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Datenschutzlücken bei eBay?

1, 2, 3 … bei vier könnte es bereits ordentlich brodeln, wenn sich als wahr herausstellt, was ein unter dem Decknamen „Unbequem“ schreibender Autor gestern im sellerforum über eBay bzw. deren Callcenter-Dienstleister „Competence Call-Center“ (CCC – sic!) veröffentlicht hat.

Die Person, die sich als ehemaliger Mitarbeiter des Callcenters vorstellt, wirft dem „Competence Call-Center“ nicht nur Lohndumping vor, sondern behauptet auch gravierende Sicherheitslücken bei dem Unternehmen, das wohl den kompletten Kundenservice für eBay abwickelt.

So habe jeder CCC-Mitarbeiter Zugriff auf die privaten Nachrichten aller eBay-Mitglieder, und gewerbliche eBay-Kunden könnten sich bei einem Anruf im Callcenter mit Informationen verifizieren, die nicht selten öffentlich für jeden verfügbar sind. Anders gesagt: Es soll recht einfach sein, sich am Telefon als gewerblicher eBay-Kunde xyz auszugeben und dann Umsätze, Infos über Kaufabwicklungen, Nachrichten usw. abzufragen.

Handle with care: Bisher stellt eine Person Behauptungen auf. Dass man sich überhaupt nicht wundern würde, wenn sich diese als wahr herausstellen, belegt noch nicht ihre Richtigkeit.

Das ganze Posting ist hier zu lesen, der Vorfall wird außerdem inkl. der Reaktion(en) von CCC ausführlich bei sicherheit-online.org dokumentiert.

6 Kommentare

  1. 01

    Nur mal so nebenbei angemerkt

    Ebay Deutschland ist mit den Steuerbehörden
    der jeweiligen Bundesländer eng verknüpft.
    Soll heißen, dass Auffälligkeiten im Zahlungs-
    geschäft gemeldet werden.
    Das Unternehmen scheut vor dem Finanzamt,
    wie die Raupe vor dem mächtigen Panzer.

  2. 02
    Heino

    Ich als ebenfalls Ex-mitarbeiter kann dem nur zustimmen. Ebenso werden auch Beschwerden vom Kunden oder Prozessverbesserungs vorschläge schlicht und einfach ignoriert. Zuviel Aufwand. Der Kunde muss halt mit der Vorgehensweise leben. Es läuft wirklich so. Mal ganz abgesehen von der Menschenverachteten Personalführung. Man sollte immer ganz genau nachprüfen ob alle Stunden und Tage richtig eingetragen ist. Sonst wird man Schlicht und einfach beschissen. Auch im krankheitsfall zahlt das Unternehmen den Durchschnitt von Lohn und Stunden einer gewissen vertraglich Festgelegten Dauer, vorrausgesetzt man weisst daraufhin, ansonsten gibts nur den Grundlohn.

  3. 03

    Danke für den Beitrag. Nicht schön sowas von ebay zu hören. da verliert man das vertrauen

  4. 04

    Es wäre sehr interessant zu hören, was der Datenschutzbeauftragte zu diesem Sachverhalt zu sagen hat.
    Haben Sie ihn oder die für die Aufsicht des Unternehmens verantwortliche Landesstelle dazu angesprochen?

  5. 05
    Elke Twupack

    Auch ich habe so meine Erfahrungen mit Ebay gemacht. Die Finanzbehörde wollte mir gewerblichen Handel vorwerfen und hatte angeblich die dazugehörigen Unterlagen bis 2006, auch für meine Einkäufe. Bei Nachfrage wurde mir von Ebay versichert das man nur Daten für Einkäufe max. 3 Jahre, also zurückliegend bis 2009 speichern würde. Jetzt habe ich die Listen und siehe da, alles lückenlos bis Dez.2005 aufgeführt mit den dazugehörigen Verkäufern etc. Toll, Ebay hat damit auch meine Verkäufer der Finanzbehörde preisgegeben.
    Da man ja beim Finanzamt bereits verdächtig ist, wenn man nur bei ebay angemeldet ist werden nun wohl einige Verkäufer Post vom Finanzamt bekömmen. Die Stasi lässt grüssen!
    Da ich aber mehr gekauft als verkauft habe streitet man sich nun um den Status. Denn als gewerblicher Verkäufer sind auch die Einkäufe als solche anzusehen (Differenzbesteuerung). Da die Finanzbehörde ja bekanntlich kein Geld freiwillig herausgeben will, bin auf das Ergebnis nun gespannt.

  6. 06

    Ein sehr guter Beitrag – mit Informationen über ebay, die mir neu waren. Vielen Dank!