Seit 2007 hat die Spiele-Industrie Hollywood überholt, Videogames lassen die Kassen lauter klingeln als Kino-Blockbuster. Ein paar Zahlen im Vergleich gibt es in dieser Infografik.
Seit 2007 hat die Spiele-Industrie Hollywood überholt, Videogames lassen die Kassen lauter klingeln als Kino-Blockbuster. Ein paar Zahlen im Vergleich gibt es in dieser Infografik.
So als Ergänzung:
Die Grafik bezieht sich ausdrücklich auf die Einnahmen an der Kinokasse. Nicht drin in diesen Zahlen sind das Merchendising, die TV- und DVD-Rechte der Filme. Und da wird nochmal ordentlich Geld gemacht, während die Spiele keine Zweit- und Drittverwertung zulassen.
Trotzdem wird es sehr spannend dieses Jahr, MW3 ist schon vorbestellt!
@#789101: Gibt es nicht auch eine Zweitverwendung bei Games? Merchandising, spätere günstigere Versionen, Namens-Lizenzen für SpinOffs auf Mobilgeräten usw.? Trotzdem wichtige Ergänzung!
Hm, aber kann man First Week Sales so gut vergleichen? Filme kommen erst im Kino und dann auf DVD und so… trotzdem interessante Infographic (hab übrigens keins der genannten Top-Spiele seit 2007 gespielt, dafür aber bis auf Twilight alle der genannten Filme gesehen)
Nette Grafik.
Aber: Während fast jeder Käufer eines Spiels potentiell in der Opening Week sein Spiel kaufen kann, gilt das für den geneigten Kinobesucher nur im Umfang der vorhandenen Plätze. Ich wage die kühne Behauptung, dass in den Läden mehr Spiele bei einem Release zur Verfügung stehen als Sitzplätze in den jeweiligen Vorstellungen.
Viel wichtiger aber: was zählt alles mit rein? Nur USA? Weltweit? Filme laufen zeitversetzt an. Spiele haben häufig einen globalen Release.
Vom Preisverhältnis Kinokarte vs. Spiel fang ich gar nicht erst an…
Die Grafik hat noch einige weitere Ungereimtheiten und zeigt nur was gezeigt werden will.
Sinnvoll wäre, wenn es wirklich nur um die Einnahmen der ersten Woche ginge, die Sume der First-Week-Einnahmen aller Filme, bzw aller Spiele aufzustellen. Ich könnte mir vorstellen, dass auf diese Weise auch wieder mehr Geld auf der Film-Seite zu sehen ist.
Und natürlich wie schon angespriochen, wäre es noch sinnvoller sämtliche Einnahmen zu zeigen. Nicht nur die ersten Woche, sondern insgesamt. Dazu auch gerne getrennt aufgeführt für zweitverwertungen, sei es als DVD für den FIlm oder als Heft Compilation für ein Spiel.
Und schließlich sollten noch Kosten dagegen aufgeführt werden, um die Gewinne zu zeigen, die jeweils mit drin sind.
Auch eine Möglichkeit wäre es die Zahl der verkauften Einheiten zu zeigen. Ein Kino-Ticket für $10 mit einem Spiel für $50 zu vergleichen hakt halt nochmal. Wenn ich aber weiß es gabe die Million Filmgucker und die Million Spielekäufer dann ist das schon hilfreicher.
@#789109:
Na dann fang mal an.
Es wird ein Event mit einem Produkt-Release verglichen. Da könnte man auch einen neuen Flachbildfernseher mit einem Popkonzert anhand der Verkaufszahlen vergleichen.
Interessant ist sicherlich die unglaubliche Steigerung der Umsätze und des betriebenen Aufwands bei den Spielen – auch ohne direkten Vergleich. Wie auch beim Kino oder der Musikindustrie und bald sicherlich auch beim Internet, lässt sich in erster Linie eine Gemeinsamkeit finden: je mehr Geld involviert ist desto weniger Risiko wird eingegangen, desto wahrscheinlicher, dass der Output nichts neues mehr bringt und unglaublich einfallslos wirkt. Gilt für Call of Duty 8 genauso wie für Transformers 5 oder das dritte Lady Gaga Album.
nicht zu vergessen: spiele sind am „opening weekend“ i.d.R inzwischen weltweit verfügbar (oder?). blockbuster starten international nach wie vor meist später.
was den längerfristigen umsatz angeht: fast alle spiele da oben werden stark online gezockt, und in den netzwerken (xblive, psn usw.) gibt es genügend gelegenheiten den usern zusätzliches zeug zu verkaufen. immerhin werden spiele wie call of duty oder battlefield mehr als 150 std. im durchschnitt gespielt. da kann kein film mithalten.
(na gut, vielleicht the empire strikes back :D)
@geroyche: bei den echten blockbustern (games jetzt) mittlerweile immer öfter, aber in der regel nicht.
Macht eine Gegenüberstellung über die Startwoche hinaus Sinn? Ja und nein. Anhand der Startwoche kann man zwar den allgemeinen Erfolg über die gesamte Laufzeit relativ sicher errechnen, aber auch Filme sind durch Einbrüche in den folgenden Wochen gekennzeichnet. Vom ersten zum zweiten Wochenende sind Rückgänge bis zu 40 Prozent relativ normal.
Nichtsdestotrotz macht die Grafik einen fundamentalen Fehler in ihrem Vergleich. Denn statt der ersten Woche wird nur das jeweils erste Wochenende genommen. Nehmen wir Dark Knight: Erstes Wochenende (18. bis 20. Juli): 158 Mio. Dollar. Erste Woche (18. bis 24. Juli): 238 Mio. Dollar. Kleiner, aber feiner Unterschied.
Aber wenn man schon den Vergleich über den Gesamtzeitraum machen will, kein Problem und dann sieht es wieder ganz anders aus:
GTA 4: erste Woche 500 Mio Dollar bei 6 Mio Einheiten weltweit. Insgesamt 20 Mio Einheiten weltweit, Stand 2011. Ergibt also etwa 1,6 Mrd. Dollar Umsatz weltweit.
The Dark Knight: erste Woche 238 Mio Dollar (USA). Umsatz weltweit insgesamt: 1,0 Mrd. Dollar.
Produktionskosten GTA 4: 100 Mio. Produktionskosten Dark Knight: 185 Mio.
Dass die jeweiligen „Einheiten“ gegenübergestellt werden (Karten vs. Spiele; 8 Dollar vs. 60 Dollar und mehr) ist letztendlich irrelevant. Denn ein Spiel hat in der Regel einen deutlich längeren Spielspaß als max. 2 Stunden. Insofern kommen Spielen auf ähnlich viel „Spaß“ pro Dollar. So sind es beim Film pro Dollar 15 Minuten Spaß (120 Minuten, 8 Dollar). Bei einem Spiel sind es ebenfalls 15 Minuten (15 Stunden bzw. 900 Minuten, 60 Dollar).
Unabhängig davon ist es dem Publisher doch letztendlich nur wichtig, wie viel Kohle ankommt. Und da steht z.B. GTA 4 deutlich über Dark Knight.
Bei anderen Spielen und Filmen mag es genau umgekehrt sein, aber das war eben das erste Beispiel, das ich mir rausgenommen habe.
Naja,
ich glaube bei den ganzen Games fehlt wohl noch WoW. Das hat bestimmt alleine schon einiges mehr in den Jahren, die es läuft an Cash generiert.
Wenn ich alleine überlege, dass WoW bis zu 12 Mio Abonennten hatte, die monatlich ca. 11 EUR gezahlt haben, sich das Spiel und 2 Addons zum vollen Preis gekauft haben.
Interessante Grafik! Ich denke gerade an Beispielen wie Call of Duty hat man in den letzten Jahren gesehen, dass Games immer mehr an Bedeutung gewinnen. Was da im Vorfeld für Werbung ausgegeben wird – unmenschlich! Das sollten sie lieber in die Produktion stecken!
Noch eine Zahl: „Call of Duty: Black Ops“ hat weltweit einen Umsatz von über einer Milliarde Dollar generiert.
Avatar, als erfolgreichster Film, hat etwas unter 3 Milliarden, Herr der Ringe 3, der auf dem 3. Platz ist, knapp über einer.
Die Vorbestellungen von MW3 deuten außerdem darauf hin, dass dieser Erfolg wiederholt werden könnte.
Die einzige deutsche Videospiele-Firma, die international Bedeutung hat, ist Crytek – wobei die schon darüber nachgedacht hat, aufgrund der Zensur in Deutschland auszuwandern. Vielleicht sollte man der Politik erklären, dass auch auf Gewinne von Videospielen Steuern abgeführt werden müssen…
gordon-creAtive
Verband für Deutschlands Video- und Computerspieler
Die Grafik vergleicht tatsächlich Äpfel mit Birnen. Schon alleine, weil bei den Filmen nur das US Box Office mit einfließt, bei den Games aber der weltweite Verkauf. Abgesehen davon, dass ein Vergleich der Besucherzahlen und tatsächlichen Spieleabverkäufen deutlich anders aussehen würde, aber es soll ja hier um die Kasse gehen. Die langjährige Zweitverwertung bei Filmen ist – wie oben schon erwähnt – ein wichtiger Bestandteil des Recoupments und auch von vornherein so kalkuliert, also die echte Zweitauswertung in anderen Medien (Home Entertainment, TV Rechte), nicht Nebenrechte wie Merchandising. Eine solche Zweitauswertung gibt es bei Spielen nicht.
Dennoch sind das natürlich beeindruckende Zahlen für die Gamesindustrie, aber man darf auch nicht vergessen, dass mit den Entwicklungskosten dieser Toptitel die meisten Filmbudgets nicht mithalten können. Es ist also eher die Frage, wie der tatsächliche Gewinn auf dem Papier hinterher aussieht. Nur ob man das jemals erfahren wird, wenn ich davon ausgehe, dass die Spieleindustrie mindestens ebenso gute Buchhalter unterhält wie die Filmindustrie :)
Wobei die Budgets der Blockbuster, die in der obigen Grafik erwähnt werden, doch eben locker mit den Entwicklungsbudgets der Spiele mithalten können. Plus der Tatsache, das die meisten wirklich richtig fetten Blockbuster, auf die jeder wartet, mittlerweile tatsächlich weltweit gleichzeitig anlaufen, vielleicht höchstens mit einer Woche verzug, weil man die Leute im Kino haben will, bevor sie sich das Zeug online angucken…
Das ist richtig. Auch in Deutschland gilt dies übrigens mittlerweile: Der größte Start eines Entertainmentprodukts in Deutschland überhaupt war der Release der Fußballsimulation „FIFA 11“ im vergangenen September. Detailliert berichte ich darüber auch in meinem Blog: http://spielkultur.ea.de/kategorien/kultur/videospiel-und-filmumsatze-im-vergleich
Mit freundlichen Grüßen
Martin Lorber
PR Director und Jugendschutzbeauftragter Electronic Arts GmbH