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Sicherer mit Smartphone: F-Secure Freedome (inkl. Verlosung)

freedome

Vor dem Hintergrund der Snowden-Enthüllungen nimmt das digitale Wettrüsten Fahrt auf. Auf der einen Seite überwachen Geheimdienste quasi alles, auf der anderen Seite versuchen technisch versierte Menschen und Unternehmen, sich gegen diese Generalüberwachung zu wehren und die Nutzer digitaler Kommunikationswerkzeuge vor ihr zu schützen.

Generell, aber noch einmal mehr mit Blick auf meine Söhne, beschäftige ich mich besonders im Smartphone-Bereich mit einfach einsetzbaren Möglichkeiten, sich so gut wie es geht gegen diese Eingriffe in unser Leben zu wehren. Vor einigen Wochen habe ich mit Tunnelbear über ein kommerzielles Tool geschrieben, dass mittels VPN auf Rechnern und Smartphones für eine teilverschlüsselte und geografisch veränderte Internetnutzung sorgen kann, inzwischen gibt es auch von der finnischen und im geschäftlichen Bereich nicht unbekannten Firma F-Secure eine weitere Lösung für iOS und Android, die noch ein paar zusätzliche Funktionen hat.

F-Secure lehnt sich bei der Bewerbung von Freedome (so heißt das Tool) im Privatanwenderbereich ziemlich weit aus dem Fenster, veröffentlicht klare Worte zu den Twitter- und YouTube-Sperrungsversuchen in der Türkei und positioniert Freedome ohne Subtilität als Antwort auf die Schnüffeleien der NSA. Und so bietet Freedome nicht nur den virtuellen Standortwechsel per VPN an, sondern auch (unter Android) Viren- und Phishingschutz, Verschlüsselung der Datenübertragung und den Stopp von Tracking durch Ads oder andere „Schnüffelserver“.

Ich habe Freedome auf einem iPhone getestet, das Ganze funktioniert ähnlich wie bei Tunnelbear über eine App und die Ein-Klick-Installation eines VPN-Profils aus dieser App heraus. Anders als bei Tunnelbear, bei dem man einfach VPN ein- oder ausschaltet, deinstalliert Freedome das Profil jedoch, wenn man es abschaltet (und reinstalliert bei erneutem Einschalten). Das wirkt etwas umständlich und nicht sehr elegant, man kann es aber auch gut finden, dass kein Dritthersteller-Profil im System „herumliegt“, wenn man es nicht nutzt. Wenn beide Tools installiert sind, kann man aber auch Freedome einfach über den VPN-Schalter in den iOS-Einstellungen ein- und ausschalten, anscheinend, weil mehrere Profile installiert sind – bei einem einzigen „Fremdprofil“ läuft das offenbar nicht.

Das klingt jetzt alles kompliziert, in der Praxis ist es das bei beiden bisher von mir getesteten Tools aber nicht, beide sind absolut DAU-tauglich. Ob Freedome oder Tunnelbear oder andere VPN- und Sicherheitstools tatsächlich das tun, was sie vorgeben zu tun (und nicht am Ende die NSA sind), weiß ich nicht – man wird ja langsam noch paranoider, als man ohnehin schon ist. Ich gehe aber mal davon aus, dass ein finnländisches Unternehmen, das seit 25 Jahren am Markt ist und die Klappe zur Zeit ganz schön weit aufreißt, relativ vertrauenswürdig ist.

Natürlich zahlt man auch bei Freedome einen Preis für die gewonnene Sichererheit, genauer gesagt 27 Euro im Jahr nach Ablauf der einwöchigen, kostenfreien Testphase. Wahrscheinlich wäre ich aber bei kostenlosen Tools erst recht misstrauisch.

Lieber wäre es mir natürlich insgesamt, würden die Geräte-Anbieter bestimmte Sicherheitsfunktionen direkt ins Betriebssystem integrieren (und ich könnte diesen Funktionen auch vertrauen), und noch viel lieber wäre es mir, ich könnte Funktionen wie z.B. GPS direkt an der Hardware des Geräts abschalten.

Solange dies alles aber nicht der Fall ist, bleibt die Nutzung der Software von Drittherstellern. Neben den hier genannten gibt es viele weitere, falls jemand Erfahrung mit anderen Apps oder Tools hat, freue ich mich über Hinweise in den Kommentaren.

Wer Freedome mal etwas länger testen möchte, hinterlässt bitte einen kurzen Hinweis in den Kommentaren, ich verlose dreimal einen 12-Monate-Account für die Android-Version von Freedome, am 2. April werden gegen Mittag die Gewinnerinnen oder Gewinner per Zufall ermittelt.

Der Rechtsweg ist schon wieder ausgeschlossen.

UPDATE Je ein Account geht an Sven (04), Christina (09) und Thorben (22). Glückwunsch und Danke fürs Mitmachen an alle!

32 Kommentare

  1. 01

    Also testen würde ich das schon gerne mal, hört sich interessant an.

  2. 02
    Sascha

    Ich würde mal Freedome ausprobieren. Hört sich vielversprechend an.

  3. 03
    Nino

    Ui, das hört sich wirklich gut an. Da würde ich die Android-Version doch mal sehr gerne testen…

  4. 04

    Teste das Tool zur Zeit. Schickes Ding. Würde mich freuen.

  5. 05
    olli

    Klingt gut, würde es gern testen.

  6. 06

    Klingt gut, hat nur einen entscheidenden Nachteil. Mein ganzer Traffic geht dann über deren Server. Warum sollte ich F-Secure mehr trauen als meinem Provider? Selbst wenn F-Secure gute Absichten haben sollte, was ich unterstelle, was passiert wenn der Laden übernommen oder gehackt wird?

    Sorry, aber das ist nur Pseudo-Sicherheit. Nicht mehr als ein wohliges GEFÜHL.

  7. 07
    Christian

    Sehr coole Aktion!

    Wäre gerne dabei und stehe als Tester bereit

  8. 08

    @René: Berechtigter Einwand, der natürlich nicht ganz auszuräumen ist. Ich sage mal im Vergleich zur Mobilfunk-Verbindung eines deutschen Providers liegst Du richtig. In öffentlichen oder gar offenen WLANs sieht das schon anders aus. Ich nutze bspw. auf BarCamps schon lange kein WLAN mehr, weil ich mir nie sich bin, was meine Apps so alles auszuplaudern vermögen. Telekom-Hotspots nutze ich, hatte aber auch schon mal das ungute Gefühl einer gefakten SSID auf den Leim gegangen zu sein.
    Und wie steht es im Ausland aus? Einem Mobilfunk-Provider in der Türkei vertraue ich erst weniger als einem finnischen Anbieter mit 25 Jahren Sicherheits-Erfahrung auf dem Buckel.
    Zudem lebt das Unternehmen eine ziemlich deutliche Haltung: Breitseiten gegen die NSA und klare Ansagen gegen bspw. RSA eingeschlossen: http://www.f-secure.com/weblog/archives/00002651.html

    Hinweis: Ich kommuniziere derzeit im Auftrag von we are social für F-Secure.

  9. 09
    christina

    Ich würde gerne mal testen

  10. 10

    Auf meinem Android läuft das Tool auch seit ein paar Tagen. Gern würde auch ich es etwas länger testen.

  11. 11
    René

    Ich würde mich freuen.

  12. 12
    Shyen

    Ich würde auch gerne freedome testen und der NSA ein Schnippchen schlagen!

  13. 13
    janosch

    Oh, ich stehe als Tester zur Verfügung =)

  14. 14
    Tam

    ..das kann bestimmt nicht schaden ;)

  15. 15

    Aber sehr gerne würde ich das testen.

  16. 16
    Andre

    Ich würde gern mal länger Freedome testen.

  17. 17

    Ein Jahr Freedome wär schon ganz cool!

  18. 18
    Martin

    Interessant ist, das mit den VPN-Tunnel über Sachsen die Verbindung mit Facebook über Safari wegen einer unsicheren Verbindung nicht herstellen kann… ;-)

  19. 19
    bebo

    habe am 2.4. Geburtstag!

  20. 20
    stephan

    nutze tunnelbär nach johnnys empfehlung und finde es auf dem rechner komfortabler als alles was ich sonst so gefunden habe, bezahlbar ist es auch.
    es bleibt das ungute gefühl dass man nicht weiss wer TUNNELBÄR ist, lautes „privacy“ gebrülle auf der website garantiert einem am ende rein gar nichts. Nichts hält einen schnüffel-verein davon ab so ein unternehmen aufzumachen und dann gemütlich allen traffic auszulesen der über dessen server geht – grade den traffic von VPN-kunden, der ja per se besonders interessant sein sollte. Und wenn man dafür eigens eine company aufmacht kann man’s sogar noch kostendeckend betreiben… im vergleich zu dem was man sonst so zu lesen bekommen hat in letzter zeit klingt das nichtmal besonders paranoid, oder?

  21. 21
    Basti

    Ich würde gerne auch am Gewinnspiel teilnehmen :)

  22. 22
    Thorben

    Die VPN-Lösung würde ich sehr gerne auf meinem Androidgerät testen! Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, eine VPN-Lösung mit dem Smartphone auszuprobieren.

  23. 23
    ber

    @#820002: „Nachdem ich seit gestern weiß, dass wir das Thema Blogger Relations im Mai nun auch auf der re:publica mit internationalen Gästen vorstellen und diskutieren dürfen …“

    http://50hz.de/achtung-blogger-kodex-reaktionen-im-ueberblick/#more-4953

    Hmm?

  24. 24

    @#820051: F-Secure ist jetzt rp-Sponsor (http://re-publica.de/event/1/partner). Die Codes für die Verlosung habe ich mir via Djure „besorgt“, das rp-Sponsoring lief über das Partnermanagement der rp. Ich habe das im Artikel ergänzt.

  25. 25

    @ber: Der verlinkte Artikel steht mit we are social/F-Secure in keinem Zusammenhang. Da geht es vielmehr um einen der Jobs, die ich für achtung! in Hamburg mache. Ich war maßgeblich an der Entwicklung eines Blogger-Kodex beteiligt, den wir auf der #rp14 mit internationalen Gästen diskutieren wollen.

  26. 26
    krümel

    Mehr Sicherheit für’s Smartphone? Oh ja, bitte!

  27. 27
    Martin

    Besser spät als nie. Auch ich würde gerne noch an der Verlosung teilnehmen.

  28. 28

    Ich bim zum testen bereit.

  29. 29
    sascha

    Moin,
    ich bin für jede Sichere Schandtat bereit ;)
    LG

  30. 30

    Die Gewinner stehen oben im Artikel! Danke an alle fürs Mitmachen!

  31. 31

    @#820002: Zur „Haltung“ des Unternehmens, ohne dass ich das einschätzen könnte: Ich kann viel brüllen, dass ich gegen die NSA bin und denen eins vor den Bug geben möchte. Aber hinter jeder Aussage kann auch das Gegenteil stehen, das ist doch das Lustige und Perfide an dieser ganzen Geheimdienst-Scheiße. Sobald die Lüge in der Welt ist, weißt du nicht mehr, wem du trauen kannst.
    Gerade ein NSA-infiltriertes könnte verlauten lassen, dass sie gegen die NSA ist, damit sie bei arglosen Kunden gar nicht in Verruf geraten.

    Daher rührt ja auch Johnnys leicht angemeldete Skepsis. Wie ich bereits sagte: Ich kann und möchte das hier gar nicht bewerten, weil ich das Unternehmen auch gar nicht kenne. :) Aber auf theoretischer Ebene sieht es so aus. ;-)

  32. 32

    Bitte ignoriert die Grammatik und Syntax im letzten Satz des ersten Absatzes. Die ist mir etwas davongaloppiert. Und ein Wort habe ich auch vergessen. Trotzdem dürfte man verstehen, was ich meine. :)