Als im Radio neulich über Nichtwählerinnen und -wähler berichtet wurde, schlug der ältere Sohn vor, dass Menschen, die keine Lust hätten zu wählen oder dies für überflüssig hielten, Wahl-Patenschaften für diejenigen übernehmen könnten, die gerne wählen würden, aber nicht dürfen. Für Jugendliche zum Beispiel. Dem Nichtwähler ist seine Stimme ja offenbar sowieso egal, dann könnte er also auch die Entscheidung eines jungen Menschen weitertragen, um die Wahlberechtigung nicht verfallen zu lassen.
So richtig verfassungskonform wäre das natürlich nicht und ein Nichtwähler müsste dann ja doch etwas Interesse aufbringen, um sich an einer solchen Patenschaft zu beteiligen. Aber es ist ein netter Gedanke, finde ich.
Wieso nicht verfassungskonform? JedeR WählerIn kann ja selbst entscheiden, nach welchen Kriterien sie/er seine Stimme vergibt. Es braucht also nur den Willen.
@#814933: Wenn man das persönlich macht, ist es natürlich völlig okay. Man könnte daraus aber – glaube ich – keine „offizielle“ Aktion machen. Habe mich aber nicht eingelesen …
Hübsche Idee des älteren,grüß die Racker mal btw.
@#814938: Mach ich gerne!
Klingt ein bisschen nach Liquid Democracy :)
Hier lässt sich ein bisschen abgucken: http://www.vote-exchange.org – hier können im europäischen Ausland lebende Expats ihre Stimmen tauschen. (Sonst ist man ja selbst als EU-Bürger bis auf Europa- und Kommunalwahl von den Wahlen des Landes, in dem man lebt, ausgeschlossen.)
@ rrho (#01):
Die Wahl muss allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim sein (Art. 38 Abs. 1 GG). Wenn jemand anders in meinem Auftrag wählt, ist die Wahl aber nicht mehr geheim (weil ich dem anderen zwangsläufig meine Entscheidung mitteilen muss) und nicht mehr unmittelbar (weil der andere zwischen meiner Wahlentscheidung und der eigentlichen Stimmabgabe steht).
Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Wahlgrunds%C3%A4tze#Wahlrechtsgrunds.C3.A4tze
Gute Idee, die Jugendlichen übernehmen die politische Patenschaft desinteressierter Menschen im Erwachsenenalter. Das nenne ich eine echte pädagogische Innovation.
Oder die Stimme Behinderten schenken
Nichtwählen mit Desinteresse gleichzusetzen ist ziemlich lahm.
Ich waehle in Deutschland nicht, auch wenn ich eigentlich duerfte. Trotzdem ist mir meine Stimme nicht egal. Wenn sie das waere, dann muesste ich sie ja auch einem zur Verfuegung stellen der AfD, NPD oder irgendwas in der Art waehlen will. Etwas das ich ganz sicher nicht tun werde.
Die Logik des ganzen funktioniert also nicht.
Ich möchte bitte mindestens zwanzig Nichtwähker bitten meine Partei zu wählen.
Und im nächsten Schritt werden Wahlstimmen meistbietend bei Ebay vertickt?!? Lieber Johnny, an diesem Gedanken finde ich überhaupt garnichts nett.