbesondere von einzelnen Lehrern)? Falls ja: Kann es dann überhaupt ein gerechtes Verteilungsverfahren geben?

  19. 19
    Martin

    Ich war auf einer Gesamtschule, das war ok. Aber letzlich fehlt mir der Vergleich mit einem Gymnasium.
    Was ich dort insbesondere bemerkt habe: Schulabschluss ist eher eine Habitusfrage und weniger eine Frage von Intelligenz oder solchen Dingen.

  20. 20
    rhys

    Waldorf ist keine Alternative. Das ist Gehirnwäsche pur.

    Zurück zum Thema: Freiwillig geht kein Erwachsener mit 30 anderen, nicht selbst ausgesuchten Erwachsenen mindestens 9 bis 10 Jahre tagtäglich für wenigstens 7 Stunden in einen 30m2 kleinen Raum um einem weiteren, älteren Erwachsenen die meiste Zeit möglichst voll konzentriert auf die Lippen zu schauen, um zu einem unbestimmten, späteren Zeitpunkt die siebzehn unterschiedlichsten Inhalte wahrheitsgetreu, fehlerfrei und auswendig wiederzugeben.

    Von Kindern wird das Folterwerk selbstverständlich erwartet und schlimmer noch, über deren gesamte Zukunft wird in den meisten Fällen auf diese ungeheuerliche Art entschieden. Die Glücklichen kommen da irgendwie raus, aber viele ertrinken (im wahrsten Sinne des Wortes).

  21. 21
    Elblette

    Bei uns in Hamburg werden auch gerade die Schulformen zusammen gelegt, allerdings werden nicht auch noch die Einschulungstermine verschoben – das hätte noch gefehlt bei dem ganzen Drama um die Hamburger Schulreform. Grundsätzlich finde ich die Zusammenlegung gut, mal sehen, wie es wird. In den Grundschulen sind jedenfalls die Schülerzahlen auf 19 bzw. 23 pro Klasse gesenkt worden, in unserem „benachteiligten“ Stadtteil also auf 19. Ist ja auch schonmal was. Und ja, die Schulen sind schon sehr unterschiedlich, von der Zusammensetzung der Schüler her, von den Methoden und Profilen. Das ist wirklich eine schwere Entscheidung.

  22. 22
    Sebastian

    wenn es nur zwei schulen gibt, -gymnasium und gesamtschule, sehe ich das als nicht so problematisch an. natürlich wird das gymnasium noch elitärer, dadurch mindert es aber zumindest diese brandmarkung „hauptschüler“. klar sind klassenräume überfüllt aber das liegt ja an fehlender organisation. es steht doch am ende für jedes kind ein platz zur verfügung oder?

  23. 23

    Ich denke mal. dass sich durch den neuen Weg leistungsschwächere Schüler verbessern können und die Reform ist für mich auch im Sinne eines stärkeren Intergrationsgedanken. Die Frage ist nur, ob das ganze nicht auf Kosten der leistungsstärkeren Schüler geht. Gut, für diese Schüler gibt es ja dann noch die Gymnasien. Aber da sollten wir die anstehende Wahl in Berlin abwarten. Wenn sich dort die die Grünen druchsetzen, wird es wahrscheinlich auch bald keine Gymnasien mehr geben.

  24. 24

    @#780145: Das hast Du schön gesagt.

  25. 25

    Ich denke, dass es nur von Vorteil sein kann das wir jetzt eine schwangere Familienministerin haben. Sie muss sich in den nächsten Jahren selbst mit diesen Problemen auseinandersetzen oder sieht vielleicht die selben Probleme auf sich zukommen. Da kann es nur besser werden.

  26. 26
    karnevalist

    Das dreigliederige Schulsystem hat doch dieses Land zu dem gemacht was es ist oder mal war. Liebe Sozialisten: Es sind nunmal nicht alle Menschen gleich, warum muß mit Gewalt ein seit Jahrzehnten bewährtes Schulsystem nur der Reform willen geändert werden? Ich für meinen Teil bin froh das mein Sohn auf ein Gymnasium in ländlicher Gegend geht und dort nicht von lernunwilligen „Mitschülern“, aus welchem Prekariat auch immer, gebremst wird.
    Ganz schlimm daran: Die sog. Volksvertreter die Kindern dieses Schulsystem zumuten schicken ihre eigenen Kinder natürlich auf „Bessere“ Schulen. Wählt sie doch endlich ab, aber bitte nicht mit den Linken. Die schaffen Noten dann ganz ab und alle sind gleich(doof).

  27. 27

    @#780164: Die Familienministerin hat nix mit Schule zu tun – Bildung ist bei uns Ländersache!!!

  28. 28
    ElWiegaldo

    @#780165:
    „: Es sind nunmal nicht alle Menschen gleich, warum muß mit Gewalt ein seit Jahrzehnten bewährtes Schulsystem nur der Reform willen geändert werden?“
    Weil wir es uns nicht mehr leisten können mehr als zwei drittel aller Jugendlichen abzuschreiben?

    Ausserdem geht es doch nicht um das Gleichmachen von Menschen, sondern um das bieten von gleichen CHANCEN und das mein Lieber Karnevalist ist leider in unserem Ständeschulsystem nicht gegeben.
    In unserem Schulsystem zählen eben NICHT Leistung und Intelligenz (wie auch immer man sie misst), sondern Herkunft und Eltern.

    Grüße
    ElWiegaldo

  29. 29
    sw

    Wir haben uns letztes Jahr für die Sekundarschule und gegen das Gymnasium entschieden, um unserem Sohn den G8-Stress zu ersparen. Wie Du waren wir der Meinung, dass sich viele Familien so entscheiden würden und die Klassenzusammensetzung dementsprechend wäre. Wir haben es sehr bereut. Die Gesamtschule-Highlights (Sophie-Scholl etc.) ausgenommen, verirrt sich kaum ein Kind mit Gymnasial-Potential an eine Sekundarschule. In der Klasse unseres Sohnes sind genau zwei Kinder mit Deutsch als Muttersprache, die meisten haben eine grottenschlechte Vorbildung und ein miserables Benehmen. Da Lehrer fehlen – wie überall in Berlin – ist die geplante Binnendifferenzierung kaum möglich. Obwohl diese Schule sehr engagierte Lehrer und ein tolles Konzept hat, sind wir sehr unzufrieden.

  30. 30

    @rhys

    „Waldorf ist keine Alternative. Das ist Gehirnwäsche pur.“

    Schön, dass du dich mit dem Theam auseinandergesetzt hast (NOT).
    Ich selber bin kein Waldorfer und hilet die immer für Spinner. Jetzt wohne ich mit einer Waldorflehrerin zusammen. Hier die Fakten:

    KEIN Schulwechsel nach der 4ten Klasse. Waldorfschüler bleiben normalerweise bis zur achten Klasse in der gleichen Klassengemeinschaft und haben dabei den gleichen Klassenlehrer (alle 8 Jahre lang). Das heisst der Lehrer kennt seine Kinder und hat ihre gesamte Entwicklung gesehen.

    Es gibt keine Notenbewertungen, dafür echte Zeugnisse in denen der Lehrer Seitenlang schreiben muss, wie sich das Kind wirklich entwickelt hat (nicht einfach Mathe von 2 auf 3).

    Starke Einbindung der Eltern in die Schulprozesse ist üblich. An der Schule hier gibt es ein Schulparlament von Lehrern, Eltern und Schülern.

    Gehirnwäsche habe ich an keiner Stelle bis jetzt gefunden. Ja, es gibt im Waldorfumfeld auch einige esoterische Spinner. Aber die meisten (guten) Lehrer wollen einfach nur das Beste fürs Kind.

    Ich persönlich habe für mich entschieden: Mein Kind wird nur auf eine Privatschule gehen.

  31. 31
    Peter H aus B

    @#780132: Klar, du musst es ja wissen…
    Selber da gewesen? Mal mit dem Thema auseinandergesetzt? Eher nein, sonst würden nicht solch dämliche Sprüche kommen.
    Und unsozial ist jetzt auch schon, seine Kinder nicht in die Staatsschulen zu schicken? Get a Life!

    @rhys: Klar, die kommen alle komplett umgepolt aus der Schule.
    Wie wär’s, sich erstmal mit dem Thema zu beschäftigen, anstatt sarrazinische Sprüche zu machen?

    Lasst eure Kinder auf den Staatsschulen verblöden und kaputt machen.

  32. 32
    grissini

    Was derzeit in dieser Diskussion ein wenig fehlt, ist die Tatsache, dass es vielleicht noch andere Kriterien gibt als die Schulform oder den „guten Ruf“ einer Schule.
    Was bringt es dem Kind, wenn es jeden Morgen eine Stunde mit Auto, Bus und Bahn bis ans andere Ende der Stadt gefahren wird um dort zur Waldorfschule zu gehen?
    Wenn das Kind die Klassenkameraden treffen will, die dann auch über das ganze Stadtgebiet verstreut sind ist das ein immenser Organisations- und Zeitaufwand.

    Es bringt doch für Alle, Kinder und Eltern einen enormen Zuwachs an Lebensqualität, wenn die Schule möglichst „neben an“ ist und auch noch die Freunde aus der Nachbarschaft in die selbe Klasse gehen.

    Aber diese Beweggründe scheinen für eine Vielzahl von Eltern eher nebensächlich zu sein.
    Ich kann diese Panikdiskussionen über Schulwahl, Kindergartenwahl, Gymnasiumwahl nur noch schwer ertragen.
    Dieses zusammenstückeln von Gerüchten Vorurteilen und Halbwissen welcher Lehrer, wo, was, wie gemacht hat, über Unzulänglichkeiten diverser Schulleiter und Erzieher. Was wahnsinnig gut sein soll, und was gar nicht geht…
    Letztlich scheinen viele Eltern Angst zu haben übervorteilt zu werden.
    Letztlich scheinen viele Eltern aber auch noch nicht begriffen haben, das es der Sinn des Kinderhabens nicht ausschließlich sein kann, den Nachwuchs durch eine Bildungsmaschinerie durchzupeitschen, um ihn fit zu machen für eine globalisierte Welt.

  33. 33
    Steinerlei

    @#780172:

    Das Pöbeln ist typisch – Dein Spross ist noch nicht durch den Rubikon.
    Ja, ich habe viel Erfahrung in diese Angelegenheit. Frag ruhig nach.

    Und… ich bestätige @rhys

  34. 34
    Chris

    Mein Kind (7) geht auf eine Gemeinschaftsgrundschule, d.h., wenn ich es richtig wiedergebe, dass sie bewusst mit Älteren und Jüngeren in einer Art Klasse sind. Oder so.
    Meine Erfahrungen, tlw. auch als Reaktion auf Äußerungen hier:
    1. Was ist das Problem mit Noten? Mein Sohn will welche (er ist ehrgeizig, will was können, will das belegt sehen…), ich will welche (ich muss verstehen können, wie er sich entwickelt). Diese blabla-Beurteilungen helfen weder ihm noch mir, weil da nicht drin steht, was er konkret tun muss, um besser zu werden. Wer sie wohl nicht will: Die Schule. Vermuteter Grund: Schaffung von Intransparenz und Konfliktvermeidung.

    2. Die Gemeinschaftlichkeit mit Jüngeren und Älteren funktioniert gut und wird von den Kindern akzeptiert. Ob sie notwendig ist, für irgendwas, weiß ich nicht.

    Insgesamt habe ich zunehmend keine Lust, mein Kind Experimenten auszusetzen. Ich habe mit den Zuständen in West-Deutschland der 80er keine Probleme gehabt, evtl., weil ich davon profitiert habe. Ob es zur Verbesserung der Chancengleichheit ein komplett anderes System (oder viele neue Systeme) braucht, scheint zweifelhaft, vielleicht „nur“ mehr Geld für Haupt-/Realschulen. Deren Lobby ist wahrscheinlich aber überschaubar.

  35. 35
    Kiki

    @#780164: Mal abgesehen davon, daß sie sich in ihrer privilegierten Position garantiert nicht mit denselben Problemen wird herumschlagen müssen, will ich doch schwer hoffen, daß die Frau nicht mehr im Amt ist, wenn ihre Kinder dann irgendwann im schulfähigen Alter sind …

  36. 36
    Steinerlei

    @#780178:
    Sehr, sehr gut, ich stimme Dir in jedem Punkt absolut zu!
    Das Kind kann durchaus ein zufriedener und glücklicher Mensch werden, wenn die Eltern es hierbei nach besten Wissen unterstützen. Und dabei ist die Schulfrage nur eine von vielen weiteren Fragen.

  37. 37
    stimmviech

    Ich verstehe die Probleme der Mitdiskutanten nicht. Die Schulreform dient doch nur dazu, die Lernprobleme des Prekariats in der Wissensgesellschaft politisch unsichtbar zu machen und nämliches Prekariat ruhigzustellen. Eltern, die ihre Kinder vor dem Abiturstreß schützen wollen oder sogar aus ideologischen Gründen mit den Massen zusammenlassen wollen, haben dies nicht verstanden und schaden ihren Kindern. Ein gebildeter Nomalverdiener macht halt mit seinen Kindern öfter mal Hausaufgaben und bekommt sie so ganz locker auf Gymnasialniveau. Und Leistungsträger mit entsprechendem Einkommen schicken ihre Kinder auf Privatschulen. Da gibt es keinen Prekariatsterror oder umgekehrten Rassismus. Und nach einer hervorragenden Ausbildung sind diese Kinder dann in den zwanziger Jahren befähigt. den Moloch Europa mit dem sich abzeichnenden religiösen Faschismus in Richtung USA zu verlassen.

  38. 38

    @#780165:

    Und weil du ja jedes Kind in seiner Einzigartigkeit achtest, setzt du dich ein für ein System, das genau drei verschiedene Schubladen kennt. Das entspricht natürlich den individuellen Bedürfnissen der Kinder. Glaubst du das ernstlich??
    Man könnte sich auch für den gleichzeitigen Einsatz zweier Lehrer einsetzen, womit man sicherlich noch am ehesten Erfolge in Sachen zugeschnittene Förderung erreichen könnte, aber das ist dir sicherlich zu gewagt.

    Und natürlich predigt es sich am schönsten immer noch von oben. Mal ganz ehrlich, geh in dich: würdest du das dreigliedrige Schulsystem auch dann noch loben, wenn dein Sohnemann nur die Real- oder gar Hauptschule besuchen dürfte?

    Deine Klischees von Leistungsverweigerern und den natürlicherdings Hochbegabten kannst du dir getrost an den Hut stecken. in Deutschland entscheidet elterlliches Engagement noch immer am häufigsten über den schulischen Werdegang der Kinder, nicht deren persönliche Begabung.

    Ich denk‘ mal, du würdest dich als konservativ bezeichnen. Nimm dir darum Folgendes zu Herzen: Konservativ zu sein bedeutet, das Feuer zu bewahren und nicht um die Asche zu tanzen.

    Wo wir gerade beim Thema sind: Das schönste am dreigliedrigen Schulsystem sind die Aufstiegshürden. Es ist annähernd unmöglich, einmal eingestuft, aufzusteigen. Das…hat…geschlaucht. Von der Hauptschulempfehlung bis zum Abitur war es ein verdammt weiter Weg.

    Deine tiefschwarz eingefärbte, ideologisch überfrachtete, bornierte Sichtweise ist zum Kotzen. Empathie hat noch keinem menschlichen Wesen geschadet. Leg doch bitte für einen Moment den Sarrazin beiseite und versuch‘ es zur Abwechslung mit einem Buch.

  39. 39
    ralf

    Ich lese hier viel „ich denke mal“, „es könnte sein“, etc.
    Ich glaube aber, das ist keine Frage des Glaubens(sic).

    Wie ihr bestimmt schon mitbekommen habt, gibt es internationale Vergleichsstudien in denen das deutsche Schulsystem des Aussiebens nicht besonders gut dasteht, während z.B. das skandinavische System des Integrierens besser abschneidet. Das Problem ist nur, dass das hier in D politisch nicht gewollt ist.

    Also nichts wie rauf nach Norwegen :)

  40. 40
    stimmviech

    @ralf : Bei den Vergleichen der Schulsysteme wird immer übersehen, daß wir hier in Deutschland viel mehr nicht integrierte Migranten mit muslimischem Migrationshintergrund haben. Würden die nicht durch sowohl das alte als auch das neue Schulsystem ausgefiltert, könnte sich bei uns kein Leistungsgräger mehr entwickeln. Man schaue mal, wieviele Autoren mit türkischem oder arabischem oder afrikanischem Background auf Spreeblick schreiben? Es sind 0. Das ist ja das Verlogene bei uns. Die Mittelschicht predigt rethorisch die Integration, lebt sie aber nicht, weil Integration mit Unbildbaren nämlich nicht funktioniert. Unser Schulsystem , auch das neue, ist hier ein guter Filter. Zwar werden die deutschen Arbeiterkinder, die es früher vielleicht auf die Realschule geschafft hätten , nun dem umgekehrt rassistischen Migrantenterror ausgesetzt. Aber die Wirtschaft braucht sie genauso wenig wie die Migranten, also vernachlässigt man sie. Die Welt ist zynisch, wer seinen Kindern eine Zukunft bieten will, wählt das Gymnasium, vorzugsweise das private. Und ermutigt sie, Europa zu verlassen.

  41. 41

    @#780194: Migrantenterror?! Bei dir ist noch alles knusper?
    Am bösartigsten hetzen immer die weitgehend erfahrungslosen, also frage ich mal: KENNST du auch nur einen einzigen Migranten? Und ich frage bewusst nicht, ob du mal einen gesehen hast.
    Nicht die Welt ist zynisch, Individuen sind es UND tragen die verantwortung dafür! So auch du.

  42. 42

    @#780197: Spar‘ dir die Mühe, pure Provokationsstrategie. Ich nehm‘ die Vokale raus, das sieht lustiger aus und spart Arbeit. :)

  43. 43

    @#780198: Danke! :D So ist’s besser. Ich wünschte, das könnte ich auch. *-*

  44. 44

    @#780200: Ich habe viele Jahre gebraucht, um endlich einzusehen: Alles andere bringt nichts. Ich habe schon zu viel Zeit mit solchen Leuten verschwendet.

  45. 45

    @#780198: du hast noch ein Ü vergessen. Ansonsten ist das ne Idee, die nach ner professionellen Implementierung verlangt ;-)

  46. 46

    @#780238: Ist es schon : )
    Aber wir nutzen es nur sehr selten!

  47. 47
    Ralph

    @#780145: Hast du schon mal was von Universitäten gehört? (Der Raum mag je nach Veranstaltung um ein Vielfaches größer sein, das Gleiche gilt aber auch für die Anzahl der Teilnehmer.) Oder von Fachhochschulen? Dass ein Mensch eine solche Einrichtungen selten 10 Jahre lang besucht, wirst du ja wohl kaum zum Hauptargument machen wollen.

    Und auch Erwachsene, die nicht jahrelang täglich mehrere Stunden fürs Lernen aufbringen können, haben einige Möglichkeiten: Es gibt Abendschulen, Volkshochschulen, Flugschulen, Fahrschulen, Segelschulen und vieles mehr, von freiwilligen beruflichen Fortbildungen mal ganz abgesehen.

  48. 48
    Colonel Trautman

    @rhys (20):
    Komisch, ich habe als Erwachsener mein Abitur an einem Kolleg nachgeholt und dort mehr als drei Jahre lang mit knapp 30 anderen Erwachsenen (die ich mir nicht aussuchen durfte) in 30m2-Räumen verbracht, habe dabei (mehr oder weniger intensiv) den Ausführungen einer Lehrkraft gefolgt und wurde sogar regelmäßig über den Stoff geprüft. Und weißt Du was? Ich habe es genossen und bezeichne diese Jahre rückblickend immer noch als sehr, sehr erfüllend. Ganz im Gegensatz zu meiner vorherigen (praktischen) Berufsausbildung bzw. Berufstätigkeit.

    Natürlich kann man meine Erfahrungen nicht mit dem Schulalltag von Kindern gleichsetzen und es gibt sicherlich einiges zu kritisieren am deutschen Schulsystem aber das Zerrbild, das Du vom Schulbetrieb zeichnest entspricht sicherlich nicht der Lebenswelt der meisten Schüler – egal welchen Alters.

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    Martin

    Ha, endlich wieder eine Bildungsdiskussion!

    Ich möchte nur kurz anmerken, das es extrem wichtig ist zw. der eigenen Definition der Schularten zu unterscheiden. Zugegebenermaßen scheint das Publikum von Spreeblick wohl doch eher von der Bundesdeutschen Hauptstadt und deren Umland geprägt zu sein. Trotzdem gibt es auch Leser aus anderen Bundesländern, wie ich es zum Beispiel bin.

    Ich würde es deshalb begrüßen, wenn bei Kommentaren immer im Hinterkopf gehalten würde, das die Grundschule in Berlin schon immer was anderes war als in Bayern. Es gibt ja nicht mal Religionsunterricht. Skandal!1!! Die Vergleichbarkeit ist einfach nicht so richtig vorhanden.

    Und genau da würde ich eine Bildungsreform ansetzen. Die Eigenbrötlerei abschaffen, somit die Einigkeit schaffen und das Beste aus dem Süden mit dem des Nordens vereinen. Erst dann kann es was in einer globalen Welt werden.

    Grüße aus dem schönsten Teil Deutschlands. Troll on.

  50. 50

    Faierweise sollte man doch mal sagen, dass, egal auf welche Schule man seine Kinder auch schicken mag, nichts und niemand solche Katastrophen wie Ursula Sarrazin verhindern kann. Wenn diese einen Bildungssenator zum Freunde hat.

    Schule bleibt ein Risiko und grosses Roulettespiel.

  51. 51

    50

    So viele sich tlw. unterscheidend benannte Schulformen gibt es.

    Nein,
    die Baumschule ist aussen vor.

  52. 52
    dielilly.

    vollkommen offtopic, aber das einzige, woran ich mich bei meinem „vorstellungstermin“ noch erinner, ist, dass der direktor mich fragte, was ich gern im fernsehen sehe und wir dann eine viertel stunde lang über die gags in „der prinz von bel-air“ redeten. hach.

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    werner

    Das mit den fehlenden Vokalen hab ich nicht kapiert. Aber ansonsten interessante Diskussion.

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    Spandauer

    Ein spannendes Thema, zu dem ich auch gerne meinen Senf abgeben möchte.

    Ich bin selber in einem dreigliedrigen Schulsystem zur Schule gegangen (Ba-Wü), und habe Anfang 1990 mein Abitur gemacht.
    Mein persönlicher Eindruck war, dass dieses System nicht so schlecht ist.
    Die geforderten Leistungen waren hoch (vgl. ZVS Bonus für die Südländer), Zentralabitur war Standard.

    Leider wird aber im Bildungssektor gerne politisch experimentiert, zu meiner aktiven Schulzeit war die Gesamtschule der große Renner.
    Heute ist es in Berlin die Sekundarschule.

    Problem wird sein, dass man zwar die Hauptschulen abschaffen kann, nicht aber die Hauptschüler. Oder wenn man an den Sport denkt, so würde man eine Fußball-Manschaft aus der Kreisklasse nicht mit einer Bundesligamanschaft trainieren lassen.

    Wie @sw richtig meinte, dass eben dann eine Abstimmung mit den Füßen stattfindet.
    Dieses „Abstimmung“ gibt es in Berlin bereits bei den Grundschulen (Stichwort Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund in den Klassen).
    Eltern die es sich leisten können und wollen weichen auch auf Privatschulen aus.

    Von daher sehe ich die „neue“ Sekundarschule sehr kritisch. Der Blick nach Finnland wurde in den Kommentaren schon erwähnt. Allerdings ist die dortige Ausstattung mit Lehrern deutlich besser.

  55. 55

    @#780452: Ich meine gehört zu haben, dass es derzeit weit über 150 allein in Deutschland sind…

  56. 56

    @#780585:
    Umso schwerer wird es den Eltern gemacht, die in der der Lage sind selbst zu entscheiden, welche Schule für ihre Nachkömmlinge am besten geeignet ist.

    Privatschulen/Internate
    war bereits ein anderes Thema
    das Vorbehaltlich gesondert zu
    behandeln ist.